[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schneckenpresse mit fliegend gelagerter, zur
Förderung in eine konische Preßdüse antreibbarer, in einem Schneckentrog mit Speiseöffnung
angeordneter Schnecke.
[0002] Schneckenpressen dieser Art dienen zum Verdichten von Gütern mit geringem Schüttgewicht
oder zum Mischen und Plastifizieren von Stoffen unter Anwendung eines hohen Preßdruckes.
[0003] Bei diesen Schneckenpressen treten durch die Art der Inhaltsstoffe, insbesonders
stark abtragenden Stoffen, wie beispielsweise Quarz oder TiO2 u.a.m. und infolge der
hohen anzuwendenden Preßdrücke sehr hohe Reibungskräfte an der Förderflanke des Schneckenganges
auf, die zu sehr rascher Abtragung des Schneckenganges führen, wobei die Zone größten
Verschleißes entgegen dem Gutstrom immer neue Bereiche der Schnecke erfaßt, bis der
Eintritt der Preßdüse erreicht ist.
[0004] Zur Bewältigung dieses Problems hat man neben den üblichen Maßnahmen der Oberflächenvergütung
durch Auftragen von Schichten besonders verschleißfesten Materials auch aufwendigere
Methoden vorgeschlagen, indem man die Schnecke in aufeinanderfolgende Segmente aufteilte
und diese aus gegossenem Hartstoff herstellte, die auf ein Kernstück aufgeschoben
wurden. Der Nachteil dieser Anordnung liegt vor allem darin, daß der Schneckendurchmesser
erheblich vergrößert werden mußte, so!lte der tragende Kern die erforderliche Belastbarkeit
aufweisen. Des weiteren treten bei Schnecken größerer Baulänge Schwierigkeiten auf,
die nötigen Vorspannkräfte, die zum Abdichten gegen das Eindringen von Material an
den Teilungsstellen erforderlich sind, aufzubringen und überdies ist die Belastungsgrenze
bei hohlen Schneckenstücken aus Hartstoff leicht überschritten und führt damit zur
Zerstörung der Schnecke und schweren Störungen an der Maschine.
[0005] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist vorgeschlagen worden, bei einer Schnecke eine
Teilung anzubringen und die beiden Schneckenteile jeweils mit einer Bohrung mit Gewinde
zu versehen und mit einem Gewindebolzen beidseitig zu verschrauben, wobei eine zusätzliche
Einstellschraube vorgesehen ist, die sicherstellen soll, daß die Schneckenwindungen
der beiden Schneckenteile durchgehend, d.h. ohne hervortretende Stoßstelle, zusammensetzbar
sind.
[0006] Abgesehen davon, daß diese Einrichtung umfangreiche Einstellmaßnahmen erforderlich
macht, muß ein genügend großer Schneckenkerndurchmesser zur Verfügung stehen, damit
die auftretenden Kräfte übertragen werden können. Diese Querschnitte stehen bei der
Anwendung von konischen Preßdüsen wegen des sich gegen das freie Ende der Schnecke
zu verringernden Durchmessers des Schneckenkerns regelmäßig nicht zur Verfügung -
eine Vergrößerung des Düsendurchmessers hätte eine überproportionale Steigerung der
Preßkräfte zur Folge, so daß dadurch das Problem nicht gelöst werden kann.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einer Schneckenpresse der eingangs genannten Gattung
die Abtragung an der Schnecke unter Anwendung einer verhältnismäßig einfachen Gestaltung
derselben nachhaltig herabzusetzen und einen einfachen Austausch des in der Verschleißzone
liegenden Teiles der Schnecke zu ermöglichen, ohne die genaue Formgebung der Schneckenwindung
dadurch nachteilig zu verändern.
[0008] Diese Aufgabe wird an einer Schneckenpresse der eingangs genannten Art mit den Mitteln
des Anspruches 1 gelöst.
[0009] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
2 bis 30 beansprucht.
[0010] Die Anwendung einer Preßfläche tragenden Kupplung zwischen den Schneckenteilen in
Verbindung mit einer festgelegten Zuordnung der Schneckenteile in Bezug auf ihre Lage
in Umlaufrichtung ermöglicht eine sichere Übertragung der großen Kräfte und stellt
sicher, daß keine strömungstechnisch ungünstige Übergänge im Teilungsbereich der
Schnecke entstehen, die die Abtragung und den Reibungswiderstand erhöhen.
[0011] Besonders vorteilhaft ist die Anwendung eines Polygonprofiles, das die Anwendung
genügend großer Flächen für die Kupplung gestattet.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es, die Teilung entweder am Übergang zwischen dem Schneckenteil
mit konstantem Kerndurchmesser und demjenigen mit sich verringerndem Durchmesser
oder am Übergang zwischen hoher und niedriger Steigung des Schneckenganges anzuordnen
oder beide Übergänge in eine senkrechte Teilungsebene zusammenfallen zu lassen; die
niedrige Steigung des Schneckenganges im Bereich des freien Schneckenendes, das innerhalb
der konischen Preßdüse angeordnet ist, ermöglicht die Übertragung der notwendigen
Kraft für die dort ablaufenden Misch-und Verdichtungsvorgänge. Von diesem Teilungsbereich
bis zum freien Ende der Schnecke steigen die auf die Schnecke einwirkenden Kräfte
außerordentlich stark an. Es ist dies der Bereich der konischen Preßdüse in dem das
Gut stark gemacht und verdichtet oder sogar plastifiziert wird.
[0013] Bei Bearbeitung von Preßgütern, bei denen die Fließfähigkeit am Ende der konsichen
Preßdüse nicht immer ausreicht, oder wenn Fremdkörper durch ihre Lage besonders große
Widerstandsfähigkeit erzeugen, ist es besonders wichtig, die Schnecke entgegengesetzt
zur Umlaufrichtung für die Förderung in die konische Preßdüse, also zur Förderung
von dieser in Richtung auf die Speiseöffnung hin zumindest kurzzeitig anzutreiben.
[0014] Bei der Bearbeitung von Preßgütern, bei denen Material flüssig oder feinteilig in
Spalten eindringen kann, müssen im Teilungsbereich der Schnecke aneinanderstoßende
Flächen besonders sorgfältig bearbeitet und gegeneinander vorgespannt sein. In beiden
Fällen ist eine Sicherungsvorrichtung von besonderem Vorteil, welche die beiden zusammengesetzten
Schneckenteile gegen axiale Verscheibung sichert, wobei im ersteren Fall wesentlich
größere Kräfte abzusichern sind.
[0015] Eine besonders einfache und wirksame Sicherung ergibt sich mit Hilfe mehrerer Gewindestifte,
die im Schneckenteil mit der Polygonbohrung eingeschraubt sind und gegen die entsprechenden
Flanken von Senkbohrungen oder Ausdrehungen am Polygonzapfen des anderen Schneckenteiles
unter Erzeugung einer Vorspannung zur Anlage gebracht sind.
[0016] Dabei können die Gewindestifte senkrecht zur Längsachse der Schnecke eingesetzt sein.
Sind besonders hohe Vospannkräfte anzuwenden, so ist eine Anbringung unter einem spitzen
Winkel schräg zur Längsachse in Richtung der Vorspannkraft wegen der längeren zur
Verfügung stehenden Stiftlänge und der Beanspruchung von Scher- auf Druckbelastung,
von besonderem Vorteil.
[0017] Die Gewindestifte können auch durch Spannhülsen die ausgefüttert werden, ersetzt
sein, wenn eine besonders einfache Bauweise notwendig ist.
[0018] Für die Belastbarkeit der Kupplung ist es günstig, die Gewindestifte im mittleren
Bereich der Polygonflächen anzuordnen und besonders vorteilhaft diese von den Übertragungsflächen
örtlich zu trennen, um Bereiche besonders hoher Belastung zu vermeiden und die Dauerbelastbarkeit
der Schnecke, besonders des freien Endes, zu vergrößern.
[0019] Besonders vorteilhaft hat sich die Anwendung von Sonderwerkstoff erwiesen, durch
den sehr hohe Standfestigkeit des freien Schneckenendes erzielbar ist, während der
weniger belastete Schneckenteil aus einem einfacher herstellbaren, billigeren Material
hergestellt werden kann.
[0020] Von besonderer Bedeutung ist die Gestaltung des zweiten Schneckenteiles mit dem freien
Schneckenende hinsichtlich des Flankenwinkels der Förderflanke des Schneckenganges
für die Wirkungsrichtung der Preßkraft in möglichst axialer Richtung und des Öffnungswinkels
des Schneckenganges für die Förderung des Preßgutes und die verlustarme Verdichtung
desselben,wobei diese beiden einen Flankenwinkel der Stütz flanke des Schneckenganges
definieren, der für die Belastbarkeit und Standfestigkeit der Schnecke von Wichtigkeit
ist.
[0021] Bei festem, wenig oder nicht flüssigem Preßgut, wie z.B. vorzerkleinertem Abfallpapier
ist die Ausbildung des Bereiches am freien Schneckenende von besonderer Bedeutung.
Dabei ist es besonders günstig den Schneckengang und den Schneckenkern des zweiten
Schneckenteiles in einem Winkel zur Längsachse der Schnecke verjüngt auszubilden,
um die Reibungsarbeit und damit die Belastung der Schnecke in Grenzen zu halten und
um den Übergang zwischen Verdichtung und Förderung und Vorschub des Preßlings gleichmäßiger
zu gestalten.
[0022] Durch die Gestaltung des freien Endes des zweiten Schneckenteiles als Kugelabschnitt,
der in den Schneckengang und den Schneckenkern übergeht, wird eine Stützung der Schnecke
erreicht, so daß Biegebelastungen vermindert sind und gleichzeitig wird eine übermäßige
Lochbildung und mangelhafte Verdichtung beim Preßling verhindert, indem die Beendigung
der Preßarbeit allmählich erfolgt.
[0023] In Bezug auf die Abmessungen von Schneckenkern und Kugelabschnitt sind bestimmte
Verhältnisse für einwandfreie Preßarbeit und störungsfreien Betrieb besonders günstig.
[0024] Besondere Bedeutung kommt den Teilungsflächen zwischen erstem und zweiten Schneckenteil
zu, wobei besondere Ausbildungsformen, wie besonders kegelige Gestaltung Vorteile
für die Übertragung der Preßkräfte und für die Abdichtung gegen eindringende Stoffe
bieten. Die besonders sorgfältige Feinbearbeitung der Teilungsflächen ist dabei günstig,
vermindert aber auch Biegebelastungen des diesbezüglich empfindlichen, aus Sonderwerkstoff
bestehenden, ersten Schneckenteiles.
[0025] Die Herstellung eines Korrosionsschutzüberzuges auf dem ersten Schneckenteil, dessen
Material weniger korrosionsfest ist als das des zweiten Schneckenteiles, der der
hohen Pressung standhält, ist für die Standfestigkeit der Schnecke in geteilter Ausführung
von großer Bedeutung.
[0026] Für die einwandfreie Herstellung von Preßlingen aus festem, vorzerkleinerten Material
wie insbesonders Abfallpapier, ist es wichtig das freie ende der Schnecke an das Ende
der Verdichtungsstrecke in der konischen Preßdüse zu verlegen, damit der Preßvorgang
ein genügend vergleichmäßigtes Preßmaterial ergibt. Für dieses Material ist eine
oben liegende Speiseöffnung genügender Größe besonders vorteilhaft.
[0027] Für die Verarbeitung von vorzerkleinertem Abfallpapier ist die Einrichtung einer
dosierten Wasserzugabe von besonderem Vorteil, weil dadurch der Misch-und Preßvorgang
erleichtert un verbessert wird, während das zugeführte Wasser infolge der ebenfalls
zugeführten Energie nach austritt der Preßlinge aus der Presse im wesentlichen ausdampft.
[0028] Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
beschrieben.
[0029] Es zeigt :
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht einer Schneckenpresse als Brikettiermaschine,
Fig. 2 den vorderen Teil einer Schnecke mit deren geteiltem Aufbau, teilweise im
Schnitt,
Fig. 3 den vorderen Teil einer Schnecke mit einem abgeänderten Aufbau der Teilung,
teilweise im Schnitt und
Fig. 4 einen Querschnitt durch die Schnecke im Bereich der Teilung nach I-II.
[0030] Bei einer Schneckenpresse ist die Schnecke 1 in einem Schneckentrog 2 angeordnet,
der eine obere Speiseöffnung 3 aufweist, durch die das Preßgut zugeführt wird.
[0031] Die Schnecke 1 ist fliegend gelagert und mittels eines nicht dargestellten Antriebes
in beiden Umlaufrichtungen antreibbar.
[0032] Die Schnecke 1 fördert das Preßgut durch eine konische Preßdüse 4, in der dieses
gemischt und verdichtet wird,das durch eine Austrittsöffnung 5 als Strang zwischen
die Backen einer Zangenpresse 34 aus dieser in Form von Preßlingen 35 austritt.
[0033] Die Schnecke 1 besteht aus einem ersten Schneckenteil 13 mit einem ersten Bereich
8 des Schneckenkerns 7 mit gleichbleibendem Durchmesser und einem ersten Abschnitt
11 des Schneckenganges 10 mit großer Steigung und aus einem daran anschließenden zweiten
Schneckenteil 14 mit einem zweiten Bereich 9 des Schneckenkerns 7 mit zum freien Schneckenende
6 hin sich verjüngendem Durchmesser, der einen zweiten, sich verjüngenden Abschnitt
12 des Schneckenganges 10 trägt, die miteinander mittels einer flächentragenden Kupplung
15 mit Polygonprofil lösbar verbunden sind. Die Förderflanken 16,17 des ersten und
des zweiten Schneckenteiles 13,14 schließen an der Teilungsstelle 20 bündig aneinander
an.
[0034] Die Förderflanke 17 des zweiten Schneckenteiles 14 kann in Bezug auf die Umlaufrichtung
18 der Schnecke 1 um einen Bruchteil der Windungsstärke 19 des Schneckenganges 10
nacheilend versetzt sein, doch ist die Zuordnung der beiden Schneckenteile 13,14 unveränderlich.
[0035] Die Übertragung der Preßkraft erfolgt über einen Polygonzapfen 22 und eine Polygonbohrung
23, wobei die Länge der Kupplung von den auftretenden Kräften bestimmt ist.
[0036] Zur Herstellung eines Anspreßdruckes zwischen den Teilungsflächen 39,39′ der Schneckenteile
13,14 an der Teilungsstelle 20 und zum Schutz gegen Herausziehen beim Rücklauf der
Schnecke 1 in einer Umlaufrichtung 24, bei der die Förderung von der konischen Preßdüse
4 weg und zur Speiseöffnung 3 hin gerichtet ist - wenn Verstopfungen beseitigt werden
sollen - ist die Kupplung 15 mit einer Sicherungsvrorichtung 25 versehen, die drei
Gewindestifte 26 umfaßt, die senkrecht zur Längsachse 21 der Schnecke 1 in Gewindebohrungen
27 eingeschraubt sind und mit ihrem Ende jeweils gegen die zugewandte Flanke 29 der
Senkbohrung 28 in einr zylindrischen Andrehung 30,30′ des Polygonzapfens 22 zur Anlage
kommen. Die Lage der Gewindestifte 26 in Bezug auf das Polygonprofil ist dabei im
Scheitelpunkt 36 der Polygonfläche 40 des Polygonzapfens 22.
[0037] Die beiden Teilungsflächen 39,39′ sind in Fig. 2 und 3 senkrecht zur Längsachse 21
der Schnecke 1 verlaufend.
[0038] Diese Teilungsflächen 39,39′ können unter einem größeren Übergangswinkel 41 geneigte
Kegelflächen bilden, die größere Kupplungsflächen und einen günstigeren Übergang zwischen
Polygonzapfen 22 und Teilungsfläche 39,39′ ergeben.
[0039] Bei der in Fig.2 dargestellten Ausführungsform reicht die konische Preßdüse 4 über
den Bereich des zweiten Schneckenteiles 14, so daß die Teilungsstelle 20 am Ende
des ersten Abschnittes 11 des Schneckenganges 10 und des ersten Bereiches 8 des Schneckenkerns
7 angeordnet ist und der zweite Schneckenteil 14 mit dem freien Schneckenende 6, den
Polygonzapfen 22 trägt.
[0040] Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist die konische Preßdüse 4 weiter nach hinten
gezogen und reicht in den Bereich 8 des Schneckenkerns 7 mit gleichbleibendem Durchmesser
und des ersten Abschnittes 11 des Schneckenganges 10, mit einer Teilungsstelle 20,
die weiter vom freien Schneckenende 6 weg verlegt ist, wodurch ein größerer Durchmesser
des Schneckenkerns 7 zur Verfügung steht, so daß hier der erste Schneckenteil 13 den
Polygonzapfen 22 tragen kann.
[0041] Die zylindrische Andrehung 30,30′ weist je nach der Lage am Grund 31 oder am Ende
32 des Polygonzapfens 22 einen Durchmesser auf, der das Polygonprofil umschreibt oder
diesem eingeschrieben ist.
[0042] Die Förderflanke 17 des zweiten Schneckenteiles 14 weist einen in der Wirkung an
90° herankommenden Flankenwinkel 37 von 75° auf, durch den der Preßdruck hinreichend
axial gerichtet ist.
[0043] Der Öffnungswinkel 38 zwischen den Schneckenwindungen des Schneckenganges 10 beträgt
dabei 30 Winkelgrad, mit dem die Förderung des Preßgutes sichergestellt ist.
[0044] Der zweite Schneckenteil 14 weist einen zweiten Bereich 9 des Schneckenkerns 7 auf,
der sich zum freien Schneckenende 6 hin mit einem Winkel zur Längsachse 21 der Schnecke
1 von 5 Winkelgraden verjüngt, während der zweite Abschnitt 12 des Schneckenganges
10 sich mit einem Winkel von 20 Winkelgraden gegen das freie Schneckenende 6 hin
verjüngt.
[0045] Das freie Schneckenende 6 ist von einem Kugelabschnitt 42 gebildet, dessen Halbmesser
groß im Vergleich zum zweiten Bereich 9 des Schneckenkerns 7 ist und der die Zentrierung
und den gleitenden Übergang von Verdichtung und Förderung in reine Förderung bewirkt.
[0046] Mit Vergrößerung des Öffnungswinkels 38 zwischen den Schneckenwindungen wird die
Stützflanke 44 flacher gelegt und dadurch eine Verstärkung des Schneckenganges 10
erzielt.
Bezugszeichenverzeichnis : EM 81 005
[0047]
1 Schnecke
2 Schneckentrog
3 Speiseöffnung
4 konische Preßdüse
5 Austrittsöffnung
6 freies Schneckenende
7 Schneckenkern
8 erster Bereich des Schneckenkerns 7
9 zweiter Bereich des Schneckenkerns 7
10 Schneckengang
11 erster Abschnitt des Schneckenganges 10
12 zweiter Abschnitt des Schneckenganges 10
13 erster Schneckenteil
14 zweiter Schneckenteil oder Schneckenkopf
15 Kupplung
16 Förderflanke des ersten Schneckenteiles 13
17 Förderflanke des zweiten Schneckenteiles 14
18 Umlaufrichtung für die Förderung in die Preßdüse 4
19 Windungsstärke des Schneckenganges 10
20 Teilungsstelle der Schnecke 1
21 Längsachse der Schnecke 1
22 Polygonzapfen
23 Polygonbohrung
24 Umlaufrichtung für die Förderung von der Preßdüse 4 weg gerichtet
25 Sicherungsvorrichtung
26 Gewindestift
27 Gewindebohrung
28 Senkbohrung
29 Flanke der Senkbohrung
30,30′ zylindrische Andrehung
31 Grund des Polygonzapfens 22
32 Ende des Polygonzapfens 22
33 Schneckenende
34 Zangenpresse
35 Preßlinge
36 Scheitelpunkt der Polygonfläche 40
37 Flankenwinkel
38 Öffnungswinkel
39,39′ Teilungsflächen der Schneckenteile 13 und 14
40 Polygonfläche
41 Übergangswinkel der Teilungsflächen 39,39′
42 Kugelabschnitt
43 Erzeugende des Schneckenkerns 7
44 Stützflanke
1. Schneckenpresse mit einer fliegend gelagerten, zur Förderung in eine konische
Preßdüse antreibbaren Schnecke, die in einem Schneckentrog mit Speiseöffnung, an den
sich eine zu wenigstens einer Austrittsöffnung hin verjüngende Preßdüse anschließt,
angeordnet ist, die einen ersten Bereich des Schneckenkerns mit im wesentlichen gleichbleibendem
Durchmesser und einen daran anschließenden zweiten Bereich mit sich bis zum freien
Schneckenende hin verjüngendem Kerndurchmesser umfaßt und deren, mit wenigstens einem
Schneckengang versehener und bis zum freien Ende reichender Teil, zumindest aus zwei
aufeinanderfolgenden Abschnitten mit unterschiedlichen Schneckenwindungen besteht,
von denen der zum freien Schneckenende hin angeordnete zweite Abschnitt eine geringere
Steigung als der davor liegende erste Abschnitt aufweist und die zumindest mit dem
zweiten Abschnitt von der konischen Preßdüse umgeben ist und aus zwei Schneckenteilen
besteht, von denen der zweite, zum freien Ende der Schnecke hin angeordnete Schneckenteil
mit dem ersten Schneckenteil mit einer das auftretende Drehmoment übertragenden Kupplung
verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung als eine großflächig Kräfte
übertragende Kupplung (15) ausgebildet ist, bei der der zweite Schneckenteil (14)
und der erste Schneckenteil (13) in fester Zuordnung zueinander angeordnet sind,
so daß die Förderflanke (17) der Schneckenwindungen des zweiten Schneckenteiles (14)
an die Förderflanke (16) der Schneckenwindungen des ersten Schneckenteiles (13)
genau bündig anschließt, oder in Bezug auf den Drehsinn der Schnecke (1) in Umlaufrichtung
(18) um ein, im Verhältnis zur Windungsstärke (19) des Schneckenganges (109)geringes
Maß, vorzugsweise ein Zehntel, nacheilend versetzt ist und die einmal hergestellte
Zuordnung unveränderlich ist.
2. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (15)
ein Polygonprofil aufweist.
3. Schneckenpresse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Polygonprofil
über eine axiale Erstreckung der Kupplung (15) eingearbeitet ist, die wenigstens dem
größten Durchmesser des Schneckenkerns (7) entspricht.
4. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (1) zwischen
dem zweiten Schneckenteil(14) und dem ersten Schneckenteil (13) am Übergang zwischen
dem ersten Bereich (8) des Schneckenkerns (7) mit konstantem Durchmesser und dem zweiten
Bereich (9) des Schneckenkerns (7) mit sich verringerndem Durchmesser geteilt ist.
5. Schneckenpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (1) zwischen
dem zweiten Schneckenteil (14) und dem ersten Schneckenteil (13) am Übergang zwischen
dem ersten Abschnitt (11) des Schneckenganges (10) mit größerer Steigung und dem zweiten
Abschnitt (12) des Schneckenganges (10) mit geringerer Steigung geteilt ist.
6. Schneckenpresse nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergänge
zwischen dem ersten Bereich (8) und dem zweiten Bereich (9) des Schneckenkerns (7)
und dem ersten Abschnitt (11) und dem zweiten Abschnitt (12) des Schneckenganges (10)
im wesentlichen mit der Teilungsstelle (20) der Schnecke (1) zusammenfallen.
7. Schneckenpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilungsstelle
(20) eine senkrecht zur Längsachse (21) der Schnecke (1) verlaufende Ebene bildet.
8. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Kupplung (15) mit Polygonprofil aus dem Polygonzapfen (22)
am zweiten Schneckenteil (14) und der Polygonbohrung (23) im ersten Schneckenteil
(13) gebildet ist, wenn nicht mehr als der zweite Bereich (9) des Schneckenkerns (7)
mit dem sich verringernden Durchmesser und/oder der zweite Abschnitt(12) des Schneckenganges
(10) von der konischen Preßdüse (4) umgeben ist.
9. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, daß die
Kupplung (15) mit Polygonprofil aus dem Polygonzapfen (22) am ersten Schneckenteil
(13) und der Polygonbohrung (23) im zweiten Schneckenteil (14) gebildet ist, wenn
zusätzlich zum zweiten Bereich (9) des Schneckenkerns (7) und/oder zum zweiten Abschnitt
(12) des Schneckenganges (10) ein Teil des ersten Bereiches (8)des Schneckenkerns
(7) und/oder des ersten Abschnittes (11)des Schneckenganges (10) von der konischen
Preßdüse (4) umgeben ist.
10. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnecke (1) zusätzlich zur Umlaufrichtung (18) in entgegengesetzter
Umlaufrichtung (24) wenigstens kurzzeitig antreibbar eingerichtet ist, während der
die Förderung von der konischen Preßdüse (4) in Richtung auf die Speiseöffnung (3)
hin erfolgt.
11. Schneckenpresse nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnecke (1)
im Bereich der Kupplung (15) mit einer Sicherungsvorrichtung (25) versehen ist, die
den ersten Schneckenteil (13) und den zweiten Schneckenteil (14) gegen axiale Verschiebung
sichert.
12. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtung (25) wenigstens einen, vorzugsweise
mehrere und insbesonders drei, Gewindestift(e) (26) umfaßt, die in (einer) Gewindebohrung(en)
(27) des Teiles der Schnecke (1) eingesetzt ist (sind), der die Polygonbohrung (23)
umfaßt.
13. Schneckenpresse nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtung
(25) mit jedem Gewindestift (26) in eine Senkbohrung (28) oder eine Ausdrehung des
Polygonzapfens (22) greift, wobei der Gewindestift (26) mit seiner Endfläche gegen
die zugewandte Flanke (29) der Senkbohrung (28) oder Ausdrehung unter Ausübung einer
zwischen den Schneckenteilen (13,14) wirksam werdenden Vorspannkraft, zur Anlage kommt.
14. Schneckenpresse nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestifte
(26) am Umfang des Schneckenkerns (7) so angeordnet sind, daß sie im Querschnitt
der Schnecke (1) gesehen, im mittleren Bereich, vorzugsweise im Scheitelpunkt (36)
der Polygonfläche (40) angeordnet sind.
15. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gewindestifte (26) senkrecht zur Längsachse (21) der Schnecke (1) eingeschraubt
sind.
16. Schneckenpresse nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewindestifte
(26) unter einem spitzen Winkel in Richtung der Vorspannkraft schräg zur Längsachse
(21) der Schnecke (1) eingeschraubt sind.
17. Schneckenpresse nach den Ansprüchen 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
Gewindestifte (26) durch Spannhülsen ersetzt sind.
18. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Sicherungsvorrichtung (25) auf einer zylindrischen Andrehung
(30,30′) am Grund (31) oder am Ende (32) des Polygonzapfens (22) angeordnet ist und
je nach dem einen den Polygonquerschnitt umschreibenden oder eingeschriebenen Umfang
aufweist.
19. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Schneckenteil (14) aus besonders verschleißfestem
Material und zwangsweise geringerer Belastbarkeit, vorzugsweise aus heißisostatisch
gepreßtem Stahl mit hohem Gehalt an fein verteilten Vanadiumkarbiden, oder aus einem
Material mit gleichwertigen Eigenschaften, besteht und vorzugsweise aus einem geschmiedeten
Rohling hergestellt ist.
20. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Förderflanke (17) des zweiten Schneckenteiles (14) einen Flankenwinkel
(37) von 60 bis 90° aufweist, der vorzugsweise nahe an 90° liegt und 75° betragen
kann.
21. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen aufeinanderfolgenden Windungen des Schneckenganges (10)
ein Öffnungswinkel (38) von 15 bis 45°, vorzugsweise von 30°, eingehalten ist.
22. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Schneckenteil (14) zumindest im Bereich des freien
Schneckenendes(6) eine Verjüngung des Schneckenganges (10) aufweist, die zur Längsachse
(21) der Schnecke (1), gemessen an einer Tangente an den Schneckengang (10),zwischen
15 und 30 und vorzugsweise 20 Winkelgrade beträgt.
23. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Schneckenteil (14) zumindest im Bereich des freien
Schneckenendes(6) eine Verjüngung des Schneckenkerns (7) aufweist, die zur Längsachse
(21) der Schnecke (1), gemessen an einer Erzeugenden (43) des Schneckenkerns (7),
zwischen 2 und 10 und vorzugsweise 5 Winkelgrade beträgt.
24. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Schneckenteil (14) an seinem freien Schneckenende
(6) mit einer Form abschließt, die einem Rotationskörper stetiger Krümmung mit dem
Scheitelpunkt in der Schneckenlängsachse (21) entspricht, der vorzugsweise einen
Kugelabschnitt(42) bildet, dessen Halbmesser zwischen Schneckenkerndurchmesser am
freien Schneckenende (6) ein Verhältnis von 1: 0,3 bis 1 : 0,8 und vorzugsweise 1
: 0,5 bildet.
25. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilungsflächen (39,39′) der Schneckenteile (13,14) unter
einem vom rechten Winkel abweichenden Winkel zur Längsachse (21) der Schnecke (1)
verlaufend ausgebildet sind, so daß zwischen dieser und der Polygonfläche (40) des
Polygonzapfens (22) an dessen Grund (31) ein größerer Übergangswinkel (41) als 90
Winkelgrad hergestellt ist, wobei die Teilungsflächen (39,39′) kegelige oder kugelige
Gestalt aufweisen, oder Flächen höherer Ordnung bilden.
26. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilungsflächen (39,39′) der Schneckenteile (13,14) an der
Teilungsstelle (20) der Schnecke (1) fein geschliffen ausgeführt sind.
27. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Teilungsfläche (39) des ersten Schneckenteiles (13) der Schnecke
(1), sowie die Fläche der Polygonbohrung (23) und vorzugsweise die Außenfläche des
ersten Schneckenteiles (13) zumindest in dem Bereich, in dem sie vom Preßgut beaufschlagt
wird, mit einem gegen Korrosion schützenden Überzug versehen ist, der auf der Teilungsfläche
(39) der auftretenden Pressung standhält und vorzugsweise durch Gasnitrierung des
ersten Schneckenteiles (13) erhalten wird.
28. Schneckenpresse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Schneckenteil (14) mit dem Schneckenende (33) im wesentlichen
bei der Stelle der konischen Preßdüse (4) endet, an der deren Verjüngung, d.h. den
geringsten Durchmesser aufweisend, aufhört.
29. Schneckenpresse mit einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnecke (1) von einer oben liegenden Speiseöffnung (3) mit
Preßgut beaufschlagt wird und vorzugsweise den ersten Schneckenteil (13) im wesentlichen
überstreicht.
30. Schneckenpresse mit einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, daß die Schnecke (1) zur Herstellung von Preßlingen (35) aus vorzerkleinertem
Abfallpapier mit einer Vorrichtung für die Zugabe von Wasser während des Misch-und
Preßvorganges im Bereich der konischen Preßdüse (4) ausgestattet ist.