[0001] Es ist bekannt, die Fließeigenschaften von Rohölen und/oder Erdölfraktionen durch
Mitverwendung beschränkter Mengen synthetischer Fließhilfsmittel zu verbessern. Aufgabe
dieser Fließhilfsmittel ist bekanntlich die Absenkung der jeweiligen Temperatur unterhalb
derer im flüssigen Kohlenwasserstoffgemisch Festbestandteile - insbesondere höhere
Paraffine gegebenenfalls in Kombination mit Asphaltenen oder anderen schwer löslichen
Bestandteilen - in solchen Mengen auskristallisieren, daß die Fließfähigkeit der
Kohlenwasserstoffgemische nachhaltig beeinträchtigt wird. Der hier angesprochene Temperaturbereich
wird durch die bekannten Methoden der Bestimmung von Fließpunkt bzw. Stockpunkt ermittelt.
Jedem Rohöl bzw. den daraus gewonnenen Erdölfraktionen kommt aufgrund seiner spezifischen
Zusammensetzung ein Eigenfließpunkt zu, der bei vielen Rohölen jedoch so niedrig liegt,
daß keine Beeinträchtigung bei der Förderung und beim Pipelinetransport eintritt.
Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Erdölqualitäten, deren Stockpunkt oberhalb
von 10 °C liegt. Schon hier kann für die Praxis die Mitverwendung von Fließhilfsmitteln
auf Basis unterschiedlicher synthetischer Homopolymer- und/oder Copolymertypen ratsam
sein.
[0002] Es besteht ein umfangreicher Stand der Technik zu solchen Hilfsmitteln, die auch
als Paraffininhibitoren bezeichnet werden und in der Regel durch Polymerisation von
olefinisch ungesättigten Verbindungen, die wenigstens anteilweise unverzweigte gesättigte
Kohlenwasserstoffketten mit mindestens 18 C-Atomen enthalten, hergestellt werden.
Verwiesen wird beispielsweise auf die DE-AS 22 10 431 sowie die DE-OSen 26 12 757,
22 64 328, 20 62 023, 23 30 232, 19 42 504 und 20 47 448.
[0003] Besondere Schwierigkeiten treten für die Praxis dann auf, wenn der Eigenfließpunkt
des Rohöls bzw. der zu bearbeitenden Erdölfraktion extrem hohe Werte erreicht, die
insbesondere wenigstens 25 °C ausmachen und dabei bei 30 °C und darüber liegen können.
Erdölmaterialien dieser Art neigen schon bei Umgebungstemperatur zu rascher Verfestigung.
Werden beispielsweise Pumpvorgänge auch nur kurzfristig unterbrochen oder werden
im Transport Temperaturbereiche - beispielsweise durch Leitungen im Meerwasserbereich
- mit verhältinsmäßig niedrigen Temperaturen durchschritten, so tritt die rasche Verfestigung
des Kohlenwasserstoffguts zu einer nicht mehr pumpfähigen Masse und damit die Blockade
von Leitungen, Pumpen und dergleichen ein. Erschwert wird der Sachverhalt dadurch,
daß zum sicheren Ausschluß von Störungen der geschilderten Art von der Praxis häufig
gefordert wird, die Fließpunkte der Öle bzw. Ölfraktionen auf Werte unterhalb 15
°C und insbesondere auf Werte unter 12 °C oder gar unter 10 °C abzusenken. Es leuchtet
sofort ein, daß technologische Schwierigkeiten ganz besonderer Art dann vorliegen,
wenn es beispielsweise gilt, einen Eigenfließpunkt des Rohöls von etwa 33 °C auf
Werte deutlich unterhalb 10 °C abzusenken. Als zusätzliche Schwierigkeit ist dabei
zu berücksichtigen, daß die einfache Erhöhung der Zusatzmenge beliebiger Fließpunktsverbesserer
im allgemeinen nicht zu entsprechend erhöhter Abnahme des Fließpunktes führt. Im
einzelnen nicht aufgeklärte Interaktionen zwischen Fließhilfsmittel und den sich verfe
stigenden Bestandteilen des Rohöls sind wohl etwa im Sinne eines Thresh-hold-Effektes
für das angestrebte Ziel verantwortlich zu machen, wobei der bestimmten Konstitution
des Fließhilfsmittels entscheidende Bedeutung für seine Wirksamkeit zukommt.
[0004] In der DE-PS 30 31 900 werden Mischpolymerisate aus n-Alkylacrylaten mit mindestens
16 C-Atomen im Alkoholrest und Maleinsäureanhydrid mit Molverhältnissen von n-Alkylacrylat
zu Maleinsäureanhydrid von 20 : 1 bis 1 : 10 beschrieben. Verbindungen dieser Art
sollen als Kristallisationsinhibitoren für paraffinhaltige Rohöle eingesetzt werden.
Zahlenmäßig dargestellte Beispiele betreffen die Verwendung entsprechender Copolymere
im Molverhältnis des Acrylsäureesters zum Maleinsäureanhydrid im Bereich von 1 : 1
bis 8 : 1. Überwiegend werden dabei Rohöle mit Eigenstockpunkten unterhalb 20 °C
eingesetzt. Eine Wertetabelle beschäftigt sich mit dem India-Rohöl, das bekanntlich
ein besonders paraffinreiches Ausgangsmaterial ist (störender Paraffingehalt 15 %)
und einen Eigenstockpunkt von 33 °C besitzt. Die optimale Wirksamkeit der in dieser
Druckschrift verwendeten Mischpolymerisate bezüglich der Stockpunkterniedrigung an
diesem Ausgangsmaterial liegt beim Molverhältnis Acrylsäureester/Maleinsäureanhydrid
von 4 : 1. Die niedrigsten hier eingestellten Stockpunkte liegen bei 12 °C. Wird der
Maleinsäureanhydrid-Anteil im Copolymerisat weiter abgesenkt, dann steigen die Stockpunkte
des damit versetzten India-Rohöls bei mengengleicher Zugabe wieder an (vgl. hierzu
insbesondere die Tabelle 2 der genannten Literaturstelle).
[0005] Die Lehre der vorliegenden Erfindung geht demgegenüber von der überraschenden Erkenntnis
aus, daß eine besonders wirkungsvolle Absenkung der Verfestigungstemperaturen - bestimmt
nach den bekannten Methoden der Fließpunkt- und/oder Stockpunktermittlung - bei Ausgangsmaterialien
hohen Paraffingehalts und dementsprechend besonders hoher Eigen-Verfestigungstemperaturen
gerade dann wirkungsvoll erhalten werden kann, wenn Copolymertypen der zuletzt geschilderten
Art als Fließhilfsmittel eingesetzt werden, die sich durch einen extrem geringen
Gehalt an Maleinsäureanhydrid auszeichnen. Es hat sich überraschenderweise gezeigt,
daß ausgewählte Copolymerisate mit extrem geringen Maleinsäureanhydrid-Gehalten besonders
geeignet sein können, gerade wirkungsvoll die Grenztemperaturen der Fließfähigkeit
hochparaffinhaltiger Rohöle bzw. entsprechender Erdölfraktionen abzusenken.
[0006] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung von Copolymeren aus Acryl-
und/oder Methacrylsäureestern höherer Alkohole bzw. Alkoholschnitte mit wenigstens
16 C-Atomen im Alkoholrest und nicht mehr als 5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid - Gew-.%
bezogen auf Copolymergewicht - als Fließverbesserer in paraffinreichen Rohölen und/oder
Erdölfraktionen mit Eigenfließpunkten oberhalb 20 °C und insbesondere oberhalb 25
°C. Besonders geeignet sind für das erfindungsgemäße Handeln Copolymere der genannten
Art, deren Gehalt an Maleinsäureanhydrid im Bereich von etwa 0,5 bis 2,5 Gew.-% und
insbesondere im Bereich von etwa 1 bis 2 Gew.-% liegt. Auch hier beziehen sich die
Angaben zu Gew.-% jeweils auf den Anteil am Gesamtmonomer. Es ist Bestandteil der
erfindungsgemäßen Lehre, die Fließpunkte der eingesetzten Rohöle und/oder Erdölfraktionen
mit ihren Ausgangs- bzw. Eigenfließpunkten oberhalb 25 °C und insbesondere oberhalb
30 °C durch den Zusatz der erfindungsgemäß definierten Fließverbesserer auf Werte
unterhalb 15 °C und bevorzugt unter 10 °C einzustellen. Erfindungsgemäß wird es beispielsweise
möglich, durch Zugabe konventioneller Mengen der Fließpunktverbesserer im Sinne der
Erfindung auf Fließpunkte der extrem paraffinreichen Ausgangsmaterialien im Bereich
von etwa 0 bis 8 °C zu kommen. Damit ist die störungsfreie Handhabung auch dieser
Rohöle bzw. Ölfraktionen unter den normalen Alltagsbedingungen gewährleistet. Insbesondere
ist sichergestellt, daß unter Wasser geführte Leitungen, Verteiler und dergleichen
störungsfrei betrieben werden können.
[0007] Besonders geeignet sind für die Lehre der Erfindung geringe Mengen an Maleinsäureanhydrid
enthaltende Copolymere auf Basis der Ester von Acrylsäure. Die weiterhin besonders
bevorzugten Acrylsäureester enthalten vergleichsweise langkettige Alkoholreste, die
wenigstens überwiegend n-Alkylreste sein können und bevorzugte Kettenlängen im Bereich
von C₁₈ bis C₂₄ aufweisen. Anteilsweise können Alkohole mit höherer Kohlenstoffzahl,
insbesondere bis etwa C₃₀ und/oder Alkohole mit niedrigerer Kohlenstoffzahl bis etwa
C₁₆, mitverwendet werden. Insbesondere das Lösungsverhalten der Copolymerisate in
üblichen Lösungsmitteln, beispielsweise Toluol und dergleichen, wird durch den Einsatz
von entsprechenden Alkoholschnitten bei der Herstellung der Acrylsäureester und deren
nachfolgende Copolymerisation mit Maleinsäureanhydrid gefördert.
[0008] Es hat sich weiterhin gezeigt, daß bei der Mitverwendung von nur geringen Mengen
an Maleinsäureanhydrid als Comonomeres im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre in den
Fließpunktverbesserern dann besonders wirkungsvolle Copolymere erhalten werden, wenn
vergleichsweise hohe Gehalte an Alkoholresten mit wenigstens 22 C-Atomen in der Acrylat-
bzw. Methacrylatkomponente vorliegen. So kann es im Sinne der Erfindung zweckmäßig
sein, Alkoholschnitte für die Herstellung der Acrylatkomponente(n) einzusetzen, deren
Gehalt an C₂₂-Alkohol wenigstens etwa 35 Gew.-% und insbesondere wenigstens etwa 45
Gew.-% aus macht. Besonders gute Fließpunktverbesserer werden dann erhalten, wenn
diese langkettigen Alkoholkomponenten in den zur Herstellung der (Meth)-Acrylatkomponente
eingesetzten Alkoholschnitten oberhalb von 50 Gew.-% liegen. Die hier angegebenen
Gewichtsprozent-Zahlen beziehen sich auf den Gehalt an C₂₂-Alkohol - und gegebenenfalls
höheren Alkoholen - im Alkoholgemisch, das für die Herstellung der Acrylat- bzw.
Methacrylatkomponenten verwendet worden ist.
[0009] Die Anwendungskonzentration der erfindungsgemäßen Fließpunktverbesserer liegt im
konventionellen Bereich und beträgt beispielsweise 20 bis 1 000 ppm, wobei Mengen
im Bereich von 1000 bis 500 ppm bevorzugt werden. Die Fließpunktverbesserer werden
dabei zweckmäßigerweise in geeigneten Lösungsmitteln eingesetzt. Einzelheiten hierzu
sowie zur Herstellung der Copolymerisate finden sich im einschlägigen Stand der Technik,
beispielsweise in der bereits zitierten DE-PS 30 31 900.
[0010] Die für die Herstellung der Acrylatkomponenten eingesetzten Alkohole oder Alkoholschnitte
können nativen oder synthetischen Ursprungs sein. Alkoholschnitte mit einem überwiegenden
Anteil an Komponenten mit wenigstens 22 C-Atomen, gleichzeitig aber auch untergeordneten
Mengen an Alkoholkomponenten des Bereichs C₁₆ bis C₂₀, sind die bevorzugten Einsatzmaterialien.
In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung werden derart ausgewählte Acrylate
bzw. Methacrylate mit Maleinsäureanhydrid in solchen Mischungsverhältnissen copolymerisiert,
daß das Molverhältnis von Alkyl-Acrylat bzw. -Methacrylat zu Maleinsäureanhydrid
größer als 20 : 1 ist.
Beispiele
[0011] Zur Herstellung der Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate werden die beiden Acrylatestergemische
A und B eingesetzt, die sich durch die C-Kettenverteilung des jeweils zur Acrylsäureveresterung
eingesetzten Fettalkoholgemisches unterscheiden. Die beiden Acrylattypen kennzeichnen
sich dabei wie folgt:
Tabelle 1
|
C-Kettenverteilung des Fettalkohols/% |
|
C₁₆ |
C₁₈ |
C₂₀ |
C₂₂ |
Acrylat A |
16,3 |
22,9 |
10,7 |
46,9 |
Acrylat B |
1,5 |
8,6 |
15,2 |
68,8 |
[0012] Zur Herstellung der Acrylat/MAH-Copolymeren werden zwei Verfahrenstypen eingesetzt,
das Batch-Verfahren und das Zulaufverfahren.
Versuchsdurchführung beim Batch-Verfahren
[0013] Die Monomeren, Initiator und Lösungsmittel werden in einen Dreihalskolben eingewogen.
[0014] Bei einer Rührerdrehzahl von 70 Upm wird der Ansatz 10 x 1 min lang evakuiert und
das Vakuum jeweils mit 99,999 %igem Stickstoff wieder aufgehoben. Bei einer Rührerdrehzahl
von 50 Upm und unter leichtem N₂-Strom wird der Ansatz auf 90 °C erwärmt und bei dieser
Temperatur gehalten. Während der gesamten Reaktion wird unter Inertbedingungen gearbeitet.
Das Anspringen der Reaktion äußert sich in einem Temperaturanstieg auf 93 bis 96
°C. Der Ansatz wird 3 h bei 90 °C ± 1 °C gehalten. Nach dieser Zeit wird innerhalb
von 45 min auf Raumtemperatur abgekühlt und das Produkt abgefüllt.
[0015] Als Lösungsmittel wird hier und im nachfolgenden Zulaufverfahren Toluol eingesetzt.
Der eingesetzte Polymerisationsinitiator ist Dibenzoylperoxid oder Azoisobutyronitril
wie nachstehend noch angegeben. Das Mischungsverhältnis von Lösungsmittel zu Monomerengemisch
beträgt 1 : 1 (Gew.-Teile).
Versuchsdurchführung beim Zulaufverfahren:
[0016] Die Monomeren werden im jeweils gewünschten Mischungsverhältnis bei 45 bis 50 °C
in Toluol gelöst und die Lösung anschließend auf 25 °C abgekühlt. Auch der Initiator
wird in Toluol gelöst eingesetzt. Etwa 20 % der pro Ansatz bestimmten Monomerlösung
wird in einem Reaktor vorgelegt. Der Reaktor wird dreimal mit Stickstoff gespült und
unter leichtem N₂-Strom unter Rühren auf 90 °C erwärmt. Die Initiatorlösung wird
jetzt so zudosiert, daß die Gesamtdosierzeit 2,5 h beträgt.
[0017] Ca. 20 min nach Beginn der Initiatorzugabe tritt eine Temperaturerhöhung auf. Die
Temperatur wird durch Kühlen des Reaktormantels bei 90 ± 3 °C gehalten.
[0018] 30 min nach Beginn der Initiatorzugabe wird die restliche Monomerlösung so in den
Reaktor dosiert, daß die Gesamtdosierzeit 2 h beträgt. während der gesamten Reaktionszeit
wird die Temperatur bei 90 ± 3 °C gehalten. Nachfolgend wird das Reaktionsgemisch
weitere 60 min bei der gleichen Temperatur gehalten. Anschließend wird das Reaktionsprodukt
gekühlt und bei 30 °C abgefüllt.
[0019] In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 10 zusammengefaßt.
Dabei wird dem jeweiligen Beispiel der Typ des eingesetzten Acrylatmonomeren A bzw.
B zugeordnet und der Prozentgehalt (Gew.-%) des Maleinsäureanhydrids im Monomerengemisch
zur Herstellung des Fließpunkterniedrigers angegeben. In den Beispielen 1 und 2 ist
der Fließverbesserer nach dem Batch-Verfahren und in den Beispielen 3 bis 10 nach
dem Zulaufverfahren hergestellt worden.
[0020] In den Beispielen 1 und 7 ist als Initiator Azoisobutyronitril, in allen anderen
Beispielen als Initiator Dibenzoylperoxid verwendet worden.
[0021] Die Tabelle 2 zeigt schließlich die spezifische Viskosität der jeweils hergestellten
Copolymerlösungen. Die Viskositätsmessung erfolgt dabei mit einem Ubbelohde-Viskosimeter
Kapillare I, ⌀ 0,63 mm. Die vermessenen Toluollösungen sind dabei 3 %ige Lösungen
in Toluol. Die Messung wird bei 20 °C nach einer Temperaturangleichung von 10 min
durchgeführt.
[0022] Die Tabelle 2 enthält schließlich die Fließpunktwerte (Pourpoint), die bei der Zugabe
der erfindungsgemäßen Fließpunktverbesserer zu einem India-Crude (Bombay-Rohöl) gemäß
der nachfolgenden Arbeitsanweisung erhalten worden sind.
Bestimmung des Pourpoints
[0023] Der Pourpoint wurde in Anlehnung an ASTM D 97-66 bzw. DIN 51597 wie folgt bestimmt:
[0024] 25,0 g Bombay-Rohöl wurden zusammen mit 800 ppm der 50-gewichtsprozentigen Lösung
des Fließverbesserers in einem geschlossenen Gefäß 15 min lang auf 50 °C gehalten
und dabei 5mal in regelmäßigen Abständen kräftig geschüttelt. Das so gedopte Rohöl
wurde rasch in ein zylinderförmiges Glasgefäß mit einem Innendurchmesser von 27 mm
umgefüllt und dieses sogleich verschlossene Gefäß ausreichend tief in ein Wasserbad
von + 36°C gehängt.
[0025] Nach 30 min wurde das Glas leicht zur Seite geneigt und beobachtet, ob der Inhalt
fließend war. Die Probe wurde nun schrittweise um je 3 °C gekühlt und die Prüfprozedur
jedesmal vollzogen. Zur Temperatur, bei der der Inhalt auch bei Neigung des Prüfglases
um 90 ° nicht mehr floß, wurden 3 °C addiert und diese Temperatur als Pourpoint festgelegt.
[0026] Der Pourpoint des unbehandelten Bombay-Rohöls liegt nach dieser Bestimmungsmethode
bei 30 °C.
Tabelle 2
Bsp. |
Acrylattyp |
Gew.-% MAH im Copolymeren |
Spezifische Viskosität |
Pourpoint in Bombay-Rohöl (°C) |
1 |
A |
1,25 |
0,657 |
6 |
2 |
A |
5 |
1,17 |
9 |
3 |
A |
0,25 |
0,56 |
12 |
4 |
A |
0,5 |
0,65 |
12-15 |
5 |
A |
1,25 |
0,65 |
6 |
6 |
B |
1,25 |
0,64 |
3 |
7 |
A |
1,25 |
0,37 |
9 |
8 |
A |
2,5 |
0,83 |
9 |
9 |
A |
2,5 |
0,61 |
9 |
10 |
B |
5 |
0,52 |
12 |
1. Die Verwendung von Copolymeren aus Acryl- und/oder Methacrylsäureestern höherer
Alkohole bzw. Alkoholschnitte mit wenigstens 16 C-Atomen im Alkoholrest und nicht
mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid (Gew.-% bezogen
auf Copolymergewicht) als Fließverbesserer in paraffinreichen Rohölen und/oder Erdölfraktionen
mit Eigenfließpunkten oberhalb 25 °C zur Absenkung deren Fließpunkte auf Werte unterhalb
15 °C, bevorzugt unter 10 °C.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fließverbesserer
in Rohölen bzw. Erdölfraktionen mit Eigenfließpunkten von wenigstens 30 °C eingesetzt
werden.
3. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Maleinsäureanhydrid-Copolymere
auf Basis der Ester von Acrylsäure mit überwiegend C₁₈₋₂₄-Alkoholen verwendet werden,
wobei entsprechende Alkoholschnitte bevorzugt sind, deren Gehalt and C₂₂-Alkohol wenigstens
etwa 35 Gew.-% und insbesondere wenigstens 45 Gew.-% ausmacht.
4. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Copolymere
eines Maleinsäureanhydrid-Gehalts von 1 bis 2 Gew-% eingesetzt werden.