[0001] Aus der DE-OS 2 023 270 ist eine Handfeuerwaffe gemäss Oberbegriff des Anspruchs
1 bekannt. Die Visieroptik dieser Waffe ist in einem auf der Oberseite des Waffengehäuses
befestigten Lagerblock gehalten. Die Visieroptik ist durch ein einen Traggriff bildendes
Schutzgehäuse geschützt. Damit die Befestigung des Lagerblocks und damit der Visieroptik
an der Oberseite des Waffengehäuses sowie die Justierung der Visieroptik möglich ist,
ist das Schutzgehäuse aufklappbar. Mit dem Schutzgehäuse ist zwar die Visieroptik
gut geschützt, jedoch wird damit die Waffe erheblich schwerer und die Justierung
der Visieroptik sehr umständlich.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Handfeuerwaffe gemäss Oberbegriff
des Anspruchs 1 so weiterzubilden, dass das Zusatzgewicht durch das Schutzgehäuse
reduziert werden kann, und dass eine einfache Justierung möglich ist. Diese Aufgabe
wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0003] Weil das Schutzgehäuse unlösbar mit dem Waffengehäuse verbunden, z.B. angeschweisst
ist, kann es erheblich leichter gebaut werden als das bekannte Schutzgehäuse. Durch
die Abstützung der Visieroptik mit Federn gegenüber dem Schutzgehäuse kann die Befestigung
der Visieroptik und die Justiereinrichtung sehr einfach und platzsparend ausgebildet
werden. Dadurch ist eine Reduktion der Bauhöhe möglich, was nicht nur eine weitere
Gewichtsreduktion bedeutet, sondern zusätzlich den Vorteil einer niedrigen Visierlinie
hat. Die Visieroptik ist also bei der erfindungsgemässen Ausbildung nicht wie aus
dem Stand der Technik bekannt (z.B. DE-OS 3 136 946, US-PS 3 867 764, EP-A 103 510)
an die Waffe angebaut, sondern in die Waffe integriert.
[0004] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Teil eines automatischen Gewehres,
Fig. 2 eine Draufsicht in Richtung des Pfeils II in Fig. 1,
Fig. 3 und Fig. 4 je einen Querschnitt längs den Linien III - III bzw. IV - IV in
Fig. 1 in vergrössertem Massstab.
[0005] In den Zeichnungen ist von der Handfeuerwaffe, einem automatischem Gewehr, nur der
der Zieloptik 1 benachbarte Teil des Waffengehäuses 2 abgebildet. Am Waffengehäuse
2 ist ein die Zieloptik 1 umhüllendes Schutzgehäuse 3 angeschweisst. Die Zieloptik
1 ist als Reflexvisier ausgebildet. Eine kreiszylindrische Oeffnung 4 im Aluminiumgehäuse
5 der Visieroptik 1 ergibt ein unvergrössertes Bild des Zielgebietes rings um die
Achse 6 der Visieroptik 1. In dieses Bild wird über einen Vollspiegel 7 sowie einen
halbdurchlässigen Spiegel 8 eine Zielmarke eingeblendet, die von einem Zielmarkenkopf
9 mit Umgebungslicht erzeugt und durch ein Linsensystem 10 fokussiert wird. Ein derartiges
Reflexvisier ist an sich bekannt.
[0006] Das Gehäuse 5 der Visieroptik 1 ist vorn mit einem Bolzen 15 gegenüber dem Waffengehäuse
2 zentriert. Der Bolzen 15 durchdringt eine Bohrung 16 des Gehäuses 5 der Visieroptik
1 und ist in einer Bohrung 17 des Waffengehäuses 2 geführt. Er hat oben eine Schulter
18, die gegen einen durch Bohrungen 19 des Schutzgehäuses 3 quer durchgesteckten
Stift 20 anliegt und mit einer Tellerfeder 21 das Gehäuse 5 der Visieroptik 1 gegen
das Waffengehäuse 2 anpresst. Um eine definierte Anlage des Gehäuses 5 am Waffengehäuse
2 zu erreichen, sind im Gehäuse 5 beidseitig der Feder 21 je eine gehärtete Stahlkugel
22 eingelassen, die auf einer mit dem Waffengehäuse 2 und dem Schutzgehäuse 3 punktverschweissten,
U-förmigen Verstärkungsplatte 23 aufliegen.
[0007] Am hinteren Ende der Visieroptik 1 ist in deren Gehäuse 5 eine Höhenjustierschraube
28 mit einem verzahnten Justierkopf 29 senkrecht zur Achse 6 eingeschraubt. Das untere
Ende 30 der Schraube 28 ist ballig und liegt auf einem mit dem Waffengehäuse 2 punktverschweissten
Auflageplättchen 31 an. Eine durch eine Feder 32 belastete Kugel 33 presst radial
gegen die Verzahnung des Kopfes 29, so dass die Höhenjustierung erschütterungsunempfindlich
ist. Eine Blattfeder 34 ist zwischen der oberen Wand 35 des Schutzgehäuses 3 und
der Oberseite des Gehäuses 5 der Visieroptik 1 eingespannt. Ihre beiden Enden sind
umgebogen und sitzen in Bohrungen 36 des Gehäuses 5. Die Feder 34 presst das ballige
Ende 30 der Justierschraube 28 gegen das Plättchen 31 und beseitigt das Gewindespiel
der Justierschraube 28.
[0008] Quer zur Schraube 28 und zur Achse 6 ist in das Gehäuse 5 der Visieroptik 1 eine
Seitenjustierschraube 40 mit einem verzahnten Kopf 41 eingeschraubt. Der Kopf 41 hat
einen Schraubenzieherschlitz 42, überragt das Gehäuse 5 der Visieroptik 1 und liegt
gegen die linke Seitenwand 43 des Schutzgehäuses 3 an. Annähernd koaxial zur Schraube
40 hat die Seitenwand 43 eine Bohrung 44 geringeren Durchmessers als der Durchmesser
des Kopfs 41. Durch die Bohrung 44 kann die Schraube 40 mit einem Schraubenzieher
gedreht und damit die Seite justiert werden. Zwischen der gegenüberliegenden Seitenwand
45 des Schutzgehäuses 3 und dem Gehäuse 5 ist eine weitere Blattfeder 46 eingespannt,
deren beide freien Enden umgebogen und in Sackbohrungen 47 im Gehäuse 5 positioniert
sind. Damit wird der Kopf 41 zur Anlage an die Wand 43 gedrückt und das Gewindespiel
der Schraube 40 aufgehoben. Gegen die Verzahnung des Kopfes 41 wirkt ebenfalls eine
nicht dargestellte, federbelastete Kugel zur Sicherung der Seitenjustierung.
[0009] Mit den beiden Kugeln 22 und dem balligen Ende 30 der Justierschraube 28 in Verbindung
mit den gegen das Schutzgehäuse 3 abgestützten Federn 21, 34 wird eine präzise, spielfreie
Dreipunktauflage der Visieroptik 1 auf dem Waffengehäuse 2 erreicht. Die dargestellte
Lagerung der Visieroptik mit den Federabstützungen gegenüber dem Schutzgehäuse 3 ergibt
einen sehr kompakten Aufbau mit geringem Abstand der optischen Achse 6 vom Waffengehäuse
2. Die Visieroptik 1 und die Justiereinrichtung sind optimal durch das Schutzgehäuse
3 geschützt und die Justiereinrichtung kann trotzdem einfach bedient werden. Die
Demontage der Visieroptik 1 ist denkbar einfach: Nach Entfernen des Stiftes 20 und
des Bolzens 15 kann sie einfach nach hinten aus dem Schutzgehäuse 3 herausgezogen
werden. Die Montage in umgekehrter Reihenfolge ist ebenso einfach.
1. Handfeuerwaffe mit einer Visiereinrichtung umfassend eine Visieroptik (1) und
Justierorgane (28,40) zum Ausrichten der Achse (6) der Visieroptik (1) auf die Laufachse
der Waffe, und mit einem die Visieroptik (1) umschliessenden, am Waffengehäuse (2)
befestigten Schutzgehäuse (3), dadurch gekennzeichnet, dass das Schutzgehäuse (3)
unlösbar mit dem Waffengehäuse (2) verbunden ist, und dass die Visieroptik (1) mit
Federn (21,34,46) gegen das Schutzgehäuse (3) abgestützt ist.
2. Waffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5) der Visieroptik
(1) an seinem vorderen Ende mit einer ersten Feder (21) in Richtung gegen das Waffengehäuse
(2) belastet ist und mit einer quer zur optischen Achse (6) verlaufenden Auflagelinie
auf dem Waffengehäuse (2) aufliegt.
3. Waffe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auflagelinie durch zwei
voneinander beabstandete, ballige Körper (22) gebildet ist.
4. Waffe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5) der
Visieroptik (1) am vorderen Ende gegenüber dem Waffengehäuse (2) zentriert ist.
5. Waffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Justierorgane
(28,40) am hinteren Ende der Visieroptik (1) eine erste Schraube (28) mit einem balligen
Ende (30) umfassen, das mit einer zweiten, gegen das Schutzgehäuse (3) abgestützten
Feder (34) gegen eine Anlage (31) gepresst ist.
6. Waffe nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Schraube (28) in
das Gehäuse (5) der Visieroptik (1) eingeschraubt ist, und dass das ballige Ende
(30) gegen das Waffengehäuse (2) anliegt.
7. Waffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite
Schraube (40) quer in das Gehäuse (5) der Visieroptik (1) eingeschraubt ist, dass
das eine axiale Ende (41) der zweiten Schraube (40) gegen eine erste Wand (43) des
Schutzgehäuses (3) anliegt, und dass eine dritte Feder (46) zwischen dem Gehäuse (5)
der Visieroptik (1) und der gegenüberliegenden Wand (45) des Schutzgehäuses (3) angeordnet
ist.
8. Waffe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das an der ersten Wand (43)
anliegende Ende ein Schraubenkopf (41) ist, dass die erste Wand (43) in der Gegend
des Kopfes (41) eine Bohrung (44) aufweist, deren Durchmesser geringer ist als der
Kopfdurchmesser, und dass der Kopf (41) eine Ansenkung (42) für den Eingriff eines
Werkzeuges aufweist.
9. Waffe nach den Ansprüchen 5 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite und
dritte Feder (34,46) je eine Blattfeder ist.
10. Visieroptik für eine Handfeuerwaffe gemäss einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, dass das Gehäuse (5) der Visieroptik (1) an einer Seite vorn zwei
ballige Körper (22) und ein Zentriermittel (16) und hinten eine Höhenjustierschraube
(28) mit einem balligen Ende (30) aufweist, wobei die beiden Körper (22) und das
ballige Ende (30) eine Dreipunktlagerung zur Anlage an einer Fläche (23,31) des Waffengehäuses
(2) bilden, und dass quer zur Höhenjustierschraube (28) in das Gehäuse (5) der Visieroptik
(1) eine Seitenjustierschraube (40) eingeschraubt ist, deren eines axiales Ende (41)
über das Gehäuse (5) der Visieroptik (1) vorsteht und zur Anlage an einer Seitenwand
(43) des Schutzgehäuses (3) ausgebildet ist.