[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen mit Belüftungsöffnungen versehenen Firststreifen
gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Firststreifen dieser Art sind bekannt durch die DE-PS 2842123 und die DE-OS 3533822.
Bei beiden Vorläufern bildet der elastische Dichtstreifen eine sich der oberseitigen
Kontur der Dacheindeckungsplatten anschmiegende Dichtzone. Es handelt sich bezüglich
dieser Dichtstreifen um Schaumstoffmaterial. Aus Gründen des Luftaustausches zwischen
Unterseite des Firststreifens und Oberseite desselben, welche Oberseite von der quergewölbten
Firststeinreihe domartig überspannt wird, sind am Firststreifen zwei in Reihe angeordnete
Belüftungsöffnungen belassen. Letztere erstrecken sich im Mittelsteg des Firststreifens
und weisen nach oben gestülpte Kragenränder auf. Die abfallend geneigten Seitenränder
der Firststeine setzen auf den korrespondierenden Seitenrändern der Firststreifen
auf.
[0003] Durch die DE-OS 3533822 ist es zudem bekannt, in diesem ebenfalls abfallend geneigten
Auflagebereich eine Beabstandung der aufeinander liegenden Teile zu belassen. Definiert
ist die entsprechende Beabstandung durch aus den Seitenschenkeln der Firststreifen
hochgedrückte, eine Noppenreihe bildende Vorsprünge. Unmittelbar dahinter erstrecken
sich first seitig die auch hier einen nach oben gerichteten Kragen aufweisenden Belüftungsöffnungen.
Trotz verbesserter Belüftung der Firstzone ergibt sich durch die diesbezügliche Ausgestaltung
aber die Gefahr, daß Schlagregen, Flugschnee bzw. Schmutz über die Belüftungsöffnungen
in den Dachstuhl eindringt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Firststreifen zu
schaffen, der bei einfacher Ausgestaltung trotz guter Belüftung das Eindringen von
Niederschlag etc. vermeidet.
[0005] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.
[0006] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Firststreifens.
[0007] Zufolge solcher Ausgestaltung ist ein Firststreifen hohen Gebrauchswerts erzielt,
der sich vor allem in der erreichten Dichtigkeit trotz guter Belüftung niederschlägt.
Den Belüftungsöffnungen sind Schikanen vorgeschaltet. Niederschlag bzw. sonstige
Patikel bleiben im Vorfeld stecken und laufen zufolge der abschüssigen Ausrichtung
der Seitenränder bzw. Seitenschenkel ab. Konkret ist dabei so vorgegangen worden,
daß die von Firststeinen zu überdeckende Oberseite des Firststreifens aufrecht stehende,
labyrinthartig zu zwischen den Firststeinen und den Seitenschenkeln belassenen Belüftungsspalten
angeordnete Längsstegabschnitte aufweist. Die entsprechend versetzten Öffnungen der
Längsstegabschnitte bringen winkelförmige Lüftungswege, d. h. jedem Belüftungsspalt
ist eine Prallwand beabstandet vorgelagert. Andererseits können Kondenswasser oder
eingedrücktes Regenwasser schnell wieder über die belassenen Belüftungsöffnungen zurückfließen.
Eine besonders vorteilhafte Maßnahme liegt gemäß Weiterbildung darin, daß jedes Labyrinth
von mindestens zwei Reihen auf Lücke sitzender Längsstegabschnitte gebildet ist.
Zweckmäßig sind die Lücken deutlich kleiner als die Länge der einzelnen Längsstegabschnitte
beträgt. Eine günstige Anpassung der rittlings zugeordneten Firststeine ergibt sich
in einfacher Weise dadurch, daß die Längsstegabschnitte flexibel ausgebildet sind
und eine derartige Länge aufweisen, daß die Firststeine mindestens auf den Längsabschnitten
einer Reihe aufliegen. Die entsprechende verbesserte Anschmiegbarkeit bringt auch
eine günstige Kompensation bei Toleranzabweichungen. Vorteilhaft ist ferner, daß die
Belüftungsöffnungen in den Seitenschenkeln randnah zum Mittelsteg ausgebildet sind.
Dies läßt zum einen eine erhebliche Dammflanke stehen, gestaltet zum anderen den
Ansatzbereich zwischen den Seitenschenkeln und dem Mittelsteg des Firststreifens
gelenkbeweglicher bspw. für eine Ausrichtung auf unterschiedliche Dachneigungen.
Der praktisch einen Hut bildende Firststein wird durch die Rückstellkraft des Firststreifens
weniger belastet. Vorteilhaft ist es weiter, daß den Belüftungsöffnungen traufseitig
Längsstegabschnitte einer weiteren Reihe deckend vorgelagert sind. Solche Schilde
lassen selbst bei extremen Wetterbedingungen keinen Niederschlag in den Bereich der
Lüftungsöffnungen vordringen, zumal die Länge der Längsstegabschnitte größer gewählt
ist als die der beispielsweise schlitzartigen Belüftungsöffnungen. Endlich erweist
es sich noch als günstig, daß die flexiblen Längsstegabschnitte der weiteren Reihe
ebenfalls eine derartige Länge aufweisen, daß sie bis an die Firststeine reichen.
Die entsprechende Anlage an der unteren, gewölbten Fläche der Firststeine bringt oberseitig
einen Abschluß der Lüftungsspalte, der praktisch allseitig randgeschlossen ist (wie
Fenstöffnungen). Vor allem aber die randseitig erste Reihe der Längsstegabschnitte
bringt eine Innenabstützung mit der Möglichkeit eines sogar freien Überstandes der
helmartigen Firststeine über die dortige Randkante der Seitenschenkel des Firststreifens
hinaus.
[0008] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten
Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die Dachfirstzone bei noch nicht aufgebrachtem Firststein,
Fig. 2 die der Fig. 1 entsprechende Darstellung, jedoch bei aufgebrachten Firststein,
Fig. 3 den Firststreifen in isolierter Wiedergabe, und zwar in Seitenansicht,
Fig. 4 den Firststreifen in Draufsicht,
Fig. 5 das linksseitige Ende des Firststreifens in gegenüber Fig. 3 vergrößerter Wiedergabe,
und zwar die Seitenansicht darstellend und
Fig. 6 die Draufsicht dazu.
[0009] Der Firststreifen 1 besteht aus flexiblem Kunststoffmaterial. Er ist symmetrischer
Gestalt und überall gleicher Wandungsdicke. Den Befestigungsabschnitt formt ein zentral
liegender, ebener Mittelsteg 2. Letzterer überfängt den sogenannten Firstbalken 3,
und zwar dessen ebene Oberseite 3′. Als Fixierungsmittel können beispielsweise Nägel
dienen.
[0010] Der Mittelsteg 2 setzt sich beidseitig in abfallend angeordenete Seitenschenkel
4 fort. Letztere verlaufen (von oben aus gesehen) konkav gewölbt. Sie tragen an ihrer
Unterseite randnah je einen elastischen Dichtstreifen 5, beispielsweise aus Schaumstoff.
[0011] Der im Querschnitt dreieckförmig gestaltete Dichtstreifen 5 weist mit seiner schneidenartigen
Spitze 5′ in Richtung einer Dacheindeckungsplatte 6, deren firstseitiges Ende er abdichtend
überfängt. Zufolge der Elastizität des Dichtstreifenmateriales ergibt sich eine der
Kontur der Dacheindekkungsplatte entsprechende Anschmiege-Kontur.
[0012] Die Dacheideckungsplatten 6 sind über horizontale Dachlatten 7 gehängt. Jede Dacheindeckungsplatte
besitzt einen entsprechenden Hakenfortsatz 8. Senkrecht zu den horizontal ausgerichteten
Dachlatten 7 ist die diesbezügliche Lattung noch von einer in Neigungsrichtung des
Daches ausgerichteten Lattung überfangen, deren Dachlatten mit 9 bezeichnet sind.
Die Dachlatten 9 ruhen auf Dachsparren 10.
[0013] Zwischen den Dachlatten 7 und 9 mag eine Unterspannbahn angeordnet sein. Letztere
kann aber auch unmittelbar auf der Oberseite der Dachsparren befestigt werden.
[0014] Der Firststreifen 1 wird helmartig von sogenannten Firststeinen 11 überfangen. Diese
sind in Gegenrichtung zum Wölbungsverlauf der Seitenschenkel 4 verlaufend, also konvex
gewölbt. Im Anschluß an eine deutliche Scheitelrundung gehen die Enden jedes Firststeines
in einen gestreckten, abfallend geneigt ausgerichteten Flankenverlauf 11′ über. Die
einzelnen in Reihe angeordneten Firststeine werden jeweils in Überlappung zum nächstfolgenden
zugeordnet.
[0015] Der gewölbte Scheitelbereich liegt unmittelbar auf dem Mittelsteg 2, genauer gesagt
auf den Längsrändern des Mittelsteges auf.
[0016] Wie den Schnittdarstellungen (Figuren 1, 2) entnehmbar, überragen die Enden des Flankenverlaufs
11′ die korrespondierende Randkante 4′ der Seitenschenkel 4 des Firststreifen 1.
Die diesbezügliche Anordnung ist so, daß zwischen den Innenflächen des Flankenverlaufs
11′ und der Randkante ein schmaler Längsspalt x verbleibt. Dieser Längsspalt x ist
dachförmig vom Flankenverlauf 11′ überfangen.
[0017] Die weitere Ausgestaltung ist so, daß die von den Firststeinen 11 zu überdeckende
Oberseite des Firststreifens 1 aufrechtstehende, labyrinthartig zu zwischen den Firststeinen
11 und den Schenkeln 4 belassenen Lüftungsspalten 12′, 13′ angeordnete Längsstegabschnitte
12, 13 aufweist. Das Labyrinth ist mit L bezeichnet. Jedes Labyrinth L ist von mindestens
zwei Reihen R1, R2 auf Lücke sitzender Längsstegabschnitte 12, 13 gebildet. Der Parallelabstand
der der Randkante 4′ der Seitenschenkel 4 näher liegenden Reihe R1 von den Längsstegabschnitten
12 zu dieser Randkante 4′ entspricht etwa dem halben Abstandmaß y dieser Reihe R1
zur firstseitigen Reihe R2 der Längsstegabschnitte 13.
[0018] Die äußere Reihe weist kürzer ausgebildete Längsstegabschnitte 12 auf als die innere.
Ensprechend ist bei geleichem Rapport die Breite z der Lüftungsspalten 12′ breiter
als die z′ der anderen, längeren Längsstegabschnitte 13.
[0019] Das Verteilungsraster sieht darüber hinaus vor, daß die in Längsrichtung gesehene
Überlappung beiderseits gleich lang ist, wodurch gleichberechtigte Labyrinth-Winkelwege
entstehen.
[0020] Die der Oberseite der Seitenschenkel 4 angeformten Längsstegabschnitte 12, 13 sind
flexibel ausgebildet. Sie weisen eine derartige Höhe H, daß die Firststeine 11 mindestens
auf den Längsstegabschnitten 12 der einen Reihe R1 aufliegen. Aufgrund der Neigungsverhältnisse
der Flankenverläufe 11′ und der Höhe H ergibt sich beim Ausführungsbeispiel nur eine
Auflage der Innenseiten dieser Flankenverläufe 11′ an der äußeren Reihe R1 der Längsstegabschnitte
12. Diese nehmen dabei einen aus Fig. 2 ersichtlichen, in Richtung des Firstbalkens
weisenden, also inversen Krümmungsverlauf ein. Der entsprechende Kontakt mit den Firststeinen
11 führt zu exakt umrissenen fensterförmigen Öffnungen der Lüftungsspalte 12′.
[0021] Um sowohl eine Belüftungsverbindung zwischen den Teil-Hohlräumen I und II oberhalb
der Seitenschenkel 4 zu bekommen, als auch zu dem darunterliegenden First-Hohlraum
III, sind in den Seitenschenkeln 4, und zwar randnah zum Mittelsteg 2, Belüftungsöffnungen
14 belassen. Diese ergeben sich besonders deutlich aus den Figuren 3 und 4, bzw.
5 und 6. Es handelt sich um fensterförmige Ausschnitte. Diese weisen im Grundriß etwa
rechteckigen Querschnitt auf. Die längere Rechteckskante verläuft parallel zum Firstbalken.
[0022] Den Belüftungsöffnungen 14 ist traufseitig eine weitere Reihe R3 Längsstegabschnitte
15 zugeordnet. Diese Längsstegabschnitte 15 erstrecken sich deckend vor den besagten
Belüftungsöffnungen 14. Sie wurzeln im Bereich des unteren Öffnungsrandes, und zwar
etwas von diesem in Traufrichtung zurückversetzt. Es handelt sich auch hier um flexible
Stege, deren Höhe H′ in Bezug auf die Silhouette der Firsteine 11 etwas länger ausgebildet
ist. Das Maß ist nämlich so gewählt, daß auch hier die freien Enden berührend, bzw.
mit abstützend gegen die Unterseite der Firststeine 11 treten. Letzteres führt demzufolge
wiederum zu exakt umrissenen Fensterhöhlungen. Diese Längsstegabschnitte 15 sind erkennbar
länger ausgebildet als die in dieser Richtung gemessene Länge der Lüftungsöffnungen
14 beträgt. Aus diesem Grund stellt sich in dieser Zone eine weitere Labyrinthwirkung
ein. Die Lüftungsspalte zwischen den Längsstegabschnitten 15 der dritten Reihe R3
tragen das Bezugszeichen 15′. Die Belüftungsöffnungen 14 enden im oberen Drittel
der hangförmig gestalteten, das obere Ende der Dacheindeckungsplatten überflügelnden
Seitenschenkel 4 des Firststreifens 1.
[0023] In Bezug auf die Festlegung der Firststeine kann auf eine Verschraubung oder eine
Nagelung zurückgegriffen werden. Bei Steingut wird der übliche Mörtelverbund bevorzugt.
[0024] Die Längsstegabschnitte 15 weisen eine größere Länge auf, als die Längsstegabschnitte
13 bzw. 12.
[0025] Neben der labyrinthbildenden Wirkung der Längsstegabschnitte 12, 13 bzw. 15 bringen
diese insgesamt auch noch eine Flächenversteifung für die Seitenschenkel 4.
[0026] Die einen Enden der eine Länge von ca. 3 Firststeinen 11 umfassdenden Firststreifen
1 sind durch Wandungsversatz so ausgebildet, daß eine Überlappung erreicht wird, die
einen fluchtenden Fortsatz der einzelnen Abschnitte ermöglicht.
[0027] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Mit Belüftungsöffnungen versehener Firststreifen (1) für mit Dacheindeckungsplatten
(6) eingedeckte Dächer, mit einem Mittelsteg (2) zur Befestigung an dem Firstbalken
(3) und davon beidseitig ausgehenden Seitenschenkeln (4), die an ihren Unterseiten
elastische Dichtstreifen (5) zur abdichtenden Auflage auf den firstseitigen Dacheindeckungsplatten
(6) aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die von Firststeinen (11) zu überdeckende
Oberseite des Firststreifens (1) aufrechtstehende, labyrinthartig zu zwischen den
Firststeinen (11) und den Seitenschenkeln (4) belassenen Lüftungsspalten (12′, 13′)
angeordnete Längsstegabschnitte (12, 13) aufweist.
2. Firststreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Labyrinth (L)
von mindestens zwei Reihen (R1, R2) auf Lücke sitzender Längsstegabschnitte (12,13)
gebildet ist.
3. Firststreifen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsstegabschnitte (12, 13) flexibel gestaltet sind und eine derartige Höhe
(H) aufweisen, daß die Firststeine (11) mindestens auf den Längsstegabschnitten (12)
einer Reihe (R1) aufliegen.
4. Firststreifen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Belüftungsöffnungen (14) in den Seitenschenkeln (4) randnah zum Mittelsteg
(2) ausgebildet sind.
5. Firststreifen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß den Belüftungsöffnungen (14) traufseitig Längsstegabschnitte (15) einer weiteren
Reihe (R3) deckend vorgelagert sind.
6. Firststreifen nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Längsstegabschnitte (15) der weiteren Reihe (R3) ebenfalls eine derartige
Höhe (H′) aufweisen, daß sie bis an die Firststeine (11) reichen.