[0001] Die Erfindung betrifft eine mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es sind stationäre Aktenvernichtungsanlagen bekannt. Die Akten werden gesammelt und
zu einer Zerkleinerungsanlage transportiert. Dabei werden die Akten gegebenenfalls
noch zwischengelagert. Eine weitere Vernichtungsmöglichkeit der Akten besteht in
einer Deponierung dieser Akten und späteren Verbrennung. Bei dieser Vernichtungsart
treten erhebliche Sicherheitsrisiken auf.
[0003] Es sind mobile Aktenzerkleinerungsanlagen bekannt, die auf einem Fahrzeug montiert
sind und von Hand beschickt werden. Eine derartige Anlage wird in der DE 31 38 475
A1 beschrieben. Diese bekannte Zerkleinerungsanlage hat den Nachteil, daß deren Durchsatz
gering ist. Wenn beispielsweise Akten aus mehrgeschossigen Häusern zusammengetragen
und vernichtet werden müssen, ist ein unkontrollierter Transportweg erforderlich.
Eine sichere und vollständige Aktenvernichtung ist nicht gewährleistet.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage
so auszubilden, daß mit einfachsten Mitteln eine sichere Aktenvernich tung unabhängig
von deren Aufbewahrungsort gewährleistet ist, so daß den Sicherheitsbestimmungen des
Datenschutzes Rechnung getragen werden kann.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die technische Lehre des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0006] Die auf einem Fahrgestell montierte Baugruppe weist mit besonderem Vorteil eine Containerwanne
auf, die eine geschlossene Bauweise ermöglicht und auf der ein Zerkleinerungswerk
montiert ist. Ferner ist ein Teleskop-Beschickungsrohr vorgesehen, dessen Auslaßende
über einem Zerkleinerungswerk um eine horizontale Achse verschwenkbar und um eine
senkrechte Achse drehbar ist. Dieses Teleskop-Beschickungsrohr kann hydraulisch höhenverstellt
werden. Es besteht die Möglichkeit, Akten und Datenträger in mehrgeschossigen Häusern
vom Fenster aus direkt in dieses Teleskop-Beschickungsrohr einzuwerfen. Unter diesem
Zerkleinerungswerk befindet sich eine Förderrutsche, die das Austrittsende des Zerkleinerungswerkes
mit einem Sammelbehälter verbindet. Über dieser Förderrutsche ist ein Metallabscheider
angeordnet, dessen Austrittsende in einem Metallsammler mündet. Durch die erfindungsgemäße
Art der Aktenvernichtung wird sichergestellt, daß Unbefugte vom Akteninhalt keine
Kenntnis erhalten können. Vertrauliche Akten bleiben vertraulich.
[0007] Diese Baugruppe ist eine Einheit, die als Ganzes auf ein Fahrzeug aufgestellt werden
kann. Eine feste Montage einzelner Module auf einem Fahrzeug ist nicht erfor derlich,
so daß ein vorhandener Fahrzeugpark optimal genutzt werden kann. Diese Ausbildung
ermöglicht den Einsatz von Teleskop-Schuttrutschen.
[0008] Mit Vorteil kann die gesamte Baugruppe mit an sich bekannten Aufnahmeeinrichtungen
versehen sein, so daß diese Baugruppe als Ganzes auf ein Entsorgungsfahrzeug aufgesetzt
und von diesem abgesetzt werden kann, wobei dieses Entsorgungsfahrzeug in an sich
bekannter Weise mit einem Absetz-, Abroll-, Abgleit- oder Wechselpritschensystem
ausgerüstet ist.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, daß der Metallabscheider ein quer zur Förderrutsche
laufendes Magnetband ist. Zur Verdichtung der zerkleinerten Akten ist im Sammelbehälter
eine Presse eingebaut.
[0010] Um die Einsatzmöglichkeiten zu erweitern, ist mit Vorteil am Eintrittsende des Zerkleinerungswerkes
eine Hub/Kippeinrichtung für Sammelbehälter montiert.
[0011] Zur Betätigung des Teleskop-Beschickungsrohres ist ein Arbeitszylinder an diesem
montiert, der in Antriebsverbindung mit den Teleskoprohren steht. Am Teleskop-Beschickungsrohr
ist ferner ein Hubzylinder montiert, mit dem das Teleskop-Beschickungsrohr um die
horizontale Achse verschwenkbar ist.
[0012] Die Baugruppe ist mit Vorteil mit einem Stromaggregat und einer Hydraulikpumpe ausgerüstet.
Die elektrischen Anlagen und damit auch die Hydraulikpumpe dieser Bau gruppe können
ferner am Einsatzort über einen Drehstromanschluß versorgt werden.
[0013] Besonders vorteilhaft kann es sein, das Zerkleinerungswerk und/oder den Drehkranz
über Hydromotoren anzutreiben. Dabei können die Hydromotoren mit Vorteil über die
bereits vorhandene Fahrzeughydraulik angetrieben werden. Durch den Einsatz von Hydromotoren
wirk es möglich, auf ein eigenes Aggregat für die Stromerzeugung zu verzichten, wodurch
belästigende Geräusche und unnötige Abgase vermieden werden. Außerdem ermöglicht der
Einsatz von Hydromotoren und den dadurch bedingten Wegfall des eigene Stromaggregates
eine erhebliche Gewichtseinsparung.
[0014] Ein besonders vorteilhafter Aufbau ergibt sich, wenn am Rand der Containerwanne ein
Traggerüst montiert ist. In dieses Traggerüst ist das Zerkleinerungswerk und über
diesem ein Drehkranz eingebaut. An diesem Drehkranz ist das Auslaßende eines Teleskop-Beschickungsrohres
mit seiner horizontalen Drehachse montiert. Der Sammelbehälter ist mit Vorteil lösbar
mit der Containerwanne verbunden, so daß dieser, falls gewünscht, von der Baugruppe
gelöst und geleert werden kann.
[0015] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung soll unter Bezugnahme auf die Fig. der Zeichnung,
die schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht, erläutert
werden.
[0016] Beim dargestellten Ausführungsbeispiel weist die auf einem Fahrgestell montierte
oder montierbare Baugruppe eine Containerwanne 2 auf. In dieser Containerwanne 2 ist
ein Stromaggregat 7 und eine Hydraulikpumpe montiert. Am oberen Rand der Containerwanne
2 ist ein Traggerüst 18 angeordnet. In diesem Traggerüst 18 ist ein Zerkleinerungswerk
3 montiert. Am Traggerüst 18 ist oberhalb des Einlasses des Zerkleinerungswerkes 3
ein Drehkranz 14 drehbar gelagert, der von einem Elektromotor 15 angetrieben wird.
An diesem Drehkranz 14 ist ein Teleskop-Beschickungsrohr 4 gelagert. Das Auslaßende
11 dieses Teleskop-Beschickungsrohres 4 ist im Drehkranz 14 um eine horizontale Drehachse
12 verschwenkbar gelagert. Mittels eines Hubzylinders 17 kann das Teleskop-Beschickungsrohr
4 um die Drehachse 12 nach oben und unten verschwenkt werden.
[0017] Am Teleskop-Beschickungsrohr 4 ist ferner ein Arbeitszylinder 16 gelagert, dessen
Ende in Antriebsverbindung mit den Teleskoprohren 4a, 4b, 4c, 4d steht. Mit diesem
Arbeitszylinder 16 kann das Teleskop-Beschickungsrohr 4 ein- und ausgefahren, d. h.
höhenverstellt werden.
[0018] Am Ausgangsende des Zerkleinerungswerkes 3 ist eine Förderrutsche 13 angeschlossen.
Diese Förderrutsche 13 mündet in einem Sammelbehälter 1. Diese Förderrutsche 13 ist
ebenfalls am Traggerüst 18 montiert. Weiterhin ist am Traggerüst 18 ein Metallabscheider
5, der in vorteilhafter Weise als Magnetband ausgebildet ist, montiert, der quer
zur Förderrutsche 13 verläuft. Die vom Metallabscheider 5 aufgenommenen Metallteile
werden in einen Metallsammler 6 gefördert, der ebenfalls in der Containerwanne 2 angeordnet
ist. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Sammelbehälter 1 lösbar mit der
Containerwanne 2 verbunden. Dieser Sammelbehälter 1 ist an der Rückseite mittels einer
Tür 9 verschlossen, die durch die dargestellte Verriegelung 10 verriegelt werden kann.
In diesem Sammelbehälter 1 ist eine Presse 8 angeordnet.
1. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage mit einer auf einem Fahrzeug angeordneten
Baugruppe,
gekennzeichnet durch
eine Containerwanne (2) auf die ein Zerkleinerungswerk (3) aufgebaut ist,
ein Teleskop-Beschickungsrohr (4), dessen Auslaßende (11) über dem Zerkleinerungswerk
um eine horizontale Drehachse (12) und eine senkrechte Achse verdrehbar gelagert ist,
eine Förderrutsche (13), die das Austrittsende des Zerkleinerungswerkes (3) mit einem
Sammelbehälter (1) verbindet, und
einen über der Förderrutsche (13) angeordneten Metallabscheider (5), dessen Austrittsende
in einem in der Containerwanne (2) angeordeten Metallsammler (6) mündet.
2. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Baugruppe mit Aufnahmeeinrichtungen für ein Absetz-, Abroll-, Abgleit- oder Wechselpritschen-system
eines Entsorgungsfahrzeuges ausgerüstet ist.
3. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach einem der Ansprüche 1 oder
2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Metallabscheider (5) ein quer zur Förderrutsche (13) laufendes Magnetband ist.
4. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
in den Sammelbehälter (1) eine Presse (8) eingebaut ist.
5. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Eintrittsende des Zerkleinerungswerkes (3) eine Hub/Kippeinrichtung für Sammelbehälter
montiert ist.
6. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Teleskop-Beschickungsrohr (4) ein Arbeitszylinder (16) montiert ist, der in Antriebsverbindung
mit den Teleskoprohren (4n) steht.
7. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Teleskop-Beschickungsrohr (4) ein Hubzylinder (17) montiert ist.
8. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Baugruppe mit einem Stromaggregat (7) und einer Hydraulikpumpe ausgerüstet ist.
9. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche
1 - 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Antrieb des Zerkleinerungswerkes (3) und des Drehkranzes (14) über Hydromotoren
erfolgt.
10. Mobile Aktenvernichtungs- und Entsorgungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche
1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Rand der Containerwanne (2) ein Traggerüst (18) montiert ist,
daß in das Traggerüst (18) das Zerkleinerungswerk (3) und über diesem
ein Drehkranz (14) eingebaut ist,
daß
am Drehkranz (14) das Auslaßende (11) des Teleskop-Beschickungsrohres (4) mit seiner
horizontalen Drehachse (12) montiert ist,
und daß
der Sammelbehälter (1) lösbar mit der Containerwanne (2) verbunden ist.