[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen
bei einer Folienablösevorrichtung, bei der Abdeck- oder Schutzfolien an plattenförmigen
Trägern abgelöst werden. Bei diesem Verfahren und Vorrichtungen werden die abgelösten
Folien von einer Folientransportvorrichtung einer Foliensammelvorrichtung in einem
im wesentlichen glatten Zustand zugeführt.
[0002] Die genannten Folienablösevorrichtungen,bei denen die erfindungsgemäße Sammelvorrichtung
zum Einsatz kommt, sind in vielfältiger Weise bekannt. Den meisten dieser Ablösevorrichtungen
ist gemeinsam, daß die Folie von einer Folientransportvorrichtung aus dem Ablösebereich
der Folienablösevorrichtung entfernt und einem Abfallbehältnis zugeführt werden.
[0003] Ein solches Verfahren und Vorrichtung ist beispielsweise aus der EP-A 2 32 841 bekannt,
bei der die Folie über die Folientransportvorrichtung einem einfachen Behältnis zugeführt
werden. Um ein häufiges Auswechseln dieses Behälters zu vermeiden, ist dabei vorgesehen,
daß am Boden des Behältnisses ein Vakuum angelegt werden kann, so daß die gesammelten
Abdeckfolien in dem Behältnis verdichtet werden können.
[0004] Da eine regelmäßige Schichtung der Abdeckfolien in dem Behältnis kaum zu erreichen
ist und somit ein mehr oder weniger wirres Durcheinander von Einzelfolienstücken
in dem Behältnis vorliegt, ist auch eine Verdichtung der Folien in größerem Umfang
durch Anlegen eines Vakuums am Behältnis boden kaum möglich, weshalb das Auffangbehältnis
nach wie vor relativ groß dimensioniert werden muß, damit die Betriebsdauer ohne
Eingreifen von Betriebspersonal in einem vernünftigen Zeitrahmen möglich ist.
[0005] Trotzdem verlangt diese Konstruktion noch relaitv häufig den Eingriff von Bedienungspersonal
und stellt eine Entsorgung mit nur geringem spezifischen Gewicht dar, weshalb die
Anordnung trotz der Unterdruckverdichtungsmöglichkeit relativ sperrig ist.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine entsprechende Vorrichtung zur
Durchführung dieses Verfahrens vorzuschlagen, bei denen die vorgenannten Nachteile
vermieden werden, und bei denen insbesondere eine hohe spezifische Dichte des Folienabfalls
erreicht wird.
[0007] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs beschriebenen Verfahren erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Folie am Ende der Transportvorrichtung einer Aufwickelwalze der Foliensammelvorrichtung
zugeführt wird, deren Umfangsgeschwindigkeit mindestens der Folientransportgeschwindigkeit
entspricht.
[0008] Bei diesem Verfahren werden die Folienstücke nun nicht unregelmäßig aufgeschichtet,
sondern in ganz definierter Weise und im wesentlichen im glatten Zustand von der Aufwickelwalze
der Foliensammelvorrichtung aufgenommen, wo durch ein maximales spezifisches Gewicht
für die Folienabfälle erreicht wird, da zwischen den einzelnen aufgewickelten Folienlagen
auf der Aufwickelwalze kaum Hohlräume verbleiben.
[0009] Bei dieser Lösung des Folienabfallproblems ist es möglich, sehr große Chargen von
Trägerplatten dem Ablöseprozeß zu unterziehen, ohne daß Bedienungspersonal eingreifen
und die Aufwickelwalze wechseln muß. Zudem läßt sich ein Wechsel der kompakten Aufwickelwalze
sehr viel einfacher automatisieren als bei einem Auffangbehältnis, das einen Vakuumanschluß
erfordert.
[0010] Wegen der hohen Dichte, in der die Folienabfälle gesammelt verden können, ist auch
eine entsprechend kleine Dimensionierung der Foliensammelvorrichtung möglich, so
daß diese Foliensammelvorrichtung an eine Vielzahl unterschiedlicher Folienablösevorrichtungen
angepaßt und an diese angebaut werden kann.
[0011] Beim bevorzugten Verfahren wird die Folie aus der Folientransportvorrichtung kommend
durch eine Bürstenwalze der Aufwickelwalze zugeführt, wobei die Bürstenwalze gegensinnig
zur Aufwickelwalze angetrieben wird.
[0012] Die Bürstenfasern werden zweckmäßigerweise aus einem unter den Einsatzbedingungen
verschließfestem Material, wie beispielsweise Perlon, hergestellt. Die Stärke der
Bürstenfasern wird bevorzugt zwischen 0,05 bis 0,25 mm gewählt.
[0013] Bevorzugt wird die Folie mit einer Flüssigkeit benetzt und dadurch mittels Adhäsion
an der Aufwickelwalze angeheftet. Die Benetzung mit Flüssigkeit wird insbesondere
dann notwendig sein, wenn die Folienabfälle aus einer Folienablösevorrichtung stammen,
bei der die Ablösung nicht mittels eines Flüssigkeitsstrahls vorgenommen oder unterstützt
wird. Eine zusätzliche Benetzung der Folie kann jedoch auch in letzteren Folienablösevorrichtungen
notwendig werden, wenn der Grad der Benetzung der Folie bei ihrer Ankunft in der Sammelvorrichtung
nicht mehr ausreichend ist für eine gute Adhäsion an der Aufwickelwalze.
[0014] Die Benetzung der Folien im Bereich der Bürsten- und Aufwickelwalze wird vorzugsweise
durch Vernebelungsdüsen bewirkt.
[0015] Bevorzugt wird man die Aufwickelwalze als Schleppwalze einer Umlenkwalze der Folientransportvorrichtung
betreiben, wobei die Aufwickelwalze an ihrem Umfang von der Umlenkwalze angetrieben
wird, die in der Regel in Transportrichtung gesehen letzte Umlenkwalze der Folientransportvorrichtung
sein wird.
[0016] Bei einem bevorzugten Verfahren wird die Umfangsgeschwindigkeit der Bürstenwalze
so gewählt, daß sie mindestens der Folientransportgeschwindigkeit entspricht. Dadurch
wird ein glattes "Anreiben" der Folie an die Aufwickelwalze erreicht, weshalb ein
noch regelmäßigerer Folienwickel auf dem Wickelkern der Wickelwalze entsteht.
[0017] Bei einem bevorzugten Verfahren wird dafür gesorgt, daß der abgelöste Teil der Folie
in Transportrichtung in der Folientransportvorrichtung geglättet wird. Bei einem weiteren
bevorzugten Verfahren ist zusätzlich vorgesehen, daß die im Bereich der Folientransportvorrichtung
befindliche Folie durch quer zur Transportrichtung wirkende Zugkräfte beim Transport
zur Foliensammelvorrichtung geglättet wird.
[0018] Schließlich wird eine automatische Betriebsweise der Folienablösevorrichtung zusammen
mit der Foliensammelvorrichtung durch die Kontrolle des Beladungsgrads der Aufwickelwalze
mittels eines Sensors erleichtert. Bei diesem Verfahren ist ein vollautomatischer
Betrieb der gesamten Anlage möglich, da man zusätzlich in Abhängigkeit von dem Sensorsignal
ein automatisches Austauschen der vollbeladenen Aufwickelwalze gegen einen neuen
unbeladenen Aufwickelkern vorsehen kann.
[0019] Die Erfindung schlägt weiterhin eine Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen bei
einer Folienablösevorrichtung vor, bei der von plattenförmigen Trägern Abdeck- oder
Schutzfolien abgelöst werden. Die Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen gemäß
dem Stand der Technik, beispielsweise der EP-A 2 32 841, weist, eine Folientransportvorrichtung
auf, durch die die abgelöste Folie einer Foliensammelvorrichtung in einem im wesentlichen
glatten Zustand zuführbar ist.
[0020] Die oben diskutierten Nachteile einer solchen Vorrichtung vermeidet die erfindungsgemäße
Vorrichtung dadurch, daß am Ende der Transportstrecke zur Aufnahme der Folien eine
Aufwickelwalze angeordnet ist, deren Umfangsgeschwindigkeit betragsmäßig mindestens
gleich der Transportgeschwindigkeit der Folientransportvorrichtung ist.
[0021] Bei einer bevorzugten Vorrichtung ist vorgesehen, daß die Aufwickelwalze mit ihrer
Umfangsfläche in Berührungskontakt mit einer Umlenkwalze der Folientransportvorrichtung
steht und über ihren Umfang von der Umlenkwalze angetrieben wird. Damit ist sichergestellt,
daß die Aufwickelwalze unabhängig von ihrem Beladungsgrad mit Folienabfällen stets
mit einer Umfangsgeschwindigkeit dreht, die der Folientransportgeschwindigkeit innerhalb
des Folientransportsystems entspricht.
[0022] Bevorzugt wird der Aufwickelwalze gegenüber eine Bürstenwalze angeordnet, die gleichsinnig
zur Aufwickelwalze antreibbar ist.
[0023] Bei dieser Konstruktion können die Aufwickelwalze und die Bürstenwalze vorzugsweise
in Berührungskontakt stehen, so daß die Bürstenfasern der Bürstenwalze zusätzlich
eine Glättung der Folie auf dem Aufwickelkern der Aufwickelwalze hervorrufen kann
und zudem sicherstellt, daß die Folie einen möglichst grossflächigen Kontakt mit.
der Aufwickelwalze erhält, was die Anheftung der Folie durch Adhäsion an der Aufwickelwalze
sehr verbessert.
[0024] Um der Aufwickelwalze bei größerwerdendem Beladungsgrad und damit auch größerwerdendem
Radius ein Ausweichen gegenüber der oberen Umlenkwalze der Folientransportvorrichtung
zu ermöglichen, so daß sie weiterhin als Schleppwalze gegenüber der Umlenkwalze arbeitet,
wird vorzugsweise vorgesehen, daß die Aufwickelwalze mit ihrer Welle in spaltförmigen
Führungen verschieblich gehalten ist, wobei die Aufwickelwalze mit ihrer Umfangsfläche
stets in Berührungskontakt mit der Umlenkwalze und der Bürstenwalze steht. Die spaltförmigen
Führungen können nach oben hin offen bleiben, so daß die Aufwickelwalze mit ihrer
Welle sehr einfach in die Führungen eingesetzt oder herausgenommen werden kann, was
insbesondere beim automatischen Wechseln der vollbeladenen Aufwickelwalze gegen eine
unbeladene sehr von Vorteil ist.
[0025] Die Fläche, innerhalb der sich die geometrische Drehachse der Aufwickelwalze bei
größer werdendem Beladungsgrad bewegt, ist nur in dem Fall eine Ebene, in dem das
Radienverhältnis der Umlenk- zur Bürstenwalze gleich eins ist. Bei anderen Radienverhältnissen
ist die Fläche mehr oder weniger gekrümmt, je nach dem, wie stark das Radienverhältnis
von 1 abweicht. Normalerweise wird jedoch ein Radienverhältnis im Bereich von 1 bis
0,3 vorliegen, d.h. in der Regel wird die Umlenkwalze einen kleineren Radius aufweisen
als die Bürstenwalze; in diesen Fällen ergibt sich eine nur unwesentliche Abweichung
der Fläche von einer Ebene in dem Bereich der von der geometrischen Drehachse der
Aufwickelwalze überstrichen wird, so daß die Führungen der Welle der Aufwickelwalze
linear ausgebildet werden können.
[0026] Bei der beschriebenen bevorzugten Geometrie von spaltförmiger Führung der Welle der
Aufwickelwalze sowie der Umlenk- und Bürstenwalze ist stets gewährleistet, daß der
Abstand bzw. der Berührungskontakt von Umlenkwalze und/oder Bürstenwalze zum Umfang
der Aufwickelwalze stets konstant bleibt. Im Fall, daß die Bürstenwalze Berührungskontakt
mit der Aufwickelwalze hat, bleibt dieser auch bei zunehmenden Beladungsgrad der Aufwickelwalze
erhalten.
[0027] Bevorzugt wird die Bürstenwalze bezüglich ihrer Umfangsgeschwindigkeit mit dem bis
zu zweifachen der Transportgeschwindigkeit der Folientransportvorrichtung antreibbar
sein.
[0028] Insbesondere bei Folien, die aus einer Folienablösevorrichtung stammen, bei der
beim Ablösen der Folie ein Flüssigkeitsstrahl zu Hilfe genommen wird, wird die Umlenkwalze
bevorzugt eine strukturierte Oberfläche aufweisen. Diese strukturierte Oberfläche
vermindert die Adhäsion der Folie an der oberen Umlenkwalze, die durch die Benetzung
der Folie zustande kommt. Der Abstand der geometrischen Drehachsen der Umlenkwalze
und der Bürstenwalze kann in diesen Fällen etwas verringert werden, so daß die Fasern
der Bürstenwalze in die Oberflächenstruktur der Unlenkwalze eingreifen und so quasi-
von unten die Folie von der Umlenkwalzenoberfläche abheben, was ein Umlenken der Folie
und den Rücktransport zur Ablösevorrichtung sicher verhindert. Die Strukturierung
der Oberfläche der Umlenkwalze wird vorzugsweise in dem Anbringen von umfangsmässigen
Rillen bestehen. Daneben kommt ebenfalls eine Noppenstruktur auf der Oberfläche der
Umlenkwalze in Frage.
[0029] Für den Fall, daß die abgelöste Folie aus einer trocken arbeitenden Folienablösevorrichtung
stammt, beispielsweise solchen Folienablösevorrichtungen, die mit einem Messer unter
die Folienkante fahren und diese abheben, und den späteren Ablöseprozess beispielsweise
durch einen Luftstrahl unterstützen, ist es notwendig, eine Benetzung der Folie spätestens
zum Zeitpunkt ihrer Ankuft am Ende der Folientransportvorrichtung zu sorgen, um eine
ausreichende Adhäsion der Folie an der Aufwickelwalze zu gewährleisten.
[0030] Eine zusätzliche Benetzung der Folie geschieht vorzugsweise durch Vernebelungsdüsen,
die auch dann vorgesehen werden können, wenn die Folienablösevorrichtung selbst bereits
mit Flüssigkeitsstrahlen arbeitet, da bei bestimmten Betriebsbedingungen der Ablösevorrichtung
durchaus der Fall eintreten kann, daß die Folien in einem zu trockenen Zustand bei
der Aufwickelwalze ankommen.
[0031] Die Vernebelungsdüsen werden vorzugsweise so angeordnet, daß ihre Strahlrichtung
im wesentlichen in einer radialen Richtung der Aufwickelwalze verläuft. Dadurch erhält
man zusätzlich eine Kraftkomponente, die die Folie in Richtung zur Aufwickelwalze
umlenkt. Die Bürstenwalze ist vorzugsweise aus einzelnen Bürstensegmenten zusammengesetz,
die im Abstand auf einer Welle angeordnet sind. In den Abständen zwischen den einzelnen
Bürstensegmenten werden in einer kompakten Bauweise die Vernebelungsdüsen angeordnet.
[0032] Die erfindunggemäße Vorrichtung umfaßt vorzugsweise Folientransportvorrichtungen,
die Transportriemen aufweisen, die über die Umlenkwalze umgelenkt werden. Als Transportriemen
kommen dann insbesondere O-Ringe in Betracht, die leicht erhältlich und montierbar
sind.
[0033] Um der im Bereich der Folientransportvorrichtung befindlichen abgelösten Folie eine
Straffung in Querrichtung zur Transportrichtung zu erteilen, werden Folientransportvorrichtungen
bevorzugt, bei denen die Transportriemen fächerförmig mit in Transportrichtung größerwerdendem
Abstand geführt sind. Dies stellt sicher, daß die abgelöste Folien nicht nur in Transportrichtung
gestrafft und geglättet sind, sondern auch in Querrichtung, so daß mit einer solchen
erfindungsgemäßen Vorrichtung ein äußerst gleichmäßiger und glatter Wickel auf der
Aufwickelwalze erzielt werden kann.
[0034] Gerade bei einer vollautomatischen Betriebsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist es von Nutzen, wenn ein Sensor zur Bestimmung des Durchmessers der Aufwickelwalze
vorgesehen ist. Dieser Sensor kann dazu genutzt werden, den maximalen Beladungsgrad
der Aufwickelwalze zu bestimmen und ein Signal zu erzeugen, das entweder das Bedienungspersonal
alarmiert oder automatisch einen Wechsel der vollbeladenen Aufwickelwalze gegen eine
unbeladene herbeiführt.
[0035] Die Aufwickelwalze selbst besteht vorzugsweise aus einer Welle und einem darauf rotationssymmetrisch
gehaltenen Wickelkern. Zweckmäßigerweise ist dabei der Wickelkern auf der Welle lösbar
befestigt, so daß ein leichtes Austauschen des Wickelkerns möglich ist. Dies eröffnet
dann beispielsweise die Möglichkeit, den Wickelkern aus einem billigen Plastikrohr
herzustellen, daß mitsamt dem Folienwickel weggeworfen werden kann, während die Wickelkernwelle
sofort für den weiteren Betrieb der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verfügung steht.
In diesem Zusammenhang empfiehlt es sich, den Wickelkern mit Hilfe von konischen Zentrierstücken
auf der Welle zu halten, wobei eines der Zentrierstücke auf der Welle fest und das
andere lösbar angeordnet sein kann.
[0036] Wegen der besonders kompakten Bauweise der erfindungsgemäßen Foliensammelvorrichtung
ist diese besonders für einen Einbau in Folienablösevorrichtungen geeignet, die in
einem Arbeitsgang die an der Ober- und Unterseite der Trägerplatte aufgebrachten Abdeckfolien
ablöst.
[0037] Um hierbei möglichst viele baugleiche Teile für die oberhalb und unterhalb der Trägerplattentransportebene
angeordneten Sammelvorrichtungen verwenden zu können, wird bei der Folientransportvorrichtung
unterhalb der Transportebene eine abgewinkelte Führung der Folien entlang ihrem Transportweg
bevorzugt.
[0038] Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im folgenden anhand der Zeichnung
noch näher erläutert.
[0039] Es zeigen im einzelnen:
Fig. 1 Eine perspektivische Ansicht eines Folienablösegeräts mit der erfindungsgemäßen
Foliensammelvorrichtung;
Fig. 2 eine Schnittansicht längs Linie 2-2 in Fig. 1;
Fig. 3 und 4 Detailansichten der Aufwickelvorrichtung mit und 4 wenig- bzw. vollbeladener
Aufwickelwalze;
Fig. 5 und 6 teilweise Ansicht einer Umlenkwalze der Aufwickelvorrichtung;
Fig. 7 eine Schnittansicht durch eine Aufwickelwalze und
Fig. 8 eine schematische Schnittansicht der Aufwikkelvorrichtung.
[0040] Das in Fig. 1 in perspektivischer Ansicht gezeigte Folienablösegerät 10 ist im wesentlichen
aus vier verschiedenen Baugruppen aufgebaut: Einem Einlauftisch 12, einer ersten Ablösevorrichtung
14, einer zweiten Ablösevorrichtung 16 sowie einer weiteren Transportvorrichtung
18 für im Folienablösegerät 10 zu behandelnde Trägerplatten 20.
[0041] An die erste und zweite Ablösevorrichtung 14, 16 schließen sich Folientransportsysteme
22, 23 an, die von der Trägerplatte 20 abgelöste Folien 25, 26 zu einer ersten bzw.
einer zweiten Aufwickelvorrichtung 28, 29 befördern.
[0042] Bei den zu behandelnden Trägerplatten 20 handelt es sich beispielsweise um Leiterplatten,
die beidseitig mit einem Fotolack beschichtet sind, der wiederum durch eine Schutzfolie
abgedeckt ist. Diese Leiterplatten gelangen in das Folienablösegerät in einem Verfahrensstadium,
in dem der Fotolack bereits belichtet ist. Vor der eigentlichen Entwicklung der Foto
schicht müssen die Schutzfolien abgezogen werden, da bei der Entwicklung die unbelichteten
Teile des Fotoresistlacks abgelöst werden, wobei dadurch die darunterliegende Kupferschicht
für den folgenden Ätzprozeß freigegeben wird.
[0043] Die erfindungsgemäße Aufwickelvorrichtung bzw. das zugehörige Verfahren zur Entsorgung
der Folienabfälle ist nicht auf die Anwendung der hier beschriebenen Folienablösevorrichtungen
14 und 16 beschränkt, sondern kann an beliebige Konstruktionen zur Folienablösung
von Trägerplatten angebaut werden.
[0044] Die mit der Folie an Ober- und Unterseite versehenen Trägerplatten 20 gelangen über
den Einlauftisch 12 in das eigentliche Folienablösegerät 10. Der Einlauftisch wird
durch Förderwalzen 30 gebildet, die eine Transportebene für die Trägerplatten 20
definieren.
[0045] Am Ende des Einlauftischs 12 sind parallel zu den Förderwalzen 30 Schleppwalzen 32
angeordnet, die federnd auf der Trägerplatte 20 aufliegen und dieser eine definierte
Führung geben.
[0046] An den Einlauftisch 12 schließt sich die erste Ablösevorrichtung 14 an, bei der
ein aus Umlenkwalzen 34, 35 und Gummibändern 36 gebildetes Gegenlager die Leiterplatten
20 auf derselben Transportebene wie der Einlauftisch 12 weiterführt. Auf der zum
Gegenlager 38 gegenüberliegenden Seite der Transportebene ist die erste Ablösevorrichtung
14 angeordnet, die im wesentlichen aus einer Abziehwalze 40, einer Bürstenwalze 42
und einer Hochdruckdüsenstrahlvorrichtung 44 besteht.
[0047] Die Abziehwalze 40 ist parallel zur Umlenkwalze 34 des Gegenlagers 38 angeordnet
und liegt auf der Oberseite der Trägerplatte 20 federnd an. Die Abziehwalze 40 wird
vorzugsweise mit einem Gummibelag ausgestattet, der eine Shorehärte A von ca. 40 aufweist,
so daß ein schonender Transport der Leiterplatte 20 gewährleistet ist. Die Bürstenwalze
42 rotiert entgegengesetzt der Transportrichtung der Leiterplatten 20 und ist so oberhalb
der Transportebene angeordnet, daß zwischen der Leiterplattenoberfläche und dem Umfang
der Bürstenwalze 42 ein Abstand zwischen 0 und 4 mm besteht. Dieser Abstand ist deshalb
notwendig, weil die Bür stenwalze 42 in Transportrichtung gesehen an einer Stelle
angeordnet ist, an der die Trägerplatte 20 bereits keinen Schutzfilm mehr aufweist,
so daß die empfindliche Fotolackschicht unter Umständen durch die Bürstenfasern
43 zerkratzt werden könnte Die Bürstenwalze selbst erstreckt sich quer zur Transportrichtung
über die gesamte Breite des Folienablösegeräts 10 und trägt auf einer Welle 46 längs
der Welle im Abstand angeordnete Bürstensegmente 47.
[0048] Ebenfalls über die ganze Breite des Folienablösegeräts 10 erstreckt sich die Hochdruckdüsenvorrichtung
44, bei der im Abstand an einer Versorgungsleitung 49 flachstrahlende Hochdruckdüsen
50 angeordnet sind.
[0049] Vorzugsweise wird die Hochdruckdüsenvorrichtung 44 so angeordnet, daß ihre Düsen
50 zwischen den Bürstensegmenten 47 der Bürstenwalze 42 angeordnet sind, so daß sich
eine sehr kompakte Bauweise ergibt. Die Hochdruckdüsen 50 sind bezüglich ihrer Strahlrichtung
so angeordnet, daß sie mit der stromabwärts liegenden Transportebene der Leiterplatten
20 einen spitzen Winkel bilden, der vorzugsweise 45 ± 10 ° beträgt.
[0050] Der aus den Hochdruckdüsen 50 austretende Hochdruckstrahl 52 trifft auf die Trägerplatte
20 im Bereich der Umlenkwalze 35 oder zwischen den Umlenkwalzen 35 und 34.
[0051] Die von den Hochdruckdüsen abgehobene und abgelöste Schutzfolie 25 der Trägerplatte
20 wird von dem durch den Flüssigkeitsstrahl gebildeten Flüssigkeitskeil sowie durch
die gegenläufig rotierende Bürstenwalze gegen die Abziehwalze 40 umgelenkt bis sich
die Folie 25 an der Abziehwalze 40 anlegt. Dabei wandert der Punkt, an dem die Ablösung
der Folie von der Trägerplatte 20 stattfindet, stromaufwärts in Transportrichtung
gesehen bis die Folie 25 gänzlich an der Abziehwalze 40 anliegt. An die Abziehwalze
40 schließt sich das Folientransportsystem 22 an, das im wesentlichen aus zwei Riementransportsystemen
53, 54 besteht.
[0052] Die Abziehwalze 40 dient für das Riementransportsystem 53 gleichzeitig als untere
Umlenkwalze, über die auf freilaufenden Röllchen die Transportriemen 56 geführt sind.
Am oberen Ende des Riementransportsystems 53 werden die Transportriemen 56 durch eine
obere Umlenkwalze 58 umgelenkt und laufen zurück zur Abziehwalze 40. Die Transportriemen
56 werden auf der oberen Umlenkwalze 58 wiederum über Röllchen geführt, die jedoch
hier drehfest mit der Welle der Umlenkwalze verbunden sind, so daß die Transportriemen
56 über die obere Umlenkwalze antreibbar sind.
[0053] Gegenüber zu der durch das Riementransportsystem 53 gebildeten Transportebene für
die Schutzfolien 25 ist das Riementransportsystem 54 angeordnet, das zusammen mit
dem Riementransportsystem 53 die Folie aus dem Bereich der Ablösevorrichtung 14 entfernt.
[0054] Das Riementransportsystem 54 ist ebenfalls aus zwei Umlenkwalzen 59, 60 sowie Transportriemen
61 gebildet. Die Transportgeschwindigkeit der Transportriemen 56 und 61 ist identisch
und wird vorzugsweise etwas höher gewählt als die Transportgeschwindigkeit der Trägerplatten
20, wodurch eine Straffung der Folie in Transportrichtung erreicht werden kann.
[0055] Bevorzugt werden die Transportriemen 56, 61 von den Riementransportsystemen in einer
fächerförmigen Weise geführt, wobei die Abstände zwischen den Transportriemen in
Transportrichtung breiter werden. Dadurch ist es möglich, auf die Folie in Querrichtung
zur Folientransportrichtung eine Zugkraft auszuüben, so daß die Folie auch in Querrichtung
gestrafft wird. Dies erlaubt, die Folie 25 in völlig gestrafftem Zustand der Aufwickelvorrichtung
28 zuzuführen.
[0056] Etwa mittig der Riementransportsysteme 53, 54 (in Transportrichtung gesehen) ist
ein Sensor 62 angeordnet, der auf das Vorhandensein der Folie 25 im Folientransportsystem
22 anspricht. Der Sensor 62 kann dabei beispielsweise eine Luftdüse, ein optischer
Schalter oder auch ein Ultraschallsensor sein. Mit Hilfe dieses Sensorsignals läßt
sich überwachen, ob eine Schutzfolie von der Trägerplatte in zufriedenstellender
Weise abgelöst wurde oder nicht.
[0057] Das Folientransportsystem 22 führt die Folie 25 der Aufwickelvorrichtung 28 zu, die
an ihrem oberen Ende angeordnet ist.
[0058] Die Aufwickelvorrichtung 28 besteht im wesentlichen aus einer Aufwickelwalze 64 mit
einer Welle 66 und einem Wickelkern 67 sowie einer Bürstenwalze 68 und Vernebelungsdüsen
70. Die Aufwickelwalze 64 und die Bürstenwalze 68 sind beide parallel zur oberen Umlenkwalze
58 des Riementransportsystems 53 angeordnet. Die Welle 66 der Aufwickelwalze 64 wird
seitlich von Gehäusewandungen 72, 73 in Führungsschlitzen 74, 75 verschieblich gelagert.
Die Führungsschlitze sind im wesentlichen Geradführungen, und so angeordnet, daß bei
zunehmendem Radius der Aufwickelwalze, d.h. bei zunehmendem Beladungsgrad mit aufgewickelter
Folie, stets ein umfangsmäßiger Kontakt der drei Walzen 58, 64 und 68 gegeben ist.
Die Führungsschlitze 74, 75 sind vorzugsweise nach oben hin offen, so daß die Aufwickelwalze
bei voller Beladung leicht entnommen und eine leere Aufwickelwalze neu eingesetzt
werden kann.
[0059] Für einen vollautomatischen Betrieb des Folienablösegeräts ist es vorteilhaft, wenn
der Beladungsgrad der Aufwickelwalze 64 durch einen Sensor überwacht wird, von dem
dann ein Signal für einen automatischen Tausch der Aufwickelwalze 64 abgeleitet werden
kann. Im halbautomatischen Betrieb läßt sich von diesem Sensor (in den Figuren nicht
dargestellt), ein Signal zur Infor mation des Bedienungspersonals ableiten, das dann
die voll beladene Aufwickelwalze 64 gegen eine unbeladene austauscht. Die Bürstenwalze
68 ist im wesentlichen so aufgebaut wie die Bürstenwalze 42 der Ablösevorrichtung
14, d.h., sie besteht im wesentlichen aus einer Welle 69, auf der Bürstensegmente
71 im Abstand angeordnet sind. Zwischen diese Bürstensegmente lassen sich dann die
Vernebelungsdüsen 70 anordnen, was eine besonders kompakte Bauweise der Aufwickelvorrichtung
ergibt. Der Übersichtlichkeit halber sind die Vernebelungsdüsen 70 in der Fig. 2
oberhalb der Bürstenwalze 68 angeordnet gezeichnet. Wesentlich ist jedoch in beiden
Fällen, daß der Strahl der Vernebelungsdüsen in etwa radial zu der Aufwickelwalze
64 verläuft, so daß die Ümlenkung der Folie 25 durch die Bürstenwalze 68 durch den
Strahl der Vernebelungsdüsen 70 ergänzt und verstärkt wird.
[0060] Fig. 7 zeigt den Aufbau der Aufwickelwalze im Detail, wobei auf die Welle 66 an beiden
Enden konische Halteteile 76 aufgesetzt sind, deren verjüngtes Teil zur Wellenmitte
hinweist. Von diesen Halteteilen 70 wird ein Rohr 78 als Wickelkern konzentrisch zur
Drehachse der Aufwickelwalze 64 gehalten, was besonders einfach durch die Konizität
der Halteteile erreicht werden kann.
[0061] Bevorzugt wird eines der konischen Halteteile 76 auf der Welle festgelegt, während
das andere verschieblich aufgesetzt ist. In diesem Fall kann bei einer voll beladenen
Aufwickelwalze das verschiebliche Halteteil entfernt werden und der Wickelkern 78
mit der aufgewickelten Abfallfolie entnommen werden. Vorzugsweise wird der Wickelkern
78 aus einem kostengünstigen Kunststoffrohr gebildet sein, so daß der Wickelkern 78
mitsamt der abgezogenen und aufgewickelten Folie weggeworfen werden kann. Um die
Aufwickelwalze 64 wieder betriebsbereit zu machen, ist es lediglich erforderlich,
ein neues Kunststoffrohr oder Wickelkern 78 auf die Welle 66 der Aufwickelwalze 64
zu setzen und das zweite Halteteil 76 wieder auf das Wellenende zu schieben. Danach
kann die Aufwickelwalze 64 wieder in die Führungsschlitze 74, 75 eingesetzt werden.
[0062] In Fig. 8 ist schematisch die Orientierung der oberen Umlenkwalze 58 des Riementransportsystems
53, die Bürstenwalze 68 sowie die Aufwickelwalze 64 dargestellt. Die Radien der Umlenkwalze
58 und der Bürstenwalze 68 a und b bleiben während dem Betrieb der Folienablösevorrichtung
10 konstant. Dagegen variiert der Radius c der Aufwickelwalze 64. Die Führungsschlitze
74, 75 sind nun so angeordnet, daß die geometrische Drehachse der Aufwickelwalze 64
sich auf einer Fläche bewegt, die näherungsweise eine Ebene ist, die sicherstellt,
daß der umfangsmäßige Kontakt der Aufwickelwalze 64 mit den Walzen 58 und 68 während
der gesamten Betriebsdauer gegeben ist. Die Aufwickelwalze 64 besitzt selbst keinen
eigenen Antrieb, sondern wird als Schleppwalze zu der oberen Umlenkwalze 58 betrieben.
Dies stellt sicher, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Aufwickelwalze 64 stets gleich
der Transportgeschwindigkeit des Folientransportsystems 22 ist, die ja von der Umfangsgeschwindigkeit
der oberen Umlenkwalze 58 des Folientransportsystems 22 bestimmt wird.
[0063] Die obere Umlenkwalze 58 des Riementransportsystems 53 ist vor allem bei dem Einsatz
der Aufwickelvorrichtung in Folienablösegeräten mit einer Hochdruckstrahlablösung
mit einer gewissen Struktur ausgestattet und nicht glatt. Dies hat den Vorteil, daß
die Adhäsion der benetzten Folie an die obere Umlenkwalze 58 verringert wird, da
die strukturierte Walze eine kleinere Oberfläche für die Adhäsion der Folie zur Verfügung
stellt. Hierbei bietet es sich an, ohne jedoch zwingend notwendig zu sein, der Umlenkwalze
eine Kreuzbandstruktur gemäß Fig. 5 zu geben oder sie mit einer Quer- und Längsrillenstruktur
gemäß Fig. 6 auszustatten. Ebenfalls günstig ist eine Noppenstruktur auf der Oberfläche
der Umlenkwalze 58. Entscheidend ist jeweils, daß die Fläche, auf der die Folie 35
auf der Umlenkwalze 58 direkt aufliegt, verringert wird. Ein zusätzlicher Effekt kann
mit der Strukturierung der Oberfläche der Walze 58 dadurch erreicht werden, daß man
die Bürstenwalze 68 etwas näher an die Umlenkwalze 58 heranrückt, so daß die Bürstenfasern
in die Vertiefungen der Oberflächenstruktur der Umlenkwalze 58 eingreifen und dort
sicher die Folie von der Oberfläche der Umlenkwalze 58 abheben, so daß die Folie
nicht zu der eigentlichen Ablösevorrichtung 14 zurücktransportiert wird.
[0064] An die erste Ablösevorrichtung 14 schließt sich in Transportrichtung die zweite Ablösevorrichtung
16 an, die diesmal unterhalb der Transportebene der Leiterplatten 20 angeordnet ist.
Prinzipiell ist der Aufbau der zweiten Ablösevorrichtung und des zugehörigen Folientransportsystems
zusammen mit der ebenfalls zugeordneten Aufwickelvorrichtung 29 derselbe wie bei der
ersten Ablösevorrichtung mit Folientransportsystem 22 und Aufwickelvorrichtung 28.
[0065] Durch die geometrisch andere Anordnung ergeben sich jedoch einige Abweichungen, die
im folgenden noch genauer beleuchtet werden. Aus der spiegelbildlichen Anordnung ergibt
sich die Notwendigkeit der Anordnung eines Gegenlagers 80 oberhalb der Transportebene,
in dem Bereich, in dem der Hochdruckstrahl der Hochdruckdüsen auf die Leiterplatte
20 trifft. Der Aufbau des Gegenlagers 80 ist im wesentlichen identisch mit dem des
Gegenlagers 38.
[0066] Die eigentliche Ablösevorrichtung 16 ist identisch aufgebaut wie die erste Ablösevorrichtung
14, so daß hier auf die dortige Beschreibung verwiesen werden kann. Unterschiede ergeben
sich allerdings bei dem Folientransportsystem 23, das die abgelöste Folie in etwa
vertikal nach unten aus dem Bereich der Folienablösevorrichtung 16 abtransportiert.
[0067] Das Folientransportsystem 23 ist in ähnlicher Weise wie das Folientransportsystem
22 aus Riementransportsystemen 82, 83, 84 aufgebaut, wobei jedoch das Riementransportsystem
84 in etwa im rechten Winkel zu dem Riementransportsystemen 82, 83 angeordnet ist,
wodurch die Folie ebenfalls in etwa in rechten Winkel aus der durch die Riementransportsysteme
82, 83 gebildeten Transportebene für die Folie umgelenkt wird. Am Ende des Riementransportsystems
84, auf dem die Folie 26 liegend transportiert wird, ist in ähnlicher Weise wie beim
Transportsystem 22 eine Aufwickelvorrichtung 29 angeordnet, die wiederum im wesentlichen
aus einer Aufwickelwalze 85, einer Bürstenwalze 86 und Vernebelungsdüsen 88 besteht.
Hier wird nun der Vorteil der anderen Führung der Transportrichtung für die Folien
26 gegenüber dem der Folie 25 deutlich, da jetzt am Ende des Riementransportsystems
84 die Aufwickelvorrichtung 29 in genau der gleichen Weise angeordnet und ausgebildet
sein kann, wie bei der Folienaufwickelvorrichtung 28. Die dort gemachten Ausführungen
gelten deshalb ebenfalls für die Aufwickelvorrichtung 29.
[0068] Allgemein zu bemerken ist noch zu beiden Folientransportvorrichtungen, daß vorzugsweise
an jeder Stelle, an der die Folie von einer Transportvorrichtung oder einem Transportmittel
zum anderen übergeben wird, insbesondere auch bei Umlenkungen, Abweiser angeordnet
werden, die verhindern, daß die Folie sich beispielsweise um eine der Bürstenwalzen
wickelt oder aber von den Riementransportsystemen im Kreis geführt wird.
[0069] Stromabwärts der zweiten Ablösevorrichtung schließt sich dann die Transportvorrichtung
18 an, die die nun beiderseits von der Schutzfolie befreite Leiterplatte 20 dem nächsten
Verarbeitungsprozeß zuführt.
[0070] Im folgenden sei nun der Funktionsablauf des Folienablösegeräts mit der erfindungsgemäßen
Aufwickelvorrichtung beschrieben. Da die Aufwickelvorrichtung 28 und 29 im wesentlichen
identisch ausgebildet sind, beschränkt sich die folgende Beschreibung auf die Ablösung
der an der Oberseite der Trägerplatte 20 befindlichen Folie 25.
[0071] Die Leiterplatten 20 werden vereinzelt über den Einlauftisch 12 in die eigentliche
Ablösevorrichtung 14 eingefördert, wobei in dem Einlaufbereich über einen (nicht dargestellten)
Sensor die Leiterplattenvorderkante detektiert wird. Sobald die Leiterplatten eine
Position erreicht haben, in der die Vorderkante der abzulösenden Folie 25 in den Wirkbereich
der Hochdruckstrahldüsen 50 gelangt, wird die Hochdrucksprühvorrichtung 44 mit den
flachstrahlenden Düsen angeschaltet und diese heben mit ihren Hochdruckstrahlen die
vordere Kante der Folie 25 von der Leiterplatte 20 ab, wobei sich ein Flüssigkeitskeil
zwischen der Folie 25 und der Leiterplatte 20 bildet, der sich unter dem Einfluß des
Hochdruckstrahls 52 weiter stromaufwärts verschiebt und dabei die Folie 25 weiter
von der Leiterplatte 20 ablöst. Der Ablöseprozeß wird durch die Bürstenwalze 42 unterstützt,
die umfangsmäßig knapp oberhalb der Oberfläche der Leiterplatte 20 angeordnet ist,
um einerseits keine Verletzung der nun ungeschützt vorliegenden Fotolackschicht zu
bewirken, und um andererseits den bereits in Ansätzen abgelösten Folienanfang der
Folie 25 ergreifen und in Richtung zur Abziehwalze 40 lenken zu können.
[0072] Das Hochdrucksprühen wird nach kurzer Zeit, d.h. nach wenigen Sekunden, bereits ausreichen,
um ein Abheben der Vorderkante der Abdeckfolie zu sichern und auf Niederdruck umgeschaltet,
da im folgenden Ablöseprozeß in der Regel ein Flüssigkeitsdruck von 2 bis 3 bar ausreichend
ist, um den Ablöseprozeß der Folie 25 von der Leiterplatte 20 zu gewährleisten. Die
Bürstenwalze 40 legt die Folie 25 um die Abziehwalze 40, wobei durch die vorhandene
Feuchtigkeit und Benetzung der Folie 25 eine Adhäsion der Folie an der Abziehwalze
40 entsteht, so daß auch die Abziehwalze, die bevorzugt federnd auf der Leiterplattenoberfläche
aufliegt, den Ablöseprozeß der Folie 25 von der Leiterplatte 20 von diesem Augenblick
an unterstützt. Der Ablösepunkt der Folie liegt nun ziemlich genau in der Ebene, in
der die Abziehwalze 40 die Oberfläche der Leiterplatte 20 berührt. Zwischen der Folie
25 und der Leiterplattenoberfläche bildet sich nach wie vor der besagte Flüssigkeitskeil.
[0073] Durch das Umschalten von Hochdruck auf Niederdruck läßt sich die Flüssigkeitsmenge,
die bei dem Ablöse prozeß verbraucht wird, wesentlich reduzieren, so daß die Abflüsse
des Folienablösegeräts 10 relativ klein gehalten werden können. Um die untere Ablöse-
und Aufwickelvorrichtung von dem Spritzwasser aus der oberen Ablösevorrichtung zu
schützen, ist unterhalb der Ablösevorrichtung 14 und oberhalb der Aufwickelvorrichtung
29 ein Spritzblech 94 montiert, das den überwiegenden Teil der aus den Düsen 50 austretenden
Flüssigkeit direkt zum Abfluß des Geräts leitet.
[0074] Die Abziehwalze wird vorzugsweise mit derselben Umfangsgeschwindigkeit betrieben,
wie dies der Transportgeschwindigkeit der Leiterplatten entspricht. Demgegenüber
wird die Umfangsgeschwindigkeit der Bürstenwalze, die gegensinnig zur Transportrichtung
angetrieben ist, betragsmäßig bis zum zweifachen schneller sein als die Transportgeschwindigkeit
der Leiterplatten selbst, um so die über die Abziehwalze laufende Folie glattzustreichen
und zu straffen.
[0075] Im weiteren Verlauf des Ablöseprozesses wird dann die Folie 25 zwischen den Riementransportsystemen
53, 54, deren Transportgeschwindigkeit bevorzugt wiederum größer als die Transportgeschwindigkeit
der Leiterplatten 2u gewählt wird, jedoch mindestens so groß sein muß wie die Umfangsgeschwindigkeit
der Bürstenwalze 42, der Aufwickelwalze 64 zugeführt. Durch die ansteigende Transportgeschwindigkeit
wird eine Zugkraft auf die Folie in Transportrichtung ausgeübt, so daß die Folie
ohne Falten quer zur Transportrichtung bei der Aufwickelwalze 64 ankommt. In Längsrichtung
kann eine Faltenbildung weitgehend dadurch verhindert oder beseitigt werden, indem
man die Riementransportsysteme 53, 54 so ausbildet, daß die Transportriemen 56, 61
fächerförmig, in Transportrichtung gesehen, auseinanderlaufen, so daß Zugkräfte quer
zur Transportrichtung auf die Folie ausgeübt werden. Mit diesen Vorkehrungen wird
sichergestellt, daß die Folie in absolut glattem Zustand der Aufwickelvorrichtung
28 zugeführt wird, so daß sich ein sehr gleichmäßiger Wickel auf der Aufwickelwalze
64 ergibt.
[0076] Sobald der letzte Bereich der Abdeckfolie von der Leiterplatte abgelöst ist, wird
die Flüssigkeitszufuhr zu den Düsen 50 gänzlich abgestellt, so daß möglichst wenig
Flüssigkeit bei der Ablösung der Folien verbraucht wird.
[0077] Die Folie passiert den Sensor 62, wodurch der Steuerung der Gesamtanlage signalisiert
wird, daß der Ablöseprozeß der Schutzfolie 25 an der Oberseite der Leiterplatte
2u zufriedenstellend abgelaufen ist.
[0078] Die Bürstenwalze 68 leitet die am oberen Ende des Folientransportsystems 22 ankommende
Folie 25 zur Aufwickelwalze 64 um.Bevorzugt wird die Bürstenwalze 68 wiederum mit
einer etwas höheren Umfangsgeschwindigkeit betrieben als es der Folientransportgeschwindigkeit
im Folientransportsystem 22 entspricht, so daß die Bürstenwalze 68 die Folie 25 an
der Aufwickelwalze 64 anreibt.
[0079] Mit zunehmendem Beladungsgrad wird die Aufwickelwalze 64 in der Führung 74, 75 schräg
nach oben hin ausweichen, wobei jedoch die Neigung der Führung 74, 75 so gewählt
ist, daß stets ein Berührungskontakt der drei Walzen 58, 64, 68 gegeben ist, so daß
die Funktion der jeweiligen Walzen während dem ganzen Prozeßablauf sichergestellt
ist (vergl. hierzu insbesondere die Fig. 3 und 4).
[0080] In Fig. 8 ist schematisch die Anordnung der Walzen 58, 68, 64 mit ihren Radien a,
b und c. gezeigt. Die Führung 74, 75 für die Aufwickelwalze 64 mit ihrem variablen
Radius c ist so gegen die Ebene geneigt, in der die geometrischen Drehachsen der Umlenkwalze
58 und der Bürstenwalze 68 liegen, daß der Abstand der geometrischen Drehachse der
Aufwickelwalze zur Umlenkwalzenachse stets gleich a + c beträgt und der entsprechende
Abstand zur Bürstenwalze stets b + c beträgt. Die geometrische Drehachse der Aufwickelwalze
64 bewegt sich zwar nicht auf einer ebenen Fläche, bei dem gezeigten Radienverhältnis
a zu b in Fig. 8 jedoch kann man in dem durch die Führung 74, 75 definierten Bereich
in guter Näherung eine Ebene annehmen, so daß die Führung 74, 75 für die Welle 66
ohne Nachteil für die Funktionsfähigkeit der Aufwickelvorrichtung geradlinig ausgebildet
sein kann. Entsprechendes gilt na türlich auch für die Aufwickelvorrichtung 29 unterhalb
der Transportebene der Trägerplatten.
[0081] Der Beladungsgrad der Aufwickelwalze 64 kann durch einen weiteren Sensor (nicht dargestellt)
überwacht werden, um davon ein Signal abzuleiten, das entweder das Bedienungspersonal
veranlaßt, die voll beladene Aufwickelwalze 64 gegen eine unbeladene auszutauschen
oder aber um einen automatischen Austauschmechanismus in Gang zu setzen.
[0082] Wie bereits zuvor erwähnt, findet im Prinzip der gleiche Vorgang auch unterhalb
der Transportebene der Leiterplatten 12 statt. Auch dort wird von den Hochdruckdüsen
die vordere Kante der Folie 26 abgehoben und von der entsprechenden Bürstenwalze dem
Folientransportsystem 23 zugeführt. Nach einer Umlenkung durch das Riementrasportsystem
84 gelangt die Folie wiederum zu einer Aufwickelvorrichtung, hier der Aufwickelvorrichtung
29. Im Bereich der Riementransportsysteme 82, 83 ist ein Sensor 92 angeordnet, der
analog zum Sensor 62 auf das Vorhandensein einer Folie anspricht und dessen Signal
an die Steuerung der Gesamtanglage weitergeleitet wird.
[0083] Die Auswertung der Signale der beiden Sensoren 62 und 92 ermöglicht die Kontrolle
über die korrekte Behandlung, d.h., das vollständige Abziehen der Schutzfolien auf
der Ober- und Unterseite der Leiterplatte 20, so daß solche Platten aus dem weiteren
Entwicklungsprozeß ferngehalten werden können, bei denen die Abdeckfolien nicht korrekt
entfernt worden sind. Die Signale der Sensoren 62 und 92 lassen sich zu einem Austaktsignal
verknüpfen, das eine Austakt- oder Austragevorrichtung aktiviert, die in den Figuren
nicht dargestellt ist. Über eine solche Austaktvorrichtung können solche Leiterplatten
20 aus dem folgenden Produktionsprozeß ausgetaktet und ausgetragen werden, bei denen
eine Ablösung der Folien nicht ordnungsgemäß erfolgt ist. Dadurch läßt sich der Produktionsprozeß
ohne Störung weiterführen, selbst wenn im Einzelfall eine Folie von der Leiterplatte
nicht oder nur unvollständig entfernt wurde. Der gesamte Vorgang des Ablösens der
Folie samt der Kontrolle der Leiterplatten 20 kann, wie gezeigt, vollautomatisch durchgeführt
werden, so daß kein Eingreifen von Hand notwendig wird, und selbst ein unvollständiges
Ablösen von Abdeckfolien keine Produktionsunterbrechung bedeutet.
[0084] Durch die Verwendung der erfindungsgemäßen Aufwickelvorrichtung zur Entsorgung der
Abfallfolie ist es in idealer Weise möglich, die abfallenden Folien auf kleinstem
Raum zu sammeln und unterzubringen, so daß ohne Wechsel des "Sammelbehältnisses" große
Chargen von Trägerplatten behandelt werden können. Zudem erlaubt die erfindungsgemäße
Aufwickelvorrichtung insbesondere auch in Kombination mit der zuvor beschriebenen
Ablösevorrichtung Produktionsgeschwindigkeiten von bis zu 5 m pro Minute für die Leiterplatten
20. Vorzugsweise wird bei der Folienablösevorrichtung ein schließlich der erfindungsgemäßen
Aufwickelvorrichtung im wesentlichen Kunststoff oder Edelstahl bei der Herstellung
der Einzelteile verwendet, so daß sich eine besonders große Wartungsfreundlichkeit
ergibt.
1. Verfahren zum Sammeln von Folienabfällen bei einer Folienablösevorrichtung, bei
der Abdeckfolien von plattenförmigen Trägern abgelöst werden, mit einer Folientransportvorrichtung,
die die abgelöste Folie einer Foliensammelvorrichtung in einem im wesentlichen glatten
Zustand zuführt, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie am Ende der Folientransportvorrichtung
einer Aufwickelwalze der Foliensammelvorrichtung zugeführt wird, deren Umfangsgeschwindigkeit
mindestens der der Folientransportgeschwindigkeit entspricht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie von der Transportvorrichtung
kommend durch eine Bürstenwalze der Aufwickelwalze zugeführt wird, wobei die Bürstenwalze
gegensinnig zur Aufwickelwalze angetrieben wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie
mit einer Flüssigkeit benetzt und durch Adhäsion an der Aufwickelwalze angeheftet
wird.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die im Bereich der Folientransportvorrichtung befindliche Folie durch quer zur Transportrichtung
wirkende Zugkräfte beim Transport zur Foliensammelvorrichtung geglättet wird.
5. Vorrichtung zum Sammeln von Folienabfällen aus einer Folienablösevorrichtung bei
der Abdeck- oder Schutzfolien von plattenförmigen Trägern abgelöst werden, mit einer
Folientransportvorrichtung, durch die die Folie einer Foliensammelvorrichtung in
einem im wesentlichen glatten Zustand zuführbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß am
Ende der Transportstrecke der Folientransportvorrichtung zur Aufnahme der Folien
eine Aufwickelwalze angeordnet ist, deren Umfangsgeschwindigkeit betragsmäßig mindestens
gleich der Transportgeschwindigkeit der Folientransportvorrichtung ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Aufwickelwalze
eine Bürstenwalze angeordnet ist, die gegensinnig zur Aufwickelwalze antreibbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufwickelwalze mit
ihrer Welle in spaltförmigen Führungen verschieblich gehalten ist, wobei die Aufwickelwalze
mit ihrer Umfangsfläche stets in Berührungskontakt mit der Umlenkwalze und der Bürstenwalze
steht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Umlenkwalze eine strukturierte Oberfläche aufweist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß benachbart
zur Aufwickelwalze Vernebelungsdüsen zur Benetzung der Folie vorgesehen sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Folientransportvorrichtung Transportriemen umfaßt, die über die Umlenkwalze umgelenkt
werden.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Transportriemen
fächerförmig mit in Transportrichtung größer werdendem Abstand geführt sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufwickelwalze eine Welle und einen hierauf rotationssymmetrisch gehaltenen Wickelkern
umfaßt.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern auf der
Welle lösbar befestigt ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern von konischen
Zentrierstücken auf der Welle gehalten ist.