[0001] Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte Doppelbodenplatte mit einem von einem Rahmen
umschlossenen Plattenkörper zum Verlegen auf mindestens unter den Plattenecken angeordneten
Stützen. Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Doppelbodenplatte.
[0002] Ein Doppelboden entsteht durch das Verlegen von Doppelbodenplatten auf an einem Unterboden
befestigten Stützen, auf denen die aneinander liegenden Doppelbodenplatten mindestens
mit ihren Plattenecken aufliegen. Auf die Doppelbodenplatten wird vor oder nach der
Endbearbeitung der Kanten der Gehbelag aufgeklebt. Der Hohlraum unterhalb der Doppelbodenplatten
dient zum Verlegen einer Vielzahl von Energiezuleitungskabeln für in dem Gebäuderaum
aufgestellte Geräte wie beispielsweise Computer, Telephonzentralen, elektrische Verteileranlagen
etc. Ein Doppelboden erlaubt flexible Arbeitsplatzgestaltung. Umstellungen, Aenderungen
und Neuinstallationen sind dank der leichten Zugänglichkeit zu den Leitungen jederzeit
möglich. Die zur Herstellung von Doppelböden verwendeten Doppelbodenplatten müssen
in Normen festgelegten bestimmten Anforderungen hinsichtlich ihrer Belastbarkeit,
Massgenauigkeit und ihrer Feuerwiderstandsfähigkeit und Brennbarkeit genügen. Die
Beschaffenheit der Doppelbodenplatten soll gewährleisten, dass im Brandfall die Fluchtmöglichkeit
des Personals solange als möglich gewährleistet ist. Die Platten dürfen auch im Brandfall
ihre Stabilität nicht soweit einbüssen, dass sie nicht mehr begehbar sind.
[0003] Man unterscheidet bei den bekannten brennbaren und nichtbrennbaren Doppelbodenplatten
verschiedene Feuerwiderstandsklassen und bezeichnet mit der Feuerwiderstandsklasse
F 30 solche Doppelbodenplatten, die bei einem genau spezifizierten Prüfverfahren
dreissig Minuten lang einem in einem bestimmten Abstand unterhalb der Platten befindlichen
Feuer und einer bestimmten Maximal-Temperatur so standhalten, dass auf der Plattenoberseite
incl. Fugenbereich und ohne Gehbelag eine bestimmte Höchsttemperatur nicht überschritten
wird und die Platte ihre Tragfähigkeit nicht einbüsst. Bei der Feuerwiderstandsklasse
F 60 muss dies während sechzig Minuten der Fall sein.
[0004] Bei bekannten Doppelbodenplatten erreicht man die Fugendichtheit im Brandfall durch
Verwendung von Kunststoffmaterial, das nachträglich der Endbearbeitung auf die Vertikalkanten
geklebt ist, wobei das verwendete Kunststoffmaterial wie beispielsweise PVC in der
Hitze aufquillt und gegeneinanderliegende Rahmen von benachbarten Platten in der Fuge
zusammenbacken.
[0005] Bei einer bekannten Doppelbodenplatte dieser Art besteht der Plattenkörper aus Preisgründen
aus stark verdichtetem Holz-Spanplattenmaterial. Die Unterseite der Platte ist zum
Schutz gegen die Einwirkung von Feuer mit einer Aluminiumfolie bedeckt, um die Feuerwiderstandsfähigkeit
der brennbaren Platte zu erhöhen. Um einen bei den Plattenfugen absatzfreien Uebergang
im Gehbelag und spielfreien Fugenstoss zu erreichen, soll die Platte eine allseitige
Massgenauigkeit von ca. ± 0,1 mm aufweisen. Das soll in einem rationellen Fabrikationsprozess
erreichbar sein, bei dem die Rahmenteile anders als durch Kleben mit dem Plattenkörper
verbunden werden.
[0006] Bei einer anderen bekannten Doppelbodenplatte besteht das Material des Plattenkörpers
aus Anhydrit, das fliessfähig ist und in einen eine flache Mulde bildenden Körper
eingebracht wird, der zugleich die Armierung für den Plattenkörper bildet. Der Umfangsrand
dieses metallischen Armierungskörpers liegt an der Aussenkante der Doppelbodenplatte,
was zu einem metallischen Kontakt in der Fuge führt. Diese Konstruktion und die Verminderung
der Tragfähigkeit der Metallmulde bei Feuerbelastung ist für längere Branddauer nicht
geeignet. Die Fugendichtheit ist nicht in optimaler Weise gelöst.
[0007] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabe bestand darin, eine Doppelbodenplatte
zu schaffen, die aus unbrennbaren Materialien gefertigt ist und eine hohe Feuerresistenz
aufweist, um einen Doppelboden mit den Merkmalen gemäss der Feuerwiderstandsklasse
F 30, und mit einigen Hinzufügungen auch der Feuerwiderstandsklasse F 60 herstellen
zu können. Die Doppelbodenplatte soll in einem rationellen Fabrikationsprozess mit
hoher Massgenauigkeit von ca. ± 0,1 mm und mit absatzfreiem Uebergang bei den Fugen
herstellbar sein. Die Platte soll ein plastisches Verformungsverhalten bei statischer
Ueberbelastung aufweisen. Die Platte soll im Bedarfsfall auch leicht zugeschnitten
werden können, ohne dass die Tragfähigkeit der Platte merkbar vermindert wird. Die
Platte soll eine hohe Kantenfestigkeit aufweisen, die beim Verlegen der Platten ebenso
wichtig ist wie im verlegten Zustand bei Beanspruchung des Bodens. Schliesslich soll
die Platte auch auf Grund eines hohen Dämpfungsvermögens ein gutes Trittschallvermögen
besitzen und durch wenig Einfederung beim Begehen einen guten Gehkomfort aufweisen.
[0008] Zur Lösung dieser Aufgaben weist die vorgefertigte Doppelbodenplatte die Merkmale
nach Anspruch 1 auf. In bevorzugter Ausgestaltung besteht der Plattenkörper aus Anhydrit
und einem vorzugsweise aus Perlit bestehenden Leicht-Zuschlagmaterial, welches zwecks
Hitzeisolierung im Bereich der Armierung, d.h. der Plattenunterseite konzentriert
ist. Das Verhalten des unbrennbaren Anhydrits wird bei Feuereinwirkung durch den
Zusatz von Perlit noch wesentlich verbessert. Die Wärmeisolierwirkung des Zuschlagmaterials
Perlit bremst den Hitzedurchgang durch die Platte. Eine Armierung ist mindestens auf
der Zugbelastungsseite im unteren Bereich des Plattenkörpers angeordnet, es kann
aber zusätzlich auch noch an der Druckbelastungsseite eine Armierung vorgesehen sein.
Mit der Armierung im unteren Bereich des Plattenkörpers bewirkt die dort vorhandene
Konzentration des Perlits, dass die Armierung länger vor starker Erhitzung geschützt
bleibt. Ausserdem wirkt die Konzentration des Perlits an der Plattenunterseite gegen
das frühzeitige Entstehen von Wärme-Spannungsrissen im Anhydrit. Damit ist die Platte
auch bei längerer Feuereinwirkung stark belastbar.
[0009] Die aus bei Hitze aufquellendem Kunststoffmaterial bestehenden Rahmenteile sind
im Plattenkörpermaterial fest verankert statt aufgeklebt, wobei die Endbearbeitung
auf genaues Sollmass der Plattenbreite nur noch durch leichte Spanabnahme am Kunststoffrahmen
erfolgt. Die einwärts gerichteten Verankerungsvorsprünge dienen gleichzeitig zur Positionierung
der Armierung, die je nach der geforderten Tragfähigkeit der Platte aus einem Gitter
aus mehr oder weniger dünnen Drähten, aus Streckmetall oder auch aus einem Lochblech
oder ähnlichem bestehen kann. Die im Plattenkörper verankerten Rahmenseitenteile ergeben
einen Rahmen mit guter Kantenfestigkeit. Das Kunststoffmaterial der Rahmenseitenteile
quillt bei Hitzeeinwirkung auf und dichtet die Fugen zwischen nebeneinanderverlegten
Doppelbodenplatten ab. Der aus im wesentlichen aus Anhydrit bestehende Plattenkörper
mit einer Armierung weist als Verbundkonstruktion bei hoher Biegefestigkeit eine
sehr kleine Durchbiegung auf. Es tritt auch bei statischer Ueberbelastung kein plötzlicher
Bruch der Platte auf, vielmehr besitzt sie ein plastisches Verformungsverhalten, wie
es von Stahlbetonkonstruktionen bekannt ist.
[0010] Die Verbundkonstruktion weist ein gutes Trittschallverhalten auf und die Einfederung
bei Belastung ist sehr gering.
[0011] Um einen Doppelboden herzustellen, der den Anforderungen gemäss der Feuerwiderstandsklasse
F 60 genügt, verwendet man die gleichen Doppelbodenplatten, die wie vorstehend erläutert
für einen Doppelboden gemäss der Feuerwiderstandsklasse F 30 verwendet werden, mit
dem Unterschied, dass zusätzlich noch die Fugenzwischenräume zwischen den Platten
mittels eines Profilstabkörpers abgedeckt sind, der vorzugsweise aus einem im Querschnitt
T-förmigen und mit dem T-Steg in die Fuge in sich hineinerstreckenden Fugenblech
besteht, welches unterseitig mit einem Brandschutzanstrich versehen ist. Es kann auch
ein nach unten sich öffnendes U-Profil, ebenfalls mit Brandschutzanstrich, verwendet
werden. Ferner sind zusätzlich auch die Platten an ihrer Unterseite mit einem unbrennbaren,
bei Hitze aufschäumenden Brandschutzanstrich versehen.
[0012] Zur Herstellung einer Doppelbodenplatte dient ein Verfahren nach Anspruch 12. Die
Platte wird mit dem Kunststoffrahmen umgekehrt auf einer Unterlage liegend gefertigt,
wobei in den Rahmen mit Wasser fliessfähig gemachtes Anhydrit und Perlit gemischt
sowie eine Armierung eingebracht werden, welche auf den Verankerungsvorsprüngen der
Rahmenseitenteile aufliegt, woraufhin der Rahmen einschliesslich Unterlage vibriert
wird, wodurch das nach oben wandernde Perlit sich im Bereich der Armierung konzentriert
und die Mischung sich plan verteilt.
[0013] Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
und den Zeichnungen, in denen verschiedene Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes
beispielsweise dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch zwei abgebrochen dargestellte Doppelbodenplatten,
die auf einer Stütze aufliegen;
Fig. 2 einen Querschnitt durch die gleichen in Fig. 1 dargestellten Doppelbodenplatten,
die unterseitig noch mit einem zusätzlichen Brandschutz versehen sind;
Fig. 3 eine schaubildliche Darstellung eines auf dem Kopf liegenden Rahmens mit Armierung
für die Herstellung einer Doppelbodenplatte;
[0014] Die in Fig. 1 abgebrochen dargestellten beiden Doppelbodenplatten 1 sind gleich ausgebildet,
liegen unmittelbar nebeneinander und sind jeweils mit ihren vier Ecken auf einer entsprechende
Anzahl von Stützen 2 abgestützt, von welchen eine Stütze dargestellt ist. Mit Hilfe
einer Vielzahl von Stützen 2 sind die die Bodenfläche eines Gebäuderaums bildenden
Doppelbodenplatten 1 im Abstand von einem in der Zeichnung nicht dargestellten Unterboden
verlegt.
[0015] Jede Doppelbodenplatte 1 weist einen aus vier Rahmenseitenteilen 3 bestehenden Rahmen
aus Kunststoffprofil auf. Die Rahmenseitenteile 3 müssen nicht zwecks Bildung eines
Rahmens miteinander verbunden sein, wenn sie bei der Herstellung der Doppelbodenplatte
in eine sehr genau passende, in der Zeichnung nicht dargestellte Aussenform hineingelegt
werden. Um die Doppelbodenplatten dicht gegeneinander liegend bequem verlegen zu können,
müssen ihre Aussenränder eine leichte Konizität zur Plattenunterseite hin besitzen
bzw. muss das Breitenmass der Doppelbodenplatte unten etwas kleiner als oben sein.
Im vorliegenden Fall sind die Rahmenseitenteile 3 im unteren Bereich stufenförmig
einwärts derart abgesetzt ausgebildet, dass bei mit dem oberen Bereich gegeneinanderliegenden
Rahmenseitenteilen benachbarter Platten zwischen diesen Platten im unteren Bereich
ein Fugenzwischenraum 4 vorhanden ist. Die Rahmenseitenteile 3 weisen zur Innenseite
hin sich erstreckende Verankerungsvorsprünge 5 auf. Bei der dargestellten Doppelbodenplatte
1 sind im Abstand übereinander zwei derartige Verankerungsvorsprünge 5 an jedem Rahmenseitenteil
3 vorhanden und mit diesem einstückig ausgebildet. Der Verankerungsvorsprung 5 ist
zweckmässig als eine über die gesamte Länge des Rahmenseitenteils durchgehend sich
erstreckende und zur Innenseite schräg abwärts geneigte Rippe ausgebildet. Es können
aber auch nur über Teillängen des Rahmenseitenteils sich erstreckende Nocken vorgesehen
sein. Die Verankerungsvorsprünge 5 können vollwandig oder auch gelocht sein, um ihre
Wirkung als Verankerungselement noch zu verbessern. Ein über die Länge des Rahmenseitenteils
3 durchgehend sich erstreckender Verankerungsvorsprung 5 hat den Vorteil, dass er
zur genauen Positionierung einer in jeder Doppelbodenplatte 1 vorhandenen Armierung
6 dient, welche bei allen 4 Rahmenseitenteilen 3 einer Doppelbodenplatte 1 gegen den
Verankerungsvorsprung 5 anliegt. Da die Doppelbodenplatten 1 mit ihrer Oberseite unten
liegend, d.h. mit einem auf dem Kopf liegenden Rahmen hergestellt werden, liegt dann
die Armierung 6 auf den Verankerungsvorsprüngen 5 der vier Rahmenseitenteile 3 auf.
Die Armierung 6 bildet ein aus Drähten hergestelltes Gitter und ist wie dargestellt
vorzugsweise auf der Zugsbelastungsseite der Platte in deren unterem Bereich angeordnet.
Es kann aber auch natürlich noch eine zusätzliche Armierung auf der Druckbelastungsseite
im oberen Teil der Platte angeordnet sein. Die Armierung kann auch ein geflochtenes
Gitter, ein geschweisstes Stahldrahtnetz, ein Lochblech sein oder aus Streckmetall
bestehen, wobei die jeweilige Armierung entsprechend der geforderten Tragfähigkeit
der Platte beziehungsweise der Plattendicke gewählt wird und für den üblichen Einsatzbereich
der Doppelbodenplatten in einem Büroraum eine aus verhältnismässig dünnen Drähten
bestehende Armierung ausreicht.
[0016] Die Armierung 6 ist in dem Plattenkörper 7 eingebettet, der im wesentlichen aus
Anhydrit besteht. Dem untrennbaren Material Anhydrit ist als Zuschlagmaterial Perlit
beigemischt, welches vorteilhaft im Bereich der Armierung 6 konzentriert ist. Man
erreicht durch diese Beimischung von Perlit eine noch bessere isolierende Wirkung
gegen den Hitzedurchgang durch die Platte und die Armierung 6 bleibt vor starker Erwärmung
länger geschützt. Die Konzentration des Perlits an der Plattenunterseite hat vorteilhafte
Auswirkungen gegen die frühzeitige Entstehung von Wärme-Spannungsrissen im Anhydrit
und die Platte bleibt bei längerer Feuereinwirkung stark belastbar. Die Konzentrierung
des Perlits im unteren Plattenbereich bei der Armierung 6 wird durch Vibrieren bei
der Plattenherstellung erreicht, was nachfolgend noch näher erläutert wird.
[0017] Das Kunststoffmaterial der Rahmenseitenteile 3, für die vorzugsweise PVC-Kunststoff
verwendet wird, aber auch andere Kunststoffmaterialien mit ähnlichen Eigenschaften
verwendet werden können, quillt bei Feuereinwirkung auf, sodass der Fugenzwischenraum
4 und der nach oben sich anschliessende minimale Fugenspalt 4 a abgedichtet werden.
Die aus PVC bestehenden Rahmenseitenteile 3 und das Anhydrit des Plattenkörpers 7
lassen sich auf rationelle und kostengünstige Weise im Trockenverfahren bearbeiten,
sodass nach der Herstellung der Platte und nach dem Abbinden des Anhydrits eine nachträgliche
maschinelle Bearbeitung der Platte zur Erreichung einer hohen Massgenauigkeit von
ca. ± 0,1 mm sehr wirtschaftlich durchführbar ist.
[0018] Wenn durch Verlegen der Doppelbodenplatten 1 auf Stützen 2 ein Doppelboden hergestellt
wird, dann werden auch zwischen den oben mit einem Aufnahmeteller 10 versehenen Stützen
2 und den Unterseiten der Doppelbodenplatten 1 aus Kunststoffmaterial bestehende
Abdeckungen 11 angeordnet, die ebenfalls bei Hitze aufquellen.
[0019] Ein Doppelboden, der gemäss Fig. 1 aus auf Stützen 2 verlegten Doppelbodenplatten
1 besteht, besitzt eine Feuerresistenz gemäss der Feuerwiderstandsklasse F 30, bezüglich
welcher eingangs Erläuterungen gemacht wurden.
[0020] Um eine höhere Feuerresistenz gemäss der Feuerwiderstandsklasse F 60 zu erreichen,
werden unter Verwendung der gleichen Doppelbodenplatten 1 weitere Schutzmassnahmen
vorgesehen, wie aus Fig. 2 hervorgeht. Jede Doppelbodenplatte 1 weist an der Unterseite
einen Brandschutzanstrich 14 auf, der im Brandfall aufschäumt und an der Unterseite
dann eine zusätzliche Isolation bildet. Die Temperaturzunahme im Plattenquerschnitt
läuft dadurch langsamer ab und die statische Belastbarkeit der Platte bleibt gleich
wie bei der Platte gemäss Fig. 1 . Bei den Doppelbodenplatten gemäss Fig. 1 liegt
der Fugenzwischenraum 4 zwischen den jeweils an den Plattenecken befindlichen Stützen
2 frei. Daher wird bei den Doppel bodenplatten 1 für eine höhere Feuerresistenz gemäss
Fig. 2 der Fugenzwischenraum 4 zwischen benachbarten Platten mittels eines Fugenblechs
15 abgedeckt, welches im Querschnitt T-förmig ausgebildet ist und mit dem T-Steg
sich in den Fugenzwischenraum 4 hineinerstreckt. Anstelle des Fugenblechs 15 kann
auch ein Materialstreifen aus einem anderen unbrennbaren und bis auf hohe Temperaturen
resistenten Material eingesetzt werden, wofür auch Faser-Verbundwerkstoffe oder andere
Metalle verwendet werden können. Dieses Fugenblech ist unterseitig ebenfalls mit
einem Brandschutzanstrich versehen. Das Fugenblech verhindert im Brandfall das Herausfallen
der verkohlten Kunststoff-Rahmenseitenteile 3 aus der Fuge und verbessert infolge
unterseitigem Brandschutz-Anstrich die Hitzeisolation im Fugenbereich.
[0021] Anstelle der Brandschutzfarbe kann für die erhöhte Feuerresistenz auch eine Aluminiumfolie
oder eine doppelte Aluminiumfolie an der Unterseite der Platten vorgesehen sein. Zusätzlich
werden bei der Ausführung gemäss Fig. 2 auch die Auflagerteller 10 der Stützen 2 unterseitig
mit einem Brandschutzanstrich 14 versehen. Die Auflagerteller können wahlweise auf
der Unterseite auch mit einem anorganischen Isolationskörper bestückt werden. Man
erreicht mit den vorstehend beschriebenen Massnahmen eine Erhöhung der Dauer der Feuerresistenz
um 30 Minuten und kommt dabei mit einer Zunahme der Bauhöhe von nur 1 mm aus. Durch
das mit einem Brandschutzanstrich versehenen Fugenblech 15 ist im Brandfall auch in
diesem Fugenbereich die gleiche Konstruktionsdicke vorhanden wie bei der Platte selbst.
Da alle Plattenabmessungen bei den Ausführungsformen gemäss Fig. 1 und Fig. 2 gleich
sind, kann ein vorhandener Doppelboden gemäss Fig. 1 leicht gegen einen höher feuerresistenten
Doppelboden gemäss Fig. 2 ausgetauscht werden.
[0022] Für die Herstellung der Doppelbodenplatte 1 werden die zu einem Rahmen zusammengefügten
Rahmenseitenteile 3 mit ihrer Oberkante nach unten zeigend auf eine Unterlage gelegt
und in diesen Rahmen fliessfähiges Anhydrit mit Perlit gemischt eingebracht und auf
die Verankerungsvorsprünge der Rahmenseitenteile 3 eine Armierung 6 aufgelegt. Durch
Vibrieren des Rahmens einschliesslich Unterlage wird die Mischung verdichtet und
das Perlit wandert dann nach oben und konzentriert sich im Bereich der Armierung 6,
die sich im unteren Plattenbereich befindet, wenn die fertige Platte verlegt ist.
[0023] Die weitere Fertigstellung der Platte erfolgt nach bekannten Methoden: Erhärten und
Trocknen der Platten, massgenaue Flächenbearbeitung, Seitenbearbeitung vor oder nach
dem Aufkleben des Gehbelags.
1. Vorgefertigte Doppelbodenplatte, mit einem von einem Rahmen umschlossenen und eine
Armierung enthaltenen Plattenkörper, zum Verlegen auf mindestens unter den Plattenecken
angeordneten Stützen, dadurch gekennzeichnet, dass aus bei Hitze aufquellendem Kunststoffmaterial
bestehende Rahmenseitenteile (3) in den im wesentlichen aus Anhydrit bestehenden Plattenkörper
(7) sich hineinerstreckende und vom Anhydrit umschlossene Verankerungsvorsprünge (5)
aufweisen, von denen niveaugleich angeordnete Vorsprünge zur Positionierung mindestens
einer zwischen den vier Rahmenseitenteilen (3) sich erstreckenden und im Plattenkörpermaterial
eingebetteten, metallischen Armierung (6) dienen.
2. Doppelbodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Plattenkörper
(7) aus Anhydrit und einem vorzugsweise aus Perlit bestehenden Leichtzuschlagmaterial
besteht, welches zur Hitzeisolierung bei Feuereinwirkung von unten und zur Gewichtseinsparung
dient.
3. Doppelbodenplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Leichtzuschlagmaterial
im Bereich der Armierung (6) konzentriert ist.
4. Doppelbodenplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens
eine Armierung (6) auf der Zugsbelastungsseite im unteren Bereich des Plattenkörpers
(7) angeordnet ist.
5. Doppelbodenplatte nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Armierung (6) aus einem flächenhaften, geschweissten oder geflochtenen Stahldrahtgitter
oder -Netz, aus Streckmetall oder aus einem Lochblech besteht.
6. Doppelbodenplatte nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Verankerungsvorsprünge (5) der Rahmenseitenteile (3) über deren gesamte Länge
sich erstreckende volle oder gelochte Rippen oder über Teillängen der Rahmenseitenteile
sich erstreckende Nocken sind.
7. Doppelbodenplatte nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass
die Rahmenseitenteile (3) zwecks Verlegung der Platten (1) im unteren Bereich stufenförmig
einwärts abgesetzt sind, derart, dass bei mit dem oberen Bereich gegeneinanderliegenden
Rahmenseitenteilen (3) benachbarter Platten (1) zwischen diesen im unteren Bereich
der Rahmenseitenteile ein Fugenzwischenraum (4) vorhanden ist.
8. Doppelbodenplatte nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass
die Plattenunterseite zwecks Erzielung erhöhter Feuerwiderstandsfähigkeit mit einem
unbrennbaren, bei Hitze aufschäumenden Brandschutzanstrich (14) versehen ist.
9. Doppelbodenplatte nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass
sie an ihrer Unterseite mit Aluminiumfolien in Lagen übereinander versehen ist,
und die erste Lage gitter- oder wabenförmig auf die Platte aufgeklebt und die zweite
Folie punktuell mit der ersten verklebt ist, derart, dass die Klebeflächen nie übereinander
liegen, wodurch bei Hitzeeinwirkung ein System von versetzt übereinanderliegenden
Kissen entsteht.
10. Doppelboden bestehend aus aneinander liegend auf Stützen (2) verlegten vorgefertigten
Doppelbodenplatten (1) nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fugenzwischenräume (4) zwischen benachbarten Platten mittels je eines Profilstabkörpers
(15) abgedeckt sind, der im Querschnitt U-förmig, mit der offenen Seite nach unten
gerichtet, oder im Querschnitt T-förmig und mit dem T-Steg in den Fugenzwischenräumen
(4) sich hineinerstreckend ausgebildet ist und an der Unterseite, ensprechend den
Plattenunterseiten mit einem Brandschutzanstrich versehen ist.
11. Doppelboden nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass auf den oben jeweils
mit einem Auflagerteller (10) versehenen Stützen (2) zwischen den Auflagertellern
(10) und den Platten (1) aus bei Hitze aufquellendem nicht brennbarem Kunststoffmaterial
bestehende Abdeckungen (11) angeordnet sind und die freiliegenden Seiten der Auflagerteller
(10) mit einem Brandschutzanstrich (14) oder einem anorganischen Isolationskörper
versehen sind.
12. Verfahren zur Herstellung einer Doppelbodenplatte nach einem der Ansprüche 1
- 7, dadurch gekennzeichnet, dass in den Kunststoffrahmen (3), der mit seiner Oberkante
zwecks Bildung einer Form auf einer Unterlage aufliegt, fliessfähiges Anhydrit (7)
mit Perlit gemischt und eine Armierung (6) eingebracht werden, welche auf den Verankerungsvorsprüngen
(5) der Rahmenseitenteile (3) aufliegt, und dass der Rahmen einschliesslich Unterlage
vibriert wird, wodurch der nach oben wandernde Leichtzuschlagstoff, vorzugsweise Perlit
sich im Bereich der Armierung konzentriert.