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EP 0 330 935 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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06.09.1989 Patentblatt 1989/36 |
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Anmeldetag: 17.02.1989 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
01.03.1988 DE 3806546
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Anmelder: SEILSTORFER GMBH & CO.
METALLURGISCHE VERFAHRENSTECHNIK KG |
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D-83527 Haag (DE) |
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Erfinder: |
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- Seilstorfer, Helmut, Dipl.-Ing.
c/o SEILSTORFER
Kolbingerstrasse 7
D-8092 Haag-Winden (DE)
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Vertreter: Kilian, Helmut, Dr. et al |
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Wilhelms, Kilian & Partner
Patentanwälte
Eduard-Schmid-Strasse 2 D-81541 München D-81541 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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(57) Gegenstand der Erfindung ist eine Verbundwalze mit einem Walzengrundkörper (1) aus
einem Stahl und mindestens einem eine Arbeitsoberfläche der Verbundwalze ausbildenden
Walzenring (3) aus einem Arbeitswerkstoff, welcher in einem im Walzengrundkörper
(1) ausgebildeten, die Lage des Walzenrings (3) in einer walzenaxialen Richtung bestimmenden
und in der anderen walzenaxialen Richtung offenen Sitz aufgenommen ist, und mit einem
mit dem Walzengrundkörper (1) fest verbundenen Abschlußteil (4), welches zusammen
mit dem Sitz den Walzenring (3) walzenaxial festlegt, bei welcher das Abschlußteil
(4) mit dem Walzengrundkörper (1) und dem Walzenring (3) durch heißisostatisches
Pressen verbunden ist.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Verbundwalze gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Eine bekannte Verbundwalze dieser Art ist in Fig. 1 dargestellt. In einem Walzengrundkörper
1 aus niedriglegiertem Stahl ist im Außenbereich eine zylindrische Stufe 2 ausgenommen,
welche einen Sitz für einen Walzenring 3 aus einem Arbeitswerkstoff, im vorliegenden
Fall aus einem, üblicherweise pulvermetallurgisch kompaktierten, Hartmetall bildet.
Der Walzenring 3 wird in seinem Sitz durch ein ringförmiges Abschlußteil 4, in der
Regel aus dem gleichen Material wie der Walzengrundkörper, festgelegt. Das ringförmige
Abschlußteil 4 wird durch walzenachsenparallele Mutternschrauben 7 gesichert, mittels
derer der Walzengrundkörper 1 und das Abschlußteil 4 gegeneinander festgelegt werden
und damit der Walzenring 3 in seinem Sitz zwischen Walzengrundkörper 1 und Abschlußteil
4 geklemmt wird.
[0003] Eine derartige Walze ist verhältnismäßig aufwendig genau zu fertigen und außerdem
insofern nachteilig, als besonderes Augenmerk darauf gelegt werden muß, daß sich die
den Zusammenhalt von Walzengrundkörper und Walzenring gewährleistende Schraubenverbindung
im Betrieb nicht lockert.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Verbundwalze mit einem Walzengrundkörper und einem
darin festgelegten Walzenring zu schaffen, bei welcher die Verbindung zwischen Walzengrundkörper
und Walzenring besonders fest und sicher ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Verbundwalze gelöst, wie sie im Patentanspruch
1 gekennzeichnet ist.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Die Bindefestigkeit von Walzengrundkörper, Walzenring und Abschlußteil ist auf diese
Weise besonders hoch und bei gleichem Material von Abschlußteil und Walzengrundkörper
zwischen diesen Teile praktisch im Bereich der Grundfestigkeit des Werkstoffes.
[0008] Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung
naher erläutert. Auf dieser zeigt
Fig. 1, die bereits erwähnt wurde, eine Verbundwalze nach dem Stand der Technik, und
Fig. 2 eine Verbundwalze gemäß der Erfindung in einem Herstellungsschritt, bei welchem
sich die Teile der Walze vor dem heißisostatischen Pressen in der Kapsel befinden.
Fig. 2 zeigt einen Walzengrundkörper 1 aus einem niedriglegierten Stahl, beispielsweise
42CrMo4, in welchem eine mit der Walze koaxiale auswärtsgerichtete Stufe 2 mit zur
Walzenachse parallelen bzw. senkrechten Flächen ausgebildet ist, die als Aufnahme
für einen entsprechend geformten Walzenring 3 dient, welcher der Arbeitsoberfläche
der Walze die von ihr geforderten Eigenschaften verleiht. In einem typischen Anwendungsfall
besteht der Walzenring 3 aus einem Hartmetall, das üblicherweise ein pulvermetallurgisches
Produkt ist. Die die Aufnahme für den Walzenring 3 bildende Stufe 2 setzt sich in
einer weiteren Stufe 5 fort, die ein ringförmiges Abschlußteil 4 aufnimmt, welches
den Walzenring 3 in der durch die Stufe 2 gebildeten Aufnahme einschließt und festlegt.
Das Abschlußteil 4 ist vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Walzengrundkörper
1.
[0009] Nach dem Zusammenstellen der Walze in der beschriebenen Weise wird diese mit einer
Blechkapsel 6 aus niedriglegiertem gut schweißbaren Stahl umschlossen. Dieser Aufbau
wird dann in einem Autoklaven bei einem Druck von vorzugssweise etwa 1000 bar und
einer Temperatur von vorzugsweise etwa 1150°C, vorzugsweise 2 bis 3 Stunden in der
üblichen Weise verdichtet. Dadurch ergibt sich zwischen den Stahlteilen aus dem gleichen
niedriglegierten Stahl, also dem Walzengrundkörper 1 und dem Abschlußteil 4, eine
Bindefestigkeit, die der Grundfestigkeit des Werkstoffs entspricht. Ebenso ergibt
sich eine kraftschlüssige Verbindung zwischen dem Walzengrundkörper 1 und dem Abschlußteil
4 einerseits und dem Walzenring 3, vorzugsweise aus Hartmetall, andererseits.
[0010] Nach dem heißisostatischen Pressen wird die Kapsel 6, etwa durch Zerspanen, entfernt,
womit die fertige Walze zur Verfügung steht, die in dieser Form zum Walzen von Draht
oder Rohren verwendet wird.
1. Verbundwalze mit einem Walzengrundkörper (1) aus einem Stahl und mindestens einem
eine Arbeitsoberfläche der Verbundwalze ausbildenden Walzenring (3) aus einem Arbeitswerkstoff,
welcher in einem im Walzengrundkörper (1) ausgebildeten, die Lage des Walzenrings
(3) in einer walzenaxialen Richtung bestimmenden und in der anderen walzenaxialen
Richtung offenen Sitz aufgenommen ist, und mit einem mit dem Walzengrundkörper (1)
fest verbundenen Abschlußteil (4), welches zusammen mit dem Sitz den Walzenring (3)
walzenaxial festlegt, dadurch gekenn-zeichnet, daß das Abschlußteil (4) mit dem Walzengrundkörper (1) und dem Walzenring (3) durch
heißisostatisches Pressen verbunden ist.
2. Verbundwalze nach Anspruch 1, dadurchgekennzeichnet, daß der Sitz durch eine Stufe (2) im Walzengrundkörper (1) mit einer zur Walzenachse
parallelen Zylinderfläche und einer zur Walzenachse senkrechten Fläche gebildet ist.
3. Verbundwalze nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Stufe (2) und das Abschlußteil (4) eine in einer zur Walzenachse senkrechten
Ebene liegende radial nach außen offene Ringnut bestimmen, die durch den Walzenring
(3) eingenommen wird.
4. Verbundwalze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurchgekennzeichnet, daß das Abschlußteil (4) aus dem gleichen Werkstoff wie der Walzengrundkörper (1)
besteht.
5. Verbundwalze nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzengrundkörper (1) aus einem niedriglegierten Stahl und der Walzenring
(3) aus einem Hartmetall besteht.

