[0001] Bei der Erfindung handelt es sich um eine Vorrichtung zum Justieren von Eckschutzleisten
für den Putz im Bereich der Fensterlaibungen.
[0002] Die Erfindung findet Anwendung im Rahmen der Herstellung des Innen- und Außenputzes
von Gebäuden jeglicher Art und sie dient zur Justierung aller handelsüblicher Eckschutzleisten
aus Metall oder aus Kunststoff, wie sie zum Schutz der Kanten gegen Beschädigungen
vor dem Auftragen des Putzes am Mauerwerk befestigt werden.
[0003] Die beiderseits jedes Fensters zwischen Laibung und sich anschließender Wand anzusetzenden
Eckschutzleisten müssen nicht nur vertikal, sondern auch bezüglich ihres Abstandes
vom Fensterrahmen genau ausgerichtet werden. Dieses Ausrichten geschieht bisher
ausschließlich ohne besondere Hilfsmittel von Hand, indem die Eckschutzleiste nach
ihrem Ablängen zunächst auf die Mauerkante aufgesetzt und dort an zwei oder drei Stellen
mit etwas Mörtel angeheftet wird. Mit Wasserwaage und Zollstock wird dann solange
gerichtet, bis die einzuputzende Eckschutzleiste senkrecht steht und die vorgesehenen
Abstände vom Fensterrahmen aufweist. Dieses Ausrichten ist recht zeitaufwendig und
bedarf des handwerklichen Könnens. Irgendwelche Vorrichtungen zum Justieren der Eckschutzleisten
sind bisher noch nicht bekannt geworden.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, das Justieren von Eckschutzleisten für den Putz
von Gebäuden im Bereich der Fensterlaibungen zu erleichtern.
[0005] Die gestellte Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung, welche erfindungsgemäß
besteht aus einem Rollwagen, welcher an der Seite zwei hintereinander angeordnete
Rollen aufweist, dessen Boden mit Rädern versehen ist, und der eine Halteeinrichtung
trägt, aus einem an der Halteeinrichtung verschiebbar und feststellbar angeordneten
Winkelteil, der aus zwei rechtwinkelig zueinander stehenden Stangen gebildet ist,
und aus einer winkelförmigen, an der Halteeinrichtung verschiebbaren und festklemmbaren
Lehre mit zwei einen Winkel von 80 bis 100 Grad einschließenden Schenkeln. Diese Vorrichtung
erlaubt ein problemloses und schnelles Justieren von Eckschutzleisten auch durch
ungeübte Kräfte. Unter der in den meisten Fällen vorliegenden Voraussetzung von gleicher
Ausbildung der Fensterlaibungen in einem Gebäude können mit der einmal eingestellten
Vorrichtung alle Eckschutzleisten schnell und genau justiert werden. Die Einstellung
und Fixierung des Winkelteiles und der Lehre der Vorrichtung entsprechend den vorgegebenen
baulichen Maßen ist stufenlos möglich und sie laßt sich leicht bewerkstelligen.
[0006] Zweckmäßig ist der Rollwagen aus einem rechteckigen Rahmen gebildet. Diese Maßnahme
erlaubt die einfache Herstellung eines Rollwagens von relativ geringem Gewicht.
[0007] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung trägt der Boden zwei Paare von jeweils
hintereinander vorgesehenen Rädern, deren Drehachse senkrecht zu den Drehachsen der
Rollen stehen. Die Anordnung von vier Rädern gewährleistet einen leichten, ruhigen
Lauf des Rollwagens bei dessen Verschieben.
[0008] Vorteilhaft ist der den Boden bildende Rahmen aus vier Winkelprofilen zusammengesetzt,
was eine preiswerte Fertigung ermöglicht.
[0009] Es ist von Vorteil, wenn die Halteeinrichtung aus wenigstens zwei nebeneinander liegenden
Quadratrohren besteht. Diese Maßnahme ermöglicht eine einfache Verstellung des Winkelteiles.
[0010] Jedes Quadratrohr trägt zweckmäßig ein Gewinde, in welches eine Flügelschraube eingedreht
ist. Damit laßt sich der Winkelteil auf einfachste Weise in seiner gewünschten Stellung
an der Halteeinrichtung anklemmen.
[0011] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Stangen des Winkelteiles Vierkantrohre
und die eine dieser Stangen ist teleskopartig in einem der Quadratrohre der Halteeinrichtung
verschiebbar angeordnet und mit der Flügelschraube feststellbar. Die Ausbildung der
Stangen als Vierkantrohre verhindert problemlos ein unerwünschtes Verschwenken des
Winkelteiles und der Lehre.
[0012] Es ist zweckmäßig, wenn der eine Schenkel der Lehre durch ein Rohr von quadratischem
Querschnitt gebildet ist, das teleskopartig auf der anderen Stange des Winkelteiles
verschiebbar angeordnet ist.
[0013] Zweckmäßig sitzt am Schenkel der Lehre ein Schraubengewinde, in welches eine Stellschraube
eingedreht ist. Damit kann die Lehre an der vorgesehenen Stelle angeklemmt werden.
[0014] Zur Überprüfung der Bewegungen des Rollwagens kann an diesem eine Libelle angeordnet
sein.
[0015] Um einen ruhigen, sicheren Lauf des Rollwagens auf der Fensterscheibe und entlang
dem Fensterrahmen zu gewährleisten, können die Rollen und die Räder Laufflächen aus
Gummi aufweisen.
[0016] Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf
die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt die Vorrichtung in einer
perspektivischen Darstellung in Gebrauchsstellung, angelegt an einen Fensterrahmen.
[0017] Das vorgeschlagene Arbeitsgerät besteht im wesentlichen aus einem Rollwagen 1, einem
Winkelteil 2 und einer Lehre 3.
[0018] Der Rollwagen 1, welcher durch einen rechteckigen, aus stählernen Winkelprofilen
zusammengesetzten Rahmen 4 gebildet ist, weist an seiner einen Seite 5 zwei hintereinander
angeordnete Rollen 6, und an seinem Boden 7 zwei Paare von ebenfalls hintereinander
angeordneten Rädern 8 auf.
[0019] Die Drehachsen 9 der Rollen 6 stehen senkrecht zu den Drehachsen 10 der Räder. Sowohl
die Rollen 6 wie die Räder 8 weisen Laufflächen aus Gummi oder einem gummiartigen
Kunststoff auf. An der Oberseite 11 des Rollwagens 1 ist eine Libelle angeordnet.
[0020] Der Rollwagen 1 trägt eine Halteeinrichtung 13, welche aus drei dicht nebeneinander
liegenden und miteinander verbundenen Quadratrohren 14 aus Stahl besteht. Diese Quadratrohre
14 sind an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Rahmens 4 so befestigt, daß
zwischen ihnen und dem Rahmen 4 ein rechter Winkel gebildet ist und sie rechtwinkelig
zu der die Rollen 6 tragenden Seite liegen. Die Länge der Quadratrohre 14 stimmt mit
der Breite des Rahmens 4 des Rollwagens 1 überein.
[0021] Jedes der drei Quadratrohre 14 trägt ein Gewinde 15, in welches jeweils eine Flügelmutter
16 eingedreht ist. Diese Gewinde 15 sind jeweils Bestandteil einer auf dem betreffenden
Quadratrohr 14 befestigten Schraubenmutter.
[0022] Der Winkelteil 2 ist aus zwei rechtwinkelig zueinander stehenden Stangen 17 und
18 gebildet, welche Vierkantrohre aus Stahl sind. Die eine (17) dieser Stangen ist
im mittleren der drei Quadratrohre 14 teleskopartig verschiebbar angeordnet und dort
mit der Flügelmutter 16 feststellbar, sodaß sich der Winkelteil 2 nicht mehr gegenüber
dem Rollwagen 1 bewegen kann. Die andere Stange 18 steht in der Ebene der drei Quadratrohre
14 liegend rechtwinkelig nach außen weg.
[0023] An der Halteeinrichtung 13 ist die Lehre 3 verschiebbar und festklemmbar angeordnet.
Diese Lehre 3 weist zwei einen Winkel von etwas weniger als 90 Grad einschließende
Schenkel 19 und 20 auf. Der eine Schenkel 19 der Lehre 3 besteht aus einem Stück eines
Flachbandes aus Stahl, während der zweite Schenkel 20 durch ein Rohr von quadratischem
Querschnitt aus Stahl gebildet ist, welches teleskopartig auf der anderen Stange 18
des Winkelteiles 2 verschiebbar angeordnet ist. Auf dem Rohr der Lehre 3 sitzt ein
Schraubengewinde 21, in das eine Stellschraube 22 eingedreht ist.
[0024] Die Handhabung der beschriebenen Vorrichtung geschieht wie folgt.
[0025] An der Kante 23 der inneren Laibung 24 eines Fensters 25 wird die zu justierende
Eckschutzleiste 26 angesetzt und an wenigstens zwei Stellen mit Mörtel angeheftet.
Die Vorrichtung ist vorher entsprechend gerichtet worden, indem die eine Stange 17
des Winkelteiles 2 unter Berücksichtigung der Tiefe des Fensterrahmens 27 in eines
der drei Quadratrohre 14 der Halteeinrichtung 13 eingeschoben und dort mit Hilfe
der zugehörigen Flügelmutter 16 vorläufig fixiert wurde. Nun wird der Rollwagen 1
mit seinen Rädern 8 auf die Glasscheibe des Fensters 26 aufgesetzt und die Rollen
6 in Berührung mit der Innenfläche des Fensterrahmens 27 gebracht und dort angedrückt.
Jetzt wird die Lehre 3 auf der Stange 18 so weit verschoben, bis die Eckschutzleiste
26 zwischen den beiden Schenkeln 19 und 20 der Lehre liegt. Durch Verschieben des
Winkelteiles 2 und der Lehre 3 werden deren erforderlichen Stellungen gefunden, dann
werden durch Anziehen der Flügelmutter 16 sowie der Stellschraube 22 der Winkelteil
2 und die Lehre 3 endgültig festgeklemmt. Der Rollwagen 1 kann jetzt dem Fensterrahmen
27 entlang nach oben und unten gefahren werden, wobei die Lehre 3 von selbst der
Eckschutzleiste 26 entlang geführt wird. Mittels der Lehre 3 wird so die Eckschutzleiste
26 eingestellt und gegenüber dem Fensterrahmen 27, der Laibung 24 und der Wand justiert.
Zuletzt wird die justierte Eckschutzleiste 26 mit zusätzlichem Mörtel an der Wand
endgültig befestigt, sodaß nach dessen Abbinden die Laibung 24 und die sich anschließende
Wand in üblicher Weise verputzt werden können.
Zusammenstellung der verwendeten Bezugsziffern
[0026]
1 Rollwagen
2 Winkelteil
3 Lehre
4 Rahmen
5 Seite
6 Rollen
7 Boden
8 Räder
9 Drehachsen (von 6)
10 Drehachsen (von 8)
11 Oberseite
12 Libelle
13 Halteeinrichtung
14 Quadratrohre
15 Gewinde
16 Flügelschraube
17 Stange
18 Stange
19 Schenkel
20 Schenkel
21 Schraubengewinde
22 Stellschraube
23 Kante
24 Laibung
25 Fenster
26 Eckschutzleiste
27 Fensterrahmen
1. Eine Vorrichtung zum Justieren von Eckschutzleisten für den Putz im Bereich der
Fensterlaibungen, bestehend aus einem Rollwagen (1), welcher an der Seite (5) zwei hintereinander angeordnete
Rollen (6) aufweist, dessen Boden (7) mit Rädern (8) versehen ist, und der eine Halteeinrichtung
(13) trägt,
einem an der Halteeinrichtung (13) verschiebbar und feststellbar angeordneten Winkelteil
(2), der aus zwei rechtwinkelig zueinander stehenden Stangen (17 und 18) gebildet
ist und
einer winkelförmigen, an der Halteeinrichtung (13) verschiebbaren und festklemmbaren
Lehre (3) mit zwei einen Winkel von 80 bis 100 Grad einschließenden Schenkeln (19
und 20).
2. Die Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rollwagen (1) aus einem rechteckigen Rahmen (4) gebildet ist.
3. Die Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden (7) zwei Paare von jeweils hintereinander vorgesehenen Rädern (8) trägt,
deren Drehachsen (10) senkrecht zu den Drehachsen (9) der Rollen (6) stehen.
4. Die Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der den Boden (7) bildende Rahmen (4) aus vier Winkelprofilen zusammengesetzt
ist.
5. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Halteeinrichtung (13) aus wenigstens zwei nebeneinander liegenden Quadratrohren
(14) besteht.
6. Die Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Quadratrohr (14) ein Gewinde (15) trägt, in welches eine Flügelschraube
(16) eingedreht ist.
7. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen (17 und 18) des Winkelteiles (2) Vierkantrohre sind und die eine
Stange (17) teleskopartig in einem der Quadratrohre (14) der Halteeinrichtung (13)
verschiebbar angeordnet und mit der Flügelschraube (16) feststellbar ist.
8. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Schenkel (20) der Lehre (3) durch ein Rohr von quadratischem Querschnitt
gebildet ist, welches teleskopartig auf der anderen Stange (18) des Winkelteiles
(2) verschiebbar angeordnet ist.
9. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Schenkel (20) der Lehre (3) ein Schraubengewinde (21) sitzt, in welches eine
Stellschraube (22) eingedreht ist.
10. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Rollwagen (1) eine Libelle (12) angeordnet ist.
11. Die Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rollen (6) und die Räder (8) Laufflächen aus Gummi aufweisen.