[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft wäßrige Textilbehandlungsmittel auf der Grundlage
von 1,3-Dialkyl-4,5-dihydroxi- imidazolidinonen und ausgewählten mehrwertigen Alkoholen.
Sie dienen zur formaldehydfreien Ausrüstung von Textilmaterial, das zumindest teilweise
aus Zellulose- oder Regeneratzellulosefasern besteht, um diesem Knitter- und Krumpffestigkeit
zu verleihen.
[0002] Das Knitterfestmachen sowie die Pflegeleichtausrüstung und Verbesserung der Naßstabilität
von Zellulose enthaltendem Textilmaterial ist seit langem bekannt. Die meisten der
für diesen Zweck verwendeten Produkte beruhen auf Additionsprodukten von Formaldehyd
an Harnstoff und/oder Melamin sowie an deren Derivate. Diese Additionsprodukte werden
in Form von wäßrigen Lösungen zusammen mit einem geeigneten Katalysator auf das Textilmaterial
aufgebracht, getrocknet und auf der Faser zu Aminoplastharzen ausgehärtet. Nachteilig
an diesen bekannten Verfahren ist, daß in verschiedenen Stadien, besonders beim Trocknen,
beim Kondensieren und auch bei der Lagerung des ausgerüsteten Textilmaterials Formaldehyd
abgespalten wird, so daß durch gesonderte Maßnahmen, z.B. durch wirksames Absaugen
während des Trocknens und entsprechender Reinigung der Abluft oder durch Nachwaschen
nach dem Aushärten der unerwünschte freie Formaldehyd weitgehend entfernt werden muß.
[0003] Es hat nicht an Versuchen gefehlt, an Stelle der Aminoplastvorprodukte (= Anlagerungsprodukte
des Formaldehyds an Harnstoff, Melamin und/oder an deren Derivate) mit Produkten Knitterfestigkeit
zu erzielen, bei welchen kein Formaldehyd abgespalten werden kann. Für diesen Zweck
wurde schon vor vielen Jahren das 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon vorgeschlagen
(US-PS 3.112.156). Doch zeigen die nach diesem Vorschlag behandelten Baumwollgewebe
starke Vergilbung. Nach zwei weiteren Vorschlägen (Jap. Patentanmeldung 58/87367 und
58/87368; ref. in C.A.99 (24):196 609 s und 196 610 k, 1983) soll der Weißgrad verbessert
sein, wenn man den Ausrüstungsflotten Polyethylen- oder Polypropylenglykol bzw. Ethylen-
oder Diethylenglykol zusetzt. Schließlich ist noch ein weiteres Verfahren bekannt
geworden, bei welchem 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon zusammen mit Glycerin
angewandt wird (Jap. Patentanmeldung 59/116 476; ref. in C.A. 102 (4): 26 301 y).
Die Nacharbeitung dieser Vorschläge hat jedoch ergeben, daß der gewünschte Erfolg,
nämlich die Verbesserung des Weißgrades nur in unbefriedigendem Maße eintritt, wie
in den Vergleichsbeispielen gezeigt wird.
[0004] Die Erfinder haben sich nun die Aufgabe gestellt, bei der Ausrüstung von Zellulose
enthaltendem Textilmaterial mit 1,3-Dialkyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinonen die Vergilbung
der mit diesen Imidazolidinonen behandelten Textilmaterialien zu vermeiden oder doch
zumindest entscheidend zu vermindern. Diese Aufgabe wurde überraschenderweise durch
die Mitverwendung von ganz bestimmten, ausgewählten, mehrwertigen Alkoholen gelöst.
[0005] Die Erfindung betrifft somit wäßrige Textilbehandlungsmittel, die 1,3-Dialkyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinone,
deren Hydroxigruppen ganz oder teilweise mit niedrigen Alkoholen verethert sein können,
und mehrwertige Alkohole der allgemeinen Formeln
RCH(OH)-(CH₂)
y-CH(OH)-R′, Ia)
worin R und R′ unabhängig voneinander H oder CH₃ und y gleich
1 bis 4 bedeuten
und/oder
R˝-C(CH₂OH)₃, Ib)
worin R˝ einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen bedeutet, enthalten, wobei die genannten
Imidazolidinone auch zumindestens teilweise mit den mehrwertigen Alkoholen der Formeln
Ia) und/oder Ib) verethert sein können. Nach einer besonderen Ausführungsform enthalten
die Ausrüstungsmittel zusätzlich wasserlösliche, Epoxigruppen enthaltende hydrophile
Silikone.
Die Ausrüstungsmittel enthalten in der Regel zwischen 35 und 80 % an Wirksubstanzen,
worunter die Imidazolidinone, die mehrwertigen Alkohole und die gegebenenfalls zusätzlich
vorhandenen hydrophilen Silikone zu verstehen sind. Darüber hinaus wird ein Verfahren
zum Knitterfest machen von Textilmaterial, das zumindest teilweise aus Zellulose-
oder Regeneratzellulose besteht, unter Verwendung der genannten Textilbehandlungsmittel
beansprucht. Die genannte 1,3-Dialkyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinone und deren Ether
mit niedrigen Alkoholen (1 bis 4 C-Atome) sind bekannt und können beispielsweise nach
der EP-OS 141 755 oder der US- PS 3.260.565 hergestellt werden. Wegen seiner einfachen
Herstellungsweise wird das 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon bevorzugt. Besonders
bevorzugt werden jedoch die Umsetzungsprodukte der Dialkyl-dihydroxi-imidazolidinone,
in denen die Dihydroxigruppen mit Alkoholen ganz oder teilweise verethert sind. Hierfür
kommen einerseits niedrige Alkohole mit 1 bis 4 C-Atomen, zum anderen vor allem aber
die mehrwertigen Alkohole der Formeln Ia) und Ib) in Betracht. Die Veretherung führt
dazu, daß die Imidazolidinone in Wasser besser löslich werden, was vor allem für
die Bereitstellung möglichst konzentrierter Textilbehandlungsmittel von Bedeutung
ist. Andernfalls würde es leicht zu Abscheidungen von Feststoffen kommen. Die Hydroxigruppen
in 4- und 5-Stellung können dabei mit den genannten Alkoholen vollständig verethert
sein. Meist genügt aber schon eine teilweise Veretherung, da dieses Ziel, je nach
verwendetem ein- oder mehrwertigem Alkohol, bereits mit einer teilweisen Veretherung
erreicht wird. Die Durchführung der Veretherung kann dabei nach dem in der bereits
erwähnten US-PS 3.260.565 aufgezeigten Verfahren erfolgen.
[0006] Wie schon kurz erwähnt, tritt bei der Behandlung von Zellulose enthaltendem Fasermaterial,
um diesem Knitterfesteigenschaften zu verleihen, mit Dialkyldihydroxiimidazolidinonen
in Gegenwart der üblichen Katalysatoren ohne und mit den nach dem Stand der Technik
bekannten mehrwertigen Alkoholen das Problem auf, daß das Fasermaterial beim Erhitzen
erheblich vergilbt. Bei Farbware kommt es vor allem bei Verwendung von Zinksalzen
als Katalysator zu deutlichen Farbtonverschiebungen. Diese Erhitzung ist zur Erzielung
der gewünschten Knitter- und Krumpffestigkeit sowie auch im Rahmen weiterer Bearbeitungsschritte
unbedingt erforderlich. Dabei sind bei dem relativ träge reagierenden Imidazolidinon
Temperaturen bis etwa 180°C und mehr erforderlich (vgl. z.B. US-PS 3.260.565). Entscheidend
für eine technische Anwendung ist daher, daß der Weißgrad der Ware nach dem Erhitzen
soweit wie möglich dem Weißgrad der mit den üblichen Aminoplastvorprodukten, wie z.B.
mit dem 1,3-Dimethylol-4,5-dihydroxi-imidazolidinon, behandelten Ware entspricht.
[0007] Wie aus dem bereits aufgezeigten Stand der Technik hervorgeht, sind zu dem gleichen
Ziel, nämlich der Verbesserung des Weißgrades, verschiedene mehrwertige Alkohole
vorgeschlagen worden, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Die Auswahl des richtigen
mehrwertigen Alkohols ist von erfindungswesentlicher Bedeutung. Gerade die verschiedenen
Vorschläge mit nur geringem Erfolg ließen nicht erwarten, daß mit der Auswahl ganz
bestimmter mehrwertiger Alkohole in dieser Hinsicht noch entscheidende Vorteile erzielt
werden könnnen.
[0008] Bei den erfindungsgemäß ausgewählten mehrwertigen Alkoholen handelt es sich um solche
der allgemeinen Formeln:
RCH(OH)-(CH₂)
y-CH(OH)-R′ Ia)
worin R und R′ unabhängig voneinander H oder CH₃ und
y = 1 bis 4 bedeuten, und
R˝-C(CH₂)OH)₃ Ib)
worin R˝ einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen bedeutet.
[0009] Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung auch Mischungen aus den genannten
Verbindungen der Formeln Ia) und Ib) eingesetzt werden.
[0010] Zu den mehrwertigen Alkoholen der allgemeinen Formel Ia) sind das 2-Methyl-2,4-pentandiol
und insbesondere das 1,6-Hexandiol zu nennen. Worauf diese Ausnahmestellung beruht,
ist nicht bekannt.
[0011] Bei der 2. Gruppe der mehrwertigen Alkohole - Formel Ib) - sind das 1,1,1-Tris(hydroximethyl)-ethan
und -propan hervorzuheben, wobei sich das Propanderivat noch etwas günstiger als das
Ethanderivat verhält. Die Wirksamkeit dieser Verbindungen ist besonders überraschend,
da das nahe verwandte Glycerin deutlich schlechtere Werte ergibt. Bemerkenswert ist
in diesem Zusammenhang auch, daß beispielsweise das 1,2,6-Hexantriol praktisch keine
Verbesserung des Weißgrades ergibt. Dies zeigt, welch strenge Auswahl getroffen werden
mußte, um das gesteckte Ziel zu erreichen. Von allen genannten, erfindungsgemäß ausgewählten
mehrwertigen Alkoholen werden das 1,1,1-Tris(hydroximethyl)-propan und das 1,6-Hexandiol
besonders bevorzugt.
[0012] Die ausgewählten mehrwertigen Alkohole werden in Mengen von etwa 10 bis 80, insbesondere
30 bis 60 Gew.%, bezogen auf das eingesetzte Dialkyldihydroxi-imidazolidinon, gerechnet
als Feststoff, eingesetzt.
[0013] Das Imidazolidinon kommt in den Ausrüstungsflotten im allgemeinen in Mengen von 40
bis 120 g/l, insbesondere in Mengen von 60 bis 100 g/l (gerechnet als Feststoff) zum
Einsatz.
[0014] Zur Aushärtung bzw. Vernetzung mit der Faser sind neben den hohen Temperaturen noch
Katalysatoren erforderlich. Hierzu sind von den allgemein üblichen Katalysatoren Magnesiumsalze,
insbesondere das Magnesiumchlorid hervorzuheben, das bevorzugt zusammen mit Essigsäure
oder Zitronensäure (evtl. teilweise neutralisiert) oder zusammen mit Fluoroboraten,
wie Natrium- oder Kaliumfluoroborat, die eine verstärkende Wirkung haben, eingesetzt
wird. Prinzipiell geeignet sind auch Zinksalze, wie Zinknitrat, Zinkchlorid oder Zinkfluoroborat,
die aber aus ökologischen Gründen weniger bevorzugt sind.
[0015] Bei den Katalysatoren wirkt sich auf die Verbesserung des Weißgrades die Mitverwendung
von Calciumchlorid, Alkalihalogeniden und Alkalisalzen von Hydroxicarbonsäuren günstig
aus.
[0016] Eine weitere, vorteilhafte Variante des Verfahrens besteht darin, daß man den Ausrüstungsflotten
wasserlösliche Epoxigruppen enthaltende, hydrophile Silikone zusetzt. Hierbei handelt
es sich um Silikone, die außer den Epoxigruppen noch Polyalkylenoxidgruppen enthalten,
die die Wasserlöslichkeit und Hydrophilität bewirken. Diese Silikone weisen in der
Regel eine Viskosität von 1000 bis 8000 mPa.s auf. Ihr Gehalt an Epoxigruppen beträgt
ca. 0,2 bis 4 g Epoxigruppen je 100 g Silikon. Die hydrophilen Silikone sind hinreichend
bekannt, so daß sich weitere Erläuterungen (siehe US-PS 4.184.004, DE-OS 3.418.880
und EP-OS 193.402) erübrigen.
[0017] Die Vorteile der Mitverwendung derartiger Silikone bestehen darin, daß sie dem behandelten
Material einen permanenten weichen Griff verleihen und die Entknitterungseigenschaften
günstig beeinflussen. Im Gegensatz zu dem mit den herkömmlichen Silikonen behandelten
Textilmaterial bleibt dieses hydrophil, was im Hinblick auf die Fähigkeit zur Feuchtigkeitsaufnahme
häufig erwünscht ist. Wie schon erwähnt, können diese hydrophilen Silikone wegen
ihrer Wasserlöslichkeit ohne weiteres auch den Textilbehandlungsmitteln einverleibt
werden.
[0018] Es versteht sich von selbst, daß die Ausrüstungsflotten darüber hinaus noch weitere,
in der Textilindustrie übliche Hilfsmittel, wie Netzmittel, Füllharze, Flammschutz-
und Schiebefestmittel, Mittel zur Hydrophobierung und Oleophobierung und ähnliche
Produkte sowie - soweit erforderlich - die dazugehörigen Katalysatoren enthalten.
Ferner können auch - falls ein geringer Gehalt an Formaldehyd akzeptiert wird - formaldehydarme
Harze auf Basis von Aminoplastvorprodukten zur weiteren Steigerung der Knitterfesteigenschaften
mitverwendet werden.
[0019] Die Ausrüstung mit den genannten weiteren Textilhilfsmitteln kann mit der gleichen
Ausrüstungsflotte erfolgen oder - je nach den Anforderungen der Praxis - auch mit
einer gesonderten Flotte vorgenommen werden. Die Behandlung mit den Ausrüstungsflotten
kann nach den in der Textilindustrie üblichen Methoden, beispielsweise durch Tauchen,
Klotzen, Besprühen oder Beschichten erfolgen. Je nach der angewandten Ausrüstungsmethode
richtet sich auch der Gehalt der wirksamen Bestandteile in dem Behandlungsmedium,
was dem Fachmann geläufig ist.
[0020] Nach der Flottenaufnahme wird das Textilmaterial unter üblichen Bedingungen getrocknet
und dann bei 130°C bis 190°C, vorzugsweise bei 150°C bis 170°C während einer Dauer
von ca. 1/2 Minute bis zu ca. 15 Minuten gehärtet. Es empfiehlt sich, das behandelte
Textilmaterial noch kurz nachzuwaschen, da hierdurch eine zusätzliche Verbesserung
des Weißgrades zu beobachten ist.
Nach dem beanspruchten Verfahren kann Textilmaterial, das zumindest teilweise aus
Zellulose- oder Regeneratzellulose besteht, knitterfest ausgerüstet werden. Unter
"Textilmaterial" sind dabei sowohl Gewebe als auch Maschenware und - sofern vorverfestigt
- auch Vliese zu verstehen. Neben den Zellulose- bzw. Regeneratzellulosefasern kann
das Textilmaterial noch andere Naturfasern, vor allem aber Synthesefasern, wie Polyester-,
Polyamid- oder Polyacrylnitrilfasern enthalten. Besonders hervorzuheben sind Baumwoll/Polyester-Mischgewebe.
[0021] Das so behandelte Textilmaterial weist gute Naß- und Trockenknittererholung sowie
gute Krumpfbeständigkeit auf. Besonders hervorzuheben ist, daß der Weißgrad gegenüber
dem Stand der Technik erheblich verbessert ist. Es konnte nicht erwartet werden, daß
Dialkyl-dihydroxiimidazolidinone, die bereits seit mehr als 20 Jahren als Mittel
zum Knitterfestmachen von Zellulose enthaltendem Textilgut bekannt sind (US-PS 3.112.156),
in ihrer Anwendbarkeit durch die Mitverwendung ausgewählter mehrwertiger Alkohole
hinsichtlich des Weißgrades so verbes sert werden können, daß die Erhaltung des Weißgrades
an die Werte herankommt, wie sie mit den herkömmlichen Aminoplastharzen, wie z.B.
mit Dimethyloldihydroxi-imidazolidinon, erzielbar sind.
[0022] Die Bestimmung des Weißgrades erfolgt nach einer von GANZ entwickelten Formel (vgl.
hierzu Publikation "Methoden und Einsatzmöglichkeiten der farbmetrischen Weißbewertung
von Textilien" von R. Griesser, CIBA-GEIGY-Broschüre Nr. 9140 D (Ausgabe 1981); siehe
auch Textilveredlung 18 (1983), Nr. 5, Seiten 157-162). Für diese Untersuchungen
hat sich das "ELREPHO 2000 Spektralphotometer für Remissionsmessungen" von DATACOLOR
bewährt. Dabei hat sich, wie dem Fachmann allgemein bekannt, wiederum gezeigt, daß
die erzielbaren Ergebnisse von den verwendeten optischen Aufhellern abhängig sind,
wobei auch die Formulierung des Aufhellers in das Ergebnis - besonders bei höheren
Kondensationstemperaturen - eingeht.
[0023] Die vorliegende Erfindung wird anhand der folgenden Beispiele näher beschrieben,
wobei Teile gleich Gewichtsteile und Prozentangaben gleich Gewichtsprozent sind.
Ausrüstungsmittel A
[0024] Dieses Ausrüstungsmittel enthält
37,5 % 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon mit Methanol anverethert (gerechnet
als Feststoff),
20 % Tris(hydroximethyl)-propan und
42,5 % Wasser.
Ausrüstungsmittel B
[0025] Wie A), jedoch anstelle des Tris(hydroximethyl)-propans die gleiche Menge Tris(hydroximethyl)-ethan.
Ausrüstungsmittel C
[0026] Wie A), jedoch anstelle des Tris(hydroximethyl)-propans die gleiche Menge 1,6-Hexandiol.
Ausrüstungsmittel D (Vergleich)
[0027] Wie A), jedoch anstelle des Tris(hydroximethyl)-propans die gleiche Menge Diethylenglykol.
Ausrüstungsmittel E (Vergleich)
[0028] Wie A), jedoch anstelle des Tris(hydroximethyl)-propans die gleiche Menge Glycerin.
Beispiel 1
[0029] Mit den Ausrüstungsmitteln A bis E wurden wäßrige Flotten hergestellt, die im Liter
jeweils 200 g des Mittels sowie 24 g Magnesiumchlorid-hexahydrat und 0,3 g Natriumfluoroborat
enthalten (Flotten 1 A bis 1 E). Mit diesen Flotten wurde ein mit 3,4 g/l®UVITEX MST
300 % (CIBA-GEIGY AG) optisch voraufgehellterßaumwollpopeline (m²-Gewicht 110 g)
getränkt, auf eine Flottenaufnahme von 65 % abgequetscht und 10 Minuten bei 100°C
getrocknet.
[0030] Die erhaltenen Ausrüstungsmuster wurden in jeweils 4 Abschnitte geteilt und diese
dann zur Aushärtung unter verschiedenen Bedingungen der Einwirkung höherer Temperatur
unterworfen, und zwar für
7 Minuten 130°C (T1), 5 Minuten 150°C (T2),
2 Minuten 170°C (T3) und 45 Sek. 190°C (T4).
Anschließend wurde der Weißgrad nach Ganz gemessen. Die Methode ist in der genannten
Literatur beschrieben (s. Seite 10, Zeilen 5 ff. der Beschreibung).
[0031] Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle I zusammengefaßt.
Tabelle I
Flotte |
1 A |
1 B |
1 C |
1 D (Vergl.) |
1 E (Vergl.) |
aufgehelltes Gewebe |
Kond. |
|
|
|
|
|
|
T 1 |
207 |
205 |
206 |
199 |
196 |
189 |
T 2 |
194 |
194 |
192 |
178 |
182 |
185 |
T 3 |
171 |
169 |
165 |
143 |
151 |
182 |
T 4 |
145 |
145 |
136 |
115 |
118 |
176 |
[0032] Die Tabelle läßt die Überlegenheit bei der Mitverwendung der erfindungsgemäß aus
gewählten mehrwertigen Alkohole hinsichtlich der verminderten Vergilbung bei der Kondensationstemperatur
bereits ab einer Temperatur von 130°C (T1) klar hervortreten.
Beispiel 2
[0033] In dieser Reihe wurde der Einfluß des Zusatzes eines hydrophilen, wasserlöslichen
Epoxigruppen enthaltenden Silikons sowie der Einfluß des Katalysators untersucht.
Die Ausrüstungsflotten enthielten, jeweils pro Liter
2 a) 62 g 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidionon, mit Methanol anverethert, gerechnet
als Feststoff,
29 g Tris(hydroximethyl)-propan,
24 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat und
0,3 g Natriumfluoroborat.
2 b) wie 2 a), jedoch anstelle des Natriumfluoroborats 2 g Essigsäure (60 %).
2 c) 55 g 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon (siehe 2 a),
25 g Tris(hydroximethyl)-propan,
16 g eines hydrophilen, wasserlöslichen, Epoxigruppen enthaltenden Silikons (Viskosität
2050 mPa.s; 0,5 g Epoxigruppen je 100 g),
24 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat und
0,3 g Natriumfluoroborat
2 d) wie 2 c), jedoch anstelle des Natriumfluoroborats Essigsäure (wie bei 2 b).
2 e) Vergleich
50 g 1,3-Dimethylol-4,5-dihydroxi-imidazolidinon (Feststoff),
19 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat und
0,3 g Natriumfluoroborat.
2 f) Vergleich
wie 2 e), jedoch mit Essigsäure anstelle des Fluoroborats,
2 g) unbehandeltes Muster
zusätzlich zu den Weißgradwerten, gemessen auf optisch mit 10 g/l UVITEX MST flüssig
neu (CIBA-GEIGY AG) aufgehelltem Baumwoll-Popeline (siehe Beispiel 1) wurden in der
folgenden Tabelle II auch die Trockenknitterwinkel, gemessen nach DIN 53890 aufgenommen.
Tabelle II
Flotte |
2 a |
2 b |
2 c |
2 d |
2 e |
2 f |
2 g |
T 1 |
199 |
202 |
207 |
206 |
207 |
207 |
194 |
T 2 |
193 |
195 |
196 |
192 |
197 |
196 |
193 |
T 3 |
177 |
179 |
181 |
177 |
183 |
184 |
190 |
T 4 |
159 |
155 |
162 |
158 |
167 |
167 |
184 |
Knitterwinkel (trocken) |
203° |
208° |
217° |
219° |
233° |
225° |
135° |
[0034] Durch eine Nachwäsche (z.B. 20 Minuten bei 40°C mit 5 g/l Soda und 2 g/l handelsüblichem
Netzmittel), und Spülen läßt sich die Vergilbung noch weiter vermindern.
[0035] Wie aus der Tabelle II hervorgeht, ergibt sich, daß die Erhaltung des Weißgrades
gegenüber einer herkömmlichen Harzausrüstung auf Basis eines Formaldehyd enthaltenden
Harzes (Vergleich 2 e und 2 f) nahezu ebenbürtig ist.
Beispiel 3
[0036] Zwei weitere Ausrüstungsflotten wurden zubereitet:
3 a) 75 g/l 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon (siehe Beispiel 1),
35 g/l Tris(hydroximethyl)-propan,
24 g/l Magnesiumchlorid-Hexahydrat und
0,3 g/l Natriumfluoroborat.
3 b) wie 3 a), jedoch zusätzlich 22 g/l eines wasserlöslichen, Epoxigruppen enthaltenden
Silikons (Viskosität 1700 mPa.s; 2,0 g Epoxigruppen je 100 g). Die Ausrüstungen erfolgten
zur Weißgradbestimmung und zur Bestimmung des Knitterwinkels auf voraufgehelltem
Baumwoll-Popeline (siehe Beispiel 2).
Tabelle III
|
3 a) |
3 b) |
T 1 |
205 |
204 |
T 2 |
194 |
194 |
T 3 |
179 |
180 |
T 4 |
160 |
162 |
Trockenknitterwinkel |
198° |
222° |
Beispiel 4
[0037] 200 g 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon werden mit 120 g Wasser und 90 g
1,6-Hexandiol versetzt und unter Zusatz von 10 g Essigsäure (60 %) zwei Stunden auf
45°C erwärmt. Anschließend wird mit Natronlauge neutralisiert und mit Wasser auf einen
Feststoffgehalt von ca. 63 % eingestellt.
[0038] Von dem eingesetzten 1,6-Hexandiol ist etwa 1/4 durch Veretherung gebunden.
[0039] 160 g dieses Produktes werden mit 24 g Magnesiumchlorid-Hexahydrat und 0,3 g Natriumfluoroborat
versetzt und mit Wasser auf einen Liter aufgefüllt. Es wird die im Beispiel 2 beschrieben
ausgerüstet.
[0040] Die Weißgradwerte betragen für T 1 = 209, für T 2 = 196, für T 3 = 177 und für T
4 = 155, während sich ein Trockenknitterwinkel von 218° ergibt.
Beispiel 5
[0041] Ein Baumwollpopeline (100 g/m²; Weißgrad nach Ganz 85) wird mit 9,6 g/l ®UVITEX MST
flüssig neu (Muster 1) bzw. 4 g/l ®UVITEX 2 BT 130 % (Muster 2) (CIBA-GEIGY AG) aufgehellt
(Weißgrad nach Ganz 245 bzw. 236) und dann werden beide Muster mit einer Ausrüstungsflotte
aus
62 g/l 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon (siehe Beispiel 1),
29 g/l Tris(hydroximethyl)-propan,
24 g/l MgCl₂ · 6 H₂O und
2 ml/l 60 %ige Essigsäure
foulardiert (65 % Flottenaufnahme) und wie im Beispiel 1 beschrieben fertiggestellt.
Die Bestimmung des Weißgrades nach Ganz ergibt folgendes Bild:

[0042] Die Beeinflussung des Weißgrades ist bei sonst guten Effekten nur gering.
Beispiel 6
[0043] Entsprechen Beispiel 4 werden 200 g 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon mit
120 g Wasser und 90 g Ethanol versetzt und unter Zusatz von 10 g Essigsäure (60 %)
2 Stunden auf 45°C erwärmt. Anschließend wird mit 50 %iger Natronlauge neutralisiert,
überschüssiges Ethanol abdestilliert und mit Wasser auf einen Feststoffgehalt von
ca. 46 % eingestellt (Veretherungsgrad ca. 10%).
Ausrüstungsflotten:
[0044]
6 a) 160 g/l obigen Produktes,
40 g/l Tris(hydroximethyl)-propan,
24 g/l MgCl₂ · 6 H₂O und
0,3 g/l Natriumfluoroborat.
6 b) Wie 6 a) mit 40 g/l 1,6-Hexandiol anstelle des Tris(hydroximethyl)-propans.
[0045] Eine Ausrüstung entsprechend Beispiel 2 ergibt folgende Resultate:
Tabelle V
|
T 1 |
T 2 |
T 3 |
T 4 |
Ausrüstung 6 a) |
204 |
195 |
180 |
163 |
Ausrüstung 6 b) |
201 |
189 |
170 |
151 |
1. Wäßrige Textilbehandlungsmittel, enthaltend 1,3-Dialkyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinone,
deren Hydroxigruppen ganz oder teilweise mit niedrigen einwertigen Alkoholen verethert
sein können, und mehrwertige Alkohole der allgemeinen Formeln
RCH(OH)-(CH₂)y-CH(OH)-R′ Ia)
worin R und R′ unabhängig voneinander H oder CH₃ und y gleich 1 bis 4 bedeuten
und/oder
R˝-C(CH₂OH)₃, Ib)
worin R˝ einen Alkylrest mit 1 bis 3 C-Atomen bedeutet, wobei die genannten Imidazolidinone
gegebenenfalls zumindestens teilweise mit den mehrwertigen Alkoholen der allgemeinen
Formeln Ia) und Ib) verethert sind.
2. Wäßrige Textilbehandlungsmittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als mehrwertige Alkohole der Formeln Ia) bzw. Ib) 1,6-Hexandiol, 1,1,1-Tris-(hydroximethyl)-ethan
und -propan enthalten sind.
3. Wäßrige Textilbehandlungsmittel nach den Patentansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß es zusätzlich wasserlösliche, Epoxigruppen enthaltende, hydrophile Silikone enthält.
4. Verfahren zum Knitterfestmachen von Textilmaterial, das zumindest teilweise aus
Zellulose- oder Regeneratzellulosefasern besteht, durch Behandeln mit wäßrigen Flotten,
die 1,3-Dialkyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinone, deren Hydroxigruppen ganz oder teilweise
mit niedrigen, einwertigen Alkoholen verethert sein können, und mehrwertige Alkohole
sowie übliche Katalysatoren enthalten, Trocken, Erhitzen und Fertigstellung in üblicher
Weise, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Flotten als mehrwertige Alkohole
solche der allgemeinen Formeln Ia) und/oder Ib) wie im Patentanspruch 1 definiert
als solche oder in mit den Imidazolidinonen zumindestens teilweise veretherter Form
enthalten.
5. Verfahren nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Flotte als Dialkyl-dihydroxi-imidazolidinone
das 1,3-Dimethyl-4,5-dihydroxi-imidazolidinon enthält.
6. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dialkyldihydroxi-imidazolidinon
mit Methanol teilweise verethert ist.
7. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die in
den Flotten enthaltenen Dialkyldihydroxi-imidazolidinone mit 1,6-Hexandiol, 1,1,1-Tris(hydroximethyl)-ethan
und -propan als mehrwertige Alkohole der Formeln Ia) und/oder Ib) zumindestens teilweise
verethert sind.
8. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flotte
als Verbindung Ia) 1,6-Hexandiol enthält.
9. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Flotte
als Verbindung Ib) 1,1,1-Tris(hydroximethyl)-propan enthält.
10. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flotten
zusätzlich wasserlösliche Epoxigruppen enthaltende, hydrophile Silikone enthalten.
11. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Flotten als Katalysatoren Magnesiumsalze enthalten.
12. Verfahren nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Katalysatoren
mit Fluoroboraten verstärkt sind.
13. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das
Textilmaterial nach dem Erhitzen noch nachgewaschen wird.
14. Verfahren nach den Patentansprüchen 4 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die
wäßrigen Flotten weitere, zur Textilausrüstung bekannte Hilfsmittel enthalten.