[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Wegfördern
von Druckereiprodukten, insbesondere mehrblättrigen und vorzugsweise gefalteten Druckereierzeugnissen,
die in einer Schuppenformation mit einem bestimmten Abstand hintereinander angeordnet,
einander dachziegelartig überlappend zugeführt werden, nach dem Oberbegriff des Anspruches
1 bzw. 4.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus der CH-PS 630 583 bzw. der entsprechenden
US-PS 4,320,894 bekannt. Ein Zuförderer dieser bekannten Vorrichtung transportiert
die Druckereiprodukte in einer Schuppenformation, in welcher jedes Druckereiprodukt
auf dem nachfolgenden aufliegt, zu einem Uebernahmebereich. Ein Wegförderer weist
an einem umlaufend angetriebenen Zugorgan in einem Abstand hintereinander angeordnete
einzeln steuerbare Greifer auf, wobei die Förderrichtung des Wegförderers im Uebernahmebereich
quer zur Ebene der zu erfassenden Druckereiprodukte und von deren Unterseite gegen
aufwärts verläuft. Bei dieser bekannten Vorrichtung erfasst jeder Greifer im Uebernahmebereich
jeweils ein zugeführtes Druckereiprodukt und schält es von der Schuppenformation
ab. Durch eine entsprechende Verkleinerung der Fördergeschwindigkeit des Wegförderers
im Verhältnis zur Förder Geschwindigkeit des Zuförderers erfassen die Greifer des
Wegförderers jeweils zwei Druckereiprodukte und fördern diese gemeinsam weg. Infolge
der Verkleine rung der Fördergeschwindigkeit des Wegförderers läuft die vorlaufende
Kante des jeweils vordersten Druckereiproduktes der zugeführten Schuppenformation
auf eine Anschlagschiene auf, wodurch unter Verkleinerung des Schuppenabstandes das
nachfolgende Druckereiprodukt weiter unter das vorlaufende geschoben wird, bis diese
gemeinsam weggefördert werden.
[0003] Der verkleinerte Schuppenabstand zwischen den beiden jeweils von einem Greifer erfassten
Druckereiprodukten eignet sich beispielsweise besonders für eine Weiterverarbeitung
der Druckereiprodukte in einer Vorrichtung, wie sie aus der EP-OS 0 237 701 bzw. der
entsprechenden US-PS 4,709,910 bekannt ist. Bei dieser Vorrichtung werden mit Hilfe
des verkleinerten Schuppenabstandes die freien Enden der beiden von einem Greifer
gehaltenen Druckereiprodukte voneinander getrennt und in jeweils verschiedene Taschen
einer umlaufenden Trommel eingeführt.
[0004] Wird hingegen für die Weiterverarbeitung der Druckereiprodukte wieder eine Schuppenformation
benötigt, in welcher die Druckereiprodukte mit ihrem ursprünglichen Abstand hintereinander
angeordnet sind, so muss der bekannten Vorrichtung zum Wegfördern von Druckereiprodukten
eine Vorrichtung nachgeschaltet werden, die den verkleinerten Schuppenabstand zwischen
den jeweils zwei von einem Greifer erfassten Druckereiprodukten wieder vergrössert.
Dies führt zu einem erheblichen zusätzlichen Aufwand.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Wegfördern von Druckereiprodukten, insbesondere mehrblättrigen und vorzugsweise
gefalteten Druckereierzeugnissen, die in einer Schuppenformation mit einem bestimmten
Abstand hintereinander angeordnet, einander dachziegelartig überlappend zugeführt
werden, vorzuschlagen, bei dem bzw. mit der unter Ausnützung der Vorteile der kleineren
Fördergeschwindigkeit des Wegförderers infolge der Erfassung von jeweils wenigstens
zwei Druckereiprodukten für die Weiterverarbeitung der Druckereiprodukte, ohne erneutes
Vergleichmässigen des Schuppenabstandes, wieder Schuppenformationen gebildet werden
können, in welchen der Abstand zwischen den vorlaufenden Kanten der Druckereiprodukte
im wesentlichen dem Schuppenabstand in der zugeführten Schuppenformation entspricht.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruches
1 bzw. 4 gelöst. Es werden jeweils wenigstens zwei Druckereiprodukte, ohne Verkleinerung
des jeweiligen Abstandes den sie in der zugeführten Schuppenformation einnehmen, von
einem Greifer des Wegförderers erfasst und festgehalten. Bei der Abgabe der Druckereiprodukte
können somit wieder ohne weitere Verfahrensschritte oder zusätzliche Vorrichtungen
Schuppenformationen gebildet werden, in welchen die vorlaufenden Kanten der Druckereiprodukte
wieder den ursprünglichen Abstand einnehmen, mit welchem sie zum Uebernahmebereich
gefördert wurden.
[0007] Bei bevorzugten Weiterbildungen des Verfahrens gemäss den Ansprüchen 2 und 3 bzw.
bevorzugten Ausbildungsfor men der Vorrichtung gemäss den Ansprüchen 6 und 7 werden
die erfassten Druckereiprodukte von der zugeführten Schuppenformation nach oben bzw.
nach unten abgeschält, so dass der nachfolgende Greifer die nächsten beiden Druckereiprodukte
der zugeführten Schuppenformation problemlos im Bereich ihrer vorlaufenden Kanten
erfassen und ebenfalls wegfördern kann.
[0008] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist jeder Greifer zwei Klemmbacken,
von welchen eine steuerbar ist, auf, und das freie Ende der jeweils vorlaufenden
Klemmbacken behält im Uebernahmebereich beim Einlaufen der Druckereiprodukte zwischen
die Klemmbacken seine Lage zur Ebene der zu erfassenden Druckereiprodukte im wesentlichen
unverändert bei. Dadurch wird ein gegenseitiges Verschieben der zu erfassenden Druckereiprodukte
beim Einlaufen zwischen die Klemmbacken bzw. beim Schliessen des Greifers verhindert.
[0009] Weitere bevorzugte Ausbildungsformen sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0010] Bei einer Vorrichtung gemäss Anspruch 14 erfasst jeder Greifer des Wegförderers jeweils
ein einziges der in Schuppenformation zugeführten Druckereiprodukte, wobei die Vorrichtung
und insbesondere die Greifer des Wegförderers gemäss den Ansprüchen 11 und 12 ausgebildet
sind.
[0011] Die vorliegende Erfindung wird nun anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Fig. 1 und 2 den Uebernahmebereich einer ersten Ausbildungsform der Vorrichtung,
und
Fig. 3 den Uebernahmebereich einer zweiten Ausführungsform.
[0012] Die Figuren 1 und 2 zeigen den Endbereich eines Bandförderers 10, welcher eine Schuppenformation
S von gefalteten Druckereiprodukten 12, beispielsweise Zeitungen, Zeitschriften oder
Teilen davon, einem Uebernahmebereich 14 zuführt, in welchem jeweils zwei Druckereiprodukte
12 von einem Greifer 16 eines ebenfalls nur teilweise dargestellten Wegförderers
18 erfasst und weggefördert werden.
[0013] Ein Endlosband 20 des Bandförderers 10 ist im Uebernahmebereich 14 um eine Umlenkwalze
22 geführt und wird mittels eines nicht dargestellten Antriebes in Zuführrichtung
Z umlaufend angetrieben. In der Schuppenformation S liegt jedes Druckereiprodukt
12 auf dem in Zuführrichtung Z gesehen nachfolgenden Druckereiprodukt 12 auf, und
die vorlaufenden Kanten 24 der Druckereiprodukte 12 sind um den mit einem Doppelpfeil
angedeuteten Abstand A voneinander beabstandet (Fig. 1). Die Fördergeschwindigkeit
des Bandförderers 10 ist mit v₁ bezeichnet.
[0014] Der Wegförderer 18 weist ein in einem Führungskanal 26 geführtes und mit der Fördergeschwindigkeit
v₂ umlaufend in Förderrichtung F angetriebenes, strichpunktiert angedeutetes Zugorgan
28, beispielsweise eine in der DE-OS 26 29 528 bzw. der entsprechenden US-PS 4,294,345
be schriebene Kugelgelenk-Gliederkette, auf. Am Zugorgan 28 sind hintereinander angeordnete,
voneinander beabstandete Ausleger 30 befestigt, an welchen je ein Greifergehäuse
32 eines Greifers 16 um eine in den Figuren 1 und 2 nicht dargestellte senkrecht zur
Zeichenebene verlaufende Achse schwenkbar gelagert ist. Der Mittenabstand von jeweils
zwei Greifern 16 ist mit B bezeichnet (Fig. 1). Diese Greifer entsprechen konstruktiv
und funktionsmässig weitgehend den in der CH-PS 644 816 bzw. der entsprechenden
US-PS 4,381,056 beschriebenen Greifern. Darum werden hier die Greifer 16 nur soweit
beschrieben, als dies für das Verständnis ihrer Funktion notwendig ist.
[0015] Die vorlaufende Klemmbacke 34 ist als Teil des Greifergehäuses 32 ausgebildet, an
welchem ebenfalls eine seitlich vorstehende Schwenkrolle 36 drehbar gelagert ist.
Im Greifergehäuse 32 ist weiter eine parallel zur Schwenkachse verlaufende Welle 38
schwenkbar gelagert, an welcher in deren Mittelbereich eine zungenförmige Klemmbacke
40 aus Federstahl befestigt ist. Im Greifergehäuse 32 ist eine um die Welle 38 herum
verlaufende, in den Figuren nicht dargestellte, Spiralfeder vorgesehen, die sich
einerends am Greifergehäuse 32 und andernends an der Welle 38 abstützt. Diese Spiralfeder
spannt die Welle 38 und somit die Klemmbacke 40 gegen die Offenstellung des Greifers
16 vor. In der Fig. 1 ist der, in Förderrichtung F gesehen, hinterste Greifer 16 in
der Offenstellung dargestllt. Der in den Figuren 1 und 2 sichtbare Endbereich der
Welle 38 durchdringt das Greifergehäuse 32 und steht über dieses vor. Auf ihm sitzt
drehfest ein Schliesshebel 42. Der Schliesshebel 42 ist als zweiarmiger Winkelhebel
ausgebildet, an dessen gegen die Klemmbacken 34, 40 gerichteten Arm eine Rastnase
44 ausgebildet ist, und an dessen anderen, in Förderrichtung gesehen, nach hinten
und gegen den Führungskanal 26 gerichteten Arm eine Schliessrolle 46 drehbar gelagert
ist. Die Rastnase 44 arbeitet mit einer Rastnut 48 zusammen, welche an einem, am
Greifergehäuse 32 schwenkbar gelagerten und im Uhrzeigersinn vorgespannten Klinkenhebel
50 angeordnet ist. Der der Rastnut 48 entfernte Endbereich des Klinkenhebels 50 steht
in Richtung gegen den Führungskanal 26 vor und ist inbezug zur Förderrichtung F gegen
hinten gebogen. Die Klemmbacken 34, 40 tragen an ihren freien Endbereichen Gummibeläge
52, um Beschädigungen an den erfassten Druckereiprodukten 12 zu verhindern sowie
die Haftreibung zu vergrössern. Die Funktionsweise der Greifer 16 wird weiter unten
näher beschrieben.
[0016] Am Führungskanal 26 ist im Uebernahmebereich 14 eine Schwenkkulisse 54 vorgesehen,
in welcher die am Greifergehäuse 32 gelagerte Schwenkrolle 36 geführt ist. Der Abstand
zwischen dem Führungskanal 26 und der Schwenkkulisse 54 ist, in Förderrichtung F
gesehen, bis in den Bereich einer gedachten Verlängerung des förderwirksamen Trums
des Bandförderers 10 minimal, nimmt in einem anschliessenden Bereich zu und ist dann
bis zum Ende der Schwenkkulisse 54 wieder konstant. Am Führungskanal 26 ist ebenfalls
eine, auf die Schliessrolle 46 einwirkende Schliesskulisse 56 befestigt, welche in
Förderrichtung F gesehen bis in jenen Bereich reicht, in welchem die Schwenkkulisse
54 den grössten Abstand zum Führungskanal 26 hat. An ihrem Endbereich weist die Schliesskulisse
56 eine Ablaufkante 58 auf.
[0017] Die beiden, in Förderrichtung F gesehen, vordersten Greifer 16 sind in Schliessstellung
dargestellt und halten mit ihren Klemmbacken 34, 40 je zwei Druckereiprodukte 12
im Bereich deren vorlaufenden Kanten 24. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass
die Tiefe der Greifer 16 im Bereich der Klemmbacken 34, 40 grösser ist als der mit
A′ angegebene Abstand zwischen den vorlaufenden Kanten 24 der beiden von einem Greifer
16 gehaltenen Druckereiprodukten 12 (Fig. 1). Der Abstand A′ entspricht dem Abstand
A zwischen den vorlaufenden Kanten 24 der Druckereiprodukte 12 in der zugeführten
Schuppenformation S. Der dritte Greifer 16 ist während dem Schliessvorgang dargestellt,
und der in der Fig. 1 dargestellte vierte Greifer 16 befindet sich in Offenstellung.
[0018] Bei der Funktionsbeschreibung der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Vorrichtung verfolgen
wir einen Greifer 16 bei seiner Bewegung in Förderrichtung F durch den Uebernahmebereich
14. Am Anfang des Uebernahmebereiches 14 ist das Greifergehäuse 32 infolge des kurzen
Abstandes zwischen der Schwenkkulisse 54 und dem Führungskanal 26 im Gegenuhrzeigersinn
derart verschwenkt, dass die vorlaufende Klemmbacke 34, bezüglich der Förderrichtung
F, schräg nach vorne zeigt (s. hinterster Greifer 16 der Fig. 1). Sobald nun die Schwenkrolle
36 in jenen Bereich der Schwenkkulisse 54 gelangt, in welchem der Abstand zwischen
der Schwenkkulisse 54 und dem Führungskanal 26 zunimmt, wird das Greifergehäuse 32
im Uhrzeigersinn verschwenkt (s. hinterster Greifer 16 der Fig. 2). Das Zugorgan 28
sowie der Bandförderer 10 sind so synchronisiert, dass zu Beginn dieses Schwenkvorganes
die vorlau fende Kante 24 des vordersten Druckproduktes 12 der Schuppenformation
S zwischen die Klemmbacken 34, 40 einläuft, wie dies in der Fig. 2 dargestellt ist.
Da die Schliessrolle 46 an der Schliesskulisse 56 abrollt, und die Schliesskulisse
56 ungefähr parallel zum Führungskanal 26 verläuft, behält die nachlaufende Klemmbacke
40 bezüglich der Förderrichtung F seine Richtung bei, was infolge der Schwenkbewegung
des Greifergehäuses 32 und somit der Klemmbacke 34 die Schliessbewegung des Greifers
16 zur Folge hat. Während der Schliessbewegung läuft das dem zuerst in den Greifer
16 eingeführte Druckereiprodukt 12 nachfolgende Druckereiprodukt 12 zwischen die Klemmbacken
32, 40 ein (s. Fig. 1). Kurz bevor die Schwenkrolle 36 das Ende des vom Führungskanal
26 divergierenden Teils der Schwenkkulisse 54 erreicht hat, kommt die Rastnase 44
des Schliesshebels 42 am Klinkenhebel 50 zur Anlage, schwenkt diesen im Gegenuhrzeigersinn
zurück, bis sie unter Zurückschwenkung des Klinkenhebels 50 im Uhrzeigersinn in dessen
Rastnut 48 verklinkt. Sobald bei der Schliessbewegung des Greifers 16 der Gummibelag
52 der Klemmbacke 40 die erfassten Druckereiprodukte 12 gegen den Gummibelag 52 der
vorlaufenden Klemmbacke 34 drückt, wird die Druckkraft infolge der Federeigenschaften
der Klemmbacke 40 vergrössert, so dass die beiden erfassten Druckereiprodukte 12 einen
sicheren Halt finden. Bei der Weiterbewegung in Förderrichtung F gibt die Schliesskulisse
56 im Bereich der Ablaufkante 58 die Schliessrolle 46 frei, so dass die Klemmbacke
40 nun alleine vom Klinkenhebel 50 in ihrer Schliessstellung gehalten wird (s. dazu
in den Figuren 1 und 2 je die beiden vordersten Greifer 16).
[0019] Die von einem Greifer 16 erfassten Druckereiprodukte 12 werden ohne Aenderung des
Abstandes A, A′ zwischen den vorlaufenden Kanten 24 von der Schuppenformation S abgeschält;
so wird die vorlaufende Kante 24 des vordersten Druckereiproduktes 12 der Schuppenformation
S freigelegt. Für die Freigabe der von den Greifern 16 gehaltenen Druckereiprodukte
12 werden die Schwenkrollen 36 erneut in eine nicht dargestellte Schwenkkulisse 54
eingefahren, und der Klinkenhebel 50 läuft auf eine ebenfalls nicht dargestellte
Oeffnungskulisse auf, welche den Klinkenhebel 50 im Gegenuhrzeigersinn verschwenkt
und somit die Rastnase 44 und den Schliesshebel 42 freigibt. Dadurch wird die Klemmbacke
40 selbsttätig in die Offenstellung überführt, und die Druckereiprodukte 12 stehen
mit unverändertem Abstand A, A′ für die Weiterverarbeitung zur Verfügung. Es ist
somit einleuchtend, dass problemlos und ohne weitere Massnahmen wieder eine Schuppenformation
gebildet werden kann, bei welcher der Abstand A, A′ der Druckereiprodukte 12 gegenüber
dem Abstand A, A′ der Druckereiprodukte 12 im ankommenden Schuppenstrom S unverändert
ist.
[0020] Der Bandförderer 10 des zweiten Ausführungsbeispiels gemäss Fig. 3 weist ebenfalls
ein, in Zuführrichtung Z umlaufend angetriebenes Endlosband 20 auf, welches um die
Umlenkwalze 22 geführt ist. In der vom Bandförderer 10 dem Uebernahmebereich 14 zugeführten
Schuppenformation S liegt jedes Druckereiprodukt 12 auf dem vorlaufenden auf.
[0021] Die Förderrichtung F des Wegförderers 18 verläuft, in Zuführrichtung Z gesehen, von
der Oberseite der Drucke reiprodukte 12 schräg nach unten. Der Wegförderer 18 weist
ebenfalls einen Führungskanal 26 auf, in welchem ein strichpunktiert angedeutetes
und umlaufend angetriebenes Zugorgan 28 geführt ist. Am Zugorgan 28 sind ebenfalls
in einem Mittenabstand B hintereinander angeordnete, einzeln steuerbare Greifer 16
befestigt. Der Aufbau und die Funktionsweise dieser Greifer 16 sind in der CH-PS 592
562 und der entsprechenden US-PS 3,955,667 näher beschrieben. Das Greifergehäuse
32 ist am Zugorgan 28 nicht schwenkbar befestigt, und an ihm ist die feste Klemmbacke
60 ausgebildet. Im Greifergehäuse 32 ist ein Schaft 62 in Richtung seiner Längsachse
schiebbar und um diese schwenkbar gelagert. Die Längsachse verläuft quer zur Förderrichtung
F und ungefähr senkrecht zur Ebene der zu erfassenden Druckereiprodukte 12. Der Schaft
62 ist gegen die Offenstellung, wie sie in der Fig. 3 in Förderrichtung F gesehen
im hintersten Greifer 16 dargestellt ist, vorgespannt. Dabei ist die am Schaft 62
befestigte Klemmbacke 64 etwa um 90° zur Förderrichtung F verschwenkt. Mit dem Schaft
62 ist eine Schliessrolle 46 wirkverbunden, welche beim Auflaufen auf eine am Führungskanal
26 befestigte Schliesskulisse 56 den Schaft 62 und damit auch die Klemmbacke 64 in
die Schliessstellung des Greifers 16 überführt. Dabei wird der Schaft 62 um ca. 90°
geschwenkt, so dass die Klemmbacke 64, in Förderrichtung F gesehen, nach rückwärts
und ungefähr parallel zur Klemmbacke 60 gerichtet ist, wie dies beim zweithintersten
Greifer 16 dargestellt ist. Beim Weitertransport der Greifer 16 wird er ganz geschlossen
und klemmt die vom Bandförderer 10 zugeführten Druckereiprodukte 12 zwischen den
freien Enden der Klemmbacken 60, 64 ein. Der Schaft 62 wird mittels des Klinkenhebels
50 in der Schliessstellung gehalten. Bei dem in der Fig. 3 dargestellten Greifer 16
ist das freie Ende der nachlaufenden, festen Klemmbacke 60 mit einem Gummibelag 52
überzogen. Der Abstand zwischen den vorlaufenden Kanten 24 zweier von einem Greifer
16 erfassten Druckereiprodukten 12 ist mit A′ bezeichnet und entspricht dem Abstand
A zwischen den vorlaufenden Kanten 24 der Druckereiprodukte 12 in der zugeführten
Schuppenformation S, die Tiefe der Greifer 16 ist grösser als dieser Abstand A′ bzw.
A. Dem Bandförderer 10 ist ein Leitblech 66 nachgeschaltet, welches parallel zur Förderrichtung
F des Wegförderers 18 verläuft und an welchem die nachlaufenden Kanten der weggeführten
Druckereiprodukte 12 gleiten.
[0022] Die Geschwindigkeit des Wegförderers 18 ist mit v₂ bezeichnet. Die Zuführgeschwindigkeit
v₁ des Bandförderers 10 und die Fördergeschwindigkeit v₂ des Wegförderers 18 sind
so gewählt, dass in jener Zeit, in welcher die zugeführten Druckereiprodukte 12 den
doppelten Abstand A zwischen zwei Druckereiprodukten 12 zurücklegen, die Greifer 16
des Wegförderers 18 um einen Abstand B zwischen den Greifern 16 weitertransportiert
werden. Es wird somit sichergestellt, dass jedem Greifer 16 zwei Druckereiprodukte
12 zugeführt werden.
[0023] In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass die Schliesskulisse 56 im wesentlichen
parallel zur Zuführrichtung Z verläuft und derart angeordnet ist, dass die vorlaufende
steuerbare Klemmbacke 64 während dem Einfahren der Druckereiprodukte 12 seine Lage
in bezug zur Förderebene des Bandförderers 10 und somit zur Ebene der zu erfassenden
Druckereiprodukte 12 im wesentlichen beibehält.
[0024] Die Vorrichtung gemäss Fig. 3 funktioniert wie folgt: Die Greifer 16 gelangen in
Offenstellung in den Uebernahmebereich 14. Der Bandförderer 10 und Wegförderer 18
sind so synchronisiert, dass beim Auflaufen der Schliessrolle 46 auf die Schliesskulisse
56 und somit beim Verschwenken der Klemmbacke 64, diese im Bereich der vorlaufenden
Kante 24 des hinteren, zu erfassenden Druckereiproduktes 12 an die Unterseite des
vorderen Druckereiproduktes 12 zur Anlage kommt. Während dem weiteren Schliessvorgang
ist die Relativbewegung zwischen der steuerbaren Klemmbacke 64 und der zu erfassenden
Druckereiprodukte 12 nur noch gering, und während diese Klemmbacke 64 von der Schliesskulisse
56 in ihrer Lage bezüglich der Ebene der zu erfassenden Druckereiprodukte 12 ungefähr
gleichgehalten wird, nähert sich die in Förderrichtung F bewegte, feste Klemmbacke
60 den zu erfassenden Druckereiprodukten 12 von oben, bis diese Druckereiprodukte
12 zwischen den beiden Klemmbacken 60, 64 festgeklemmt sind. Die erfassten Druckereiprodukte
12 werden in Richtung gegen abwärts weggeführt, so dass die vorlaufenden Kanten 24
der nächsten zu erfassenden Druckereiprodukte 12 freigelegt werden.
[0025] Für die Abgabe der erfassten Druckereiprodukte 12 werden die Klinkenhebel 50 mittels
einer nicht dargestellten Oeffnungskulisse im Uhrzeigersinn verschwenkt, wodurch der
Schaft 62 und die an ihm fixierte Klemmbacke 64 in die Offenstellung zurückgeführt
werden, und die freigegebenen Druckereiprodukte 12 mit ihrem ursprünglichen Abstand
A, A′ auf beispielsweise ein Förderband abgelegt werden, womit auf diesem Förderband
wieder eine Schuppenformation gebildet wird, welche die ursprünglichen Abstände A,
A′ zwischen den vorlaufenden Kanten 24 aufweist.
[0026] Es ist zu beachten, dass die Förderichtung F bei einer Vorrichtung gemäss der Fig.
3, bei welcher in der zugeführten Schuppenformation S jedes Druckereiprodukt 12 auf
dem vorlaufenden aufliegt, ungefähr parallel zur Zuführrichtung Z oder, wie dies
in der Fig. 3 gezeigt ist, von der Oberseite der Druckereiprodukte 12 nach abwärts
gerichtet ist. Bei einer Förderrichtung F, die ungefähr parallel zur Zuführrichtung
Z verläuft, wird das Ergreifen der zu erfassenden Druckereiprodukte 12 im Bereich
ihrer vorlaufenden Kanten 24 dadurch sichergestellt, dass das nach unten vorstehende
freie Ende des Schaftes 24 die schon vom vorlaufenden Greifer 16 erfassten Druckereiprodukte
12 in einer Richtung gegen unten wegdrückt und so die zu erfassenden vorlaufenden
Kanten 24 freilegt.
[0027] Es ist einleuchtend, dass bei beiden Ausführungsbeispielen durch Verkleinerung der
Zuführgeschwindigkeit v₁ bzw. Vergrösserung der Fördergeschwindigkeit v₂ des Wegförderers
18 oder bei gleichbleibenden Geschwindigkeiten v₁, v₂, aber doppeltem Abstand A zwischen
den vorlaufenden Kanten 24 der Druckereiprodukte 12 in der zugeführten Schuppenformation
S jeder Greifer 16 jeweils nur ein einziges Druckereiprodukt 12 erfasst und wegfördert.
[0028] Es ist selbstverständlich auch möglich, die gezeigten Vorrichtungen und insbesondere
die Greifer 16 so auszubilden, dass jeweils drei oder allenfalls auch mehr Druckereiprodukte
12 von einem Greifer 16 erfasst und weggeführt werden, wobei auch in diesem Fall der
Abstand A zwischen den Druckereierzeugnissen 12 im wesentlichen erhalten bleibt.
[0029] Anstelle von gefalteten Druckereiprodukten 12 könnten auch Einzelblätter in einer
Schuppenformation S zugeführt und mittels des Wegförderers 18 wegtransportiert werden.
1. Verfahren zum Wegfördern von Druckereiprodukten, insbesondere mehrblättrigen und
vorzugsweise gefalteten Druckereierzeugnissen, die in einer Schuppenformation mit
einem bestimmten Abstand hintereinander angeordnet, einander dachziegelartig überlappend
zugeführt werden, bei dem jeweils wenigstens zwei Druckereiprodukte zusammen im Bereich
ihrer vorlaufenden Kanten von Greifern eines Wegförderers erfasst und weggefördert
werden, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils wenigstens zwei Druckereiprodukte
(12) mit dem bestimmten Abstand (A, A′), den sie in der zugeführten Schuppenformation
(S) einnehmen, erfasst und festgehalten werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckereiprodukte
(12) in einer Schuppenformation (S), in welcher jedes Druckereiprodukt (12) auf dem
nachfolgenden aufliegt, zugeführt werden und die erfassten Druckereiprodukte (12)
in einer Richtung (F) weggefördert werden, die etwa parallel zur Zuführrichtung (Z)
oder von der Unterseite der zu erfassenden Druckereiprodukte (12) nach aufwärts verläuft.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckereiprodukte
(12) in einer Schuppenformation (S), in welcher jedes Druckereiprodukt (12) auf dem
vorlaufenden aufliegt, zugeführt werden und die erfassten Druckereiprodukte (12) in
einer Richtung (F) weggefördert werden, die etwa parallel zur Zuführrichtung (Z)
oder von der Oberseite der zu erfassenden Druckereiprodukte (12) nach abwärts verläuft.
4. Vorrichtung zum Wegfördern von Druckereiprodukten, insbesondere mehrblättrigen
und vorzugsweise gefalteten Druckereierzeugnissen, die in einer Schuppenformation
mit einem bestimmten Abstand hintereinander angeordnet, einander dachziegelartig
überlappend, zugeführt werden, mit einem Zuförderer zum Zuführen der Druckereiprodukte
zu einem Uebernahmebereich und mit einem Wegförderer mit hintereinander angeordneten,
einzeln steuerbaren Greifern zum Erfassen von jeweils wenigstens zwei der zugeführten
Druckereiprodukte im Bereich ihrer vorlaufenden Kanten, dadurch gekennzeichnet, dass
die Greifer (16) eine Tiefe aufweisen, die grösser ist als der Abstand (A, A′) zwischen
den vorlaufenden Kanten (24) von wenigstens zwei Druckereiprodukten (12) in der zugeführten
Schuppenformation (S), um jeweils wenigstens zwei Druckereiprodukte (12) mit dem bestimmten
gegenseitigen Abstand (A, A′), den sie in der zugeführten Schuppenformation (S)
einnehmen, zu erfassen und festzuhalten.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderrichtung (F)
des Wegförderers (18) im Uebernahmebereich (14) quer zur Ebene der zu erfassenden
Druckereiprodukte (12) verläuft.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuförderer (10)
die Druckereiprodukte (12) in einer Schuppenformation (S), in welcher jedes Druckereiprodukt
(12) auf dem nachfolgenden aufliegt, zuführt und die Förderrichtung (F) des Wegförderers
(18) im Uebernahmebereich (14) von der Unterseite der zu erfassenden Druckereiprodukte
(12) nach aufwärts verläuft.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Zuförderer (10)
die Druckereiprodukte (12) in einer Schuppenformation (S), in welcher jedes Druckereiprodukt
(12) auf dem vorlaufenden aufliegt, zuführt und die Förderrichtung (F) des Wegförderers
(18) im Uebernahmebereich (14) von der Oberseite der zu erfassenden Druckereiprodukte
(12) nach abwärts verläuft.
8. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Förderrichtung (F)
des Wegförderers (18) im Uebernahmebereich (14) im wesentlichen parallel zur Zuführrichtung
(Z) des Zuförderers (10) verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer
(16) in einem Abstand (B) hintereinander an einem umlaufend angetriebenen Zugorgan
(28) angeordnet sind und das Verhältnis der Fördergeschwindigkeiten (v₂ : v₁) des
Wegförderers (18) zum Zuförderer (10) im wesentlichen dem Quotienten aus dem Abstand
(B) zwischen zwei Greifern (16) und dem doppelten Abstand (A) zwischen den vorlaufenden
Kanten (24) von zwei Druckereiprodukten (12) in der Schuppenformation (S) entspricht.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (16)
zwei Klemmbacken (34, 40; 60, 64), von welchen eine (40, 64) steuerbar ist, aufweist
und dass das freie Ende der jeweils vorlaufenden Klemmbacke (34, 64) im Uebernahmebereich
(14), beim Einlaufen der Druckereiprodukte (12) zwischen die Klemmbacken (30, 40;
60, 64), seine Lage zur Ebene der zu erfassenden Druckereiprodukte (12) im wesentlichen
unverändert beibehält.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die nachlaufende Klemmbacke
(40) steuerbar ist und die Greifer (16) am Zugorgan (28) um eine quer zur Förderrichtung
(F) des Wegförderers (18) verlaufenden Schwenkachse gelagert und im Uebernahmebereich
(14) mittels eines Steuerorganes (54) verschwenkbar sind, um das freie Ende der vorlaufenden
Klemmbacke (34) im wesentlichen ortsfest zu halten.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die vorlaufende Klemmbacke
(64) steuerbar ist und im Uebernahmebereich (14) unter Einwirkung eines Steuerorganes
(56) seine Lage zur Ebene der zu erfassenden Druckereiprodukte (12) im wesentlichen
beibehält, bis die nachlaufende, sich in Förderrichtung (F) bewegende Klemmbacke
(60) zusammen mit der vorlaufenden Klemmbacke (64) die Druckereiprodukte (12) festhält.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuerorgan eine,
im wesentlichen parallel zur Zuführrichtung (Z) der Druckereiprodukte (12) verlaufende,
auf ein mit der vorlaufenden Klemmbacke (64) wirkverbundenes Folgeglied (46) einwirkende
Schliesskulisse (56) aufweist.
14. Vorrichtung zum Wegfördern von Druckereiprodukten, insbesondere mehrblättrigen
und vorzugsweise gefalteten Druckereierzeugnissen, die in einer Schuppenformation
mit einem bestimmten Abstand hintereinander angeordnet, einander dachziegelartig überlappend
zugeführt werden, mit einem Zuförderer zum Zuführen der Druckereiprodukte zu einem
Uebernahmebereich und mit einem Wegförderer mit an einem umlaufend angetriebenen Zugorgan
hintereinander angeordneten, einzeln steuerbaren Greifern mit zwei Klemmbacken zum
Erfassen je eines Druckereiproduktes im Bereich seiner vorlaufenden Kante, wobei die
Greifer am Zugorgan um eine quer zur Förderrichtung des Wegförderers verlaufenden
Schwenkachse gelagert und im Uebernahmebereich mittels eines Steuerorganes schwenkbar
sind und die Förderrichtung im Uebernahmebereich quer zur Ebene der zu erfassenden
Druckereiprodukte verläuft, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils nachlaufende
Klemmbacke (40) steuerbar ist und jeder Greifer (16) im Uebernahmebereich (14) vom
Steuerorgan (54) derart verschwenkbar ist, dass das freie Ende der vorlaufenden Klemmbacke
(34) während des Einlaufens des Druckereiproduktes (12) zwischen die Klemmbacken (34,
40) im wesentlichen ortsfest bleibt.