(19)
(11) EP 0 331 196 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.1989  Patentblatt  1989/36

(21) Anmeldenummer: 89103782.2

(22) Anmeldetag:  03.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4E04C 2/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT NL SE

(30) Priorität: 04.03.1988 DE 3807202

(71) Anmelder: DEUTSCHE EVERLITE GMBH
D-6980 Wertheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmidt, Arnold
    D-6980 Wertheim-Mondfeld (DE)

(74) Vertreter: Schulz, Rütger, Dr. Dipl.-Phys. et al
Patentanwälte Mitscherlich & Partner, Sonnenstrasse 33, Postfach 33 06 09
80066 München
80066 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Extrudierbares Ein- oder Mehrkammer-Profilelement für Lichtpaneele oder Bautafeln


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf Ein- oder Mehrkammerprofile, aus denen Bautafeln oder Lichtdächer zusammengesetzt werden. Zur Verbesserung der Biegefestigkeit in Längsrichtung und der Wasserabführung ist die obere Kammerwand im Querschnitt gesehen zweifach gekrümmt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein extrudierbares Ein- oder Mehr­kammer-Profilelement nach dem Oberbegriff des Patentanspru­ches 1.

    [0002] Profilelemente dieser Art sind an sich bekannt, beispiels­weise aus dem deutschen Patent 26 33 731. Ein solches Profil­element weist an seinen seitlichen Enden Verbindungselemente auf, durch die es mit Nachbarelementen gleicher Ausführungsform verbunden oder verklammert werden kann, so daß aus den Profil­elementen eine Dachfläche oder Bautafel zusammengesetzt wird. Derartige Profile werden überwiegend zur Bildung von Ober­lichtern, Lichtwänden und Lichtdächern eingesetzt. Bei der Ver­wendung für Lichtdächer tritt das Problem auf, daß besonders im Winter durch aufliegenden Schnee eine hohe Flächenbelastung auf die Profilelemente ausgeübt wird und die Gefahr besteht, daß sie sich nach innen durchbiegen. Das Element nach dem Deutschen Patent 26 33 731 weist zwar eine gekrümmte Ober- und Unterwand auf, diese Krümmung reicht bei großflächigen Bautafeln jedoch nicht aus, um den durch Schneeauflage hervorgerufenen Flächen­belastungen standzuhalten.

    [0003] Einander benachbarte Profilelemente nach diesem Stand der Technik bilden mit ihren seitlichen Verbindungsstücken jeweils einen im wesentlichen rechteckförmigen Verriegelungskanal, in die ein bandartiges Riegelelement eingesetzt wird. An den Flä­chen, bei denen die Verbindungsstücke der benachbarten Elemente aneinanderliegen, bilden sich Kapillarspalte. Die Oberwand bei dem Verriegelungselement nach dem Stand der Technik ist nach außen konvex gekrümmt, so daß die Übergangsstelle zwischen der Oberwand und dem zugehörigen Verbindungsstück tiefer liegt als der restliche Teil der Oberwand. An dieser Übergangsstelle sam­melt sich somit bei Regen Wasser, das über die zwischen den Verbindungsstücken einander benachbarter Elemente vorhandenen Kapillarspalte in den Verriegelungskanal eindringen kann. Es kommt damit in den Verriegelungskanälen zu Wasseransammlungen, und dieses Wasser kann auf der Unterseite der Verriegelungs­kanäle ebenfalls durch die dort vorhandenen Kapillarspalte zwischen den Paßflächen der einander benachbarten Profilele­mente zur Innenseite des Daches hin austreten.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist dementsprechend, ein Profilement nach dem Stand der Technik so auszugestalten, daß seine Stei­figkeit und damit seine Flächenbelastbarkeit erhöht wird. Dabei soll weiter die Oberwand eines solchen Profilelementes so ge­staltet werden, daß die Gefahr eines Wassereintritts in den Hohlraum, der zwischen zwei aneinandergesetzten Profilelementen gebildet wird, reduziert ist.

    [0005] Diese Aufgabe wird mit einem Ein- oder Mehrkammer-Profil­element nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 gelöst, das erfindungsgemäß die in seinem Kennzeichenteil aufgeführten Merkmale aufweist.
    Weitere, vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0006] Gemäß der Erfindung ist vorgesehen, daß die Kammeroberwand in ihrem Mittelteil entgegengesetzt gekrümmt ist zu den an den Kammerseitenwänden angrenzenden Bereichen. Dabei ist die Krüm­mung der Kammeroberwand vorzugsweise so gewählt, daß ihr tiefster Punkt von der Übergangsstelle Kammeroberwand/seitliche Endwand entfernt liegt. Insbesondere entspricht die Krümmung der Kammeroberwand einer Kosinus-Kurve. Die Kammerunterwand ist vorzugsweise spiegelsymmetrisch zur Kammeroberwand ausgebildet, so daß beim Zusammensetzen der Profilelemente nicht auf die räumliche Orientierung geachtet werden muß.

    [0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung ist zwischen der Kammer­oberwand und der Kammerunterwand eine Trennwand angeordnet. Aufgrund dieser Trennwand wird eine Konvektionsströmung zwi­schen der kalten Kammeroberwand und der warmen Kammerinnenwand verhindert, so daß die Wärmeisolationswirkung des Profil­elementes erhöht wird.

    [0008] Das erfindungsgemäße Profilelement kann auch als Mehr­kammerlement ausgebildet sein, d.h. das einstückig extrudierte Profilelement weist in seitlicher Richtung mehrere nebenein­anderliegende Kammern auf. Zwischen den einzelnen Kammern sind vorzugsweise rechteckförmige Kanäle ausgebildet, in die Metall­profile eingeschoben werden können, um dadurch die Tragfähig­keit des gesamten Daches, das aus den erfindungsgemäßen Profil­ementen zusammengesetzt ist, zu erhöhen. Da ein solches Metall-­Versteifungselement eine Kältebrücke zwischen der Oberseite des Daches und der Innenseite bildet, wird zweckmäßigerweise in diesem rechteckförmigen Kanal eine Zwischenwand vorgesehen. Eine solche Zwischenwand kann in der Nahe der Kammerunterwand oder in der Nahe der Kammeroberwand oder auch bei der Unterwnd wie der Oberwand angeordnet sein, und sie unterbricht die Käl­tebrücke zwischen der Außen- und der Innenseite des Daches. Vorzugsweise wird die Zwischenwand so angeordnet, daß sie zu­sammen mit der angrenzenden Kammeroberwand bzw. Kammerunterwand einen stetigen Übergang bildet.

    [0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben und näher erläu­tert. Es zeigen:

    Figur 1 ein erstes Ausführungsbeispiel für ein erfin­dungsgemäßes Einkammer-Profilelement;

    Figur 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein erfin­dungsgemäßes Einkammer-Profilelement;

    Figur 3 ein erstes Ausführungsbeispiel für ein erfin­dungsgemäßes Mehrkammer-Profilelement;

    Figur 4 ein anderes Ausführungsbesispiel für ein Mehr­kammer-Profilelement nach der Erfindung;

    Figur 5 ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Mehrkam­mer-Profilelementes.



    [0010] Die Figur 1 zeigt einen Querschnitt durch ein erstes Aus­führungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Profilelementes. Die Kammeroberwand ist wellenförmig so gekrümmt, daß ihr Mittelteil 7 nach außen konvex vorgewölbt ist, während die an die Endwände 2 angrenzenden Bereiche 6 nach außen konkav gekrümmt sind. Die Krümmung der seitlichen Bereiche ist so ausgestaltet, daß der tiefste Punkt 14 niedriger liegt als die Übergangsstelle 15 zwischen der Kammeroberwand und der seitlichen Endwand 2. Für eine besondere Steifigkeit des Profilelementes gegen eine Durchbiegung wird der Krümmungsradius für den Mittelteil 7 der Kammeroberwand 4 so gewählt, daß er kleiner oder gleich dem halben Abstand der seitlichen Endwände 1 ist. Der Mittelteil der Kammeroberwand und der Mittelteil der spiegelsymmetrisch ausgebildete Kammerunterwand wirken damit wie ein Versteifungs­rohr.

    [0011] In vertikaler Richtung ist die Kammer 3 des Profil­elementes durch eine Trennwand 9 in eine obere Kammer 3′ und eine untere Kammer 3˝ aufgeteilt. Die Trennwand 9 verhindert eine Konvektionsströmung zwischen der kalten Kammeroberwand 4 (Dachaußenseite) und der warmen Kammerinnenwand 5 (Dachinnen­seite). Das Profilelement besteht aus lichtdurchlässigem Kunst­stoff, insbesondere aus Polyvinylchlorid oder Polycarbonat.

    [0012] Die Figur 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Einkammerprofilelement, bei dem die Kammer­oberwand 4 und die Kammerunterwand 5 invers zu dem Ausführungs­beispiel der Figur 1 verlaufen. Bei diesem Element wirkt der Mittelteil 7 der Kammeroberwand 4 wie eine Sammelrinne für Regenwasser, daß dadurch von den Übergängen 15 zwischen der Kammeroberwand und der Seitenwand 1 ferngehalten wird.

    [0013] Die Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel für ein Mehrkam­mer-Profilelement nach der Erfindung. Mehrere Einkammer-Profile 3, 13, 23 sind zu einem Mehrkammer-Profilelement zusammenge­setzt und einstückig ausgebildet. Zwischen den einzelnen Kam­mern 3, 13, 23 sind rechteckförmige Kanäle 10 ausgebildet, in die zur Versteifung Metallprofile 11 eingeschoben werden kön­nen. Um zu verhindern, daß diese Metallprofile 11 eine Kälte­brücke zwischen der Dachaußenseite und der Dachinnenseite bil­den, sind diese Kanäle 10 von einer Zwischenwand 8 durchzogen. In der Figur 3 befindet sich diese Zwischenwand 8 direkt neben der Kammerunterwand 5, und das Versteifungselement 11 ruht auf ihr. Die Gestaltung kann jedoch auch umgekehrt sein, so daß die Zwischenwand 8 an der Kammeroberwand gebildet ist und sich das Metallprofil 11 unterhalb dieser Wand befindet. Dieser Aufbau ergibt sich, wenn die Ausführungsform nach Figur 3 auf den Kopf gestellt wird.

    [0014] Ebenso wie bei den Ausführungsformen der Figuren 1 und 2 sind die einzelnen Kammern 3, 13, 23 von Trennwänden 9 geteilt, durch die die Wärmeisolationswirkung des Profilelementes ge­steigert wird.

    [0015] Die Figur 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel, das dem der Figur 3 im wesentlichen entspricht. Bei ihm ist im Unterschied zu der Ausführungsform nach Figur 3 die Zwischen­wand 8 gegenüber der Kammerunterwand nach innen versetzt, wodurch sich eine noch bessere Isolationswirkung als bei der Ausführungsform der Figur 3 ergibt.

    [0016] Das Ausführungsbeispiel nach Figur 5 zeigt zwei aneinan­dergesetzte Mehrkammerprofilelemente, die in den Kanälen 10 an der Kammeroberwand wie auch an der Kammerunterwand solche Zwi­schenwände 8 aufweisen. Die Elemente sind symmetrisch ausge­staltet, so daß man beim Zusammenbau der Profilelemente nicht auf ihre räumliche Orientierung achten muß. Die Anschlußflan­schen der Elemente sind wie bei den Elementen nach dem Patent P 26 33 731 ausgestaltet, die Elememte werden mit den ineinandergesetzen Flanschen und der Verriegelungsschiene 16 aneinander verklammert.


    Ansprüche

    1. Extrudierbares Ein- oder Mehrkammer-Profilelement für Lichtpaneele oder Bautafeln, bei dem die seitlichen Endwände 1) mit Verbindungsstücken (2) für die Verbindung mit Nachbar­elementen versehen sind und bei dem jede Kammer (3) einen im wesentlichen kastenförmigen Querschnitt und eine in seitlicher Richtung gekrümmte Oberwand (4) aufweist,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kammeroberwand (4) in ihrem Mittelteil (5) eine zu ihren an den Kammerseitenwänden (1) angrenzenden Bereichen (6) entgegengesetzte Krümmung aufweist.
     
    2. Profilelement nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Krümmung der Kammeroberwand dem Verlauf einer Kosinus­kurve ähnlich ist.
     
    3. Profilelement nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die tiefste Stelle der Kammeroberwand (4) tiefer liegt als die Übergangs­stelle zwischen der Kammeroberwand und der seitlichen Endwand.
     
    4. Profilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Kammerunterwand (5) spiegelsymmetrisch zur Kammerober­wand (4) ausgebildet ist.
     
    5. Profilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß in jeder Kammer (3) zwischen der Oberwand (4) und der Unterwand (5) eine Trennwand (9) angeordnet ist.
     
    6. Mehrkammer-Profilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen den Kammern (3, 13, 23) jeweils ein im wesentli­chen rechteckförmiger Kanal (10) angeordnet ist.
     
    7. Mehrkammer-Profilelement nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Kanal (10) in der Nähe der Kammerunterwand (5) und/oder in der Nähe der Kammeroberwand (4) mit einer Zwischenwand (8) versehen ist.
     
    8. Mehrkammer-Profilelement nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Zwischenwand (8) in die Kammerunterwand (5) oder die Kammeroberwand (4) stetig übergeht.
     
    9. Profilelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß es aus lichtdurchlässigem Kunststoff besteht.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht