[0001] Die Erfindung betrifft ein Flockgarn, das aus einem avivierten Trägerfaden mit Klebemittelmantel
und präpariertem, elektrostatisch in den Mantel eingebrachtem Flock besteht. Der Flock
liegt mit einem bestimmten, jedoch wählbaren Titer und mit einer bestimmten, jedoch
wählbaren Schnittlänge und Dichte am Trägerfaden/Mantel rundum verteilt und im wesentlichen
radial vor.
Das bekannte, häufig verwendete Flockgarn besteht aus einem Trägerfaden aus Polyamid
und wegen seiner guten Gebrauchseigenschaften aus Polyamidflock. Dieses Flockgarn
weist einen verhältnismäßig hohen Abriebwiderstand und eine hohe Scheuerfestigkeit
auf. Die Lichtechtheit bzw. die Lichtbeständigkeit wird durch geeignete Färbung und/oder
durch UV-Stabilisatoren verbessert. In der Regel sind die Spitzen des Polyamidflock
durch Sonnenstrahleinwirkung betroffen. Ein solches Flockgarn ist in Bezug auf seine
Lichtbeständigkeit verbesserungsfähig.
Es ist bekannt, daß Polyestermaterial eine wesentlich bessere Lichtbeständigkeit
im Vergleich zum Polyamidmaterial und eine hohe Lichtechtheit auf Dauer aufweist.
Das Polyestermaterial ist in Bezug auf die Scheuerfestigkeit und den Abriebwiderstand
ungünstiger als das Polyamidmaterial.
Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Flockgarn in Bezug auf seine Lichtbeständigkeit
durch Verwendung eines geeigneten Materials zu verbessern und die guten physikalischen
Eigenschaften der Scheuerfestigkeit und des Abriebwiderstandes im wesentlichen beizubehalten.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Flock aus unterschiedlichen Materialien
besteht, unter denen sich Polyesterflock und Polyamidflock befinden. Dieser sogenannte
Mischflock liegt gleichmäßig verteilt am Trägerfaden/Mantel vor. Hierdurch wird dem
Flockgarn eine verbesserte Lichtbeständigkeit aufgrund des vorhandenen Polyesterflock
verliehen.
Die statistische Verteilung kann 50% Polyester- und 50% Polyamidflock betragen. Die
Anordnung des Flock aus diesen unterschiedlichen Materialien ist so herzustellen,
daß Polyesterflockfaser und Polyamidflockfaser jeweils wechselweise nebeneinander
vorliegen.
Dazu ist die Beflockungstechnik aufgrund von vorbereitenden Maßnahmen und den vorhandenen
Mitteln und Methoden zum Rundumbeflocken in der Lage.
Je nach dem späteren Verwendungszweck des Flockgarn kann die Verteilung des Mischflock
z.B. 70% Polyamidflock und 30% Polyesterflock betragen. Dies ist ein Anwendungsbeispiel
für Polstergewebe. Die Verteilung kann jedoch auch z.B. 30% Polyamidflock und 70%
Polyesterflock betragen. Hier wären als Anwendungsbeispiele die Wandbekleidung sowie
im Automobilbau die Seitentürverkleidung, der Formhimmel und die Hutablage zu nennen.
[0002] Die Lichtbeständigkeit des Polyester verbessert insoweit vorteilhaft das Produkt
Flockgarn. Hiermit sind auch Kostenvorteile verbunden; denn Polyester ist, was den
Rohstoff und die Herstellung anbetrifft, verhältnismäßig kostengünstig. Das Flockgarn,
das Mischflock aus Polyamid und Polyester aufweist, ist sowohl elastisch und flexibel
als auch lichtbeständig und kostengünstig.
[0003] Eine weitere Verbesserung des Flockgarn ist durch ein weiteres Merkmal zu erzielen.
Es betrifft den Trägerfaden, der ebenfalls aus Polyestermaterial gebildet sein kann.
Diesem Trägerfaden wird bevorzugt Mischflock zugeordnet, der unterschiedliche Schnittlängen
für Polyester und Polyamid aufweist. Bevorzugt ist das elastische, flexible Polyamid
in der Schnittlänge etwas länger gehalten als der Polyesterflock. Bevorzugte Schnittlängen
sind 1,1mm für den Polyamidflock und 0,7mm für den Polyesterflock. Hierbei können
beide Flockmaterialien gleichtitrig sein, z.B. eine Feinheit von 3,3 dtex aufweisen.
Bei unterschiedlichen Titern kann z.B. der Polyamidflock eine Feinheit von 3,0 dtex
und der Polyesterflock eine Feinheit von 1,7 dtex aufweisen. Durch diese Ausbildungsmerkmale
ist ein dicht beflocktes Flockgarn mit Mischflock zu erhalten, das durch Schnittlänge
und Titer des Polyamidflock eine gute Scheuerfestigkeit und einen hohen Abriebwiderstand
und durch die Schnittlänge und den Titer des Polyesterflock eine sehr gute Lichtbeständigkeit
gewährleistet.
[0004] Ist das Flockgarn außergewöhnlich hohen mechanischen und wärmewirksamen Beanspruchungen
unterworfen und soll es dazu auch lichtbeständig sein, kann der Mischflock aus Polyamid-
und Polyesterflock und zusätzlich aus Aramidflock bestehen.
[0005] Der letztere ist bezüglich der physikalischen Eigenschaften der Zug-/und Druckfestigkeit,
der Knickfestigkeit und des Elastizitätsmoduls gut geeignet, das Flockgarn in dieser
Hinsicht zu verbessern. Hierbei liegt der Aramidflock zumindest in der Schnittlänge
geringer als die beiden weiter verwendeten Flockarten Polyamid und Polyester vor.
[0006] An Hand von zwei Beispielen ist das Flockgarn nach der Erfindung dargestellt und
erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein Flockgarn,
Fig. 2 einen Querschnitt durch ein weiteres Flockgarn.
[0007] Nach Fig. 1 ist der Trägerfaden des Flockgarns 1 mit 2 bezeichnet. Der Trägerfaden
besteht aus Polyestergarn. Der aus Acrylat bestehende Klebermantel ist mit 3 bezeichnet.
Der im wesentlichen radial zum Trägerfaden vorliegende und rundum vorhandene Flock
4 besteht aus Polyamidflock 5 mit einer Schnittlänge von 1,1mm und 3,3 dtex Feinheit
und aus Polyesterflock 6 mit einer Schnittlänge von 0,7mm und mit einer Feinheit von
3,3 dtex. Durch den Polyamidflock ist das Flockgarn elastisch und flexibel und durch
den Polyesterflock ist das Flockgarn lichtbeständig. Die beiden Flockarten Polyamidflock
und Polyesterflock sind je mit 50% beteiligt.
[0008] Nach Fig. 2 besteht das Flockgarn 11 aus einem Rayonfaden 12 mit einem Klebermantel
13 aus Acrylat und einem Mischflock 14. Der Mischflock besteht hierbei aus 1,1mm
langem Polyamidflock 15, aus 0,7mm langem Polyesterflock 16 und 0,4mm langem Aramidflock
17. Aus dem Grunde, daß der Polyesterflock wegen seiner hohen Lichtbeständigkeit verwendet
wird, hat er keinen wesentlichen Anteil an der Festigkeit des Flockgarns, die von
den beiden anderen Flockarten, dem Polyamidflock und dem hochfesten Aramidflock, erreicht
wird, und kann daher feintitriger ausgebildet sein als der Polyamid- und Aramidflock.
[0009] Die Verwendung des Flockgarn mit Mischflock für eine verbesserte Lichtechtheit auf
Dauer ist nicht auf die genannten Beispiele für Polstertextilien oder Automobiltextilien
begrenzt, sondern kann überall dort mit Vorteil eingesetzt werden, wo die Lichtechtheit
von Textilien von Bedeutung ist.
1. Flockgarn (1), bestehend aus einem avivierten Trägerfaden (2) mit einem Klebemittelmantel
(3) und präpariertem, elektrostatisch in den Mantel eingebrachtem Flock (4) von bestimmtem,
jedoch wählbarem Titer und bestimmter, jedoch wählbarer Länge und von bestimmter,
jedoch wählbarer Dichte, wobei der Flock rundum und im wesentlichen radial am Trägerfaden/Mantel
vorliegt, daurch gekennzeichnet, daß der Flock (4) aus unterschiedlichen Materialien
besteht, unter denen sich Polyesterflock (6) und Polyamidflock (5) befinden, und
daß dieser Flock am Trägerfaden/Mantel im wesentlichen gleichmäßig verteilt vorliegt.
2. Flockgarn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerfaden (2) aus
einem Polyestergarn besteht.
3. Flockgarn nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Flock (4) aus
in der Schnittlänge unterschiedlichem Flock aus wenigstens Polyamidflock und Polyesterflock
besteht.
4. Flockgarn nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Flock aus 30% bis 70%
des einen und 70% bis 30% des anderen Flock besteht oder umgekehrt.
5. Flockgarn nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischflock (14)
zusätzlich Aramidflock (17) aufweist.
6. Flockgarn nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyamidflock
die größere Schnittlänge im Vergleich zum Polyesterflock und Aramidflock und daß
der Polyesterflock die größere Schnittlänge im Vergleich zu dem Aramidflock aufweist.
7. Flockgarn nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyesterflock
und der Polyamidflock gleichtitrig vorliegen.
8. Flockgarn nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyesterflock
feintitriger als der weitere Flock, insbesondere Polyamidflock und Aramidflock, vorliegt.