[0001] Die Erfindung betrifft einen Mehrkammerbehälter gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Die erfindungsgemäßen Mehrkammerbehälter enthalten in jeder Kammer eine Komponente
eines Substrates, welches durch Mischen der Komponenten hergestellt wird und nach
seiner Mischung in der Regel während eines begrenzten Zeitraumes verarbeitet werden
muß. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auf Doppelkammerbehälter, welche zwei
durch eine Kammerscheidewand getrennte Kammern für je eine Komponente des Substrates
enthalten und im folgenden hauptsächlich zur näheren Erläuterung der Erfindung herangezogen
werden. Die in Doppelkammerbehältern untergebrachten Substrate sind vorzugsweise Chemikalien,
z.B. ein Epoxydharz und wein Härter oder Polyurethanschaum, der aus zwei Komponenten
hergestellt wird. Die richtige Anwendung solcher Werkstoffe erfordert die Einhaltung
der vorgeschriebenen Topfzeiten und Mischungsbedingungen.
[0003] Die Doppelkammerbehälter nach der Erfindung eignen sich zum Mischen der Komponenten
und Ausbringen der Substrate, vor deren Anwendung die in die Kammern eingefüllten
Komponenten getrennt gehalten werden.
[0004] Der erfindungsgemäße Mehrkammerbehälter kann deswegen außerdem als Verpackung der
Substrate, insbesondere als Einwegverpackung verwendet werden. Dann dienen seine
Kammern auch als Meßbecher und erzwingen die richtige Mischung, die deshalb auch
von Laien eingehalten werden kann. Das Mischen des Substrates erfolgt in dem Behälter
kurz vor dem Ausbringen und unter Luftabschluß, was für viele Substrate bzw. deren
Verarbeitbarkeit u.U. von wesentlicher Bedeutung ist. Erst nach dem Mischen werden
der Verschluß des Behälters geöffnet und das fertige Substrat ausgebracht.
[0005] Ein Beispiel für die Anwendung von erfindungsgemäßen Doppelkammerbehältern bildet
die Befestigungstechnick z.B. in Mauerwerk aus Hohlblocksteinen. Hierbei lassen
sich die üblichen Spreizdübel nicht verwenden, weil die inneren Wände des Hohlblockes
den Sprengkräften des mit einer Schraube aufgetriebenen Dübels nicht gewachsen sind.
In diesen Fällen setzt man in das vorher hergestellte Bohrloch statt des Dübels eine
Siebhülse ein, die man mit dem härtbaren Substrat auffüllt. Man verwendet dann statt
einer Schraube einen Maueranker, um den das Substrat fest wird und teilweise durch
das Sieb der Hülse nach außen dringt. Dadurch wird der feste Sitz des in dem erhärteten
Substrat sitzenden Mauerankers im Hohlblockstein gewährleistet. Die hierfür bisher
verwendeten Epoxydharze bzw. andere Substrate werden mit ihren richtig bemessen Komponenten
in dem erfindungsgemäßen Mehrkammerbehälter untergebracht, der häufig zusammen mit
einer vorgegebenen Anzahl von Befestigungsmitteln geliefert und nach der Verarbeitung
des Substrates weggeworfen wird. Insbesondere bei diesen Anwendungsarten der Erfindung
bestehen deshalb die neuen Behälter weitgehend aus Kunststoff.
[0006] Bei dem erfindungsgemäßen Doppelkammerbehälter dient die Scheidewand zunächst zur
Einstellung der Kammern auf die richtige Menge der Komponenten. Da die Kammerscheidewand
beweglich ist, kann sie bei freier Öffnung durch beide Kammern bewegt werden, wobei
die in einer Kammer befindliche Komponente in die andere Kammer verdrängt und dadurch
mit der in dieser Kammer befindlichen anderen Komponente gemischt wird. Dieser Vorgang
ist eine Hubstrahlmischung und deswegen sehr intensiv, so daß in der Regel wenige
Hübe des Stößels ausreichen, um das Substrat fertigzumischen. Zum Ausbringen des Substrates
werden die Kammerscheidewand an den Anfang des Stößelhubes verstellt und ihre Öffnung
verschlossen. Nach abnahme des Behälterverschlusses wird das Substrat mit einem Stößelhub
ausgebracht.
[0007] Das Absperrorgan des erfindungsgemäßen Behälters übernimmt nach dem Einfüllen der
beiden Komponenten in die beiden Kammern deren gegenseitigen Abschluß. In seiner
Offenstellung gibt das Absperrorgan die Öffnung für den beschriebenen Mischvorgang
frei. In seiner Verschlußstellung verhindert das Absperrorgan beim Ausbringen des
Substrates das Überströmen der fertigen Mischung in die leere Kammer und ermöglicht
so eine vollständige Entleerung des Behälters. Die Kammerscheidewand und das Absperrorgan
lassen sich deswegen unabhängig voneinander betätigen. Die exakte Bemessung der Komponenten
und die geringen Anforderungen, welche an die Durchführung der beschriebenen Verarbeitungsschritte
im geschlossenen Behälter gestellt werden, machen den erfindungsgemäßen Mehrkammerbheälter
insbesondere für Laien und solche Arbeitskräfte geeignet, die mit der Mischung des
Substrates nicht vertraut sind. Deswegen muß das Absperrorgan einwandfrei funktionieren,
insbesondere bis zur Durchmischung der Komponenten dicht sein, andererseits muß es
irrtumsfrei betätigt werden können, um die Mischung herzustellen und das Substrat
auszubringen.
[0008] Die Erfindung geht von einem bekannten Doppelkammerbehälter aus (DE-OS 28 25 230).
In dem hohlzylindrischen Behälter, der in seiner verschlossenen Stirnseite einen
Austrittsstutzen trägt, sind die als Kolben ausgebildete Kammerscheidewand und eine
Scheibe untergebracht. Der Kolben weist auf einem Lochkreis mehrere Öffnungen auf,
während die auf seiner Rückseite anliegende Scheibe einen drehbaren Verschlußschieber
des Absperrorgans bildet, wobei auf einem Lochkreis angeordnete Durchbrechungen in
der Scheibe mit den Öffnungen des Kolbens ausgefluchtet werden können, wenn gemischt
werden soll. Durch Drehen des Verschlußschiebers werden die Öffnungen verschlossen,
um die Komponenten getrennt zu halten und das Substrat auszubringen.
[0009] Der vorbekannte Behälter ist jedoch für die beschriebenen Einwegverpackungen und
für viele andere Anwendungsarten zu aufwendig. Er verlangt außer dem Stößel eine Stange
zum Drehen des Abpserrorganes und setzt den Stößel zur Kraftübertragung für die Bewegung
der Kammerscheidewand durch den Behälter ein. Daraus ergibt sich ein aus dem Stößel
und aus einem die Stange bildenden Rohr bestehendes, konzentrisches Gestänge, welches
über getrennte Handhaben betätigt werden muß. Außerdem verdoppelt die Scheibe praktisch
die Stärke der Kammerscheidewand und vermindert dadurch das nutzbare Kammervolumen.
Eine befriedigende Abdichtung der Scheibe auf der Kammerscheidewand ist schwierig
zu erreichen.
[0010] Die Erfindung will den Aufbau und die Bedienung eines solchen Mehrkammerbehälters
vereinfachen.
[0011] Diese Aufgabe löst die Erfindung mit den Merkmalen des Anspruches 1. Weitere Merkmale
der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0012] Gemäß der Erfindung wird die zur Befestigung der Stange in der Kammerscheidewand
erfoderliche Öffnung mehrfach, d.h. auch für die Durchmischung der Komponenten des
Substrates genutzt. Dadurch entfallen die hierfür bisher vorgesehenen Durchbrechungen
und die mit diesen zusammenwirkende Scheibe. Damit wird im Ergebnis das nutzbare Volumen
eines gegebenen Behälters vergrößert. Die Öffnung dient auch zur Führung einer in
ein Innengewinde der Öffnung eingeschraubten Spindel, die durch diesen Formschluß
zur Hin- und Herbewegung der Kammerscheidewand durch den Behälter genutzt wird. Damit
ergibt sich eine Vereinfachung des Gestänges, dessen konzentrische Anordnung entfällt.
[0013] Die Spindel ist an dem Stößel angebracht und erstreckt sich zwischen dem Anschlag
und dem Ventilteller des Absperrorgans. Diese beiden Teile werden wechselseitig je
nach Drehrichtung der Spindel auf ihren Sitz geschraubt. Zur Freigabe der Nuten sind
sie beiderseits von ihren Sitzen abgehoben. Die Zwangsführung durch das Spindelgewinde
und die von diesem gewährleisteten Verspannkräfte lassen praktisch die bisherigen
Abdichtungsprobleme entfallen. Über die Längsnutung des Spindelgewindes erfolgt bei
der Linearbewegung des Stößels die Hubstrahlmischung durch die Nuten. Der Anschlag
verhindert das Überdrehen der Spindel. Er kann auch als zweiter Ventilteller dienen.
Eine solche doppelte Anordnung der Ventilteller bewirkt, daß jeder der beiden Ventilteller
den Durchfluß durch die Nuten an den Gewindegängen vorbei sperrt, wenn er auf seinen
Sitz aufgelegt ist. Dann spielt die Drehrichtung des Stößels keine Rolle, mit der
die Sperrung des Durchflusses erreicht wird. Die Bedienung ist bei dieser Ausführungsform
stark vereinfacht und schließt Irrtümer weitgehend aus.
[0014] Die Erfindung hat daher den Vorteil der Vereinfachung, weil Material gespart wird,
was für die Einwegverpackungen wesentlich ist. Sie gestattet auch eine klare Trennung
der verschiedenen Verarbeitungsschritte durch die hierauf abge stimmten Bewegungen
der Spindel, so daß Irrtümer kaum auftreten können, wie sie häufig Laien bei der Mischung
und beim Ausbringen des Substrates unterlaufen.
[0015] Mit den Merkmalen des Anspruches 2 vermeidet der erfindungsgemäße Mehrkammerbehälter
weitere, erhebliche Nachteile, die bislang bei den vorbekannten Mehrkammerbehältern
nicht ausgeschaltet werden konnten. Sie entstehen beim Ausbringen des Substrates durch
die Bildung eines Vakuums hinter der vorlaufenden Kammerscheidewand. Da nämlich die
Kammerscheidewand an den Kammerwänden zuverlässig dicht sein muß und zur Vermeidung
des Luftzutrittes in den Behälter auch der Deckel des behälters luftdicht schließt,
wächst bereits nach kurzem Vorlauf der Kammerscheidewand beim Ausbringen des Substrates
der Schiebewiderstand an dem Gestänge stark an, was das Ausbringen des Substrates
erschwert. Wird das Gestänge losgelassen, was durch Arbeitsunterbrechungen erzwungen
wird, so federt es zurück. Die Kammerscheidewand saugt dann durch den geöffneten Deckel
der geschlossenen Stirnseite des Behälters Außenluft an. Da man bei vielen Doppelkammerbehältern
das Ausbringen des Substrates mehrfach unterbrechen muß, kommt das Substrat dabei
jedesmal mit der Atmosphäre in Berührung. Das ist häufig mit unerwünschten Reaktionen
verbunden. Auch kann dabei die Außenluft Blasen in dem Substrat bilden, was dessen
Qualität u.U. entscheidend herabsetzt.
[0016] Bei luftempfindlichen Substraten verhindert man die Vakuumbildung häufig mit einem
in die Behälterrückwand eingebauten Rückschlagventil. Solche Rückschlagventile werden
dann meistens auf für das Einfüllen einer unter dem Deckel bereitgehaltenen Komponente
und damit doppelt genutzt. Sie stellen aber einen sehr erheblichen Mehraufwand dar,
der bei Einwegbehältern insbesondere ins Gewicht fällt.
[0017] Die Lösung dieser Probleme gemäß der Erfindung ist im Anspruch 2 wiedergegeben. Sie
verlangt praktisch keinen Mehraufwand, insbesondere wenn sie mit den Merkmalen des
Anspruches 3 verwirklicht wird. Hierbei erfolgt nämlich die zur Vermeidung des Vakuums
erforderliche Luftansaugung an der Ventilspindel vorbei unmittelbar in die Kammer
über die axialen Ausnehmungen. In der Verpackungsstellung der Kammerscheidewand, in
der diese häufig in der Mitte des Behälters steht, verhindert der glatte Zylinderabschnitt
das Eindringen von Luft in die Kammer unter der Spindeldurchführung. Werden dagegen
die Komponenten gemischt, so läßt sich durch eine zweckentsprechende Abstimmung des
freien Querschit tes der Ausnehmungen auf die Viskosität des Substrates verhindern,
daß Komponenten- oder Substratmasse nach außen gelangen können. Ist aber die Kammerscheidewand
zurückgezogen und das Ventil geschlossen, so strömt die Luft ohne weiteres auch durch
die geringsten Öffnungsquerschnitte.
[0018] Die Kammerscheidewand wird zweckmäßig mit einer eigenen Abdichtung versehen. Dann
wird zweckmäßig dafür gesorgt, daß der durch die Dichtung herabgesetzte Drehwiderstand
der Kammerscheidewand vergrößert wird, um das Mitdrehen bei Drehung des Stößels auszuschließen.
Dafür sorgen die Merkmale des Anspruches 5.
[0019] Die Merkmale der folgenden Ansprüche sorgen außerdem für eine Verbesserung der Stapelbarkeit
mehrerer Behälter und der Packungsdichte in Gebinden vorgegebener Größe.
[0020] Allerdings ist die Montage des am freien Ende der Spindel angeordneten Ventiltellers
vergleichsweise schwierig, weil sie nach dem Aufschrauben der Kammerscheidewand erfolgen
muß und eine Befestigung aufdem relativ geringen Querschnitt des Stößels verlangt.
Diese Schwierigkeit läßt sich mit den Merkmalen des Anspruches 8 umgehen, welche auch
unabhängig von weiteren Merkmalen der Erfindung, die sich dem Anspruch 1 unterordnen,
verwirklicht werden können.
[0021] Gemäß dieser Ausführungsform der Erfindung ist der Verschluß im Stößel untergebracht,
so daß die Kammerscheidewand auch nur eine Öffnung benötigt, die bei hohlzylinderischen
Behältern in der Mitte liegt. Der Stangenschieber vermindert daher nicht das Kammervolumen
und erfordert lediglich eine axiale Bewegungsmöglichkeit im Stößel. Daher braucht
man die Kammerscheidewand nicht gegen Drehungen um ihre Achse festzulegen. Da die
Kammerscheidewand außerhalb des Stößels keine Öffnungen aufweist, sondern geschlossen
ist, werden die Abdichtungsschwierigkeiten vermieden. Dadurch werden die Kammern zuverlässig
gegeninander abgeschlossen und die volle Entleerung des Behälters beim Ausbringen
sichergestellt. Das Mischen erfolgt mit den Strahlen, die das Substrat in den Durchbrechungen
des Stößels bildet. Die Anzahl dieser Öffnungen ist beliebig und wird nur durch die
mechanische Festigkeit des Stößels in der Ebene der Durchbrechungen begrenzt. Diese
Durchbrechungen können deswegen einen vergleichsweise geringen Öffnungsquerschnitt
erhalten, wodurch eine intensive Mischung gewährleistet ist, sobald die Kammer scheidewand
hin- oder herbewegt wird.
[0022] Vorzugsweise und mit den Merkmalen des Anspruches 8 vermeidet diese Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Doppelkammerbehälters beim Ausbringen des Substrates die Bildung
eines Vakuums hinter der vorlaufenden Kammerscheidewand, obwohl die Kammerscheidewand
an den Kammerwänden zuverlässig dichtet und hierbei ein Luftzutritt in den Behälter
durch den Deckel des Behälters vermieden wird. Das wird ohne ein in die Behälterrückwand
eingebautes Rückschlagventil erreicht, weil solche Rückschlagventile einen sehr erheblichen
Mehraufwand darstellen, der bei Einwegbehältern besonders ins Gewicht fällt.
[0023] Die Lösung des Problems gemäß dem Anspruch 9 verlangt praktisch keinen Mehraufwand,
weil der Luftzutritt mit einer Kolbenstufe durch den hohlen Stößel erfolgt und mit
der anderen Kolbenstufe abgesperrt wird. Der erfindungsgemäße Stufenkolbenschieber
hat dann drei axiale Stellungen im Stößel. In der am weitesten zurückgezogenen Stellung
der Schieberstange verschließt der große Kolben gleichzeitig die Durchbrechungen und
die Öffnungen in der Kammerscheidewand. In der mittleren Stellung verschließt der
größere Kolben die Öffnung in der Kammerscheidewand, der kleine Kolben steht aber
vor den Durchbrechungen und ermöglicht so den Zutritt von Luft durch den Stößel in
die hinter dem Behälterdeckel gelegene Kammer und verhindert damit die beschriebene
Vakuumbildung. In der am weitesten eingezogenen Stellung des Stufenkolbenschiebers
gibt der größere Kolben die Öffnung in der Kammerscheidewand frei, so daß die Komponenten
durch diese Öffnungen an dem kleineren Kolben vorbei durch die Durchbrechungen fließen
und sich mischen können.
[0024] Mit den Merkmalen des Anspruches 10 läßt sich die Kammerscheidewand mit einer Ringdichtung
versehen, welche den absolut dichten Abschluß der beiden Kammern vor der Mischung
des Substrates herstellt. Diese Abdichtung ermöglicht auch eine vollständige Entleerung
des Behälters, weil sie die Behälterwand wischt und den Rückstrom von Substrat beim
Vorschub der Kammerscheidewand ausschließt.
[0025] Nach dem Anspruch 11 wird der Behälterdeckel ebenfalls luftdicht mit dem Behälter
verbunden und so befestigt, daß hierbei möglicherweise Luft in die hinter dem Deckel
liegende Kammer eindringen kann.
[0026] Deswegen kann man diese Kammer ohne Rückschlagventil vor dem Aufbringen des von
dem Gestänge durchdrungenen Deckels füllen und vermeidet in der Kammer nach dem Einfüllen
des Substrates ein größeres Luftrestvolumen und die damit verbundenen chemischen Umsetzungen
oder Luftblasen. Das ermöglicht die zur Führung des Stößels dienende Hülse, weil
sie eine eigene Abdichtung am Stößel aufweist und erst nach der Füllung der Kammer
und der Befestigung des Deckels montiert wird.
[0027] Die Ausbildung des erfindungsgemäßen Doppelkammerbehälters in der Kunststofftechnik,
insbesondere für die Zwecke der eingangs beschriebenen Einwegverpackungen dienen
die Merkmale des Anspruches 12. Sie ermöglichen eine Fertigmontage des Behälters durch
Zusammenpressen der Teile, so daß diese z.B. in der hochproduktiven Spritzgußtechnik
hergestellt werden können.
[0028] Der Anspruch 13 gestattet eine irrtumsfreie Betätigung der Kammerscheidewand und
des Stangenschiebers, insbesondere bei der Ausführungsform als Stufenkolbenschieber
mit den oben beschriebenen drei Stellungen zur Verbesserung des luftfreien Ausbringens
des Substrates.
[0029] Mit der im Anspruch 11 beschriebenen Hülse kann zwar der größte Teil der von dem
Deckel und der Kammerfüllung eingeschlossenen Luft nach außen abgefüllt werden. Die
Hülse schließt aber ein Restvolumen Luft ein, welches bei empfindlichen Substraten
zu Fehlern führen kann. Mit den Merkmalen des Anspruches 14 ist das vermeidbar. Hierbei
wird nämlich mit einer weiteren Kammerscheidewand die ganze Füllung abgedeckt, bevor
man den Behälter endgültig verschließt. Deshalb ist auch dieses Merkmal der Erfindung
selbständiger Anwendung fähig.
[0030] Die Erfindung wird im folgenden anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert,
welche in den Zeichnungen wiedergegeben sind. Es zeigen
Fig. 1 im Längsschnitt und so weit wie möglich vereinfacht einen erfindungsgemäßen
Doppelkammerbehälter, wobei die Teile in ihrer Ausgangsstellung gezeichnet sind,
Fig. 2 eine Teildarstellung zur Wiedergabe der Teile bei der Hubstrahlmischung,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 in der Fig. 1 entsprechender Darstellung den erfindungsgemäßen Doppelkammerbehälter
beim Ausbringen des fertiggemischten Substrates,
Fig. 5 schematisch und im Längsschnitt ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Doppelkammerbehälters, wobei die Teile in ihrer für das Durchmischen beider Komponenten
erforderlichen Stellung und die Kammerscheidewand in einer Extremstellung des Stößelhubes
wiedergegeben sind,
Fig. 6 in der Fig. 5 entsprechender Darstellung die Teile beim Mischen und die Kammerscheidewand
am Ende des anderen Stößelhubes,
Fig. 7 eine abgeänderte Ausführungsform der Erfindung in der Fig. 5 entsprechender,
jedoch abgebrochener Darstellung und
Fig. 8 ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung.
[0031] Der neue Doppelkammerbehälter (1) weist in der Ausgangsstellung seiner Teile (Fig.
1) eine durch die einer Kammer (2, 3) axial bewegliche Kammerscheidewand (4) auf.
Sie ist wegen der Zylinderform des Behälters (Fig. 3) als Kolben ausgebildet, der
auf seinem Zylindermantel eine Nut (5) für eine O-Ringdichtung (6) aufweist, die
auf der Innenseite (7) des Behältes dichtet. Sie kann einen von der Kreisform abweichenden
Umriß aufweisen, um ihre Drehung um die Behälterachse zu verhindern. Hat auch der
Behälter einen mehreckigen Umriß, so bildet der Umriß seines lichten Innenraumes die
Hüllkurve des Umrisses der Kammerscheidewand bzw. der Dichtung.
[0032] In der Mitte weist der Kolben eine Öffnung (8) auf. Durch diese kann eine Verbindung
der beiden Kammern (2, 3) hergestellt werden. Die Öffnung wirkt mit einem in Fig.
1 allgemein mit (9) bezeichneten Absperrorgan zusammen. Das Absperrorgan wird über
einen Stößel (10) geöffnet und geschlossen. Der Stößel ist durch einen Behälterdeckel
(11) nach außen geführt und trägt auf seinem freien Ende einen Rändelknopf (12) als
Handhabe. Im Deckel befindet sich eine innen zylindrische Durchbrechung (13), zwischen
der und dem Stößel (10) ein Bewegungsspiel (14) belassen ist.
[0033] Eine zylindrische Buchse (15) wird kraftschlüssig in einer Aussparung (16) des Deckels
gehalten und hält eine O-Ringdichtung (17), welche auf dem Außenzylinder (18) den
Stößel (10) abdichtet.
[0034] Der Deckel (11) weist ferner eine zweiflügelige Handhabe (18) auf, mit der der Behälter
bei Betätigung des Stößels (10) in axialer Richtung durch den Behälter festgehalten
wird.
[0035] Das gegenüberliegende Ende des Behälters ist mit einer Ringscheibe (20) verschlossen,
die eine Baueinheit mit der Behälterwand bildet. In der Mitte der Scheibe (20) befindet
sich ein Rohrstutzen (21), durch den das Substrat ausgebracht werden kann. Dieser
ist mit einer abnehmbaren Kappe (22) verschlossen.
[0036] Die Öffnung (8) der Kammerscheidewand (4) ist mit dem Stößel (10) ausgefluchtet.
Diese bildet eine mit ihrem Gewinde (23) in die Öffnung (8) eingeschraubte Spindel
eines Tellerventils mit zwei Tellern, die an den Gewindeenden ausgebildet sind. Der
Sitz des einen Ventiltellers (24) ist auf der Vorderseite (26) der Kammerscheidewand
(4) bei (27) (Fig. 2) ausgebildet. Da die Teile aus flexiblem Kunststoff bestehen,
bedarf es keiner besonderen Abdichtung.
[0037] Das Spindelgewinde (23) ist mehrfach genutet, wobei die Nuten bix zum Ventilteller
(24) reichen.
[0038] Wie sich aus der Fig. 3 ergibt, sind vier jeweils um einen Viertelkreis gegeneinander
versetzte Nuten (28-31) im Ausführungsbeispiel vorgesehen. Die Nuten sind bis kurz
vor den Gewindeansatz (32) geführt, enden jedoch im Abstand von diesem. Eine O-Ringdichtung
(33) sitzt auf dem Gewindeende (32) und stützt sich auf einem Ringkragen (34) ab,
der das innere Ende des Stangenzylinders (19) bildet und als zweiter Ventilteller
wirkt.
[0039] Das Spindelgewinde (23) dient als zug- und druckfeste Verbindung des Stößels (10)
mit der Kammerscheidewand (4). Es funktioniert ferner bei Drehung des Stößels mit
dem Knopf (12) zum wechselseitigen Auflegen und Abheben des Ventiltellers (24) oder
der O-Ringdichtung (32) auf einen ringförmigen Sitz an der Rückseite (35) der Kammrscheidewand
(4), so daß der zweite Ventilteller (24) abdichtet.
[0040] Der Außenzylinder(19) der Stange (10) weist axiale Ausnehmungen (36-40) auf. Diese
sind axial ausgefluchtet, lassen jedoch einen Zylinderabschnitt (41) frei. Auf dieser
Länge ist in der in Fig. 1 wiedergegebenen Mittelstellung der Kammerscheidewand (4)
die Spindeldurchführung mit der O-Ringdichtung (17) abgedichtet.
[0041] Zunächst wird die Stellung der Teile nach Fig. 1 hergestellt. Hierbei steht die Kammerscheidewand
in einer Position, mit der die Volumen in den Kammern (2, 3) eingestellt werden. Durch
Linksdrehung der Stange (10) biszur Auflage des Ventiltellers (24) auf den Sitz
(27) sind die Kammern gegeneinander abgeschlossen. Die in der Kammer (3) unterzubringende
Komponente wird bei geöffnetem Deckel (22) durch den Stutzen (21) eingebracht. Die
andere Komponente wird durch eine Öffnung (42) im Deckel (11) eingefüllt, die danach
mit einem Stopfen (43) verschlossen wird. Die Füllung der Kammer (2) verdrängt die
eingeschlossene Luft durch die Aussparung im Deckel (11), bevor die Buchse (15) und
die O-Ringdichtung (17) angebracht sind. Das geschieht erst nach vollständiger Füllung
der Kammer (2), wodurch Lufteinschlüsse verhindert werden.
[0042] Nach Verschließen des Rohrstutzens (21) mit der Kappe (22) sind die beiden Komponenten
in den Kammern (2, 3) gegeneinander sowie nach außen luftdicht abgeschlossen.
[0043] Sobald das Substrat hergestellt werden soll, wird durch Rechtsdrehung des Rändelknopfes
(12) die Stellung der Teile nach Fig. 2 hergestellt. Dabei ist der Ventilteller (24)
von seinem Sitz (27) abgehoben und die Hubstrahlmischung erfolgt durch die Nuten (28-31)
bei axialer Bewegung der Stange (10) mit dem Rändelknopf (12).
[0044] Sobald mit einem oder mehreren aufeinanderfolgenden Hüben das Substrat fertiggemischt
worden ist, wird durch weitere Rechtsdrehung des Knopfes (12) der Ventilteller (24)
vollständig von seinem Sitz (27) abgehoben, bis die O-Ringdichtung (33) auf der Seite
(35) der Kammerscheidewand (4) und dem Ringflansch (34) abdichtet. Diese Stellung
der Teile ist in Fig. 4 wiedergegeben. Sie dient dazu, das Substrat mit dem zunächst
in den Deckel (11) zurückgezogenen Kolben aus dem Behälter (1) auszupressen, wobei
die Kappe (22) vom Rohrstutzen (21) abgenommen ist. Das Auspressen erfolgt durch axiale
Bewegung des Stößels (10). Irrt sich der Benutzer in der Drehrichtung, so legt sich
der Ventilteller (24) auf und das Ergebnis ist dasselbe. Es braucht also lediglich
die Stange jeweils bis zum Anschlag gedreht zu werden, wenn die Mischung beendet und
die Kammerscheidewand zurückgezogen ist. Für die Mischung braucht die Stange frei
drehbar sein. Irrtümer sind dadurch praktisch ausgeschlossen.
[0045] Beim Pressen strömt Luft durch die erwähnten Ausnehmungen (36-40) auf dem Außenzylinder
(19) der Stange (10) in die in sich vergrößernde Kammer (2) und verhindert dort die
Bildung eines Vakuums.
[0046] Zwischen der Kammerscheidewand (4) und dem Deckel (11) können eine oder mehrere weitere
Kammerscheidewände im Behälter untergebracht sein, welche mehr als zwei Kammern ermöglichen
und mit der stößelfesten Kammerscheidewand zur Mischung an den Deckel (11) zurückgeschoben
werden, bevor das Substrat ausgebracht wird.
[0047] Gemäß der Darstellung der Fig. 5 weist der Doppelkammerbehälter (51) eine durch
die Kammer bewegliche Kammerscheidewand (52) auf. Der Behälter wird von einem Hohlzylinder
(53) gebildet. Daher ist die Kammerscheidewand eine Ringscheibe. Diese sitzt mit einer
Nabe (53) drehfest auf einem hohlen Stößel (54). Auf dem Außenumfang der Scheibenwand
(55) ist eine Felge (56) angebracht. Diese weist eine Ringnut (57) für einen O-Ring
(58) auf. Dieser dichtet auf der Innenseite (59) des Hohlzylinders (53) ab. Gemäß
der Darstellung der Fig. 6 hat die Kammerscheidewand in ihrer Nabe eine zentrale Öffnung
(60), deren freier Querschnitt durch das Ende (61) des Stößelhohlzylinder begrenzt
ist.
[0048] Hinter der Nabe (53) sind in einer gemeinsamen Ebene (62) auf einem Lochkreis nebeneinander
eine Mehrzahl von Durchbrechungen (64) im Stößelhohlzylinder (54) angeordnet. Durch
die Öffnung (61) und die Durchbrechungen (64) ist eine Verbindung zwischen den Kammern
hergestellt.
[0049] In dem Stößelhohlzylinder (54) ist eine Stange (65) geführt. Das Stangenende weist
im Abstand voneinander angeordnete Ringnuten (66 und 67) als Sitz für O-Ringdichtungen
(68 und 69) auf, welche auf der Innenseite des Stößelhohlzylinder (54) abdichten.
Das Stangenende bildet dadurch einen Verschlußschieber (70) für die Öffnung (60)
und für die Durchbrechungen (62).
[0050] Fig. 5 zeigt, daß der Stößel (54), welcher zum Bewegen der Scheidewand (52) dient
und die in ihm geführte Stange (65), welche zum Öffnen und Schließen des Verschlußschiebers
(70) Verwendung findet, durch einen Deckel (71) des Hohlzylinders (53) geführt sind.
Der Deckel ist im Ausführungs beispiel der Kammrscheidewand (52) ähnlich. Er weist
mit dieser eine Felge (72) mit einer Ringnut (73) für eine O-Ringdichtung (74) auf.
Eine Hülse (75) umschließt den Stößel (54) und bildet zusammen mit der Scheibe (76)
den Sitz (77) eines O-Ringes (78), welcher auf dem Außenzylinder (79) des Stößels
abdichtet. Die Hülse (75) ist auf eine Ringrippe (79) des Deckels (71) gepreßt und
wird formschlüssig von dieser gehalten.
[0051] Der Stößelzylinder (54) ist an seinem Ende (80) mit Schlüsselflächen versehen. Diese
gewährleisten einen Formschluß mit einer Muffe (81), welche eine Baueinheit mit einer
Hülse (82) bildet und auf ihrer Außenseite mit Griffnuten (83) versehen ist. Mit Hilfe
der Hülse (82) läßt sich der Hohlzylinder (54) axial bewegen, wobei die Kammerscheidewand
(52) mitgenommen wird.
[0052] Die Stange (65) ist ihrerseits an ihrem Ende (84) mit Schlüsselflächenversehen. Diese
wirken mit einer Buchse (85) einer Hülse (86) zusammen, wodurch ein Formschluß hergestellt
wird, der eine drehfeste Verbindung der Stange (65) mit der Hülse (86) herstellt.
Die Hülse (86) ist auf ihrer Außenseite ebenfalls mit Griffnuten (87) versehen. Sie
bildet eine Baueinheit mit einer Hülse (88), die zwei Längsschlitze (89 und 90) aufweist.
Einstückig mit der Hülse (88) ist ein Nocken (91) ausgebildet, der in einer Kulisse
(92) läuft. Die Kulisse sitzt in ihrer Handhabe (83) und definiert durch ihre beiden
Enden eine zurückgezogene - dargestellte - Stellung, in der die Ringdichtung (68,
69) die Durchbrechungen (64) und die Öffnung (60) freigeben, sowie eine vorgeschobene
Stellung, in der sich dieRingdichtungen in der Nabe (53) der Kammerscheidewand (52)
anlegen und dadurch die Öffnung (60) und die Durchbrechungen (64) verschließen.
[0053] Die Kammerscheidewand wird in eine Zwischenstellung durch Betätigen der Handhabe
(53) gebracht, welche zwischen den Extremlagen liegt, die in den Fig. 5 und 6 wiedergegeben
sind. Ferner ist das aus der Stange (65) und dem Hohlzylinder (54) bestehende Gestänge
einschließlich der Handhaben (83 und 87) fertigmontiert, der Deckel (71) und die Hülse
(78) sind jedoch lediglich aufgefädelt zusammen mit einem Überwurf (93), der mit einem
Ringflansch das zugeordnete Ende des Hohlzylinders (53) übergreifen kann.Das gegenüberliegende
Ende des Hohlzylinders ist mit einem Ringflansch (94) verschlossen, an dem ein Austragsstutzen
(95) angebracht ist. Der Austragsstutzen (95) ist hohl zylindrisch. Er kann eine
Düse oder einen Schlauch aufnehmen. Der Austragsstutzen (95) weist seinerseits einem
Deckel (96) auf, der zunächst abgenom men ist.
[0054] In der beschriebenen Stellung der Teile lassen sich die beiden Kammern jeweils von
der Stirnseite her füllen. Danach wird der Deckel (96) auf dem Stutzen (95) befestigt
und dadurch die in der zugeordneten Kammer befindliche Komponente luftdicht abgeschlossen.
Die andere Kammer wird durch Aufschieben des Deckels (71) abgeschlossen, wobei die
Kammerfüllung bis zum Deckel ansteht. Mit Hilfe des Überwurfs (93) wird der Deckel
(71) fixiert. Danach wird die Hülse (75) eingepreßt, so daß ein luftdichter Abschluß
der Kammer erzielt wird. Das Einpressen der Hülse verhindert, daß Luft am Kammerende
eingeschlossen wird. Die beiden Kammern sind damit nach außen und gegeneinander absolut
dicht verschlossen.
[0055] Normalerweise sitzt der Nocken (91) im inneren Ende der Kulisse, wodurch die Öffnung
(6) sowie die Durchbrechungen (64) abgedichtet sind. Eine Durchmischung der beiden
unterschiedlichen Komponenten in den Kammern ist dadurch ausgeschlossen.
[0056] In dieser Stellung der Teile sind die beiden Komponenten eines Substrates richtig
bemessen und lassen sich bedenkenlos transportieren und aufbewahren.
[0057] Die Herstellung des Substrates erfolgt kurz vor der Anwendung. Hierzu wird zunächst
der Nocken (91) in die in Fig. 5 wiedergegebene Position verstellt. Dadurch wird
die Verbindung der beiden Kammern durch die Öffnung (60) und die Durchbrechungen
(64) hergestellt. Mit Hilfe der Handhabe (87) wird die Kammerscheidewand (52) zur
Durchmischung der beiden Komponenten axial hinund herbewegt. Diese Komponenten durchqueren
dabei die Öffnung (60) und die Durchbrechungen (64), wodurch eine intensive Mischung
entsteht.
[0058] Am Ende des Mischvorganges nehmen die Teile die aus Fig. 6 ersichtliche Stellung
ein. Bevor das Ausbringen des Substrages erfolgt, wird zunächst der Nocken (91) in
die andere Extremlage der Kulisse (92) verstellt. Dadurch wird der Durchgang durch
die Öffnung (60) und die Durchbrechungen (64) ververschlossen. Dann wird der Deckel
(96) abgenommen, wodurch der Stutzen (95) freigegeben ist. Mit Hilfe der Handhabe
(87) wird das Gestänge aus den Teilen (54 und 65) eingedrückt, wodurch die Kammer
scheidewand (52) in Richtung auf den Stutzen (95) bewegt und das Substrat ausgebracht
werden.
[0059] Die abgeänderte Ausführungsform nach Fig. 7 verwendet anstelle der O-Ringdichtungen
(68 und 69) einen Stufenkolben (97). Der Stufenkolben wird von einem abgestuften Hohlzylinder
gebildet, welcher kraftschlüssig mit dem Ende (98) der Stange (65) mit seinem kleineren
Ende verbunden ist. Der größere Kolben (99) bildet das freie Ende des Stufenkolbens
und dichtet auf der Innenseite (100) des Stößelhohlzylinders (54) ab. Zwischen dem
kleineren Kolben (101) und dem Innenzylinder (100) des Stößels (54) verbleibt ein
Ringraum (102). Dieser steht in Verbindung mit einem Ringraum (103), der zwischen
dem Außenzylinder der Stange (65) und dem Innenzylinder des Stößels (54) besteht.
Der Ringraum (103) steht mit det Atmosphäre in Verbindung und zwar durch das Spiel,
welches das äußere Stangenende in der Muffe (81) gegenüber dem Stößel aufweist.
[0060] In der aus Fig. 7 ersichtlichen Stellung der Teile ist der größere Kolben (99) hinter
die Durchbrechungen (64) in der Ebene (62) zurückgezogen. Dadurch ist die Öffnung
(60) freigegeben. Es besteht eine Verbindung zwischen beiden Kammern durch die Öffnung
(60) und die Durchbrechungen (64). Wird der Nocken (91) (Fig.5) auf die mittlere Bahn
der Kulisse (92) gestellt, so schiebt sich der größere Kolben (99) über die Öffnung
(62) und verschließt dabei gleichzeitig die Öffnung (60). Hierdurch ist die Verbindung
zwischen beiden Kammern unterbrochen. Diese Stellung nehmen die Teile ein, wenn die
Kammern gefüllt sind und die Komponenten bis zur Verarbeitung des Substrates aufbewahrt
werden sollen. Ist die Mischung fertig, so steht der Nocken (91) im inneren Ende der
Kulisse (92). Damit ist die Öffnung (60) verschlossen, aber der Weg durch die Ringräume
(103 und 101), sowie Durchbrechungen (64) in die deckelseitige Kammer steht offen.
Nimmt also die Kammerscheidewand (52) die aus Fig. 6 ersichtliche Stellung ein, so
kann beim folgenden Stößelhub Luft aus der Atmosphäre durch die beschriebenen Ringräume
in die deckelseitige Kammer eindringen und dort die Bildung eines Vakuums verhindern.
[0061] In der Darstellung des Ausführungsbeispieles, welches die Fig. 8 wiedergibt, ist
der Behälter (120) in der Mitte unterbrochen dargestellt, so daß die Kammerscheidewand
(52) ebenso fehlt wie die unmittelbar mit dieser zusammenwirkenden Teile des aus dem
Stößel (54) und der Stangen (65) gebil deten Hohlgestänges, welches in der Fig. 8
bei (121) zu erkennen ist. Auf dem Rohrgestänge sitzt eine weitere, in der Fig. 8
schematisch dargestellte Kammerscheidewand (122), welche ebenfalls die Form einer
Ringscheibe aufweist, die auf ihrem Umfang eine Ringnut (12) als Sitz eines O-Ringes
(124), der am Innenzylinder (125) des Behälters (120) abdichtet. In einer zentrale
Öffnung (126), durch die das Gestänge (121) hindurchgeführt ist, sitzt eine Ringnut
(127) für einen O-Ring (128), der auf dem Außenzylinder des Stößels (154) abdichtet.
[0062] Durch diese Anordnung ist die Kammer (129), welche hinter der nicht dargestellten
ersten Kammerscheidewand (52) im Behälter (120) ausgebildet ist, von einer dritten
Kammer (130) hermetisch abgedichtet. Dabei stützt sich die Kammerscheidewand (122)
auf einer Spiralfeder (131) ab, die ihrerseits auf dem Deckel abgestützt und in der
Kammer (130) angeordnet ist. Die Gänge der Spiralfeder legen sich im Ausführungsbeispiel
dem Innenzylinder (125) des Behälters (120) an.
[0063] Gemäß der Ausführungsform der Fig. 8 wird die vor der nicht dargestellten Kammerscheidewand
liegende Kammer durch den im Behälterboden (133) sitzenden Rohrstutzen (134) gefüllt,
bevor die Kappe (135), welche einen in den Rohrstutzen (134) passenden Stopfen (136)
trägt, auf den Rohrstutzen aufgeschraubt wird. Diese Komponente ist in der Regel
nicht besonders anfällig gegen ein restliches eingeschlossenes Luftvolumen.
[0064] Bevor die Kammerscheidewand (122) auf das Gestänge (121) aufgeschoben wird, bringt
man die zweite Komponente des Substrates in die Kammer (125) ein. Auf die Füllung
mit diesem Substrat wird die dann auf das Gestänge (121) aufgeschobene Kammerscheidewand
(122) aufgesetzt, wodurch sämtliche Luft unter Umgehung der Dichtungen (124, 128)
austritt. Der Deckel (71) wird dann unter gleichzeitigem Spannen der Feder (131) auf
dem Behälter (120) befestigt, was gemäß dem Ausführungsbeispiel durch Einrasten eines
mit dem Behälter einteiligen Ringflansches (137) in eine Ringnut (138) auf dem äußeren
Umfang des Deckels erfolgen kann. Die beschriebenen Füllund Montageschritte können
in einer Füllmaschine automatisch durchgeführt werden.
[0065] Am Ort der Verwendung des Substrates erfolgt zunächst die Mischung der Komponenten
wie im Zusammenhang mit der Darstellung der Fig. 5 bis 8 beschrieben. Hierbei kann
atmosphärische Luft in den Ringraum (139) zwischen der reichlich bemessenen Öffnung
(140) für die Durchführung des Gestänges (121) und dem Gestänge eindringen, jedoch
nicht die Dichtung (124 under 128) der Scheidewand (122) passieren, die deshalb auf
der Füllung verbleibt. Das ist auch der Fall, wenn nach dem Einstellen des Schiebers
das fertig gemischte Substrat aus dem Stutzen (134) nach Abnehmen der Kappe (135)
ausgepreßt wird. Hierbei wird die Vakuumbildung in der Kammer (130) verhindert.
[0066] Strichpunktiert ist in der Fig. 8 eine die Kammerscheidewand (122) axial durchsetzende,
vorzugsweise zylindrische Aussparung (141) gezeichnet, die zu einem weiteren Ausführungsbeispiel
gehört, welches für Substrate vorgesehen ist, die aus einer Mischung von drei Komponenten
bestehen. Dabei handelt sich z.B. um Phenolharzschäume, welche erhärten, wenn das
Substrat ausgebracht ist. Solche Schäume können z.B. zur Herstellung freier Formen
Verwendung finden. Wenn man aus dem Phenolharz schaum Blumensteckkörper herstellt,
lassen sich völlig neue Ikebana herstellen.
[0067] In diesem Fall ist die dritte Komponente in der Kammer (130) untergebracht, wobei
auf die Rückseite der Kammerscheidewand (122) ein Folienstreifen (145) aufgeklebt
ist. Dieser Folienstreifen verhindert, daß sich die Füllung der Kammer (130) mit
der Füllung der Kammer (129) vor Herstellung des Substrates mischen kann. Wird die
erste, nicht dargestellte Kammerscheidewand zur Mischung der Komponenten im Behälter
(120) bewegt, so löst sich der Folienstreifen infolge des in der Aussparung (141)
ansteigenden Druckes und kehrt nicht mehr auf seinen Sitz zurück. Dadurch werden im
Ergebnis alle drei Komponenten gemischt.
[0068] Die Abdichtung der Aussparung (141) kann auch durch einen Stopfen erfolgen, der sich
ebenso wie der Folienstreifen aus seinem Sitz löst. Diese Ausführungsformen können
für sich, d.h. unabhängig von den zuvor beschriebenen Merkmalen verwirklicht werden.
1. Mehrkammerbehälter, in dem wenigstens eine durch beide Kammern bewegliche Kammerscheidewand
mit wenigstens einer Öffnung untergebracht ist, welche eine Verbindung benachbarter
Kammern herstellt und mit einem Absperrorgan zusammenwirkt, welche sich über einen
von außen bedienbaren Stößel öffnen und schließen läßt, wobei die an der Behälterinnenseite
abgedichtete Kammerscheidewand durch den Behälter beweglich ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Öffnung (8) der Kammerscheidewand (4) ein Gewinde einer mit dem Stößel (10)
drehbaren Ventilspindel (23) aufnimmt, welche an einem mit einer Seite (26) der Kammerscheidewand
(4) zusammenwirkenden Anschlag (24) und an einem von einem Ring (32) der Stange gebildeten,
sowie auf der gegenüberliegenden Seite (35) der Kammerscheidewand (4) abdichtenden
Ventilteller (32) endet, wobei der Ventilteller (24) und der Anschlag (32) durch
wechselseitiges Drehen der Stange (10) auf ihre Sitze (27, 23) auflegbar sind und
der Ventilteller (32) die Verbindung zwischen den beiden Kammern (2, 3) öffnet und
schließt, die von Längsnuten (28, 31) der Ventilspindel (23) gebildet wird, welche
bis zu dem am freien Ende der Spindel (23) sitzenden Anschlag (24) reichen und im
Abstand vor dem von dem Ring (32) gebildeten Ventilteller (32) enden.
2. Mehrkammerbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossener
öffnung (27) die an die nach außen abgedichtete Ventilstangeneinführung (14) in den
Behälter anschließende Kammer (2) nach außen entlüftet ist.
3. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Außenzylinder (19) des Ventilstößels (10) auf seinem Zylindermantel angeordnete,
axiale Ausnehmungen (36-40) aufweist, die einen glatten Zylinderabschnitt (41) frei
lassen, auf dem in der Mittelstellung der Kammerscheidewand (4) die Spindeldurchführung
(14) dichtet.
4. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der am inneren Ende der Ventilspindel (23) ausgebildete Ventilteller (32) eine
Ringdichtung trägt.
5. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) innen zylindrisch ist und die Kammerscheidewand (4) außen einen
von der Kreisform abweichenden Umriß aufweist.
6. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Behälter (1) außen und innen einen mehreckigen, insbesondere einen quadratischen
Umriß aufweist und der Umriß des lichten Innenraumes des Behälters (1) die Hüllkurve
einer O-Ringdichtung (6) bildet, welche in einer Ringnut (5) der Kammerscheidewand
(4) sitzt.
7. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Ecken des Umrisses des Behältes (1) und der Kammerscheidewand (4) gerundet
sind.
8. Mehrkammerbehälter insbesondere nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (60) der Kammerscheidewand (52) in den hohl
ausgebildeten Stößel (54) mündet und das innere Ende einer Stange (65) den Verschlußschieber
bildet, der in dem als Schiebergehäuse dienenden Stößel (54) untergebracht ist und
eine oder mehrere radiale Durchbrechungen (64) des Stößels auf- und zusteuert.
9. Mehrkammerbehälter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Stangenende
als Stufenkolben (97) ausgebildet ist, dessen größere Stufe (99) an dem Stößel (54)
dichtet und dessen kleinere Stufe mit dem Stößel (54) einen Ringraum (101) bildet,
der zur Lüftung einer Kammer nach außen durch einen Ringraum (10) zwischen der Stange
(65) und dem Stößel (54) dient.
10. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die radialen Durchbrechungen neben einer Scheibe (55) angeordnet sind, welche
die Kammerscheidewand (52) bildet und deren Rand (56) als Sitz (57) eines auf der
Innenseite des Behälters (53) abdichtenden Ringes (57) dient.
11. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (71) des hohlzylindrischen Behälters (53) einen auf der Behälterinnenwand
dichtenden Ring (74) aufweist, und daß das den Deckel (71) durchdringende Gestänge
mit einer in dem Deckel (71) befestigten Hülse (75) umgeben ist, die innen einen Sitz
(76) für einen außen auf dem Stößel (54) dichtenden Ring (77) trägt.
12. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Deckel (71) und die Hülse (75) im Preßsitz auf dem Ende de Behälters (53)
gehalten sind.
13. Mehrkammerbehälter nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Handhabe (87) des Gestänges eine Führungshülse (90) für eine hohlzylindrische,
weitere Handhabe (81-83) aufweist und die Führungshülse (90) einen oder mehrere Nocken
(91) trägt, die mit einer jedem Nocken (91) zugeordneten Kulisse (92) zusammenwirkt,
deren axiale Länge dem Stellweg des Schiebers zwischen der Verschlußstellung und
der Offenstellung des Verschlusses (70) entspricht.
14. Mehrkammerbehälter insbesondere nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der Ansprüche
8 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Kammerscheidewand und dem Behälterdeckel
eine weitere Kammerscheidewand angeordnet und federnd auf dem Deckel abgestützt ist.
15. Mehrkammerbehälter nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Kammerscheidewand
auf dem Stößel verschieblich und abgedichtet ist und sich auf einer Spiralfeder abstützt,
wobei die Durchführung des Stößels durch den Deckel luftdurchlässig ist.
16. Mehrkammerbehälter insbesondere nach Anspruch 1 und einem oder mehreren der folgenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine der Kammerscheidewände eine
Durchbrechung aufweist, welche auf einer Seite mit einem lösbaren Verschluß versehen
ist.