[0001] Die Erfindung bezieht sich sich auf eine Vorrichtung zum SZ-Verseilen für elektrische
Kabel oder Leitungen mit Hilfe einer feststehenden Führungslochscheibe und einer reversierend
angetriebenen Verseilscheibe, wobei die Verseilelemente längs einem konzentrisch zu
der Verseilscheibe angeordneten, von der Führungslochscheibe bis zur Verseilscheibe
reichenden, rohrförmigen Führungs- und Speicherkörper (Rohrspeicher) der Verseilscheibe
zugeführt werden, und mit einem getrennten Antrieb für die Verseilscheibe und den
Rohrspeicher.
[0002] Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-PS 31 23 171 bekannt. In dieser Druckschrift
wird vorgeschlagen, den Rohrspeicher näherungsweise mit der halben Drehzahl der Verseilscheibe
rotieren zu lassen. Dadurch soll gewährleistet werden, daß der Rohrspeicher über seine
Länge gleichmäßig von den zu verseilenden Adern umschlungen wird.
[0003] Die beschriebene Vorrichtung löst allerdings das Problem der Rückdrehung der einzelnen
Adern nicht zufriedenstellend, insbesondere dann, wenn der Rohrspeicher etwa in seiner
Mitte mit einer starren Führungslochscheibe versehen ist. Auch die an der Führungslochscheibe
entstehenden Reibungskräfte in Längsrichtung und in Umfangsrichtung des Rohrspeichers
wirken sich nachteilig aus. Die starre Zuordnung der Drehzahlen von Verseilscheibe
und Führungslochscheibe macht eine optimale Verteilung der Speicherbeseilung unabhängig
vom Aderdurchmesser mit Rückdrehung durch Abrollen der Adern auf dem Speicher unmöglich.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die beschriebene Vorrichtung aus
der DE-PS 3l 23 171 dahingehend zu verbessern, daß die Rückdrehung der zu verseilenden
Adern in zufriedenstellendem Maße gewährleistet ist.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Durchmesser des Rohrspeichers
zwischen dem Einfachen und dem Fünffachen des Durchmessers der zu verseilenden Adern
liegt, und daß der Rohrspeicher mitsamt der ihn umschlingenden Adern außen von mindestens
einem zum Rohrspeicher konzentrischen, rohrförmigen Element umgeben ist.
[0006] Der besondere Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die zu verseilenden Adern
an den Stellen, an denen sie einerseits den Rohrspeicher umschlingen, während sie
andererseits außen von einem rohrförmigen Element umgeben sind, mit ihrem Mantel an
den beiden verschiedenen zylindrischen Flächen abrollen können.
[0007] Im Querschnitt sieht die beschriebene Vorrichtung so aus, daß die zu verseilenden
Adern als Triebräder in einer Art Planetengetriebe zwischen einem inneren Triebkranz
(Rohrspeicher) und einem äußeren Triebkranz (umgebendes rohrförmiges Element) abrollen.
Allerdings ist in diesem Planetengetriebe sehr viel Schlupf zugelassen. Ein solches
doppeltes Abrollen auf zwei zylindrischen Flächen hat zur Folge, daß die Rückdrehung
der Adern während des Verseilvorganges zufriedenstellend gewährleistet ist.
[0008] Eine besondere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Antrieb des Rohrspeichers
derart regelbar ist, daß die Drehzahl des Rohrspeichers zwischen 1/2 und 3/2 der Drehzahl
der Verseilscheibe verändert werden kann.
[0009] Diese Ausgestaltung der Erfindung ist insofern vorteilhaft, als durch die Regelung
der Drehzahl des Rohrspeichers das Maß der Rückdrehung der Adern und die Beseilung
des Rohrspeichers optimiert werden kann. Durch eine besonders hohe Drehzahl des Rohrspeichers
kann sogar eine Uberrückdrehung der Adern erzeugt werden, die zu einem besonders festen
Verseilverband führt.
[0010] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß der Rohrspeicher mitsamt
den ihn umschlingenden Adern auf seiner gesamten Länge von einem zu ihm konzentrischen
Rohr umgeben ist.
[0011] Der Vorteil dieser Ausgestaltung liegt darin, daß die Haftung der zu verseilenden
Adern an dem äußeren Rohr über die gesamte Länge des Rohrspeichers gegeben ist, so
daß der Schlupf zwischen der Mantelfläche einer Ader und der zylindrischen Fläche
des Rohres gering gehalten wird.
[0012] Weiterhin kann die Erfindung dadurch ausgestaltet werden, daß der Rohrspeicher mitsamt
den ihn umschlingenden Adern von einem oder mehreren über die Länge des Rohrspeichers
verteilten, zum Rohrspeicher konzentrischen, rohrförmigen Elementen umgeben ist, die
zusammen nicht die gesamte Länge des Rohrspeichers abdecken.
[0013] Diese Ausgestaltung der Erfindung ist besonders vorteilhaft, weil einerseits die
Adern an mindestens einer Stelle zwischen dem Rohrspeicher und dem äußeren rohrförmigen
Element abrollen und somit eine zufriedenstellende Rückdrehung der Adern gewährleistet
ist, während andererseits nicht die gesamte Länge des Rohrspeichers durch die konzentrischen
rohrförmigen Elemente abgedeckt ist, so daß während des Verseilvorgangs die Verteilung
der Umschlingungen des Rohrspeichers durch die zu verseilenden Adern beobachtet werden
kann. Dadurch kann die Drehzahl des Rohrspeichers auf Sicht optimal so eingestellt
werden, daß sich die Umschlingungen der Adern um den Rohrspeicher möglichst gleichmäßig
auf die Länge des Rohrspeichers verteilen.
[0014] Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels in einer Zeichnung gezeigt und
nachfolgend beschrieben.
Figur 1 zeigt eine Verseilvorrichtung mit einem Rohrspeicher, der von drei rohrförmigen
Elementen umgeben ist.
Figur 2 zeigt die Vorrichtung aus Figur 1 im Querschnitt.
[0015] In Figur 1 verläuft der Rohrspeicher 3 zwischen der Führungslochscheibe 1 und der
Verseilscheibe 2. Der Rohrspeicher 3 wird von den zu verseilenden Adern 4 umschlungen,
von denen in der Figur 1 nur eine dargestellt ist. Die Verseilscheibe 2 wird durch
den Motor 5 angetrieben, während der Rohrspeicher 3 über einen eigenen Antrieb 6 verfügt.
Über die Länge des Rohrspeichers 3 sind drei rohrförmige Elemente 7, 8, 9 verteilt,
die den Rohrspeicher mitsamt den ihn umschlingenden Adern 4 konzentrisch umgeben.
[0016] In der Figur 2 ist beispielhaft eine zu verseilende Ader 4 zwischen dem Rohrspeicher
3 und dem rohrförmigen Element 7 im Querschnitt dargestellt. Der Pfeil 12 zeigt die
Drehrichtung des Rohrspeichers 3 an. Der Pfeil 13 gibt die Drehrichtung der Verseilscheibe
und die Bewegungsrichtung der zu verseilenden Adern an. Während des Verseilvorgangs
geht die dargestellte Ader 4 in die Stellung 10 über, sofern der Verseilvorgang mit
Rückdrehung, beispielsweise durch Rotation des Rohrspeichers, erfolgt. Die Stellung
ll zeigt, wie sich die zu verseilende Ader 4 während des Verseilvorgangs verhält,
wenn keine Rückdrehung erfolgt.
1. Vorrichtung zum SZ-Verseilen für elektrische Kabel oder Leitungen mit Hilfe einer
feststehenden Führungslochscheibe und einer reversierend angetriebenen Verseilscheibe,
wobei die Verseilelemente längs einem konzentrisch zu der Verseilscheibe angeordneten,
von der Führungslochscheibe bis zur Verseilscheibe reichenden rohrförmigen Führungs-
und Speicherkörper (Rohrspeicher) der Verseilscheibe zugeführt werden, und mit einem
getrennten Antrieb für die Verseilscheibe und den Rohrspeicher, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser des Rohrspeichers (3) zwischen dem Einfachen und dem Fünffachen
des Durchmessers der zu verseilenden Adern (4) liegt und der Rohrspeicher (3) mitsamt
den ihn umschlingenden Adern (4) außen von mindestens einem zum Rohrspeicher konzentrischen,
rohrförmigen Element (7, 8, 9) umgeben ist.
2. Vorrichtung zum SZ-Verseilen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (6) des Rohrspeichers (3) derart regelbar ist, daß die Drehzahl des
Rohrspeichers (3) zwischen 1/2 und 3/2 der Drehzahl der Verseilscheibe (2) verändert
werden kann.
3. Vorrichtung zum SZ-Verseilen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrspeicher (3) mitsamt den ihn umschlingenden Adern (4) auf seiner gesamten
Länge von einem zu ihm konzentrischen Rohr umgeben ist.
4. Vorrichtung zum SZ-Verseilen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrspeicher (3) mitsamt den ihn umschlingenden Adern (4) von einem oder
mehreren über die Länge des Rohrspeichers (3) verteilten, zum Rohrspeicher (3) konzentrischen,
rohrförmigen Elementen (7, 8, 9) umgeben ist, die zusammen nicht die gesamte Länge
des Rohrspeichers (3) abdecken.