[0001] Die Erfindung betrifft eine Wirrvlieskrempel zur Vliesherstellung aus Fasermaterial,
mit mindestens drei miteinander in gegenseitigem einstellbarem Eingriff stehenden,
gleichsinnig miteinander laufenden Arbeitstrommeln vorzugsweise gleichen Durchmessers
zum Kardieren des Fasermaterials unter einstellbarer teilweiser Rückspeicherung
desselben.
[0002] Aus der DE-PS 35 32 021 ist eine Wirrvlieskrempel der vorstehend angegebenen Art
bekannt, die sich in der Pra xis durchaus bewährt hat. Gegenüber dem bis dahin bekannten
Stand der Technik ermöglicht die gattungsgemäße Wirrvlieskrempel bei verringertem
konstruktiven Aufwand bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten die Erzielung höherer Arbeitsbreiten
bei Gewährleistung einer weitestgehenden Gleichmäßigkeit der Wirrvliesstruktur über
die gesamte Vliesbreite.
[0003] Es hat sich allerdings als wünschenswert herausgestellt, die Wirrvliesstruktur bei
hohen Arbeitsbreiten noch weiter zu vergleichmäßigen, unter gleichzeitiger Steigerung
der Produktionsgeschwindigkeit, als dies bei der gattungsgemäßen Wirrvlieskrempel
möglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die gattungsgemäße Wirrvlieskrempel
dahingehend weiterzubilden, daß bei erhöhter Produktionsgeschwindigkeit eine weitere
Vergleichmäßigung der Wirrvliesstruktur über die gesamte Vliesbreite auch bei hohen
Arbeitsbreiten gewährleistet ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß mindestens eine der Arbeitstrommeln
einer gleichsinnig mit den Arbeitstrommeln laufenden Hauptwalze mit größerem Durchmesser
nachgeschaltet ist.
[0006] Dabei kann vorgesehen sein, daß nur eine erste der Arbeitstrommeln mit der Hauptwalze
und die zweite und dritte Arbeitstrommel nur mit der ersten Arbeitstrommel sowie ggf.
nachfolgenden Abnehmerwalzen oder dgl. in Eingriff steht/stehen.
[0007] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß der zweiten und/oder dritten
Arbeitstrommel (je) ein ggf. ausklappbares Kardiersegment zugeordnet ist.
[0008] Die Erfindung sieht ggf. auch vor, daß bei Übereinanderanordnung der zweiten und
dritten Arbeitstrommel nur der unteren, Arbeitstrommel ein ggf. ausklappbares Kardiersegment
zugeordnet ist.
[0009] Andererseits kann auch vorgesehen sein, daß bei Übereinanderanordnung der zweiten
und dritten Arbeitstrommel nur der oberen Arbeitstrommel ein ggf. ausklappbares Kardiersegment
zugeordnet ist.
[0010] Die Erfindung schlägt auch vor, daß die Drehzahl der Hauptwalze mit derjenigen der
drei nachgeschalteten Arbeitstrommeln gemeinsam stufenlos regelbar ist.
[0011] Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht alternativ hierzu vor, daß die
Drehzahlen der Hauptwalze und der drei Arbeitstrommeln einzeln stufenlos regelbar
sind.
[0012] Nach der Erfindung kann auch vorgesehen sein, daß die Umfangsgeschwindigkeiten der
Hauptwalze und deren Arbeitstrommeln im wesentlichen übereinstimmen.
[0013] Dabei sieht die Erfindung ggf. vor, die Umfangsgeschwindigkeiten der Hauptwalze
und der Arbeitstrommeln im Bereich von 500 bis 1800 m/min liegen.
[0014] Dadurch, daß erfindungsgemäß ein aus den genannten drei miteinander in Eingriff stehenden
Arbeitstrommeln bestehendes Walzentrio vorgesehen ist, dessen Eingangswalze, nämlich
die erste Arbeitstrommel, mit der Hauptwalze wesentlich größeren Durchmessers in
Eingriff steht, gelingt es, ein wesentliches besseres Durcharbeiten des Fasermaterials
zu gewährleisten, als dies beim gattungsgemäßen Stand der Technik der Fall ist. Wird,
wie dies erfindungsgemäß bevorzugt vorgesehen ist, einer der beiden nachgeschalteten
Arbeitstrommeln oder auch nur einer derselben ein ggf. ausklappbares Kardiersegment
nachgeordnet, so wird die Möglichkeit, mittels der erfindungsgemäßen Wirrvlieskrempel
in hoher Gleichmäßigkeit sowohl längs- als auch wirr- bzw. isotroporientierte Faservliese
zu erhalten, weiter gefördert. Wenn ein ggf. ausklappbares Kardiersegment lediglich
der oberen oder unteren Arbeitstrommel individuell zugeordnet wird, läßt sich ein
Vlies herstellen, welches oben bzw. unten eine längs- und unten bzw. oben wirrorientierte
Faserschicht, bzw. umgekehrt, aufweist. Ein weiterer Vorteil des Vorsehens von ggf.
ausklappbaren Kardiersegmenten besteht darin, daß die Herstellung längsorientierter
Vliese ohne Herabsetzung der Produktionsleistung ermöglicht wird.
[0015] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung,
in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert
ist.
[0016] Dabei zeigt:
Fig. 1 ein erstes Auführungsbeispiel einer Wirr vlieskrempel nach der Erfindung schematisch
im Schnitt senkrecht zur Drehachse der Maschinenwalzen bzw. -trommeln;
Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel in Fig. 1 entsprechender Darstellung; und
Fig. 3 ein drittes Auführungsbeispiel in Fig. 1 und 2 entsprechender Darstellung.
[0017] Wie Fig. 1 erkennen läßt, weist die erfindungsgemäße Wirrvlieskrempel bei dem dort
gezeigten Ausführungsbeispiel eine Hauptwalze 10 mit einem Durchmesser von z. B.
1000 mm auf, der ein aus einer ersten Arbeitstrommel 12, einer zweiten, oberen Arbeitstrommel
14 und einer dritten, unteren Arbeitstrommel 16 bestehendes Walzentrio nachgeschaltet
ist, wobei die Hauptwalze 10 und die Arbeitstrommeln 12, 14, 16 gleichsinnig mit
einer Umfangsgeschwindigkeit im Bereich von 500 bis 1800 m/min laufen. Die erste
Arbeitstrommel 12, die somit als Wirrwalze wirkt, steht mit der Hauptwalze 10 in
Eingriff, während die zweite Arbeitstrommel 14 und die dritte Arbeitstrommel 16
lediglich mit der ersten Arbeitstrommel 12 in Eingriff stehen. Der Hauptwalze 10 sind
in üblicher Weise als Einzugseinrichtung eine Walze 18, für Vorauflösung, gleichsinnig
mit der Hauptwalze 10 laufend, sowie eine Übertragungswalze 20 vorgeschaltet, ggf.
auch weitere, in der Zeichnung ersichtliche, jedoch hier nicht näher erläuterte Einzugselemente.
[0018] Den Arbeitstrommeln 14 und 16 sind eine obere Abnehmerwalze 22 bzw. eine untere
Abnehmerwalze 24 nachgeschal tet, wobei die den Fachmann im übrigen geläufige Arbeitsweise
der beschriebenen Wirrvlieskrempel abgesehen von dem erfindungsgemäßen Merkmal der
dem Walzentrio aus den Arbeitstrommeln 12, 14, 16 vorgeschalteten Hauptwalze 10 im
übrigen der in der DE-PS 35 32 021 anhand der dort beschriebenen Krempel erläuterten
Arbeitsweise entspricht.
[0019] Das Auführungsbeispiel gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von demjenigen von Fig. 1
dadurch, daß hier der oberen Arbeitstrommel 14 ein oberes ggf. ausklappbares Kardiersegment
26 zugeordnet ist, während beim Ausführungsbeispiel von Fig. 3 der unteren Arbeitstrommel
16 ein unteres ggf. ausklappbares Kardiersegment 28 zugeordnet ist. Die Zuordnung
eines ggf. ausklappbaren Kardiersegmentes 26 bzw. 28 lediglich zur oberen Arbeitstrommel
14 bzw. zur unteren Arbeitstrommel 16 ermöglicht die Herstellung gleichsam "geschichteter"
Vliese mit unterschiedlicher Faserorientierung im Ober- bzw. Untervlies.
[0020] In der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für
die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0021]
10 Hauptwalze
12 erste Arbeitstrommel
14 zweite (obere) Arbeitstrommel
16 dritte (untere) Arbeitstrommel
18 Walze für Vorauflösung
20 Übertragungswalze
22 obere Abnehmerwalze
24 untere Abnehmerwalze
26 oberes Kardiersegment
28 unteres Kardiersegment
1. Wirrvlieskrempel zur Vliesherstellung aus Fasermaterial, mit mindestens drei miteinander
in gegenseitigem einstellbarem Eingriff stehenden, gleichsinnig miteinander laufenden
Arbeitstrommeln vorzugsweise gleichen Durchmessers zum Kardieren des Fasermaterials
unter einstellbarer teilweiser Rückspeicherung desselben, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine (12) der Arbeitstrommeln (12, 14, 16) einer gleichsinnig mit
den Arbeitstrommeln (12, 14, 16) laufenden Hauptwalze (10) mit größerem Durchmesser
nachgeschaltet ist.
2. Wirrvlieskrempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nur eine erste (12)
der Arbeitstrommeln (12, 14, 16) mit der Hauptwalze (10) und die zweite (14) und dritte
Arbeitstrommel (16) nur mit der ersten Arbeitstrommel (12) sowie ggf. nachfolgenden
Abnehmerwalzen (22, 24) oder dgl. in Eingriff steht/stehen.
3. Wirrvlieskrempel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweiten (14)
und/oder dritten Arbeitstrommel (16) (je) ein ggf. ausklappbares Kardiersegment (26,
28) zugeordnet ist.
4. Wirrvlieskrempel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Übereinanderanordnung
der zweiten (14) und dritten Arbeitstrommel (16) nur der unteren Arbeitstrommel (16)
ein ggf. ausklappbares Kardiersegment (28) zugeordnet ist.
5. Wirrvlieskrempel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Übereinanderanordnung
der zweiten (14) und dritten Arbeitstrommel (16) nur der oberen Arbeitstrommel (14)
ein ggf. ausklappbares Kardiersegment (26) zugeordnet ist.
6. Wirrvlieskrempel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehzahl der Hauptwalze (10) mit derjenigen der drei nachgeschalteten Arbeitstrommeln
(12, 14, 16) gemeinsam stufenlos regelbar ist.
7. Wirrvlieskrempel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Drehzahlen der Hauptwalze (10) und der drei Arbeitstrommeln (12, 14, 16) einzeln
stufenlos regelbar sind.
8. Wirrvlieskrempel nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangsgeschwindigkeiten der Hauptwalze (10) und deren Arbeitstrommeln (12,
14, 16) im wesentlichen übereinstimmen.
9. Wirrvlieskrempel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Umfangsgeschwindigkeiten
der Hauptwalze (10) und der Arbeitstrommeln (12, 14, 16) im Bereich von 500 bis 1800
m/min. liegen.