[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum lagegenauen Befestigen von mehreren,
jeweils mit einer Öffnung versehenen Teilen auf einem Hohlkörper, insbesondere von
Nocken und Lagerschalen auf einer Nockenwelle, wobei im Ausgangszustand die Öffnung
in den Teilen größer als ihre jeweilige Befestigungsstelle am Hohlkörper ist und
die Teile in die vorgegebene Position auf dem Hohlkörper gebracht werden, bevor der
Befestigungsvorgang durch Aufweiten des Hohlkörpers zumindest im Bereich der Befestigungsstellen
erfolgt, wozu die zu befestigenden Teile in Aussparungen einer in axialer Richtung
mindestens zweigeteilten Form eingelegt werden, der Hohlkörper in die Öffnungen der
Teile eingesetzt wird und die Formteile durch ein sie umgebendes Gehäuse zueinander
ausgerichtet und gehalten werden.
[0002] Eine Vorrichtung der voranstehend beschriebenen Art ist aus der DE-0S 36 16 901 bekannt.
Sie dient zum Herstellen einer Nockenwelle, die durch Aufschieben von Nockenscheiben
auf eine Hohlwelle, Einbringen der so gebildeten Konstruktion in eine Form und Aufweiten
der Hohlwelle hergestellt wird, wobei dieses Aufweiten durch Einbringen eines unter
hohem Druck stehenden Fluids erfolgt. Die Form besteht aus zwei Formhälften, die
mit entsprechenden Aussparungen für die Nockenscheiben versehen sind. Diese in axialer
Richtung zweigeteilte Form wird während des Aufweitvorganges in ein ebenfalls zweiteiliges
Gehäuse eingesetzt, das die beiden Formhälften zusammenhält.
[0003] Da es bei der Herstellung von Nockenwellen entscheidend darauf ankommt, daß die einzelnen
Nockenscheiben exakt auf der Hohlwelle positioniert werden, damit eine spätere Bearbeitung
der Nocken vermieden bzw. auf ein Minimum reduziert werden kann, werden hohe Anforderungen
sowohl an die Ausbildung der Form als auch an die Ausrichtung der Formhälften während
des Herstellungsvorgangs gestellt. Wenn sich die Nockenscheiben innerhalb der Aussparungen
der beiden Formhälften verdrehen oder in axialer Richtung verlagern können und wenn
die beiden Formhälften nicht exakt zueinander ausgerichtet und in diesem ausgerichteten
Zustand gehalten werden, ergeben sich entweder unbrauchbare Nockenwellen oder es wird
erforderlich, die einzelnen Nocken mit großem Aufwand zu bearbeiten.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen
Art derart weiterzubilden, daß sich einerseits eine exakte Lagestimmung der auf einem
Hohlkörper zu befestigenden, jeweils mit einer Öffnung versehenen Teile ergibt und
andererseits eine exakte Zuordnung der einzelnen Formteile zueinander erfolgt, wenn
die mehrteilige Form von dem sie umgebenden Gehäuse zusammengehalten wird.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabenstellung durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Form in mehrere axiale Formabschnitte unterteilt ist, die mit stirnseitigen
Anlageflächen, axial verlaufenden, eine Ausrichtung in Umfangsrichtung bewirkenden
Führungsflächen und einer konischen Mantelfläche ausgebildet sind, auf die zur Zentrierung
der Formabschnitte ein mit einer konischen Zentrierfläche versehenes Gehäuse aufschiebbar
ist.
[0006] Durch die erfindungsgemäße Aufteilung der Form in mehrere axiale Formabschnitte lassen
sich die Aussparungen in diesen Formabschnitten besonders gut den jeweils aufzunehmenden,
auf dem Hohlkörper zu befestigenden Teilen anpassen, wobei vorzugsweise jeder axiale
Formabschnitt zur Aufnahme eines derartigen Teiles ausgebildet wird. Mit Hilfe ihrer
stirnseitigen Anlageflächen werden die axialen Formabschnitte anschließend an das
Einlegen der Teile zur Bildung der Gesamtform zusammengesetzt, wobei eine exakte
Ausrichtung der Formabschnitte in Umfangsrichtung durch Führungsflächen erfolgt,
die in axialer Richtung verlaufen. Über ihre konischen Mantelflächen werden die axialen
Formabschnitte schließlich zentriert, wenn ein Gehäuse mit einer entsprechend der
konischen Mantelfläche der Formabschnitte ausgeführten konischen Zentrierfläche auf
die zusammengesetzte Form aufgeschoben wird. Die erfindungsgemäße, aus axialen Formabschnitten
bestehende Form bewirkt somit selbsttätig eine lagegenaue Ausrichtung der auf dem
Hohlkörper zu befestigenden Teile, da über die stirnseiten Anlageflächen eine exakte
Positionierung in axialer Richtung, über die axial verlaufenden Führungsflächen eine
Ausrichtung in Umfangsrichtung und über die konischen Mantelflächen eine Zentrierung
der einzelnen Formabschnitte erfolgt, ohne daß Überbestimmungen auftreten oder beim
Zusammensetzen Spalte entstehen können.
[0007] Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung ist das Gehäuse in der Art einer Glocke
einteilig ausgeführt.
[0008] Die axial verlaufenden Führungsflächen können bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung als eine in jedem Teil der in axialer Richtung mindestens zweigeteilten
Formabschnitte ausgebildete Bohrung ausgeführt sein, in die eine von mindestens zwei
im Gehäuse angeordneten Führungsstangen eingreift. In diesem Falle erfolgt die Führung
und Ausrichtung in Umfangsrichtung durch präzise und einfach herzustellende zylindrische
Bohrungen und Führungsstangen. Bei einer alternativen Ausführungsform sind die axial
verlaufenden Führungsflächen als auf der konischen Mantelfläche jedes Teils der in
axialer Richtung mindestens zweigeteilten Formabschnitte ausgebildete Führungsleisten
bzw. Führungsnuten ausgeführt, die mit einer entsprechenden Führungsnut bzw. Führungsleiste
in bzw. an der konischen Zentrierfläche des Gehäuses zusammenwirken.
[0009] Erfindungsgemäß kann der Boden des glockenartigen Gehäuses als Anlagefläche für den
letzten Formabschnitt ausgebildet sein und der erste Formabschnitt an der Anlagefläche
eines Lagerteils anliegen, der zugleich mit einer Führungs- und Dichtfläche für den
Hohlkörper versehen ist, so daß auch dessen Abdichtung nach seinem Einsetzen in die
Form selbsttätig erreicht wird.
[0010] Schließlich wird mit der Erfindung vorgeschlagen, im Boden des Gehäuses eine Durchtrittsöffnung
für ein Mundstück zur Zufuhr eines Aufweitmediums in das Innere des Hohlkörpers auszubilden,
wobei dieses Mundstück an das offene Ende des mindestens im Bereich der zu befestigenden
Teile aufzuweitenden Hohlkörpers dichtend angepreßt wird.
[0011] Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt, und zwar zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform,
Fig. 2 eine Draufsicht gemäß der Schnittlinie II - II in Fig.1,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie III- III in Fig.1,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß der Schnittlinie IV - IV in Fig.1,
Fig. 5 einen der Fig.1 entsprechenden Längsschnitt durch eine zweite Ausführungsform,
Fig. 6 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie VI - VI in Fig.5 und
Fig. 7 einen Querschnitt gemäß der Schnittlinie VII-VII in Fig.5
[0012] Die Vorrichtung zum lagegenauen Befestigen von mehreren Teilen auf einem Hohlkörper
soll nachfolgend an zwei Ausführungsbeispielen zur Herstellung einer Nockenwelle
erläutert werden. Diese Nockenwelle besteht aus einer Hohlwelle 1, auf der beim Ausführungsbeispiel
insgesamt acht Nocken 2 und ein Flansch 3 befestigt werden sollen.
[0013] Um diese, jeweils mit einer Öffnung versehenen Teile 2 und 3 lagegenau auf der Hohlwelle
1 anzuordnen, wird eine Form verwendet, die beim Ausführungsbeispiel aus insgesamt
neun Formabschnitten 4 besteht. Jeder Formabschnitt 4 ist in axialer Richtung zweigeteilt,
wie sich aus den Figuren 2 bis 3 bzw. 6 ergibt. Jeder dieser Formabschnitte 4 weist
eine Aussparung zur Aufnahme eines Nockens 2 bzw. des Flansches 3 auf, wie wiederum
am besten aus den Figuren 1 bzw. 5 hervorgeht.
[0014] Um die Formabschnitte 4 zur Gesamtform zusammensetzen zu können, ist jeder Formabschnitt
4 mit stirnseitigen Anlageflächen 4a versehen, die bezüglich des mittleren Formabschnittes
4 in Fig.1 und 5 eingezeichnet sind. Über diese stirnseitigen Anlageflächen 4a liegen
die in Achsrichtung aufeinanderfolgenden Formabschnitte 4 aneinander an, was ebenfalls
aus den Figuren 1 und 5 hervorgeht.
[0015] Jeder der zweiteiligen Formabschnitte 4 ist darüber hinaus mit axial verlaufenden
Führungsflächen 4b versehen, die der Ausrichtung der Formabschnitte 4 in Umfangsrichtung
dienen. Beim ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4 werden diese Führungsflächen
4b durch eine zylindrische Bohrung gebildet. Bei der zweiten Ausführungsform nach
den Figuren 5 und 6 bestehen die Führungsflächen 4b aus axialen Nuten in der Mantelfläche
jedes zweiteiligen Formabschnittes 4 (siehe Fig.6).
[0016] Die Formabschnitte 4 sind schließlich mit konischen Mantelflächen 4c ausgebildet,
so daß sich bei zusammengesetzten Formabschnitten 4 insgesamt eine Form mit einer
konischen Mantelfläche ergibt, wie dies die unteren Hälften der Figuren 1 und 5 erkennen
lassen.
[0017] Diese Darstellungen zeigen auch, daß der jeweils erste Formabschnitt 4 auf der Anlagefläche
5a eines Lagerteils 5 anliegt. Dieser Lagerteil 5 ist weiterhin mit einer Führungs-
und Dichtfläche 5b für die Hohlwelle 1 versehen. An dieser Führungs- und Dichtfläche
5b liegt die Hohlwelle 1 dichtend an, wenn diese durch die Öffnungen der Teile 2 und
3 hindurch in ihre endgültige Position geschoben wird.
[0018] Sobald die Form in der voranstehend beschriebenen Weise zusammengesetzt und damit
die Teile 2 und 3 relativ zur Hohlwelle 1 in ihrer Lage bestimmt worden sind, wird
ein Gehäuse 6 auf die aus den Formabschnitten 4 zusammengesetzte Form aufgeschoben.
Das Gehäuse 6 ist mit einer konischen Zentrierfläche 6a versehen, die beim Aufschieben
des Gehäuses 6 selbsttätig ein Zentrieren der einzelnen Formabschnitte 4 bewirkt.
Gleichzeitig erfolgt über die stirnseitigen Anlageflächen 4a eine axiale Lagebestimmung
und über die Führungsflächen 4b eine Ausrichtung der Formabschnitte 4 in Umfangsrichtung.
Bei aufgeschobenem Gehäuse 6 liegt der letzte Form abschnitt 4 mit seiner Anlagefläche
4a an einer Anlagefläche 6b des Gehäuses 6 an, die am Boden 6c des einteilig in der
Art einer Glocke ausgebildeten Gehäuses 6 ausgebildet ist.
[0019] Beim ersten Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 4 greifen in die als Bohrungen
ausgebildeten Führungsflächen 4b der Formabschnitte 4 Führungsstangen 7 ein, die im
Inneren des Gehäuses 6 angeordnet sind. Bei der zweiten Ausführungsform nach den
Figuren 5 und 6 wirken die in den Formabschnitten 4 in Form von Nuten ausgebildeten
Führungsflächen 4b mit Führungsleisten 6d zusammen, die in axialer Richtung aus der
Zentrierfläche 6a des Gehäuses 6 hervorstehen.
[0020] Sobald die Form mit den zu befestigenden Teilen 2 und 3 zusammengesetzt, die Hohlwelle
1 eingeschoben und das Gehäuse 6 ordnungsgemäß aufgesetzt worden ist, erfolgt bei
den Ausführungsbeispielen ein Aufweiten der Hohlwelle 1 mit Hilfe eines in die Hohlwelle
1 eingebrachten Druckmittels. Dieses Druckmittel wird mit Hilfe eines Mundstückes
8 zugeführt, für das im Boden 6c des Gehäuses 6 eine Durchtrittsöffnung 6e vorgesehen
ist. Dieses Mundstück 8 drückt die Hohlwelle 1 einerseits gegen die Führungs- und
Dichtfläche 5b des Lagerteils 5 und liegt andererseits dichtend am anderen Ende der
Hohlwelle 1 an, so daß kein Druckmedium entweichen kann. Nach erfolgtem Aufweitvorgang
werden das Mundstück 8 entfernt, das Gehäuse 6 abgezogen und die Formabschnitte 4
seitlich abgenommen, so daß die fertige Nockenwelle der Endbearbeitung zugeführt
werden kann.
Bezugsziffernliste:
[0021]
1 Hohlwelle
2 Nocke
3 Flansch
4 Formabschnitt
4a Anlagefläche
4b Führungsfläche
4c Mantelfläche
5 Lagerteil
5a Anlagefläche
5b Führungs- und Dichtfläche
6 Gehäuse
6a Zentrierfläche
6b Anlagefläche
6c Boden
6d Führungsleiste
6e Durchtrittsöffnung
7 Führungsstange
8 Mundstück
1. Vorrichtung zum lagegenauen Befestigen von mehreren, jeweils mit einer Öffnung
versehenen Teilen auf einem Hohlkörper, insbesondere von Nocken und Lagerschalen
auf einer Nockenwelle, wobei im Ausgangszustand die Öffnung in den Teilen größer als
ihre jeweilige Befestigungsstelle am Hohlkörper ist und die Teile in die vorgegebene
Position auf dem Hohlkörper gebracht werden, bevor der Befestigungsvorgang durch
Aufweiten des Hohlkörpers zumindest im Bereich der Befestigungsstellen erfolgt, wozu
die zu befestigenden Teile in Aussparungen einer in axialer Richtung mindestens zweigeteilten
Form eingelegt werden, der Hohlkörper in die Öffnungen der Teile eingesetzt wird und
die Formteile durch ein sie umgebendes Gehäuse zueinander ausgerichtet und gehalten
werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Form in mehrere axiale Formabschnitte (4) unterteilt ist, die mit stirnseitigen
Anlageflächen (4a), axial verlaufenden, eine Ausrichtung in Umfangsrichtung bewirkenden
Führungsflächen (4b) und einer konischen Mantelfläche (4c) ausgebildet sind, auf
die zur Zentrierung der Formabschnitte (4) ein mit einer konischen Zentrierfläche
(6a) versehenes Gehäuse (6) aufschiebbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (6) in der
Art einer Glocke einteilig ausgeführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die axial verlaufenden
Führungsflächen (4b) als eine in jedem Teil der in axialer Richtung mindestens zweigeteilten
Formabschnitte (4) ausgebildete Bohrung ausgeführt sind, in die eine von mindestens
zwei im Gehäuse (6) angeordneten Führungsstangen (7) eingreift.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die axial verlaufenden
Führungsflächen (4b) als auf der konischen Mantelfläche (4c) jedes Teils der in axialer
Richtung mindestens zweigeteilten Formabschnitte (4) ausgebildete Führungsleisten
bzw. Führungsnuten ausgeführt sind, die mit einer entsprechenden Führungsnut bzw.
Führungsleiste (6d) in bzw. an der konischen Zentrierfläche (6a) des Gehäuses (6)
zusammenwirken.
5. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß der Boden (6c) des glockenartigen Gehäuses (6) als Anlagefläche (6b) für den
letzten Formabschnitt (4) ausgebildet ist und daß der erste Formabschnitt (4) an
der Anlagefläche (5a) eines Lagerteils (5) anliegt, der zugleich mit einer Führungs-
und Dichtfläche (5b) für den Hohlkörper (1) versehen ist.
6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß im Boden (6c) des Gehäuses (6) eine Durchtrittsöffnung (6e) für ein Mundstück
(8) zur Zufuhr eines Aufweitmediums in das Innere des Hohlkörpers (1) ausgebildet
ist.