(19)
(11) EP 0 331 927 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.1989  Patentblatt  1989/37

(21) Anmeldenummer: 89102303.8

(22) Anmeldetag:  10.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B25B 7/12, B26B 17/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 05.03.1988 DE 8803016 U

(71) Anmelder: Knipex-Werk C. Gustav Putsch
D-42349 Wuppertal (DE)

(72) Erfinder:
  • Putsch, Ralf
    D-5600 Wuppertal 12 (DE)
  • Putsch, Karl
    D-5600 Wuppertal 12 (DE)

(74) Vertreter: Müller, Enno, Dipl.-Ing. et al
Rieder & Partner Anwaltskanzlei Postfach 11 04 51
42304 Wuppertal
42304 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Mittenschneider


    (57) Die Erfindung betrifft einen Mittenschneider mit schwenkbar um Lagerbolzen gelagerten Schneidbacken, wobei die Lagerung mittels die Schneidbacken im Rücken des Schneidbackenbe­reichs verbindender Laschen und eines die beiden Schneidbak­ken zueinander fesselnden Zahnlücken-Eingriffs (ZL) gebildet ist. Unter Beibehaltung des bekannten kreuzenden Über­griffs, der einstückigen Ausbildung von Griffschenkel (1, 2) und Zangenbacken (3, 4), schlägt die Erfindung zur Erhöhung der Schneid­leistung vor, daß die Zangenschenkel sich gelenkzapfenfrei überkreuzend ausgebildet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen Mittenschneider gemäß Oberbe­griff des Anspruchs 1.

    [0002] Es sind Seitenschneider bekannt (z. B. DE-OS 28 39 942), bei denen der zangentypische, im Gewerbebereich kreuzende Über­griff der Zangenschenkel vorliegt, d. h. der rechte Zangen­schenkel bildet die linke Schneidbacke und der linke Zangen­schenkel die rechte Schneidbacke. Die Schneidbacken sind auf einem gemeinsamen Gewerbebolzen gelagert. Die Schneidlei­stung solcher Werkzeuge ist auf den Normalfall abgestellt.

    [0003] Eine höhere Schneidkraft aufbringende Werkzeuge, sogenannte Bolzenschneider mit mittiger Schneide, sind markterhältlich. Sie arbeiten mit einer Hebelübersetzung. Dazu sind die Schneidbacken auf je einem Bolzen gelagert. Die griffschen­kelseitigen Backenenden schließen gelenkig an Griffschenkel an, die untereinander über einen Gewerbebolzen gelagert sind. Dabei bilden die Griffschenkel Doppelhebel. Der kürze­re Hebel greift am Ende der Schneidbacken an. Entsprechende Ausgestaltungen sind relativ aufwendig. Die Schneidbacken sind gegeneinander durch Laschen und einen Zahnlücken-Ein­griff gelagert bzw. gefesselt. Durch die DE-OS 34 27 990 ist es an einem solchen Bolzenschneider bekannt, den kürzeren Hebelarm des Griffschenkel-Doppelhebels, also die Griffschen­kelköpfe, als sich gegeneinander abstützende, paarweise wirkende, nockenartige Kurbelteile auszubilden. Verbunden sind die Griffschenkelköpfe über eine Querlasche. Letztere greift an endseitigen Lagerbolzen der Griffschenkelköpfe an. Diese Lösung wird als noch aufwendiger empfunden.

    [0004] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem gattungsgemäßen Werkzeug unter Beibehaltung des klassischen, kreuzenden Über­griffs, also der einstückigen Ausbildung von Griffschenkel und Zangenbacke, die Schneidleistung mit einfachen Mittel zu erhöhen.

    [0005] Diese Aufgabe ist insbesondere durch den Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst. Unter Beibehaltung der Grundlänge des Werkzeugs wird der Kraftarm länger; die Gelenkmittel sind nun in den Kopf- bzw. Schneidenbereich verlegt. Der gewerbe­bolzenfreie Überkreuzungsbereich der Griffschenkel kann als Führungsfläche auftreten. Optimiert wird demzufolge mit einfachen Mitteln erhöhte Schneidleistung dadurch, daß die Schneiden in die Mantelfläche des Zahnlücken-Eingriffs ein­münden. Die sonst von der Gewerbefläche zwischen Gewerbebol­zen und dem diesseitigen Schneidenende eingenommene Länge des Lastarms ist nun Schneide.

    [0006] Erfindungsgemäß ist diesbezüglich baulich weiter so vorgegan­gen, daß ein den Zahnlücken-Eingriff bildender, zylinderför­miger Walzenkörper sich quer zu den im Querschnitt keilförmi­gen Schneiden erstreckt und jeweils anteilig in einer ent­sprechenden, aus zwei Höhlungsabschnitten in den Schneiden gebildeten Durchdringungshöhlung aufgenommen ist derart, daß ein annähernd rechtwinkliger Übergang zwischen den unmittel­bar am Walzenkörper endenden Waten der Schneiden und den Wandungen der Höhlungsabschnitte gegeben ist. Das führt zu einem außerordentlich guten Schneidverhalten; es lassen sich unter stabilsten Lagerverhältnissen höhere Schneidkräfte aufbringen. Die über die Schneidbacken in den Laschen erfol­gende Einzellagerung der Schneidbacken bringt im Verein mit dem zwischengeschalteten Walzenkörper einen ideellen Dreh­punkt, und zwar in unmittelbarer Schneidennähe. Insgesamt steht gleichsam eine Dreipunktfesselung des schneidaktiven Bereichs des Seitenschneiders zur Verfügung. Die zur Aufnah­me des Walzenkörpers anteilig in den Schneidbereichen gebil­dete Durchdringungshöhlung läßt sich nicht nur in baulich einfacher Weise erzeugen (diese Zone liegt zur Bearbeitung völlig frei), sondern schafft aufgrund der in der Höhlungs­tiefe zunehmenden Vergrößerung der Abstützfläche der Wandun­gen für den Walzenkörper ein festes, formschlüssiges Widerla­ger. Mit zunehmendem Schließen, was einhergeht mit dem Auf­treten der Schneidkräfte, drückt sich dieser eine Führung des Walzenkörpers begünstigende Grund noch fester gegen die Mantelfläche des Walzenkörpers; eine Backenverlagerung etwa verursachende Scherkräfte werden vielmehr schadfrei aufgenom­men. Hierzu trägt nicht zuletzt auch die Tatsache bei, daß die Wate rechtwinklig in Wandungen der Höhlungsabschnitte übergehen. Relativ- bzw. Parallelverschiebungen der Schneid­backen zueinander sind so ausgeschlossen. In diesem Zusammen­hang erweist es sich in Weiterbildung des Gegenstandes der Erfindung als vorteilhaft, daß die Linien größter Länge der Wandungen der Höhlungsabschnitte auf dem Walzenkörper beim Schließen des Mittenschneiders in eine diametrale Gegenüber­lage wandern. Beim Schließen wird eine gleichberechtigte Belastung und optimal zentrierte Stellung der Schneidbacken erreicht, also gerade in einer Phase, in der die Laschen unter maximaler Zugbelastung stehen. Weiter ist es von Vor­teil, daß der Walzenkörper über eine durch Lagerbolzen der Zangenschenkel definierte Querebene hinaus in eine griff­schenkelseitige Hyperextensionslage schnappt. Bei strammer Zahnlücken-Eingriffs-Ausbildung liegt eine die Schließstel­lung sichernde Schnappwirkung vor, welche zum Öffnen des Mittenschneider willensbetont, jedenfalls merkbar überwunden werden kann. Überdies erweist es sich für das Schneidverhal­ten als günstig, daß die Höhlungsabschnitte in den Schneiden derart angeordnet sind, daß der Walzenkörper bei geöffnetem Mittenschneider partiell über den schneidenseitigen Laschen­rand vorsteht. Dadurch liegt der innerste Zwickelpunkt (Scheitel) des winkligen Schneidenmaules frei. Der zu schnei­ dende Gegenstand kann tief und vor allem möglichst nah in den Bereich des ideellen Gewerbezapfens gelegt werden. Unter Schließen des Schneidenmaules wird der Walzenkörper sogar noch weiter nach innen, d. h. aus dieser Vorstandslage unter die paarig angeordneten Laschen gezogen. Das bringt prak­tisch sogar ein Einziehen des zu trennenden Drahtabschnitts mit sich. Da der Querschnitt des Walzenkörpers unter die Laschen wegtaucht, kommt es zu einer Abknickbewegung, so daß die Schnittkerbe bei härterem Material sogar überlagernd zu einem Bruchverhalten führt. Weiter ist es vorteilhaft, daß die Höhlungsabschnitte aufgrund der Durchdringung linsenför­mig sind. Überdies wird vorgeschlagen, daß der Walzenkörper in einem der Höhlungsabschnitte befestigt ist. Die Anzahl der Bauteile verringert sich folglich. Die Festlegung kann durch Hartlöten geschehen. Eine besonders fertigungsgünstige Ausbildung ist die, daß der Walzenkörper der einen oder ande­ren Schneide als gleich angeschmiedeter Vorsprung ausgebil­det ist. Das verringert vor allem die Teilezahl und das Spiel. Weiter erweist es sich im Hinblick auf die kraftgün­stige Handhabung als vorteilhaft, daß die Griffschenkel im Handbreiten-Abstand vom freien Ende der Griffschenkel eine Kehle ausbilden, welche in entsprechendem Abstand zum Über­kreuzungsbereich der Zangenschenkel liegt, die von der die­ser Kehle ausgehenden Griffabschnitte bogenförmig nach aus­wärts gewölbt verlaufen und die freien Endabschnitte im Anschluß an eine zweite Kehle einen leicht divergierenden Verlauf nehmen. So liegen gute ergonomische Verhältnisse vor. Endlich bringt die Erfindung noch in Vorschlag, daß die Schneiden im Anschluß an eine Backenverjüngungsstufe in die volle Dicke der Schneidbacken übergehen. Dadurch fallen die flächig an den Laschen anliegenden Partien der Schneidbacken deutlich breiter aus. Die Führung ist demzufolge großflä­chiger und daher besser. Die Schneiden sitzen praktisch leistenartig an den gegeneinandergerichteten Seiten der Schneidbacken.

    [0007] Der Gegenstand der Erfindung ist nachstehend anhand eines zeichnerisch veranschaulichten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es Zeigt:

    Fig. 1 den erfindungsgemäß ausgebildeten Mittenschneider in Seitenansicht,

    Fig. 2 eine Ansicht von der linken Schmalseite her gese­hen,

    Fig. 3 die Draufsicht auf Fig. 1,

    Fig. 4 die Unteransicht hierzu,

    Fig. 5 den Mittenschneider bei geöffentem Schneidenmaul,

    Fig. 6 eine vergrößerte Ansicht des Kopfes des Mitten­schneiders in Schließstellung,

    Fig. 7 eine solche in Öffnungsstellung,

    Fig. 8 den Schnitt gemäß Linie VIII-VIII in Fig. 6, wei­ter vergrößert,

    Fig. 9 in perspektivischer Darstellung die Walzenkörperzu­ordnung an einer der Schneidbacken,

    Fig. 10 eine Darstellung wie Fig. 6, eine abgewandelte Ausgestaltung wiedergebend und

    Fig. 11 diese in Öffnungsstellung.



    [0008] Der dargestellte Mittenschneider besitzt zwei Griffschenkel 1, 2, die sich, im Gewerbebereich einander überkreuzend, in je eine Schneidbacke 3, 4 fortsetzen.

    [0009] Jeder Griffschenkel 1, 2 ist auf einem besonderen Lagerbol­zen 5 bzw. 6 drehgelagert. Letztere erstrecken sich beider­seits der Symmetrieachse x-x des Seitenschneiders. Sie lie­gen auf einer gemeinsamen Querebene E-E dazu sowie quer zur Schneidbacken-Schwenkebene.

    [0010] Die Lagerbolzen 5, 6 durchsetzen querschnittsangepaßte Durch­gangsbohrungen zweier Laschen 7. Diese paarig angeordneten, sich in der Schwenkebene der Schneidbacken 3, 4 bzw. Griff­schenkel 1, 2 erstreckenden, plattigen Laschen fassen zwi­schen sich geführt den Übergangsbereich zwischen Schneidbak­ken 3, 4 und Griffschenkel 1, 2. Die im Grunde im wesentli­chen langrechteckig geschnittenen Laschen 7 erstrecken sich mit ihrer längeren Seite in Richtung der Querebene E-E (vgl. Fig. 1).

    [0011] Zur Fixierung der Lagerbolzen 5, 6 weisen diese einerseits Köpfe auf und andererseits Vernietungen. Die Köpfe sind kegelstumpfförmiger Gestalt, die Nietungen querverrundet.

    [0012] Im Bereich der gegeneinandergerichteten Schneiden 8, 9 der Schneidbacken 3, 4 weisen die Laschen 7 eine ausgerundete Nische 10 auf. Letztere hat zentrierende Wirkung für den zu schneidenden Gegenstand, wie beispielsweise Draht.

    [0013] In gleichem Abstand zu den Lagerbolzen 5, 6 ist zwischen diesen ein Walzenkörper 11 eingelagert. Letzterer bildet eine Art Zahnlücken-Eingriff ZL zwischen den Schneidbacken 3, 4 und ist zylindrischer Gestalt. Seine Kanten sind ge­fast. Die axiale Länge entspricht dem lichten Abstand der parallel zueinander angeordneten Laschen 7 bzw. genauer gesagt der in dieser Richtung gemessenen Dicke der Schneid­backen 3, 4. Der somit quer zu den Schneiden 8, 9 sich er­streckende zylinderförmige Walzenkörper 11 sitzt je anteilig in einer entsprechend aus zwei Höhlungsabschnitten I, II der besagten Schneiden 8, 9 gebildeten Durchdringungshöhlung 12. Da die Schneiden 8, 9 keilförmig gestaltet sind und der Walzenkörper 11 zylindrischer Gestalt ist, weisen die Höh­lungsabschnitte I, II eine linsenförmige Wandungskontur auf (vgl. Fig. 9). Die schneidenseitig bis auf die Mantelwand des zylindrischen Walzenkörpers 11 reichende Wate 8′ bzw. 9′ der Schneiden 8 bzw. 9 spitzt am Übergangsbereich zur Wan­dung der Höhlungsabschnitte I, II auf Null aus. Von dort ausgehend, vergrößert sich die Wandung des Höhlungsabschnit­tes I, II zunehmend, bis sie etwa auf Höhe der Querebene E-E ihre Linie L größter Länge aufweist. Von dort nimmt die Fläche der Wandung im entsprechenden Maße wieder ab.

    [0014] In Schließstellung der Zange liegt diese Linie L beider die Aufnahme des Walzenkörpers bildender Höhlungsabschnitte I, II mindestens in der direkten Verbindungslinie zwischen den Mittelachsen y-y der beiden Lagerbolzen 5, 6. Beim Ausfüh­rungsbeispiel nimmt der Walzenkörper 11 sogar eine diese Linie in Richtung der Griffschenkel 1, 2 überschreitende Lage ein.

    [0015] Es liegt folglich in der Endphase der Schneidbewegung eine zunehmend festere Einlagerung des Walzenkörpers 11 in der Durchdringungshöhlung 12 vor. Hieraus folgert eine exakte Drehlagerung des Schneidenkopfes. Jede Parallelverschiebung der Schneidbacken 3, 4 ist unterbunden.

    [0016] Da die Linie L beider Höhlungsabschnitte I, II in eine wenn auch geringe Hyperextensionslage gelangt (Fig. 6), läßt sich der entsprechende Totpunktübertritt praktisch auch für eine Schließsicherung des Mittenschneiders in der anschlagbegrenz­ten Schließstellung nutzen. Der zu dieser Linie führende, von der Längsachse y-y ausgehende Hebel ist mit H bezeich­net. Er schließt einen spitzen Winkel von nur wenigen Graden zur Querebene E-E ein, weshalb der Übertritt über die Tot­punktlinie bei genügend strammer Einlagerung des Walzenkör­pers 11 bloß als leichte Klemmstellung merkbar ist, die jedoch für den erwähnten Zweck voll ausreicht. Es erfolgt jeweils ein kniehebelartiger Übertritt.

    [0017] Die Höhlungsabschnitte I, II in den Schneiden 8, 9 sind weiter so zugeordnet, daß der Walzenkörper 11 bei geöffnetem Seitenschneider partiell über den schneidenseitigen Laschen­rand respektive den Grund der Nische 10 vorsteht. Insofern wandert das sich öffnende Schneidenmaul in Richtung des zu schneidenden Gegenstandes vor. Dies und die Tatsache, daß die gesamte Länge der Wate 8′ bzw. 9′ bis hin zur Mantelwand des Walzenkörpers 11 für den Trennschnitt zur Verfügung steht, bringt eine äußerst gute Schneidleistung und bequeme Handhabung. Unter Schließen der Griffschenkel 1,2 des Mitten­schneiders wandert der sich über seine Stirnflächen an den Innenflächen der Laschen 7 abstützende Walzenkörper wieder in seine vollflächige axiale Abstützlage zurück. Die gefa­sten Randkanten vermeiden jeglichen Abtrag. In Öffnungsstel­lung liegt etwa der halbe Flächenquerschnitt des Walzenkör­pers frei.

    [0018] Die Schneiden 8, 9 gehen über eine deutliche Stufe 13 in die maximale Backendicke über. Diese Backenverjüngungsstufe 13 befindet sich auf beiden Seiten der Schneidbacken 8, 9. Die Reduzierung liegt etwa bei 50%. Der Übergang in den dickeren Abschnitt der Schneidbacken 3,4 ist konkav gerundet und trägt das Bezugszeichen 14. Die im Anschluß an die Backenver­jüngungsstufe 13 auskeilenden Schneiden 8, 9 gehen in die stumpfer gestellte Wate 8′ bzw. 9′ über. Die Schneidlinie fällt mit der Längsmittelachse x-x des Mittenschneiders zusammen, auf der sich der Walzenkörper verschiebt. Der Schneidenwinkel Alpha der Schneiden 8, 9 beträgt 40° . Die Unterbrechung des Schneidenflankenverlaufs zufolge der Stu­fung 13 bringt einen Flächengewinn für die laschenseitige Führung der Schneidbacken 3,4 von der Breite z. Dabei ent­spricht z etwas mehr als dem Radius des Walzenkörpers.

    [0019] Der griffseitig hinter den Laschen 7 anschließende, verkröpf­te Kreuzungsbereich der Griffschenkel 1, 2 ist gegenüber der Griff- und Backenzone deutlich verbreitert, dies im Interes­se großflächiger Führungsflächen 15.

    [0020] Gemäß der in den Fig. 10 und 11 wiedergegebenen Variante ist bezüglich der Ausbildung des Zahnlücken-Eingriffs ZL so vorgegangen, daß der Walzenkörper 11 in einem der Höhlenab­schnitte I, II befestigt ist. Die Befestigung kann durch Hartlöten geschehen. Bevorzugt wird jedoch eine Ausbildung dahingehend, daß der Walzenkörper 11 der einen oder anderen Schneide 8, 9, hier der Schneide 9, als gleich angeschmiede­ter Vorsprung zugeordnet ist. Der Vorsprung hat die Form eines halben Walzenkörpers, und zwar in der Axialen gesehen geteilt. Die stützaktive Mantelfläche berücksichtigt den Bewegungsbedarf für das Öffnen des Maules, ist also etwas größer als die besagte Hälfte.

    [0021] Ansonsten liegt der gleiche Aufbau vor wie beschrieben. Die Bezugszeichen sind daher sinngemäß angewandt, dies ohne textliche Wiederholung.

    [0022] Die Mantelwand des angeformten Walzenkörpers 11 setzt sich in den Fig. 10 und 11 zwar auch als Durchdringungslinie fort, wegen des besseren Verständnisses der Einteiligkeit ist die befestigungsbackenseitige Bogenlinie jedoch weggelas­sen.

    [0023] Unmittelbar hinter dem Kreuzungsbereich bilden die Griff­schenkel 1, 2 gegeneinandergerichtete Anschlagsporne 16 aus, welche die Schließstellung der Schneiden 8, 9 definieren.

    [0024] Die Öffnungsbegrenzung ist von griffschenkelseitig divergie­renden Abschnitten 8˝ bzw. 9˝ der jenseits der Durchdrin­gungshöhlung 12 liegenden Schneidbackenpartien gebildet.

    [0025] Das Längenverhältnis von Schneidbacke 3 bzw. 4 zu Griffschen­kel 1 bzw. 2 ist etwa 1:10. Auf den Hebel H entfällt das halbe Längenmaß der Schneide 8 bzw. 9.

    [0026] Auf die schwach gewellten Griffschenkel 1, 2 ist eine Isolie­rung 17 aufgebracht, vorzugsweise aufgeschrumpft.

    [0027] Die besagte Wellung der Griffschenkel ist dergestalt, daß die Griffschenkel 1, 2 im Handbreiten-Abstand vom freien Ende der Griffschenkel außenseitig eine Kehle 18 ausbilden. Die Kehle 18 beider Griffschenkel 1, 2 liegt auf einer ge­meinsamen Querebene. Der Abstand zwischen Kehle 18 und den freien Enden der Griffschenkel ist etwa der gleiche wie der Abstand zwischen dem tiefsten Punkt der Kehle 18 und dem Überkreuzungsbereich K. Diese Abstandszonen sind nach aus­wärts gewölbt, verleihen dem Gesamtgriff also zwei mehr bauchige Zonen. Etwa in der Mitte des zangenkopfseitigen Griffabschnitts endet die Isolierung 17. Wie der zeichneri­schen Darstellung entnehmbar, nehmen die freien Endabschnit­te im Anschluß an eine dortige zweite außenseitige Kehle 19 einen leicht divergierenden Verlauf. Sämtliche Abschnitte gehen gewölbt ineinander über.

    [0028] Die erste Kehle 18 und der griffendseitig anschließende Gesamtwölbungsabschnitt ermöglicht eine optimale, den er­gonometrischen Verhältnissen der Bedienungshand angepaßte Greifhaltung unter Einlagerung der Daumenwurzel in der einen oder anderen ersten Kehle 18. Die vier Finger der Bedienungs­hand überfangen den gewölbten Abschnitt des anderen Griff­schenkels. Da die Griffabschnitte eine Wölbung aufweisen, die der Wölbung des Handtellers entspricht, lassen sich hohe Betätigungskräfte aufbringen.

    [0029] Die jedenfalls in der Silhouette doppelte hintereinanderlie­gende Faßform des Griffes ermöglicht sogar eine Zweihandbe­dienung, da die Griffabschnitte beiderseits der ersten Kehle 18 gleich lang sind, also beide einen Handbreiten-Abstand aufweisen.

    [0030] Andererseits sind die Griffschenkel 1, 2 so einander beab­standet, daß etwa in ihren Zwischenraum 20 ragende Finger nicht geklemmt werden.

    [0031] Alle in der Beschreibung erwähnten und in der Zeichnung dargestellten neuen Merkmale sind erfindungswesentlich, auch soweit sie in den Ansprüchen nicht ausdrücklich beansprucht sind.


    Ansprüche

    1. Mittenschneider mit schwenkbar um Lagerbolzen gelagerten Schneidbacken, wobei die Lagerung mittels die Schneidbacken im Rücken des Schneidbackenbereichs verbindender Laschen und eines die beiden Schneidbacken zueinander fesselnden Zahnlük­ken-Eingriffs (ZL) gebildet ist, gekennzeichnet durch sich gelenkzapfenfrei überkreuzende Zangenschenkel.
     
    2. Mittenschneider nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiden (8, 9) in die Mantelfläche des Zahnlücken-­Eingriffs (ZL) einmünden.
     
    3. Mittenschneider nach einem oder mehreren der vorhergehen­den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein zylinderförmi­ger, den Zahnlücken-Eingriff (ZL) bildender Walzenkörper (11) sich quer zu den im Querschnitt keilförmigen Schneiden (8, 9) erstreckend und jeweils anteilig in einer entsprechen­den, aus zwei Höhlungsabschnitten (I, II) in den Schneiden gebildeten Durchdringungshöhlung (12) aufgenommen ist der­art, daß ein anähernd rechtwinkliger Übergang zwischen den unmittelbar am Walzenkörper (11) endenden Waten (8′, 9′) der Schneiden (8, 9) und den Wandungen der Höhlungsabschnitte (I, II) gegeben ist.
     
    4. Mittenschneider, insbesondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Linien (L) größter Länge der Wandun­gen der Höhlungsabschnitte (I, II) auf dem Walzenkörper (11) beim Schließen des Mittenschneiders in eine im wesentlichen diametrale Gegenüberlage wandern.
     
    5. Mittenschneider, insbesondere nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (11) über eine durch Lagerbolzen (5, 6) der Zangenschenkel definierte Querebene (E-E) hinaus in eine griffschenkelseitige Hyperextensions­lage schnappt.
     
    6. Mittenschneider, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhlungsabschnitte (I, II) in den Schneiden (8, 9) der­art angeordnet sind, daß der Walzenkörper (11) bei geöffne­tem Seitenschneider partiell über den schneidenseitigen Rand der Laschen (7) vorsteht.
     
    7. Mittenschneider, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhlungsabschnitte (I, II) aufgrund der Durchdringung etwa linsenförmig sind.
     
    8. Mittenschneider, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (11) in einem der Höhlungsabschnitte (I,II) befestigt ist.
     
    9. Mittenschneider, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Walzenkörper (11) der einen oder anderen Schneide (8 bzw. 9) als gleich angeschmiedeter Vorsprung ausgebildet ist.
     
    10. Mittenschneider, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Griffschenkel (1, 2) im Handbreiten-Abstand vom freien Ende der Griffschenkel eine Kehle (18) ausbilden, welche in entsprechendem Abstand zum Überkreuzungsbereich (K) der Zangenschenkel liegt, die von der Kehle ausgehenden Griffab­schnitte bogenförmig nach auswärts gewölbt verlaufen und die freien Endabschnitte im Anschluß an eine zweite Kehle (19) einen leicht divergierenden Verlauf nehmen.
     
    11. Mittenschneider, insbesondere nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneide (8 bzw. 9) im Anschluß an eine Backenverjün­gungsstufe (13) in die volle Dicke der Schneidbacke (3 bzw. 4) übergeht.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht