(19)
(11) EP 0 330 620 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
30.08.1989  Patentblatt  1989/35

(21) Anmeldenummer: 89810132.4

(22) Anmeldetag:  21.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 5/03, A63C 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI

(30) Priorität: 23.02.1988 CH 674/88

(71) Anmelder: FRITSCHI AG, APPARATEBAU
CH-3713 Reichenbach im Kandertal (CH)

(72) Erfinder:
  • Fritschi, Andreas
    CH-3713 Reichenbach im Kandertal (CH)

(74) Vertreter: Tschudi, Lorenz et al
Bovard AG Patentanwälte VSP Optingenstrasse 16
3000 Bern 25
3000 Bern 25 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bindung und Stopper für ein Schneebrett


    (57) Auf dem Schneebrett (1) sind zwei Bindungen (2, 3) montiert. Die Fersenteile (4, 5) der Bindungen sind als Step-in-Auto­maten ausgebildet. Der vordere Teile (6, 7) der Bindungen (2, 3) umfasst je einen federnd angeordneten Haltebügel (20). Der Bügel (20) ist mittels Kunststoffteilen (30 und 31) längsverschiebbar und in drei Stellen fixierbar ange­ordnet. Durch eine spezielle Ausbildung einer an den Befe­stigungselementen (30 und 31) vorgesehenen Steuerfläche wird der Bügel (20) federnd in einer waagrechten Stellung gehal­ten. Wenn der Bügel (20) nach unten gedrückt wird, so rastet er aus der Arretierung aus und kann in eine andere Stellung verschoben werden. Mit einem an der Bindung (3) angeordneten Betätigungsbügel (10), der durch den Skischuh auf die Soh­lenplatte gedrückt wird, wird ein an einem Schneebrett-­Stopper (8) befestigter Bügel (9) betätigt, welcher seiner­seits einen seitlich am Schneebrett (1) angeordneten Flügel (11) zur Abbremsung des Schneebrettes (1) betätigt, wenn sich der Skischuh aus der Bindung (3) löst.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Schneebrett mit zwei Bindungen, einen Stopper für ein Schneebrett sowie auf eine Bindung für ein Schneebrett.

    [0002] Es sind Schneebretter (Snowboards) mit zwei Bindungen bekannt, die den Nachteil aufweisen, dass das Schneebrett beim Lösen der Skischuhe von den Bindungen nicht gestoppt wird. Im weiteren lassen sich die bekannten Bindungen für Snowboards nicht auf bequeme Weise der Skischuhgrösse an­passen.

    [0003] Es ist deshalb eine Aufgabe der vorliegenden Erfin­dung, ein Schneebrett zu schaffen, welches, wie bei Skis bereits bekannt, einen Stopper aufweist, der beim Lösen mindestens eines Skischuhs von einer Bindung betätigt wird.

    [0004] Im weiteren ist es eine Aufgabe der vorliegenden Er­findung, eine Bindung für ein Schneebrett zu schaffen, wel­che leicht eingestellt, d.h. der Skischuhgrösse angepasst werden kann.

    [0005] Dies wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche 1, 4 und 6 erzielt.

    [0006] Im weiteren ist es eine Aufgabe einer speziellen Aus­führungsform der vorliegenden Erfindung, eine Bindung für ein Schneebrett zu schaffen, welche elastisch auf dem Brett befestigbar resp. seitlich verkippbar ist.

    [0007] Dies wird erfindungsgemäss durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 10 erzielt.

    [0008] Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

    [0009] Ein Vorteil der erfindungsgemässen Bindung liegt da­rin, dass der Befestigungsbügel des Vorderteils der Bindung beim Hinunterdrücken automatisch aus seiner Arretierung ge­ löst wird. Durch Verschieben des hinuntergedrückten Bügels in Längsrichtung des Schneebrettes kann er in eine andere Arretierposition gebracht werden, wobei er beim Loslassen arretiert wird.

    [0010] Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnung Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie deren Verwendung näher beschrieben. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf das Schneebrett mit montierten Bindungen und dem Schneebrett-Stopper,

    Fig. 2 eine Draufsicht auf eine Bindung,

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Bindung gemäss Fig. 2,

    Fig. 4 ein Detail der Bindung im Bereich des vorderen Teils derselben,

    Fig. 5 einen vertikalen Schnitt durch einen Teil des vorderen Befestigungsbügels in Ruhestellung,

    Fig. 6 einen vertikalen Schnitt durch einen Teil des Befestigungsbügels in heruntergedrückter Stellung,

    Fig. 7 den Klemmwinkel im Fersenteil der Bindung,

    Fig. 8 eine perspektivische Darstellung einer auf dem Schneebrett montierten Bindung sowie des Schneebrett-­Stoppers,

    Fig. 9 einen Schnitt durch den Schneebrett-Stopper,

    Fig. 10 einen Querschnitt durch den vorderen Teil der Bindung mit einem unterhalb derselben angeordneten Federele­ment,

    Fig. 11 eine Draufsicht auf den Teil der Bindung gemäss Fig. 10,

    Fig. 12 einen Querschnitt durch den vorderen Teil eines zweiten Ausführungsbeispiels der Bindung mit einem unterhalb derselben angeordnetem Federelement und

    Fig. 13 eine Draufsicht auf den Teil der Bindung ge­mäss Fig. 12.



    [0011] In Fig. 1 ist eine Draufsicht auf das Schneebrett (Snowboard) 1 mit den zwei schräg darauf montierten Bindun­gen 2 und 3 dargestellt. Die Bindungen umfassen jeweils ei­nen verstellbaren Fersenteil 4 und 5 sowie einen verstell­baren Vorderteil 6 und 7. Zwischen den beiden Bindungen 2 und 3, näher der vorderen Bindung 3, ist am Rand des Schnee­brettes 1 ein Schneebrett-Stopper 8 montiert. Dieser Schnee­brett-Stopper 8 weist einen drehbaren Bügel 9 auf, der in einen an der vorderen Bindung 3 drehbar montierten Betäti­gungsbügel 10 eingehängt ist. Seitlich in Längsrichtung des Schneebrettes 1 ist am Schneebrett-Stopper 8 ein Flügel 11 montiert, der zum Abbremsen des Schneebrettes beim Lösen des Skischuhs von der Bindung 3 dient.

    [0012] In Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die Bindung 2 darge­stellt. Die Bindung 2 weist einen Fersenteil 4 mit zwei Backen 12 und 13 sowie eine Step-in-Automatik 14, 15 auf. Ein Bolzen 15 der Step-in-Automatik wird beim Einführen des Skischuhs in die Skibindung nach hinten gedrückt und schnappt über den unteren Sohlenrand nach vorne und hält den Schuh fest. Zum Aussteigen aus der Bindung wird der Hebel 14 zum Beispiel mit dem Skistock nach unten gedrückt, wodurch der Bolzen 15 zurückgezogen wird. Der Fersenteil 4 der Bin­dung weist im weiteren zwei Laschen 16 und 17 auf, mit wel­chen der Fersenteil 4 an der Sohlenplatte 51 befestigt ist. Seitlich an den Laschen 16 und 17 sind zwei Klemmwinkel 18 und 19 vorgesehen, welche zur Längsverstellung des Fersen­teils 4 dienen. Der vordere Teil 6 der Bindung 2 weist einen auf- und niederklappbaren Bügel 20 auf, der sich in Normal­stellung in der in Fig. 3 gezeigten Stellung befindet. Der Bügel 20 ist mit zwei seitlichen Ansätzen 21 und 22 verse­hen, welche wahlweise in je ein in einer Führungsschiene 23 vorgesehenes Loch 24, 25, 26 resp. 27, 28 oder 29 eingrei­fen. Der Bügel 20 ist in zwei seitlich der Führungsschiene 23 vorgesehenen Kunststoffteilen 30 und 31 gehalten, welche eine dermassen geformte Führungsfläche aufweist, dass sie den Bügel in der in Fig. 3 dargestellten Stellung halten. Beim Niederdrücken des Bügels werden die beiden Arme 32 und 33 des Bügels 20 auseinandergezogen, so dass der Bügel in eine der beiden anderen Arretierstellungen verschoben werden kann, wobei die drei möglichen Stellungen durch die Löcher 24, 25, 26, 27, 28 und 29 definiert werden. Eine Feinein­stellung der Skibindungslänge erfolgt am Fersenteil 4 mit den Klemmwinkeln 18 und 19. Die Klemmwinkel können vorzugs­weise als Keil ausgebildet sein, so dass sie als Schneeab­weiser wirken. Die Skibindung ist mittels Haltern 34, 35, 36 und 37, welche mit Montagelöchern 38, 39, 40 und 41 versehen sind, auf dem Schneebrett montiert.

    [0013] In Fig. 4 ist die Schiene 23 in perspektivischer An­sicht dargestellt. Sie weist eine Grundplatte 42 sowie zwei an den seitlichen Wänden derselben angeordnete vertikale Schienenteile 43 und 44 auf. Im weiteren sind vier Montage­löcher 45, 46, 47 und 48 zur Befestigung der Schiene 23 auf dem Ski vorgesehen. Aus Fig. 4 ist weiterhin der Kunststoff­teil 30 ersichtlich, in welchem der Ansatz 21 des Armes 32 des Metallbügels 20 gehalten ist. Der Ansatz 21 wird in ein Loch 49 des Kunststoffteiles 30 eingeführt. Im Bereich des Loches 49 ist eine Führungsfläche 50 des Kunststoffteiles derart ausgebildet, dass der Bügel federnd in der in Fig. 3 gezeigten Stellung gehalten wird. Beim Niederdrücken des Bügels 20 werden die Ansätze 21 aus den Löchern 49 herausge­zogen, und der Bügel kann in Längsrichtung des Schneebrettes verstellt werden.

    [0014] In Fig. 5 ist ein vertikaler Schnitt durch den Schie­nenteil 44 mit eingesetztem Bügel in angehobener Stellung und in Fig. 6 ein vertikaler Schnitt durch den Schienenteil 44 mit eingesetztem Bügel in heruntergedrückter Stellung dargestellt.

    [0015] Aus Fig. 7 ist der Klemmwinkel 18 resp. 19 ersicht­lich, der mit einer Schraube 52 in der Lasche 16 resp. 17 und der Sohlenplatte 51 gehalten ist. Durch Lösen der Schraube 52 kann der Fersenteil 4 mit den Laschen 16 und 17 in Längsrichtung der Sohlenplatte 51 verschoben werden.

    [0016] In Fig. 8 ist in perspektivischer Darstellung eine der beiden Schneebrettbindungen dargestellt. Zwischen der Soh­lenplatte 51 und den beiden Befestigungsteilen 34 und 36 ist noch je ein schlaufenförmiges Metallblechband 53 und 54 zur federnden resp. seitlich verkippbaren Halterung der Sohlen­platte 51 angeordnet. Etwa im mittleren Bereich der Sohlen­platte 51 ist ein Bügel 10 montiert, der durch den Skischuh auf die Sohlenplatte 51 gedrückt wird und dabei den Betäti­gungsbügel 9 des Schneebrett-Stoppers 8 betätigt. Der Schneebrett-Stopper 8 weist einen Befestigungsteil 57 sowie einen durch den Bügel 9 auf und ab bewegbaren Flügel 11 auf. Wenn sich der Skischuh von der Bindung 3 löst, so klappt der federnd gehaltene Bügel 10 nach oben und betätigt via den Metallbügel 9 am Schneebrett-Stopper 8 den Flügel 11, wel­cher nach unten in den Schnee gedrückt wird und das Schnee­brett abbremst.

    [0017] In Fig. 9 ist ein Schnitt durch den Schneebrett-Stop­per 8 dargestellt. Der Flügel 11 befindet sich dabei in Ru­hestellung und liegt auf der oberen Kante 58 des Schneebret­tes auf. Dieser Einzug des Flügels 58 in Ruhestellung wird durch eine Steuerkurve 59 auf der andern Seite des Befesti­gungsteils 57 des Schneebrett-Stoppers 8 erzielt.

    [0018] In Fig. 10 und 11 ist eine weitere Ausführungsform ei­ner Schneebrettbindung dargestellt. Sie umfasst im vorderen Teil ebenfalls eine Schiene 23 mit zwei Schienenteilen 43 und 44. Unterhalb der Sohlenplatte 51 ist ebenfalls ein Fe­derelement 60 angeordnet. Das wellenförmig ausgebildete Fe­derelement 60 ist auf dem Ski mit Schrauben 61, 62 und an der Sohlenplatte 51 mit Schrauben 63 und 64 befestigt und dient zur federnden resp. verkippbaren Halterung der Bin­dung.

    [0019] Fig. 11 zeigt eine Draufsicht auf die Ausführungsform gemäss Fig. 10.

    [0020] In Fig. 12 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Federelementes 65 dargestellt, welches ebenfalls die Form eines schlaufenförmig gebogenen Blechbandes aufweist und zwischen der Schiene 23 und dem Schneebrett 1 angeordnet ist. Das Federelement 65 ist mit Schrauben 66 und 67 auf dem Ski resp. an der Sohlenplatte 51 befestigt. Innerhalb des bügelförmigen Federelementes 65 ist noch ein elastisches Material 68, z.B. Gummi, angeordnet.

    [0021] In Fig. 13 ist eine Draufsicht auf die Anordnung ge­mäss Fig. 12 dargestellt.


    Ansprüche

    1. Schneebrett mit zwei Bindungen, dadurch gekennzeich­net, dass mindestens eine der Bindungen (2, 3) ein Betätigungs­organ (10) zur Betätigung eines auf dem Schneebrett (1) befe­stigten Schneebrett-Stoppers (8) umfasst.
     
    2. Schneebrett nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass das Betätigungsorgan (10) als an einer Sohlen­platte (51) der Bindung (2, 3) befestigter Betätigungsbügel ausgebildet ist.
     
    3. Schneebrett nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, dass der Schneebrett-Stopper (8) einen mit dem Betätigungsbügel (10) der Bindung zusammenwirkenden, mit einem die Bremsung des Schneebrettes (1) bewirkenden Flügel (11) ver­bundenen Bügel (9) umfasst.
     
    4. Stopper für ein Schneebrett gekennzeichnet durch Mittel (69, 70, 71) zur Befestigung desselben auf einem Schnee­brett sowie einen drehbaren Flügel (11) zur Bremsung des Schneebrettes, wobei der Flügel (11) mit einem Betätigungsbügel (9) verbunden ist.
     
    5. Stopper nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf der dem Flügel (11) abgekehrten Seite des Schneebrett-­Stoppers (8) eine Steuerfläche (59) angeordnet ist, so dass bei niedergedrücktem Betätigungsbügel (9) der Flügel (11) zumindest teilweise auf die Oberfläche (58) des Schneebrettes (1) eingezo­gen wird.
     
    6. Bindung für ein Schneebrett mit einem Fersenteil (4) und einem Vorderteil (6), dadurch gekennzeichnet, dass der Vor­derteil (6) einen in der Längsrichtung der Bindung (2, 3) ver­schiebbaren und in mindestens zwei Stellungen arretierbaren Haltebügel (20) umfasst.
     
    7. Bindung nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Vorderteil (6) eine Schiene (23) mit Arretiermitteln (24, 25, 26, 27, 28, 29) umfasst.
     
    8. Bindung nach Patentanspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Haltebügel (20) an Schienenteilen (43, 44) der Schiene (23) in Längsrichtung der Bindung mittels Führungsteilen (30) verschieb- und arretierbar angeordnet ist.
     
    9. Bindung nach Patentanspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsteile (30) eine Steuerfläche umfassen, die den Haltebügel (20) in einer Ruheposition hält und den Bügel beim Herunterdrücken desselben spreizt, so dass Ansätze (21) desselben ausser Eingriff mit den Arretierorganen (24, 25, 26, 27, 28, 29) gelangen.
     
    10. Bindung nach einem der Patentansprüche 6, 7, 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der Bindung (2, 3) und der Schneebrett-Oberfläche elastische Organe (53, 54, 60) ange­ordnet sind.
     




    Zeichnung