[0001] Die Erfindung geht von einem Drucker gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 aus.
[0002] Ein derartiger Drucker in der Ausführung eines Thermodruckers ist durch die DE-A-33
09 328 bekannt. Beim Druck einer Rasterlinie werden die Heizelemente des Thermodruckkopfes
in zwei zeitlich aufeinanderfolgenden Abschnitten angesteuert, wobei benachbarte Heizelemente
niemals gleichzeitig vom Heizstrom durchflossen werden. Dadurch wird verhindert, daß
benachbarte Bildpunkte durch wärmemäßiges Übersprechen ineinanderlaufen. Durch ein
Variieren der Heizströme sind die Bildpunkte in ihrer Größe veränderbar. Der Variationsbereich
der Bildpunktgröße ist auf den Teilungsabstand der Heizelemente beschränkt. Bei den
heutzutage üblichen Thermodruckköpfen mit einer Teilung von 12 bis 16 Heizelementen
pro Millimeter ist die mögliche Variation der Bildpunktgröße relativ gering im Hinblick
auf eine kontrastreiche Grau- bzw. Farbabstufung.
[0003] Das Prinzip des Rasterdrucks ist hinreichend aus der Druckereitechnik bekannt. Auch
dort wird durch tonwertmäßig abgestufte, unterschiedliche Flächenausdehnung der Rasterpunkte
eine Halbtonwirkung vorgetäuscht. Dieses beruht darauf, daß die Rasterpunkte in ihrer
geringen Ausdehnung und Dichte vom menschlichen Auge nicht mehr einzeln wahrgenommen
werden können. Auf diesem beschränkten Auflösungsvermögen des menschlichen Auges beruhen
auch die in der Druckereitechnik verwendeten Rasterweiten, die z.B. bei einer gehobenen
Standardqualität sechzig Linien pro Zentimeter bzw. sechs Linien pro Millimeter beträgt,
wobei die Rasterpunkte in Linienrichtung im gleichen Abstand angeordnet sind (Erhard
D. Stiebner u.a., Drucktechnik heute, 1985, Verlag F.Bruckmann KG, München, ISBN 3-7654-1951-6,
Seite 84).
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen Drucker der eingangs genannten Art
zu schaffen, der bei genügend hoher Auflösung eine kontrastreiche Grau- bzw. Farbabstufung
ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die Unteransprüche
zeigen vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes auf.
[0006] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß bei der
Verwendung eines handelsüblichen, zeilenbreiten Druckkopfes der durch den Teilungsabstand
der Druckelemente gegebene Rasterabstand verdoppelt wird, ohne die Auflösung spürbar
zu verschlechtern. Der dadurch verdoppelte Abstand der Bildpunkte untereinander ermöglicht
eine entsprechende Variation der Bildpunktfläche bis zur doppelten Größe eines Druckelements.
Gemäß den Ansprüchen 3 bis 5 wird den Druckelementen die jeweilige Energie in mehreren
Schritten unterschiedlichen Energiegehalts zugeführt. Dieses erfolgt vorzugsweise
in der Zeit eines Rasterlinienvorschubs des Aufzeichnungsträgers. Das Prinzip ist
bei allen Druckern anwendbar, bei denen über die Energiezufuhr zu den Druckelementen
die Bildpunktgröße beeinflußbar ist.
[0007] Anhand eines Ausführungsbeispiels wird die Erfindung in Verbindung mit den Zeichnungen
nachfolgend näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die schematische Darstellung eines Thermodruckers mit einem zeilenbreiten Thermodruckkopf
und einem entsprechenden Thermofarbband in Perspektive;
Fig. 2 ein Papierblatt, das mit dem Drucker von Fig. 1 gemäß der Erfindung mit kleinen
Bildpunkten bedruckt ist, unmaßstäblich;
Fig. 3 in Form eines Diagramms die von einem Heizelement abgegebene größte und kleinste
Wärmemenge in Abhängigkeit von der Ansteuerung;
Fig. 4 ein Diagramm der Wärmeverteilung im Thermofarbband des Druckers gemäß Fig.
1 zwischen der niedrigsten und der höchsten zugeführten Wärmemenge und
Fig. 5 einen vergrößerten Ausschnitt des Papierblattes gemäß Fig. 2 mit schematischer
Darstellung der Bildpunkte in Ringform, der die Veränderung der Bildpunktflächen bei
niedriger und bei hoher Wärmemengenzufuhr zeigt.
[0008] Fig. 1 zeigt in einer auf das Wesentliche beschränkten Prinzipdarstellung einen an
sich bekannten Thermodrucker mit einem zeilenbreiten Thermodruckkopf 1 in Perspektive.
Der Thermodruckkopf 1 hat an seiner einen Gegendruckwalze 2 zugewandten Stirnseite
über die Schreibbreite eine Vielzahl eng benachbarter, in einer Linie angeordneter
Heizelemente. Diese sind in bekannter Weise über elektronische Ansteuerschaltungen
individuell an eine Stromquelle anschaltbar. Dabei ist die den einzelnen Heizelementen
zuführbare Energiemenge variabel entsprechend der gewünschten Bildpunktgröße, wie
es z.B. in der DE-A-33 09 328 beschrieben ist. Zwischen der Gegendruckwalze 2 und
dem Thermodruckkopf 1 ist ein Papierblatt 3 und ein zeilenbreites Thermofarbband 4
hindurchgeführt. Beide werden während des Druckes synchron und kontinuierlich zwischen
dem Druckkopf 1 und der Walze 2 hindurchbewegt. Während dieses Durchlaufs gibt das
Thermofarbband 4 an den durch die Heizelemente erwärmten Stellen seine Farbbeschichtung
an das Papierblatt 3 ab.
[0009] Fig. 2 zeigt ein Papierblatt 3, das in vorstehender Weise in Pfeilrichtung mit kleinen,
in einem Raster angeordneten Bildpunkten BP bedruckt worden ist. Die Bildpunkte BP
sind zur Grauabstufung in der Größe variabel. Die Darstellung der Bildpunkte BP in
Größe und Abstand zueinander ist gegenüber den Abmessungen des Papierblattes 3 aus
Gründen der besseren Übersicht stark vergrößert. Dem Bildpunktraster liegt ein Teilungsabstand
TA der Heizelemente des Thermodruckkopfes 1 zugrunde, aus dem sich durch Verdoppeln
der Abstand PA der Bildpunkte BP in einer Rasterlinie RL ergibt. Wie Fig. 2 erkennen
läßt, sind die Bildpunkte BP mit relativ großem Abstand zueinander weitgehend gleichmäßig
über die Oberfläche des Papierblattes 3 verteilt. Dieses wird dadurch erreicht, daß
beim Druck aller ungeradzahligen Rasterlinien RL nur die Heizelemente ungerader Ordnungszahl
ansteuerbar sind, während beim Druck aller geradzahligen Rasterlinien RL nur die Heizelemente
gerader Ordnungszahl ansteuerbar sind. Eine optimale Verteilung der Bildpunkte BP
über die Fläche wird erreicht, wenn der Schrägabstand SA zweier benachbarter Bildpunkte
BP, die zu benachbarten Rasterlinien RL gehören, gleich dem Abstand PA der Bildpunkte
BP in einer Rasterlinie RL ist.
[0010] Durch das wechselweise Aufteilen der möglichen Bildpunkte BP auf zwei Rasterlinien
RL wird die bisher auf die Größe eines Heizelements beschränkte maximale Bildpunktfläche
verdoppelt. Zwar verringert sich dadurch die Bildauflösung um die Hälfte, doch hat
dieses - wie eingangs dargelegt - bei Verwendung eines handelsüblichen Thermodruckkopfes
mit z.B. 12 Heizelementen pro Millimeter keine spürbare Auswirkung. Demgegenüber ist
durch die jedem Bildpunkt zur Verfügung stehende Fläche eine optimale Grauabstufung
vom kaum sichtbaren Punkt bis zur doppelten Fläche eines Heizelements möglich.
[0011] In Anlehnung an die in der Druckereitechnik übliche Grauskala nach DIN 16543 stehen
dreizehn gleichmäßig abgestufte Energiewerte zur Ansteuerung der Heizelemente zur
Wahl. Dieses wird dadurch ermöglicht, daß die zur Ansteuerung der Heizelemente pro
Rasterzeile zur Verfügung stehende Zeit in vier Zeitabschnitte unterteilt ist. Jeder
Zeitabschnitt repräsentiert einen anderen Energiewert, z.B. in Form von unterschiedlich
langen Stromimpulsen. Das Verhältnis der Energie der Impulse beträgt 6 : 5 : 4 : 3.
Dieses Schema ermöglicht durch Kombination der vier Impulse dreizehn gleichmäßig gestufte
Werte von 3/15 bis 15/15 im Abstand von 1/15. Außerdem ist eine relativ gleichmäßige
Verteilung der jeweils zugeführten Energie über die Gesamtzeit der Ansteuerung gegeben.
[0012] Fig. 3 zeigt in Form eines Diagramms die von einem Heizelement abgegebene Wärmemenge
Q in Abhängigkeit von der Ansteuerung. Unterhalb des Diagramms sind über eine Ansteuerzeit
von 2 ms die vier im Verhältnis 6 : 5 : 4 : 3 gestuften, einzeln und in Kombination
zur Verfügung stehenden Impulse I bis IV dargestellt, die jeweils einem Zeitabschnitt
von 0,5 ms zugeordnet sind. Innerhalb der zur Ansteuerung der Heizelemente zur Verfügung
stehenden Zeit von 2 ms wird der Thermodruckkopf über die zugehörige Elektronik viermal
nacheinander geladen, wobei jeweils die Impulse I bis IV nacheinander angeboten werden.
Durch eine bei Thermodruckern übliche Auswahlschaltung werden die Heizelemente entsprechend
dem detektierten Grauwert einer Vorlage mit keinem, einem oder einer Kombination aus
den vier Impulsen I bis IV belegt. Zur Veranschaulichung des zuvor Gesagten zeigt
das Diagramm der Fig. 3 zwei Kurvenzüge, deren eingeschlossene Flächen die Wärmemenge
Q
min (kreuzschraffiert) bzw. Q
max (schrägschraffiert) darstellen, die von einem Heizelement abgegeben wird, wenn letzteres
nur durch den Impuls IV bzw. durch die Kombination aller Impulse I bis IV erregt wird.
Zwischen diesen beiden Werten liegen die übrigen in gleichmäßiger Abstufung.
[0013] Die vom einzelnen Heizelement abgegebene Wärmemenge Q bestimmt die Größe des jeweiligen
Bildpunktes BP vom kaum sichtbaren Punkt bis zur doppelten Abmessung eines Heizelements,
wie die Darstellungen der Figuren 4 und 5 veranschaulichen. Fig. 4 zeigt in einer
Kurvenschar die Verteilung der Wärme zwischen zwei gleichartig angesteuerten Heizelementen
HE (x+1) und HE (x+3) ungerader Ordnungszahl. Fig. 5 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt
des Papierblattes 3 von Fig. 2. Die jeweiligen Bildpunkte BP sind schematisch durch
Temperaturringe dargestellt, die die Veränderung der Bildpunktfläche BP
min bzw. BP
max bei niedriger und bei hoher Wärmemengenzufuhr veranschaulichen. Die Wärmekurven der
Fig. 4 entsprechen den dreizehn möglichen Energiestufen, mit denen die Heizelemente
HE angesteuert werden können. Die Linie Q
s zeigt die Wärmemenge an, bei der sich die Farbschicht vom Träger des Thermofarbbandes
4 (Fig. 1) löst. Bei zunehmender Wärmemenge Q wird die Fläche des über Q
s erwärmten Farbbandes 4 und damit die Größe des Bildpunktes oder der Bildpunkte BP
immer größer, bis gemäß Fig. 5 bei einer Wärmemenge Q
max benachbarte Bildpunktbereiche berührt oder sogar teilweise überdeckt werden. Die
ovale Form der Bildpunkte BP in Fig. 5 ist einerseits durch die vorzugsweise rechteckigen
Abmessungen der Heizelemente aber auch durch den kontinuierlichen Vorschub des Papierblatts
3 während des Druckvorgangs bedingt.
[0014] Das vorbeschriebene Prinzip läßt sich bei allen Druckern anwenden, bei denen für
die Erzeugung der Bildpunkte variable Energiewerte bereitgestellt werden. Dies trifft
beispielsweise zu für die Steuerung der Lichtventile eines elektro-optischen Druckers.
1. Drucker, der eine Papiertransportvorrichtung und einen Druckkopf mit einer Vielzahl
eng benachbarter, in einer Linie angeordneter, elektrisch ansteuerbarer Druckelemente
enthält, bei dem abwechselnd die Druckelemente ungerader Ordnungszahl und die Druckelemente
gerader Ordnungszahl oder umgekehrt jeweils mit variabler Energie ansteuerbar sind,
die den Grauwerten der Bildinformation entsprechen, wobei die Grauwerte durch unterschiedlich
große Bildpunkte dargestellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Papier (3) zwischen der Ansteuerung der ungeradzahligen und geradzahligen
Druckelemente oder umgekehrt um den Abstand einer Rasterlinie (RL) weiterbewegt wird
und daß einem Druckelement maximal so viel Energie zugeführt wird, daß die Fläche
des gedruckten Bildpunktes (BP) etwa doppelt so groß wird wie die Fläche eines Druckelements
ist.
2. Drucker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Papiervorschub so gewählt
ist, daß der Schrägabstand (SA) zwischen den von benachbarten Druckelementen erzeugten
Bildpunkten (BP) in aufeinanderfolgenden Rasterlinien (RL) gleich dem doppelten Teilungsabstand
(TA) der Druckelemente ist.
3. Drucker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Druckelementen die Energie
in mehreren zeitlich aufeinanderfolgenden Abschnitten zugeführt wird.
4. Drucker nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den einzelnen Abschnitten
zugeordnete Energie verschieden groß ist und daß die einzelnen Abschnitte miteinander
kombinierbar sind.
5. Drucker nach Anspruch 1 mit einem kontinuierlichen Papiervorschub, dadurch gekennzeichnet,
daß die Energiezufuhr während der Zeit des Papiervorschubs um eine Rasterlinienbreite
erfolgt.
6. Drucker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drucker ein Thermodrucker ist und die Druckelemente elektrisch ansteuerbare Heizelemente
sind.
7. Drucker nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Drucker ein elektro-optischer Drucker ist und die Druckelemente elektrisch ansteuerbare
Lichttore sind.