(19)
(11) EP 0 331 628 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.09.1989  Patentblatt  1989/36

(21) Anmeldenummer: 89810051.6

(22) Anmeldetag:  23.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A63C 11/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR IT LI SE

(30) Priorität: 01.03.1988 CH 761/88

(71) Anmelder: Toko AG
CH-9450 Altstätten (CH)

(72) Erfinder:
  • Künzler, Peter
    CH-9450 Altstätten (CH)

(74) Vertreter: Justitz-Wormser, Daisy P., Dipl.-Chem. et al
Isler & Pedrazzini AG, Patentanwälte, Postfach 6940
CH-8023 Zürich
CH-8023 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung und Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Wintersportgeräten


    (57) Die Vorrichtung ermöglicht ein Verfahren zum Behandeln von Gleitflächen von Wintersportgeräten. Diese werden mit ihrer Gleitfläche (4) nach oben festgehalten. Ihre Behandlung erfolgt mittels einer heizbaren Platte (18) mit einem porösen Einsatz (42), die federnd an der Gleitfläche anlegbar und in Längsrichtung relativ zu ihr verschiebbar ist. Der Einsatz kann aus einer Wanne (48) ein mindestens zu pastösem Zustand er­hitzbares Material (50) aufnehmen. Eine Speichervorrichtung (44) für poröses Blattmaterial (46) gibt bei Bedarf dieses zwischen die Sohle und die Gleitfläche ab. Die Behandlung kann umfassen: Das Entfernen von Resten alten Mittels von der Gleitfläche, das vom Blattmaterial aufgesogen wird, und/oder das Vor­wärmen der Gleitfläche, wobei die Sohle ohne Blattmaterial die Gleitfläche bestreicht, und/oder das Aufbringen von neuem Mittel aus der Wanne, wobei das Blattmaterial die Feinverteilung ermöglicht. Das Mittel dringt dabei in Mikrokavitäten des Gleitflächenbelags und allfällige Ritzen desselben ein und bildet eine glattene ebene und elasti­sche Schicht auf der Gleitfläche.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbe­griff des Patentanspruchs 1 sowie Verfahren nach den Ober­begriffen der Patentansprüche 11 und 12.

    [0002] Um Wintersportgeräte wie Abfahrts-, Langlauf- und Sprung­skis, Skibobs, Monoskis, Snowboards und schlittenartige Geräte mit Kufen optimal zu nutzen, ist es notwendig, die Eigenschaften ihrer Gleitflächen, d.h. ihre Gleitfähigkeit, den jeweiligen Bedürfnissen des Benutzers sowie den Schnee­verhältnissen anzupassen. Dabei wird man meist auf eine Erhöhung der Gleitfähigkeit hinzielen, insbesondere beim wettkampfmässigen Einsatz der Geräte. In einzelnen Fällen kann es aber auch erwünscht sein, deren Gleitfähigkeit zu verringern, beispielsweise beim Gebrauch von Skiern beim Anstieg am Berg oder bei der Verwendung der Geräte durch Anfänger oder zum Aufkleben von Fellen.

    [0003] Die Anpassung der Gleitfähigkeit erfolgt durch das Auf­bringen einer fest an der Gleitfläche des Gerätes haftenden Schicht, die als Wachs bezeichnet wird, meist vorwiegend Olefine enthält und in vielen Variationen hergestellt und verkauft wird.

    [0004] Ein weiterer Zweck der Behandlung der Gleitflächen besteht in der werterhaltenden Pflege der herstellerseitig aufge­tragenen Beläge. Bei Wintersportgeräten höherer Qualität bestehen diese Beläge aus hochmolekularen gesinterten Kunst­stoffen, welche aber ohne Pflege einer Alterung und Ver­sprödung unterworfen sind. Dies kann mindestens teilweise dadurch verhindert werden, dass man die Mikrokavitäten die­ser Kunststoffe mit pflegenden Mitteln füllt. Neben der pflegenden Wirkung schafft man so ein kleines Reservoir, das sich beim Gleiten wieder entleeren kann und man ver­bessert die Haftung des Mittels.

    [0005] Diese Wachsschicht muss so auf die Gleitfläche des Gerätes aufgebracht werden, dass sie erstens fest daran haftet und zweitens eine vollkommen ebene und elastische Lauffläche ergibt.

    [0006] Das Wachsen, insbesondere von Skiern, ist seit mindestens 100 Jahren bekannt. Ursprünglich brachte man Wachs auf die hölzernen oder lackierten Gleitflächen auf, indem man einen festen Wachsblock an diesen Gleitflächen rieb. Dieses System wird auch heute noch von Tourenskifahrern benützt. Die so erzeugten Wachsschichten sind aber nicht sehr glatt und haften auch nicht besonders gut. Eine Verbesserung er­reicht man dadurch, dass man erwärmtes oder geschmolzenes Wachs aufträgt, das besser in Mikrokavitäten und Kratzer der Gleitflächen eindringt und sich auch besser zu einer ebe­nen und glatten Schicht verteilen lässt. Man verwendet dazu alle möglichen Geräte mit einer glatten Sohle, die man im allgemeinen als Skibügeleisen bezeichnet und die durch Sprit, Meta, Gas oder Strom beheizbar sind. Man benützt sie entweder nur zum Glätten einer bereits aufgetragenen Wachs­schicht, oder aber zum Auftragen von festem, aber erwärm­tem oder von flüssigem Wachs, welches dabei gleichzeitig geglättet wird. Obwohl alle diese Bügeleisen nicht sehr handlich und zum Teil in der Anwendung wegen des Brenn­stoffs gefährlich sind, ausserdem nicht genügend glatte Oberflächen liefern und nach jedem Gebrauch wieder gereinigt werden müssen, ist man beim Wintersport abseits vom Massen­tourismus noch stets auf sie angewiesen. Beim Wintersport im Bereich von Bergbahnen und von viel benutzten Loipen sowie beim wettkampfmässigen Wintersport suchte man aber nach einer Möglichkeit, das Problem des Skiwachsens mittels stationärer Einrichtungen zu lösen, die rasch und gefahrlos eine Wachsschicht aufbringen, welche in den Belag eindringt, gut haftet und eine vollkommen ebene und glatte Lauffläche ergibt.

    [0007] Es ist zum Beispiel bekannt, flüssiges Wachs aus einer beheizten Wachswanne mittels eines endlos umlaufenden Ban­des oder einer Rolle auf Skier aufzubringen, indem das untere Trum des Bandes bzw. die untere Rollenhälfte eine Wachswanne durchlaufen, während das obere Trum des Bandes bzw. die obere Rollenhälfte das aufgenommene Wachs an die Skier abgibt. Diese Methode wird in Skiwerkstätten ange­wandt, hat aber den grossen Vorteil, dass sich auch der Skifahrer mit den Skiern an den Füssen über eine Wachswanne hinwegbewegen kann und so in komfortabler Weise seine Skier wachsen lassen kann. Ihr Nachteil besteht aber darin, dass der Wachsauftrag nicht genügend glatt ist und dass die Ski­spitzen im allgemeinen keinen Wachsauftrag erhalten. Ausser­dem ist die Temperatur des aufgetragenen Wachses zu tief, da es sich auf dem Band oder auf der Rolle zu sehr abkühlt, so dass die Wachsschicht nur ungenügend auf der Oberfläche haftet, nicht aber in den Belag eindringt.

    [0008] Bei anderen Verfahren werden die Skier mit ihrer Gleit­fläche nach oben in einer Haltevorrichtung befestigt, und das Wachs wird, zun Beispiel mit Hilfe von Pinseln, aufge­tragen. Dabei erzielt man zwar - dank genügend hoher Tempe­raturen - eine hinreichend gute Haftung des Wachses, aber die Glätte der Oberfläche befriedigt nicht. Selbst bei einer halbautomatischen Vorrichtung, welche die Unregelmäs­sigkeit manueller Arbeit ausschliesst, besteht beim Hin- und Herbewegen des Auftragswerkzeugs stets die Gefahr, dass vor allem in den Endbereichen zuwenig oder zuviel Wachs auf­getragen wird und es ist auch schwierig, die Skispitzen zu bewachsen.

    [0009] Es wurde ferner schon versucht, eine Wachsschicht auf einem Klebeband aufzubringen, welches dann an der Skiunterseite aufgeklebt und wieder von ihr abgezogen werden kann. Diese Bänder sind zwar sehr handlich, da die Prozedur der Wachs­erwärmung wegfällt. Es besteht aber stets die Gefahr, dass sie sich vom Ski lösen, beispielsweise wenn sie von Steinen beschädigt werden, und das kann zu schweren Unfällen führen.

    [0010] Man versuchte daher, ein Trägerband mit einer Wachsschicht zu versehen, mit der Wachsseite auf eine Gleitfläche eines Skis zu legen, und dieses Trägerband mit einer Art Bügel­eisen zu erwärmen, wodurch das Wachs am Ski zum Haften gebracht und gleichzeitig das Trägerband abgezogen werden konnte. Damit vermeidet man es zwar nicht, den gefährli­chen Umgang mit Brennstoffen, da das Bügeleisen beheizt werden muss, aber dessen Sohle kommt nicht mit dem Wachs in Berührung, bleibt daher sauber und kann sofort wieder für andere Skier und auch für andere Wachsqualitäten verwendet werden. Leider besteht auch bei dieser Methode die Gefahr, dass sich die gesamte Wachsschicht ablöst, weil sie zwar an ihrer Aussenseite stark, skiseitig aber viel weniger er­hitzt wird, so dass sie nicht allzugut am Ski haftet.

    [0011] Um sowohl eine gute Haftung wie auch eine glatte Ober­fläche zu erhalten, versucht man, Wachs durch Platten mit einer Vielzahl kleinster Löcher, z.B. engmaschige Gitter oder Siebe, hindurch auf die Gleitfläche aufzubügeln. Durch die Feinstverteilung des Wachses erhält man tatsächlich gut haftende und hinreichend glatte Oberflächen, doch wird auch bei diesem Verfahren die Sohle des Bügeleisens vom Wachs verschmutzt und muss stets wieder gereinigt werden, was jeweils einen Unterbruch im Wachsvorgang bedeutet.

    [0012] Es wurde auch versucht, wachsgetränkte Bänder, z.B. aus Stoff oder Papier, auf die Gleitfläche aufzubügeln und dann den Stoff oder das Papier zu entfernen; auf diese Weise erhält man ebenfalls gute Resultate bezüglich Ober­ flächenglätte und Haftung, aber auch in diesem Fall wird die Sohle des Bügeleisens verschmutzt und das Bügeleisen muss stets wieder gereinigt werden.

    [0013] Neuerdings wird versucht, die Skier mit pulverisiertem Wachs oder mit flüssigem Wachs aus einer Art Spritz­pistole zu besprühen. Vorteilhaft ist dabei, dass eine rasche Trocknung eintritt, so dass man auch dann eine glatte Oberfläche erhält, wenn die Skier in schräger, bei­nahe vertikaler Lage behandelt werden. Auf diese Weise benötigt die Vorrichtung zum Festhalten der Skier viel weniger Stellfläche. Nachteilig ist dabei allerdings, dass zur Vermeidung von gesundheitsschädlichen Wirkungen eine Absauganlage installiert werden muss.

    [0014] Ein weiteres Problem beim Wachsen besteht darin, dass oft nasse oder kalte Sportgeräte behandelt werden müssen. Tiefe Temperaturen verunmöglichen aber den Auftrag einer genügend glatten Schicht. Die Skier müssen sich daher er­wärmen, so dass sie während längerer Zeit in der Service­station bleiben müssen, so dass für den Benützer uner­wünschte Wartefristen entstehen.

    [0015] Nicht nur das Aufbringen von Wachsschichten, für das man - wie aus den vorgängigen Erläuterungen ersichtlich - noch kein befriedigendes Verfahren kennt, sondern auch das Entfernen alter Wachsschichten oder alter Wachsreste ist mit Schwierigkeiten verbunden. Ein rein mechanisches Abkratzen ist zeitraubend und birgt die Gefahr in sich, den Skibelag zu beschädigen. Eine Erwärmung des Wachses, wo­durch es leichter, z.B. durch Abstreifen oder Abwischen entfernt werden könnte, ist problematisch. Erstens kann der Ski dadurch zu stark erwärmt werden und dabei Schaden er­leiden, zweitens ist die Erwärmung je nach Verfahren wegen der Verwendung von Brennstoffen nicht ungefährlich und drittens entstehen dabei schädliche Dämpfe oder Gase, wenn sich das Wachs unter Hitzeeinfluss zersetzt.

    [0016] Da also weder das Problem des Auftragens von Wachsschichten noch dasjenige des Entfernens von Wachsschichten oder -resten befriedigend gelöst ist, wird die Aufgabe der Erfin­dung darin gesehen, eine Vorrichtung der eingangs genann­ten Art zu schaffen, welche zum raschen und gefahrlosen Auf­tragen von gut haftenden in Mikrokavitäten des Belages ein­dringenden, ebene und glatte Laufflächen bildenden Wachsen auch wechselnder Qualitäten, zum Trocknen und Vorwärmen von Skiern unmittelbar nach Gebrauch und vor neuem Wachsen so­wie zum skischonenden und umweltfreundlichen Entfernen von Wachsschichten oder Resten geeignet ist.

    [0017] Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, Verfahren zum Wachsen oder zum Entwachsen von Skiern mittels dieser Vor­richtung aufzuzeigen.

    [0018] Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist gemäss Patentan­spruch 1 gekennzeichnet, und die erfindungsgemässen Verfah­ren sind gemäss den Patentansprüchen gekennzeichnet.

    [0019] Mit der neuen Vorrichtung und dem neuen Verfahren ist es möglich, Gleitflächen von Wintersportgeräten, insbesondere von Skiern, zu trocknen, vorzuwärmen, zu wachsen und zu ent­wachsen.

    [0020] Die Haftung der Schicht an der Gleitfläche ist sehr gut, da das Mittel dank hoher Temperaturen der Sohle flüssig bleibt und erst auf der Gleitfläche wieder erstarrt, wobei es in den Belag eindringt und dessen Mikrokavitäten sowie Schadstellen in der Gleitfläche problemlos ausfüllt. Die entstehende Fläche des Mittels, die die eigentliche Nutz­fläche des Sportgerätes ist, wird eben, glatt und porenfrei. Die Schicht folgt dcr Gleitflächenform und hat nicht die Tendenz, eine eventuell vorhandene Mittelrille zu füllen. Durch das satte Anliegen der federnd und gelenkig gelager­ten Sohle, selbst an geneigten Teilen der Gleitfläche ist es möglich, auch die Skispitze mit einer genügenden Schicht zu versehen.

    [0021] Das aufzubringende Mittel, im allgemeinen ein Wachs, kann während des Ueberstreichens der Gleitfläche durch die Sohle kontinuierlich dem Einsatz der letzteren zugeführt werden. Es ist aber vorteilhafter, die Unterseite des Körpers mit einem sohlenbündigen, porösen Einsatz zu versehen, welcher das mindestens zu pastösem Zustand erhitzte Mittel aufnimmt, beispielsweise aus einer Wanne, in welche man die Sohle ganz oder teilweise eintaucht.

    [0022] Das Wachs in dieser Wanne kann kalt, d.h. in erstarrtem Zustand sein; die heisse Sohle verflüssigt dann bei ihrem Eintauchen einen Teil des Wachses, so dass der poröse Ein­satz der Sohle einen genügend grossen Wachsvorrat aufnehmen kann. Es ist aber auch möglich, die Wanne mit einer Heiz­vorrichtung zu versehen, um das Wachs mindestens zu pastö­sem Zustand zu erhitzen, in welchem Zustand es dann auch vom Einsatz aufgenommen wird.

    [0023] Das aufzubringende Mittel, im allgemeinen ein Wachs, kann während des Ueberstreichens der Gleitfläche durch die Sohle kontinuierlich dem Einsatz der letzteren zugeführt werden. Das Mittel kann auch zugeführt werden, indem man mit ihm getränktes Blattmaterial verwendet, das zwischen Gleitfläche und Sohle gebracht wird und aus welchem es durch die von der Sohle abgegebene Wärme hinausgemschmolzen und auf die Gleitfläche gebracht wird. Der poröse Einsatz dient dann vorwiegend zur Aufnahme von überschüssigem Mittel.

    [0024] Der Einsatz besteht vorzugsweise im wesentlichen aus einem gesinterten Material. Er reicht über die ganze Breite der Sohle und über einen Teil ihrer Länge. Die Sohle wird vor­teilhaft nach dem Eintauchen von überschüssigem Mittel be­freit, beispielsweise durch eine am Rand der Wanne ange­ordnete Abstreifvorrichtung, so dass nur noch im Einsatz eine genügende Menge des Mittels vorhanden ist. Damit ver­ hindert man, dass das Mittel auf der Sohle verbrennt oder erstarrt, die dadurch beschmutzt und ihre Glätte beein­trächtigt, was sich ohne Zwischenreinigung spätestens beim kommenden Auftrag des Mittels negativ auf die Qualität der dann aufzubringenden Schicht auswirken würde.

    [0025] Die Wanne kann so ausgebildet und angeordnet sein, dass sie leicht durch eine andere Wanne mit einer anderen Quali­tät des Mittels ausgetauscht werden kann. es ist auch mög­lich, mehrere Wannen mit verschiedenen Mitteln hinterein­ander anzuordnen.

    [0026] Anstatt das Mittel aus einer ortsfesten Wanne mittels des porösen Einsatzes aufzunehmen und der Gleitfläche zuzufüh­ren, kann man es auch aus einem beweglichen, im allgemei­nen auf dem Körper befestigten und ebenfalls beheizten Vor­ratsbehälter dem Einsatz zuleiten. Auch hier können mehrere Vorratsbehälter mit verschiedenen Qualitäten des Mittels nebeneinander oder hintereinander montiert und alternativ zum Einsatz gebracht werden.

    [0027] Für das Aufbringen und Entfernen des Mittels kann gleich­artiges oder verschiedenartiges Blattmaterial verwendet werden. Vorteilhaft benützt man Papierblätter, es können aber auch Vliese, Gewebe oder Gewirke verwendet werden.

    [0028] Wesentlich ist, dass beim Aufbringen des Mittels poröses Blattmaterial verwendet wird. Beim Entfernen des Mittels wäre es günstiger, wenn nur die der Gleitfläche zugewandte Blattseite das Mittel aufnähme, die der Sohle zugewandte Blattseite aber impermeabel wäre, da man so eine Verun­reinigung der Sohle verhindern könnte. Andererseits wird das Verfahren vereinfacht, wenn nur eine Blattsorte ver­wendet wird. Je nach der Breite der zu beschichtenden Gleitflächen kann man Blätter verschiedener Breite wählen. Sie sollten aber die Gleitflächen seitlich leicht über­ragen, damit diese sicher überall bedeckt werden, so dass kein Mittel seitlich der Gleitflächen hinunterrinnt. Am besten ist es, Blattmaterial zu verwenden, dessen innerer Zusammenhalt so gross ist, dass praktisch keine Teile dieses Materials wie z.B. Fasern, absondern, da dies das Wachs verunreinigen würde und das Erzeugen einer glatten Schicht nicht mehr möglich wäre.

    [0029] Man kann die ganze Gleitfläche mit einem Streifen des Blattmaterials bedecken und mit der Sohle des Körpers darüberstreichen, oder man kann nur einen Abschnitt des Blattmaterials verwenden, der etwa die Abmessungen der Sohlenfläche hat und der sich unter der Sohle und simultan mit ihr über die Gleitfläche bewegt.

    [0030] Die Verwendung eines Streifens ist vor allem beim Ent­fernen der Schicht sinnvoll, da man dadurch insgesamt eine grössere Menge des Mittels aufsaugen kann. Die Verwendung eines Abschnitts empfiehlt sich vor allem beim Aufbringen des Mittels, da man dabei eher die Feinverteilung des Mit­tels erreichen möchte. Dafür reicht das Blattmaterial, und die Verwendung eines Streifens würde unnötigerweise einen Mehrverbrauch an Mittel zur Folge haben, da letztlich der ganze Streifen mit dem Mittel durchtränkt wäre. Bei Ver­wendung eines Abschnittes unter der Sohle ist aber streng darauf zu achten, dass kein Blattmaterial hinter der Sohle nachgezogen wird, da dieses mindestens einen Teil des soeben aufgebrachten Mittels wieder einsaugen würde. Ausserdem würde die Nutzfläche dadurch verschmiert und wäre nicht mehr genügend glatt.

    [0031] Verwendet man streifenförmiges Blattmaterial, das über die ganze Gleitfläche gelegt wird, so empfiehlt es sich, die­ses Material von einer am beweglichen Teil der Verschie­bungseinrichtung befestigten Rolle abzurollen. Eine solche Rolle kann auch verwendet werden, wenn nur Abschnitte des Blattmaterials gebraucht werden, die Abschnitte können aber auch einer Speicherkassette entnommen werden. Dies wäre bei Verwendung streifenförmigen Blattmaterials auch möglich, aber unhandlich.

    [0032] Obwohl man im allgemeinen eine möglichst glatte Gleit­fläche erhalten möchte, gibt es gewisse Schneearten, auf welchen höhere Geschwindigkeiten erreicht werden können, wenn die Gleitfläche leicht strukturiert ist. Dies lässt sich erreichen, indem man sie nach dem Auftragen des Wachses mit einer entsprechenden Vorrichtung behandelt, beispielsweise mit einer Bürstenvorrichtung oder einer Strukturwalze.

    [0033] Bei gewissen Schneearten erreicht man die besten Resultate, wenn man nur die Mikrokavitäten des Belages der Gleitflä­che mit Wachs füllt, sonst aber keine eigentliche deckende Schicht aufträgt. Zu diesem Zweck behandelt man die Gleit­flächen wie üblich, entfernt aber anschliessend die deckende Schicht, beispielsweise mit Bürsten.

    [0034] Die seitlichen Begrenzungen der Gleitfläche werden im all­gemeinen durch sogenannte Kanten gebildet, die aus einem härteren Material, im allgemeinen aus Metall, bestehen. Diese Kanten sind so montiert, dass die gesamte Gleitfläche, d.h. der Belag und die untersten Flächen der Kanten, eine mindestens stetige Fläche bilden. Beim Gebrauch des Winter­sportgerätes auf eisigem Schnee oder bei wenig Schnee und daraus hervorragenden Steinen und Wurzeln werden diese Kanten natürlich abgenützt, so dass sie von Zeit zu Zeit einer Nachbehandlung unterworfen werden müssen.

    [0035] Zu diesem Zweck kann die neue Vorrichtung durch ein Kan­tenbehandlungsgerät ergänzt werden. Dieses kann als Teil der Behandlungseinrichtung ausgebildet sein und entweder gleichzeitig mit dem Auftragen der Schicht oder anschlies­send daran wirken. Im allgemeinen handelt es sich dabei um eine Fräs-, Feil- oder Schleifvorrichtung.

    [0036] Nasse und kalte Gleitflächen werden mit Vorteil vor dem Aufbringen des Mittels getrocknet und vorgewärmt. Obwohl man dafür den Einsatz in der Sohle nicht braucht, und einen Körper mit einer Sohle ohne Einsatz verwenden könnte, ist es aus betrieblichen Gründen einfacher, den Körper mit der Sohle mit dem porösen Einsatz auch für das Trocknen und Vor­wärmen zu verwenden. Man erspart sich dadurch das Ummontie­ren der verschiedenen Körper. Auf die Verwendung von blatt­förmigem Material als Zwischenschicht kann beim Behandeln neuer Skier verzichtet werden, da dort keine Reste von früher aufgebrachtem Mittel aufgenommen werden müssen. Bei gebrauchten Wintersportgeräten sind aber an der Gleitfläche wahrscheinlich immer Rückstände von früher aufgebrachten Mitteln vorhanden und zur Schonung der Sohle empfiehlt sich daher die Verwendung von blattförmigem Material, auch wenn die Gleitfläche nur getrocknet oder aufgewärmt werden muss.

    [0037] Im allgemeinen wird das Wintersportgerät von einer orts­festen Halteeinrichtung gehalten, während die Behandlungs­einrichtung, d.h. der Körper mit der Sohle, beweglich aus­gebildet ist und zwar so, dass er sich längs und senk­recht zur Gleitfläche bewegen kann. Die ortsfeste Halteein­richtung ist fest mit dem ortsfesten Teil der Verschie­bungseinrichtung, im allgemeinen mit einer Führungsschiene, verbunden. Die bewegliche Behandlungseinrichtung ist am beweglichen Teil der Verschiebungseinrichtung befestigt. Dieser bewegliche Teil weist Rollen auf, die auf der Führungsschiene laufen. Der Antrieb für die gegenseitige Längsverschiebung von Sohle und Gleitfläche geschieht manuell oder mechanisch. Die Geschwindigkeit dieser Ver­schiebung beeinflusst die Menge des aufgebrachten Mittels und die Güte der Haftung. Die Vorrichtung lässt sich ver­bessern durch einen sich über die Gleitfläche bewegenden Temperaturfühler, der die Geschwindigkeit der Bewegung über einen mechanischen Antrieb steuert.

    [0038] Die Stellvorrichtung ermöglicht es, den Abstand zwischen dem Körper mit der Sohle und der Gleitfläche in Richtung senkrecht zu der letzteren zu verändern und zwar so, dass die Sohle beim Auftrag des Mittels satt an der Gleitfläche anliegt, während sie nachher abgehoben wird für die Rück­wärtsbewegung. Auch zum Eintauchen in die Wachswanne muss der Körper mit der Sohle abgesenkt werden.

    [0039] Die Vorrichtung wird im allgemeinen so ausgebildet, dass das Wintersportgerät festgehalten wird und zwar sowohl in Längs- wie in Vertikalrichtung während sich der Körper mit der Sohle vertikal und längs bewegen lässt. Es gibt aber zahlreiche andere Möglichkeiten der Ausgestaltung der Vor­richtung. Zum Beispiel kann das Wintersportgerät längsver­schiebbar, aber in der Höhe fest angeordnet sein während der Körper mit der Sohle sich lediglich in der Höhe ver­stellen lässt. Ferner wäre es auch denkbar, den Körper mit der Sohle festzuhalten und lediglich das Wintersportgerät längs- und vertikalverschiebbar zu lagern.

    [0040] Die Stellvorrichtung kann verschieden ausgebildet sein, muss aber so konzipiert werden, dass die Sohle federnd an der Gleitfläche zur Anlage gebracht werden kann, zwecks Anpassung an ungenaue Lage des Wintersportgerätes in der Halteeinrichtung oder an schiefe Flächen des Wintersport­gerätes. Dies erreicht man mittels einer mechanischen oder fluiden Federvorrichtung.

    [0041] Wesentlich ist ausserdem, dass der Körper, der die Sohle trägt, allseitig beweglich an der Stellvorrichtung ange­lenkt ist, beispielsweise mittels eines Kugelgelenkes. Dadurch folgt die Sohle problemlos der Gleitfläche, auch wenn diese schief steht oder geneigte Teile wie zum Bei­spiel Skispitzen aufweist.

    [0042] Im folgenden werden ein Ausführungsbeispiel der erfin­dungsgemässen Vorrichtung anhand der Zeichnung sowie Aus­führungsbeispiele der erfindungsgemässen Verfahren aus­führlich beschrieben.

    [0043] In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine Vorrichtung nach der Erfindung, zum Entwach­sen, Trocknen, Vorwärmen und Wachsen von Skiern, in vereinfachter Darstellung, von der Seite; und

    Fig. 2 die Vorrichtung der Fig. 1 von vorne (d.h. von der Skispitze aus) gesehen.



    [0044] Die neue Vorrichtung und das neue Verfahren werden am Beispiel der Behandlung von einem Paar Skier erläutert.

    [0045] Fig. 1 zeigt einen Ski 2, der sich mit seiner Gleitflä­che 4 nach oben in einer üblichen, nicht dargestellten Halteeinrichtung befindet. Solche Halteeinrichtungen kön­nen als Einfach- oder Doppelschraubstock ausgebildet sein, es ist aber auch möglich, eine fluidbetätigte Halteeinrich­tung zu verwenden. Die Skispitze ist mit Vorteil nach links gerichtet, wie das auch bei der Montage von Bindungen mög­lich ist, so dass ein Ski nach der Bindungsmontage nur um seine Längsachse umgedreht werden muss, wenn anschliessend seine Gleitfläche behandelt werden soll.

    [0046] Eine Verschiebungseinrichtung weist als ortsfesten Teil eine Führungsschiene 6 auf, längs der sich mindestens vier Laufrollen 8 bewegen. Die Längsachse des eingespannten Skis 2 und die Führungsschiene 4 verlaufen parallel.

    [0047] Auf einer Abdeckung 10 der Rollen 8 ist ein Träger 12 ange­ordnet, dessen Querschnitt gemäss Fig. 2 im wesentlichen L-förmig ist. An seinem horizontal verlaufenden Schenkel 14 ist pro Ski ein Körper 16 mit einer Sohle 18 vertikal verstellbar angeordnet. Der Körper 16 und die Sohle 18 sind plattenförmig ausgebildet und bestehen im wesentlichen aus einer die Wärme gut leitenden Kupferlegierung oder aus einem anderen Material mit guter Wärmeleitung.

    [0048] Zum Verstellen des Körpers und der Sohle sind vertikale Stangen 20 im Schenkel 14 längsverschiebbar bzw. höhenver­schiebbar gelagert. An den unteren Enden dieser Stangen 20 sind die Körper 16 mittels Kugelgelenken 22 allseitig pendelnd aufgehängt. Der horizontale Schenkel 14 weist einen Ansatz 24 auf, an welchem ein Hebel 26 drehbar ge­lagert ist. Ein freies Ende des Hebels ist über Gelenke 28 mit den oberen Teilen der Stangen 20 verbunden, sein ande­res freies Ende weist einen Handgriff 30 auf. Eine erste Feder 32 ist zwischen dem horizontalen Schenkel 14 und einer an der Stange 20 angeordneten Platte 34 vorgesehen, eine zweite Feder 36 ist zwischen dem Körper 16 und der Platte 34 vorgesehen. Die Stangen 20, der Hebel 26 und die Federn 32 und 36 bilden im wesentlichen die Stellvorrich­tung für den Körper 16 mit der Sohle 18.

    [0049] Diese letzteren üben die Funktion einer Behandlungsein­richtung für die Gleitfläche aus. Zu diesem Zweck ist jeder der Körper 16 mittels einer elektrischen Heizvorrich­tung 38 so beheizbar, dass die ganze Sohle 18 auf eine zwar wählbare, aber über ihre Fläche gleiche Temperatur erwärmt werden kann. Die Heizvorrichtung weist eine nicht dargestellte Einrichtung auf, um ihre Höchsttemperatur zu begrenzen. Die in Fig. 1 links liegende Kante 40 der Sohle 18 ist abgerundet und/oder abgeschrägt.

    [0050] Die Sohle 18 weist einen Einsatz 42 auf, der sich über ihre ganze Breite erstreckt und aus einem porösen, üblicherweise gesinterten Material besteht.

    [0051] Am Träger 12 ist drehbar und leicht austauschbar eine Rolle 44 angeordnet, von der bandförmiges Blattmaterial 46 abwickelbar ist. Die Rolle 44 bildet die Speicher- und Zufuhreinrichtung für das poröse Blattmaterial.

    [0052] Am in Fig. 1 rechts liegenden Ende der Führungsschiene 6 ist eine Wanne 48, die ein Mittel 50 zur Behand­lung der Gleitfläche 4 enthält, angeordnet. Diese Wanne 48 ist leicht austauschbar, so dass problemlos die Qualität des Mittels gewechselt werden kann. Die linke Berandung der Wanne 48 weist eine flexible Abstreifvorrichtung 52 auf, diese kann aber auch an der Halterung 54 der Wanne 48 befestigt sein.

    [0053] Der Träger 12 ist umklappbar, so dass die Skier problemlos eingespannt werden können und zwar wird er in Fig. 2 gese­hen nach links, in Fig. 1 gesehen nach hinten geklappt.

    [0054] Die Wirkungsweise der oben beschriebenen Teile wird im folgenden näher erläutert, und zwar anhand einer vollstän­digen Behandlung, die ein Entfernen von altem Mittel, mit gleichzeitigem Trocknen der Gleitfläche, ein Vorwärmen der Gleitfläche und den Auftrag von neuem Mittel auf die Gleit­fläche umfasst.

    [0055] Vor der Behandlung sind der Träger 12 und die an ihm be­festigten Teile nach hinten (in Fig. 1 gesehen) geschwenkt, so dass die Skier 2 problemlos in die Halteeinrichtung ge­ bracht werden können. Die Sohle 18 und die Wanne 48 werden beheizt. Nun verschwenkt man den Träger 12 und die an ihm befestigten Teile wieder in ihre Wirkstellung und zieht von der Rolle 44 soviel Blattmaterial 46 ab, dass dadurch die gesamte Sohle 18 unterlegt werden kann. Durch Betätigung des Hebels 26 senkt man die Sohle 18 auf die Gleitfläche 4 ab und bringt sie unter leichtem Druck satt zur Anlage. Dank Kugelgelenk 22 und Feder liegt die Sohle 18 stets satt an der Gleitfläche 4, auch wenn diese oder Teile von ihr nicht völlig horizontal angeordnet sind. Die Wärme, die von der Sohle 18 an die Gleitfläche 4 übergeht, erwärmt nun die noch auf der Gleitfläche 4 haftende Schicht des Mit­tels bzw. Reste davon mindestens zu pastösem Zustand, und das Blattmaterial 46 nimmt diese Reste auf. Bei diesem Vor­gang wird auch die Gleitfläche 4 getrocknet. Die Sohle 18 wird wieder angehoben und die ganze Apparatur nach rechts geschoben. Man entfernt das verbrauchte Blattmaterial 46 und überstreicht anschliessend ein- oder mehrmals die Gleitfläche 4 mit der Sohle 18, um sie für die Beschichtung mit dem Mittel vorzuwärmen, falls dies nötig ist. Dieser Vorgang kann auch entfallen. Indem man den Hebel 26 am Handgriff 30 nach oben schwenkt, senkt man die Sohle 18 in die Wanne 48 mit dem schon aufgewärmten Mittel 50. Dabei nimmt der Einsatz 42 einen gewissen Vorrat an Mittel 50 auf. Man hebt die Sohle 18 knapp über die Berandung der Wanne 48 und schiebt sie horizontal nach links, wobei die Abstreifvorrichtung 52 überschüssiges Mittel von der Sohle 18 entfernt. Nun wird wieder ein der Sohlenfläche entspre­chender Abschnitt des Blattmaterials 46 von der Rolle 44 abgerollt. Die Sohle 18 wird wie beim Entfernen des Mittels an der Gleitfläche 4 zur Anlage gebracht und über sie ge­schoben. Im Bereich der Skispitze muss sie etwas mehr abge­senkt werden, damit auch dort eine genügende Menge des Mit­tels hingelangt. Damit ist die Behandlung der Gleitfläche abgeschlossen.

    [0056] Die Apparatur wird nun wieder nach rechts verschoben und in ihre Ruhestellung geschwenkt, und die fertig behandel­ten Skier werden aus der Halteeinrichtung entnommen.

    [0057] Zur Behandlung anderer Wintersportgeräte benötigt man andere Haltevorrichtungen und andere Körper und Platten. Diese wer­den daher mit Vorteil austauschbar ausgebildet.

    [0058] Bei der Durchführung des neuen Verfahrens mit Hilfe der neuen Vorrichtung erhielt man gute Resultate, mit einem Wachsmaterial, das im wesentlichen aus einer Mischung von Kohlewasserstoffen bestand und dem man bei Bedarf gleit­ fördernde Stoffe wie z.B. Gaphit oder andere Pigmente zu­setzte. Die Sohle wurde auf eine Temperatur von ca. 130° C gebracht; diese Temperatur ist einerseits hoch genug, um den Heissauftrag des Wachses zu gewährleisten, was für dessen Eindringen in die Mikrokavitäten des Belages und zur Erzeugung einer gut haftenden und glatten Schicht genügte. Andererseits war die Temperatur so tief, dass eine Beschä­digung des Belages, eine Zersetzung oder Oxydation des Wachses oder ein Verzundern der Kanten vermieden wurden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Behandeln von Gleitflächen von Winter­sportgeräten, mit einer Behandlungseinrichtung für die Gleitfläche, mit einer ersten Halteeinrichtung, um das Wintersportgerät mit nach oben gerichteter Gleitfläche zu halten, mit einer zweiten Halteeinrichtung für die Behandlungseinrichtung, mit einer Verschiebeeinrich­tung, die einen ortsfesten und einen beweglichen Teil aufweist, um die Behandlungseinrichtung und das Win­tersportgerät in Längsrichtung der Gleitfläche relativ zueinander zu verschieben, und mit einer Vorrats- und Zufuhrvorrichtung für ein der Behandlungseinrichtung zuzuführendes Mittel, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlungseinrichtung einen Körper mit einer heizbaren, parallel zur Gleitfläche angeordneten Sohle aufweist, in welcher sich ein Einsatz befindet, der sich über die Breite der Sohle erstreckt und aus einem porösen Material besteht zur Aufnahme des Mittels aus der Vorratseinrichtung, dass die Behandlungseinrichtung durch eine Stellvorrichtung vertikal zur Gleitfläche ver­schiebbar und an der Gleitfläche unter Krafteinwirkung zur Anlage bringbar ist, und dass eine Einrichtung zum Speichern und Abgeben von saugfähigem Blattmaterial zwischen die Gleitfläche und die Sohle vorgesehen ist.
     
    2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Halteeinrichtung und der ortsfeste Teil der Verschiebungseinrichtung miteinander fest verbunden sind, und dass die Behandlungseinrichtung und die Stell­vorrichtung am beweglichen Teil der Verschiebungsvor­richtung angeordnet sind.
     
    3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass der ortsfeste Teil der Verschiebungseinrich­tung eine parallel zur Gleitfläche gerichtete Schiene, und der bewegliche Teil der Verschiebungseinrichtung auf dieser Schiene laufende Rollen aufweist.
     
    4. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Stellvorrichtung eine federnde Anordnung aufweist, um die Sohle und die Gleitfläche nachgiebig aneinander zur Anlage zu bringen.
     
    5. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Stellvorrichtung eine Hebeleinrichtung aufweist, die in festem Abstand von der Gleitfläche an­gelenkt ist, deren eines Ende gelenkig mit einer Auf­hängevorrichtung für den Körper verbunden ist und deren anderes Ende manuell betätigbar ist.
     
    6. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass der Körper mittels einer kugelgelenkartigen Aufhängung an der Stellvorrichtung angelenkt ist.
     
    7. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Vorratseinrichtung als ortsfeste, in der Verlängerung der Gleitfläche angeordnete Schale ausgebildet ist, in welche mindestens der poröse Einsatz der Sohle des Körpers mittels der Stellvorrichtung eintauchbar ist, um so die Zufuhreinrichtung für das Mittel zu bilden.
     
    8. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Einrichtung zum Speichern und Abgeben des blattförmigen Materials eine Rolle mit aufgewickeltem Material und eine Abtrennvorrichtung für das Material aufweist.
     
    9. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass die Einrichtung zum Speichern des blattförmi­gen Materials an der Behandlungsvorrichtung befestigt ist.
     
    10. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeich­net, dass sie ein Kantenbehandlungsgerät aufweist, zur Behandlung von die Gleitfläche seitlich begrenzenden gleitflächenbündigen Kanten.
     
    11. Verfahren zum Entfernen einer mindestens zu pastösem Zustand erhitzbaren vollständigen oder fragmentarischen Schicht eines Mittels von einer Gleitfläche eines Win­tersportgerätes mittels der Vorrichtung gemäss Patent­anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Winter­sportgerät in der Halteeinrichtung befestigt, dass man mindestens gleitflächenseitig poröses Blattmaterial zwischen die Sohle und die Gleitfläche legt, dass man die Sohle und die Gleitfläche federnd aneinander zur Anlage bringt, und dass man eine Relativlängsbewegung zwischen der Sohle und der Gleitfläche durchführt.
     
    12. Verfahren zum Aufbringen einer Schicht eines mindestens zu pastösem Zustand erhitzten Mittels auf die Gleit­fläche eines Wintersportgerätes mittels der Vorrichtung gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Wintersportgerät in der Halteeinrichtung befestigt, dass man poröses Blattmaterial zwischen die Sohle und die Gleitfläche legt, dass man den porösen Einsatz der Sohle mit mindestens zu pastösem Zustand erhitzten Mittel speist, dass man die Sohle federnd an der Gleitfläche zur Anlage bringt, und dass man eine Relativlängsbewegung zwischen der Sohle und der Gleit­fläche durchführt.
     
    13. Verfahren nach Patentanspruch 11, dadurch gekennzeich­net, dass man nach dem Befestigen des Wintersportgerätes in der Halteeinrichtung die beheizte Sohle federnd an der Gleitfläche zur Anlage bringt und eine Relativlängs­bewegung zwischen der Sohle und der Gleitfläche durch­führt, um die Gleitfläche zu trocknen und für das Auf­bringen des Mittels vorzuwärmen.
     




    Zeichnung