(19)
(11) EP 0 332 207 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.09.1989  Patentblatt  1989/37

(21) Anmeldenummer: 89104272.3

(22) Anmeldetag:  10.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65H 29/64, B65H 18/14, B65H 18/16
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 10.03.1988 DE 3807953

(71) Anmelder: Gebr. Schmid GmbH & Co.
D-72250 Freudenstadt (DE)

(72) Erfinder:
  • Dippon, Siegfried
    D-7268 Gechingen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Ruff, Beier, Schöndorf und Mütschele 
Willy-Brandt-Strasse 28
70173 Stuttgart
70173 Stuttgart (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen aus Folienablösevorrichtungen


    (57) Um bei einem Verfahren zum Sammeln von Folienabfällen bei Folienablösevorrichtungen, bei denen Abdeckfolien (25) von plattenförmigen Trägern (20) abgelöst und mittels einer Folien­transportvorrichtung (22) einer Foliensammelvorrichtung zuge­führt werden, eine hohe spezifische Dichte des Folienab­falls zu erreichen, wird vorgeschlagen, daß die Folie am Ende der Folientransportvorrichtung einer Aufwickelwalze (64) zugeführt wird, deren Umfangsgeschwindigket mindestens der der Folientransportgeschwindigkeit entspricht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen bei einer Folienablösevor­richtung, bei der Abdeck- oder Schutzfolien an platten­förmigen Trägern abgelöst werden. Bei diesem Verfahren und Vorrichtungen werden die abgelösten Folien von einer Folientransportvorrichtung einer Foliensammelvorrichtung in einem im wesentlichen glatten Zustand zugeführt.

    [0002] Die genannten Folienablösevorrichtungen,bei denen die er­findungsgemäße Sammelvorrichtung zum Einsatz kommt, sind in vielfältiger Weise bekannt. Den meisten dieser Ablöse­vorrichtungen ist gemeinsam, daß die Folie von einer Folien­transportvorrichtung aus dem Ablösebereich der Folienab­lösevorrichtung entfernt und einem Abfallbehältnis zuge­führt werden.

    [0003] Ein solches Verfahren und Vorrichtung ist beispielsweise aus der EP-A 2 32 841 bekannt, bei der die Folie über die Folientransportvorrichtung einem einfachen Behältnis zuge­führt werden. Um ein häufiges Auswechseln dieses Behälters zu vermeiden, ist dabei vorgesehen, daß am Boden des Be­hältnisses ein Vakuum angelegt werden kann, so daß die gesammelten Abdeckfolien in dem Behältnis verdichtet werden können.

    [0004] Da eine regelmäßige Schichtung der Abdeckfolien in dem Be­hältnis kaum zu erreichen ist und somit ein mehr oder weni­ger wirres Durcheinander von Einzelfolienstücken in dem Behältnis vorliegt, ist auch eine Verdichtung der Folien in größerem Umfang durch Anlegen eines Vakuums am Behältnis boden kaum möglich, weshalb das Auffangbehältnis nach wie vor relativ groß dimensioniert werden muß, damit die Be­triebsdauer ohne Eingreifen von Betriebspersonal in einem vernünftigen Zeitrahmen möglich ist.

    [0005] Trotzdem verlangt diese Konstruktion noch relaitv häufig den Eingriff von Bedienungspersonal und stellt eine Ent­sorgung mit nur geringem spezifischen Gewicht dar, wes­halb die Anordnung trotz der Unterdruckverdichtungsmöglich­keit relativ sperrig ist.

    [0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine entspre­chende Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens vor­zuschlagen, bei denen die vorgenannten Nachteile vermieden werden, und bei denen insbesondere eine hohe spezifische Dichte des Folienabfalls erreicht wird.

    [0007] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Folie am Ende der Transportvorrichtung einer Aufwickelwalze der Foliensam­melvorrichtung zugeführt wird, deren Umfangsgeschwindigkeit mindestens der Folientransportgeschwindigkeit entspricht.

    [0008] Bei diesem Verfahren werden die Folienstücke nun nicht unregelmäßig aufgeschichtet, sondern in ganz definierter Weise und im wesentlichen im glatten Zustand von der Auf­wickelwalze der Foliensammelvorrichtung aufgenommen, wo durch ein maximales spezifisches Gewicht für die Folien­abfälle erreicht wird, da zwischen den einzelnen aufge­wickelten Folienlagen auf der Aufwickelwalze kaum Hohl­räume verbleiben.

    [0009] Bei dieser Lösung des Folienabfallproblems ist es möglich, sehr große Chargen von Trägerplatten dem Ablöseprozeß zu unterziehen, ohne daß Bedienungspersonal eingreifen und die Aufwickelwalze wechseln muß. Zudem läßt sich ein Wech­sel der kompakten Aufwickelwalze sehr viel einfacher auto­matisieren als bei einem Auffangbehältnis, das einen Vakuum­anschluß erfordert.

    [0010] Wegen der hohen Dichte, in der die Folienabfälle gesammelt verden können, ist auch eine entsprechend kleine Dimen­sionierung der Foliensammelvorrichtung möglich, so daß diese Foliensammelvorrichtung an eine Vielzahl unterschied­licher Folienablösevorrichtungen angepaßt und an diese angebaut werden kann.

    [0011] Beim bevorzugten Verfahren wird die Folie aus der Folien­transportvorrichtung kommend durch eine Bürstenwalze der Aufwickelwalze zugeführt, wobei die Bürstenwalze gegen­sinnig zur Aufwickelwalze angetrieben wird.

    [0012] Die Bürstenfasern werden zweckmäßigerweise aus einem unter den Einsatzbedingungen verschließfestem Material, wie beispielsweise Perlon, hergestellt. Die Stärke der Bürsten­fasern wird bevorzugt zwischen 0,05 bis 0,25 mm gewählt.

    [0013] Bevorzugt wird die Folie mit einer Flüssigkeit benetzt und dadurch mittels Adhäsion an der Aufwickelwalze an­geheftet. Die Benetzung mit Flüssigkeit wird insbesondere dann notwendig sein, wenn die Folienabfälle aus einer Folienablösevorrichtung stammen, bei der die Ablösung nicht mittels eines Flüssigkeitsstrahls vorgenommen oder unterstützt wird. Eine zusätzliche Benetzung der Folie kann jedoch auch in letzteren Folienablösevorrichtungen notwendig werden, wenn der Grad der Benetzung der Folie bei ihrer Ankunft in der Sammelvorrichtung nicht mehr ausrei­chend ist für eine gute Adhäsion an der Aufwickelwalze.

    [0014] Die Benetzung der Folien im Bereich der Bürsten- und Auf­wickelwalze wird vorzugsweise durch Vernebelungsdüsen bewirkt.

    [0015] Bevorzugt wird man die Aufwickelwalze als Schleppwalze einer Umlenkwalze der Folientransportvorrichtung betrei­ben, wobei die Aufwickelwalze an ihrem Umfang von der Umlenkwalze angetrieben wird, die in der Regel in Trans­portrichtung gesehen letzte Umlenkwalze der Folientrans­portvorrichtung sein wird.

    [0016] Bei einem bevorzugten Verfahren wird die Umfangsgeschwin­digkeit der Bürstenwalze so gewählt, daß sie mindestens der Folientransportgeschwindigkeit entspricht. Dadurch wird ein glattes "Anreiben" der Folie an die Aufwickel­walze erreicht, weshalb ein noch regelmäßigerer Folien­wickel auf dem Wickelkern der Wickelwalze entsteht.

    [0017] Bei einem bevorzugten Verfahren wird dafür gesorgt, daß der abgelöste Teil der Folie in Transportrichtung in der Folientransportvorrichtung geglättet wird. Bei einem weiteren bevorzugten Verfahren ist zusätzlich vorgesehen, daß die im Bereich der Folientransportvorrichtung befindliche Folie durch quer zur Transportrichtung wirkende Zugkräfte beim Transport zur Foliensammelvorrichtung geglättet wird.

    [0018] Schließlich wird eine automatische Betriebsweise der Folien­ablösevorrichtung zusammen mit der Foliensammelvorrichtung durch die Kontrolle des Beladungsgrads der Aufwickelwalze mittels eines Sensors erleichtert. Bei diesem Verfahren ist ein vollautomatischer Betrieb der gesamten Anlage möglich, da man zusätzlich in Abhängigkeit von dem Sensorsignal ein auto­matisches Austauschen der vollbeladenen Aufwickelwalze gegen einen neuen unbeladenen Aufwickelkern vorsehen kann.

    [0019] Die Erfindung schlägt weiterhin eine Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen bei einer Folienablösevorrich­tung vor, bei der von plattenförmigen Trägern Abdeck- oder Schutzfolien abgelöst werden. Die Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen gemäß dem Stand der Technik, beispiels­weise der EP-A 2 32 841, weist, eine Folientransportvorrich­tung auf, durch die die abgelöste Folie einer Foliensammel­vorrichtung in einem im wesentlichen glatten Zustand zu­führbar ist.

    [0020] Die oben diskutierten Nachteile einer solchen Vorrichtung vermeidet die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch, daß am Ende der Transportstrecke zur Aufnahme der Folien eine Aufwickelwalze angeordnet ist, deren Umfangsgeschwindigkeit betragsmäßig mindestens gleich der Transportgeschwindigkeit der Folientransportvorrichtung ist.

    [0021] Bei einer bevorzugten Vorrichtung ist vorgesehen, daß die Aufwickelwalze mit ihrer Umfangsfläche in Berührungskontakt mit einer Umlenkwalze der Folientransportvorrichtung steht und über ihren Umfang von der Umlenkwalze angetrieben wird. Damit ist sichergestellt, daß die Aufwickelwalze unab­hängig von ihrem Beladungsgrad mit Folienabfällen stets mit einer Umfangsgeschwindigkeit dreht, die der Folien­transportgeschwindigkeit innerhalb des Folientransport­systems entspricht.

    [0022] Bevorzugt wird der Aufwickelwalze gegenüber eine Bürsten­walze angeordnet, die gleichsinnig zur Aufwickelwalze an­treibbar ist.

    [0023] Bei dieser Konstruktion können die Aufwickelwalze und die Bürstenwalze vorzugsweise in Berührungskontakt stehen, so daß die Bürstenfasern der Bürstenwalze zusätzlich eine Glättung der Folie auf dem Aufwickelkern der Aufwickel­walze hervorrufen kann und zudem sicherstellt, daß die Folie einen möglichst grossflächigen Kontakt mit. der Auf­wickelwalze erhält, was die Anheftung der Folie durch Ad­häsion an der Aufwickelwalze sehr verbessert.

    [0024] Um der Aufwickelwalze bei größerwerdendem Beladungsgrad und damit auch größerwerdendem Radius ein Ausweichen gegen­über der oberen Umlenkwalze der Folientransportvorrichtung zu ermöglichen, so daß sie weiterhin als Schleppwalze gegen­über der Umlenkwalze arbeitet, wird vorzugsweise vorgesehen, daß die Aufwickelwalze mit ihrer Welle in spaltförmigen Füh­rungen verschieblich gehalten ist, wobei die Aufwickelwalze mit ihrer Umfangsfläche stets in Berührungskontakt mit der Umlenkwalze und der Bürstenwalze steht. Die spaltförmigen Führungen können nach oben hin offen bleiben, so daß die Aufwickelwalze mit ihrer Welle sehr einfach in die Führungen eingesetzt oder herausgenommen werden kann, was insbesondere beim automatischen Wechseln der vollbeladenen Aufwickelwalze gegen eine unbeladene sehr von Vorteil ist.

    [0025] Die Fläche, innerhalb der sich die geometrische Drehachse der Aufwickelwalze bei größer werdendem Beladungsgrad bewegt, ist nur in dem Fall eine Ebene, in dem das Radienverhältnis der Umlenk- zur Bürstenwalze gleich eins ist. Bei anderen Radienverhältnissen ist die Fläche mehr oder weniger gekrümmt, je nach dem, wie stark das Radienverhältnis von 1 abweicht. Normalerweise wird jedoch ein Radienverhältnis im Bereich von 1 bis 0,3 vorliegen, d.h. in der Regel wird die Umlenk­walze einen kleineren Radius aufweisen als die Bürstenwalze; in diesen Fällen ergibt sich eine nur unwesentliche Abwei­chung der Fläche von einer Ebene in dem Bereich der von der geometrischen Drehachse der Aufwickelwalze überstrichen wird, so daß die Führungen der Welle der Aufwickelwalze linear ausgebildet werden können.

    [0026] Bei der beschriebenen bevorzugten Geometrie von spaltförmiger Führung der Welle der Aufwickelwalze sowie der Umlenk- und Bürstenwalze ist stets gewährleistet, daß der Abstand bzw. der Berührungskontakt von Umlenkwalze und/oder Bürstenwalze zum Umfang der Aufwickelwalze stets konstant bleibt. Im Fall, daß die Bürstenwalze Berührungskontakt mit der Aufwickelwalze hat, bleibt dieser auch bei zunehmenden Beladungsgrad der Aufwickelwalze erhalten.

    [0027] Bevorzugt wird die Bürstenwalze bezüglich ihrer Umfangsge­schwindigkeit mit dem bis zu zweifachen der Transportge­schwindigkeit der Folientransportvorrichtung antreibbar sein.

    [0028] Insbesondere bei Folien, die aus einer Folienablösevor­richtung stammen, bei der beim Ablösen der Folie ein Flüssigkeitsstrahl zu Hilfe genommen wird, wird die Um­lenkwalze bevorzugt eine strukturierte Oberfläche auf­weisen. Diese strukturierte Oberfläche vermindert die Adhäsion der Folie an der oberen Umlenkwalze, die durch die Benetzung der Folie zustande kommt. Der Abstand der geometrischen Drehachsen der Umlenkwalze und der Bürsten­walze kann in diesen Fällen etwas verringert werden, so daß die Fasern der Bürstenwalze in die Oberflächenstruktur der Unlenkwalze eingreifen und so quasi- von unten die Folie von der Umlenkwalzenoberfläche abheben, was ein Umlenken der Folie und den Rücktransport zur Ablöse­vorrichtung sicher verhindert. Die Strukturierung der Oberfläche der Umlenkwalze wird vorzugsweise in dem An­bringen von umfangsmässigen Rillen bestehen. Daneben kommt ebenfalls eine Noppenstruktur auf der Oberfläche der Umlenkwalze in Frage.

    [0029] Für den Fall, daß die abgelöste Folie aus einer trocken arbeitenden Folienablösevorrichtung stammt, beispielsweise solchen Folienablösevorrichtungen, die mit einem Messer unter die Folienkante fahren und diese abheben, und den späteren Ablöseprozess beispielsweise durch einen Luft­strahl unterstützen, ist es notwendig, eine Benetzung der Folie spätestens zum Zeitpunkt ihrer Ankuft am Ende der Folientransportvorrichtung zu sorgen, um eine ausreichende Adhäsion der Folie an der Aufwickelwalze zu gewährleisten.

    [0030] Eine zusätzliche Benetzung der Folie geschieht vorzugsweise durch Vernebelungsdüsen, die auch dann vorgesehen werden können, wenn die Folienablösevorrichtung selbst bereits mit Flüssigkeitsstrahlen arbeitet, da bei bestimmten Betriebs­bedingungen der Ablösevorrichtung durchaus der Fall ein­treten kann, daß die Folien in einem zu trockenen Zustand bei der Aufwickelwalze ankommen.

    [0031] Die Vernebelungsdüsen werden vorzugsweise so angeordnet, daß ihre Strahlrichtung im wesentlichen in einer radialen Richtung der Aufwickelwalze verläuft. Dadurch erhält man zusätzlich eine Kraftkomponente, die die Folie in Richtung zur Aufwickelwalze umlenkt. Die Bürstenwalze ist vorzugs­weise aus einzelnen Bürstensegmenten zusammengesetz, die im Abstand auf einer Welle angeordnet sind. In den Abständen zwischen den einzelnen Bürstensegmenten werden in einer kompakten Bauweise die Vernebelungsdüsen angeordnet.

    [0032] Die erfindunggemäße Vorrichtung umfaßt vorzugsweise Folien­transportvorrichtungen, die Transportriemen aufweisen, die über die Umlenkwalze umgelenkt werden. Als Transportriemen kommen dann insbesondere O-Ringe in Betracht, die leicht erhältlich und montierbar sind.

    [0033] Um der im Bereich der Folientransportvorrichtung befind­lichen abgelösten Folie eine Straffung in Querrichtung zur Transportrichtung zu erteilen, werden Folientransportvor­richtungen bevorzugt, bei denen die Transportriemen fächer­förmig mit in Transportrichtung größerwerdendem Abstand geführt sind. Dies stellt sicher, daß die abgelöste Folien nicht nur in Transportrichtung gestrafft und geglättet sind, sondern auch in Querrichtung, so daß mit einer solchen er­findungsgemäßen Vorrichtung ein äußerst gleichmäßiger und glatter Wickel auf der Aufwickelwalze erzielt werden kann.

    [0034] Gerade bei einer vollautomatischen Betriebsweise der er­findungsgemäßen Vorrichtung ist es von Nutzen, wenn ein Sensor zur Bestimmung des Durchmessers der Aufwickelwalze vorgesehen ist. Dieser Sensor kann dazu genutzt werden, den maximalen Beladungsgrad der Aufwickelwalze zu bestimmen und ein Signal zu erzeugen, das entweder das Bedienungs­personal alarmiert oder automatisch einen Wechsel der vollbeladenen Aufwickelwalze gegen eine unbeladene herbei­führt.

    [0035] Die Aufwickelwalze selbst besteht vorzugsweise aus einer Welle und einem darauf rotationssymmetrisch gehaltenen Wickelkern. Zweckmäßigerweise ist dabei der Wickelkern auf der Welle lösbar befestigt, so daß ein leichtes Aus­tauschen des Wickelkerns möglich ist. Dies eröffnet dann beispielsweise die Möglichkeit, den Wickelkern aus einem billigen Plastikrohr herzustellen, daß mitsamt dem Folien­wickel weggeworfen werden kann, während die Wickelkern­welle sofort für den weiteren Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verfügung steht. In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, den Wickelkern mit Hilfe von konischen Zentrierstücken auf der Welle zu halten, wobei eines der Zentrierstücke auf der Welle fest und das andere lösbar angeordnet sein kann.

    [0036] Wegen der besonders kompakten Bauweise der erfindungs­gemäßen Foliensammelvorrichtung ist diese besonders für einen Einbau in Folienablösevorrichtungen geeignet, die in einem Arbeitsgang die an der Ober- und Unterseite der Trägerplatte aufgebrachten Abdeckfolien ablöst.

    [0037] Um hierbei möglichst viele baugleiche Teile für die oberhalb und unterhalb der Trägerplattentransportebene an­geordneten Sammelvorrichtungen verwenden zu können, wird bei der Folientransportvorrichtung unterhalb der Trans­portebene eine abgewinkelte Führung der Folien entlang ihrem Transportweg bevorzugt.

    [0038] Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im folgen­den anhand der Zeichnung noch näher erläutert.

    [0039] Es zeigen im einzelnen:

    Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht eines Folienab­lösegeräts mit der erfindungsgemäßen Folien­sammelvorrichtung;

    Fig. 2 eine Schnittansicht längs Linie 2-2 in Fig. 1;

    Fig. 3 und 4 Detailansichten der Aufwickelvorrichtung mit und 4 wenig- bzw. vollbeladener Aufwickelwalze;

    Fig. 5 und 6 teilweise Ansicht einer Umlenkwalze der Aufwickelvorrichtung;

    Fig. 7 eine Schnittansicht durch eine Aufwickelwal­ze und

    Fig. 8 eine schematische Schnittansicht der Aufwik­kelvorrichtung.



    [0040] Das in Fig. 1 in perspektivischer Ansicht gezeigte Folienablösegerät 10 ist im wesentlichen aus vier verschiedenen Baugruppen aufgebaut: Einem Einlauftisch 12, einer ersten Ablösevorrichtung 14, einer zweiten Ablösevorrichtung 16 sowie einer weiteren Transport­vorrichtung 18 für im Folienablösegerät 10 zu behan­delnde Trägerplatten 20.

    [0041] An die erste und zweite Ablösevorrichtung 14, 16 schließen sich Folientransportsysteme 22, 23 an, die von der Trägerplatte 20 abgelöste Folien 25, 26 zu einer ersten bzw. einer zweiten Aufwickelvorrichtung 28, 29 befördern.

    [0042] Bei den zu behandelnden Trägerplatten 20 handelt es sich beispielsweise um Leiterplatten, die beidseitig mit einem Fotolack beschichtet sind, der wiederum durch eine Schutzfolie abgedeckt ist. Diese Leiter­platten gelangen in das Folienablösegerät in einem Verfahrensstadium, in dem der Fotolack bereits belich­tet ist. Vor der eigentlichen Entwicklung der Foto schicht müssen die Schutzfolien abgezogen werden, da bei der Entwicklung die unbelichteten Teile des Foto­resistlacks abgelöst werden, wobei dadurch die darun­terliegende Kupferschicht für den folgenden Ätzprozeß freigegeben wird.

    [0043] Die erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung bzw. das zugehörige Verfahren zur Entsorgung der Folienabfälle ist nicht auf die Anwendung der hier beschriebenen Folienablösevorrichtungen 14 und 16 beschränkt, son­dern kann an beliebige Konstruktionen zur Folienablö­sung von Trägerplatten angebaut werden.

    [0044] Die mit der Folie an Ober- und Unterseite versehenen Trägerplatten 20 gelangen über den Einlauftisch 12 in das eigentliche Folienablösegerät 10. Der Einlauftisch wird durch Förderwalzen 30 gebildet, die eine Trans­portebene für die Trägerplatten 20 definieren.

    [0045] Am Ende des Einlauftischs 12 sind parallel zu den Förderwalzen 30 Schleppwalzen 32 angeordnet, die fe­dernd auf der Trägerplatte 20 aufliegen und dieser eine definierte Führung geben.

    [0046] An den Einlauftisch 12 schließt sich die erste Ablöse­vorrichtung 14 an, bei der ein aus Umlenkwalzen 34, 35 und Gummibändern 36 gebildetes Gegenlager die Leiter­platten 20 auf derselben Transportebene wie der Ein­lauftisch 12 weiterführt. Auf der zum Gegenlager 38 gegenüberliegenden Seite der Transportebene ist die erste Ablösevorrichtung 14 angeordnet, die im wesent­lichen aus einer Abziehwalze 40, einer Bürstenwalze 42 und einer Hochdruckdüsenstrahlvorrichtung 44 besteht.

    [0047] Die Abziehwalze 40 ist parallel zur Umlenkwalze 34 des Gegenlagers 38 angeordnet und liegt auf der Oberseite der Trägerplatte 20 federnd an. Die Abziehwalze 40 wird vorzugsweise mit einem Gummibelag ausgestattet, der eine Shorehärte A von ca. 40 aufweist, so daß ein schonender Transport der Leiterplatte 20 gewährleistet ist. Die Bürstenwalze 42 rotiert entgegengesetzt der Transportrichtung der Leiterplatten 20 und ist so oberhalb der Transportebene angeordnet, daß zwischen der Leiterplattenoberfläche und dem Umfang der Bür­stenwalze 42 ein Abstand zwischen 0 und 4 mm besteht. Dieser Abstand ist deshalb notwendig, weil die Bür­ stenwalze 42 in Transportrichtung gesehen an einer Stelle angeordnet ist, an der die Trägerplatte 20 bereits keinen Schutzfilm mehr aufweist, so daß die empfindli­che Fotolackschicht unter Umständen durch die Bürsten­fasern 43 zerkratzt werden könnte Die Bürstenwalze selbst erstreckt sich quer zur Transportrichtung über die gesamte Breite des Folienablösegeräts 10 und trägt auf einer Welle 46 längs der Welle im Abstand angeord­nete Bürstensegmente 47.

    [0048] Ebenfalls über die ganze Breite des Folienablösegeräts 10 erstreckt sich die Hochdruckdüsenvorrichtung 44, bei der im Abstand an einer Versorgungsleitung 49 flachstrahlende Hochdruckdüsen 50 angeordnet sind.

    [0049] Vorzugsweise wird die Hochdruckdüsenvorrichtung 44 so angeordnet, daß ihre Düsen 50 zwischen den Bürstenseg­menten 47 der Bürstenwalze 42 angeordnet sind, so daß sich eine sehr kompakte Bauweise ergibt. Die Hoch­druckdüsen 50 sind bezüglich ihrer Strahlrichtung so angeordnet, daß sie mit der stromabwärts liegenden Transportebene der Leiterplatten 20 einen spitzen Winkel bilden, der vorzugsweise 45 ± 10 ° beträgt.

    [0050] Der aus den Hochdruckdüsen 50 austretende Hochdruck­strahl 52 trifft auf die Trägerplatte 20 im Bereich der Umlenkwalze 35 oder zwischen den Umlenkwalzen 35 und 34.

    [0051] Die von den Hochdruckdüsen abgehobene und abgelöste Schutzfolie 25 der Trägerplatte 20 wird von dem durch den Flüssigkeitsstrahl gebildeten Flüssigkeitskeil sowie durch die gegenläufig rotierende Bürstenwalze gegen die Abziehwalze 40 umgelenkt bis sich die Folie 25 an der Abziehwalze 40 anlegt. Dabei wandert der Punkt, an dem die Ablösung der Folie von der Träger­platte 20 stattfindet, stromaufwärts in Transportrich­tung gesehen bis die Folie 25 gänzlich an der Abzieh­walze 40 anliegt. An die Abziehwalze 40 schließt sich das Folientransportsystem 22 an, das im wesentlichen aus zwei Riementransportsystemen 53, 54 besteht.

    [0052] Die Abziehwalze 40 dient für das Riementransportsystem 53 gleichzeitig als untere Umlenkwalze, über die auf freilaufenden Röllchen die Transportriemen 56 geführt sind. Am oberen Ende des Riementransportsystems 53 werden die Transportriemen 56 durch eine obere Umlenk­walze 58 umgelenkt und laufen zurück zur Abziehwalze 40. Die Transportriemen 56 werden auf der oberen Um­lenkwalze 58 wiederum über Röllchen geführt, die je­doch hier drehfest mit der Welle der Umlenkwalze ver­bunden sind, so daß die Transportriemen 56 über die obere Umlenkwalze antreibbar sind.

    [0053] Gegenüber zu der durch das Riementransportsystem 53 gebildeten Transportebene für die Schutzfolien 25 ist das Riementransportsystem 54 angeordnet, das zusammen mit dem Riementransportsystem 53 die Folie aus dem Bereich der Ablösevorrichtung 14 entfernt.

    [0054] Das Riementransportsystem 54 ist ebenfalls aus zwei Umlenkwalzen 59, 60 sowie Transportriemen 61 gebildet. Die Transportgeschwindigkeit der Transportriemen 56 und 61 ist identisch und wird vorzugsweise etwas höher gewählt als die Transportgeschwindigkeit der Träger­platten 20, wodurch eine Straffung der Folie in Trans­portrichtung erreicht werden kann.

    [0055] Bevorzugt werden die Transportriemen 56, 61 von den Riementransportsystemen in einer fächerförmigen Weise geführt, wobei die Abstände zwischen den Transportrie­men in Transportrichtung breiter werden. Dadurch ist es möglich, auf die Folie in Querrichtung zur Folien­transportrichtung eine Zugkraft auszuüben, so daß die Folie auch in Querrichtung gestrafft wird. Dies er­laubt, die Folie 25 in völlig gestrafftem Zustand der Aufwickelvorrichtung 28 zuzuführen.

    [0056] Etwa mittig der Riementransportsysteme 53, 54 (in Transportrichtung gesehen) ist ein Sensor 62 angeord­net, der auf das Vorhandensein der Folie 25 im Folien­transportsystem 22 anspricht. Der Sensor 62 kann dabei beispielsweise eine Luftdüse, ein optischer Schalter oder auch ein Ultraschallsensor sein. Mit Hilfe dieses Sensorsignals läßt sich überwachen, ob eine Schutzfo­lie von der Trägerplatte in zufriedenstellender Weise abgelöst wurde oder nicht.

    [0057] Das Folientransportsystem 22 führt die Folie 25 der Aufwickelvorrichtung 28 zu, die an ihrem oberen Ende angeordnet ist.

    [0058] Die Aufwickelvorrichtung 28 besteht im wesentlichen aus einer Aufwickelwalze 64 mit einer Welle 66 und einem Wickelkern 67 sowie einer Bürstenwalze 68 und Vernebelungsdüsen 70. Die Aufwickelwalze 64 und die Bürstenwalze 68 sind beide parallel zur oberen Umlenk­walze 58 des Riementransportsystems 53 angeordnet. Die Welle 66 der Aufwickelwalze 64 wird seitlich von Ge­häusewandungen 72, 73 in Führungsschlitzen 74, 75 verschieblich gelagert. Die Führungsschlitze sind im wesentlichen Geradführungen, und so angeordnet, daß bei zunehmendem Radius der Aufwickelwalze, d.h. bei zunehmendem Beladungsgrad mit aufgewickelter Folie, stets ein umfangsmäßiger Kontakt der drei Walzen 58, 64 und 68 gegeben ist. Die Führungsschlitze 74, 75 sind vorzugsweise nach oben hin offen, so daß die Aufwickelwalze bei voller Beladung leicht entnommen und eine leere Aufwickelwalze neu eingesetzt werden kann.

    [0059] Für einen vollautomatischen Betrieb des Folienablöse­geräts ist es vorteilhaft, wenn der Beladungsgrad der Aufwickelwalze 64 durch einen Sensor überwacht wird, von dem dann ein Signal für einen automatischen Tausch der Aufwickelwalze 64 abgeleitet werden kann. Im halb­automatischen Betrieb läßt sich von diesem Sensor (in den Figuren nicht dargestellt), ein Signal zur Infor­ mation des Bedienungspersonals ableiten, das dann die voll beladene Aufwickelwalze 64 gegen eine unbeladene austauscht. Die Bürstenwalze 68 ist im wesentlichen so aufgebaut wie die Bürstenwalze 42 der Ablösevorrich­tung 14, d.h., sie besteht im wesentlichen aus einer Welle 69, auf der Bürstensegmente 71 im Abstand ange­ordnet sind. Zwischen diese Bürstensegmente lassen sich dann die Vernebelungsdüsen 70 anordnen, was eine besonders kompakte Bauweise der Aufwickelvorrichtung ergibt. Der Übersichtlichkeit halber sind die Vernebe­lungsdüsen 70 in der Fig. 2 oberhalb der Bürstenwalze 68 angeordnet gezeichnet. Wesentlich ist jedoch in beiden Fällen, daß der Strahl der Vernebelungsdüsen in etwa radial zu der Aufwickelwalze 64 verläuft, so daß die Ümlenkung der Folie 25 durch die Bürstenwalze 68 durch den Strahl der Vernebelungsdüsen 70 ergänzt und verstärkt wird.

    [0060] Fig. 7 zeigt den Aufbau der Aufwickelwalze im Detail, wobei auf die Welle 66 an beiden Enden konische Halte­teile 76 aufgesetzt sind, deren verjüngtes Teil zur Wellenmitte hinweist. Von diesen Halteteilen 70 wird ein Rohr 78 als Wickelkern konzentrisch zur Drehachse der Aufwickelwalze 64 gehalten, was besonders einfach durch die Konizität der Halteteile erreicht werden kann.

    [0061] Bevorzugt wird eines der konischen Halteteile 76 auf der Welle festgelegt, während das andere verschieblich aufgesetzt ist. In diesem Fall kann bei einer voll beladenen Aufwickelwalze das verschiebliche Halteteil entfernt werden und der Wickelkern 78 mit der aufge­wickelten Abfallfolie entnommen werden. Vorzugsweise wird der Wickelkern 78 aus einem kostengünstigen Kunststoffrohr gebildet sein, so daß der Wickelkern 78 mitsamt der abgezogenen und aufgewickelten Folie weg­geworfen werden kann. Um die Aufwickelwalze 64 wieder betriebsbereit zu machen, ist es lediglich erforder­lich, ein neues Kunststoffrohr oder Wickelkern 78 auf die Welle 66 der Aufwickelwalze 64 zu setzen und das zweite Halteteil 76 wieder auf das Wellenende zu schieben. Danach kann die Aufwickelwalze 64 wieder in die Führungsschlitze 74, 75 eingesetzt werden.

    [0062] In Fig. 8 ist schematisch die Orientierung der oberen Umlenkwalze 58 des Riementransportsystems 53, die Bürstenwalze 68 sowie die Aufwickelwalze 64 darge­stellt. Die Radien der Umlenkwalze 58 und der Bürsten­walze 68 a und b bleiben während dem Betrieb der Foli­enablösevorrichtung 10 konstant. Dagegen variiert der Radius c der Aufwickelwalze 64. Die Führungsschlitze 74, 75 sind nun so angeordnet, daß die geometrische Drehachse der Aufwickelwalze 64 sich auf einer Fläche bewegt, die näherungsweise eine Ebene ist, die sicher­stellt, daß der umfangsmäßige Kontakt der Aufwickel­walze 64 mit den Walzen 58 und 68 während der gesamten Betriebsdauer gegeben ist. Die Aufwickelwalze 64 be­sitzt selbst keinen eigenen Antrieb, sondern wird als Schleppwalze zu der oberen Umlenkwalze 58 betrieben. Dies stellt sicher, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelwalze 64 stets gleich der Transportgeschwin­digkeit des Folientransportsystems 22 ist, die ja von der Umfangsgeschwindigkeit der oberen Umlenkwalze 58 des Folientransportsystems 22 bestimmt wird.

    [0063] Die obere Umlenkwalze 58 des Riementransportsystems 53 ist vor allem bei dem Einsatz der Aufwickelvorrichtung in Folienablösegeräten mit einer Hochdruckstrahlablö­sung mit einer gewissen Struktur ausgestattet und nicht glatt. Dies hat den Vorteil, daß die Adhäsion der benetzten Folie an die obere Umlenkwalze 58 ver­ringert wird, da die strukturierte Walze eine kleinere Oberfläche für die Adhäsion der Folie zur Verfügung stellt. Hierbei bietet es sich an, ohne jedoch zwin­gend notwendig zu sein, der Umlenkwalze eine Kreuz­bandstruktur gemäß Fig. 5 zu geben oder sie mit einer Quer- und Längsrillenstruktur gemäß Fig. 6 auszustat­ten. Ebenfalls günstig ist eine Noppenstruktur auf der Oberfläche der Umlenkwalze 58. Entscheidend ist je­weils, daß die Fläche, auf der die Folie 35 auf der Umlenkwalze 58 direkt aufliegt, verringert wird. Ein zusätzlicher Effekt kann mit der Strukturierung der Oberfläche der Walze 58 dadurch erreicht werden, daß man die Bürstenwalze 68 etwas näher an die Umlenkwalze 58 heranrückt, so daß die Bürstenfasern in die Vertie­fungen der Oberflächenstruktur der Umlenkwalze 58 eingreifen und dort sicher die Folie von der Oberflä­che der Umlenkwalze 58 abheben, so daß die Folie nicht zu der eigentlichen Ablösevorrichtung 14 zurücktrans­portiert wird.

    [0064] An die erste Ablösevorrichtung 14 schließt sich in Transportrichtung die zweite Ablösevorrichtung 16 an, die diesmal unterhalb der Transportebene der Leiter­platten 20 angeordnet ist. Prinzipiell ist der Aufbau der zweiten Ablösevorrichtung und des zugehörigen Folientransportsystems zusammen mit der ebenfalls zugeordneten Aufwickelvorrichtung 29 derselbe wie bei der ersten Ablösevorrichtung mit Folientransportsystem 22 und Aufwickelvorrichtung 28.

    [0065] Durch die geometrisch andere Anordnung ergeben sich jedoch einige Abweichungen, die im folgenden noch genauer beleuchtet werden. Aus der spiegelbildlichen Anordnung ergibt sich die Notwendigkeit der Anordnung eines Gegenlagers 80 oberhalb der Transportebene, in dem Bereich, in dem der Hochdruckstrahl der Hochdruck­düsen auf die Leiterplatte 20 trifft. Der Aufbau des Gegenlagers 80 ist im wesentlichen identisch mit dem des Gegenlagers 38.

    [0066] Die eigentliche Ablösevorrichtung 16 ist identisch aufgebaut wie die erste Ablösevorrichtung 14, so daß hier auf die dortige Beschreibung verwiesen werden kann. Unterschiede ergeben sich allerdings bei dem Folientransportsystem 23, das die abgelöste Folie in etwa vertikal nach unten aus dem Bereich der Folienab­lösevorrichtung 16 abtransportiert.

    [0067] Das Folientransportsystem 23 ist in ähnlicher Weise wie das Folientransportsystem 22 aus Riementransportsy­stemen 82, 83, 84 aufgebaut, wobei jedoch das Riemen­transportsystem 84 in etwa im rechten Winkel zu dem Riementransportsystemen 82, 83 angeordnet ist, wodurch die Folie ebenfalls in etwa in rechten Winkel aus der durch die Riementransportsysteme 82, 83 gebildeten Transportebene für die Folie umgelenkt wird. Am Ende des Riementransportsystems 84, auf dem die Folie 26 liegend transportiert wird, ist in ähnlicher Weise wie beim Transportsystem 22 eine Aufwickelvorrichtung 29 angeordnet, die wiederum im wesentlichen aus einer Aufwickelwalze 85, einer Bürstenwalze 86 und Vernebe­lungsdüsen 88 besteht. Hier wird nun der Vorteil der anderen Führung der Transportrichtung für die Folien 26 gegenüber dem der Folie 25 deutlich, da jetzt am Ende des Riementransportsystems 84 die Aufwickelvor­richtung 29 in genau der gleichen Weise angeordnet und ausgebildet sein kann, wie bei der Folienaufwickelvor­richtung 28. Die dort gemachten Ausführungen gelten deshalb ebenfalls für die Aufwickelvorrichtung 29.

    [0068] Allgemein zu bemerken ist noch zu beiden Folientrans­portvorrichtungen, daß vorzugsweise an jeder Stelle, an der die Folie von einer Transportvorrichtung oder einem Transportmittel zum anderen übergeben wird, insbesondere auch bei Umlenkungen, Abweiser angeordnet werden, die verhindern, daß die Folie sich beispiels­weise um eine der Bürstenwalzen wickelt oder aber von den Riementransportsystemen im Kreis geführt wird.

    [0069] Stromabwärts der zweiten Ablösevorrichtung schließt sich dann die Transportvorrichtung 18 an, die die nun beiderseits von der Schutzfolie befreite Leiterplatte 20 dem nächsten Verarbeitungsprozeß zuführt.

    [0070] Im folgenden sei nun der Funktionsablauf des Folienablöse­geräts mit der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung beschrieben. Da die Aufwickelvorrichtung 28 und 29 im wesentlichen identisch ausgebildet sind, beschränkt sich die folgende Beschreibung auf die Ablösung der an der Oberseite der Trägerplatte 20 befindlichen Folie 25.

    [0071] Die Leiterplatten 20 werden vereinzelt über den Ein­lauftisch 12 in die eigentliche Ablösevorrichtung 14 eingefördert, wobei in dem Einlaufbereich über einen (nicht dargestellten) Sensor die Leiterplattenvorder­kante detektiert wird. Sobald die Leiterplatten eine Position erreicht haben, in der die Vorderkante der abzulösenden Folie 25 in den Wirkbereich der Hoch­druckstrahldüsen 50 gelangt, wird die Hochdrucksprüh­vorrichtung 44 mit den flachstrahlenden Düsen ange­schaltet und diese heben mit ihren Hochdruckstrahlen die vordere Kante der Folie 25 von der Leiterplatte 20 ab, wobei sich ein Flüssigkeitskeil zwischen der Folie 25 und der Leiterplatte 20 bildet, der sich unter dem Einfluß des Hochdruckstrahls 52 weiter stromaufwärts verschiebt und dabei die Folie 25 weiter von der Lei­terplatte 20 ablöst. Der Ablöseprozeß wird durch die Bürstenwalze 42 unterstützt, die umfangsmäßig knapp oberhalb der Oberfläche der Leiterplatte 20 angeordnet ist, um einerseits keine Verletzung der nun unge­schützt vorliegenden Fotolackschicht zu bewirken, und um andererseits den bereits in Ansätzen abgelösten Folienanfang der Folie 25 ergreifen und in Richtung zur Abziehwalze 40 lenken zu können.

    [0072] Das Hochdrucksprühen wird nach kurzer Zeit, d.h. nach wenigen Sekunden, bereits ausreichen, um ein Abheben der Vorderkante der Abdeckfolie zu sichern und auf Niederdruck umgeschaltet, da im folgenden Ablöseprozeß in der Regel ein Flüssigkeitsdruck von 2 bis 3 bar ausreichend ist, um den Ablöseprozeß der Folie 25 von der Leiterplatte 20 zu gewährleisten. Die Bürstenwalze 40 legt die Folie 25 um die Abziehwalze 40, wobei durch die vorhandene Feuchtigkeit und Benetzung der Folie 25 eine Adhäsion der Folie an der Abziehwalze 40 entsteht, so daß auch die Abziehwalze, die bevorzugt federnd auf der Leiterplattenoberfläche aufliegt, den Ablöseprozeß der Folie 25 von der Leiterplatte 20 von diesem Augenblick an unterstützt. Der Ablösepunkt der Folie liegt nun ziemlich genau in der Ebene, in der die Abziehwalze 40 die Oberfläche der Leiterplatte 20 berührt. Zwischen der Folie 25 und der Leiterplatten­oberfläche bildet sich nach wie vor der besagte Flüs­sigkeitskeil.

    [0073] Durch das Umschalten von Hochdruck auf Niederdruck läßt sich die Flüssigkeitsmenge, die bei dem Ablöse­ prozeß verbraucht wird, wesentlich reduzieren, so daß die Abflüsse des Folienablösegeräts 10 relativ klein gehalten werden können. Um die untere Ablöse- und Aufwickelvorrichtung von dem Spritzwasser aus der oberen Ablösevorrichtung zu schützen, ist unterhalb der Ablösevorrichtung 14 und oberhalb der Aufwickel­vorrichtung 29 ein Spritzblech 94 montiert, das den überwiegenden Teil der aus den Düsen 50 austretenden Flüssigkeit direkt zum Abfluß des Geräts leitet.

    [0074] Die Abziehwalze wird vorzugsweise mit derselben Um­fangsgeschwindigkeit betrieben, wie dies der Trans­portgeschwindigkeit der Leiterplatten entspricht. Demgegenüber wird die Umfangsgeschwindigkeit der Bür­stenwalze, die gegensinnig zur Transportrichtung ange­trieben ist, betragsmäßig bis zum zweifachen schneller sein als die Transportgeschwindigkeit der Leiterplat­ten selbst, um so die über die Abziehwalze laufende Folie glattzustreichen und zu straffen.

    [0075] Im weiteren Verlauf des Ablöseprozesses wird dann die Folie 25 zwischen den Riementransportsystemen 53, 54, deren Transportgeschwindigkeit bevorzugt wiederum größer als die Transportgeschwindigkeit der Leiter­platten 2u gewählt wird, jedoch mindestens so groß sein muß wie die Umfangsgeschwindigkeit der Bürsten­walze 42, der Aufwickelwalze 64 zugeführt. Durch die ansteigende Transportgeschwindigkeit wird eine Zug­kraft auf die Folie in Transportrichtung ausgeübt, so daß die Folie ohne Falten quer zur Transportrichtung bei der Aufwickelwalze 64 ankommt. In Längsrichtung kann eine Faltenbildung weitgehend dadurch verhindert oder beseitigt werden, indem man die Riementransport­systeme 53, 54 so ausbildet, daß die Transportriemen 56, 61 fächerförmig, in Transportrichtung gesehen, auseinanderlaufen, so daß Zugkräfte quer zur Trans­portrichtung auf die Folie ausgeübt werden. Mit diesen Vorkehrungen wird sichergestellt, daß die Folie in absolut glattem Zustand der Aufwickelvorrichtung 28 zugeführt wird, so daß sich ein sehr gleichmäßiger Wickel auf der Aufwickelwalze 64 ergibt.

    [0076] Sobald der letzte Bereich der Abdeckfolie von der Leiterplatte abgelöst ist, wird die Flüssigkeitszufuhr zu den Düsen 50 gänzlich abgestellt, so daß möglichst wenig Flüssigkeit bei der Ablösung der Folien ver­braucht wird.

    [0077] Die Folie passiert den Sensor 62, wodurch der Steue­rung der Gesamtanlage signalisiert wird, daß der Ablö­seprozeß der Schutzfolie 25 an der Oberseite der Lei­terplatte 2u zufriedenstellend abgelaufen ist.

    [0078] Die Bürstenwalze 68 leitet die am oberen Ende des Folientransportsystems 22 ankommende Folie 25 zur Aufwickelwalze 64 um.Bevorzugt wird die Bürstenwalze 68 wiederum mit einer etwas höheren Umfangsgeschwin­digkeit betrieben als es der Folientransportgeschwin­digkeit im Folientransportsystem 22 entspricht, so daß die Bürstenwalze 68 die Folie 25 an der Aufwickelwalze 64 anreibt.

    [0079] Mit zunehmendem Beladungsgrad wird die Aufwickelwalze 64 in der Führung 74, 75 schräg nach oben hin auswei­chen, wobei jedoch die Neigung der Führung 74, 75 so gewählt ist, daß stets ein Berührungskontakt der drei Walzen 58, 64, 68 gegeben ist, so daß die Funktion der jeweiligen Walzen während dem ganzen Prozeßablauf sichergestellt ist (vergl. hierzu insbesondere die Fig. 3 und 4).

    [0080] In Fig. 8 ist schematisch die Anordnung der Walzen 58, 68, 64 mit ihren Radien a, b und c. gezeigt. Die Führung 74, 75 für die Aufwickelwalze 64 mit ihrem variablen Radius c ist so gegen die Ebene geneigt, in der die geometrischen Drehachsen der Umlenkwalze 58 und der Bürstenwalze 68 liegen, daß der Abstand der geometrischen Drehachse der Aufwickelwalze zur Umlenk­walzenachse stets gleich a + c beträgt und der ent­sprechende Abstand zur Bürstenwalze stets b + c be­trägt. Die geometrische Drehachse der Aufwickelwalze 64 bewegt sich zwar nicht auf einer ebenen Fläche, bei dem gezeigten Radienverhältnis a zu b in Fig. 8 jedoch kann man in dem durch die Führung 74, 75 definierten Bereich in guter Näherung eine Ebene annehmen, so daß die Führung 74, 75 für die Welle 66 ohne Nachteil für die Funktionsfähigkeit der Aufwickelvorrichtung gerad­linig ausgebildet sein kann. Entsprechendes gilt na­ türlich auch für die Aufwickelvorrichtung 29 unterhalb der Transportebene der Trägerplatten.

    [0081] Der Beladungsgrad der Aufwickelwalze 64 kann durch einen weiteren Sensor (nicht dargestellt) überwacht werden, um davon ein Signal abzuleiten, das entweder das Bedienungspersonal veranlaßt, die voll beladene Aufwickelwalze 64 gegen eine unbeladene auszutauschen oder aber um einen automatischen Austauschmechanismus in Gang zu setzen.

    [0082] Wie bereits zuvor erwähnt, findet im Prinzip der glei­che Vorgang auch unterhalb der Transportebene der Leiterplatten 12 statt. Auch dort wird von den Hoch­druckdüsen die vordere Kante der Folie 26 abgehoben und von der entsprechenden Bürstenwalze dem Folien­transportsystem 23 zugeführt. Nach einer Umlenkung durch das Riementrasportsystem 84 gelangt die Folie wiederum zu einer Aufwickelvorrichtung, hier der Auf­wickelvorrichtung 29. Im Bereich der Riementransport­systeme 82, 83 ist ein Sensor 92 angeordnet, der ana­log zum Sensor 62 auf das Vorhandensein einer Folie anspricht und dessen Signal an die Steuerung der Ge­samtanglage weitergeleitet wird.

    [0083] Die Auswertung der Signale der beiden Sensoren 62 und 92 ermöglicht die Kontrolle über die korrekte Behand­lung, d.h., das vollständige Abziehen der Schutzfolien auf der Ober- und Unterseite der Leiterplatte 20, so daß solche Platten aus dem weiteren Entwicklungsprozeß ferngehalten werden können, bei denen die Abdeckfolien nicht korrekt entfernt worden sind. Die Signale der Sensoren 62 und 92 lassen sich zu einem Austaktsignal verknüpfen, das eine Austakt- oder Austragevorrichtung aktiviert, die in den Figuren nicht dargestellt ist. Über eine solche Austaktvorrichtung können solche Leiterplatten 20 aus dem folgenden Produktionsprozeß ausgetaktet und ausgetragen werden, bei denen eine Ablösung der Folien nicht ordnungsgemäß erfolgt ist. Dadurch läßt sich der Produktionsprozeß ohne Störung weiterführen, selbst wenn im Einzelfall eine Folie von der Leiterplatte nicht oder nur unvollständig entfernt wurde. Der gesamte Vorgang des Ablösens der Folie samt der Kontrolle der Leiterplatten 20 kann, wie gezeigt, vollautomatisch durchgeführt werden, so daß kein Ein­greifen von Hand notwendig wird, und selbst ein un­vollständiges Ablösen von Abdeckfolien keine Produktions­unterbrechung bedeutet.

    [0084] Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Aufwickel­vorrichtung zur Entsorgung der Abfallfolie ist es in idealer Weise möglich, die abfallenden Folien auf kleinstem Raum zu sammeln und unterzubringen, so daß ohne Wechsel des "Sammelbehältnisses" große Chargen von Trägerplatten behandelt werden können. Zudem er­laubt die erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung insbe­sondere auch in Kombination mit der zuvor beschriebe­nen Ablösevorrichtung Produktionsgeschwindigkeiten von bis zu 5 m pro Minute für die Leiterplatten 20. Vor­zugsweise wird bei der Folienablösevorrichtung ein­ schließlich der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung im wesentlichen Kunststoff oder Edelstahl bei der Herstellung der Einzelteile verwendet, so daß sich eine besonders große Wartungsfreundlichkeit ergibt.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Sammeln von Folienabfällen bei einer Fo­lienablösevorrichtung, bei der Abdeckfolien von platten­förmigen Trägern abgelöst werden, mit einer Folientrans­portvorrichtung, die die abgelöste Folie einer Foliensam­melvorrichtung in einem im wesentlichen glatten Zustand zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie am Ende der Folientransportvorrichtung einer Aufwickelwalze der Foliensammelvorrichtung zugeführt wird, deren Umfangsge­schwindigkeit mindestens der der Folientransport­geschwindigkeit entspricht.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie von der Transportvorrichtung kommend durch eine Bürstenwalze der Aufwickelwalze zugeführt wird, wobei die Bürstenwalze gegensinnig zur Aufwickelwalze angetrieben wird.
     
    3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Folie mit einer Flüssigkeit benetzt und durch Adhäsion an der Aufwickelwalze angeheftet wird.
     
    4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, da­durch gekennzeichnet, daß die im Bereich der Folientrans­portvorrichtung befindliche Folie durch quer zur Trans­portrichtung wirkende Zugkräfte beim Transport zur Foliensammelvorrichtung geglättet wird.
     
    5. Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen aus einer Fo­lienablösevorrichtung bei der Abdeck- oder Schutzfolien von plattenförmigen Trägern abgelöst werden, mit einer Folientransportvorrichtung, durch die die Folie einer Fo­liensammelvorrichtung in einem im wesentlichen glatten Zustand zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am En­de der Transportstrecke der Folientransportvorrichtung zur Aufnahme der Folien eine Aufwickelwalze angeordnet ist, deren Umfangsgeschwindigkeit betragsmäßig mindestens gleich der Transportgeschwindigkeit der Folientransport­vorrichtung ist.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Aufwickelwalze eine Bürstenwalze angeordnet ist, die gegensinnig zur Aufwickelwalze antreibbar ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelwalze mit ihrer Welle in spaltförmigen Füh­rungen verschieblich gehalten ist, wobei die Aufwickel­walze mit ihrer Umfangsfläche stets in Berührungskontakt mit der Umlenkwalze und der Bürstenwalze steht.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Umlenkwalze eine strukturierte Oberfläche aufweist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch ge­kennzeichnet, daß benachbart zur Aufwickelwalze Vernebe­lungsdüsen zur Benetzung der Folie vorgesehen sind.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Folientransportvorrichtung Trans­portriemen umfaßt, die über die Umlenkwalze umgelenkt werden.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportriemen fächerförmig mit in Transportrichtung größer werdendem Abstand geführt sind.
     
    12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelwalze eine Welle und ei­nen hierauf rotationssymmetrisch gehaltenen Wickelkern umfaßt.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern auf der Welle lösbar befestigt ist.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern von konischen Zentrierstücken auf der Wel­le gehalten ist.
     




    Zeichnung