(19)
(11) EP 0 331 936 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.1989  Patentblatt  1989/37

(21) Anmeldenummer: 89102581.9

(22) Anmeldetag:  15.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A23L 1/314, A23L 1/315
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 03.03.1988 DE 3806811

(71) Anmelder: Dora, Josef, Dr. Med.
D-8897 Pöttmes (DE)

(72) Erfinder:
  • Dora, Josef, Dr. Med.
    D-8897 Pöttmes (DE)

(74) Vertreter: Zeitler, Giselher, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Postfach 26 02 51
80059 München
80059 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verwendung einer Pastete zum Knoblauchverzehr


    (57) Um die Verträglichkeit von Knoblauch für den Magen zu ver­bessern und den nach dem Verzehr von frischem Knoblauch auftretenden, als unangenehm empfundenen Nachgeruch zu un­terdrücken, wird erfindungsgemäß die Verwendung einer Pa­stete aus einem Gemisch von 20 - 25 % Leber, 10 - 15 % Milcheiweiß und 60 - 70 % Rindfleisch und/oder Kalbfleisch und/oder Schweinefleisch und/oder Schinken und/oder Geflü­gelfleisch vorgeschlagen. Hierbei werden vor dem Verzehr 25 - 30 g einer derartigen Pastete zu 2 g frischem, zer­kleinertem Knoblauch gemischt. Die Wirkung der Pastete wird noch verstärkt, wenn dieser Kräuter zugegeben wurden.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Pastete zum Knoblauchverzehr.

    [0002] Der Verzehr von Knoblauch ist aus verschiedenen Gründen weit verbreitet und auch erwünscht. In diesem Zusammenhang ist von besonderer Bedeutung der Verzehr von Knoblauch als Vorbeugung sowie auch als wirksames Mittel gegen Gefäßer­krankungen, insbesondere gegen Gefäßverkalkung. Derartige Gefäßerkrankungen, bei denen sich die Symptome in Form von Bluthochdruck, Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Herz­gefäßkrankheiten usw. äußern, sind nicht nur bei Menschen fortgeschrittenen Alters, sondern auch bei jüngeren Men­schen weit verbreitet.

    [0003] In diesem Zusammenhang ist es bekannt, als Naturheilmittel sowie als vorbeugendes Mittel frischen Knoblauch zu verzeh­ren, wobei täglich mindestens 2 g frischer Knoblauch benö­tigt werden.

    [0004] Demgegenüber besitzen Knoblauchdragees und -pillen naturge­mäß nicht die gleiche Wirksamkeit gegen beispielsweise Ar­teriosklerose wie frischer Knoblauch, so daß letzterem der Vorzug zu geben ist.

    [0005] Allerdings ist der längere Verzehr von frischem Knoblauch mit dem Nachteil behaftet, daß Magenbeschwerden auftreten können. Außerdem wird der nach dem Verzehr von Knoblauch auftretende typische Geruch bzw. die sich ergebende Ausdün­stung häufig als unangenehm, wenn nicht sogar als unerträg­lich empfunden.

    [0006] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Mittel anzugeben, das den Verzehr von frischem Knoblauch für den Magen erträglich macht und die unangenehmen Begleiterschei­nungen in Form des als störend empfundenen Geruchs besei­tigt.

    [0007] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.

    [0008] Wie sich aus Anspruch 1 ergibt, besteht die Erfindung in der Verwendung einer Pastete aus dem speziell angegebenen Gemisch zur Verbesserung der Verträglichkeit und zur Unter­drückung des Nachgeruchs von frischem Knoblauch, wobei vor dem Verzehr 25 - 30 g Pastete zu 2 g frischem, zerkleiner­tem Knoblauch gemischt werden.

    [0009] Fleisch- bzw. Leberpasteten der angegebenen Art sind be­kannt (DE-OS 26 39 177 und Universal-Lexikon der Kochkunst, 7. Auflage, Leipzig: Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber, 1901, Bd. 2, Seite 23 und 25). Jedoch ergibt sich hieraus nicht die erfindungsgemäß angegebene Verwendung einer sol­chen bekannten Pastete in Verbindung mit frischem Knob­lauch, um einerseits dessen Nachgeruch wirksam zu unter­drücken und andererseits dessen Verträglichkeit zu verbes­sern.

    [0010] Durch die Erfindung ist gewährleistet, daß der frische Knoblauch, wenn er in der angegebenen Weise zusammen mit der Pastete vermischt verzehrt wird, für den Magen erträg­lich ist. Hierbei hat sich gezeigt, daß der beispielsweise vor dem Abendbrot zusammen mit der Pastete verzehrte fri­ sche Knoblauch schon nach dem Essen fast geruchsfrei und am nächsten Tag sogar vollkommen geruchlos ist.

    [0011] Es wird daher insgesamt durch die Erfindung ein länger dau­ernder Verzehr von frischem Knoblauch ohne Magenbeschwerden und ohne unangenehmen Nachgeruch ermöglicht.

    [0012] Gemäß einer bevorzugten Verwendung ist vorgesehen, daß als Milcheiweiß, das zu 10 - 15 % in der Pastete enthalten ist, Hartkäse in Pulverform zur Anwendung gelangt.

    [0013] Die Wirkung der erfindungsgemäß verwendeten Pastete wird durch Zugabe von Kräutern in der in Anspruch 3 angegebenen Menge verstärkt. Außerdem wird durch die Zugabe verschiede­ner Gewürze ein guter Geschmack gewährleistet.

    [0014] Die Haltbarkeit der Pastete ist dadurch gesichert, daß diese in geschlossener Dose oder im Glasbehälter vorliegt. Hierbei entspricht es einer bevorzugten Ausführungsform, daß die Pastete 30 min. in Wasser gekocht wurde.

    [0015] Die Pastete, die in weiterer Ausgestaltung der Erfindung einen Fettgehalt von 30 ± 5 % aufweisen kann, kann je nach den verwendeten Fleischsorten und Gewürzen mit unterschied­lichen Geschmacksrichtungen versehen werden, beispielsweise mit einem Geschmack nach Hausmacherleberpastete, Kalbsle­berpastete, Schinkenpastete, Bierwurst, Lionerwurst usw..

    [0016] Insgesamt ist demnach aufgrund der erfindungsgemäß vorgese­henen Verwendung gewährleistet, daß bei dem Verbraucher nach dem Verzehr des frischen Knoblauchs zusammen mit der Pastete ein zunächst verringerter und dann später gar kein störender Nachgeruch, wie er sonst nach Knoblauchverzehr vorhanden ist, auftritt.


    Ansprüche

    1. Verwendung einer Pastete aus einem Gemisch von 20 bis 25 % Leber,
    10 bis 15 % Milcheiweiß und
    60 bis 70 % Rindfleisch und/oder Kalbfleisch und/oder Schweinefleisch und/oder Geflügelfleisch und/oder Schinken
    zur Verbesserung der Verträglichkeit und zur Unterdrük­kung des Nachgeruchs von frischem Knoblauch, wobei vor dem Verzehr 25 bis 30 g Pastete zu 2 g frischem, zer­kleinertem Knoblauch gemischt werden.
     
    2. Verwendung nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß als Milcheiweiß Hartkäse in Pulverform vorhanden ist.
     
    3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zusätzlich
    ca. 0,08 % Petersilie gerebelt und/oder
    ca. 0,04 % Thymian gerebelt und/oder
    ca. 0,04 % Basilikum gerebelt und/oder
    ca. 0,04 % Oregano gerebelt und/oder
    ca. 0,02 % Rosmarin gerebelt und/oder
    verschiedene Gewürze vorhanden sind.
     
    4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Pastete in geschlossener Dose oder im Glasbehäl­ter vorliegt.
     
    5. Verwendung nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Pastete 30 min in Wasser gekocht wurde.
     
    6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Pastete 30 ± 5 % Fettgehalt aufweist.
     





    Recherchenbericht