(19)
(11) EP 0 331 879 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.1989  Patentblatt  1989/37

(21) Anmeldenummer: 89100652.0

(22) Anmeldetag:  16.01.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61G 1/28, B61G 5/10, B61G 9/12, B61G 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 08.03.1988 DE 8803112 U

(71) Anmelder: DELLNER KUPPLUNGEN GMBH
D-4006 Erkrath-Unterfeldhaus (DE)

(72) Erfinder:
  • Ernst, Dieter F., Dipl.-Ing.
    D-5600 Wuppertal 1 (DE)

(74) Vertreter: König, Reimar, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Dr.-Ing. Reimar König Dipl.-Ing. Klaus Bergen Wilhelm-Tell-Strasse 14 Postfach 260254
40095 Düsseldorf
40095 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kupplung


    (57) Bei einer Kupplung, insbesondere zum mechanischen und/oder elektrischen Kuppeln schienengebundener Fahrzeuge, die zu­mindest einen die Kupplungsköpfe (6) zweier Kupplungshälf­ten (1) miteinander verbindenden Kegelbolzen (31) aufweist, ist ein Entkuppeln sowohl bei hohen Zug- als auch Druck­kräften möglich. Die Kupplung ist bedienungsfreundlich von oben zugänglich, wie beispielsweise vom Boden eines Eisen­bahnwaggons aus.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Kupplung, insbesondere zum me­chanischen und/oder elektrischen Kuppeln schienengebundener Fahrzeuge.

    [0002] Eine derartige Kupplung, mit der sich Zug- und Druckkräfte aufnehmen lassen, ist aus der deutschen Gebrauchsmuster­schrift 87 07 485 bekannt. Damit sich die beim Kuppeln, Anfahren und Bremsen von z.B. Eisenbahn-Triebwagen und/oder Waggons auftretenden sehr großen Zug- und Stoßkräfte auf­nehmen lassen sowie ein möglichst geräuschfreier Betrieb erreichen läßt, weist diese bekannte Kupplung Energiever­zehrelemente auf, wie Ringfedern und/oder gashydraulische, vorzugsweise eine große Energieaufnahme gewährleistende dop­peltwirkende Stoßdämpfer. Eine Schwierigkeit dieser sich im praktischen Betrieb ansonsten hervorragend bewährenden Kupp­lungen besteht darin, daß das An- und das Entkuppeln manu­elle Tätigkeiten außerhalb des Fahrzeugs erfordert. Außer­dem ist ein Entkuppeln unter großer Zugkraft, beispielswei­se über 10 Tonnen, nicht möglich.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kupplung bzw. Kupplungshälfte zu schaffen, die ein Entkuppeln sowohl bei hohen Zug- als auch Druckkräften ermöglicht; außerdem soll die Kupplung bedienungsfreundlich sein, insbesondere von oben, wie beispielsweise vom Boden eines Eisenbahn­waggons aus, zugänglich sein.

    [0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch zumindest einen die Kupplungsköpfe zweier Kupplungshälften miteinander ver­bindenden, vorzugsweise vertikalen Kegelbolzen gelöst, der vorteilhaft eine mit einem Linksgewinde versehene Innen­bohrung aufweist, in die sich vorzugsweise eine einen Ge­windeabschnitt besitzende Schraube mit einem Gewindezapfen einschrauben läßt. Auf den Gewindeabschnitt ist eine Buchse geschraubt, die mit diametral verlaufenden Schulterstücken in korrespondierende Ausnehmungen zweier Aufnahmeblöcke ragt. Der die entsprechend angepaßten Bohrungen der in Eingriff befindlichen Befestigungsteile der Kupplungsköpfe vertikal durchdringende Kegelbolzen erlaubt es einerseits, die Kupplungshälften in einfacher Weise von oben mitein­ander zu verbinden und überträgt andererseits die beim Bremsen und Anfahren auftretenden Druck- und Zugkräfte. Zum Kuppeln bzw. Entkuppeln braucht eine Bedienungsperson le­diglich einen Schlüssel, beispielsweise eine Ratsche mit einem bestimmten Drehmoment, z.B. 300 Nm, auf den Schlüssel­kopf der in dem Kegelbolzen befindlichen Schraube aufzu­setzen und diese zum Kuppeln im bzw. Entkuppeln entgegen dem Uhrzeigersinn zu drehen. Die Ratsche bzw. ein Drehmomen­tenschlüssel läßt sich alternativ unverlierbar auf dem Schraubenkopf anordnen, dort beispielsweise festschweißen.

    [0005] Beim Drehen der Schraube legen sich die Schulterstücke der vorzugsweise mit axialem Spiel in den Ausnehmungen ange­ordneten und dort vorteilhaft durch zumindest einen Bolzen verdrehsicher festgelegten Buchse gegen die die Ausnehmun­ gen oben oder unten definierenden Begrenzungsflächen. Wegen der dann festen Lage der Buchse wandeln sich beim weiteren Drehen der Schraube die Rotationsbewegungen in translato­rische, den Kegelbolzen entweder in die Bohrungen hinein­drückende oder herausziehende Bewegungen um.

    [0006] Vorteilhaft besitzen die ineinandergreifenden Kupplungs­köpfe stirnseitige Einführschrägen. Diese gleichen beim Kup­peln einen eventuellen horizontalen und/oder vertikalen Ver­satz aus, wobei die ineinandergreifenden Flächen ein ge­ringes, das Entkuppeln auch unter hohen Druckkräften er­möglichendes Spiel zueinander einhalten. Das Spiel ist da­bei so gewählt, daß in der gekuppelten Lage nur der bzw. die Kegelbolzen - und nicht die ineinandergreifenden Flä­chen - die Druck- und Zugkräfte übertragen; zu diesem Zweck reicht ein Spiel von ca. 0,1 mm aus.

    [0007] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung sind an den Kupplungs­köpfen schwenkbewegliche, die Kegelbolzen entlastende Kupp­lungshaken angeordnet. Aufgrund der ineinandergreifenden Kupplungshaken zweier Kupplungshälften läßt sich die Kupp­lung auch bei großen Zugkräften trennen, wie sie insbeson­dere bei Notbremsungen von nicht synchron wirkenden Bremsen hervorgerufen werden.

    [0008] Die Kupplungshaken sind vorteilhaft jeweils von einer Feder beaufschlagt. Die an dem den Haken abgewandten Hebelende der Kupplungshaken angreifenden Federn halten den Ineinan­dergriff der Haken aufrecht.

    [0009] Vorzugsweise läßt sich ein die Kupplungshaken gegen die Kraft der Feder verschwenkbarer, vorteilhaft einen Schrau­benkopf aufweisender Verstellexzenter verwenden. Durch Auf­ setzen eines Schlüssels auf den Schraubenkopf, der bei­spielsweise wie der Kopf der Kegelbolzenschraube als Sechs­kant ausgebildet sein kann, und Verdrehen der Verstell­exzenter der beiden Kupplungshaken, werden die Haken aus­einandergedrückt, um die Hakenverbindung damit zu entkup­peln.

    [0010] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung läßt sich der Kupp­lungskopf mit einer ein- oder zweiteiligen, am oder im Kupp­lungskopf angeordneten Elektrokupplung kombinieren, die vor­zugsweise mittels eines Hebelgestänges mit einer Drehschei­be verbunden sein kann, wobei sich bei zurückgezogener Elektrokupplung der Anlenkpunkt eines Hebels des Hebel­gestänges an der von der Elektrokupplung entfernten Peri­pherie der Drehscheibe befindet. Aufgrund der in der Außer­betriebslage über die Mitte hinausgehenden Anlenkung läßt sich erreichen, daß die in der zurückgezogenen Lage der Elektrokupplung bzw. -kupplungen abgewinkelten Hebel des Hebelgestänges eine Strecklage einnehmen, wenn die vor­zugsweise einen Schraubenkopf aufweisende Drehscheibe nach dem Aufsetzen eines Schlüssels auf den übereinstimmend mit den Köpfen der Kegelbolzenschraube und des Verstellexzen­ters sechskantigen Schraubenkopf verdreht wird. Bei einer Richtungsumkehr der Schraubbewegung des Schraubenkopfes der Drehscheibe wird bzw. werden die Elektrokupplungen in ihre Ausgangsstellung zurückbewegt, wobei die Hebel in ihren Gelenkpunkten einknicken.

    [0011] Es empfiehlt sich, daß zumindest eine Druckfeder an dem Hebelgestänge angreift. Damit läßt sich erreichen, daß sich die in der Strecklage des Hebelgestänges über die ideelle Mitte hinausbewegten, gegenüberliegenden Kupplungen fest aneinanderlegen und dabei selbsttätig eine Mittellage ein­nehmen, wobei die Federn entsprechend nachgeben. Das feste Aufeinander- bzw. Aneinanderdrücken der Kupplungen verhin­dert, daß Wasser, Schmutz oder andere Verunreinigungen in die Kupplung gelangen und dort die elektrischen Kontakte beeinträchtigen.

    [0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von in den Zeichnun­gen dargestellten Ausführungsbeispielen des näheren erläu­tert. Es zeigen:

    Fig. 1 in einer Seitenansicht eine einen erfindungsgemä­ßen Kupplungskopf für eine Kegelbolzenverbindung und eine integrierte, zweiteilige Elektrokupplung aufweisende Kupplungshälfte,

    Fig. 2 die Kupplungshälfte gemäß Fig. 1 in der Drauf­sicht,

    Fig. 3 die Kupplungshälfte gemäß Fig. 1 in einer Seiten­ansicht von links gesehen,

    Fig. 4 als Einzelheit eine Draufsicht auf die ineinander­rastenden, einen erfindungsgemäßen Kegelbolzen aufnehmenden Bauteile eines Kupplungskopfes,

    Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4,

    Fig. 6 einen erfindungsgemäßen Kupplungskopf mit einer innerhalb des Kopfes angeordneten Elektrokupplung und integriertem Kupplungshaken als Teilschnitt in einer Seitenansicht dargestellt,

    Fig. 7 den Kupplungskopf gemäß Fig. 6 in der Vorderan­sicht und

    Fig. 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig. 7.



    [0013] Eine Kupplungshälfte 1, z.B. einer sogenannten Kurzkupp­lung, d.h. manuell mit einer zweiten Kupplungshälfte zu verbindende Kupplungshälfte, oder einer automatischen Kupp­lung, lagert mit einer Gelenkstange 2 in einem Lager 3, das mittels eines Flansches 4 an einem nicht dargestellten Triebwagen oder Waggon befestigt, beispielsweise ange­schraubt wird. Die Kupplungshälfte 1 nimmt in einem Gehäuse 5 Energieverzehrelemente auf, wie Ringfedern und/oder gas­hydraulische Stoßdämpfer, und ist an dem dem Lager 3 abge­wandten Ende mit einem Kupplungskopf 6 versehen; dieser ist durch halbschalenartige Muffen 7 unter Zwischenschaltung eines Faltenbalges 8 mit dem Gehäuse 5 verbunden. Der Faltenbalg 8 paßt sich einerseits selbsttätig den bei Zug- oder Druckkräften bewirkten Längenänderungen an und verhin­dert andererseits ein Eindringen von Schmutz in das rohr­förmige Gehäuse 5.

    [0014] Der Kupplungskopf 6 der Kupplungshälfte 1 gemäß Fig. 1 be­sitzt neben einem mechanischen Kupplungsteil 9 eine zwei­teilige Elektrokupplung 10, 11. Die Elektrokupplungen 10, 11 sind mittels eines mehrhebeligen Gestänges 12, 13, 14, 15 am Kupplungskopf 6 angelenkt. Jeweils an dem Hebel 14 der in der in Fig. 2 dargestellten Außerbetriebslage der Kupplungen 10, 11 ein Kniegelenk bildenden Hebel 13, 14 greift eine Feder 16 an. Die Hebel 15 sind mit ihren von den Kupplungen 10, 11 entfernten Enden an der Peripherie einer Drehscheibe 17 in den Punkten 18, 19 angelenkt. Die Drehscheibe weist einen sechskantigen Schraubenkopf 20 auf und läßt sich mittels eines auf den Schraubenkopf 20 auf­gesetzten Schlüssels oder einer Ratsche um 180° verschwen­ken.

    [0015] Aufgrund der peripheren Anlenkung der Hebel 15 in den Punkten 18, 19 ergibt sich eine die Hebel 13, 14 in die Strecklage bringende Bewegung; die Elektrokupplungen 10, 11 werden dabei geringfügig über eine ideelle Mittellage 21 hinaus in Pfeilrichtung 22 bewegt. Die Kupplungen 10, 11 legen sich fest an korrespondierende Elektrokupplungen ei­ner ihnen fluchtend gegenüberliegenden, mit der Kupp­lungshälfte 1 identischen, nicht dargestellten Kupplungs­hälfte 1 an. Durch die sich aufeinanderdrückenden Elektro­kupplungen justiert sich der Kupplungsverbund gegen die Kraft der Federn 16 selbsttätig in der Mittellage 21 ein. Zur geradlinigen, parallel zur Mittelachse 23 der Kupplungs­hälfte 1 verlaufenden Führung der Elektrokupplungen 10, 11 sind diese an ihrer Unterseite außerdem mit Führungshebeln 24 verbunden; die Hebel 24 lagern auf Vertikalachsen 25 des Kupplungskopfes 6 (vgl. Fig. 3).

    [0016] Das im einzelnen in den Fig. 4 und 5 dargestellte mechani­sche Kupplungsteil 9 des Kupplungskopfes 6 besteht aus zwei mit Abstand parallel übereinander angeordneten, in Kupp­lungsrichtung 22 über die Mittellage 21 vorkragenden Plat­ten 26, 27 und einer demgegenüber zurückversetzten, in der Flucht des Freiraumes zwischen den Platten 26, 27 verlaufen­den Einrastplatte 28. Die Ober- und die Unterplatte 26, 27 sowie die Einrastplatte 28 sind mit sich von oben nach unten verjüngenden Durchgangsbohrungen 29 versehen. Nach dem Zusammenfahren - nicht dargestellt - der korrespondie­rend ausgebildeten, einander gegenüberliegenden Kupplungs­hälften 1 schließen die Platten 26, 27 jeweils die Einrast­platte 28 zwischen sich ein, wobei die Bohrungen 29 dann fluchtend übereinanderliegen. Zum Ausgleich eines hori­zontalen und/oder vertikalen Versatzes beim Ineingriffbrin­gen der sich gegenüberliegenden Kupplungsköpfe 6 zweier Kupplungshälften 1 weisen die Platten 26, 27, 28 Einführ­schrägen 30 auf. In der fluchtenden Lage der Durchgangsboh­rungen 29 sichert ein von oben durch die Bohrungen 29 der Platten 26 bis 28 gesteckter Kegelbolzen 31 den Kupplungs­verbund. Der Kupplungsverbund läßt sich auch dann errei­chen, wenn anstelle der Einrastplatte 28 eine in Fig. 5 alternativ dargestellte Augenschraube 55 der gegenüberlie­genden Kupplungshälfte, die beispielsweise auch lediglich ein starres Rohr sein kann, zwischen die Platten 26, 27 eingreift.

    [0017] Der Kegelbolzen 31 weist in seiner in Einbaurichtung ge­sehen oberen, d.h. im Durchmesser größeren Stirnfläche eine Innenbohrung 32 mit einem Linksgewinde 33 auf, in das der Gewindezapfen 34 einer Schraube 35 eingeschraubt ist. Auf einen Gewindeabschnitt 36 der Schraube 35, etwa in der Mitte zwischen dem Zapfen 34 und einem sechskantigen Schrau­benkopf 37 der Schraube 35, ist eine Buchse 38 aufge­schraubt, die mit diametralen Schulterstücken 39 in Ausneh­mungen 40 eingreift. Die Ausnehmungen 40 sind in zwei sich mit Abstand gegenüberliegenden, auf der Oberplatte 26 be­festigten Aufnahmeblöcken 41 angeordnet. Die Schraube 35 samt Kegelbolzen 31 und Buchse 38 wird beim Kuppeln zum Einsetzen des Kegelbolzens 31 in die fluchtend übereinander­ liegenden Bohrungen 29 der Platten 26, 27 und 28 bzw. der Augenschraube 31 zunächst zwischen die Aufnahmeblöcke 41 eingeführt. Die Buchse 38 nimmt dabei mit abgeflachten Außenflächen der Schulterstücke 39 eine zu den Aufnahme­blöcken 41 parallele Lage ein und wird anschließend durch Drehen um 90° in die in Fig. 4 dargestellte Position gebracht, in der die Schulterstücke 39 in die Ausnehmungen 40 eingreifen. Beim Drehen der Schraube 35 im Uhrzeigersinn wird der Kegelbolzen 31 zunehmend weiter nach unten, d.h. in Konusrichtung bewegt. Die Buchse 38 wird durch einen an einer Kette 42 unverlierbar an dem Aufnahmeblock 4l be­festigten Bolzen 43 in ihrer Lage gesichert; der Bolzen 43 wird zu diesem Zweck durch Bohrungen 44, 45 des Halteblocks 41 bzw. des Schulterstückes 39 gesteckt. Zum Entkuppeln wird die Schraube 35 gegen den Uhrzeigersinn verdreht und der Kegelbolzen 31 nach oben aus den Bohrungen 29 der Platten 26, 27, 28 heraus bewegt.

    [0018] Der Kupplungskopf 6 gemäß den Fig. 6 bis 8 weist neben ei­ner integrierten Elektrokupplung 46 und dem aus den Platten 26, 27 und 28 bestehenden mechanischen Kupplungsteil 9 für die Verbindung mittels des Kegelbolzens 31 außerdem einen um eine vertikale Drehachse 47 verschwenkbaren Kupplungs­haken 48 auf. Die Elektrokupplung 46 wird - wie bei der Aus­führung gemäß den Fig. 1 bis 3 - mittels eines Hebelge­stänges 12, 13, 14, 15 in Kupplungsrichtung gemäß Pfeil 22 aus ihrer in Fig. 6 dargestellten Außerbetriebslage vorge­rückt, indem der mit der Drehscheibe 17 in diesem Fall über einen Bolzen 49 verbundene Schraubenkopf 20 mittels eines Schraubenschlüssels verdreht und dabei die das Kniegelenk bildenden Hebel 13, 14 in eine gestreckte Lage gebracht werden. Die Anlenkpunkte der sowohl oben als auch unten an der Elektrokupplung 46 und der Vertikalachse 25 des Kupp­lungsteils 9 angelenkten Hebel 12 bis 15 bzw. 24 sind in der Draufsicht gemäß Fig. 8 aus Gründen der Übersichtlich­keit lediglich als Kreise schematisch dargestellt.

    [0019] Die der Elektrokupplung 46 und den Kegelbolzen 31 außerdem zugeordneten, ineinander gerasteten Kupplungshaken 48 stehen an dem dem Hakenkopf abgewandten Ende unter der Kraft der die ineinandergehakte Position aufrechterhalten­den Federn 50. Zum Entkuppeln der Kupplungshaken 48 ist in einem Plattengehäuse 51 ein Verstellexzenter 52 angeordnet. Ein mit dem Verstellexzenter 52 versehener Bolzen 53 be­sitzt einen als Sechskant ausgebildeten Schraubenkopf 54. Mittels eines auf den Schraubenkopf 54 aufgesetzten Schrau­benschlüssels läßt sich der die Exzentrizität e besitzende Verstellexzenter 52 aus der in Fig. 8 dargestellten Lage, in der der Exzenter keinen Einfluß auf den Kupplungshaken 48 ausübt, so verstellen, daß die Kupplungshaken 48 ausein­andergedrückt und dabei der Hakenverbund entkuppelt wird. Der in Fig. 8 strichpunktierte Haken 48 der nicht darge­stellten korrespondierenden Kupplungshälfte wird dabei von einem Verstellexzenter beaufschlagt, der spiegelbildlich zu dem Verstellexzenter 52 angeordnet ist. Aufgrund der Schwenkbewegung des Kupplungshakens 48 um die Drehachse 47 wird die den Haken 48 beaufschlagende Druckfeder 50 zusam­mengedrückt und damit vorgespannt; nach dem Zurückstellen des Exzenters 52 in seine unwirksame Position kann sich die Feder 50 entspannen, wobei der Kupplungshaken 48 in seine Eingriffsposition gebracht wird.

    [0020] Da somit sämtliche Schraubenköpfe, d.h. der Schraubenkopf 37 der in den Kegelbolzen 31 eingeschraubten Schraube 35, der Schraubenkopf 20 der das lineare Ein- und Ausrücken der Elektrokupplungen 10, 11 bzw. 46 bewirkenden Drehscheibe 17 und der Schraubenkopf 54 zum Verdrehen der die Kupplungs­haken 48 auseinanderdrückenden Verstellexzenter 52 oben am Kupplungskopf 6 angeordnet sind, lassen sich die entweder einzeln oder in Kombination vorgesehenen Kupplungselemente, wie die Kegelbolzen 31, die Kupplungshaken 48 und die Elektrokupplungen 10, 11 bzw. 46, vom Boden der zu verbin­denden Fahrzeuge aus erreichen, wozu lediglich eine Ab­deckung, beispielsweise im Verbindungsgang zwischen zwei Waggons, abgehoben zu werden braucht, um den freien Zugang der Kupplungsköpfe 6 von oben zu ermöglichen. Insbesondere wenn die Schraubenköpfe 20, 37, 54 einheitlichen Schlüssel­größen entsprechen, benötigt eine Bedienungsperson ledig­lich einen Schlüssel, der an einem zentralen Ort im Kupp­lungsbereich aufbewahrt werden kann. Alternativ lassen sich die Schraubenköpfe auch mit daran befestigten, z.B. ange­schweißten Schlüsseln versehen.


    Ansprüche

    1. Kupplung, insbesondere zum mechanischen und/oder elek­trischen Kuppeln schienengebundener Fahrzeuge, gekenn­zeichnet durch zumindest einen die Kupplungsköpfe (6) zweier Kupplungshälften (1) miteinander verbindenden Kegelbolzen (31).
     
    2. Kupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der (die) Kegelbolzen (31) eine mit einem Linksgewinde (33) versehene Innenbohrung (32) aufweist(en).
     
    3. Kupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß eine mit einem Gewindezapfen (34) in die In­nenbohrung (32) eingreifende Schraube (35) eine auf einen Gewindeabschnitt (36) aufgeschraubte Buchse (38) besitzt, die mit diametral verlaufenden Schulter­stücken (39) in korrespondierende Ausnehmungen (40) zweier Aufnahmeblöcke (41) ragt.
     
    4. Kupplung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schulterstücke (39) mit axialem Spiel in den Aus­nehmungen (40) angeordnet sind.
     
    5. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest ein Bolzen (43) die Buchse (38) verdrehsicher festlegt.
     
    6. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, gekennzeichnet durch stirnseitige Einführschrägen (30) der ineinandergreifenden Kupplungsteile (9) der Kupplungsköpfe (6).
     
    7. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, gekennzeichnet durch schwenkbeweglich an den Kupp­lungsköpfen (6) angeordnete, die Kegelbolzen (31) ent­lastende Kupplungshaken (48).
     
    8. Kupplung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kupplungshaken (48) von einer Feder (50) beauf­schlagt ist.
     
    9. Kupplung nach Anspruch 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen den Kupplungshaken (48) gegen die Kraft der Fe­der (50) verschwenkenden Verstellexzenter (52).
     
    10. Kupplung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellexzenter (52) einen Schraubenkopf (54) auf­weist.
     
    11. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine am Kupplungskopf (6) angeordnete Elektrokupplung (10, 11 bzw. 46) mit­tels eines Hebelgestänges (12 bis 15) mit einer Dreh­scheibe (17) verbunden ist und sich bei zurückgezoge­ner Elektrokupplung (10, 11 bzw. 46) der Anlenkpunkt (18 bzw. 19) eines Hebels (15) des Hebelgestänges (12 bis 15) an der von der Elektrokupplung (10, 11 bzw. 46) entfernten Peripherie der Drehscheibe (17) befin­det.
     
    12. Kupplung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehscheibe (17) einen Schraubenkopf (20) aufweist.
     
    13. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Druck­feder (16) an dem Hebelgestänge (12 bis 15) angreift.
     
    14. Kupplung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Kegelbolzenschrau­be (37) sowie die Schraubenköpfe (20 bzw. 54) der Dreh­scheibe (17) und des Verstellexzenters (52) einheit­lichen Schlüsselgrößen entsprechen.
     
    15. Kupplung nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch fest mit den Schraubenköpfen (20, 37, 54) verbundene Schrau­benschlüssel.
     




    Zeichnung




























    Recherchenbericht