(19)
(11) EP 0 329 965 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.1989  Patentblatt  1989/35

(21) Anmeldenummer: 89101255.1

(22) Anmeldetag:  25.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D01H 9/00, D01H 9/18, D01H 13/04, B65H 57/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 09.02.1988 CH 458/88

(60) Teilanmeldung:
91108597.5 / 0457360
91108598.3 / 0457361

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Fritschi, Isidor
    CH-8450 Andelfingen (CH)
  • Lucca, Angelo
    CH-8472 Seuzach (CH)
  • Lattion, André
    CH-8472 Seuzach (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Einrichtung zum Wechseln von Vorgarnspulen an einer Ringspinnmaschine


    (57) Durch die Verwendung von kreis- und scheibenförmigen, nur mit einer Spule 20 bestückten und unkoppelbaren Vorgarnspulenträgern 18 auf einer sich längs einer Ringspinnmaschine 2 erstreckenden Antransportbahn 14 und auf davon abzweigenden Querbahnen 16, kann der Vorgarnwechselvorgang an der Ringspinnmaschine 2 schneller und einfacher bewerkstelligt werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Wechseln von Vorgarnspulen an einer Ringspinnmaschine gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Einrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 4.

    [0002] In der CH-Patentanmeldung 04017/87.3 vom 14.10.87 sind bereits mehrere einschlägige, auf dem Prinzip des Quereinfahrens der Vorgarnspulen ins Spulengatter basierende Ausführungsbeispiele beschrieben worden. Gemäss dieser Anmeldung müssen die miteinander gekoppelten und mit Vorgarnspulen bestückten Träger entkoppelt werden, bevor sie in die Querbahn einge­führt werden können. Für die Zufuhrstrecke von der Ringspinnmaschine zum Flyer werden sie durch Kopplung wieder zu einem Zug formiert. Diese Kopplungsvorgänge nehmen Zeit in Anspruch und verlangen u.U. zusätzli­che Einrichtungen, wie automatische Koppelgeräte, Schalter, usw. Die vorliegende Erfindung setzt sich zum Ziel, die Lehre dieser CH-Patentanmeldung (deren Zielsetzung darin bestand, die Nachteile der CH-PS 555902 und die DE-OS 3034477 und ein manuelles Um­stecken der Spulen zu vermeiden und eine einfache, ko­stengünstigere Anlage, ein schnelleres Wechseln der Spulen, eine Vermeidung von Arbeitsspitzen während des Spulen - bzw. Luntenwechsels, eine handbetriebene als auch eine automatisierte Arbeitsweise und einen betriebssichereren Spulenwechsel zu ermöglichen) wei­ter zu entwickeln und insbesondere eine praktisch vollständige Automation zu ermöglichen und den Mate­rialfluss einfacher und schneller zu gestalten.

    [0003] Diese Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und 4. Da nunmehr die Träger keine lösbaren Verbindungsorgane mit anderen Trägern aufweisen, entfällt jede Kopplungstätigkeit, während die kontinuierliche Beförderung der Träger gemäss Anspruch 2 ebenfalls zu einem einfacheren und schnelleren Materialfluss beiträgt. Ausserdem herrscht Einbahnverkehr auf den Bahnabzweigungen, wodurch Rangierbewegungen entfallen. Die Garn­packungen der Spulen der ersten Gatterlängsreihe im Gatter können jetzt gemäss Anspruch 2 kleiner gewählt werden, als diejenigen der Spulen der zweiten Gatter­längsreihe, sodass, ohne den Spinnbetrieb zu tangie­ren, genügend Zeit vorhanden ist, Nachschub von Reser­vespulen auf die Bahnabzweigungen zu führen und deren Luntenanfangsende (manuell) in eine Bereitschaftsstel­lung zu plazieren. Obwohl für jede Maschinenlängssei­te eine separate oder eine einzige, die Maschine u-förmig umgreifende, beide Maschinenlängsseiten be­ dienende Antransportbahn möglich wäre, ist es nach An­spruch 5 vorteilhaft, die Antransportbahn ringförmig zu gestalten. Durch die Merkmale des Anspruches 6 kann der Nachschub der Reservespule automatisch und zeitgerecht verwirklicht werden. Die Positionierung der Spulen im Gatter braucht somit keine personelle Nachhilfe oder Aufsicht. Die Merkmale des Anspruches 7 erlauben eine einfache Richtungsänderung der Trä­ger, verglichen mit anderen Beförderungsarten, bspw. einer Tragbändertransportart. Durch das Merkmal des Anspruches 8 kann ein separater Richtungsänderungs­mechanismus entfallen. Das Merkmal nach Anspruch 9 vereinfacht die Bereitschaftspositionierung des Lun­tenanfangendes der nachgeschobenen Reservespule und reduziert somit den Personaleinsatz. Hängend transpor­tierte Flyer- bzw. Vorgarnspulen können beim Trans­port selber, beim Beschleunigen und Abbremsen eines Transportzuges oder bei dem Übergang auf eine andere Transportbahn pendeln und somit auf benachbarte Spu­len anschlagen. Dadurch besteht die Gefahr von Lun­ten- bzw. Vorgarnbeschädigungen, sodass eine schlech­te Qualität des resultierenden Fadens oder vermehrte Fadenbrüche die Folge sein könnten. Durch die Lehren der Ansprüche 10 und 11 können diese Nachteile umgan­gen werden. Auch können die Transportzüge nunmehr schneller fahren und beschleunigen. Die Erfindung wird nunmehr anhand der Zeichnung beschrieben. Es zei­gen schematisch:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Ringspinnmaschine,

    Fig. 2 eine Teildraufsicht nach Fig. 1,

    Fig. 3 einen Querschnitt A-A durch eine Antransport- nach Fig. 2 und Fig. 4 eine Signalanordnung.



    [0004] Die in Fig. 1 voll und in Fig. 2 teilweise gezeigte Ringspinn- oder Zwirntextilmaschine 2 hat ein 6-reihi­ges Spulengatter für Vorgarnspulen, pro Maschinen­längsseite bestehend aus drei Gatterlängsreihen, und zwar aus einer der Maschinenlängsmittelebene 3 anlie­genden 1. Arbeitspositionslängsreihe 4.1, einer 2. Ar­beitspositionslängsreihe 4.2 und einer 3. Längsreihe als Reservereihe 4.3. Ein Beförderungsmittel in Form eines aufstehend verlaufenden, endlosen Antriebsban­des 6 (auch eine Kette wäre möglich) ist mittels Umlenkrollen 7 horizontal um die Maschine 2 gespannt. Am unteren Ende des Antriebsbandes 6 ist mindestens ein Stossorgan bzw. Stössel, bzw. Fördermittel, bzw. Mitnehmermittel 8 befestigt, das bzw. der mittels Gleitschuhen 10 in gegenüberliegenden Führungsschie­nen 11 verfahrbar ist. Unterhalb des Schienenpaares 11 ist eine durch Leitbleche 12 gebildete Antrans­portringbahn 14 angeordnet. Die Leitbleche 12 bilden ein beidseits einer Längsöffnung 13 verlaufendes Schienenpaar, wobei die Längsöffnungen 13 der Querein­fahrtsbahnen 16 in eine identische Längsöffnung 13.1 der Abtransportbahn 15 münden. Eine gerade, in der Maschinenlängsmittelebene 3 und auf gleicher Höhe wie die Antransportbahn 14 liegende Bahn dient als Abtransportbahn 15, die durch identische Leitbleche 12 gebildet ist. Unter einen Winkel von 90 Grad zur Maschinenmittelebene 3 geneigte Bahnabzweigungen 16 (die gleiche Bahnabzweigung bzw. Quereinfahrtsbahn ist in Fig. 2 zweimal dargestellt worden) verbinden die Antransportbahn 14 mit der Abtransportbahn 15. Individuelle, nicht mit anderen Trägern verbindbare, bzw. unkoppelbare, kreisförmige Tragscheiben 17 von Trägern 18 liegen auf den Leitblechen 12 auf, wobei ein zylinderförmiger, zentrischer Führungsansatz 19 abwärts durch die Leitbleche 12 hindurchragt. Pro Trä­ger 18 ist eine Vorgarn- bzw. Luntenspule 20 über ein Verbindungsmittel, einen Hängezapfen 22, an der Füh­rung 19 aufgehängt (Fig. 3). Im unteren Bereich weist die leere Spule bzw. Hülse 20 einen kreisrunden Schutzteller 23 aus einem rückprallfreien Kunststoff auf, dessen Aussendurchmesser 24 geringfügig grösser als der Durchmesser 25 einer grösstmöglichen bzw. vol­len Garnpackung 26, jedoch geringfügig kleiner ist als der Aussendurchmesser 27 der Tragscheibe 17. Un­terschiede von einigen Millimetern genügen.

    [0005] Am Anfang des Spinnbetriebes bzw. in der Arbeitsaus­gangslage der Maschine 2 befinden sich Spulen 20.1 in der 1. Längsreihe 4.1, alle mit der gleichen Garn­packung, bspw. 1/4 der vollen Garnpackung 26, während alle Spulen 20.2 in der 2. Längsreihe 4.2 3/4 Garn­packung und alle alternativ für Spulen 20.1 und Spu­len 20.2 dienenden Reservespulen 20.3 in der 3. Längs­reihe 4.3 4/4 Garnpackung aufgewickelt haben (Fig. 2, links). Jeweils eine Spule 20.1, eine Spule 20.2 und eine Spule 20.3 befinden sich auf einer, über die Ar­beitspositionen der Spulen 20.1 und 20.2 und eben­falls über die vorgesehene Reserveposition der Spule 20.3 im Gatter hinwegführenden Bahnabzweigung 16. Die Bahnabzweigung 16 weist nahe der Antransportbahn 14 ein als Weiche ausgebildetes Eingangssperrmittel 30 und nahe der Abtransportbahn 15 ein Ausgangssperrmit­tel 31 auf, welche Sperrmittel 30, 31 die drei vorge­sehenen Träger 18 der Spulen 20.1, 20.2 und 20.3 im wesentlichen (auf einige Millimeter kommt es nicht an) zusammenhalten. Der Abstand der beiden Sperrmit­tel 30, 31 kann variieren, je nachdem die Sperrmittel 30, 31 mit den Tragscheiben 17 oder den Führungen 19 der Träger 18 zusammenwirken.

    [0006] Pro Bahnabzweigung 16 ist an einer geeigneten Stelle eine drehbare Luntenumlenkstange 33 für die drei Lun­ten 34.1, 34.2, 34.3 der Spulen 20.1, 20.2 resp. 20.3 vorhanden. Die Luntenumlenkstange 33 hat drei schrau­benförmige Windungen bzw. Nuten 35.1, 35.2 und 35.3, die vorteilhafterweise durchgehend ausgebildet sind. Die Lunte 34.1 der Spule 20.1 läuft durch die nähest zur Bahnabzweigung 16 befindlichen Nut 35.1, auch Luntenendposition genannt, zum entsprechenden Streck­werk. Die Lunte 34.2 läuft durch die Nut 35.2 und ebenfalls zum entsprechenden Streckwerk. Die Lunte 34.3 der Reservespule 20.3 liegt in der weitest von der Bahnabzweigung 16 befindlichen Nut 35.3, auch Luntenanfangsposition genannt, und wird, z.B. in einem Umschaltkondensor 37, in einer Bereitschafts­stellung gehalten. Sobald die Spule 20.1 leer wird, gibt ein das Luntenende der Lunte 34.1 anzeigender Sensor 38 ein Signal 39 an die Luntenumlenkstange 33, an die beiden Sperrmittel 30, 31 und an den Umschaltkondensor 37. Das Sperrmittel 31, hier in Form einer vorteilhafterweise unter den Leitblechen 12 angeordneten und mit der Führung 19 des Trägers 18 zusammenwirkenden Schwenkklappe, entfernt sich aus der Sperrstellung, indem es wegschwenkt. Gleichzeitig schwenkt ein Längsschenkel 41 der Weiche 30 auf (Fig. 2 rechts), dabei die Führung 19 des Trägers 18 einer in Pfeilrichtung 42 kontinuierlich von einem Stössel 8 beförderten, vollen Nachschubreservespule 20.4 erfassend, wodurch die Spule 20.4 auf die Bahnabzweigung 16 gelenkt wird, wobei selbsttätig die Spulen 20.1, 20.2 und 20.3 zur Maschinenmittelebene 3 weitergeschoben werden. Insbesondere wenn andere Mittel als die Weiche 30 benützt werden, bspw. ein in Richtung der Bahnabzweigung 16 bewegbarer Stössel, kann das Antriebsband 6 kurz angehalten werden. Die nunmehr leere Spule 20.1 gelangt auf die Abtransportbahn 15 und ist im leeren Zustand nicht mehr dargestellt. Die Spule 20.2 wird rechts in Fig. 2 mit der Bezugsnummer 20.2.1 bezeichnet und hat nun nur noch 2/4 Garnpackung. Die nach wie vor volle Spule 20.3 gelangt von der 3. Längsreihe 4.3 auf die 2. Längsreihe 4.2, wobei sie jetzt mit der Bezugsnummer 20.3.1 bezeichnet ist, und deren Lunte 34.3 wird durch Umschaltung des Umschaltkondensors 37 abgezogen. Gleichzeitig macht die Luntenumlenkstange 33 eine Drehung, wodurch die Lunten 34.2 und 34.3 nach links zur Bahnabzweigung 16 hin geführt werden. Dadurch wird die Nut 35.3 frei für die neue Lunte der Spule 20.4. Damit die Lunten sich beim Kreuzen nicht behindern, ist mit Vorteil eine durchgehende Luntenkreuzstange 43 vorgesehen.

    [0007] Beim Durchlaufen der Spule 20.3 durch die Weiche 30 drückt die Führung 19 einen Kurzschenkel 45 der Wei­che 30 automatisch in ihre Schliessstellung (Fig. 2 links), sodass nachfolgende Träger 18 auf der Antrans­portbahn 14 gradlining an der Weiche 30 vorbeigeführt werden. Das Ausgangssperrmittel 31 schliesst wieder nach Durchlauf einer Spule. Jeder Träger 18 wird durch einen individuellen Stössel 8 in einer Richtung 42 kontinuierlich befördert. Es ist aber auch mög­lich, mit einem Stössel 8 eine ganze Gruppe von Trä­gern 18 vor sich hin zu schieben. Zur Reibungsvermin­derung können die mit den Leitblechen 12 in Berührung kommenden Flächen der Tragscheiben 17 mit eingebette­ten Kugeln versehen sein. Der Stössel 8 hat eine in Laufrichtung konisch abgeplattete, verjüngende Form, wobei eine der Seitenflächen 48 die vom Längsschenkel 41 eingeleitete Richtungsänderung des Trägers 18 auf die Bahnabzweigung 16 unterstützt bzw. beendet. Ob­gleich zwei separate, im Maschinenlängsmittelebene­bereich befindliche Abtransportbahnen möglich wären, kann mit einer gemeinsamen, zwei Maschinenlängsseiten bedienenden Abtransportbahn 15 ausgekommen werden, insbesondere dann, wenn eine Kollisionsgefahr durch eine zeitliche Staffelung vermieden wird. In der Ma­schinenlängsebene 3 befindet sich ein über Umlenkwal­zen 50 laufendes und an seiner Aussenoberfläche ledig­lich einen einzigen, nierenförmigen, mit der Umfangs­fläche der Tragscheiben 17 im Eingriff bringbaren Schieber bzw. Fördermittel 51 aufweisendes Abtransportband 52 oberhalb der Abtransportbahn 15. Die Träger 18 können auf einer Zufuhrstrecke 55 vom Flyer und einer Abfuhrstrecke 56 zum Flyer reibungslos durch eine Tragbändertransporteinrichtung bekannter Art befördert werden. Die Übergabestationen der Transportsysteme sind mit dem Bezugszeichen 57 gekennzeichnet. Die Abfuhrstrecke 56 überquert das Antriebsband 6 mittels einer Steigung. Deshalb kann es notwendig sein, den Rand der Schutzteller 23 dementsprechend anzupassen.

    [0008] Die Spulen haben eine ungefähre Aufspulzeit von 3 Std., wonach ein Transportzug bzw. ein Transportschub von bspw. 96 Spulen zu einer Ringspinnmaschine mit bspw. 960 Spinnstellen befördert werden kann. Da die Spulen der 1. Längsreihe 4.1 etwa gleichzeitig leer werden, kann davon ausgegangen werden, dass mit zwei Transportzügen 192 benachbarte Spinnstellen bedient werden. Der Nachschub von Reservespulen für die ganze Ringspinnmaschine braucht somit etwa 30 Std. Da die Spulen eine ungefähre Abspulzeit von 60 Std. haben, können in diesem Fall die Spulen in der 1. Längsreihe 4.1 in der Arbeitsausgangslage eine 1/2 Garnpackung aufgewickelt haben. Das Abtransportband 52 kann erst nach Spulenwechsel eines ganzen Transportzuges in Bewegung gesetzt werden, sodass die leeren Spulen in einem geschlossenen Transportzug wieder zum Flyer befördert werden können. U.U. sind dann keine Pufferzüge notwendig. Natürlich sind viele andere Ausführungsarten denkbar. Es können bspw. mehrere Schieber 51 vorgesehen sein, die Leitbleche 12 können durch Winkeleisen gebildet sein, die Garnpackungen in der 2. Längsreihe 4.2 in der Arbeitsausgangslage können eine maximale Grösse aufweisen, statt der gezeigten Stössel 8 kann unter einem Leitblech 12 eine bewegbare Kette mit Mitnehmerstiften Verwendung finden, zur Verringerung des Aussendurchmessers 27 der Tragscheiben 17 und somit der Breite der Transportbahnen 14, 15 können Zwischenscheiben ohne Spulen zur Anwendung kommen, Neigungsänderungen der Bahnabzweigungen 16 wären ohne weiteres möglich, die Abfuhrstrecke 56 kann unter dem Antriebsband 6 hindurchgeführt werden, die Tragscheiben 17 können hohl ausgebildet oder mit Verstärkungsrippen versehen sein, usw. Auch können die Zufuhrstrecke 55 und die Abfuhrstrecke 56 zu einer gemeinsamen, zwischen dem Flyer und der Ringspinnmaschine verlaufenden Trans­portbahn vereinigt werden. Auf einer solchen Trans­portbahn kann ein von einem Trolley bewegbarer Transportzug absenkbare Tragleisten aufweisen, auf welchen die Träger 18 mitgeführt werden, wobei die Träger 18 in der Übergabestation 57 auf die Antrans­portbahn 14 gebracht werden. Es ist ebenfalls denk­bar, überhaupt auf eine Übergabestation 57 für die Zufuhr von vollen Spulen 20 zu verzichten. Im letzte­ren Fall würde ein Stössel 8 aufweisender Transport­ zug direkt, vom Flyer kommend, auf die ringförmige Antransportbahn 14 geführt, wobei nur eine Übergabe­station 57 für die leeren Hülsen zwischen dem Ab­transportband 52 und der Antransportringbahn 14 not­wendig ist.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Wechseln von Vorgarnspulen an einer Ring- oder Zwirnspinntextilmaschine (2), bei welchem mit Spulen bestückte Träger auf einer sich längs der Maschine erstreckenden Antransportbahn (14) geführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Spulen (20) je von einem unkoppelbaren Träger (18) dauernd gehalten, dass die leeren Spulen durch den Maschinenlängsmittelebenebereich abge­führt und dass die vollen Spulen von der An­transportbahn auf einer zur Maschinenlängsmittel­ebene (3) geneigten Bahn (16) ins Gatter geführt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1 an einer mindestens ein 4-reihiges Spulengatter aufweisenden Ring- oder Zwirnspinntextilmaschine (2), dadurch gekennzeich­net,
    dass die vollen Spulen in der vorgesehenen Stellung im Gatter gehalten werden, dass die Träger auf der Antransportbahn im wesentlichen kon­tinuierlich befördert werden und dass in der Ar­beitsausgangslage der Maschine die Garnpackungen (26) der Spulen der 1. Gatterlängsreihe (4.1) be­züglich derjenigen der 2. Gatterlängsreihe (4.2) unterschiedlich gross gewählt werden.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
    dass der An- und Abtransport auf der zur Maschinen­längsmittelebene geneigten Bahn (16) gleichzeitig stattfindet.
     
    4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit mindestens einer sich längs beider Maschinenlängsseiten erstreckenden Antransportbahn (14), auf welcher mit Vorgarnspulen bestückte Trä­ger verfahrbar sind, dadurch gekennzeichnet,
    dass jeder kreisförmige, unkoppelbare Träger (18) nur eine Spule (20) trägt, dass mindestens eine im Maschinenlängsmittelebenebereich befindliche Abtransportbahn (15) vorhanden ist, dass über die Arbeitspositionen der Spulen im Spulengatter hinwegführende, zur Maschinenlängsmittelebene (3) geneigt verlaufende Bahnabzweigungen (16) mit sowohl der Abtransportbahn als auch mit der Antransportbahn verbunden sind, dass jede Bahnabzweigung sowohl ein Eingangs- (30) als auch ein Ausgangssperrmittel (31) aufweist, und dass der Abstand zwischen den Sperrmitteln (30, 31) ei­ner jeden Bahnabzweigung im wesentlichen der An­zahl der vorgesehenen Träger, inkl. eines mit ei­ner Reservespule (20.3) bestückten Trägers, ent­spricht.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net,
    dass der Antransportbahn (14) eine sich um die Ma­schine (2) erstreckende Ringbahn ist, auf welcher die Spulen in einer Richtung verfahrbar sind.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net,
    dass die Sperrmittel (30, 31) auf ein das jeweili­ge Luntenende einer Spule (20.1) der 1. Gatter­längsreihe (4.1) anzeigendes Signal (39) hin ent­fernbar sind und dass das Eingangssperrmittel (30) als Weiche ausgebildet ist, wobei die Weiche nach dem und durch das Durchlaufen einer Spule selbst­schliessend ausgebildet sein kann.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net,
    dass die Träger durch mindestens einen Stössel (8) beförderbar sind und dass der Stössel an einem Be­förderungsmittel (6) befestigt ist.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeich­net,
    dass jeder Stössel eine den Träger in die Bahnab­zweigung (16) befördernde Fläche (48) aufweist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net,
    dass pro Bahnabzweigung eine auf ein das jeweilige Luntenende einer Spule der 1. Gatterlängsreihe (4.1) anzeigendes Signal (39) hin drehbare, schrau­benförmige Luntenumlenkstange (33) vorhanden ist.
     
    10. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net,
    dass die Spule (20) in ihrem unteren Bereich einen Schutzteller (23) aufweist, dessen Aussendurchmes­ser (24) grösser als derjenige (25) der vollen Garnpackung (26) und kleiner als derjenige (27) des Trägers ist.
     
    11. Flyerspule, gekennzeichnet durch
    einen Schutzteller (23) in deren unterem Bereich, wobei der Aussendurchmesser (24) des Schutztellers grösser ist als derjenige der auf der Spule befind­baren vollen Garnpackung (26).
     
    12. Träger für Vorgarnspulen, gekennzeichnet durch eine kreisförmige, in der Arbeitsposition im wesentlichen horizontale Tragscheibe (17), die an ihrer Unterseite ein lösbares Verbindungsmittel (22) für eine Vorgarnspule (20) aufweist.
     
    13. Spinnmaschine mit Quereinfahrtsbahnen (16) zum Zuführen von vollen Vorgarnspulen ins Gatter und eine mit den Quereinfahrtsbahnen in Verbindung stehende Abtransportbahn (15) zum Wegführen von leeren Vorgarnspulen aus dem Gatter, gekennzeichnet durch
    ein erstes Fördermittel (8), das die vollen Vorgarnspulen in die Quereinfahrtsbahnen befördert und durch ein zweites Fördermittel (51), das die leeren Vorgarnspulen entlang der Abtransportbahn befördert.
     
    14. Spinnmaschine nach Anspruch 13, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    das erste Fördermittel ein Stössel ist und dass jeder Vorgarnspule ein Stössel zugeordnet ist.
     
    15. Spinnmaschine mit Quereinfahrtsbahnen (16) zum Zu­führen von vollen Vorgarnspulen ins Gatter und eine mit den Quereinfahrtsbahnen in Verbindung stehende Abtransportbahn (15) zum Wegführen von leeren Vorgarnspulen aus dem Gatter, dadurch gekennzeichnet, dass
    sowohl die Quereinfahrtsbahnen als auch die Abtransportbahn je ein Schienenpaar beidseits einer Längsöffnung aufweisen und dass die Längsöffnungen der Quereinfahrtsbahnen in die Längsöffnung der Abtransportbahn münden.
     
    16. Spinnmaschine nach Anspruch 25, wobei die Vorgarn­spulen von Trägern (18) gehalten sind, dadurch ge­ kennzeichnet, dass
    die Träger sich auf das Schienenpaar stützen und dass jeder Träger eine Führung (19) aufweist, welche in die Längsöffnung hineinragt.
     
    17. Spinnmaschine mit Quereinfahrtsbahnen zum Zuführen von vollen Vorgarnspulen ins Gatter, dadurch gekennzeichnet, dass
    jeder Quereinfahrtsbahn eine Luntenumlenkstange (33) zugeordnet ist und dass die von der Vorgarn­spule gelieferte Lunte mittels der Luntenumlenk­stange von einer Anfangsposition (35.3) zu einer Endposition (35.1) bringbar ist während des Durch­laufs der Vorgarnspule durch die Quereinfahrts­bahn.
     
    18. Spinnmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    die Endposition und die Anfangsposition auf einer parallel zu der Maschinenlängsmittelebene (3) ver­laufenden Linie liegen.
     
    19. Spinnmaschine mit Quereinfahrtsbahnen zum Zuführen von vollen Vorgarnspulen ins Gatter, dadurch ge­kennzeichnet, dass
    jede Quereinfahrtsbahn einer bestimmten Anzahl Spinnstellen zugeordnet ist und Platz für die gleiche, der Anzahl der Spinnstellen entsprechende Anzahl von Vorgarnspulen, inklusive Platz für eine Reservevorgarnspule (20.4), umfasst.
     
    20. Spinnmaschine nach Anspruch 19, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    ein Sperrmittel (30) an jeder Quereinfahrtsbahn vorhanden ist, welches Sperrmittel die Querein­ fahrtsbahn sperrt, solange der Platz für die Reservevorgarnspule besetzt ist.
     
    21. Spinnmaschine mit Quereinfahrtsbahnen zum Zuführen von vollen Vorgarnspulen ins Gatter, mit einer An­transportbahn (14) zum Zuführen der vollen Vorgarn­spulen in die Quereinfahrtsbahnen und mit einem Be­förderungsmittel zum Befördern der Vorgarnspulen entlang der Antransportbahn, dadurch gekennzeichnet, dass
    das Beförderungsmittel ein endloses Band (6) und Mitnehmermittel (8) für den Kontakt zwischen den vollen Vorgarnspulen und dem Beförderungsmittel aufweist.
     
    22. Spinnmaschine nach Anspruch 21, dadurch gekenn­zeichnet, dass
    sich die Antransportbahn U-förmig um das Gatter erstreckt und dass das Beförderungsmittel sich ent­lang der gesamten Länge der Antransportbahn er­streckt.
     




    Zeichnung