[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschlußstopfen gemäß Gattungsbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Bei den bekannten Lösungen dieser Art (DE-OS 32 39 302) ist ein aus Kunststoff mit
einem Griffstück einstückig geformter stopfenförmiger Grundkörper vorgesehen, der
im Bereich seiner Abdichtflächen mit gummielastischem Material belegt ist. Der Deckelteil
ist dabei Stützteil. Zur Erzielung des Verbundes besitzt dabei der Grundkörper skelettartige
Gestalt, wobei die Öffnungen durch Umspritzen mit dem anderen Material geschlossen
sind derart, daß beide Werkstoffe einander durchdringen und ein zusammenhängendes
Teil bilden. Die Lösung ist fertigungs-, abdichtungs- und handhabungs-technisch nachteilig.
Die Zurodnung einer Bördelkappe ist schwierig. Die totale hygienische Isolierung
einer freizulegenden Durchstechfläche für die Entnahmekanüle ist nicht gegeben bzw.
nicht möglich. Ferner wurde gefunden, daß alle spritztechnisch und dichtungstechnisch
in Frage kommenden gummiartige Materialien (Thermo-Plastik-Rubber = TPR) nicht gegen
alle entsprechenden Flüssigkeiten über längste Gebrauchszeiten genügend inert sind.
Auch ergibt sich manchmal der Nachteil, daß bei dem zur Entnahme erfolgenden Durchstecken
der Kanüle durch den Stopfen kleinste Abrißstücke in die Flasche oder dergleichen
fallen, wo sie mechanische und bei Weitertransport durch den Sondenschlauch auch
medizinische Komplikationen bringen können.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen gattungsgemäßen Verschlußstopfen
so auszugestalten, daß bei vereinfachter Bauform unter Vermeidung der vorerwähnten
Nachteile eine Lösung mit höheren Gebrauchsvorteilen gegeben ist.
[0004] Erreicht ist dies durch die im Hauptanspruch angegebene Erfindung. Die Unteransprüche
stellen weitere erfinderische Lösungselemente heraus.
[0005] Zufolge dieser Ausgestaltung ist ein Verschlußstopfen geschaffen, der bei vereinfachter,
in hohen Maßtoleranzen möglicher Herstellung, vorzugsweise im spritztechnischen Verfahren,
eine optimierte Lösung hinsichtlich Abdichtung und späterem Gebrauch bis zum Einstecken
der Entleerungskanüle darstellt. Es liegt eine einfachst aber sicher vormontierte
Einheit von Deckel und Stopfenteil vor, der auch die Bördelkappe günstig zugeordnet
werden kann. Die Kanülendurchstechfläche - Kegelraumboden - ist absolut hygienisch
verdeckt. Der Flansch stabilisiert, insbesondere als Ringflansch, das Stopfenteil
und verbessert dessen Abdichtungssitz zur Flasche. Die Flaschenflüssigkeit kommt
nicht mehr in Berührung mit dem Gummi. Dieser verkörpert verbessert die Reserve an
elastischer Rückstellkraft für die genügende Abdichtungsanlage. Zum Flascheninneren
ist die gesamte TRP-Stopfenteilfläche abgedeckt durch entsprechenden Kunststoff,
vorzugsweise Polypropylen. Dieses ist absolut inert gegen die in Frage kommenden Flüssigkeiten
solcher Infusions- oder Transfusionsflaschen. Die Umfassung des unteren Stirnrandes
des Stopfenteiles durch diese Kunststoffabdeckung und deren Auslaufen an entsprechender
Stelle vermittelt, wie gefunden wurde, selbst im Bereich dieser Kante eine absolute
Abdichtung gegen Durchtritt der Flüssigkeit bis zum Stopfen. Andererseits verkörpert
die noch verbleibende durch die Rückstellkraft satt anliegende Rest-Mantelfläche
des Stopfenteiles den notwendigen absoluten luftdichten Abschluß. Beim Durchstecken
der Entnahmekanüle gelangen, wie gefunden wurde, keine Abbrechteile in das Flascheninnere
oder die Kanü le. Insbesondere, wenn der Stopfenteil als Hinterspritzung der vorgefertigten
Kunststoffabdeckung erzeugt wird, ergibt sich sogar der überraschende Effekt, daß
nach Herausziehen einer solchen, der üblichen Abmessung entsprechenden Kanüle wiederum
ein völlig dichter Verschluß vorliegt. Die Flasche läuft, auch auf den Kopf gestellt,
nicht selbsttätig aus. Beim Durchstechen der Entnahmekanüle erfolgt übergewichtig
nur ein Verdrängen der flächenverbundenen Materialien und es ergibt sich, bedingt
durch die hohe elastische Rückstellung des Stopfenmaterials, nach Herausziehen der
Kanüle wiederum ein für gewisse kurzzeitige Zwischenaufbewahrungen ausreichendes
Verschließen dieses durch Verdrängung gebildeten Loches. Die hohe Abdichtung im Bereich
des Auslaufrandes der Kunststoffabdeckung ist begünstigt, wenn sich erfindungsgemäß
die Kunststoffabdeckung zum Auslaufende hin verjüngt. Das Durchstechen ist erleichtert,
wenn gemäß der Erfindung die Kunststoffabdeckung im Bereich des Topfbodens verdünnt
ausgebildet ist. Die dabei gleichzeitig vorgesehene Maßnahme, an der Unterseite Rippen
vorzusehen, stabilisiert andererseits diese Zone gegen zu starkes Durchbiegen und
damit Längung des Materiales zum Beispiel beim Durchstecken der Entnahmekanüle. Die
sternförmige Anordnung entsprechender Rippen ist für eine Vergleichmäßigung dieser
Stabilisierung erheblich. Diese Form der Rippen ist auch formungstechnisch vorteilhaft.
Das Durchstecken ist optisch und handhabungstechnisch sicherer auszuführen, wenn
sich der Topfboden zum Flascheninneren hin als Kegelöffnung anbietet. Die Verbindung
der Deckkappe zum Stopfenteil über den entsprechenden Flansch bringt eine gute Zuordnung,
die sogar eine verbesserte Halterung gewährleistet bei in die Flasche eingesetztem
Verschlußstopfen. Durch diese Halterung kann auch die Spannkraft des Stopfenteiles
ohne weiteres sicher so groß erreicht werden, daß man diese Deckkappe gefahrlos zum
Anfassen der Flasche benutzen kann. Auch die entsprechende Fesselung der Bördelkappe
stellt eine gebrauchstechnisch optimale Weiterbildung dar. Sie gewährleistet auch
den Originalitätsverschluß; sie ist beim Tragen der Flasche jedoch nicht die einzige
bzw. wesentliche Kraftübertragungsbrücke zum Flaschenhals; dies ist vielmehr stärker
die Deckkappe.
[0006] Der Gegenstand der Erfindung ist auf den beiliegenden Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen Längsschnitt und
Fig. 2 eine Unteransicht gegen den Verschlußstopfen.
[0007] Der Verschlußstopfen besitzt das aus TPR bestehende Stopfenteil 1, die Deckkappe
2, die Bördelkappe 3 und die Kunststoff-Abdeckung 4. Letztere besteht vorzugsweise
aus Polypropylen. Das Stopfenteil 1 ist einerseits vorzugsweise in einer Form im
Wege der Hinterspritzung der Kunststoffabdekkung 4 gebildet.
[0008] Die Kunststoffabdeckung 4 formt eine flächengeschlossene Abdeckung der gesamten zum
Flascheninneren zugekehrten Innenseite 1′ des Stopfenteiles 1. Zu diesem Zweck umfaßt
die Kunststoffabdeckung 4 mit ihrem gebogenen Bereich 4′ den vorzugsweise gerundet
verlaufenden Stirnrand 1˝ des Stopfenteiles 1 und erstreckt sich mit ihrem Auslaufende
4˝ bis in die Außenmantelfläche 1‴ des Stopfenteiles 1. Das Auslaufende 4˝ der Kunststoffabdeckung
4 verdünnt sich zum Auslaufende hin. Der Stirnrand 5 des Auslaufendes 4˝ sitzt dabei
hälftig vertieft in die Mantelfläche 1‴ des Stopfenteiles 1.
[0009] An den topfförmigen Teil des Stopfenteiles 1 schließt sich ein Kragen 6 an. Dieser
bildet mit seiner Unterseite die Auflageschulter 7, welche in Einsteckstellung auf
dem Stirnrand 8 des Flaschenhalses 9 zu liegen kommt. Auf der Oberseite 10 dieses
Kragens 6 liegt der ringförmige Hals 11 einer Bördelkappe 3. Ein Umfaltelung 11′,
die in einer Abschrägungsnische 10′ einliegt, verfestigt diese Anordnung. Überdeckt
ist der ringförmige Hals 11 der Bördelkappe 3 von der äußeren Ringzone der Deckkappe
2. Diese besitzt den abgewinkelten Rand 2′ und ferner von der Innenseite abstehend
den Flansch 13, welcher in eine Ringnut 14 des topfförmigen Mittelteiles des Stopfenteiles
1 ragt. Der Flansch 13 hat dabei gegenüberliegende auswärts vorstehende Schrägflächen.
Diese bewirken bei Kompression des Stopfenteiles 1 eine verbesserte Steckhaftung zwischen
Flansch 13 und Deckkappe 2. Der untere Endbereich 12 der Bördelkappe 3 wird bei eingestecktem
Verschlußstopfen unter die rückspringende Kante 9′ des Flaschenhalses eingerollt.
[0010] Der Topfbodenbereich 14 des Stopfenteiles 1 ist kegelförmig zum Flascheninneren hin
eingezogen. Der sich an der Unterseite dieses Topfbodens 16 erstreckende Flächenbereich
der Abdeckung 4 ist verdünnt ausgebildet. Er ist mit sternförmig zueinanderstehenden
Rippen 15 ausgestattet. Die Enden der Rippen 15 belassen im zentralen Bereich einen
rippenlosen Abschnitt.
[0011] Alle in der Bescheibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale
sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht
sind.
1. Verschlußstopfen insbesondere für Infusionslösungen enthaltende Flaschen oder
dergleichen, mit einem in den Flaschenhals dichtend einzuführenden und mit einer
Auflageschulter auf den Flaschenhals aufsetzenden elastischen Stopfenteil und einem
damit verbundenen Deckelteil, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelteil (2) dem
Stopfenteil (1) im Wege der Klemmsteckverbindung zugeordnet ist, dadurch, daß der
Stopfenteil (1) eine Vertiefung (14) zum spreizenden Eintritt eines am Deckelteil
(2) vorstehenden Flansches (13) besitzt.
2. Verschlußkappe, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Flansch
(13) als Ringflansch und der Deckelteil (2) als Deckkappe gestaltet ist.
3. Verschlußkappe, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung als Ringnut (14) gestaltet ist.
4. Verschlußkappe, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Oberseite (10) des die Auflageschulter (7) bildenden
Kragens (6) des Stopfenteiles (1) und Deckkappe (2) der ringförmige Hals (11) einer
Bördelkappe (12) eingeklemmt ist.
5. Verschlußkappe, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine flächengeschlossene Abdeckung (4) der dem Flascheninneren
zugekehrten Innenseite (1′) des Stopfenteiles (1) welche - den unteren Stirnrand
(1˝) des Gummistopfenteiles (1) umfassend - bis in die Mantelfläche (1‴) des Gummistopfenteiles
(1) ausläuft.
6. Verschlußkappe, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Kunststoff-Abdeckung zum Auslaufende (4˝) hin
verjüngt.
7. Verschlußkappe, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffabdeckung (4) im Bereich des Topfbodens
(14) verdünnt ausgebildet und an ihrer dem Flascheninneren zugekehrten Seite Rippen
(15) ausbildet.
8. Verschlußkappe, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (15) sternförmig angeordnet sind.
9. Verschlußkappe, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Topfboden (16) einen zum Flascheninneren gerichteten
Kegel bildet.