[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzauflage für Klosettsitze nach dem Oberbegriff des
unabhängigen Patentanspruchs 1.
[0002] Eine Schutzauflage dieser Art ist durch das deutsche Gebrauchsmuster Nr. 7 231 696
bekannt geworden. Diese besteht aus einem langen Streifen, der zickzackförmig gefaltet
ist, wobei jeder einzelne Zickzackteil für sich wieder gefaltet ist. Die Herstellung
dieser Schutzauflage dürfte sehr aufwendig sein. Obwohl die Enden des Streifens mit
einer selbstklebenden Schicht versehen sind, besteht bei dieser Schutzauflage die
Schwierigkeit, dass diese vom Klosettsitz leicht abgleitet. Im zusammengefalteten
Zustand weist diese Schutzauflage immer noch die Grösse und Stärke eines Brillenfutterals
auf.
[0003] Durch das deutsche Gebrauchsmuster Nr. 7 501 333 ist ferner einer Schutzauflage bekannt
geworden, die aus mehreren mit Saugnäpfen versehenen festen Platten besteht. Diese
Platten sind durch Scharniere miteinander verbunden und können in eine Tasche untergebracht
werden. Für einen einmaligen Gebrauch ist die Auflage nicht geeignet und benötigt
auch viel Raum zu ihrer Unterbringung. Zur Fixierung der Auflage sind auf den Platten
unten Klammern angebracht, die beim montieren der Auflage jeweils einzeln aufgeklappt
werden müssen. Diese Auflage ist nur sehr begenzt an unterschiedliche Klosettsitze
anpassbar.
[0004] Durch die EP-B-0 097 133 ist ferner eine ringförmige Schutzauflage bekannt geworden,
die zu ihrer Fixierung auf dem Klosettsitz Säume mit eingezogenen elastischen Bändern
aufweist. Auch diese Auflage benötigt zu ihrer Unterbringung vergleichsweise viel
Raum und dürfte ausschliesslich für den mehrmaligen Gebrauch vorgesehen sein.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schutzauflage der genannten Art zu
schaffen, die im wesentlichen bei allen gebräuchlichen Klosettsitzen in einfacher
Weise und mit wenigen Handgriffen aufgebracht werden kann und einen sicheren hygienischen
Schutz bildet und die dennoch handlich und raumsparend verpackt ist. Die Schutzauflage
soll vollständig aus Papier herstellbar sein.
[0006] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gemäss Anspruch 1 gelöst.
[0007] Die erfindungsgemässe Schutzauflage hat den weiteren wesentlichen Vorteil, dass sie
ausser der eigentlichen Sitzfläche mit dem vorderen Rand auch einen Teil der Klosettschüssel
abdeckt. Dieser Rand fixiert zudem die Auflage auf dem Klosettsitz.
[0008] Auch Kleinkinder können sich damit bedenkenlos am oberen Rand der Klosettschüssel
abstützen und wird auch ein Kontakt der Kleider mit der Klosettschüssel weit besser
als bisher vermieden. Die gefaltete Bahn kann in einer quaderförmigen Umhüllung
mit den Kantenlängen 90 x 21 x 7 mm untergebracht werden, so dass ohne weiteres sechs
solche Schutzauflagen in einem Behälter von der Grösse einer Zigarettenschachtel verpackt
werden können. Eine besonders raumsparende und handliche Verpackung ergibt sich nach
der Weiterbildung nach Anspruch 2. Es ergibt sich hierbei auch ein sogenannter Garantieverschluss
für jede einzelne Schutzauflage.
[0009] Die Weiterbildung nach den Ansprüchen 3 bis 5 dienen der Weiterbildung einer handlichen
Verpackung bei möglichst geringem Materialverbrauch.
[0010] Die Weiterbildung nach Anspruch 7 hat den wesentlichen Vorteil, dass der vordere
Rand der Schutzauflage beim Entfalten der Bahn selbsttätig in die gewünschte Lage
entfaltet wird, was die Handhabung vereinfacht.
[0011] Weitere vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich aus den übrigen abhängigen Ansprüchen
sowie aus der nachfolgenen Beschreibung.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer verpackten Schutzauflage,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht einer verpackten Schutzauflage unmittelbar vor
dem Oeffnen der Umhüllung,
Fig. 3 eine gebrauchsfertige Schutzauflage,
Fig. 4 und 5 in perspektivischer Ansicht schematisch das Aufbringen der Schutzauflage
auf einen Klosettsitz,
Fig. 6 eine Teilansicht eines zur Herstellung der Schutzauflage benutzten Teils,
Fig. 7 und 8 weitere gestanzte Papierteile, die zur Herstellung der Schutzauflage
verwendet werden,
Fig. 9 eine Ansicht einer entfalteten Bahn einer alternativen Ausführung der Schutzauflage,
Fig. 10 und 11 schematisch die Herstellung der Umhüllung nach dieser alternativen
Ausführung,
Fig. 12 schematisch eine Schutzauflage mit aufgerissener Umhüllung und teilweise
entfalteter Bahn,
Fig. 13 entsprechend Fig. 12 aber mit fast vollständig entfalteter Bahn, und
Fig. 14 ein Klosettsitz mit aufgebrachter Schutzauflage in perspektivischer Ansicht.
[0013] Die Fig. 1 zeigt die verpackte Schutzauflage 1, die einen quaderförmigen Körper bildet
und eine allseitig geschlossene, staubdichte Umhüllung aufweist. Vorzugsweise besteht
die Schutzauflage vollständig aus vergleichsweise dünnem Papier oder einem ähnlichen
in Wasser leicht abbaubaren Material. Zum Oeffnen der Umhüllung werden zwei seitlich
lose anliegende Aufreisslappen 2 gefasst und in die in Fig. 2 gezeigte Lage gebracht.
Werden die Aufreisslappen 2 in Richtung der Pfeile 5 auseinandergezogen, so wird die
Umhüllung entlang einer umlaufenden, perforierten Schwächungslinie 4 vollständig
aufgerissen. Werden die Aufreisslappen 2 weiter in Richtung der Pfeile 5 auseinanderbewegt,
so entfaltet sich von selbst eine mit den Aufreisslappen 2 verbundene Bahn 8, die
schliesslich die in Fig. 3 gezeigte tunnelförmige Form annimmt. Da die Bahn 8 quer
zu ihrer Längsrichtung gefaltet ist, ist ihre Länge sehr variabel.
[0014] Die Aufreisslappen 2 bilden die beiden Enden der Bahn 8, die einen mittleren, horizontal
anzuordnenden Bereich 9, einen im Querschnitt dazu abgewinkelten Rand 10 und einen
aus Randteilen 11 und 12 bestehenden, ebenfalls abgewinkelten Rand auf weisen. Im
Querschnitt ist die entfaltete Bahn 8 somit bereichsweise U-förmig und bereichsweise
L-förmig. Im gefalteten Zustand sind der äussere und der innere Rand hingegen um
180° umgelegt, so dass die Länge der verpackten Schutzauflage 1 etwa gleich der Breite
des mittleren Bereichs 9 der Bahn ist. Der vordere Rand 10 ist etwa doppelt so breit
wie die Randteile 11, und beide Breiten zusammen ergeben etwa die Breite des mittleren
Bereichs 9. In Längsrichtung gesehen ist die Bahn 8 zur Mitte hin am hinteren Rand
stufenweise verjüngt. Die Ansatzstelle des Randteils 12 ist entsprechend weiter nach
innen versetzt und im gefalteten Zustand überlappen sich der Rand 10 und der Randteil
12. Der Randteil 12 ist in Richtung der Faltlinien gesehen vorzugsweise etwas länger
als die Randteile 11.
[0015] In den Fig. 4 und 5 ist schematisch gezeigt, wie die Schutzauflage 1 auf einen Sitzring
13 aufgelegt wird. Hierzu wird diese an den beiden Aufreisslappen 2 gehalten und der
Rand 10 in seinem mittleren Bereich an den vorderen Rand des Sitzringes 3 angelegt.
Werden nun die Aufreisslappen 2 in der in Fig. 4 gezeigten Pfeilrichtung weiter nach
hinten bewegt, so legt sich der Rand 10 auf seiner Breite genau an den äusseren Rand
des Sitzringes 13 an. Die hinteren Randbereiche 11 und 12 haben nun die Tendenz, aufgrund
der weiter unten beschriebenen Faltung, in Richtung der Pfeile 15 und 16 den Sitzring
13 zu untergreifen, wodurch die Schutzauflage 1 auf dem Sitzring sich festklammert.
Die Aufreisslappen 2 werden unter Dehnung der Bahn 8 so weit wie notwendig nach hinten
geschoben. Auf der Unterseite der Aufreisslappen 2 kann ein Klebstoff aufgebracht
sein, mit dem die Aufreisslappen 2 auf dem Sitzring 13 angeklebt und damit eine zusätzliche
Fixierung der Bahn 8 erreicht werden kann. Die gebrauchte Schutzauflage 1 kann ohne
Bedenken in die Klosettschüssel gegeben und weggespült werden.
[0016] Die Schutzauflage 1 wird aus den in den Fig. 6, 7 und 8 gezeigten Stanzteilen 20,
30 und 3 hergestellt. Der Stanzteil 22 weist die in Fig. 6 gezeigte Leporello-Faltung
auf. Die positiven, d.h. die in gefaltetem Zustand oben liegenden Faltlinien 18 und
die negativen Faltlinien 19 und 21 sind parallel zueinander und verlaufen im rechten
Winkel zur Längsrichtung der Bahn 8. Die ebenfalls positiven Faltlinien 20 sind um
45° zu den Faltlinien 18 und 19 geneigt und bilden die Längsränder des mittleren
Bereichs 9. Entsprechendes gilt für den hier nicht gezeigten Randteil 12. Die gezeigte
Faltung erlaubt ein besonders kompaktes Falten der Bahn 8 und hat die Eigenschaft,
dass sich die Bahn beim Auseinanderziehen der Aufreisslappen 12 von selbst in die
in Fig. 3 gezeigte tunnelförmige Form entfaltet. Der Stanzteil 22 weist an beiden
Enden Lappen 23 und 25 auf, die entlang einer Stanzlinie 29 teilweise von der übrigen
Bahn abgetrennt sind und die in Richtung der Pfeile 17 nach unten oder oben umgelegt
und mit einem weiteren Lappen 24 verklebt werden. Die Lappen 23 bis 25 werden entsprechend
den Faltlinien 28 gefaltet und bilden später die Seitenwände 7 und teilweise die Aufreisslappen
2. Die in Fig. 1 gezeigte obere Schmalseite wird durch den in Fig. 7 gezeigten Stanzteil
30 überdeckt, der zwei Lappen 32 aufweist, die auf den Lappen 24 aufgeklebt sind.
Die übrigen Schmalseiten werden durch den in Fig. 8 gezeigten Stanzteil 3, der teilweise
an den Seiten 7 angeklebt ist, überdeckt. Die Aufreisslappen 2 bestehen somit aus
mehreren Lagen und sind besonders reissfest. Die Faltung der Teile 3 und 30 ist durch
die Linien 26 und 27 angegeben.
[0017] Bei der Ausführung nach den Fig. 1 bis 14 weist eine Bahn 48 einen vorderen Rand
40 auf, der etwa so breit ist wie der auf die Sitzfläche aufzulegende Bereich 45,
an dem Lappen 42 zum Aufreissen der Umhüllung 50 und zum Entfalten der Bahn 48 angebracht
sind. Der Rand 40 und der Bereich 45 sind über einen Falt 41 miteinander verbunden,
der dem Falt 31 bzw. 21 der ersten Ausführung entspricht, und der sich kreuzende Faltlinien
51 aufweist, wie dies beispielsweise aus Fig. 13 gut ersichtlich ist. Diese Struktur
des Faltes 41 bewirkt, dass beim Entfalten der Bahn 48 der vordere Rand 40 sich in
die in Fig. 13 gezeigte Lage entfaltet, wobei in dieser der Rand 40 die Tendenz hat,
in die ursprüngliche Lage zurückzugehen.
[0018] Mit der in den Fig. 10 und 11 gezeigten Umhüllung 50 kann jede Bahn 48 einzeln und
kompakt verpackt werden und zudem so, dass mit einer einzigen einfachen Bewegung die
Umhüllung geöffnet und die Bahn 48 entfaltet werden kann, wobei wie bereits erwähnt,
der Rand 40 selbsttätig in eine geeignete Lage schwenkt.
[0019] Die Umhüllung 50 besitzt eine untere Aufreisslinie 52a und obere Aufreisslinien 52b,
wobei die oberen Aufreisslinien 52b an paarweise zusammengeklebten Lappen 53 angeordnet
sind. Zwischen den Lappen 53 ist in der Umhüllung 50 ein Schlitz 54, durch den die
Lappen 42 hindurchgesteckt sind. Auf diese Lappen 42 ist ein Verschlussteil 53 aufgeklebt,
das ebenfalls eine Aufreisslinie 54 aufweist. Auf den gegenüberliegenden Seiten der
Umhüllung 50 ist jeweils eine Klebstelle 43 vorgesehen, an der das Verschlussteil
53 lösbar fixiert ist. Diese Klebestellen 43 dienen gleichzeitig dazu, die beiden
Enden der Schutzauflage in der Gebrauchslage auf dem Klosettsitz zu fixieren. Das
Ankleben der Umhüllungsteile 50a und 50b auf der Sitzfläche und die aus Fig. 14 deutlich
erkennbare Greifwirkung des Randes 40 wirken zusammen und geben der Schutzauflage
einen besonders guten Halt. Auch die hier offenbarte Ausführung der Schutzauflage
kann vollständig aus Papier oder einem anderen in Wasser leicht abbaubaren Material
hergestellt werden.
[0020] Aus den obigen Angaben ergibt sich somit eine Schutzabdeckung, die den hygienischen
Anforderungen einschliesslich einer einfachen Handhabung in hervorragender Weise
Rechnung trägt und kostenmässig günstig hergestellt und raumsparend auch in kleinem
Handgepäck untergebracht werden kann.
1. Schutzauflage für Klosettsitze, die eine auf die Sitzfläche eines Sitzringes (13)
aufzulegende längliche Bahn (8) aus einer dünnen und flexiblen Folie aufweist, wobei
diese Bahn (8) quer zu ihrer Längsrichtung mehrfach gefaltet ist, dadurch gekennzeichnet,
dass die Bahn (8) einen vorderen Rand (10,40) aufweist, der ebenfalls quer zur Längsrichtung
der Bahn (8) mehrfach gefaltet ist und der um einen sich in Längsrichtung der Bahn
(8) erstreckenden Falt (31,41) umlegbar ist und dass die Bahn (8,48) in einer Umhüllung
(3,30, 50) untergebracht ist.
2. Schutzauflage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung (3,30,50)
mit der Bahn (8,48) verbunden und entlang einer Schwächungslinie (4,44) aufreissbar
ist, wobei ein Teil (50a) der Umhüllung (3;30,50) mit dem einen Ende der Bahn (8,48)
und der andere Teil (50b) der Umhüllung (3;30) mit dem anderen Ende der Bahn (8,48)
verbunden sind.
3. Schutzauflage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Umhüllung
(3;30,50) zwei gegenüberliegende Aufreisslappen (2,42) aufweist, die auf der Aussenseite
der Umhüllung (3,30,50) angeordnet sind und von aussen fassbar sind.
4. Schutzauflage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufreisslappen
(2,42) an gegenüberliegenden Seitenflächen der Umhüllung (3,30,50) anliegen.
5. Schutzauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Aufreisslappen (2,42) die Enden der Bahn (8,48) bilden.
6. Schutzauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die
Bahn (8,48) eine Leporello-Faltung aufweist, wobei sich diese Faltung auch über den
vorderen Rand (10,40) erstreckt.
7. Schutzauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
sich in Längsrichtung der Bahn (8,48) erstreckende Falt (31,41) sich kreuzende Faltlinien
(51) aufweist, derart, dass sich beim Entfalten der Bahn (8,48) der vordere Rand (40)
sich in eine etwa rechtwinklig abstehende Lage entfaltet.
8. Schutzauflage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Rand (10)
bei der gefalteten Bahn (8) um 180° umgelegt ist.
9. Schutzauflage nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Enden der Bahn auf der Unterseite jeweils eine Klebestelle (43) zum Fixieren der
Bahn (8,48) auf dem Klosettsitz aufweist.
10. Schutzauflage nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Klebestellen
(43) auf Teilen (50a,50b) der Umhüllung (3,30,50) angebracht sind.