[0001] Es ist bekannt, die Fließeigenschaften von Rohölen und/oder Erdölfraktionen durch
Mitverwendung beschränkter Mengen synthetischer Fließhilfsmittel zu verbessern. Aufgabe
dieser Fließhilfsmittel ist bekanntlich die Absenkung der jeweiligen Temperatur unterhalb
derer im flüssigen Kohlenwasserstoffgemisch Festbestandteile - insbesondere höhere
Paraffine gegebenenfalls in Kombination mit Asphaltenen oder anderen schwer löslichen
Bestandteilen - in solchen Mengen auskristallisieren, daß die Fließfähigkeit der Kohlenwasserstoffgemische
nachhaltig beeinträchtigt wird. Der hier angesprochene Temperaturbereich wird durch
die bekannten Methoden der Bestimmung von Fließpunkt bzw. Stockpunkt ermittelt. Jedem
Rohöl bzw. den daraus gewonnenen Erdölfraktionen kommt aufgrund seiner spezifischen
Zusammensetzung ein Eigenfließpunkt zu, der bei vielen Rohölen jedoch so niedrig liegt,
daß keine Beeinträchtigung bei der Förderung und beim Pipelinetransport eintritt.
Es gibt aber auch eine ganze Reihe von Erdölqualitäten, deren Stockpunkt oberhalb
von 10 °C liegt. Schon hier kann für die Praxis die Mitverwendung von Fließhilfsmitteln
auf Basis unterschiedlicher synthetischer Homopolymer- und/oder Copolymertypen ratsam
sein.
[0002] Es besteht ein umfangreicher Stand der Technik zu solchen Hilfsmitteln, die auch
als Paraffininhibitoren bezeichnet werden und in der Regel durch Polymerisation von
olefinisch ungesättigten Verbindungen, die wenigstens anteilweise unverzweigte gesättigte
Kohlenwasserstoffketten mit mindestens 18 C-Atomen enthalten, hergestellt werden.
Verwiesen wird beispielsweise auf die DE-AS 22 10 431 sowie die DE-OSen 26 12 757,
22 64 328, 20 62 023, 23 30 232, 19 42 504 und 20 47 448.
[0003] Besondere Schwierigkeiten treten für die Praxis dann auf, wenn der Eigenfließpunkt
des Rohöls bzw. der zu bearbeitenden Erdölfraktion extrem hohe Werte erreicht, die
insbesondere wenigstens 25 °C ausmachen und dabei bei 30 °C und darüber liegen können.
Erdölmaterialien dieser Art neigen schon bei Umgebungstemperatur zu rascher Verfestigung.
Werden beispielsweise Pumpvorgänge auch nur kurzfristig unterbrochen oder werden im
Transport Temperaturbereiche - beispielsweise durch Leitungen im Meerwasserbereich
- mit verhältinsmäßig niedrigen Temperaturen durchschritten, so tritt die rasche Verfestigung
des Kohlenwasserstoffguts zu einer nicht mehr pumpfähigen Masse und damit die Blockade
von Leitungen, Pumpen und dergleichen ein. Erschwert wird der Sachverhalt dadurch,
daß zum sicheren Ausschluß von Störungen der geschilderten Art von der Praxis häufig
gefordert wird, die Fließpunkte der Öle bzw. Ölfraktionen auf Werte unterhalb 15 °C
und insbesondere auf Werte unter 12 °C oder gar unter 10 °C abzusenken. Es leuchtet
sofort ein, daß technologische Schwierigkeiten ganz besonderer Art dann vorliegen,
wenn es beispielsweise gilt, einen Eigenfließpunkt des Rohöls von etwa 33 °C auf Werte
deutlich unterhalb 10 °C abzusenken. Als zusätzliche Schwierigkeit ist dabei zu berücksichtigen,
daß die einfache Erhöhung der Zusatzmenge beliebiger Fließpunktsverbesserer im allgemeinen
nicht zu entsprechend erhöhter Abnahme des Fließpunktes führt. Im einzelnen nicht
aufgeklärte Interaktionen zwischen Fließhilfsmittel und den sich verfestigenden Bestandteilen
des Rohöls sind wohl etwa im Sinne eines Thresh-hold-Effektes für das angestrebte
Ziel verantwortlich zu machen, wobei der bestimmten Konstitution des Fließhilfsmittels
entscheidende Bedeutung für seine Wirksamkeit zukommt.
[0004] In der DE-PS 30 31 900 werden Mischpolymerisate aus n-Alkylacrylaten mit mindestens
16 C-Atomen im Alkoholrest und Maleinsäureanhydrid mit Molverhältnissen von n-Alkylacrylat
zu Maleinsäureanhydrid von 20 : 1 bis 1 : 10 beschrieben. Verbindungen dieser Art
sollen als Kristallisationsinhibitoren für paraffinhaltige Rohöle eingesetzt werden.
Zahlenmäßig dargestellte Beispiele betreffen die Verwendung entsprechender Copolymere
im Molverhältnis des Acrylsäureesters zum Maleinsäureanhydrid im Bereich von 1 : 1
bis 8 : 1. Überwiegend werden dabei Rohöle mit Eigenstockpunkten unterhalb 20 °C eingesetzt.
Eine Wertetabelle beschäftigt sich mit dem India-Rohöl, das bekanntlich ein besonders
paraffinreiches Ausgangsmaterial ist (störender Paraffingehalt 15 %) und einen Eigenstockpunkt
von 33 °C besitzt. Die optimale Wirksamkeit der in dieser Druckschrift verwendeten
Mischpolymerisate bezüglich der Stockpunkterniedrigung an diesem Ausgangsmaterial
liegt beim Molverhältnis Acrylsäureester/Maleinsäureanhydrid von 4 : 1. Die niedrigsten
hier eingestellten Stockpunkte liegen bei 12 °C. Wird der Maleinsäureanhydrid-Anteil
im Copolymerisat weiter abgesenkt, dann steigen die Stockpunkte des damit versetzten
India-Rohöls bei mengengleicher Zugabe wieder an (vgl. hierzu insbesondere die Tabelle
2 der genannten Literaturstelle).
[0005] Ausgehend von den Problemen insbesondere bei der Herstellung von Inhibitoren der
zuletzt geschilderten Art mit höheren Gehalten an Dicarbonsäure-Resten im Polymermolekül
will die Lehre der GB 2 160 536 verbesserte Kristallisationsinhibitoren durch den
Aufbau ternärer Copolymerisate zur Verfügung stellen. Zum Aufbau des Polymermoleküls
wird hier vorgeschlagen, als dritte Monomerkomponente ethylenisch ungesättigte Verbindungen
der Formel CH
2= CZ
1Z
2 mitzuverwenden, wobei die Reste Z
1 und Z
2 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff, Halogen, gesättigte, ungesättigte
oder aromatische C
1-30-Kohlenwasserstoffreste, Esterreste oder Etherreste stehen. Das Vergleichsbeispiel
5 dieser Druckschrift beschreibt ein binäres Copolymer aus n-Alkylacrylat einer mittleren
Kettenlänge C
20 bis C
22 und Maleinsäureanhydrid mit einem MAH-Gehalt von 1,9% im Polymermolekül. Der Einsatz
des Fließverbesserers des Vergleichsbeispiels 5 in Rohölen mit Eigenfließpunkten oberhalb
25°C führt in keinem der in der Druckschrift aufgezeigten Fälle zu einer Absenkung
der Fließpunkte auf Werte unterhalb 15°C.
[0006] Die Lehre der vorliegenden Erfindung geht demgegenüber von der überraschenden Erkenntnis
aus, daß eine besonders wirkungsvolle Absenkung der Verfestigungstemperaturen - bestimmt
nach den bekannten Methoden der Fließpunkt- und/oder Stockpunktermittlung - bei Ausgangsmaterialien
hohen Paraffingehalts und dementsprechend besonders hoher Eigen-Verfestigungstemperaturen
gerade dann wirkungsvoll erhalten werden kann, wenn ausgewählte Copolymertypen der
nachfolgend geschilderten Art als Fließhilfsmittel eingesetzt werden. Es hat sich
überraschenderweise gezeigt, daß ausgewählte Copolymerisate mit extrem geringen Maleinsäureanhydrid-Gehalten
besonders geeignet sein können, gerade wirkungsvoll die Grenztemperaturen der Fließfähigkeit
hochparaffinhaltiger Rohöle bzw. entsprechender Erdölfraktionen abzusenken.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist dementsprechend die Verwendung von Copolymeren bestehend
aus Acryl- und/oder Methacrylsäureestern höherer Alkohole bzw. Alkoholschnitte mit
wenigstens 16 C-Atomen im Alkoholrest, deren Gehalt an C
22- und gegebenenfalls höheren Alkoholen - bezogen auf das zur Herstellung der Acrylat-
bzw. Methacrylatkomponenten eingesetzte Alkoholgemisch - wenigstens 45 Gew.-% beträgt,
und nicht mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid - Gew.-%
hier bezogen auf Copolymergewicht - als Fließverbesserer in paraffinreichen Rohölen
und/oder Erdölfraktionen mit Eigenfließpunkten oberhalb 25°C zur Absenkung deren Fließpunkte
auf Werte unterhalb 15°C, bevorzugt unter 10°C.
[0008] Besonders geeignet sind für das erfindungsgemäße Handeln Copolymere der genannten
Art, deren Gehalt an Maleinsäureanhydrid im Bereich von etwa 0,5 bis 2,5 Gew.-% und
insbesondere im Bereich von etwa 1 bis 2 Gew.-% liegt. Auch hier beziehen sich die
Angaben zu Gew.-% jeweils auf den Anteil am Gesamtmonomer. Es ist Bestandteil der
erfindungsgemäßen Lehre, die Fließpunkte der eingesetzten Rohöle und/oder Erdölfraktionen
mit ihren Ausgangs- bzw. Eigenfließpunkten oberhalb 25°C und insbesondere oberhalb
30°C durch den Zusatz der erfindungsgemäß definierten Fließverbesserer auf Werte unterhalb
15°C und bevorzugt unter 10°C einzustellen. Erfindungsgemäß wird es beispielsweise
möglich, durch Zugabe konventioneller Mengen der Fließpunktverbesserer im Sinne der
Erfindung auf Fließpunkte der extrem paraffinreichen Ausgangsmaterialien im Bereich
von etwa 0 bis 8°C zu kommen. Damit ist die störungsfreie Handhabung auch dieser Rohöle
bzw. Ölfraktionen unter den normalen Alltagsbedingungen gewährleistet. Insbesondere
ist sichergestellt, daß unter Wasser geführte Leitungen, Verteiler und dergleichen
störungsfrei betrieben werden können.
[0009] Besonders geeignet sind für die Lehre der Erfindung geringe Mengen an Maleinsäureanhydrid
enthaltende Copolymere auf Basis der Ester von Acrylsäure. Die weiterhin besonders
bevorzugten Acrylsäurester enthalten vergleichsweise langkettige Alkoholreste, die
wenigstens überwiegend n-Alkylreste sein können und bevorzugte Kettenlängen im Bereich
von C
18 bis C
24 aufweisen. Anteilsweise können Alkohole mit höherer Kohlenstoffzahl, insbesondere
bis etwa C
30 und/oder Alkohole mit niedrigerer Kohlenstoffzahl bis etwa C
16, mitverwendet werden. Insbesondere das Lösungsverhalten der Copolymerisate in üblichen
Lösungsmitteln, beispielsweise Toluol und dergleichen, wird durch den Einsatz von
entsprechenden Alkoholschnitten bei der Herstellung der Acrylsäureester und deren
nachfolgende Copolymerisation mit Maleinsäureanhydrid gefördert.
[0010] Es hat sich weiterhin gezeigt, daß bei der Mitverwendung von nur geringen Mengen
an Maleinsäureanhydrid als Comonomeres im Sinne der erfindungsgemäßen Lehre in den
Fließpunktverbesserern dann besonders wirkungsvolle Copolymere erhalten werden, wenn
vergleichsweise hohe Gehalte an Alkoholresten mit wenigstens 22 C-Atomen in der Acrylat-
bzw. Methacrylatkomponente vorliegen. So sieht die Lehre der Erfindung vor, Alkoholschnitte
für die Herstellung der Acrylatkomponente(n) einzusetzen, deren Gehalt an C
22-Alkohol wenigstens 45 Gew.-% ausmacht. Besonders gute Fließpunktverbesserer werden
dann erhalten, wenn diese langkettigen Alkoholkomponenten in den zur Herstellung der
(Meth)-Acrylatkomponente eingesetzten Alkoholschnitten oberhalb von 50 Gew.-% liegen.
Die hier angegebenen Gewichtsprozent-Zahlen beziehen sich auf den Gehalt an C
22-Alkohol - und gegebenenfalls höheren Alkoholen - im Alkoholgemisch, das für die Herstellung
der Acrylat- bzw. Methacrylatkomponenten verwendet worden ist.
[0011] Die Anwendungskonzentration der erfindungsgemäßen Fließpunktverbesserer liegt im
konventionellen Bereich und beträgt beispielsweise 20 bis 1 000 ppm, wobei Mengen
im Bereich von 100 bis 500 ppm bevorzugt werden. Die Fließpunktverbesserer werden
dabei zweckmäßigerweise in geeigneten Lösungsmitteln eingesetzt. Einzelheiten hierzu
sowie zur Herstellung der Copolymerisate finden sich im einschlägigen Stand der Technik,
beispielsweise in der bereits zitierten DE-PS 30 31 900.
[0012] Die für die Herstellung der Acrylatkomponenten eingesetzten Alkohole oder Alkoholschnitte
können nativen oder synthetischen Ursprungs sein. Alkoholschnitte mit einem überwiegenden
Anteil an Komponenten mit wenigstens 22 C-Atomen, gleichzeitig aber auch untergeordneten
Mengen an Alkoholkomponenten des Bereichs C
16 bis C
20, sind die bevorzugten Einsatzmaterialien. In einer besonderen Ausführungsform der
Erfindung werden derart ausgewählte Acrylate bzw. Methacrylate mit Maleinsäureanhydrid
in solchen Mischungsverhältnissen copolymerisiert, daß das Molverhältnis von Alkyl-Acrylat
bzw. -Methacrylat zu Maleinsäureanhydrid größer als 20 : 1 ist.
Beispiele
[0013] Zur Herstellung der Maleinsäureanhydrid-Copolymerisate werden die beiden Acrylatestergemische
A und B eingesetzt, die sich durch die C-Kettenverteilung des jeweils zur Acrylsäureveresterung
eingesetzten Fettalkoholgemisches unterscheiden. Die beiden Acrylattypen kennzeichnen
sich dabei wie folgt:
Tabelle 1
| |
C-Kettenverteilung des Fettalkohols/% |
| |
C16 |
C18 |
C20 |
C22 |
| Acrylat A |
16,3 |
22,9 |
10,7 |
46,9 |
| Acrylat B |
1,5 |
8,6 |
15,2 |
68,8 |
[0014] Zur Herstellung der Acrylat/MAH-Copolymeren werden zwei Verfahrenstypen eingesetzt,
das Batch-Verfahren und das Zulaufverfahren.
Versuchsdurchführung beim Batch-Verfahren
[0015] Die Monomeren, Initiator und Lösungsmittel werden in einen Dreihalskolben eingewogen.
[0016] Bei einer Rührerdrehzahl von 70 Upm wird der Ansatz 10 x 1 min lang evakuiert und
das Vakuum jeweils mit 99,999 %igem Stickstoff wieder aufgehoben. Bei einer Rührerdrehzahl
von 50 Upm und unter leichtem N
2-Strom wird der Ansatz auf 90 °C erwärmt und bei dieser Temperatur gehalten. Während
der gesamten Reaktion wird unter Inertbedingungen gearbeitet. Das Anspringen der Reaktion
äußert sich in einem Temperaturanstieg auf 93 bis 96 °C. Der Ansatz wird 3 h bei 90
°C ± 1 °C gehalten. Nach dieser Zeit wird innerhalb von 45 min auf Raumtemperatur
abgekühlt und das Produkt abgefüllt.
[0017] Als Lösungsmittel wird hier und im nachfolgenden Zulaufverfahren Toluol eingesetzt.
Der eingesetzte Polymerisationsinitiator ist Dibenzoylperoxid oder Azoisobutyronitril
wie nachstehend noch angegeben. Das Mischungsverhältnis von Lösungsmittel zu Monomerengemisch
beträgt 1 : 1 (Gew.-Teile).
Versuchsdurchführung beim Zulaufverfahren:
[0018] Die Monomeren werden im jeweils gewünschten Mischungsverhältnis bei 45 bis 50 °C
in Toluol gelöst und die Lösung anschließend auf 25 °C abgekühlt. Auch der Initiator
wird in Toluol gelöst eingesetzt. Etwa 20 % der pro Ansatz bestimmten Monomerlösung
wird in einem Reaktor vorgelegt. Der Reaktor wird dreimal mit Stickstoff gespült und
unter leichtem N
2-Strom unter Rühren auf 90 °C erwärmt. Die Initiatorlösung wird jetzt so zudosiert,
daß die Gesamtdosierzeit 2,5 h beträgt.
[0019] Ca. 20 min nach Beginn der Initiatorzugabe tritt eine Temperaturerhöhung auf. Die
Temperatur wird durch Kühlen des Reaktormantels bei 90 ± 3 °C gehalten.
[0020] 30 min nach Beginn der Initiatorzugabe wird die restliche Monomerlösung so in den
Reaktor dosiert, daß die Gesamtdosierzeit 2 h beträgt. Während der gesamten Reaktionszeit
wird die Temperatur bei 90 ± 3 °C gehalten. Nachfolgend wird das Reaktionsgemisch
weitere 60 min bei der gleichen Temperatur gehalten. Anschließend wird das Reaktionsprodukt
gekühlt und bei 30 °C abgefüllt.
[0021] In der nachfolgenden Tabelle 2 sind die erfindungsgemäßen Beispiele 1 bis 10 zusammengefaßt.
Dabei wird dem jeweiligen Beispiel der Typ des eingesetzten Acrylatmonomeren A bzw.
B zugeordnet und der Prozentgehalt (Gew.-%) des Maleinsäureanhydrids im Monomerengemisch
zur Herstellung des Fließpunkterniedrigers angegeben. In den Beispielen 1 und 2 ist
der Fließverbesserer nach dem Batch-Verfahren und in den Beispielen 3 bis 10 nach
dem Zulaufverfahren hergestellt worden.
[0022] In den Beispielen 1 und 7 ist als Initiator Azoisobutyronitril, in allen anderen
Beispielen als Initiator Dibenzoylperoxid verwendet worden.
[0023] Die Tabelle 2 zeigt schließlich die spezifische Viskosität der jeweils hergestellten
Copolymerlösungen. Die Viskositätsmessung erfolgt dabei mit einem Ubbelohde-Viskosimeter
Kapillare I, ⌀ 0,63 mm. Die vermessenen Toluollösungen sind dabei 3 %ige Lösungen
in Toluol. Die Messung wird bei 20 °C nach einer Temperaturangleichung von 10 min
durchgeführt.
[0024] Die Tabelle 2 enthält schließlich die Fließpunktwerte (Pourpoint), die bei der Zugabe
der erfindungsgemäßen Fließpunktverbesserer zu einem India-Crude (Bombay-Rohöl) gemäß
der nachfolgenden Arbeitsanweisung erhalten worden sind.
Bestimmung des Pourpoints
[0025] Der Pourpoint wurde in Anlehnung an ASTM D 97-66 bzw. DIN 51597 wie folgt bestimmt:
[0026] 25,0 g Bombay-Rohöl wurden zusammen mit 800 ppm der 50-gewichtsprozentigen Lösung
des Fließverbesserers in einem geschlossenen Gefäß 15 min lang auf 50 °C gehalten
und dabei 5mal in regelmäßigen Abständen kräftig geschüttelt. Das so gedopte Rohöl
wurde rasch in ein zylinderförmiges Glasgefäß mit einem Innendurchmesser von 27 mm
umgefüllt und dieses sogleich verschlossene Gefäß ausreichend tief in ein Wasserbad
von + 36°C gehängt.
[0027] Nach 30 min wurde das Glas leicht zur Seite geneigt und beobachtet, ob der Inhalt
fließend war. Die Probe wurde nun schrittweise um je 3 °C gekühlt und die Prüfprozedur
jedesmal vollzogen. Zur Temperatur, bei der der Inhalt auch bei Neigung des Prüfglases
um 90 ° nicht mehr floß, wurden 3 °C addiert und diese Temperatur als Pourpoint festgelegt.
[0028] Der Pourpoint des unbehandelten Bombay-Rohöls liegt nach dieser Bestimmungsmethode
bei 30 °C.
Tabelle 2
| Bsp. |
Acrylattyp |
Gew.-% MAH im Copolymeren |
Spezifische Viskosität |
Pourpoint in Bombay-Rohöl (°C) |
| 1 |
A |
1,25 |
0,657 |
6 |
| 2 |
A |
5 |
1,17 |
9 |
| 3 |
A |
0,25 |
0,56 |
12 |
| 4 |
A |
0,5 |
0,65 |
12-15 |
| 5 |
A |
1,25 |
0,65 |
6 |
| 6 |
B |
1,25 |
0,64 |
3 |
| 7 |
A |
1,25 |
0,37 |
9 |
| 8 |
A |
2,5 |
0,83 |
9 |
| 9 |
A |
2,5 |
0,61 |
9 |
| 10 |
B |
5 |
0,52 |
12 |
1. Die Verwendung von Copolymeren bestehend aus Acryl- und/oder Methacrylsäureestern
höherer Alkohole bzw. Alkoholschnitte mit wenigstens 16 C-Atomen im Alkoholrest, deren
Gehalt an C22- und gegebenenfalls höheren Alkoholen - bezogen auf das zur Herstellung der Acrylat-
bzw. Methacrylatkomponenten eingesetzte Alkoholgemisch - wenigstens 45 Gew.-% beträgt,
und nicht mehr als 5 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 2,5 Gew.-% Maleinsäureanhydrid - Gew.-%
hier bezogen auf Copolymergewicht-als Fließverbesserer in paraffinreichen Rohölen
und/oder Erdölfraktionen mit Eigenfließpunkten oberhalb 25°C zur Absenkung deren Fließpunkte
auf Werte unterhalb 15°C, bevorzugt unter 10°C.
2. Ausführungsform nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fließverbesserer
in Rohölen bzw. in Erdölfraktionen mit Eigenfließpunkten von wenigstens 30°C eingesetzt
werden.
3. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Maleinsäureanhydrid-Copolymere
auf Basis der Ester der Acrylsäure mit überwiegend C18-24-Alkoholen verwendet werden, wobei entsprechende Alkoholschnitte bevorzugt sind, deren
Gehalt an C22- und gegebenenfalls höheren Alkoholen oberhalb von 50 Gew.-% liegt.
4. Ausführungsform nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Copolymere eines
Maleinsäureanhydrid-Gehaltes von 1 bis 2 Gew.-% eingesetzt werden.
1. The use of copolymers consisting of acrylates and/or methacrylates of higher alcohols
or alcohol cuts containing at least 16 C atoms in the alcohol radical, of which the
content of C22 and optionally higher alcohols - based on the alcohol mixture used to produce the
acrylate or methacrylate components - is at least 45% by weight, and no more than
5% by weight and preferably 0.5 to 2.5% by weight of maleic anhydride (% by weight
here based on the weight of the copolymer) as flow improvers in paraffin-rich crude
oils and/or petroleum fractions with self-pour points above 25°C for reducing their
pour points to values below 15°C and preferably below 10°C.
2. The use claimed in claim 1, characterized in that the flow improvers are used in crude
oils or in petroleum fractions with self-pour points of at least 30°C.
3. The use claimed in claims 1 and 2, characterized in that maleic anhydride copolymers
based on esters of acrylic acid with predominantly C18-24, alcohols are used, corresponding alcohol cuts with a content of C22 and optionally higher alcohols of more than 50% by weight being preferred.
4. The use claimed in claims 1 to 3, characterized in that copolymers with a maleic anhydride
content of 1 to 2% by weight are used.
1. Utilisation de copolymères constitués d'esters d'acide acrylique et/ou méthacrylique
d'alcools supérieurs ou de coupes d'alcools avec au moins 16 atomes de C dans le radical
alcool, dont la teneur en alcool C22 et le cas échéant en alcools supérieurs, par rapport au mélange d'alcool utilisé
pour produire les composants acrylate ou méthacrylate, représente au moins 45 % en
poids, et pas plus de 5 % en poids de préférence 0,5 à 2,5 % en poids d'anhydride
d'acide maléique, % en poids rapporté ici au poids de copolymère, comme type d'amélioration
d'écoulement dans des pétroles bruts riches en paraffines et/ou des fractions de pétrole
avec des points d'écoulement propres supérieurs à 25°C pour diminuer leurs points
d'écoulement à des valeurs inférieures à 15°C, de préférence inférieures à 10°C.
2. Mode de réalisation selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'
on utilise les types d'amélioration d'écoulement dans des pétroles bruts ou des fractions
de pétrole ayant des points d'écoulement propres d'au moins 30°C.
3. Mode de réalisation selon les revendications 1 et 2,
caractérisé en ce qu'
on utilise des copolymères d'anhydride d'acide maléique avec surtout des alcools C18-24, où on préfère des coupes d'alcools correspondantes dont la teneur en alcools C22 et le cas échéant en alcools supérieurs est supérieure à 50 % en poids.
4. Mode de réalisation selon les revendications 1 à 3,
caractérisé en ce qu'
on utilise des copolymères ayant une teneur en anhydride d'acide maléique de 1 à 2
% en poids.