[0001] Aus der US-PS 4,545,179 ist es bekannt, Biskuits vor dem Verpacken in abgezählte
Gruppen aufzuteilen und die Länge der Gruppen zu messen. Zu lange oder zu kurze Gruppen
werden ausgeschieden. Nach dem Verpacken werden noch die fertigen Packungen gewogen
und untergewichtige Packungen ausgeschieden. Für die Einstellung der abzuzählenden
Anzahl von Biskuits in einer Gruppe wird das Packungsgewicht über mehrere Packungen
gemittelt. Damit lässt sich zwar das durchschnittliche Uebergewicht der in den Verkauf
gelangenden Packungen gering halten, doch fällt ständig Ausschuss an, wobei vor allem
die fertigen, untergewichtigen Packungen unangenehm sind. Diese Probleme werden
verschärft, wenn das Gewicht der Biskuits relativ stark schwankt, was bei einzelnen
Sorten nicht zu vermeiden ist.
[0002] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Anlage
zum Transport von Nahrungsmittelscheiben von einer Portionier- zu einer Verpackungsmaschine
derart auszubilden, dass Ausschuss, insbesondere bei der Verpackungsmaschine, vermieden
werden kann. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1
und 3 gelöst. Ein erfindungsgemässer Behälter zur Verwendung in der Anlage ist im
Anspruch 6 definiert.
[0003] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Anlage,
Fig. 2 eine Umladeeinrichtung im Seitenriss,
Fig. 3 die Draufsicht auf die Umladeeinrichtung gemäss Fig. 2,
Fig. 4 und Fig. 5 zwei Varianten eines Behälters,
Fig. 6 und Fig. 7 zwei weitere Ausführungsformen eines Behälters,
Fig. 8 schematisch einen Längsschnitt durch eine Entladeeinrichtung, und
Fig. 9 einen Querschnitt durch die Einrichtung nach Fig. 8.
[0004] In Fig. 1 ist eine erfindungsgemässe Anlage schematisch dargestellt. Aus einem Durchlaufbackofen
1 werden mehrere Kolonnen von Biskuits 2 auf einem Förderband 3 einer Portioniereinrichtung
4 angeliefert. In dieser werden von jeder Kolonne jeweils eine einstellbare Anzahl
von Biskuits 2 in umlaufenden, rohrförmigen Behältern 5 übereinander gestapelt. Die
Anzahl der Biskuits 2 in den Stapeln 6 in den Behältern 5 ist dabei so eingestellt,
dass der Stapel 6 etwas kürzer ist als die zur Verpackung vorgesehene Stapellänge
und das vorgesehene Nettogewicht unterschreitet. Zweckmässig ist die Anzahl Biskuits
2 im Stapel 6 so eingestellt, dass etwa ein bis zwei Biskuits 2 zum vorgesehenen Nettogewicht
und der vorgesehenen Verpackungslänge fehlen. Auf einem ersten Förderband 9 durchlaufen
nun die Behälter 5 eine Längen-Prüfstation 10, in welcher die Länge des Stapels 6
gemessen wird, und eine Waage 11, auf welcher der Stapel 6 gewogen wird. Nach der
Waage 11 wird die Kolonne der Behälter 5 auf zwei Transportwege 12, 13 mit je einem
zugehörigen Förderband 14, 15 aufgeteilt. Auf dem ersten Transportweg 12 gelangen
die Behälter 5 zwischen Führungsschienen 16 in eine Nachdosierstation 20, wo jeweils
der vorderste Behälter 5 durch einen horizontal verschiebbaren Riegel 21 angehalten
wird. Behälter 5 mit stark untergewichtigen, zu kurzen oder zu langen Stapeln 6 oder
auch allfällige leere Behälter werden durch einen Stössel 17 vom Förderband 14 auf
das Förderband 15 des zweiten Transportweges 13 geschoben. Der zweite Transportweg
13 führt zu einer Wartestation 22 mit einem zweiten, horizontal verschiebbaren Riegel
23. Die beiden Stationen 20, 22 liegen unmittelbar nebeneinander. Bei diesen Stationen
20, 22 ist eine Umladeeinrichtung 24 mit einer vertikal verfahrbaren Stange 25 angeordnet.
Am unteren Ende der Stange 25 ist ein Saugteller 26 angebracht. Die Stange 25 kann
horizontal zwischen den beiden Stationen 20, 22 hin und her verfahren werden. Zum
Nachdosieren ergreift die Umladeeinrichtung 24 mit dem Saugteller 26 Biskuits 2 im
Behälter 5 in der Wartestation 22 und füllt den Behälter 5 in der Nachdosierstation
20 damit auf, bis das vorgesehene Minimal-Nettogewicht erreicht ist. Die dazu nötige
Anzahl Biskuits 2 wird mit der Waage 11 ermittelt und gespeichert, bis der betreffende
Behälter 5 in die Nachdosierstation 20 gelangt. Sobald der Stapel 6 im Behälter 5
in der Nachdosierstation 20 komplettiert ist, wird der Riegel 21 zurückgefahren und
der Behälter 5 gelangt auf dem ersten Transportweg 12 mittels des Förderbandes 14
zu einer Verpackungsmaschine 29. Dort wird der Stapel 6 aus dem Behälter 5 entnommen
und verpackt. Die leeren Behälter 5 werden auf einem weiteren Förderband 30 zur
Portioniereinrichtung 4 zurückbefördert, wo sie wieder gefüllt werden. Sobald der
Behälter 5 in der Wartestation 22 leer ist, was am Vertikalhub der Stange 25 beim
Ergreifen des letzten Biskuits 2 festgestellt werden kann, wird der Riegel 23 zurückgezogen.
Der leere Behälter 5 gelangt dann auf dem zweiten Transportweg 13 mittels des Förderbandes
15 ebenfalls zum Förderband 30 und wird in die darauf transportierte Kolonne leerer
Behälter 5 eingegliedert. Der Stössel 17 wird so gesteuert, dass vor der Wartestation
22 immer mindestens ein zumindest teilweise gefüllter Behälter 5 ansteht.
[0005] Durch die beschriebene Anlage wird erreicht, dass der Verpackungsmaschine 29 ausschliesslich
Biskuitstapel 6 mit dem korrekten Minimalgewicht und einer Länge innerhalb der vorgesehenen
Toleranzen zugeführt werden. Die Verpackungsmaschine 29 kann also optimal betrieben
werden. Leertakte und Störungen wegen ungünstiger Stapellänge können vollständig vermieden
werden. Zudem entfällt das Wiegen der fertigen Verpackungen und das Aussortieren und
Entsorgen untergewichtiger Verpackungen. Die Biskuits für die Nachdosierung werden
aus dem Hauptkreislauf abgezweigt. Es sind daher keine Extramengen für die Nachdosierungen
aus einem andern Zufuhrstrom nötig.
[0006] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellten Behälter 5 sind kreiszylindrische, oben offene
Rohre mit einem Flansch 7 am unteren Rand, auf welchem der Stapel 6 aufliegt. Durch
eine zentrale untere Oeffnung 8 kann in der Portioniereinrichtung 4 ein Abholboden
eingefahren werden, der beim Einfüllen des Stapels 6 schrittweise nach unten bewegt
wird. In der Verpackungsmaschine 29 kann der Stapel 6 durch die Oeffnung 8 mit einem
Stössel ausgestossen werden. Der Flansch 7 kann gemäss Fig. 4 Ausnehmungen 33 aufweisen.
Statt des Flansches 7 können in die Wand des Behälters 5 Stifte 34 eingesetzt werden
(Fig. 5). Die in den Figuren 1 bis 5 gezeigten Behälter 5 eignen sich zur Aufnahme
runder Biskuits 2. Wenn die Biskuits hingegen rechteckig sind, müssen sie der Verpackungsmaschine
29 orientiert zugeführt werden. Dazu eignet sich die Ausbildung nach Fig. 6, wo am
oberen Rand des Behälters 5′ eine Nut 35 eingeformt ist, die in einer Schiene 36 läuft.
Es ist jedoch auch möglich, am Aussenumfang des Behälters 5˝ zwei parallele ebene
Flächen 37 vorzusehen, die zwischen den Führungsschienen 16 geführt sind (Fig. 7).
[0007] Eine weitere Variante des Behälters 5‴ ist in Fig. 8 dargestellt. Hier sind die
Behälter 5‴ kreiszylindrische, beidseitig voll offene Rohre, so dass die Stapel 6
in der Verpackungsmaschine 29 nach unten aus den Behältern 5‴ entnommen werden können.
Dazu werden die Behälter 5‴ auf zwei seitlichen, horizontalen Schienen 41 unterstützt.
Zwischen den Schienen 41 ist eine in Förderrichtung 42 nach unten geneigte Rampe
43 mit einem mittigen Längsschlitz angeordnet, auf welcher die Stapel 6 aufliegen.
Durch den Längsschlitz der Rampe 43 ragen Finger 44, die in regelmässigen Abständen
auf einer umlaufenden Kette 45 befestigt sind. Die Finger 44 überragen mit einer Nase
46 die Schienen 41 und schieben damit die Behälter 5‴ in Förderrichtung. Die dabei
nach unten aus den Behältern 5‴ austretenden Stapel 6 werden ebenfalls durch die Finger
44 auf der Rampe 43 vorwärts geschoben. Zur Sicherung der Stapel 6 gegen Umkippen
können weitere Führungsfinger 47 vorgesehen sein, die z.B. auf einer zweiten, synchron
angetriebenen Kette 48 befestigt sind und durch einen separaten Längsschlitz in der
Rampe 43 ragen. Wenn die Stapel 6 nach unten aus den Behältern 5‴ ausgefahren sind,
werden diese mittels eines Stössels seitlich auf das Förderband 30 geschoben.
[0008] Die in Fig. 8 gezeigte Anordnung eignet sich auch zum Einfüllen der Behälter 5‴
in der Portioniereinrichtung 4, wobei dann jedoch die Rampe 43 entgegengesetzt geneigt
ist. Besonders geeignet für das Einfüllen der Biskuits 2 in die Behälter 5, 5′, 5˝
und 5‴ ist jedoch die in der nicht vorveröffentlichten CH-Patentanmeldung Nr. 4045/87
erläuterte Einrichtung.
1. Verfahren zum Transport von Nahrungsmittelscheiben (2), insbesondere Biskuits,
von einer Portioniereinrichtung (4) über eine Prüfstation (10,11) zu einer Verpackungsmaschine
(29), dadurch gekennzeichnet, dass in der Portioniereinrichtung (4) in Behältern
(5), die zwischen der Portioniereinrichtung (4) und der Verpackungsmaschine (29)
umlaufen, stehende Stapel (6) von Scheiben (2) gebildet werden, die kürzer und leichter
als die zu verpackenden Stapel (6) sind, dass die Stapel (6) in den Behältern (5)
nach dem Prüfen in der Prüfstation (10,11) auf zwei Transportwege (12,13) aufgeteilt
werden, dass die Stapel (6) in den Behältern (5) auf dem ersten Transportweg (12)
in einer Nachdosierstation (20) vervollständigt, der Verpackungsmaschine (29) zugeführt
und dort entleert werden, dass auf dem zweiten Transportweg (13) die Behälter (6)
über eine Wartestation (22) geführt werden, wo ihr Inhalt entnommen und zum Vervollständigen
der Stapel (6) in den Behältern (5) in der Nachdosierstation (20) verwendet wird,
und dass die leeren Behälter (5) von der Verpackungsmaschine (29) und der Wartestation
(22) zurück zur Portioniereinrichtung (4) transportiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Prüfstation (10,11)
die Länge und/oder das Gewicht des Stapels (6) im Behälter (5) gemessen wird.
3. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Portioniereinrichtung
(4) zum Bilden von Stapeln (6) von Nahrungsmittelscheiben (2), einer Prüfstation (10,11),
einer Verpackungsmaschine (29) sowie einer ersten Transporteinrichtung (9,12) zum
Transportieren der Stapel (6) von der Portioniereinrichtung (4) zur Verpackungsmaschine
(29), dadurch gekennzeichnet, dass die Anlage eine Vielzahl umlaufender Behälter
(5) umfasst zum Transport der Stapel (6) von der Portioniereinrichtung (4) über die
Prüfstation (10,11) und eine Nachdosierstation (20) zur Verpackungsmaschine (29),
dass von der Prüfstation (10,11) ein zweiter Transportweg (13) auf einer zweiten Transporteinrichtung
(15) abzweigt, der über eine Wartestellung (22) zu einer dritten Transporteinrichtung
(30) zum Rücktransport der leeren Behälter (5) zur Portioniereinrichtung (4) führt,
und dass eine Umladeeinrichtung (24) zum Vervollständigen der Stapel (6) in den Behältern
(5) in der Nachdosierstation (20) mit Nahrungsmittelscheiben (2) aus Behältern (5)
in der Wartestation (22) angeordnet ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Transporteinrichtung
(14) in der Nachdosierstation (20) parallel neben der zweiten Transporteinrichtung
(15) in der Wartestation (22) verläuft.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umladeeinrichtung (24)
einen Saugteller (26) umfasst zum Aufnehmen einer Nahrungsmittelscheibe (2) aus dem
Behälter (5) in der Wartestation (22), und dass der Saugteller (26) vertikal beweglich
und horizontal zwischen der Nachdosierstation (20) und der Wartestation (22) verschiebbar
ist.
6. Behälter zur Verwendung in einer Anlage gemäss Anspruch 3, zur Aufnahme eines vertikalen
Stapels (6) von aufeinander geschichteten Nahrungsmittelscheiben (2), insbesondere
Biskuits, dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter (5) eine zylindrische Wand hat,
beidseitig offen ist und auf einer Seite einen Anschlag (7,34) zum Tragen des Stapels
(6) aufweist.
7. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag ein nach innen
ragender Flansch (7) ist.
8. Behälter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Anschlag (7,34)
nur über einen Teil des Behälterumfangs erstreckt.
9. Behälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Anschlag durch in das
Behälterinnere ragende Stifte (34) gebildet ist.
10. Behälter nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass er auf
mindestens einer Stirnseite eine quer zur Behälterlängsachse verlaufende Führungsnut
(35) enthält, und dass die Innenwand des Behälters (5′) einen unrunden, insbesondere
einen rechteckigen Querschnitt aufweist