[0001] Die Erfindung betrifft einen Plansichter gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Derartige Plansichter werden in Mühlenbetrieben zum Absieben (Sichten) der Mahlprodukte
eingesetzt.
[0002] Aus der Praxis ist ein sogenannter Quadratplansichter bekannt, bei dem die einzelnen
übereinandergestapelten Siebrahmen eine im wesentlichen quadratische Umrißform besitzen.
Jeder Siebrahmen weist einen rechteckigen Einlegerahmen auf, der mit der Siebbespannung
versehen ist. Der Einlegerahmen grenzt an einer Seite, an der die Aufgabe des Sichtmaterials
erfolgt, unmittelbar an den äußeren Siebrahmen an, während an die drei übrigen Seiten
Produktkanäle zur Abführung des Siebüberlaufs und des Siebdurchfalls in den äußeren
Siebrahmen eingearbeitet sind. Eine weitere Differenzierung der Sichtprodukte wird
dadurch ermöglicht, daß zusätzliche Produktkanäle zwischen dem äußeren Umfang der
Siebrahmen und einem kastenförmigen Siebgehäuse gebildet werden, das den gesamten
Siebstapel aufnimmt.
[0003] Die Siebrahmen weisen aufgrund ihrer komplizierten Struktur ein relativ hohes Gewicht
auf. Bei hohem Materialdurchsatz müssen die über den einzelnen Siebbespannungen gebildeten
Hohlräume durch zusätzliche Zwischenrahmen vergrößert werden. Dies führt zu einer
weiteren Gewichtserhöhung des Siebstapels, ohne daß zusätzliche Siebfläche geschaffen
wird.
[0004] Das gesamte Siebabteil, d.h. das Siebgehäuse mit einem oder mehreren Siebstapeln,
wird während des Sichtvorgangs in eine horizontale Kreisschwingung versetzt. Da die
mechanische Stabilität des kastenförmigen Siebgehäuses nicht ausreicht, die dabei
auftretenden Zentrifugalkräfte aufzunehmen, müssen die Siebstapel in vertikaler Richtung
fest verspannt werden. Es wird daher ein stabiler und entsprechend schwerer Spannmechanismus
benötigt, der zu einer weiteren Gewichtserhöhung beiträgt.
[0005] Jeder Siebrahmen weist einen glatten Boden auf, auf dem ein frei beweglicher Bodenausräumer
aufliegt. Zwischen dem Boden und der Siebbespannung ist ein Wellgitter zur Abstützung
von Siebreinigungskörpern angeordnet. Die Siebreinigungskörper werden beispielsweise
durch kurze Stücke aus geflochtenem Gurtmaterial gebildet, die an der Unterseite
mit einem Metallknopf versehen sind und bei ihren zufälligen Bewegungen über das Wellgitter
zu Vibrationen angeregt werden, so daß sie leicht gegen die Siebbespannung schlagen.
Diese Konstruktion des Siebreinigungsmechanismus verursacht eine erhebliche Geräuschbildung
und trägt ebenfalls zu dem relativ hohen Gesamtgewicht der Siebrahmen bei.
[0006] Das Siebabteil besitzt somit insgesamt eine hohe Schwingmasse, die bei herkömmlichen
Plansichtern durch ein entsprechend großes Gegengewicht ausgewuchtet werden muß,
so daß der Plansichter ein sehr hohes Gesamtgewicht aufweist.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Gesamtgewicht des Plansichters zu verringern.
[0008] Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 dadurch gelöst,
daß sämtliche Produktkanäle in den Zwischenräumen zwischen den Siebrahmen und den
Wänden des Siebgehäuses verlaufen. Die Siebrahmen bestehen somit lediglich aus einem
einteiligen, auf ganzer Fläche mit der Siebbespannung versehenen Rahmen und weisen
ein wesentlich geringeres Gewicht als herkömmliche Siebrahmen auf, da kein Material
zur Bildung der Produktkanäle benötigt wird. Da die Siebrahmen beispielsweise mit
ihren Ecken in dem Siebgehäuse gehalten sind und somit den Innenquerschnitt des Siebgehäuses
ohnehin in wenigstens vier getrennte Segmente unterteilen, wird für die Ausbildung
der Produktkanäle in den Zwischenräumen zwischen Siebrahmen und Siebgehäuse praktisch
kein zusätzliches Material benötigt, so daß bei der Gesamtanordnung eine beträchtliche
Gewichtsersparnis erreicht wird. Selbst wenn durch geeignete Trennwände in den Zwischenräumen
zusätzliche Produktkanäle gebildet werden, ist der Materialbedarf und damit das Gewicht
geringer als bei der herkömmlichen Konstruktion, da die in vertikaler Richtung durchgehenden
Trennwände dünner sein können als die bisher zur Trennung der Produktkanäle verwendeten
Rahmenteile der übereinandergestapelten Siebrahmen. Die leichteren Siebrahmen des
erfindungsgemäßen Plansichters verursachen zudem geringere Zentrifugalkräfte, und
aufgrund der verringerten Berührungsfläche zwischen den Siebrahmen läßt sich der zum
Zusammenhalten des Siebstapels erforderliche axiale Druck mit geringerem Kraftaufwand
erzeugen. Dies ermöglicht weitere Gewichtseinsparungen bei der Konstruktion des Siebgehäuses
und des Spannmechanismus.
[0009] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Konstruktion besteht darin, daß die Herstellung
der Siebrahmen wesentlich vereinfacht wird.
[0010] In den Unteransprüchen 2 bis 9 sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
des oben beschriebenen Erfindungsgedankens angegeben.
[0011] Die Siebrahmen können in herkömmlicher Weise versetzt zueinander angeordnet sein,
um die Übergabe des Sichtmaterials von einem Sieb auf das nächsttiefere zu ermöglichen.
Zur Festlegung der Siebrahmen in den versetzten Positionen können erforderlichenfalls
geeignete Distanzstücke eingelegt oder an den Siebrahmen angebracht werden.
[0012] Bevorzugt sind jedoch sämtliche Siebrahmen derart miteinander ausgerichtet, daß
die vier Außenschenkel sämtlicher Siebrahmen exakt übereinanderliegen. Die Siebrahmen
können so auf einfache Weise mit Hilfe durchgehender vertikaler Leisten in dem Siebgehäuse
gehalten werden. Die Aufgabe des Sichtmaterials auf die einzelnen Siebe erfolgt in
diesem Fall mit Hilfe an den Siebrahmen angebrachter Aufgabeplatten, die im wesentlichen
horizontal in die Produktkanäle vorspringen. Diese Konstruktion bietet zugleich die
vorteilhafte Möglichkeit, die Materialströme zu teilen, indem man die Aufgabeplatten
so gestaltet, daß sie nur einen Teil des Querschnitts der Produktkanäle einnehmen,
so daß ein Teil des zugeführten Sichtmaterials auf die Aufgabeplatte des nächsttieferen
Siebes durchfällt. Auf diese Weise kann bei großem Materialdurchsatz das Sichtmaterial
parallel über zwei übereinanderliegende Siebe geführt werden. Die Bauhöhe der parallel
geschalteten Siebe und das Gesamtvolumen über den Siebbespannungen entspricht etwa
den Verhältnissen bei der herkömmlichen Anordnung mit einem Sieb und aufgelegtem
Zwischenrahmen. Die erfindungsgemäße Anordnung weist jedoch die doppelte Siebfläche
auf.
[0013] Besonders vorteilhaft ist eine Konstruktion mit quadratischen Siebrahmen und einem
zylindrischen Siebgehäuse. Die Siebrahmen können in diesem Fall in beliebiger Orientierung
eingelegt werden, so daß sich das Sichtschema in vielfältiger Weise variieren läßt.
Das zylindrische Siebgehäuse ermöglicht eine einfache Herstellung, beispielsweise
aus zwei zylindrischen Aluminium-Halbschalen, und weist eine hohe Stabilität auf,
so daß hohe Zentrifugalkräfte aufgenommen werden können. Die Siebrahmen brauchen daher
nur relativ schwach in vertikaler Richtung verspannt zu werden.
[0014] Bevorzugt sind an den Innenwänden des Siebgehäuses vertikale Versteifungsprofile
angebracht, die eine Verformung der zylindrischen Wand des Siebgehäuses aufgrund
der von den Ecken der Siebrahmen ausgeübten Radialkräfte verhindern und zugleich zur
Bildung zusätzlicher Produktkanäle genutzt werden können.
[0015] Eine an den Innenflächen des Siebgehäuses angebrachte Auskleidung, beispielsweise
aus geschäumtem Kunststoff, ermöglicht eine wirksame Geräuschdämpfung und eine einfache
Abdichtung an den Rändern der Aufgabeplatten und verhindert zudem eine Materialerosion
an den Wänden des Siebgehäuses.
[0016] Von dem Erfinder ist bereits früher vorgeschlagen worden, bei einem Plansichter mit
vier im Viereck angeordneten Siebabteilen jeweils die diagonal gegenüberliegenden
Siebabteile durch ein gemeinsames Joch miteinander zu verbinden und die Kreisschwingungen
der beiden so gebildeten Einheiten derart zu steuern, daß die Schwerpunkte der beiden
Einheiten um den Schwerpunkt des Gesamtsystems kreisen, so daß die beiden Einheiten
gegeneinander ausgewuchtet sind und auf Ausgleichsgewichte verzichtet werden kann
(Patentanmeldung P 37 30 015). Bei einem derartigen Plansichter ist die oben beschriebene
zylindrische Bauweise der Siebgehäuse besonders vorteilhaft, da in diesem Fall auch
bei Anordnung der vier zylindrischen Siebgehäuse auf engstem Raum in der Mitte ein
relativ großer Freiraum verbleibt, der eine stabile Auslegung der Joche zur Verbindung
der diagonal gegenüberliegenden Siebgehäuse ermöglicht und in dem auch die Antriebseinrichtung
sowie Einrichtungen zur stabilen Führung der Joche untergebracht werden können.
[0017] Eine alternative, jedoch vorteilhaft mit den oben beschriebenen Merkmalen kombinierbare
Lösung der Aufgabe, das Gewicht des Plansichters zu verringern und den Aufbau der
Siebrahmen zu vereinfachen, besteht gemäß Anspruch darin, daß die frei beweglich in
den Siebrahmen angeordneten Siebreinigungskörper sich mit einem stielartigen Fuß
kippbar auf dem glatten Siebboden abstützen.
[0018] Bei dieser Konstruktion entfallen somit auch die Wellgitter der herkömmlichen Siebrahmen.
Dennoch wird auch hier die Reinigung des Siebes durch Schläge gegen die Siebbespannung
unterstützt, da die Siebreinigungskörper bei ihrer Bewegung ständig die Tendenz haben,
um das untere Ende ihres stielartigen Fußes zu kippen und dadurch mit ihren äußeren
oberen Rändern an der Siebbespannung anstoßen. Versuche haben ergeben, daß die auf
diese Weise erzielbare Reinigungswirkung der Wirkung herkömmlicher Siebreinigungskörper
auf Wellgittern zumindest ebenbürtig ist.
[0019] Bevorzugt hat der Siebreinigungskörper die Form eines dreiarmigen Sterns. Durch die
weit auskragenden Arme des Sterns wird bei verhältnismäßig geringem Gesamtgewicht
ein hohes Trägheitsmoment bei der Kippbewegung erreicht, so daß ausreichend heftige
Schläge auf die Siebbespannung ausgeübt werden.
[0020] Die sternförmige Gestaltung hat darüber hinaus den Vorteil, daß die Arme des Siebreinigungskörpers
gut in die Ecken des Siebes eindringen können, so daß auch dort eine wirksame Reinigung
der Siebbespannung erreicht wird. Während herkömmliche Siebreinigungskörper aus Gurtmaterial
mit der Zeit an den Ecken abgerundet werden, so daß sie in die Ecken des Siebes nicht
mehr eindringen können, behält der sternförmige Siebreinigungskörper auch bei teilweiser
Abnutzung noch seine sternfömige Gestalt. Bevorzugt besteht der Siebreinigungskörper
aus einem gummielastischen Kunststoff, so daß allenfalls eine sehr geringe Abnutzung
eintritt. Durch die Federwirkung der Arme des Sterns beim Anstoßen an den Wänden des
Siebrahmen wird der Siebreinigungskörper darüber hinaus zu heftigen Bewegungen angeregt,
so daß die Reinigungswirkung verstärkt wird, während andererseits aufgrund der Nachgiebigkeit
der Arme eine Überbeanspruchung der Siebbespannung vermieden wird. Aufgrund dieser
Eigenschaften ist der sternförmige Siebreinigungskörper auch bei herkömmlichen Siebrahmen
mit Wellgittern von Vorteil.
[0021] Bei erfindungsgemäßen Siebrahmen ohne Wellgitter kann der Siebreinigungskörper auch
mit den ohnehin auf dem Siebboden liegenden Bodenausräumern kombiniert werden. Dies
ermöglicht eine Verkürzung des stielartigen Fußes und damit ein Gewichtsersparnis
sowie eine Verkürzung des Kippradius. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch
den Eingriff des Fußes des Siebreinigungskörpers in den Bodenausräumer verhindert
wird, daß letzterer durch den Ausgabeschlitz für den Siebdurchfall aus dem Siebrahmen
herausgeschleudert wird.
[0022] Mit Vorteil ist auf dem Siebboden etwa unter der Mitte der Siebbespannung ein Prallkörper
angeordnet. Während bei herkömmlichen Siebreinigungskörpern und Siebrahmen zu beobachten
ist, daß sich der Siebreinigungskörper zumeist im Mittelbereich des Siebes aufhält,
hat der Prallkörper die Funktion, den Seibreinigungskörper durch häufige Kollisionen
in die Rand- und Eckbereiche des Siebes zu treiben.
[0023] Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen
näher erläutert.
[0024] Es zeigen:
Fig. 1 einen Grundriß eines Siebabteils eines erfindungsgemäßen Plansichters;
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Siebrahmen längs der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 den Grundriß eines Siebreinigungskörpers; und
Fig. 4 einen schematischen Grundriß des Plansichters.
[0025] Ein Siebabteil 10 eines Plansichters weist gemäß Figur 1 ein zylindrisches Siebgehäuse
12 auf, das eine Anzahl übereinandergestapelter und exakt miteinander fluchtender
Siebrahmen 14 aufnimmt. Die Siebrahmen 14 sind an den Ecken durch vertikal verlaufende,
im Querschnitt dreieckige Leisten 16 gehalten, die an der Innenwand des Siebgehäuses
12 befestigt sind. Das Siebgehäuse 12 wird durch zwei Halbschalen 18 aus Aluminiumblech
gebildet, die in einer durch zwei diagonal gegenüberliegende Ecken der Siebrahmen
14 verlaufenden Teilungsebene über vertikal verlaufende Flansche 20 lösbar miteinander
verschraubt sind. Nach dem Lösen einer der Halbschalen 18 sind die eingelegten Siebrahmen
14 bequem entnehmbar.
[0026] Die zwischen den Leisten 16 gebildeten Segmente der Halbschalen 18 weisen jeweils
auf der Innenseite ein vertikal verlaufendes, etwa trapezförmiges Versteifungsprofil
22 aus Aluminiumblech auf. Die dem Inneren des Siebgehäuses zugewandten Oberflächen
der Halbschalen 18 und der Versteifungsprofile 22 sowie der Leisten 16 sind mit einer
nicht näher bezeichneten Auskleidung aus lebensmittelverträglichem, geschäumtem Kunststoff,
Filz oder dergleichen versehen.
[0027] Der Siebrahmen 14 weist gemäß Figur 2 ein an seiner Oberseite mit einer Siebbespannung
24 versehenes Kreuzgitter 26 auf, das durch äußere Rahmenhölzer 28,30 und Mittelstege
32,34 gebildet wird. An der Unterseite wird das Kreuzgitter 26 durch einen glatten,
durchgehenden Boden 36 abgeschlossen, der an zwei gegenüberliegenden Rändern mit Distanzleisten
38 zur Abstützung auf dem nächsttieferen Siebrahmen versehen ist. Die Rahmemhölzer
30 und der Mittelsteg 32 verlaufen in Abstand zu dem Boden 36, so daß Ausgabeschlitze
40 für den Siebdurchfall gebildet werden. Der in dieser Weise aufgebaute Siebrahmen
14 besteht nur aus einer verhältnismäßig geringen Anzahl verschieden gestalteter Hölzer,
so daß eine rationelle Massenfertigung ermöglicht wird.
[0028] Zwischen den äußeren Rahmenhölzern 28,30 der Siebrahmen 14 und den gegenüberliegenden
Segmenten des Siebgehäuses 12 werden vier gegeneinander abgedichtete Produktkanäle
42,44, 46,48 zur Zu- und Abführung des Sichtmaterials gebildet. Im Bedarfsfall können
die Hohlräume der Versteifungsprofile 22 als zusätzliche Produktkanäle 50 genutzt
werden.
[0029] An einem der Rahmenhölzer 28 des Siebrahmens 14 ist eine waagerecht in den Produktkanal
42 vorspringende Aufgabeplatte 52 angebracht, deren äußerer Rand dicht an der Auskleidung
des Siebgehäuses 12 anliegt. Über diese Aufgabeplatte 52 wird das durch den Produktkanal
42 zugeführte Sichtmaterial auf die Siebbespannung 24 geleitet. Das gesamte Siebabteil
10 führt eine Kreisschwingung in der Zeichenebene der Figur 1 aus, so daß das Sichtmaterial
über die Siebbespannung 24 verteilt und gesiebt wird. Der Siebdurchfall wird über
die Ausgabeschlitze 40 in die Produktkanäle 46 und 48 abgegeben, während der Siebüberlauf
über den Produktkanal 44 auf eine in Figur 2 gestrichelt angedeutete Aufgabeplatte
54 des nächsttieferen Siebrahmens geleitet wird.
[0030] Die oben beschriebene Produktführung kann auf einfache Weise dadurch geändert werden,
daß die Siebrahmen 14 in unterschiedlichen Orientierungen eingelegt werden und/oder
daß die Aufgabeplatten 52,54 an anderen Seiten des Siebrahmens angebracht werden.
Wahlweise ist es auch möglich, den Boden 36 mit Durchbrüchen zu versehen, so daß der
Siebdurchfall unmittelbar auf das darunterliegende Sieb geleitet wird.
[0031] Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, die Aufgabeplatte 52 zu kürzen, wie durch
eine gestrichelte Linie 56 in Figur 1 angedeutet wird. In diesem Fall wird nur ein
Teil des Materialstroms durch die Aufgabeplatte 52 aufgefangen und auf die Siebbespannung
24 gelenkt, während ein anderer Teilstrom des Materials durch die in dem Produktkanal
42 verbleibenden Öffnungen hindurchfällt und in einer tieferen Position parallel mit
Hilfe eines anderen Siebes verarbeitet wird.
[0032] In Figur 2 sind zwei verschiedene Ausführungsformen von Siebreinigungskörpern 58
und 60 dargestellt, die jeweils einen stielartigen Fuß 62 aufweisen. Bei dem Siebreinigungskörper
58 greift der Fuß 62 in eine Ausnehmung eines flach auf dem Boden 36 aufliegenden
scheibenförmigen Bodenausräumers 64 ein, so daß der Bodenausräumer 64 und der Siebreinigungskörper
58 sich bei den Rüttelbewegungen des Siebes gemeinsam über die Bodenfläche bewegen.
Bei dem Siebreinigungskörper 60 liegt der Fuß 62 dagegen unmittelbar auf dem Boden
36 auf. In beiden Fällen ist das untere Ende des Fußes 62 etwas abgerundet, so daß
der Siebreinigungskörper die Tendenz zu kippen hat, bis er mit seinem äußeren Rand
an der Siebbespannung 24 anschlägt und zurückprallt. Die Siebreinigungskörper sind
an der Oberseite mit Noppen bzw. Bürsten 66 zur schonenden Reinigung der Siebbespannung
versehen. Durch Reibung mit dem Boden 36 und insbesondere durch Zusammenstöße mit
den Rahmenhölzern bzw. Mittelstegen des oszillierenden Siebrahmens werden die Siebreinigungskörper
ständig in einer unregelmäßigen taumelnden Bewegung gehalten, so daß sie nach dem
Zufallsprinzip nach und nach die gesamte Siebbespannung 24 überstreichen.
[0033] Die Reinigungswirkung wird dadurch unterstützt, daß die Siebreinigungskörper kippelnde
Bewegungen ausführen und dadurch die Siebbespannung in Vibration versetzen. In der
Mitte der einzelnen Felder der Siebbespannung sind fest an dem Boden 36 befestigte
Prallkörper 68 vorgesehen, an denen der Bodenausräumer 64 bzw. der Fuß 62 zusätzlich
angestoßen wird, so daß der Siebreinigungskörper häufig in die Randbereiche und Ecken
des Siebrahmens geschleudert wird.
[0034] Wie in Figur 3 zu erkennen ist, weist der Siebreinigungskörper 60 die Form eines
dreizackigen Sterns mit relativ langen und schlanken Armen 70 auf, die gut in die
Ecken der Siebbespannung eindringen. Der Siebreinigungskörper 60 ist aus einem gummielastischen
Material hergestellt, so daß die Arme 70 bei Zusammenstößen mit den Rahmenhölzern
des Siebrahmens wie Sprungfedern wirken und den Siebreinigungskörper zu heftigen
Translations- und Rotationsbewegungen anregen. Durch die elastische Abfederung der
Stöße wird zugleich eine Geräuschminderung erreicht. Die Dicke des Siebreinigungskörpers
ist so bemessen, daß die Arme bei vertikaler Auslenkung ein weicheres Federungsverhalten
aufweisen. Auf diese Weise wird ein guter Berührungskontakt mit der Siebbespannung
gewährleistet und eine Überbeanspruchung der feinen Siebgaze vermieden.
[0035] Figur 4 veranschaulicht die Montage von vier im Viereck angeordneten zylindrischen
Siebabteilen 10 in einem Plansichter. Die diagonal gegenüberliegenden Siebabteile
sind jeweils durch ein gemeinsames Joch 72 miteinander verbunden. Jedes Joch 72 weist
einen breiten Mittelsteg 74 auf und bildet an seinen entgegengesetzten Enden zwei
halbkreisförmige Gabeln 76, die jeweils eine der beiden Halbschalen 18 des Gehäuses
des zugehörigen Siebabteils 10 fest aufnehmen. Die Mittelstege 74 der Joche 72 sind
mit zentralen Bohrungen 78 versehen, in denen zwei um 180 ° versetzte Kurbelzapfen
einer nicht gezeigten Antriebskurbelwelle gelagert sind. Die beiden Joche 72 mit
den jeweils zugehörigen Siebabteilen 10 werden auf diese Weise derart angetrieben,
daß sie um einen ruhenden gemeinsamen Schwerpunkt kreisen. Eine Auswuchtung durch
Gegengewichte ist bei dieser Konstruktion nicht erforderlich. Durch die zylindrische
Form der Siebabteile 10 wird eine breite und entsprechend stabile Auslegung der Mittelstege
74 der Joche 72 ermöglicht.
1. Plansichter mit wenigstens einem oszillierend bewegbaren, aus einzelnen Siebrahmen
(14) bestehenden Siebstapel, dessen Siebe über vertikale Produktkanäle (42,44,46,48)
miteinander verbunden sind und dessen Siebrahmen derart in einem gemeinsamen Siebgehäuse
(12) gehalten sind, daß sie mit den Innenflächen des Siebgehäuses mehrere voneinander
getrennte, als Produktkanäle dienende Zwischenräume bilden, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Produktkanäle (42,44,46,48) in diesen Zwischenräumen verlaufen.
2. Plansichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Siebrahmen (14) fluchtend miteinander ausgerichtet sind und daß an
den Siebrahmen horizontal in die Produktkanäle (42) vorspringende Aufgabeplatten
(52) zur Aufnahme des Sichtmaterials angeordnet sind.
3. Plansichter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einigen der Siebrahmen (14) die Aufgabeplatten (52) nur einen Teil der Querschnittsfläche
des Produktkanals (42) einnehmen.
4. Plansichter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebrahmen (14) quadratisch sind und daß das Siebgehäuse (12) eine zylindrische
Mantelfläche aufweist, die auf der Innenseite mit vertikalen Führungen (16) zur Aufnahme
der Ecken der Siebrahmen (14) versehen ist.
5. Plansichter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenflächen des Siebgehäuses (12) vertikale Versteifungsprofile (22)
angebracht sind, durch die als zusätzliche Produktkanäle (50) nutzbare Hohlräume gebildet
werden.
6. Plansichter nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgehäuse (12) längs einer durch zwei diagonal gegenüberliegende Ecken
der Siebrahmen (14) verlaufenden vertikalen Ebene in zwei lösbar miteinander verbundene
Halbschalen (18) geteilt ist.
7. Plansichter nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vier jeweils ein zylindrisches Siebgehäuse (12) aufweisende Siebabteile (10)
im Viereck angeordnet und paarweise, diagonal, mit Hilfe gekreuzter Joche (72) mitaneinander
verbunden sind.
8. Plansichter nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Joche (72) an jedem Ende eine im wesentlichen halbkreisförmige Gabel (76)
aufweisen, die eine der Halbschalen (18) des Siebgehäuses (12) aufnimmt.
9. Plansichter nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Siebgehäuse (12) aus Aluminium hergestellt und an der Innenfläche mit einer
lebensmittelverträglichen, verschleißfesten Auskleidung, vorzugsweise aus geschäumtem
Kunststoff versehen ist.
10. Plansichter, insbesondere nach einem der vorstehenden Ansprüche, mit freibeweglich
unter der Siebbespannung (24) in den Siebrahmen angeordneten Siebreinigungskörpern
(58;60), dadurch gekennzeichnet, daß die Siebreinigungskörper (58;60) sich mit einem stielartigen Fuß (62) kippbar
auf dem glatten Siebboden (36) abstützen.
11. Plansichter nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebreinigungskörper (60) die Grundrißform eines dreiarmigen Sterns aufweisen.
12. Plansichter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Siebreinigungskörper (60) aus elastischem Material bestehen.
13. Plansichter nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Fuß (62) des Siebreinigungskörpers in einen lose auf dem Siebboden (36) aufliegenden
Bodenausräumer (64) eingreift.
14. Plansichter nach einem der Ansprüche 10 bis 13, gekennzeichnet durch einen fest auf dem Siebboden (36) etwa unter der Mitte der Siebbespannung angeordneten
Prallkörper (68).