(19)
(11) EP 0 330 950 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.1989  Patentblatt  1989/36

(21) Anmeldenummer: 89102878.9

(22) Anmeldetag:  20.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25C 1/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 03.03.1988 DE 3806834

(71) Anmelder: HILTI Aktiengesellschaft
9494 Schaan (LI)

(72) Erfinder:
  • Philipp, Leo
    CH-7204 Untervaz (CH)

(74) Vertreter: Wildi, Roland 
Hilti Aktiengesellschaft Patentabteilung
9494 Schaan
9494 Schaan (LI)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pulverkraftbetriebenes Setzgerät


    (57) Das Setzgerät verfügt über einen Lauf (4) der eine Brennkam­mer aufweist. Die Brennkammer steht mit einem Abströmkanal 4c) in Verbindung, dessen Mündungsquerschnitt durch einen verschiebbaren Verschlusskolben (8) verstellbar ist. Dem Verschieben des Verschlusskolbens (8) parallel zur Haupt­achse des Laufes (4) dient eine Handhabe (9).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit einem eine Brennkammer aufweisenden Lauf, einem mit der Brennkammer in Verbindung stehenden Abströmkanal für die im Lauf entstehenden Treibgase und einem Regulierschieber zur Verstellung des Mündungsquerschnitts des Abströmkanales.

    [0002] Bei pulverkraftbetriebenen Setzgeräten sind verschiedene Ar­ten von Leistungsregulierungen bekannt. Bewährt haben sich in diesem Zusammenhang insbesondere Leistungsregulierungen, welche ein geregeltes Ableiten der Treibgase aus dem Lauf ermöglichen, wobei die Leistung umso geringer wird, je mehr Treibgase aus dem Lauf abgeleitet werden.

    [0003] Eine nach dem vorgenannten Prinzip arbeitende, in ihrem Auf­bau jedoch relativ aufwendige Leistungsregulierung ist aus der DE-PS 27 09 065 bekannt.

    [0004] Die Aufgabe der Schaffung einer gegen Verschmutzung unan­fälligen, in ihrem Aufbau einfachen und leicht bedienbaren Leistungsregulierung wird durch die vorliegende Erfindung dadurch gelöst, dass der Regulierschieber als von einer Handhabe parallel zur Hauptachse des Laufes verschiebbarer Verschlusskolben für den Abströmkanal ausgebildet ist.

    [0005] Durch Verschieben des Verschlusskolbens parallel zur Haupt­achse des Laufes kann der Abströmkanal stufenlos geöffnet oder geschlossen werden. Dabei bietet es sich an, den Ab­strömkanal im rückwärtigen Bereich des Laufes radial anzu­ordnen, beispielsweise in Form eines Langloches, wobei dieses Langloch quer zu seiner radialen Ausrichtung von einer Füh­rungsbohrung für den Verschlusskolben durchquert werden kann. Im Aufbau ist eine derartige, einen im genannten Sinne verschiebbaren Verschlusskolben verwendende Leistungsregu­lierung besonders einfach, da sie keine komplizierten Ar­beitsvorgänge bei der Herstellung der einzelnen Geräteteile benötigt.

    [0006] Die Verwendung eines Verschlusskolbens der vorgenannten Art bietet die Möglichkeit, das Verschmutzungsproblem in ein­facher Weise zu lösen, indem zweckmässigerweise der Verschluss­kolben scharfkantige Uebergänge zu Dichtflächen aufweist. Nachdem bei einem Verschlusskolben die Zylindermantelflächen als Dichtflächen wirken, sind als hier in Betracht kommende scharfkantige Uebergänge die Enden der Dichtflächen, bei­spielsweise am Ende des Verschlusskolbens oder an einem Ueber­gang zu einer Durchmesserreduzierung zu sehen. Das Verschie­ben der scharfkantigen Uebergänge entlang der Mündung des Abströmkanales hat eine Reinigung zur Folge, indem all­fällig festgesetzte Rückstände der Treibgase abgestreift werden.

    [0007] Vorzugsweise weist der Verschlusskolben ein mit der Handhabe in Verbindung stehendes Gewinde auf. Dadurch bietet sich die Möglichkeit, beispielsweise die Handhabe als von der Aussen­seite des Setzgerätes bedienbares Stellrad auszubilden, so dass durch Verdrehen dieses Stellrades dank der Gewindever­bindung eine genau dosierbare axiale Verstellung des Ver­schlusskolbens erzielt wird. Je nach Wahl der Gewindestei­gung wird eine ausreichende Feinverstellung des Verschluss­kolbens ermöglicht, so dass die Leistung des Setzgerätes aus­reichend genau dosierbar ist.

    [0008] Die Erfindung wird nachstehend, anhand von sie beispielsweise wiedergebenden Zeichnungen, näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 ein Setzgerät, teilweise im Längsschnitt;

    Fig. 2 einen Ausschnitt II der Fig. 1 in vergrösserter Darstellung.



    [0009] Das Setzgerät nach Fig. 1 verfügt über ein Gehäuse 1 mit seit­lich abragendem Handgriff 2 und einem Trigger 3. Im Gehäuse ist verschiebbar ein Lauf 4 mit einem setzrichtungsseitig daran angesetzten Mündungsteil 5 gelagert. In einer Lauf­bohrung 4a ist ein Treibkolben 6 angeordnet, der in das Mündungsteil 5 einragt. Das entgegen der Setzrichtung hinter dem Treibkolben 6 liegende Ende der Laufbohrung 4a bildet zu­sammen mit einem Kartuschenlager 4b eine Brennkammer. In einem der Setzrichtung abgewandten Gehäuseteil 1a ist ein an sich bekannter Zündstift 7 zur Zündung von im Kartuschen­lager 4b befindlichen Kartuschen in an sich bekannter Weise betätigbar. Die Laufbohrung 4a steht im Bereich der Brenn­kammer seitlich mit einem Abströmkanal 4c in Form eines die Wandung durchsetzenden Langloches in Verbindung. Der Abströmkanal 4c ist in Setzrichtung von einer Bohrung 4d durchsetzt, deren Durchmesser die Breite des Spaltes über­ragt.

    [0010] Ein im der Setzrichtung abgewandten Gehäuseteil 1a ver­schiebbar gelagerter Verschlusskolben 8 ragt in die Bohrung 4d und vermag je nach axialer Stellung den Mündungsquer­schnitt des Abströmkanals 4c zu verändern. Wie die Fig. 2 verdeutlicht, verfügt der Verschlusskolben 8 in dem in die Bohrung 4d einragenden Bereich über einen Abschnitt 8a mit reduziertem Durchmesser. Die Länge des Abschnittes 8a ent­spricht der Länge des Abströmkanals 4c. An den Abschnitt 8a schliessen sich beidseitig mit dem Durchmesser der Bohrung 4d korrespondierende Dichtflächen 8b an. Die Uebergänge der Dichtflächen 8b sind scharfkantig ausgebildet. In dem sich im Gehäuseteil 1a befindlichen Bereich trägt der Verschluss­kolben 8 einen Querstift 8c, der in eine Längsnut 1b im Ge­häuseteil 1a einragt und so ein Verdrehen des Verschluss­kolbens 8 unterbindet. Entgegen der Setzrichtung schliesst sich an den Querstift 8c ein Gewinde 8d an. Auf diesem sitzt im Gehäuse 1a unverschiebbar geführt ein Stellrad 9. Das Stellrad 9 verfügt zur leichteren Drehbetätigung aussensei­tig über einen Rändel 9a.

    [0011] Zum Regulieren der Leistung des Setzgerätes wird das Stell­rad 9 gedreht. Je nach Drehsinn verschiebt sich dabei der Ver­schlusskolben 8 in oder entgegen der Setzrichtung, wodurch sich der Mündungsquerschnitt des Abströmkanals 4c verstellt. Entsprechend der Grösse des Mündungsquerschnittes vermag mehr oder weniger Treibgas aus der Brennkammer in den Raum zwischen dem Lauf 4 und dem Gehäuse 1 zu entweichen, so dass zusätzlich eine Schalldämmung erzielt wird. Nach jedem Setz­vorgang wird der Lauf 4 zum Entfernen der Kartuschenreste in Setzrichtung vorgezogen und nach dem Bestücken mit einer neuen Kartusche wieder in die gezeigte Stellung zurückge­bracht. Dabei befreit der Verschlusskolben 8 mit den scharf­kantigen Uebergängen jedesmal die Bohrung 4d von Rückständen, die durch die Treibgase verursacht werden. Die Leistungsre­gulierung bleibt dadurch auf Dauer funktionstüchtig.


    Ansprüche

    1. Pulverkraftbetriebenes Setzgerät mit einem eine Brenn­kammer aufweisenden Lauf (4), einem mit der Brennkammer in Verbindung stehenden Abströmkanal (4c) für die im Lauf (4) entstehenden Treibgase und einem Regulierschieber zur Verstellung des Mündungsquerschnitts des Abströmka­nales (4e), dadurch gekennzeichnet, dass der Regulierschieber als von einer Handhabe (9) parallel zur Hauptachse des Laufes (4) verschiebbarer Verschlusskolben (8) für den Abströmkanal (4c) ausgebil­det ist.
     
    2. Setzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskolben (8) scharfkantige Uebergänge zu Dicht­flächen (8b) aufweist.
     
    3. Setzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusskolben (8) ein mit der Handhabe (9) in Verbindung stehendes Gewinde (8d) aufweist.
     
    4. Setzgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Handhabe als von der Aussen­seite des Setzgerätes bedienbares Stellrad (9) ausge­bildet ist.
     




    Zeichnung