[0001] Die Erfindung betrifft einen Verpackungsbehälter zur Aufnahme eines fließfähigen
Produktes, der aus einem in einer steifen Umhüllung gelagerten flexiblen Sack mit
verschließbarem Auslaufspund und diesem zugeordneter Öffnung in der Umhüllung besteht,
wobei der Auslaufspund mittels eines an diesem angeordneten Griffansatzes aus der
Umhüllung ziehbar und mit einem Widerlager am Rand der Öffnung festlegbar ist.
[0002] Bei bekannten Verpackungsbehältern dieser Art (EP-Anmeldung 87 116 073.5) ist der
Auslaufspund mittels einer Schraubkappe verschließbar, so daß für eine dosierte Entnahme
von Produkt, wie häufig verlangt, der Schraubverschluß durch einen separat mitgelieferten
Auslaufhahn zu ersetzen ist, der eine Auf- und Zu-Stellung hat, relativ sperrig gebaut
ist und deshalb erst nachträglich, d.h. unmittelbar vor der Anwendung, montiert werden
kann.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Lösung, welche es ermöglicht, den
Auslaufspund eines Behälters der betreffen Art sofort nach seinem Herausziehen aus
und Positionieren an der steifen Verpackungsumhüllung in eine dosierbare Funktionsbereitschaftsstellung
zu versetzen und dabei zu gewährleisten, daß in allen Dosierstellungen, vor allem
aber in Schließstellung, ein ungewolltes Ausfließen von Produkt nicht stattfindet.
[0004] Bei einem Verpackungsbehälter der eingangs bezeichneten Art wird diese Aufgabe gemäß
der Erfindung dadurch gelöst, daß der Auslaufspund mit einem seitlich gerichteten
Produktaustrittsrohr versehen ist, das radial seitlich von einem axial gerichteten
zylindrischen Innenrohr des Auslaufspundes abzweigt, wobei dessen Austrittsquerschnitt
mittels eines sich in das Innenrohr erstreckenden zylindrischen Rohres mit einer
entsprechenden Öffnung einer gegenüber dem Auslaufspund verdrehbaren Verschlußkappe
schließ- und freigebbar ist, wobei der Austrittsquerschnitt oder die Öffnung mit einem
Randwulst an der aneinander zugekehrten Seite ausgebildet ist, und daß die radiale
Erstreckung des Produktaustrittsrohres gleich oder kleiner als die des Widerlagers
des Auslaufspundes ist.
[0005] Aufgrund dieser Ausbildung ist der Auslaufspund sofort nach seinem Herausziehen aus
der steifen Umhüllung und Positionieren mittels eines Widerlagers an der steifen Umhüllung
in einer dosierbaren Funktionsbereitschaftsstellung, d.h., ohne daß es dazu vorher
der Auswechselung eines Schraubverschlusses durch einen getrennt angelieferten Auslaufhahn
mit Auf- und Zu-Stellung bedarf und ohne daß das Herausziehen und Positionieren des
Auslaufspundes gegenüber dem bisher Bekannten erschwert wird. Durch den Randwulst
am Austrittsquerschnitt des Produktaustrittsrohres oder der entsprechenden Öffnung
am inneren Rohr der Verschlußkappe wird sichergestellt, daß auch bei sehr kriechfreudigen
Produkten in Zu-Stellung des Auslaufhahns eine gleichgute Abdichtung wie bei einem
Schraubverschluß gegeben ist, so daß auch bei einem Umfallen des betreffenden Behälters
kein unerwünschter Produktausfluß eintreten kann.
[0006] Bekannt ist zwar ein Verschluß, insbesondere für Streudosen (DE-GM 84 02 280), bei
dem in einer drehbaren Verschlußkappe ein Produktaustrittskanal ausgebildet ist,
der radial seitlich von einem axial gerichteten Rohr der Verschlußkappe abzweigt,
welches ein ebenfalls axial gerichtetes, fest verbleibendes Austrittsrohr umgibt,
in dem in einer bestimmten Abgabeposition mit dem Produktaustrittskanal kommunizierende
Öffnungen ausgebildet sind. Dabei ist jedoch durch Verdrehen der Verschlußkappe mit
dem Produktaustrittskanal gegenüber den Austrittsöffnungen im stationär verbleibenden
Innenrohr des Auslaufspundes eine sichere Abdichtung bei sehr kriechfreudigen Flüssigprodukten
nicht gewährleistet, während dies für Streudosen hinnehmbar ist.
[0007] Vorteilhaft ist es ferner, im Bereich des unteren Endes des zylindrischen Rohres
der Verschlußkappe und des Innenrohres des Auslaufspundes und eines dort angeordneten
Flansches eine Schnapp-Wulst-Nut-Verbindung vorzusehen, weil dadurch die Arretierung
der Verschlußkappe in axialer Rich tung wegen der durch den Flansch bewirkten hohen
Steifigkeit in radialer Richtung besonders sicher bewirkt wird.
[0008] Zu einer stabilen und sicheren Drehlagerung der Verschlußkappe am Auslaufspund trägt
es weiter bei, wenn die Verschlußkappe mit einer zylindrischen Außenwandung ein zylindrisches
Außenrohr des Auslaufspundes umgibt, wodurch gleichzeitig die Voraussetzungen für
eine einfache Originalitätssicherung gegeben sind, indem man zwischen dem Außenrohr
des Auslaufspundes und der zylindrischen Außenwandung der Verschlußkappe eine Sollbruch-Drehsicherung
ausbildet, die gleichzeitig auch noch ein ungewolltes Öffnen und damit einen Produktaustritt
aus dem Produktaustrittsrohr während des Herausziehens des Auslaufspundes aus der
steifen Umhüllung verhindert.
[0009] Die Verschlußkappe kann zweckmäßig einen der Außenkontur des Produktaustrittsrohres
des Auslaufspundes angepaßten, mehr als viertelkreissegmentförmigen Ausschnitt aufweisen,
derart, daß die Verschlußkappe um etwa 90° gegenüber dem Auslaufspund zwischen den
Austrittsquerschnitt des Produktaustrittsrohres schließender und öffnender Stellung
drehbar ist.
[0010] Schließlich kann der Griffansatz als Ziehschlaufe an der Oberseite der Verschlußkappe
zum Herausziehen des Auslaufspundes aus der steifen Umhüllung ausgebildet sein.
[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielsweise näher erläutert.
Diese zeigt in:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines dosierbaren Auslaufspundes gemäß der Erfindung,
Fig. 2 den Auslaufspund gemäß Fig. 1 in um 90° verdrehter Seitenansicht,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Auslaufspund gemäß Fig. 1 und 2,
Fig. 4 einen Vertikalschnitt längs der Linie A-A der Fig. 1,
Fig. 5 einen Horizontalschnitt längs der Linie B-B der Fig. 1,
Fig. 6 ein Detail "X" aus Fig. 1 im Vertikalschnitt und in
Fig. 7 einen Horizontalschnitt längs der Linie C-C der Fig. 1 des Details "X".
[0012] Bei dem in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist das Widerlager
zum Befestigen bzw. Positionieren an der in der Zeichnung nicht dargestellten steifen
Umhüllung des Verpackungsbehälters als gesondertes, in der Zeichnung nicht wiedergegebenes
Teil ausgebildet, so wie dies die Ausführungsform gemäß Fig. 6 von EP 87 116 073.5
zeigt. In ein derartiges Widerlager ist der in der Zeichnung insgesamt mit 1 bezeichnete
Auslaufspund mit seinem unteren Ende 2 einprellbar. Es liegt jedoch im Rahmen der
vorliegenden Erfindung, den Auslaufspund mit Widerlager einteilig auszubilden, so
wie dies die Fig. 1 bis 5 von EP 87 116 073.5 zeigen.
[0013] Der Auslaufspund 1 ist mit einer etwa mittigen Zwischenwand 3 und einem diese radial
nach außen fortsetzenden Flansch 4 versehen und ferner mit einem zylindrischen Innenrohr
5 und einem zylindrischen Außenrohr ausgebildet. Vom Innenrohr 5 erstreckt sich radial
auswärts ein Produktaustrittsrohr 7 mit einem Austrittsquerschnitt 8.
[0014] Über Innenrohr 5 und Außenrohr 6 des Auslaufspundes 1 ist von oben eine Verschlußkappe
9 aufgesetzt, wobei sich ein zylindrisches Rohr 10 in das Innenrohr 5 des Auslaufspundes
erstreckt und eine zylindrische Außenwandung 11 das Außenrohr 6 des Auslaufspundes
von außen umgibt. Eine Schnappnut 12 des zylindrischen Rohres 10 bewirkt dabei mit
einem Schnappwulst 13 am Innenrohr 5 eine drehbare Schnappverbindung zwischen Auslaufhahn
1 und Verschlußkappe 9. Das zylindrische Rohr 10 der Verschlußkappe 9 ist mit einer
dem Austrittsquerschnitt 8 des Produktaustrittsrohres 7 entsprechenden Öffnung 14
ausgebildet, welcher an ihrer dem Innenrohr 5 zugewandten Seite von einem Randwulst
19 umgeben ist. Außerdem ist die Verschlußkappe 9 an ihrer Oberkante mit einer Ziehschlaufe
15 ausgerüstet.
[0015] In der zylindrischen Außenwandung 11 der Verschlußkappe 9 ist ein mehr als viertelkreissegmentförmiger
Ausschnitt 16 ausgebildet, welcher in seinen oberen Eckbereichen der Außenkontur des
Produktaustrittsrohres 7 angepaßt ist, derart, daß die Verschlußkappe 9 zwischen
den Austrittsquerschnitt 8 des Produktaustrittsrohres 7 schließender und öffenender
Stellung um 90° verdrehbar ist.
[0016] Wie insbesondere die Fig. 6 und 7 zeigen, ist am Außenrohr 6 des Auslaufspundes 1
ein Sollbruch-Ansatz 17 angeformt, der in eine schlitzförmige Aussparung 18 der zylindrischen
Außenwandung 11 der Verschlußkappe 9 eingreift. Die so gebildete Sollbruchstelle
ist derart bemessen, daß bei der Manipulation zur Herstellung der Funktionsbereitschaft
der Verpackung durch Herausziehen des Auslaufspundes aus der steifen Umhüllung ein
ungewolltes Öffnen des Auslaufspundes mit Sicherheit vermieden wird. Andererseits
wird durch entsprechende Bemessung des Ansatzes 17 sichergestellt, daß von Hand ein
ausreichendes Drehmoment zur Überwindung des Widerstandes der Sollbruchstelle aufgebracht
werden kann, sobald nach dem Herausziehen des Auslaufspundes aus der steifen Umhüllung
und richtiger Positionierung mittels des nicht dargestellten Widerlagers an der steifen
Umhüllung erstmalig Produkt abgegeben werden soll. Wie ersichtlich ist, wird dazu
der Auslaufspund aus der in der Zeichnung dargestellten Schließstellung durch 90°-Verdrehung
der Verschlußkappe in Öffnungs- bzw. Abgabestellung verbracht.
[0017] Natürlich ist das beschriebene Ausführungsbeispiel in vielfacher Weise abzuändern,
ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen, wobei insbesondere auch die Variationen
des Auslaufspundes möglich sind, so wie diese in EP 87 116 073.5 wiedergegeben sind.
Auch geeignete Variationen der Sollbruchstelle und der Drehlagerung der Verschlußkappe
liegen im Rahmen der Erfindung. Der Randwulst 19 könnte auch an der Innenseite des
Austrittsquerschnitts 8 ausgebildet sein u. dgl. mehr.
1. Verpackungsbehälter zur Aufnahme eines fließfähigen Produktes, der aus einem in
einer steifen Umhüllung gelagerten flexiblen Sack mit verschließbarem Auslaufspund
und diesem zugeordneter Öffnung in der Umhüllung besteht, wobei der Auslaufspund
mittels eines an diesem angeordneten Griffansatzes aus der Umhüllung ziehbar und mit
einem Widerlager am Rand der Öffnung festlegbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Auslaufspund (1) mit einem seitlich gerichteten Produktaustrittsrohr (7) versehen
ist, das radial seitlich von einem axial gerichteten zylindrischen Innenrohr (5) des
Auslaufspundes abzweigt, wobei dessen Austrittsquerschnitt (8) mittels eines sich
in das Innenrohr (5) erstreckenden zylindrischen Rohres (10) mit einer entsprechenden
Öffnung (14) einer gegenüber dem Auslaufspund verdrehbaren Verschlußkappe (9) schließ-
und freigebbar ist, wobei der Austrittsquerschnitt (8) oder die (Öffnung (14) mit
einem Randwulst (19) an der aneinander zugekehrten Seite ausgebildet ist, und daß
die radiale Erstreckung des Produktaustrittsrohres (7) gleich oder kleiner als die
des Widerlagers des Auslaufspundes (1) ist.
2. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich des unteren Endes des zylindrischen Rohres (10) der Verschlußkappe
(9) und des Innenrohres (5) des Auslaufspundes (1) und eines dort angeordneten Flansches
(4) eine Schnapp-Wulst-Nutverbindung (12-13) vorgesehen ist.
3. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußkappe (9) mit einer zylindrischen Außenwandung (11) ein zylindrisches
Außenrohr (6) des Auslaufspundes (1) umgibt.
4. Verpackungsbehälter nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Außenrohr (6) des Auslaufspundes (1) und der zylindrischen Außenwandung
(11) der Verschlußkappe (9) eine Sollbruch-Drehsicherung (17-19) ausgebildet ist.
5. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußkappe (9) einen der Außenkontur des Produktaustrittsrohres (7) des
Auslaufspundes (1) angepaßten, mehr als viertelkreissegmentförmigen Ausschnitt (16)
aufweist, derart, daß die Verschlußkappe (9) um etwa 90° gegenüber dem Auslaufspund
(1) zwischen den Austrittsquerschnitt (8) des Produktaustrittsrohres (7) schließender
und öffnender Stellung drehbar ist.
6. Verpackungsbehälter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Griffansatz als Ziehschlaufe (15) an der Oberseite der Verschlußkappe (9)
zum Herausziehen des Auslaufspundes (1) aus der steifen Umhüllung ausgebildet ist.