[0001] Die Erfindung betrifft ein pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit Lauf, Laufmündungsteil
und Zündeinrichtung, wobei zum Spannen der Zündeinrichtung ein längs der Laufachse
verschiebbarer Spannstössel vorgesehen ist, der mit einem verschiebbar im Laufmündungsteil
gelagerten, dessen Stirnseite in entspannter Stellung überragenden Tastglied zusammenwirkt.
[0002] Aus Sicherheitsgründen weisen pulverkraftbetriebene Bolzensetzgeräte Zündeinrichtungen
auf, die erst gespannt sind, wenn das Bolzensetzgerät ausreichend gegen ein Bauteil
gepresst wird. Zu diesem Zwecke sind Geräte bekannt, bei welchen der Lauf verschiebbar
gelagert ist und beim Anpressen gegen das Bauteil entgegen der Setzrichtung verschoben
wird und dabei die Zündeinrichtung spannt.
[0003] Nachdem das Laufmündungsteil solch bekannter Bolzensetzgeräte eine relativ grosse
Stirnfläche hat, besteht die Möglichkeit, dass der Lauf schon bei unvollständigem
Anpressen gegen ein Bauteil bereits die Zündeinrichtung spannt. Um diesem sicherheitstechnischen
Nachteil zu begegnen, ist beispielsweise aus der DE-PS 1 503 045 ein Bolzensetzgerät
bekannt, bei welchem ein das Laufmündungsteil durchsetzender Spannstössel unter Zwischenschaltung
eines Spannstössels zum Spannen der Zündeinrichtung vorgesehen ist. Dank der kleinen
Aufstandsfläche des vor dem Spannen der Zündeinrichtung die Stirnseite des Bolzenführungsteiles
überragenden Spanngliedes ist eine gezielte Auflage auf dem Bauteil und eine hohe
spezifische Flächenpressung zum Spannen der Zündeinrichtung erforderlich. Die sicherheitstechnischen
Aspekte werden bei diesem bekannten Bolzensetzgerät somit erfüllt, allerdings unter
Inkaufnahme des Nachteiles, dass das Bolzenführungsteil drehschlüssig mit den übrigen
Teilen des Bolzensetzgerätes verbunden ist, so dass Zugänglichkeitsprobleme entstehen,
weil das in der Projektion grossflächige Laufmündungsteil, beispielsweise nicht gegenüber
dem abstehenden Griff des Bolzensetzgerätes in eine anwendungsgerechte Position
gebracht werden kann.
[0004] Der letztgenannte Nachteil, dh die anwendungsgerechte Ausrichtung eines Bolzenführungsteiles
gegenüber den übrigen Teilen des Bolzensetzgerätes ist bei dem aus der DE-OS 36 06
514 bekannten Bolzensetzgerät gelöst, allerdings unter Inkaufnahme des eingangs geschilderten
Sicherheitsnachteiles, indem bei diesem bekannten Bolzensetzgerät wiederum mit dem
Lauf die Zündeinrichtung gespannt wird.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bolzensetzgerät zu schaffen, das einerseits
den sicherheitstechnischen Aspekten in Bezug auf das Spannen der Zündeinrichtung Rechnung
trägt und andererseits einen ungehinderten Einsatz auch an schwer zugänglichen Stellen
ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäss wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass das Laufmündungsteil gegenüber
dem Lauf um dessen Achse verdrehbar gelagert ist und zwischen Spannstössel und Tastglied
eine längs der Laufachse verschiebbare Hülse angeordnet ist, deren eine Stirnseite
mit dem Spannstössel und deren andere Stirnseite mit dem Tastglied zusammenwirkt.
[0007] Die Anordnung der verschiebbaren Hülse zwischen Spannstössel und Tastglied stellt
sicher, dass das Tastglied in jeder beliebigen Drehstellung des Laufmündungsteiles
der Verschiebung des Spannstössels und damit der Spannung der Zündeinrichtung dienen
kann. Damit wirkt die eine Stirnseite der Hülse immer mit dem Spannstössel und die
andere Stirnseite mit dem Tastglied zusammen.
[0008] Die vorgenannten Voraussetzungen sind insbesondere dann gegegeben, wenn die dem
Laufmündungsteil zugewandte Stirnseite der Hülse in der axialen Projektion der Bahn
liegt, welche das Tastglied beim Verdrehen des Laufmündungsteiles um die Laufachse
beschreibt. Dabei umgibt die Hülse den Lauf vorzugsweise konzentrisch.
[0009] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel
wiedergibt, näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Bolzensetzgerät in Zündbereitschaftsstellung, teilweise im Längsschnitt;
Fig. 2 den Vorderbereich des Bolzensetzgerätes nach Fig. 1, in Ruhestellung.
[0010] Das Bolzensetzgerät verfügt über ein Gehäuse 1 mit einem seitlich abragenden Handgriff
1a. Im Handgriff 1a ist ein Trigger 2 gelagert. Im vorderen Bereich des Gehäuses 1
ist ein Lauf 3 verschiebbar angeordnet. An den Lauf 3 schliesst vorderseitig ein Laufmündungsteil
4 an. Der axial unverschieblichen, um die Achse des Laufes 3 verdrehbaren Halterung
des Laufmündungsteiles 4 dient ein Riegel 5. Dieser sitzt in einem Durchbruch 3a des
Laufes 3 und wird von einer Ringfeder 6 in Eingriff mit einer Ringnut 4a des Laufmündungsteiles
4 gehalten. Der Dreharretierung des Laufmündungsteiles 4 in beliebiger Drehstellung
dient ein im Laufmündungsteil 4 sitzender Rastbolzen 7, der von einer Druckfeder
8 gegen die Rastvertiefungen 3b aufweisende vordere Stirnseite des Laufes 3 gedrückt
wird. Im Laufmündungsteil 4 ist ein stabförmiges Tastglied 9 verschiebbar gelagert,
welches das Laufmündungsteil 4 wechselweise entweder nach vorne oder nach hinten überragt.
Die Verschiebbarkeit des Tastgliedes 9 wird durch einen im Laufmündungsteil 4 sitzenden
Querstift 11, der in eine Auskehlung 9a des Tastgliedes 9 einragt, begrenzt.
[0011] Rückwärtig zum Tastglied 9 ist zwischen dem Lauf 3 und dem Gehäuse 1 eine den Lauf
3 konzentrisch umgebende Hülse 12 verschiebbar gelagert. Deren vordere dh setzrichtungsseitige
Stirnseite überdeckt sich in Axialprojektion mit der rückwärtigen Stirnseite des
Tastgliedes 9.
[0012] Im Lauf 3 und im Laufmündungsteil 4 ist ein Treibkolben 13 verschiebbar gelagert.
In die den Treibkolben 13 aufnehmende Laufbohrung 3c mündet rückwärtig ein Kartuschenlager
3d. Der Lauf 3 stützt sich in Zündbereitschaftsstellung unter Anpressdruck an einem
Bauteil 14 ab und liegt rückwärtig an einem im Gehäuse 1 abgestützten Verschlussteil
15 an. Eine Zündeinrichtung 16 mit einem Zündstift 17, der im Verschlussteil 15 verschiebbar
gelagert ist, und einer Zündfeder 18 befindet sich im rückwärtigen Gehäusebereich
des Gehäuses 1. Ein vom Zündstift 17 seitlich abragender Arm 17a wirkt für das Spannen
der Zündeinrichtung 16 mit einem längs der Laufachse verschiebbaren, an der Hülse
12 aufstehenden Spannstössel 19 zusammen.
[0013] Beim Anpressen des Setzgerätes gegen das Bauteil 14 durch Druckausübung auf den Handgriff
1a wird zuerst das in Ruhestellung (Fig. 2) das Laufmündungsteil 4 überragende Tastglied
9 im Laufmündungsteil 4 entgegen der Setzrichtung verschoben. Das Tastglied 9 überträgt
die Verschiebebewegung auf die Hülse 12, die ihrerseits den Spannstössel 19 entgegen
der Setzrichtung gegen die Kraft der Zündfeder 18 verschiebt. Durch weiteres stärkeres
Anpressen des Setzgerätes wird in der Folge auch das Laufmündungsteil 4 zusammen mit
dem Tastglied 9 entgegen der Setzrichtung aus der in Fig. 2 gezeigten Ruhestellung
in die der Fig. 1 entnehmbare Zündbereitschaftsstellung verschoben. Auch dieser Verschiebeweg
wird zum Spannen der Zündeinrichtung 16 vom Tastglied 9 über die Hülse 12 und den
Spannstössel 19 übertragen. Durch Ausrücken des Armes 17a aus der Axialprojektion
des Spannstössels 19 kann der Zündstift 17 zum Zünden einer Kartusche freigegeben
werden. Für den neuerlichen Angriff des Spannstössels 19 am zum Zünden in Setzrichtung
gewanderten Arm 17a des Zündstiftes 17 ist eine den Stössel in Setzrichtung treibende
Feder 21 vorgesehen.
[0014] Das Laufmündungsteil 4 kann zusammen mit dem Tastglied 9 in beliebiger Drehstellung
gegenüber dem Lauf 3 eingesetzt werden, da das Tastglied 9 stets die Anpresskraft
zum Erlangen der Zündbereitschaftsstellung auf die ringförmige Stirnseite der Hülse
12 zu übertragen vermag.
1. Pulverkraftbetriebenes Bolzensetzgerät mit Lauf (3), Laufmündungsteil (4) und Zündeinrichtung
(16), wobei zum Spannen der Zündeinrichtung (16) ein längs der Laufachse verschiebbarer
Spannstössel (19) vorgesehen ist, der mit einem verschiebbar im Laufmündungsteil (4)
gelagerten, dessen Stirnseite in entspannter Stellung überragenden Tastglied (9)
zusammenwirkt, dadurch gekennzeichnet, dass das Laufmündungsteil (4) gegenüber dem Lauf (3) um dessen Achse verdrehbar
gelagert ist und zwischen Spannstössel (19) und Tastglied (9) eine längs der Laufachse
verschiebbare Hülse (12) angeordnet ist, deren eine Stirnseite mit dem Spannstössel
(19) und deren andere Stirnseite mit dem Tastglied (9) zusammenwirkt.
2. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die setzrichtungsseitige
Stirnseite der Hülse (12) der axialen Rotationsprojektion des mit dem Laufmündungsteil
(4) um die Laufachse verdrehbaren Tastgliedes (9) entspricht.
3. Bolzensetzgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülse
(12) den Lauf (3) konzentrisch umgibt.