[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts, insbesondere
eines Fahrzeugzusatzheizgeräts, bei dem einem Brenner Brennluft und Brennstoff zugeführt
werden, und in einer Brennkammer eine Flamme erzeugt wird, sowie mit einem Heizgerät,
insbesondere einem Fahrzeugzusatzheizgerät, das einen Brenner in einer Brennkammer,
eine Brennstoffzufuhreinrichtung und eine Brennluftzufuhreinrichtung hat.
[0002] Beim Verfahren zum Betreiben eines solchen Heizgeräts und bei dem Heizgerät selbst
ergeben sich bisher im Hinblick auf eine stabile schadstoffarme Verbrennung Schwierigkeiten.
Dies ist darauf zurückzuführen, daß die Verbrennung beispielsweise vom Differenzdruck
zwischen dem Brennlufteintritt und dem Abgasaustritt, der sich durch Wind oder Fahrtwind
bei einer Fahrzeugzusatzheizung ändern kann, von sich ändernden Widerständen im Ansaug-
bzw. Abgassystem, von sich ändernden Höhenlagen, einer ungenügenden Brennstoffversorgung
oder den Temperatureinflüssen oder dergleichen abhängig ist. Als Folge hiervon können
ein erhöhter Schadstoffausstoß, ein Verrußen bzw. Verkoken der Brennkammer, des Wärmeübertragers
und der vom Abgas durchströmten Einrichtungen, ein Rückbrennen oder dergleichen auftreten.
Hierdurch bedingt kann es sogar passieren, daß das Heizgerät zerstört wird oder in
Brand gerät, wodurch die Fahrzeugsicherheit beim Einbau eines derartigen Fahrzeugzusatzheizgeräts
beeinträchtigt wird.
[0003] Die Erfindung zielt darauf ab, unter Überwindung der zuvor geschilderten Schwierigkeiten
ein Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts, insbesondere eines Fahrzeugheizgeräts
der gattungsgemäßen Art sowie ein entsprechend ausgelegtes Heizgerät bereitzustellen,
bei denen auf einfache Weise eine stabile und schadstoffarme Verbrennung zuverlässig
gewährleistet wird.
[0004] In verfahrenstechnischer Hinsicht wird bei einem Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts,
insbesondere eines Fahrzeugzusatzheizgeräts, bei dem einem Brenner Brennluft und
Brennstoff zugeführt werden und in einer Brennkammer eine Flamme erzeugt wird, derart
vorgegangen, daß das Luftverhältnis, das allgemein in der Technik mit λ bezeichnet
wird, auf der Basis der in der Brennkammer gemessenen Flammtemperatur ermittelt wird.
[0005] Das Verfahren nach der Erfindung nutzt den Umstand, daß bei einer Verbrennung in
einem solchen Heizgerät ein eindeutiger physikalischer Zusammenhang zwischen dem Luftverhältnis
λ und der adiabaten Verbrennungstemperatur, d.h. der Flammtemperatur, besteht. Beim
erfindungsgemäßen Verfahren wird somit die Flammtemperatur erfaßt bzw. gemessen und
hieraus unter Berücksichtigung des vorgegebenen eindeutigen physikalischen Zusammenhangs
das entsprechende Luftverhältnis λ ermittelt, das einen Aufschluß über das Verhältnis
von zugeführter Brennluftmenge und zugeführter Brennstoffmenge gibt. Wenn dieses
Luftverhältnis λ innerhalb vorbestimmter Grenzwerte gehalten wird, läßt sich eine
stabile und schadstoffarme Verbrennung gewährleisten. Bei einer derartigen Verfahrensweise
nach der Erfindung werden die die Verbrennung in der Brennkammer beeinflußenden Störgrößen,
wie Differenzdruck zwischen Lufteintritt und Abgasaustritt, variable Widerstände in
den Ansaug- bzw. Abgassystemen, Temperatureinflüsse und dergleichen hinsichtlich
den Einflüssen auf das Brennverhalten des Heizgeräts direkt oder indirekt durch die
Messung der Flammtemperatur berücksichtigt, so daß sich in wirksamer Weise ein erhöhter
Schadstoffausstoß und Heizgerätedefekte vermeiden lassen.
[0006] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltungsform des Verfahrens zum Betreiben eines Heizgeräts
nach der Erfindung wird das Luftverhältnis λ auf einen vorbestimmten Sollwert dadurch
geregelt, daß nach Maßgabe der ermittelten Flammtemperatur die Brennluft- und/oder
Brennstoffzufuhr so verändert wird, bis die Flammtemperatur einen den vorbestimmten
Sollwert für das Luftverhältnis zugeordneten Sollwert für die Flammtemperatur erreicht.
Bei einer derartigen Auslegung des Verfahrens nach der Erfindung wird das Luftverhältnis
λ über die Flammtemperatur auf einen vorbestimmten Sollwert geregelt, der sich im
vorhinein geräteabhängig derart bestimmen läßt, daß unter allen Betriebsbedingungen
des Heizgeräts eine möglichst stabile und schadstoffarme Verbrennung gewährleistet
wird.
[0007] Im Speziellen wird die Regelung bei einem Luftverhältnis λ von größer 1 dieses Luftverhältnis
auf den Sollwert dadurch geregelt, daß bei einer über dem Sollwert für die Flammtemperatur
gemessenen Flammtemperatur die zugeführte Brennluftmenge erhöht oder die zugeführte
Brennstoffmenge gesenkt wird und bei einer unter dem Sollwert für die Flammtemperatur
gemessenen Flammtemperatur die zugeführte Brennluftmenge gesenkt und die zugeführte
Brennstoffmenge erhöht wird. Bei dieser Verfahrensweise wird durch die entsprechende
Beeinflussung der zugeführten Brennluftmenge oder der zugeführten Brennstoffmenge
die Verbrennung im Heizgerät derart beeinflußt, daß die Verbrennung wieder zu dem
vorbestimmten Luftverhältnis gemäß dem vorgegebenen Sollwert hierfür zurückgeführt
wird.
[0008] Gemäß einer weiteren Ausführungsvariante des Verfahrens nach der Erfindung wird eine
Prüfung vorgenommen, ob innerhalb einer vorbestimmten Zeitdauer die erfaßte Flammtemperatur
die folgende Bedingung erfüllt:
T
max > T
F > T
min (entspricht λ min < λ < λ
max)
wobei T
max die maximal zulässige Flammtemperatur, T
F die erfaßte Flammtemperatur, T
min die minimal zulässige Flammtemperatur, λ
min das zulässige minimale Luftverhältnis, λ das über die Flammtemperatur T
F ermittelte Luftverhältnis und λ
max das maximal zulässige Luftverhältnis bedeutet.
[0009] Wenn diese vorstehend genannte Bedingung innerhalb des vorbestimmten Zeitraums nicht
erfüllt wird, so wird das Heizgerät abgeschaltet. Wenn diese Verfahrensweise beim
Verfahren zum Betreiben des Heizgeräts ohne eine Regelung auf den vorbestimmten Sollwert
des Luftverhältnisses λ angewandt wird, so ermöglicht das erfindungsgemäße Betriebsverfahren
eine Flammüberwachung ohne die zusätzliche Verwendung eines Flammwächters, da nämlich
bei der Nichterfüllung der vorstehend genannten Bedingung innerhalb des vorbestimmten
Zeitraumes durch die Temperaturerfassung der Flammtemperatur erkannt wird, daß sich
in der Brennkammer des Heizgeräts keine Flamme ausgebildet hat, so daß in Abhängigkeit
hiervon eine Zwangsabschaltung bzw. Störabschaltung des Heizgeräts vorgenommen wird.
Durch die Überwachung der Bereichsgrenzen wird bei der Steuerung bzw. Regelung zugleich
die Flammwächterfunktion mit übernommen. Wenn diese vorstehend genannte Bedingung
bei der Verfahrensführung mit Regelung des Luftverhältnisses auf seinen vorbestimmten
Sollwert nicht erfüllt wird, so läßt sich der Schluß ziehen, daß sich das Heizgerät,
aus welchen Gründen auch immer, nicht stabil und schadstoffarm betreiben läßt, so
daß zur Vermeidung von eventuellen möglichen Geräteschäden ebenfalls eine Zwangsabschaltung
des Heizgeräts vorgenommen wird. Selbst wenn das Luftverhältnis λ im Bereich von kleiner
1 liegt, kann nach Maßgabe dieser vorstehend genannten Bedingung gewährleistet werden,
daß nicht durch entsprechende Änderungen der zugeführten Brennluftmenge und/oder
der zugeführten Brennstoffmenge das Heizgerät in einen unzulässigen Betriebsbereich
kommt.
[0010] In gerätetechnischer Hinsicht zeichnet sich erfindungsgemäß ein Heizgerät, insbesondere
ein Fahrzeugzusatzheizgerät, mit einem Brenner in einer Brennkammer, einer Brennluftzufuhreinrichtung
und einer Brennstoffzufuhreinrichtung dadurch aus, daß eine Temperaturerfassungseinrichtung
im Flammbereich der Brennkammer zur lastunabhängigen Erfassung der Flammtemperatur
angeordnet ist, die mit einer Einrichtung zur Ermittlung des Luftverhältnisses verbunden
ist. Die nach der Erfindung in vorrichtungstechnischer Hinsicht geschaffene Lösung
läßt sich auf konstruktiv einfache Weise verwirklichen und es wird ein Heizgerät bereitgestellt,
das zuverlässig schadstoffarm und stabil betreibbar ist und kostengünstig hergestellt
werden kann.
[0011] Als Temperaturerfassungseinrichtung kann ein räumlich integrierender Sensor, wie
ein Widerstandsthermometer, vorgesehen sein, der zweckmäßigerweise in der Brennkammer
derart angeordnet ist, daß er von der Flammwurzel ausgeht und sich in den Flammbereich
in der Brennkammer erstreckt.
[0012] Alternativ kann als Temperaturerfassungseinrichtung ein punktuell wirkender Sensor,
wie ein Thermoelement vorgesehen sein, der zweckmäßigerweise in der Nähe des Endes
der Ausbrandlänge der Flamme in die Brennkammer ragt.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Ausbildungsform des Heizgeräts nach der Erfindung schaltet
die Einrichtung zur Ermittlung des Luftverhältnisses das Heizgerät ab, wenn nach
einer vorbestimmten Zeitdauer der durch die folgende Bedingung bestimmte Betriebsbereich
nicht erreicht ist:
T
max > T
F > T
min (entspricht λ
min < λ < λ
max)
wobei diese Größen die vorstehend im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren
erläuterte Bedeutung haben.
[0014] Bei einer solchen Auslegung des Heizgeräts übernimmt die Temperaturerfassungseinrichtung
und die hiermit in Verbindung stehende Einrichtung zur Ermittlung des Luftverhältnisses
zugleich die Funktion eines bisher üblichen Flammwächters, so daß dieser bisher als
besonderes Bauteil ausgebildete Flammwächter entfallen kann. Zugleich wird aber auch
sichergestellt, daß das Heizgerät auch dann abgeschaltet wird, wenn bei einer Regelung
unter Veränderung der zugeführten Brennluft- und/oder Brennstoffmenge die Gefahr
besteht, daß das Heizgerät in einen unzulässigen Betriebsbereich gelangen kann.
[0015] Die Erfindung wird nachstehend an Beispielen unter Bezugnahme auf die beigefügte
Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:
Fig. 1 ein Diagramm zur Verdeutlichung des Zusammenhangs von Flammtemperatur und Luftverhältnis,
und
Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Heizgeräts gemäß einer bevorzugten Ausbildungsform
nach der Erfindung.
[0016] Fig. 1 dient zur Verdeutlichung der Verfahrensweisen zum Betreiben eines in Fig.
2 näher dargestellten Heizgeräts. In Fig. 1 ist die Flammtemperatur T
F über dem Luftverhältnis λ aufgetragen und der Verlauf des dort angegebenen Kurvenzugs
a stellt den empirisch ermittelbaren eindeutigen physikalischen Zusammenhang zwischen
Flammtemperatur und Luftverhältnis bei der Brenntemperatur eines Heizgeräts dar. Dieser
Zusammenhang zwischen der Flammtemperatur T
F und dem Luftverhältnis λ wird durch die in der Brennkammer gemessene Flammtemperatur
T
F beim erfindungsgemäßen Verfahren verifiziert. Mit λ
soll ist der Soll-Wert für das Luftverhältnis bezeichnet, dem auf der Flammtemperaturkoordinate
unter Berücksichtigung des physikalischen eindeutigen Zusammenhangs ein Soll-Wert
für die Flammtemperatur T
soll zugeordnet ist. Zur Erzielung einer schadstoffarmen und stabilen Verbrennung wird
ein empirisch ermittelbarer Minimalwert für das Luftverhältnis λ
min und ein entsprechend empirisch ermittelbarer Maximalwert für das Luftverhältnis λ
max vorgegeben, wobei diesen Grenzwerten λ
min und λ
max ein entsprechender maximaler Flammtemperaturwert T
max bzw. minimaler Flammtemperaturwert T
min zugeordnet sind.
[0017] Zuerst wird die Verfahrensweise nach der Erfindung erläutert, wenn eine Regelung
auf den Soll-Wert für das Luftverhältnis λ
soll vorgenommen werden soll und hierbei ein Regelbereich von λ > 1 eingehalten wird.
Wenn die nach der Erfindung gemessene Flammtemperatur T
F größer als der Soll-Wert T
soll ist, so wird entweder die zugeführte Brennluftmenge erhöht oder die zugeführte Brennstoffmenge
vermindert, um das Luftverhältnis λ bis zur Erreichung des Soll-Wertes λ
soll anzuheben. Wenn hingegen die gemessene Flammtemperatur T
F niedriger als der Soll-Wert für die Flammtemperatur T
soll ist, so wird entweder die dem Brenner zugeführte Brennluftmenge vermindert oder die
dem Brenner zugeführte Brennstoffmenge erhöht, bis der Soll-Wert für das Luftverhältnis
λ
soll erreicht ist.
[0018] Wenn das Heizgerät in dem Bereich beim Diagramm nach Fig. 1 betrieben wird, bei dem
gilt λ < 1, so wird dann, wenn die in der Brennkammer gemessene Flammtemperatur T
F größer als der Soll-Wert für die Flammtemperatur T
soll ist, eine Regelung in der Form vorgenommen, daß entweder die zugeführte Brennluftmenge
erhöht oder die zugeführte Brennstoffmenge ver ringert wird, so daß das Luftverhältnis
λ gemäß dem Diagramm nach Fig. 1 in Richtung des Soll-Werts für das Luftverhältnis
λ
soll verändert wird. Wenn die in der Brennkammer gemessene Flammtemperatur T
F kleiner als der Soll-Wert für die Flammtemperatur T
soll ist, so wird bei einer Veränderung der dem Brenner des Heizgeräts zugeführten Brennluftmenge
und/oder Brennstoffmenge erreicht, daß sich die dann erhaltenen Werte für das Luftverhältnis
λ immer weiter von dem vorgegebenen Soll-Wert für das Luftverhältnis λ
soll wegbewegen. Daher ist in diesem Fall das Heizgerät abzuschalten.
[0019] Beim erfindungsgemäßen Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts werden in Weiterbildung
die vorstehend erörterten Funktionsgrenzen überwacht, um wirksam eine Zwangsabschaltung
des Heizgeräts zu bewirken und eine Beschädigung oder Zerstörung desselben zu verhindern.
Daher wird beim erfindungsgemäßen Betriebsverfahren die den zulässigen Funktionsbereich
definierende und nachstehend angegebene Bedingung überwacht und überprüft:
T
max > T
F > T
min (entspricht λ
min < λ < λ
max).
Hierbei bedeutet:
T
max = maximal zulässige Flammtemperatur,
T
F = erfaßte oder gemessene Flammtemperatur,
T
min = minimal zulässige Flammtemperatur,
λ
min = minimal zulässiges Luftverhältnis,
λ = aus erfaßter oder gemessener Flammtemperatur T
F abgeleitetes Luftverhältnis
λ
max = maximal zulässiges Luftverhältnis.
[0020] Wenn beim Betrieb des Heizgeräts diese vorstehend genannte Bedingung innerhalb einer
vorgegebenen Zeitspanne nicht erfüllt wird, so erfolgt eine Zwangsabschaltung bzw.
Störabschaltung des Heizgeräts. Hierdurch kann im Falle einer Rege lung des Luftverhältnisses
λ auf den vorbestimmten Soll-Wert λ
soll wirksam ein Betreiben des Heizgeräts in einem unzulässigen Funktionsbereich vermieden
werden, wie dies vorangehend erläutert worden ist. Somit kann bei dem Betriebsverfahren
des Heizgeräts mit Regelung ständig die Regelung in Form einer Eigenüberwachung überprüft
werden. Bei Überwachung der Bereichsgrenzen ermöglicht das Betriebsverfahren die Verwirklichung
der Flammwächterfunktion. Wenn hingegen beim erfindungsgemäßen Betriebsverfahren zur
Ermittlung des Luftverhältnisses lediglich die Flammtemperatur T
F gemessen wird, so wird durch die Überprüfung und die Überwachung dieser vorstehend
genannten Bedingung die Aufgabe eines Flammwächters bei Heizgeräten dieser Art verwirklicht,
so daß man einen in bisher üblicherweise vorgesehenen gesonderten Flammwächter weglassen
kann, der bei den bisherigen Ausführungsformen in den Flammbereich der Brennkammer
ragte und hierdurch die Brennbedingungen in der Brennkammer veränderte.
[0021] Mit dem erfindungsgemäßen Regelverfahren kann der CO₂-Wert im Abgas des Heizgeräts,
der in eindeutigem Zusammenhang mit dem Luftverhältnis steht, in engen Grenzen konstant
gehalten werden, so daß man einen schadstoffarmen, aber dennoch stabilen Betrieb
des Heizgeräts erhält.
[0022] Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines nach
der Erfindung ausgelegten Heizgeräts erläutert. Das Heizgerät insgesamt ist mit 1
bezeichnet. Im Heizgerät 1 ist eine Brennkammer 2 vorgesehen. Als Brenner 3 ist beim
dargestellten Beispiel des Heizgeräts 1 ein sogenannter Verdampfungsbrenner verdeutlicht,
der ein Vliesmaterial 4 hat, das zur Verdampfung des über eine Brennstoffzufuhreinrichtung
5 zugeführten Brennstoffs, wie flüssigen Brennstoffs, dient. Über schematisch dargestellte
Öffnungen 6 wird - wie mit Pfeilen angedeutet - Brennluft von einer nicht näher dargestellten
Brennluftzufuhreinrichtung in die Brennkammer 2 eingeleitet. Im Brennbetrieb des
Heizgeräts 1 bildet sich in der Brenn kammer lastabhängig eine entsprechende Flamme
aus. In durchgezogenen Linien ist der Flammverlauf für den Vollastbetrieb und in
gebrochener Linie der Flammverlauf für den Teillastbetrieb verdeutlicht. Insgesamt
mit 8 ist eine Flammtemperaturerfassungseinrichtung bezeichnet, die im Flammbereich
der Brennkammer 2 derart angeordnet ist, daß unabhängig von der Betriebslast des
Heizgeräts, d.h. unabhängig vom Vollastbetrieb oder Teillastbetrieb beispielsweise,
immer zuverlässig und eindeutig die Temperatur der jeweiligen Flamme erfaßt wird.
Mit dieser Flammtemperaturerfassungseinrichtung 8 ist eine schematisch in Blockform
dargestellte Einrichtung 9 zur Ermittlung des Luftverhältnisses verbunden, das mit
λ bezeichnet ist.
[0023] In durchgezogener Linie ist in Fig. 2 als Flammtemperaturerfassungseinrichtung 8
ein räumlich integrierender Sensor 10 dargestellt, der beispielsweise von einem Widerstandsthermometer
gebildet werden kann. Dieser räumlich integrierende Sensor 10 geht von der Flammwurzel
in der Brennkammer 2 aus und erstreckt sich dann in Richtung des Ausbrandsendes der
Flamme.
[0024] Mit gebrochenen Linien ist eine alternative Ausführungsform der Flammtemperaturerfassungseinrichtung
8 verdeutlicht, die von einem punktuell wirkenden Sensor 11 gebildet wird, der beispielsweise
ein Thermoelement sein kann. Dieser punktuell wirkende Sensor 11 ragt in die Brennkammer
2 derart, daß er sich in der Nähe des Endes der Ausbrandlänge der Flamme in der Brennkammer
2 befindet.
[0025] Mit Hilfe einer derartigen in der Brennkammer 2 vorgesehenen Flammtemperaturerfassungseinrichtung
8 kann dann in Verbindung mit der Einrichtung 9 zur Ermittlung des Luftverhältnisses
λ die jeweilige vorangehend erläuterte Verfahrensweise zum Betreiben des Heizgeräts
1 verwirklicht werden. Die näheren regelungstechnischen Einzelheiten hierfür geeigneter
Regel einrichtungen wird der Fachmann in geeigneter Weise bedarfsabhängig wählen
und auslegen. Daher erübrigt sich ein näheres Eingehen auf Einzelheiten von konkreten
Ausbildungsformen der Regeleinheiten.
[0026] Das nach der Erfindung beschriebene Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts ist
ganz allgemein gesehen auch für stationäre Heizungsanlagen und nicht nur für Fahrzeugheizungen
geeignet.
Bezugszeichen
[0027]
a Kurvenzug in Fig. 1. der die eindeutige physikalische Zuordnung von Flammtemperatur
und Luftverhältnis wiedergibt,
TF Flammtemperatur gemessen
Tmin minimal zulässige Flammtemperatur
Tmax maximal zulässige Flammtemperatur
Tsoll vorgegebener Soll-Wert für die Flammtemperatur TF
λ Luftverhältnis
λmin minimal zulässiges Luftverhältnis
λmax maximal zulässiges Luftverhältnis
λsoll Soll-Wert für das Luftverhältnis
1 Heizgerät insgesamt
2 Brennkammer
3 Brenner
4 Vliesmaterial
5 Brennstoffzufuhreinrichtung
6 Öffnungen für Brennluftzufuhr
8 Flammtemperaturerfassungseinrichtung
9 Einrichtung zur Ermittlung des Luftverhältnisses
10 räumlich integrierender Sensor
11 punktuell wirkender Sensor
1. Verfahren zum Betreiben eines Heizgeräts, insbesondere Fahrzeugzusatzheizgeräts,
bei dem einem Brenner Brennluft und Brennstoff zugeführt werden und in einer Brennkammer
eine Flamme erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftverhältnis (λ) auf der Basis der in der Brennkammer gemessenen Flammtemperatur
(TF) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Luftverhältnis (λ) auf
einen vorbestimmten Soll-Wert (λsoll) dadurch geregelt wird, daß nach Maßgabe der ermittelten Flammtemperatur (TF) die Brennluft- und/oder Brennstoffzufuhr so verändert wird, bis die Flammtemperatur
(TF) einen dem vorbestimmten Soll-Wert für das Luftverhältnis (λsoll) zugeordneten Soll-Wert für die Flammtemperatur (Tsoll) erreicht.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Luftverhältnis
(λ) von größer 1 zur Regelung des Luftverhältnisses auf den Soll-Wert (λsoll) bei einer über dem Soll-Wert für die Flammtemperatur (Tsoll) gemessenen Flammtemperatur (TF) die zugeführte Brennluftmenge erhöht oder die zugeführte Brennstoffmenge gesenkt
wird, und bei einer unter dem Soll-Wert für die Flammtemperatur (Tsoll) gemessenen Flammtemperatur (TF) die zugeführte Brennluftmenge gesenkt oder die zugeführte Brennstoffmenge erhöht
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,
daß geprüft wird, ob innerhalb eines vorbestimmten Zeitraums die erfaßte Flammtemperatur
(TF) die folgende Bedingung erfüllt:
Tmax > TF > Tmin entspricht λmin < λ < λmax
wobei Tmax die maximal zulässige Flammtemperatur, TF die erfaßte oder gemessene Flammtemperatur, Tmin die minimal zulässige Flammtemperatur, λmin das minimal zulässige Luftverhältnis, λ das der gemessenen Flammtemperatur (TF) entsprechende Luftverhältnis und (λmax) das maximal zulässige Luftverhältnis bezeichnet, und daß bei Nichterfüllung der
Bedingung das Heizgerät abgeschaltet wird.
5. Heizgerät, insbesondere Fahrzeugzusatzheizgerät, mit einem Brenner in einer Brennkammer,
einer Brennstoffzufuhreinrichtung und einer Brennluftzufuhreinrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Flammtemperaturerfassungseinrichtung (8) im Flammbereich der Brennkammer
(2) zur lastunabhängigen Erfassung der Flammtemperatur (TF) angeordnet ist, die mit einer Einrichtung (9) zur Ermittlung des Luftverhältnisses
(λ) verbunden ist.
6. Heizgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturerfassungseinrichtung
(8) ein räumlich integrierender Sensor (10), wie ein Widerstandsthermometer, ist.
7. Heizgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der räumlich integrierende
Sensor (10) von der Flammwurzel ausgeht.
8. Heizgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperaturerfassungseinrichtung
(8) ein punktuell wirkender Sensor (11), wie ein Thermoelement, ist.
9. Heizgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der punktuell wirkende Sensor
(11) in der Nähe des Endes der Ausbrandlänge der Flamme in die Brennkammer (2) ragt.
10. Heizgerät nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung
(9) zur Ermittlung des Luftverhältnisses (λ) das Heizgerät abschaltet, wenn nach einer
vorbestimmten Zeitdauer der durch die folgende Bedingung bestimmte Betriebsbereich
nicht erreicht ist:
Tmax > TF > Tmin entspricht λmin < λ < λmax
wobei Tmax die maximal zulässige Flammtemperatur, TF die erfaßte oder gemessene Flammtemperatur, Tmin die minimal zulässige Flammtemperatur, λmin das minimal zulässige Luftverhältnis, λ das der gemessenen Flammtemperatur (TF) entsprechende Luftverhältnis und λmax das maximal zulässige Luftverhältnis bezeichnet, und daß bei Nichterfüllung der Bedingung
das Heizgerät abgeschaltet wird.