(19)
(11) EP 0 331 005 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.1989  Patentblatt  1989/36

(21) Anmeldenummer: 89103158.5

(22) Anmeldetag:  23.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F24F 7/013, F24F 11/00, F24F 13/15
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 02.03.1988 DE 8802774 U

(71) Anmelder: RIEGELHOF & GÄRTNER WALTER HINRICHS ERBEN METALLWARENFABRIK
D-6070 Langen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ross, Günter Ludwig
    D-6102 Pfungstadt (DE)

(74) Vertreter: Kossobutzki, Walter, Dipl.-Ing.(FH) 
Hochstrasse 7
D-56244 Helferskirchen
D-56244 Helferskirchen (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Belüften eines Raumes


(57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Belüften ei­nes Raumes, insbesondere einer Toilette, bestehend aus einem in einem Gehäuse angeordneten und von einem bedarfsweise anschalt­baren Elektromotor antreibbaren Lüfterrad.
Um sicherzustellen, daß mit der Betätigung eines Betriebsschal­ters die Vorrichtung sofort bzw. innerhalb kürzester Zeit wirk­sam wird und die Nachlaufzeit des Elektromotors genau auf einen vorgegebenen Wert einstellbar bzw. veränderbar ist, ist in dem Gehäuse ein duch einen Schalter oder einen Taster (13) ansteu­erbares, digitales Nachlaufsteuergerät mit einem Leistungsschal­ter (TRIAC) für den Elektromotor (3) angeordnet.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Belüften eines Raumes, insbesondere einer Toilette, bestehend aus einem in einem Gehäuse angeordneten und von einem bedarfsweise an­schaltbaren Elektromotor antreibbaren Lüfterrad.

[0002] Aus der DE-OS 31 00 232 ist eine Vorrichtung zum Betätigen ei­nes mit einer Klappe versehenen Lüfters bekannt, bei der die Klappe durch einen sich erwärmenden Bimetallstreifen geöffnet und im erwärmten Zustand in der Offenstellung gehalten wird. Beim Abkühlen des Bimetallstreifens geht die Klappe wieder in ihre Schließstellung zurück. Zur Erwärmung des Bitmetallstrei­fens ist derselbe mit einem elektrischen Heizelement versehen, welches mit dem Bimetallstreifen in wärmeleitender Berührung steht. Da die Erwärmung des Heizelementes und damit des Bime­tallstreifens verhältnismäßig langsam erfolgt, muß der Elek­tromotor, der das Lüfterrad antreibt, verzögert angeschaltet werden. Dazu ist im Stromkreis des Lüftermotors ein besonderer Thermoschalter vorgesehen, der in wärmeleitender Berührung mit dem Bimetallstreifen steht. Sobald der Thermoschalter eine Tem­peratur von beispielsweise 60 Grad Celsius erreicht hat, die Lüfterklappen beginnen dabei sich zu öffnen, wird der Strom­kreis für den Elektromotor des Lüfterrades geschlossen. Beim Öffnen des Stromkreises für das Heizelement kühlen der Bime­tallstreifen und der Thermoschalter wieder ab. Sobald der Thermoschalter eine Temperatur von beispielsweise 50 Grad Cel­sius unterschreitet, öffnet der Thermoschalter, die Stromzu­fuhr zum Elektromotor wird unterbrochen und das Lüfterrad wird stillgesetzt. Bei dieser bekannten Vorrichtung ist die Verzö­gerung des Elektromotors beim Anschalten und Abschalten von der Erwärmung und der Abkühlung des Thermoschalters und damit von der Erwärmung und Abkühlung des Heizelementes abhängig. Dieses wiederum wird sehr stark von der Umgebungstemperatur beeinflußt, so daß keinerlei genaue Aussage darüber gemacht werden kann, nach welcher Zeit nach Betätigung eines Betriebs­schalters, beispielsweise eines Lichtschalters oder Türkon­taktes, das Lüfterrad zu starten beginnt und wieder still­steht. Insbesondere die nicht kontrollierbare Nachlaufzeit des Elektromotors wird in der Praxis als unbefriedigend ange­sehen.

[0003] Es ist ferner bekannt, die Einschalt- und Abschaltverzögerung bei einem Elektromotor für ein Lüftungsrad über eine elek­trische Kippstufe zu steuern. Dabei wird ein Kondensator über einen Vorwiderstand aufgeladen. Bei Erreichen eines vorgege­benen Spannungswertes am Kondensator schaltet ein Bauelement durch und schließt den Stromkreis zum Elektromotor des Lüfters. Solange der Betriebsschalter geschlossen ist, wird der Konden­sator mit Spannung versorgt und hält den Stromkreis des Elek­tromotors geschlossen. Wird der Betriebsschalter geöffnet, ent­lädt sich der Kondensator und öffnet beim Erreichen der unteren Kippspannung den Stromkreis für den Elektromotor. Auch bei die­ser Steuerung werden die Lüfterklappen über einen mit einen Heizelement bestückten Bimetallstreifen geöffnet, so daß die Vorrichtung erst verhältnismäßig spät nach der Betätigung des Betriebsschalters zur Wirkung kommt. Die elektrische Kippstufe hat den Nachteil, daß der Elektromotor erst verzögert anläuft und daß die Nachlaufzeit nicht kontrollierbar bzw. einstellbar ist.

[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrich­tung zum Belüften eines Raumes, insbesondere einer Toilette zu schaffen, die mit der Betätigung eines Betriebsschalters sofort bzw. innerhalb kürzester Zeit wirksam wird und bei der die Nachlaufzeit des Elektromotors genau auf einen vorgege­benen Wert einstellbar bzw. veränderbar ist.

[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Vorrichtung der ein­gangs beschriebenen Gattung vorgeschlagen, daß in dem Gehäuse ein durch einen Schalter oder einen Taster ansteuerbares, di­gitales Nachlaufsteuergerät mit einem Leistungsschalter (TRIAC) für den Elektromotor angeordnet ist.

[0006] Diese Anordnung hat den Vorteil, daß der Elektromotor sofort mit dem Schließen des Betriebsschalters anläuft und sofort beim Öffnen der Lüfterklappen zur Wirkung kommt. Das Nachlaufsteuer­gerät ermöglicht eine genaue Einstellung der Nachlaufzeit des Elektromotors, wobei die Nachlaufzeit veränderbar ist.

[0007] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Ansprüchen 2 und 3 offenbart.

[0008] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Dabei zei­gen

Fig. 1 eine Draufsicht auf die offene Frontseite einer Vor­richtung gemäß der Erfindung und

Fig. 2 einen Schaltplan der Vorrichtung der Fig. 1.



[0009] In der Fig. 1 der Zeichnung ist ein Vorrichtung 1 gezeigt, die beispielsweise zur Belüftung einer Toilette dient. Diese Vor­richtung 1 besteht aus einer Grundplatte 2, mit der die Vorrich­tung 1 in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise im Be­reich einer Entlüftungsöffnung oder dgl. befestigt wird. Die Grundplatte 2 trägt an ihrer Rückseite einen Elektromotor 3 (Fig. 2) mit einem Lüfterrad. An der Vorder- bzw. Frontseite der Grundplatte 2 ist ein Rahmen 3 vorgesehen, in dem mehrere Lüfterklappen 4 über nicht dargestellte Achsen schwenkbar ge­lagert sind. An einer Seite des rechteckigen Rahmens 3 ist jede Achse einer Lüfterklappe 4 mit einem Hebel 5 verbunden, wobei alle Hebel 5 an eine gemeinsame Stange 6 angeschlossen sind. Durch Verschiebung der Stange 6 in Richtung des Pfeiles 7 können alle Lüfterklappen 4 aus ihrer geschlossen gezeich­neten Stellung in eine Offenstellung bewegt werden.

[0010] Zur Bewegung der Spange 6 und damit zur Öffnung der Lüfter­klappen 4 ist die Stange 6 an einem Ende mit dem freien Ende 8a eines Bimetallstreifens 8 verbunden, der mit seinem anderen Ende 8b ortsfest eingespannt ist. Nahe dem eingespannten Ende 8b trägt der Bimetallstreifen 8 ein Heizelement 9, welches als Kaltleiterelement bzw. PTC-Widerstand ausgebildet ist. Etwa in der Mitte zwischen dem Heizelement 9 und dem freien Ende 8a des Bimetallstreifens 8 befindet sich ein zweites Heizelement 10, welches in gleicher Weise wie das Heizelement 9 ausgebildet ist.

[0011] Auf der Grundplatte 2 ist ferner ein Gehäuse vorgesehen, wel­ches sich an der unteren Seite des Rahmens 3 anschließt und ein digitales Nachlaufsteuergerät mit einem Leistungsschalter (TRIAC) aufnimmt. Dabei weist das Nachlaufsteuergerät einen einstellbaren Zeitschalter auf, der mit einem Stellhebel 12 versehen ist.

[0012] Der Fig. 2 ist zu entnehmen, daß die Phase L einer Netzspan­nung von 220 Volt über den Leistungsschalter im Gehäuse 11 zum Motor 3 geführt ist und andererseits über einen Betriebs­schalter 13 an dem Nachlaufsteuergerät, den Heizelementen 9 und 10 sowie einer Raumbeleuchtung 14 anliegt, deren anderer Anschluß, in gleicher Weise wie der Elektromotor 3, mit dem Null-Potential N verbunden ist. Der Betriebsschalter 13 kann dabei durch einen Lichtschalter, einen Türkontakt oder einen Taster gebildet sein.

[0013] Bei der Inbetriebnahme der Vorrichtung 1 wird zunächst der Be­triebsschalter 13 geschlossen. Dadurch wird einerseits die Raumbeleuchtung 14 angeschaltet. Andererseits werden dadurch die Stromkreise für das Nachlaufsteuergerät und die beiden Heizelemente 9,10 geschlossen. Über das Nachlaufsteuergerät wird sofort der Leistungsschalter wirksam, der damit den Strom­kreis für den Elektromotor 3 freigibt, so daß das Lüfterrad so­fort anläuft. Die Heizelemente 9,10 werden innerhalb kürzester Zeit heiß und beheizen den Bimetallstreifen 8, der sich durch die Hitze deformiert, so daß über die Stange 6 alle Lüfterklap­pen 4 geöffnet werden. Durch die beiden Heizelemente 9,10 ist der Öffnungsvorgang der Lüftungsklappen 4 spätestens nach 10 Sekunden abgeschlossen, so daß dann die Lüftung voll wirksam ist.

[0014] Das digitale Nachlaufsteuergerät arbeitet auf der Basis einer Zahlenvergleichsstufe. Durch eine entsprechende Programmie­rung wird ein Zahlenwert vorgegeben. Durch Öffnen des Betriebs­ schalters 13 wird das digitale Nachlaufsteuergerät angesteuert, zählt und addiert Impulse und schaltet beim Erreichen des vor­/gegebenen Zahlenwertes den Leistungsschalter (TRIAC) und damit den Elektromotor 3 ab. Damit ist die Zeit, die der Elektromotor 3 nachlaufen soll, sehr genau einstellbar. Bedarfsweise kann diese Zeit über den Hebel 12 eines dem Nachlaufsteuergerät zugeordneten Zeitschalters eingestellt werden.

[0015] Mit dem Öffnen des Betriebsschalters 13 wird die Raumbeleuch­tung 14 abgeschaltet und auch der Stromkreis zu den Heizele­menten 9,10 unterbrochen. Die Heizelemente 9,10 sowie der Bi­metallstreifen 8 können jetzt abkühlen. Sobald der Bimetall­streifen 8 wieder seine Ausgangslage erreicht hat, sind alle Lüfterklappen 4 geschlossen. Die Nachlaufzeit des Elektromo­tors 3 wird zweckmäßigerweise so gewählt, daß derselbe etwa gleichzeitig mit dem Schließen der Lüfterklappe 4 abschaltet. Wie bereits weiter oben erwähnt, ist es möglich, das Nachlauf­steuergerät auch mit einem Taster, also mit einem einzigen Im­puls, zu starten und damit die Nachlaufzeit ablaufen zu lassen.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Belüften eines Raumes, insbesondere einer Toilette, bestehend aus einem in einem Gehäuse angeordneten und von einem bedarfsweise anschaltbaren Elektromotor an­dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Gehäuse ein durch einen Schalter oder einen Ta­ster (13) ansteuerbares, digitales Nachlaufsteuergerät mit einem Leistungsschalter (TRIAC) für den Elektromotor (3) angeordnet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Nachlaufsteuergerät und der Leistungsschalter in einem gemeinsamen Gehäuse (11) angeordnet sind.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und/oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Nachlaufsteuergerät einen einstellbaren Zeitschalter aufweist.
 




Zeichnung