(19)
(11) EP 0 330 870 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.1989  Patentblatt  1989/36

(21) Anmeldenummer: 89102093.5

(22) Anmeldetag:  08.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25G 1/00, B25B 15/00, G09F 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 02.03.1988 DE 8802775 U

(71) Anmelder: Wera-Werk Hermann Werner GmbH & Co.
D-42349 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Lieser, Karl
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: Rieder, Hans-Joachim, Dr. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Werkzeugheft


    (57) Die Erfindung betrifft ein Werkzeugheft (1), insbesondere an Schraubendrehern, und schlägt zur Erzielung einer geschütz­ten Abdeckung von Identifizierungsangaben eine Klarsichtab­deckung (A) über einer Beschriftungsfeld-Kammer (7) vor.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Werkzeugheft gemäß Oberbe­griff des Anspruches 1.

    [0002] Der Heftbereich solcher Werkzeuge wird bevorzugt zur Anbrin­gung von Herkunftsangaben, Materialangaben etc. benutzt. Die entsprechend exponierte Lage führt je nach dem verwendeten Material schon rasch zur Unleserlichkeit aufgrund üblicher mechanischer Beanspruchung wie Abrieb etc.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen und ein Werkzeug der bezeichneten Art mit baulich einfachen Mitteln hinsichtlich der Anbringung und des Erhalts von Identifizierungsangaben zu verbessern.

    [0004] Gelöst ist diese Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung.

    [0005] Die Unteransprüche sind vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Werkzeugheftes.

    [0006] Zufolge solcher Ausgestaltung bleiben die Angaben stets gut lesbar. Die Klarsichtabdeckung hält das Beschriftungsfeld nicht nur vor mechanischer Beanspruchung wie Abrieb etc. geschützt, sondern vermeidet auch das Zusetzen der Beschrif­tungsfeld-Kammer mit die Leserlichkeit ebenfalls beeinträch­tigendem Schmutz. Die Identifizierbarkeit ist über längste Gebrauchszeiten sichergestellt. Die Plazierung in einer Kammer erleichtert auch die exakte Zuordnung von Schriftträ­gern wie Plaketten, Etiketten etc. Dadurch, daß überdies die Klarsichtabdeckung als jenseits des Umfassungsbereichs ange­ordnete Ringwand gestaltet ist, läßt sich sogar ein aus der Wölbung resultierender linsenartiger Vergrößerungseffekt erzielen. Die Lesbarkeit wird von daher schon verbessert. Auch die Lage außerhalb des Umfassungsbereichs läßt die Klarsichtabdeckung bzw. das Beschriftungsfeld jederzeit für die Sicht frei. Von besonderem Vorteil ist es, daß der die Ringwand sich am klingenseitigen Stirnende des Heftes befin­det, da dies die Zone ist, die von der Betätigungshand prak­tisch nie abgedeckt wird und in Arbeitsrichtung liegt. Wei­ter bringt die Erfindung in Vorschlag, daß die Ringwand vom Rand eines Topfbodens der Klarsichtabdeckung ausgeht. Das führt nicht nur zu einem in sich stabilen kappenförmigen Bauteil, sondern läßt auch den Boden als Begrenzungsan­schlagsfläche nutzen. Im übrigen ist der Träger des Beschrif­tungsfeldes auch von der dortigen axialen Seite her völlig geschützt überfangen. Das Aufsetzen vermittelt ein zentrales Loch zum Durchtritt des Klingenabschnitts bzw. Schraubendre­herschaftes. Der Schaftquerschnitt selbst wirkt dabei als Zentrierungsmittel. Um mit einfachen Mitteln eine unverlier­bare Zuordnung unter Nutzung vorhandener Materialgegebenhei­ten zu erreichen, wird weiter vorgeschlagen, daß die Kunst­stoffummantelung des Klingenendabschnitts eine auswärts ragende Rastrippe zur Klipshalterung des Topfbodens ausbil­det. Die dem Material innewohnende Rückstellkraft führt dazu, daß die Rastrippe den Lochrand sicher hintergreift. Eine der Rastrippe zweckmäßig vorgeschaltete, rotationssymme­trische Auflaufschräge erleichtert die entsprechende Klips­zuordnung. Diese kann sogar reversibel sein. Schließlich erweist es sich noch als vorteilhaft, daß die Innenfläche der Ringwand sich auf einem stufenförmig abgesetzten Bund des Heftmateriales abstützt. Bei entsprechender Zylindrizi­tät von überfangendem Bereich und Ringwand, verbleibt auf diese Weise sogar ein Ringspalt zwischen führendem und ge­ führtem Teil; es kommt also nicht zu einem die Durchsicht beeinträchtigenden Abriebverhalten an der Klarsichtabdek­kung. Endlich erweist es sich noch als vorteilhaft, daß zwischen klingenseitiger Griffkehle des Werkzeugheftes und der Mantelfläche des Ringes eine gerundete Übergangsstufe verbleibt. Diese wirkt als Distanzreif; das Heft kann auf eine Auflagefläche aufgelegt werden, ohne daß diese Auflage­fläche infolge der exponierten Lage der Übergangsstufe mit der Mantelfläche der Ringwand in Berührung kommt; allenfalls mit der Endkante. Diese liegt jedoch abseits des Beschrif­tungsfeldes.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt

    Fig. 1 das Bestandteil eines Schraubendrehers bildende Werkzeugheft mit zugeordneter Klarsichtabdeckung in Seitenansicht,

    Fig. 2 eine Herausvergrößerung dieser Klarsicht-Ab­deckungszone und

    Fig. 3 den Schnitt gemäß Linie 111-111 in Figur 2, eben­falls vergrößert dargestellt.



    [0008] Der dargestellte erfindungsgemäße Schraubendreher besitzt ein den Umfassungsbereich des Werkzeuges bildendes Heft 1, welches sich im Anschluß an eine rotationssymmetrische Griff­kehle 2 in den Schaft 3 des Schraubendrehers fortsetzt. Dessen Schraubendreherklinge 4 ist deutlich gegenüber dem Schaft 3 abgesetzt. Der freie Klingenendabschnitt weist Schneidenform auf. Er ist mit 4′ bezeichnet.

    [0009] Grundform des Werkzeugheftes 1 ist die Faßform. Beiderseits einer querschnittsgrößten Mittelzone setzen zu den Enden hin sich verjüngende Griffkehlen 2′, 2˝ mit axialgerichteten

    [0010] Einzelgriffmulden 5 an. Die Einzelgriffmulden 5 sind in gleichen Winkelabständen zueinander angeordnet. Es ergibt sich insgesamt eine unterbrochene hexagonale Heftquer­schnittsform in diesen Bereichen, während die Ringkehle 2 einen ununterbrochenen, runden Querschnitt besitzt.

    [0011] Der Schaft 3 des Schraubendrehers trägt eine Kunststoffumman­telung 6. Es kann sich um das gleiche Material handeln, welches das Werkzeugheft 1 bildet. Im Heft erfolgt auch die Drehsicherung des Schaftes 3, beispielsweise durch einen unrunden Querschnittsbereich desselben. In der Regel werden radial abstehende Flügel zur Drehsicherung herangezogen.

    [0012] Im Übergangsbereich zwischen Schaft 3 und Werkzeugheft 1 des Schraubendrehers bildet dieser eine Identifikationszone aus. Konkrekt handelt es sich um eine von einer Klarsichtabdek­kung A überfangende Beschriftungsfeld-Kammer 7.

    [0013] Die Höhlung der Kammer 7 springt gegenüber dem zylindrisch ausgestalteten, die Klarsichtabdeckung tragenden Heftab­schnitt 1′ zurück. Die axiale Länge dieses Heftabschnittes entspricht etwa einem Drittel des Abschnittsdurchmessers.

    [0014] Die Kammer 7 ist kreisrund gestaltet. Von ihrem Boden geht eine gewölbte, das Beschriftungsfeld oder seinen Träger bildende Fläche 8 aus. Diese ist konvex gewölbt, reicht aber mit ihrem Scheitel nicht bis in die Mantelflächenebene des Abschnittes 1′. Die Wölbung verläuft nur in Querrichtung, also in Richtung der Schnittführung 111-111.

    [0015] Gebildet ist die Klarsichtabdeckung A von einem jenseits des Umfassungsbereiches des Werkzeugheftes 1 angeordneten zylin­drischem Ring oder besser gesagt einer Ringwand 9. Letztere geht klingenendabschnittseitig in einen Topfboden 10 über. Dessen Innenfläche legt sich gegen die korrespondierende Stirnfläche 11 des Werkzeugheftes 1, das heißt des Heftab­schnitts 1′.

    [0016] Die vom Rand 10′ des Topfbodens 10 rechtwinklig ausgehende Ringwand 9 endet mit ihrem heftseitigen Stirnrand 12 stumpf vor einem Heftkragen 13, welcher über eine querschnittsgröße­re, gerundete Übergangstufe 14 in die querschnittsreduzierte Griffkehle 2 der Werkzeugheftes 1 einläuft. Die Übergangsstu­fe 14 überragt folglich die Mantelfläche 9′ der Ringwand 9.

    [0017] Die Innenfläche 9˝ der Ringwand 9 stützt sich in Nähe des Stirnrandes 12 auf einem stufenförmig abgesetzten Bund 15 des Heftmateriales (Heftabschnitts 1′) ab.

    [0018] Die entsprechend radiale Abstützung des Topfbodens 10 er­folgt auf dem Querschnitt des Schaftes 3, respektive der zylindrischen Kunststoffummantelung 6. Der Topfboden weist dazu ein zentral liegendes Loch 17 auf. Im Hinblick auf die axiale Sicherung des dem Werkzeugheft 1 im Wege der Steck­klipsverbindung zuordbaren Klarsichtabdeckung A weist die Kunststoffummantelung 6 des heftseitigen Klingenendabschnit­tes 4˝ eine auswärts ragenden Rastrippe 16 auf. Deren Durch­messer ist geringfügig größer gehalten als der lichte Durch­messer des zentralen Loches 17 im Topfboden 10. Aufgrund der Elastizität und Rückstellkraft des Materiales von Rastrippe 16 einerseits und der ebenfalls aus Kunststoff bestehenden Klarsichtabdeckung A kann die entsprechende Klipsverbindung relativ einfach herbeigeführt werden. Zur Erleiterung der Klipszuordnung fällt der größte, sich an eine stelle Stütz­flanke 16′ anschließende Querschnitt der Rastrippe 16 unter Bildung einer rotationssymmetrischen Auflaufschräge 18 in Richtung des freien Klingenendabschnittes 4′ kontinuierlich ab bis auf den Querschnitt der zylindrischen Kunststoffumman­telung 6.

    [0019] Aufgrund der beiden genannten Lagerstellen ist zwischen der Innenfläche 9˝ der Ringwand 9 und der Mantelfläche des Heftabschnitts 1′ ein deutlicher Spalt 19 belassen. Hier­durch kommt es nicht zu einer Berührung der Innenfläche 9˝ mit der Mantelfläche. Dadurch läßt sich der topfförmige Körper auf dem zylindrischen Haftabschnitt 1′ verdrehen, ohne daß an der Innenfläche Schleifspuren entstünden. Die Klarsicht bleibt also sowohl durch den eine Ringkammer bil­denden Spalt 19 erhalten und auch durch die Anordnung des Beschriftungsfeldes 8 in der Kammer 7.

    [0020] Durch die Drehbarkeit der Klarsichtabdeckung A können etwai­ge an der Ringwand angeformte Vergrößerungslinsen in den Bereich des Beschriftungsfeldes gefahren werden.

    [0021] Wie Figur 3 entnehmbar, befinden sich zwei an diametraler Stelle einander gegenüberliegende Kammern 7 am Heft. Die eine kann beispielsweise einen DIN-Norm-Hinweis enthalten, die andere eine Herkunftsangabe oder Materialangabe. Natür­lich kann die gesamte Mantelfläche für die Kammerbildung benutzt werden. Statt der kreisrunden Kammer kann diese viereckig oder auch langlochartig sein.

    [0022] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Werkzeugheft (1), insbesondere an Schraubendrehern, ge­kennzeichnet durch eine Klarsichtabdeckung (A) über einer Be­schriftungsfeld-Kammer (7).
     
    2. Werkzeugheft nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klarsichtabdeckung (A) als jenseits des Umfassungsberei­ches des Werkzeugheftes (1) angeordnete Ringwand (9) gestal­tet ist.
     
    3. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichenet, daß die Ringwand (9) sich am klingenseitigen Stirnende des Werkzeugheftes (1) befindet.
     
    4. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ringwand (9) vom Rand (10′) eines Topfbodens (10) ausgeht, der ein zentrales Loch (17) zum Durchtritt des freien Klingenendabschnitts (4′) besitzt.
     
    5. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kunststoffumman­telung (6) des Klingenendabschnitts (4˝) eine auswärts ragende Rastrippe (16) zur Klipshalterung des Topfbodens (10) ausbildet.
     
    6. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenfläche (9˝) der Ringwand (9) sich auf einem stufenförmig abgesetzten Bund (15) des Heftmateriales (Heftabschnitt 1′) abstützt.
     
    7. Werkzeugheft nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine gerundete Übergangsstu­fe (14) zwischen klingenseitiger Griffkehle (2) des Werkzeug­heftes (1) und Mantelfläche (9′) der Ringwand (9).
     




    Zeichnung