[0001] Die Erfindung betrifft einen Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem
im vorderen Bereich um eine horizontale Schwenkachse schwenkbaren und in der Neigung
veränderbaren Sitzträger mit Sitz und einem in Abhängigkeit von der Neigungsänderung
des Sitzträgers zwangsweise in der Neigung überproportional veränderbaren Rückenlehnenträger
mit Rückenlehne, bei dem mit zunehmender Neigung des Sitzträgers die Rückenlehne gegenüber
dem zugekehrten Ende des Sitzträgers eine zusätzliche Relativbewegung nach unten ausführt.
[0002] Die bekannten Stühle dieser Art bieten einen ausgezeichneten Sitzkomfort, da sie
einerseits in der Ausgangs- oder Arbeitsstellung dank der praktisch senkrechten Stellung
der Rückenlehne ein eindeutiges Abstützen des Rückens des Benützers erbringen, andererseits
aber nach dem Rückwärtsneigen des Rückenlehnenstabes ein entspanntes Sitzen ermöglichen.
Beim Rückwärtsneigen des Rückenlehnenstabes macht der Oberkörper des Benützers nicht
einfach eine Schwenkbewegung, sondern es ergibt sich eine aus verschiedenen Bewegungskomponenten
überlagerte Bewegung. Da die Rückenlehne beim Rückwärtsneigen des Rückenlehnenstabes
eine zusätzliche Abwärtsbewegung in Richtung zum Sitz ausführt, wird eine Relativbewegung
zwischen dem Rücken des Benützers und der Rückenlehne vermieden oder zumindest auf
einen nicht mehr bemerkbaren Wert reduziert.
[0003] Wie die EP 0 085 670 A1, die EP 0 176 816 A1 und die DE 29 16 897 A1 zeigen, kann
diese Kompensation der Relativbewegung zwischen dem Körper des Benützers und der Rückenlehne
an verschiedenartigen Stühlen auf konstruktiv unterschiedliche Arten gelöst werden.
Der Stuhl kann als Synchronstuhl ausgebildet sein, bei dem ein Abwärtsneigen des den
Sitz tragenden Sitzträgers zwangsweise ein Rückwärtsneigen des Rückenlehnenstabes
mit größerem Neigungswinkel bewirkt. Der Sitzträger mit dem Sitz kann auch an dem
Lagerbock ausziehbar geführt sein. Wie diese bekannten Stühle zeigen, ist zur Kompensation
der Relativbewegung zwischen dem Körper des Benützers und der Rückenlehne, die beim
Verändern der Neigung des Rückenlehnenstabes auftritt, stets eine aufwendige und komplizierte
Verstelleinrichtung erforderlich, die nicht immer störungsfrei und betriebssicher
arbeitet.
[0004] Dabei sind zum einen mehrgliedrige Hebelketten eingesetzt, wie die EP 0 176 816 A1
zeigt, oder zum anderen übersetzungshebelpaare und Mitnehmerbögen wie die EP 0 085
870 A1 zeigt. In jedem Falle sind viele Teile für die Verstelleinrichtung erforderlich.
Dasselbe gilt auch für einen Stuhl nach der DE 29 16 897 A1, bei der mit dem Herausziehen
des Sitzes die Rückenlehne am Rückenlehnenstab in Richtung zum Sitz hin verschoben
wird.
[0005] Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Stuhl der eingangs erwähnten Art zu schaffen,
bei dem zum Ausgleich der Relativbewegung zwischen dem Körper des Benützers und der
Rückenlehne beim Rückwärtsneigen des Rückenlehnenträgers mit der Rückenlehne nur eine
einfache, betriebssichere Verstelleinrichtung mit minimalem Montage- und Teileaufwand
benötigt wird, der Sitz fest mit dem Sitzträger und die Rückenlehne fest mit dem Rückenlehnenträger
verbunden werden können.
[0006] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß der Rückenlehnenträger
mindestens an einem Lenker angelenkt ist, der selbst in der Nähe der Schwenkachse
des Sitzträgers am Stuhlgestell drehbar gelagert ist, daß der Lenker zwischen der
Anlenkachse des Rückenlehnenträgers und der Drehachse am Stuhlgestell einen Mitnehmer
trägt, der in einem Führungsschlitz des Sitzträgers verstellbar geführt ist, und daß
der Rückenlehnenträger vorzugsweise auf beiden Seiten über seiner Anlenkachse mit
je einem Schwenkhebel gelenkig verbunden ist, der im Bereich der Schwenkachse des
Sitzträgers ebenfalls am Stuhlgestell schwenkbar gelagert ist.
[0007] Bei dieser Ausgestaltung der Verstelleinrichtung sind im Minimum nur ein Lenker und
zwei Schwenkhebel erforderlich. Der Lenker übernimmt die Absenkung des Rückenlehnenträgers
relativ zum zugekehrten Ende des Sitzträgers mit dem Sitz, während der Schwenkhebel
die überproportionale Veränderung der Neigung des Rückenlehnenträgers mit der Rückenlehne
übernimmt, sobald sich die Neigung des Sitzträgers mit dem Sitz in der einen oder
anderen Schwenkrichtung verändert. Der Sitzträger und der Sitz kann wie der Rückenlehnenträger
und die Rückenlehne als feste kompakte Einheit hergestellt werden. Es brauchen dann
nur die Lenker und die Schwenkhebel angebracht und die Verbindung mit dem Stuhlgestell
hergestellt zu werden.
[0008] Eine unverkantbare Anlenkung des Rückenlehnenträgers mit der Rückenlehne wird nach
einer Ausgestaltung dadurch erreicht, daß ein Paar von Lenkern vorgesehen ist, die
im mittleren Bereich der Breite einstückig miteinander und mit dem Rückenlehnenträger
gelenkig verbunden sind, daß das Stuhlgestell eine horizontale Lagerhülse aufweist,
die die Schwenkachse des Sitzträgers und eine Rückstellfeder aufnimmt, daß an der
Lagerhülse zwei Lagerlaschen angeformt sind, an denen die Lenker drehbar gelagert
sind, und daß an den Sitzträger zwei Laschen mit als Langloch ausgebildeten Führungsschlitzen
angebracht sind, in denen als Bolzen ausgebildete Mitnehmer verstellbar geführt sind.
[0009] Die Schwenklagerung des Sitzträgers ist nach einer Ausgestaltung so gelöst, daß am
Sitzträger zwei Lagerlaschen angebracht sind, die durch Umfangsschlitze der Lagerhülse
hindurch in diese eingeführt und drehfest mit der in der Lagerhülse drehbar gelagerten
und unter der Spannung der Rückstellfeder stehenden Schwenkachse verbunden sind. Dabei
ist vorteilhafterweise vorgesehen, daß die Lagerhülse in den Endbereichen mittels
zwei V-förmig ausgerichteter Tragarme mit einer etwa mittig angeordneten Säule des
Stuhlgestelles verbunden sind und daß die Säule, die Tragarme und die Lagerhülse mit
den Lagerlaschen für die Lenker als einstückiges Gußteil hergestellt sind.
[0010] Die Verstellung der Lenker mittels des Sitzträgers erfolgt nach einer Ausgestaltung
so, daß die Mitnehmer etwa in der Mitte der Tiefe des Sitzträgers angeordnet sind,
daß im hinteren Bereich des Sitzträgers das untere Ende des Rückenlehnenträgers an
den Lenkern angelenkt ist, und daß die Drehachse der Lenker etwa in der Mitte zwischen
der Schwenkachse des Sitzträgers und den Mitnehmern der Lenker angeordnet ist, wobei
die Mitnehmer und die Drehachse in der Ausgangsstellung des Stuhles etwa in einer
horizontalen Ebene über der Schwenkachse des Sitzträgers liegen und dieser Abschnitt
der Lenker im Abstand zum Sitzträger steht.
[0011] Ist weiterhin vorgesehen, daß der vordere Bereich des Sitzträgers und des Sitzes
konvex nach unten gewölbt sind, wobei diese Wölbung in der Ausgangsstellung des Stuhles
etwa über der Schwenkachse des Sitzträgers und des Sitzes beginnt, dann wird im vorderen
Bereich der Sitzträger mit dem Sitz bei zunehmender Neigung leicht abgesenkt. Außerdem
wird mit dieser Verstelleinrichtung erreicht, daß sich der Sitzträger mit dem Sitz
bei zunehmender Neigung geringfügig in Richtung zur Rückenlehne verschiebt, so daß
in dem Bereich der Kniekehlen des Benützers keine Winkeländerung zwischen Oberschenkel
und Unterschenkel erforderlich wird und der Sitzkomfort unabhängig von der Neigung
des Sitzes und der Rückenlehne erhalten bleibt.
[0012] Damit die überproportionale Änderung der Neigung des Rückenlehnenkörpers mit der
Rückenlehne erreicht wird, sieht eine Ausgestaltung vor, daß die Schwenkhebel abgewinkelte
Endabschnitte aufweisen, die in der Ausgangsstellung des Stuhles etwa vertikal ausgerichtet
und auf der Schwenkachse des Sitzträgers schwenkbar gelagert und die auf die Neigungsänderung
des Rückenlehnenträgers abgestimmt sind.
[0013] Die Lenker der Verstelleinrichtung lassen sich auf einfache Weise dadurch zur Festlegung
der Endstellungen des Sitzträgers und damit auch des Rückenlehnenträgers ausnützen,
daß die Abschnitte der Lenker zwischen den Mitnehmern und der Drehachse der Lenker
als Anschläge die maximale Neigung des Sitzträgers mit Sitz begrenzen und daß die
Abschnitte der Lenker zwischen den Mitnehmern und der Anlenkachse des Rückenlehnenträgers
als Anschläge die Rückstellung des Sitzträgers mit Sitz in die Ausgangsstellung begrenzen.
[0014] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkhebel
als Armlehnen ausgebildet sind oder Armlehnen tragen.
[0015] Damit die mittig angeordnete Säule des Stuhlgestelles die Absenkung des Sitzträgers
mit dem Sitz nicht behindert, ist vorgesehen, daß die beiden Lenker in einem Abstand
zueinander stehen, der größer ist als die zugeordnete Abmessung der Säule des Stuhlgestelles,
und daß die Lenker symmetrisch zu der Säule angeordnet sind.
[0016] Die Erfindung wird anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 den in der Ausgangsstellung befindlichen Stuhl mit der Verstelleinrichtung
in Seitenansicht,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Stuhles nach Fig. 1, wobei der Sitzträger mit dem Sitz
weggelassen ist, und
Fig. 3 den Stuhl nach Fig. 1 mit abgesenktem Sitzträger mit Sitz und nach hinten geneigtem
Rückenlehnenträger mit Rückenlehne.
[0017] Bei dem im Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 ist vom Stuhlgestell nur der
obere Teil der etwa mittig angeordneten Säulen 10 gezeigt. Die für die Höhenverstellung
erforderlichen Teile des Stuhles sind dabei weggelassen, da sie für die vorliegende
Erfindung nicht von Bedeutung sind.
[0018] Diese Teile können in an sich bekannter Weise ausgebildet sein. An der Säule 10 sind
zwei V-förmig auseinanderstrebende und zur Vorderseite des Stuhles gerichtete Tragarme
11 und 12 angeformt, die an ihren Enden mit der horizontalen Lagerhülse 31 einstückig
verbunden sind. Wie die Ansicht nach Fig. 2 erkennen läßt, sind im mittleren Bereich
der Lagerhülse 31 zwei als Doppellaschen ausgebildete Lagerlaschen 14 und 20 angeformt,
die zur drehbaren Lagerung von zwei Lenkern 16 und 21 verwendet werden, wie die Drehachse
15 zeigt. Die Lagerlaschen 14 und 20 stehen dabei nach oben und in Richtung zur Rückseite
des Stuhles an der Lagerhülse 31 ab, so daß die Drehachse 15 über der Schwenkachse
13 liegt, die in der Lagerhülse 31 drehbar gelagert ist. Die Lagerhülse 31 nimmt auch
die Rückstellfeder auf, die den Sitzträger 25 mit dem Sitz 26 in der in Fig. 1 dargestellten
Ausgangsstellung hält. Diese Ausgangsstellung kann durch Anschläge in der Lagerhülse
31 oder auch an den Lenkern 16 und 21 begrenzt werden. Der Sitzträger 25 trägt im
vorderen Bereich auf der Unterseite die beiden Lagerlaschen 27 und 29, die durch Umfangsschlitze
28 und 30 in die Lagerhülse 31 eingeführt und drehfest mit der Schwenkachse 13 verbunden
sind. Die Umfangsschlitze 28 und 30 lassen die Schwenkbewegung der Lagerlaschen 27
und 29 zwischen der Ausgangsstellung nach Fig. 1 und der abgesenkten Endstellung des
Sitzträgers 25 nach Fig. 3 zu.
[0019] Die Lenker 16 und 21 sind bis in den hinteren Bereich des Sitzträgers 25 geführt
und tragen die Anlenkachse 17 für das untere Ende des Rückenlehnenträgers 18, auf
dem die Rückenlehne 19 fest angebracht werden kann und der wie die Rückenlehne 19
anatomisch geformt sein kann. Zwischen der Drehachse 15 der Lenker 16 und 21 und der
Anlenkachse 17 des Rückenlehnenträgers 18 tragen der Lenker 16 und 21 Mitnehmer 23,
die als Bolzen ausgebildet sein können. Die Mitnehmer 23 beider Lenker 16 und 21 können
auch durch einen einzigen Bolzen gebildet werden. Dasselbe gilt auch für die Drehachse
15 und die Anlenkachse 17, die beide aus einem einzigen oder zwei geteilten Bolzen
bestehen können. Die Mitnehmer 23 sind etwa im mittleren Bereich des Sitzträgers 25
in etwa horizontalen Führungsschlitzen 24 von Lagerlaschen 22 verstellbar geführt.
Die Lagerlaschen 22 sind an der Unterseite des Sitzträgers 25 angebracht.
[0020] Die Schwenkachse 13 ragt aus beiden Enden der Lagerhülse 13 heraus und dient als
Schwenklagerung für die beiden Schwenkhebel 32 und 34, die mit ihren anderen Enden
mittels der Drehlager 33 und 35 über der Anlenkachse 17 mit dem Rückenlehnenträger
18 schwenkbar verbunden sind. Die der Schwenkachse 13 zugekehten Endabschnitte 36
und 37 der Schwenkhebel 32 und 34 sind so abgewinkelt, daß sie in der Ausgangsstellung
des Stuhles etwa vertikal ausgerichtet sind. Die Länge dieser Endabschnitte 36 und
37 wird so abgestimmt, daß bei der Bewegung der Lager 33 und 35 auf der Bahn 38 die
Neigung des Rückenlehnenträgers 18 gegenüber der Absenkneigung des Sitzträgers 25
überproportional zunimmt bzw. abnimmt. Bei der Absenkung des Sitzträgers 25 entgegen
der Kraft der Rückstellfeder in der Lagerhülse 31 wird über die mitgenommenen Lenker
16 und 21 der Rückenlehnenträger 18 mit der Rückenlehne 19 abgesenkt, wie die Bahn
40 zeigt.
[0021] Aus Fig. 3 ist deutlich zu erkennen, daß dabei eine zusätzliche Absenkbewegung des
Rückenlehnenträgers 18 mit der Rückenlehne 19 in Bezug auf den zugekehrten hinteren
Bereich des Sitzträgers 25 mit Sitz 26 auftritt. Der Abstand der Anlenkachse 17 vom
Sitzträger 25 hat sich dabei vergrößert. Die Mitnehmer 23 bewegen sich dabei auf der
Bahn 39.
[0022] Der Sitz 26 kann bei dieser Ausgestaltung fest mit dem Sitzträger 25 verbunden werden.
Die Schwenkhebel 32 und 34 können Armlehnen tragen oder selbst als Armlehnen ausgebildet
sein.
[0023] Der Ansicht nach Fig. 2 ist zu entnehmen, daß der Abstand der beiden Lenker 16 und
21, die eine unverkantbare Schwenklagerung des Rückenlehnenträgers 18 mit der Rückenlehne
19 sicherstellen, etwas größer ist als die Abmessung, z.B. der Durchmesser, der Säule
10. Sind die Lenker 16 und 21 zusätzlich symmetrisch zur Säule 10 angeordnet, dann
behindert sie die Absenkung der Lenker 16 und 21 bis in den Bereich der Säule 10 nicht.
Die Absenkung kann dabei auch dadurch begrenzt werden, daß die Abschnitte der Lenker
16 und 21 zwischen den Mitnehmern 23 und der Drehachse 15 Anschläge tragen oder selbst
als Anschläge dienen. Bei der Absenkung wird der Sitzträger 25 mit dem Sitz 26 leicht
in Richtung zur Rückenlehne 19 verschoben, wie der Fig. 3 zu entnehmen ist. Außerdem
senkt sich der Sitzträger 25 mit dem Sitz 26 im vorderen Bereich leicht ab. Die Vorderkanten
des Sitzträgers 25 und des Sitzes 26 sind konvex nach unten abgerundet, wobei die
Abrundung etwa über der Schwenkachse 13 beginnt, wenn sich der Stuhl in der Ausgangsstellung
nach Fig. 1 befindet und die Lagerlaschen 27 und 29 vorzugsweise etwa vertikal nach
oben gerichtet sind. Die zusätzliche Verstellung des Sitzträgers 25 mit dem Sitz 26
in Richtung zur Rückenlehne 19 hat in Verbindung mit der Absenkung des Sitzträgers
25 mit dem Sitz 26 im vorderen Bereich den Vorteil, daß der Winkel zwischen Oberschenkel
und Unterschenkel des Benützers von der Neigungsveränderung des Sitzträgers 25 mit
dem Sitz 26 bleibt und damit der Sitzkomfort in jeder Stellung des Stuhles erhalten
bleibt.
1. Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem im vorderen Bereich um eine
horizontale Schwenkachse schwenkbaren und in der Neigung veränderbaren Sitzträger
mit Sitz und einem in Abhängigkeit von der Neigungsänderung des Sitzträgers zwangsweise
in der Neigung überproportional veränderbaren Rückenlehnenträger mit Rückenlehne,
bei dem mit zunehmender Neigung des Sitzträgers die Rückenlehne gegenüber dem zugekehrten
Ende des Sitzträgers eine zusätzliche Relativbewegung nach unten ausführt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rückenlehnenträger (18) mindestens an einem Lenker (16,21) angelenkt ist,
der selbst in der Nähe der Schwenkachse (13) des Sitzträgers (25) am Stuhlgestell
drehbar gelagert ist,
daß der Lenker (16,21) zwischen der Anlenkachse (17) des Rückenlehnenträgers (18)
und der Drehachse (15) am Stuhlgestell einen Mitnehmer (23) trägt, der in einem Führungsschlitz
(24) des Sitzträgers (25) verstellbar geführt ist, und
daß der Rückenlehnenträger (18) vorzugsweise auf beiden Seiten über seiner Anlenkachse
(17) mit je einem Schwenkhebel (32,34) gelenkig verbunden ist, der im Bereich der
Schwenkachse (13) des Sitzträgers (25) ebenfalls am Stuhlgestell schwenkbar gelagert
ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Paar von Lenkern (16,21) vorgesehen ist, die im mittleren Bereich der Breite
einstückig miteinander und mit dem Rückenlehnenträger (18) gelenkig verbunden sind,
daß das Stuhlgestell eine horizontale Lagerhülse (31) aufweist, die die Schwenkachse
(13) des Sitzträgers (25) und eine Rückstellfeder aufnimmt,
daß an der Lagerhülse (31) zwei Lagerlaschen (14,20) angeformt sind, an denen die
Lenker (16,21) drehbar gelagert sind, und
daß an den Sitzträger (25) zwei Laschen (22) mit als Langloch ausgebildeten Führungsschlitzen
(25) angebracht sind, in denen als Bolzen ausgebildete Mitnehmer (23) verstellbar
geführt sind.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Sitzträger (25) zwei Lagerlaschen (27,29) angebracht sind, die durch Umfangsschlitze
(28,30) der Lagerhülse (31) hindurch in diese eingeführt und drehfest mit der in der
Lagerhülse (31) drehbar gelagerten und unter der Spannung der Rückstellfeder stehenden
Schwenkachse (13) verbunden sind.
4. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lagerhülse (31) in den Endbereichen mittels zwei V-förmig ausgerichteter Tragarme
(11,12) mit einer etwa mittig angeordneten Säule (10) des Stuhlgestelles verbunden
sind.
5. Stuhl nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Säule (10), die Tragarme (11,12) und die Lagerhülse (31) mit den Lagerlaschen
(14,20) für die Lenker (16,21) als einstückiges Gußteil hergestellt sind.
6. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitnehmer (23) etwa in der Mitte der Tiefe des Sitzträgers (25) angeordnet
sind,
daß im hinteren Bereich des Sitzträgers (25) das untere Ende des Rückenlehnenträgers
(18) an den Lenkern (16,21) angelenkt ist, und
daß die Drehachse (15) der Lenker (16,21) etwa in der Mitte zwischen der Schwenkachse
(13) des Sitzträgers (25) und den Mitnehmern (23) der Lenker (16,21) angeordnet ist,
wobei die Mitnehmer (23) und die Drehachse (15) in der Ausgangsstellung des Stuhles
etwa in einer horizontalen Ebene über der Schwenkachse (13) des Sitzträgers (25) liegen
und dieser Abschnitt der Lenker (16,21) im Abstand zum Sitzträger (25) steht.
7. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der vordere Bereich des Sitzträgers (25) und des Sitzes (26) konvex nach unten
gewölbt sind, wobei diese Wölbung in der Ausgangsstellung des Stuhles etwa über der
Schwenkachse (13) des Sitzträgers (25) und des Sitzes (26) beginnt.
8. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkhebel (32,34) abgewinkelte Endabschnitte (36,37) aufweisen, die in
der Ausgangsstellung des Stuhles etwa vertikal ausgerichtet und auf der Schwenkachse
(13) des Sitzträgers (25) schwenkbar gelagert und die auf die Neigungsänderung des
Rückenlehnenträgers (18) abgestimmt sind.
9. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abschnitte der Lenker (16,21) zwischen den Mitnehmern (23) und der Drehachse
(16,21) als Anschläge die maximale Neigung des Sitzträgers (25) mit Sitz (26) begrenzen
und
daß die Abschnitte der Lenker (16,21) zwischen den Mitnehmern (23) und der Anlenkachse
(17) des Rückenlehnenträgers (18) als Anschläge die Rückstellung des Sitzträgers (25)
mit Sitz (26) in die Ausgangsstellung begrenzen.
10. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkhebel (32,34) als Armlehnen ausgebildet sind oder Armlehnen tragen.
11. Stuhl nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Lenker (16,21) in einem Abstand zueinander stehen, der größer ist als
die zugeordnete Abmessung der Säule (10) des Stuhlgestelles, und
daß die Lenker (16,21) symmetrisch zu der Säule (10) angeordnet sind.