[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Büromaschine, z. B. auf einen Drucker, mit einem
Druckwerk, mit einem Einzelpapiertransport über ein erstes vor und ein zweites hinter
dem Druckwerk liegendes Rollenpaar und mit einem Endlospapiertransport über einen
Traktor.
[0002] Eine derartige, als Drucker ausgebildete Büromaschine ist z. B. durch die EP 0 197
340 A2 bekannt geworden. Der bekannte Drucker besitzt in Durchlaufrichtung des Papiers
vor und hinter dem Druckwerk je ein Rollenpaar mit je einer Antriebs- und je einer
Andrückrolle. Ferner ist ein Traktor vorgesehen für den Transport von Endlospapier,
das im wesentlichen eine gerade Papierlaufbahn aufweist, wobei der Traktor in Schubbetrieb
arbeitet. Dabei sind die vor dem Druckwerk liegenden Andrückrollen des einen Rollenpaares
geöffnet. Für den Einzelpapiertransport ist der Traktor verschwenkt, so daß nunmehr
Einzelblätter über beide Rollenpaare geführt werden können, wobei beide Andrückrollen
an die entsprechenden Antriebsrollen angepreßt sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Büromaschine der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß die bei einer Umstellung des Traktors von Schubbetrieb auf
Zugbetrieb nicht mehr benötigten Andrückrollen der Rollenpaare auf einfache Weise
geöffnet bzw. von ihren Antriebsrollen gelöst werden können. Diese Aufgabe wird dadurch
gelöst, daß der Traktor von einer Schubstellung in eine Zugstellung schwenkbar ist
und zwei Anschläge aufweist, daß die Andrückrollen des ersten Rollenpaares beim Schwenken
des Traktors in die Zugstelllung durch Einwirkung des ersten Anschlages lösbar sind
und daß die an einem Gehäuseschwenkteil angeordneten Andrückrollen des zweiten Rollenpaares
beim Schließen des Gehäuseschwenkteiles durch den in Zugstellung vorstehenden zweiten
Anschlag lösbar sind. Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung werden die genannten
Andrückrollen automatisch durch einfache Verstellung des Traktors von ihren jeweiligen
Antriebsrollen gelöst, so daß nunmehr der Weg für das in Zugstellung zu verarbeitende
Endlospapier durch die Andrückrollen nicht mehr blockiert werden kann. Das automatische
Öffnen erfolgt durch zwei Anschläge, von denen der erste beim Umschwenken des Traktors
auf das erste Rollenpaar und der zweite nach erfolgter Umschwenkung des Traktors
auf das zweite Rollenpaar im Sinne einer Öffnung bzw. Lösung von den jeweiligen Antriebsrollen
einwirkt.
[0004] In Ausgestaltung der Erfindung wirkt der erste Anschlag auf ein Hebelgetriebe mit
einer Stange ein, die an ihrem einen Ende über einen einarmigen Drehhebel so mit den
Andrückrollen des ersten Rollenpaares verbunden ist, daß diese bei einer Längsbewegung
geöffnet oder geschlossen werden, und die an ihrem anderen Ende mit dem einen Hebelarm
eines zweiarmigen Drehhebels gelenkig verbunden ist, dessen freier Hebelarm eine geschwungene
Angriffsfläche zum Eingriff des ersten Traktoranschlages aufweist. Der Eingriff des
ersten Anschlages über die geschwungene Angriffsfläche bewirkt eine gleichmäßige und
zuverlässige Betätigung des Hebelgetriebes. Vorzugsweise weist, in weiterer Ausgestaltung,
der einarmige Drehhebel an dem einen Ende der Stange eine abgeflachte Drehwelle auf,
auf der eine Blattfeder unter Druck anliegt, wobei das freie Ende der Blattfeder derart
auf die Lagerung der Andrückrollen einwirkt, daß diese bei Anlage der Blattfeder
am Kreisumfang der Drehwelle geöffnet und bei Anlage am abgeflachten Teil angedrückt
sind. Eine automatische Rückstellung in die Ausgangslage erfolgt dadurch, daß die
Stange des Hebelgetriebes in der Schubposition des Traktors durch eine Feder in ihre
Ausgangslage gezogen wird.
[0005] Eine einfache Möglichkeit zur Öffnung der Andrückrollen des zweiten Rollenpaares
ergibt sich dadurch, daß diese Andrückrollen federnd auf einem Träger angeordnet sind,
der als Papierleitwerk in Traktor-Schubstellung ausgebildet ist und seinerseits drehbar
an dem Gehäuseschwenkteil gelagert ist und der bei geöffnetem Gehäuseschwenkteil über
eine Zugfeder gegen einen Vorsprung des Gehäuseschwenkteiles gedrückt ist. Das Gehäuseschwenkteil
ist in Seitenwandungen des Gehäuses der Büromaschine schwenkbar gelagert und ermöglicht
im geöffneten, d. h. hochgeschwenktem Zustand einen einwandfreien Zugang zu dem Traktor.
Durch die gesonderte Anordnung der Andrückrollen auf einem seinerseits am Schwenkteil
drehbar gelagerten Träger ergibt sich die Möglichkeit, beim Schließen des Gehäuseschwenkteiles
in die Bewegungsbahn der Andrückrollen im Sinne einer Öffnung der Andrückrollen einzuwirken.
Gleichzeitig kann damit die Lage des als Papierleitwerk dienenden Trägers verändert
werden. Eine zuverlässige Öffnung der Andrückrollen in diesem Sinne ergibt sich in
weiterer Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß der Träger mit den Andrückrollen
bei geschlossenem Gehäuseschwenkteil und bei in Zugstellung stehendem Traktor entgegen
der Kraft der Zugfeder durch den zweiten Anschlag ausgelenkt ist, so daß die Andrückrollen
angehoben sind und das Papierleitwerk verstellt ist. Die Andrückrollen des zweiten
Rollenpaares können an der oberen Leitklappe des Papierleitwerkes federnd, z. B. durch
eine Blattfeder, gelagert sein, um einen gleichmäßigen Druck im geschlossenen Zustand
zu erhalten.
[0006] In der Zeichnung ist in Fig. 1 und 2 ein Drucker als Ausführungsbeispiel der Erfindung
schematisch dargestellt. Die Zeichnungen zeigen jeweils eine Seitenansicht des Druckers
mit einem in zwei verschiedenen Stellungen dargestellten Traktor innerhalb des Druckers.
Es sind jeweils nur die für die Erfindung wesentlichen Teile des Druckers dargestellt.
Fig. 1 zeigt den Drucker in einer Schubposition des Traktors,
Fig. 2 zeigt den Drucker in einer Position gemäß Fig. 1, jedoch mit einem hochgeklappten
Gehäuseschwenkteil,
Fig. 3 zeigt den Drucker in einer Zugposition des Traktors.
[0007] Der Drucker besitzt als zentrales Bauteil ein Druckwerk 10 mit einer in den Seitenwandungen
des Gehäuses gelagerten Druckwalze 11. Mit 12 ist der Traktor für den Transport von
Endlospapier bezeichnet, der über Zapfen 13 in den Gehäusewandungen drehbar gelagert
ist und zwei verrastbare Endstellungen einnehmen kann. Die erste Stellung ist die
Schubstellung gemäß Fig. 1 und 2 und die zweite die Zugstellung gemäß Fig. 3. Mit
14 ist ein im Drehpunkt 15 der Gehäusewandungen drehbares Gehäuseschwenkteil bezeichnet,
das beim Hochklappen den Zugang zum Traktor 12 erleichtert. Das Schwenkteil 14 trägt
eine im Punkt 16 drehbare Weiche 17. Diese verstellbare Weiche dient zusammen mit
einem Rollenpaar 18 zur Umlenkung von Einzelpapier bzw. Endlospapier, das vom Druckwerk
10 her gefördert wird.
[0008] Mit 19 ist ein vor dem Druckwerk 10 liegendes Rollenpaar und mit 20 ein hinter dem
Druckwerk 10 liegendes Rollenpaar bezeichnet, wobei 19a, 20a die Antriebsrollen und
19b, 20b die Andrückrollen sind. Die Andrückrollen 20b sitzen auf einem als Papierleitwerk
ausgebildeten Träger 21, der über 22 im Schwenkteil 14 drehbar gelagert ist und im
hochgeschwenkten Zustand des Schwenkteiles 14 von einer Zugfeder 23 gegen einen Vorsprung
24 des Schwenkteiles 14 gedrückt wird.
[0009] In der Schubstellung gemäß Fig. 1 kann durch den Traktor 12 Endlospapier 25 von hinten
zugeführt werden. Das Endlospapier 25 verläuft über die Druckwalze 11, wird dabei
gekrümmt und über das Rollenpaar 20, das Papierleitwerk 21 und das Rollenpaar 18
nach oben fortgeleitet. In dieser Betriebsstellung sind alle Antriebsrollen der Rollenpaare
18, 19. 20 mit angedrückten Andrückrollen in Betrieb. In dieser Stellung des Traktors
können somit auch Einzelpapiere 26 über die Rollenpaare 19, 20 und 18 geführt werden,
wenn der Traktor 12 zur Förderung des Endlospapiers 25 außer Betrieb ist.
[0010] Gemäß Fig. 3 ist der Traktor 12 durch Schwenken in Richtung 27 in seine Zugstellung
umgeschwenkt. In dieser Position wird das von vorn zugeführte Endlospapier 28 von
dem Traktor 12 gezogen und verläßt den Drucker an seiner Rückseite. Dabei müssen die
Andrückrollen 19b, 20b geöffnet, d. h. von den jeweiligen Antriebsrollen 19a, 20a
gelöst sein, damit die Zugbewegung des Traktors nicht behindert wird. Die Andrückrollen
19b werden dadurch gelöst, daß beim Hochschwenken des Traktors 12 ein erster Anschlag
29 des Traktors 12 über ein Hebelgestänge 30 auf die Andrückrollen 19b einwirkt. Dazu
ist eine Stange 31 an einem Ende mit einem zweiarmigen Hebel 32 gelenkig verbunden,
der über 33 im Gehäuse gelagert ist und am freien Hebelarm 32a eine geschwungene Angriffsfläche
34 zum Eingriff des Anschlages 29 aufweist. Bei der Schwenkung des Traktors 12 in
Richtung 27 gleitet der Anschlag 29 auf der Fläche 34, so daß die Stange 31 entgegen
der Kraft einer Feder 31a in Richtung 31b ausgelenkt wird. Damit wird ein einarmiger
Hebel 35 bewegt, der über eine abgeflachte Welle 36 im Gehäuse gelagert ist. Eine
Blattfeder 37 liegt bei Drehung des Hebels 35 entweder an dem kreisförmigen Umfang
oder an der abgeflachten Stelle 36a an. Gemäß Fig. 1 und 2 liegt die Blattfeder 37
an der Abflachung 36a und drückt somit die Andrückrollen 19b gegen die Antriebsrollen
19a. Gemäß Fig. 3 ist durch Drehung des Hebels 35 die Blattfeder 37 angehoben, so
daß die Andrückrollen 19b gelöst sind.
[0011] Die Lösung der hinter dem Druckwerk 10 liegenden Andrückrollen 20b von den zugehörigen
Antriebsrollen 20a erfolgt dadurch, daß zunächst bei hochgeschwenktem Gehäuseschwenkteil
14 (Fig. 2) der Traktor 12 in Richtung 27 in die gemäß Fig. 3 dargestellte Zugstellung
verstellt wird. Dabei wird ein am Traktor 12 angebrachter zweiter Anschlag 38 derart
in die Bewegungsbahn des Schwenkteiles 14 gebracht, daß bei dessen Niederschwenken
das am Schwenkteil 14 drehbare Papierleitwerk 21 mit den daran befestigten Andrückrollen
20b durch diesen Anschlag 38 angehoben wird, wodurch auch die Andrückrollen 20b von
den Antriebsrollen 20a gelöst werden. Damit wird auch gleichzeitig der Weg für den
Transport des Endlospapiers 24 freigemacht, da das Papierleitwerk 21 durch die Drehbewegung
aus der Bahn des Endlospapiers 28 geschwenkt ist.
[0012] Bei der Bauart gemäß der Erfindung wird somit durch eine einfache Ausgestaltung des
Traktors mit zwei geschickt angeordneten Anschlägen erreicht, daß die in der Schubstellung
des Traktors erforderlichen Andrückrollen durch einfaches Hochschwenken des Traktors
in die Zugstellung gelöst werden können. Gleichzeitig kann damit eine Papier leiteinrichtung
aus dem Bereich des Papierlaufes beim Zugbetrieb entfernt werden. Die Lösung der
Andrückrollen einerseits und gegebenenfalls die Änderung der Papierführung erfolgt
somit automatisch durch die Verstellung des Traktors, ohne daß irgendwelche zusätzliche
Bauteile hinzugefügt oder fortgenommen werden müßten. Dies wird allein durch ein geschicktes
und durchdachtes Zusammenwirken zwischen den Anschlägen des Traktors einerseits und
den Andrückrollen andererseits erreicht.
1. Büromaschine, z. B. Drucker, mit einem Druckwerk, mit einem Einzelpapiertransport
über ein erstes vor und ein zweites hinter dem Druckwerk liegendes Rollenpaar und
mit einem Endlospapiertransport über einen Traktor, dadurch gekennzeichnet, daß der Traktor (12) von einer Schubstellung in eine Zugstellung schwenkbar ist
und zwei Anschläge (29, 38) aufweist, daß die Andrückrollen (19b) des ersten Rollenpaares
(19) beim Schwenken des Traktors (12) in die Zugstellung durch Einwirkung des ersten
Anschlages (29) lösbar sind und daß die an einem Gehäuseschwenkteil (14) angeordneten
Andrückrollen (20b) des zweiten Rollenpaares (20) beim Schließen des Gehäuseschwenkteiles
(14) durch den in Zugstellung vorstehenden zweiten Anschlag (38) lösbar sind.
2. Büromaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Anschlag (29) auf ein Hebelgetriebe (30) mit einer Stange (31) einwirkt,
die an ihrem einen Ende über einen einarmigen Drehhebel (35) so mit den Andrückrollen
(19b) des ersten Rollenpaares (19) verbunden ist, daß diese (19b) bei einer Längsbewegung
geöffnet oder geschlossen werden, und die an ihrem anderen Ende mit dem einen Hebelarm
(32b) eines zweiarmigen Drehhebels (32) gelenkig verbunden ist, dessen freier Hebelarm
(32a) eine geschwungene Angriffsfläche (34) zum Eingriff des ersten Traktoranschlages
(29) aufweist.
3. Büromaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der einarmige Drehhebel (35) eine abgeflachte Drehwelle (36) aufweist, auf
der eine Blattfeder (37) unter Druck anliegt, und daß das freie Ende der Blattfeder
(37) derart auf die Lagerung der Andrückrollen (19b) einwirkt, daß die Andrückrollen
(19b) bei Anlage der Blattfeder (37) am Kreisumfang der Drehwelle (36) geöffnet und
bei Anlage am abgeflachten Teil (36a) angedrückt sind.
4. Büromaschine nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stange (31) des Hebelgetriebes (30) beim Eingriff des Anschlages (29) auf
die Angriffsfläche (34) entgegen der Kraft einer Feder (31a) ausgelenkt wird.
5. Büromaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrollen (20b) des zweiten Rollenpaares (20) federnd auf einem Träger
(21) angeordnet sind, der in Traktor-Schubstellung als Papierleitwerk (21) ausgebildet
und seinerseits drehbar (22) an dem Gehäuseschwenkteil (14) gelagert ist und der bei
geöffnetem Gehäuseschwenkteil (14) über eine Zugfeder (23) gegen einen Vorsprung
(24) des Gehäuseschwenkteiles (14) gedrückt ist.
6. Büromaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (21) mit den Andrückrollen (20b) bei geschlossenem Gehäuseschwenkteil
(14) in Zugstellung des Traktors (12) entgegen der Kraft der Zugfeder (23) durch den
zweiten Traktoranschlag (38) ausgelenkt ist, so daß die Andrückrollen (20b) angehoben
sind und das Papierleitwerk (21) aus der Papierleitbahn für den Endlospapiertransport
im Zugbetrieb entfernt ist.
7. Büromaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückrollen (20b) des zweiten Rollenpaares (20) an der oberen Leitklappe
(21a) des Papierleitwerkes (21) federnd (Blattfeder 21b) gelagert sind.