[0001] Die Erfindung betrifft eine Steuervorrichtung für die Gaszufuhr einer Antriebseinheit
für einen Schrägaufzug mit Führungsschienen für ein daran verfahrbares Lastaufnahmemittel,
wobei die Antriebseinheit einen Verbrennungsmotor und eine Hydropumpe zur Versorgung
mehrerer hydraulischer Verbraucher aufweist, denen jeweils eine Steuerventil vorgeordnet
ist.
[0002] Durch die deutsche Patentschrift 35 11 940 ist eine Steuervorrichtung der eingangs
genannten Gattung für die Betätigung hydraulischer Seilwindenantriebe für einen Schrägaufzug
bekannt geworden, die sich im wesentlichen darauf richtet, daß beim Teleskopieren
(Ausfahren) der Teleskopschüsse keine oder nur eine kontrollierte Bewegung des Lastaufnahmemittels
erfolgen soll und wobei bei der Bewegung der Führungsschienen der Teleskopschüsse
und des Lastaufnahmemittels keine Seilhavarien entstehen.
[0003] Bei den Steuervorrichtungen nach dem Std. d. T. findet als Antriebsmotor ein Benzinmotor
Verwendung, der mit einer Hydraulikpumpe gekoppelt ist. Der Benzinmotor ist vorzugsweise
drehzahlgeregelt. Vor dem Starten des Benzinmotors (vorzugsweise Batteriestartung)
wird mittels eines Handhebels die Luftklappe geschlossen und gleichzeitig die Drosselklappe
geöffnet. Sobald der Motor kurze Zeit in der Leerlaufdrehzahl gelaufen ist (Warmlauf)
wird - wiederum mittels eines Handhebels - unmittelbar vor dem Zuschalten eines Verbrauchers
die Gaszufuhr erhöht. Das Zuschalten des Verbrauchers erfolgt durch Betätigen eines
Steuerventils.
Es sind also zwei Handlungen erforderlich; zum einen die Erhöhung der Gaszufuhr und
zum anderen das Durchschalten eines Steuerventils - beispielsweise zum Auffahren des
Lastschlittens. Hat der Lastschlitten seine Halteposition erreicht, wird das Steuerventil
auf Sperrstellung geschaltet; da der Benzinmotor bzw. die Hydraulikpumpe nunmehr unbelastet
ist, muß ist Gaszufuhr zum Benzinmotor von Hand zurückgenommen werden.
[0004] Nach einem noch nicht zum Std. d. T. gehörenden Vorschlag ist insbesondere mit Bezug
auf sogenannte Möbelaufzüge, bei denen eine exakte Erzielung der Halteposition erforderlich
ist, vorgesehen, zwischen den Führungsschienen des Schräg aufzuges und dem Lastaufnahmemittel
eine Wegmeßeinrichtung anzuordnen, welche nach Maßgabe des zurückgelegten Weges den
Elektromagneten eines Proportionalventiles steuert, welches seinerseits die Druckflüssigkeitszufuhr
zum Hydraulikmotor des Lastwindenantriebes regelt. Hierbei ist bevorzugt dem Benzinmotor
eine Steuerung zugeordnet, welche beim Anfahren des Lastaufnahmemittels nach erfolgtem
Hochlaufen des Benzinmotors (Vollgas) die Mengenregelung der dem Hydraulikmotor zuzuführenden
Druckflüssigkeit durch das Proportionalventil freigibt und beim Abbremsen des Lastaufnahmemittels
nach Maßgabe eines wegabhängigen Impulses den Benzinmotor auf Leerlaufdrehzahl schaltet.
Hierzu ist dem Startimpuls der Fahrbewegung ein zeitgesteuerter, als Vollgasmagnet
dienender Elektromagnet zugeordnet.
Es versteht sich, daß bei der eingangs genannten Steuertechnik vom Bedienungsmann
ein zeitabhängiges Bedienen des Gashebels einerseits und des Steuerschiebers andererseits
erforderlich ist, wobei unvermeidbar ist, daß der Motor zwischenzeitlich in den Phasen
unbelastet hochläuft, in denen entweder der Verbraucher noch nicht zugeschaltet oder
der Verbraucher bereits ausgeschaltet ist. Bei der speziellen Steuerung von Möbelaufzügen
unter Verwendung eines Vollgasmagneten ist ein entsprechender baulicher Aufwand erforderlich,
wobei hinzukommt, daß die letztgenannte Steuerung relativ störanfällig ist.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es, die vorbeschriebenen Nachteile zu beseitigen und die
Steuervorrichtung so auszubilden, daß zum einen ein verminderter Bedienungsaufwand
bei geringem baulichen Aufwand gegeben ist und das zum anderen dem Benzinmotor exakt
dann Gas zugeführt wird, wenn Leistung abverlangt wird.
[0006] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe bei einer Steuervorrichtung der eingangs
genannten Gattung dadurch, daß die Gaszufuhr zum Verbrennungsmotor in Abhängigkeit
von dem von der Hydraulikpumpe aufgebauten Druck regelbar ist. Die Erfindung macht
sich somit von der Ueberlegung frei, daß dem Benzinmotor zunächst mehr Gas zugeführt
werden muß, bevor der Verbraucher zugeschaltet wird (was bisher praktiziert worden
ist), sondern geht von der Ueberlegung aus, daß mit Zuschalten eines Verbrauchers
in der zum Verbraucher führenden Leitung durch die Hydraulikpumpe ein - zunächst noch
geringer - Druck aufgebaut wird. Dieser Druck wird unmittelbar dazu benutzt, die Gaszufuhr
zum Benzinmotor selbstätig zu regeln. Hierbei entfällt das Erfordernis einer zusätzlichen
Bedienung eines Gashebels am Benzinmotor. Gleichzeitig ist sichergestellt, daß mit
dem Ausschalten des Verbrauchers die Gaszufuhr zum Benzinmotor automatisch zurückgenommen
wird, weil die Hydraulikpumpe beim Ausschalten des Verbrauchers drucklos in den Tank
fördert.
[0007] Im einzelnen wird die Erfindung vorteilhaft so verwirklicht, daß in der von der Hydraulikpumpe
zu einem Steuerventil verlaufenden Leitung eine Abzweigleitung vorgesehen ist, welche
eine entgegen dem hydraulischen Druck federbelasteten Zylinder beaufschlagt, welcher
mittelbar oder unmittelbar die Gaszufuhr zum Verbrennungsmotor regelt. In einfacher
Weise ist hierbei der Kolben des Hydraulikzylinders mit einem Bowdenzug oder einem
Gestänge verbunden, welches die Gaszufuhr am Benzinmotor verstellt. Sobald der entsprechende
Verbraucher aus dem System herausgenommen wird, fördert die Pumpe drucklos in den
Tank, so daß die Feder im Hydraulikzylinder den Bowdenzug zurückzieht und die Gaszufuhr
drosselt.
[0008] Ueberraschenderweise hat sich ergeben, daß der Druckaufbau in der zu einem Verbraucher
führenden Leitung so zeitverzögert erfolgt, daß die Gaszufuhr zum Benzinmotor in der
erfindungsgemäßen Weise rechtzeitig verändert werden kann. Dies wird begünstigt durch
die Verwendung einer dem Benzinmotor zugeordneten Drehzahlregelung, die gewissermaßen
eine Ueberlagerung der erfindungsgemäßen Regelung der Gaszufuhr darstellt und kurzzeitige
Belastungsschwankungen ausgleicht.
[0009] Gemäß der beanspruchten Gattung soll die Steuervorrichtung für die Gaszufuhr einer
Antriebseinheit eines Schrägaufzuges Verwendung finden. Derartige Schrägaufzüge besitzen
eine Lastwinde für das Auf- und Abfahren des Lastaufnahmemittels. Dieser Lastwinde
ist ein Bremslüftzylinder zugeordnet, wobei nach der eingangs beschriebenen Steuerung
gemäß DE-PS 35 11 940 dafür Sorge getragen ist, daß von der von der Pumpe zum Steuerventil
für das Lastaufnahmemittel führenden Leitung eine Leitung abzweigt, die zum Bremslüftzylinder
der Lastwinde führt. Die Schaltung ist dabei so getroffen, daß der Bremslüftzylinder
der Lastwinde lüftet, bevor der Motor der Lastwinde entsprechend mit Hydraulikflüssigkeit
beaufschlagt wird. Hierdurch soll das sogenannte "Losbrechmoment" an der Lastwinde
verhindert werden. Da bei der bekannten Steuerung die zum Bremslüftzylinder führende
Leitung beim Zuschalten eines Verbrauchers (Lastwindenantrieb) automatisch mit Druck
beaufschlagt wird, schlägt die Erfindung weiter vor, den Bremslüftzylinder der Winde
für das Lastaufnahmemittel als einen entgegen dem hydraulischen Druck federbelasteten
Zylinder auszubilden, welcher mittelbar oder unmittelbar die Gaszufuhr zum Verbrennungsmotor
regelt. Auf diese Weise kann - sofern die räumlichen Verhältnisse dies zulassen -
der Bremslüftzylinder eine Doppelfunktion ausüben und gleichzeitig die Gaszufuhr zum
Verbrennungsmotor regeln.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Steuerung unter Verwendung eines zusätzlichen Hydraulikzylinders
Fig. 2 die erfindungsgemäße Steuerung unter Verwendung des Bremslüftzylinders für
die Lastwinde
[0012] In der Fig. 1 ist mit 1 ein Benzinmotor bezeichnet, welcher drehfest mit einer Hydraulikpumpe
2 gekuppelt ist. Nach dem Starten des Benzinmotors 1 saugt die Hydraulikpumpe 2 aus
dem Tank 11 Flüssigkeit an und drückt die Flüssigkeit über die Leitung 4 und das Steuerventil
3 in der gezeigten Schaltstellung b über die Leitung 14 zurück in den Tank. Mit 12
ist der als Hydraulikmotor ausgebildete Lastwindenmotor bezeichnet, welcher die Winde
8 für das Ausfahren bzw. Abfahren des nicht dargestellten Lastaufnahmemittels antreibt.
Beim Durchschalten des Steuerventils 3 in die Schaltstellung a wird dem Lastwindenmotor
12 Druckflüssigkeit zugeführt, so daß er die Winde 8 antreibt. Dabei baut sich gleichzeitig
in der Leitung 13 ein Druck auf, welcher den Bremslüftzylinder 9 lüftet, so daß die
Winde 8 frei abdrehen kann. Gleichzeitig baut sich der Druck in der Abzweigleitung
5 auf und wirkt auf den Kolben 14 eines durch die Feder 10 belasteten Zylinders 6.
Die Kolbenstange 15 betätigt den Bowdenzug 7, welcher zum Benzinmotor 1 führt und
die Gaszufuhr erhöht.
[0013] Beim Zurückschalten in die Schaltstellung b fördert die Hy draulikpumpe 2 wie vorbeschrieben
in den Tank 11, so daß die Feder 10 den Kolben 14 unmittelbar in die dargestellte
Stellung zurückführt, wobei über den Bowdenzug 7 die Gaszufuhr zum Benzinmotor 1 automatisch
gedrosselt wird.
[0014] In der Zeichnung ist nur beispielsweise ein Steuerventil 3 für die Betätigung des
Lastwindenmotors 12 dargestellt; in der Praxis sind mindestens ein weiteres Steuerventil
für das Ein- und Ausfahren der Führungsschienen und ein weiteres Steuerventil für
die Betätigung des Hydraulikzylinders zur Neigungsverstellung des Aufzuges vorhanden.
[0015] Die Figur 2 zeigt grundsätzlich die gleiche Schaltung; hier ist jedoch an der Kolbenstange
15′ des Bremslüftzylinders 9′ zugleich ein Bowdenzug 7′ angeordnet, welcher die Gaszufuhr
zum Benzinmotor regelt.
Bezugszeichenliste
[0016]
1 = Verbrennungsmotor (Benzinmotor)
2 = Hydraulikpumpe
3 = Steuerventil
4 = Leitung
5 = Abzweigleitung
6 = federbelasteter Zylinder
7 = Bowdenzug
7′ = Bowdenzug
8 = Winde
9 = Bremslüftzylinder
9′ = Bremslüftzylinder
10 = Feder
11 = Tank
12 = Lastwindenmotor
13 = Leitung
14 = Kolben
15 = Kolbenstange
15′ = Kolbenstange
a = Schaltstellung
b = Schaltstellung
c = Schaltstellung
1. Steuervorrichtung für die Gaszufuhr einer Antriebseinheit für einen Schrägaufzug,
mit Führungsschienen für ein daran verfahrbares Lastaufnahmemittel, wobei die Antriebseinheit
einen Verbrennungsmotor (1) und eine Hydraulikpumpe (2) zur Versorgung mehrerer hydraulischer
Verbraucher aufweist, denen jeweils ein Steuerventil (3) vorgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Gaszufuhr zum Verbrennungsmotor (1) in Abhängigkeit von dem von der Hydraulikpumpe
(2) aufgebauten Druck regelbar ist.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der von der Hydraulikpumpe (2) zu einem Steuerventil (3) verlaufenden Leitung
(4) eine Abzweigleitung (5) vorgesehen ist, welche einen entgegen dem hydraulischen
Druck federbelasteten Zylinder (6) beaufschlagt, welcher mittelbar oder unmittelbar
die Gaszufuhr zum Verbrennungsmotor (1) regelt.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsmotor (1) ein Benzinmotor ist.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrennungsmotor ein drehzahlgeregelter Benzinmotor ist.
5. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem federbelasteten Zylinder (6) und dem Vergaser eines Benzinmotors
ein Bowdenzug (7), ein Gestänge oder dgl. vorgesehen ist.
6. Steuervorrichtung nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem federbelasteten Zylinder (6) und der Drehzahlregelung des Benzinmotors
ein Bowdenzug (7), ein Gestänge oder dgl., vorgesehen ist.
7. Steuervorrichtung nach Anspruch 1, wobei der Winde (8) für das Lastaufnahmemittel
ein Bremslüftzylinder (9′) zugeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Bremslüftzylinder (9′) ein entgegen dem hydraulischen Druck federbelasteter
Zylinder ist, welcher mittelbar oder unmittelbar die Gaszufuhr zum Verbrennungsmotor
(1) regelt.