Gebiet der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung einzelner Arten von Drucksachen
und insbesondere ein Verfahren zum Reliefbildformen auf einer Grundlage.
[0002] Die Erfindung kann zur Drucksachenherstellung für Blinde, in der Herstellungstechnologie
von Membraneinrichtungen für die chemische Industrie und Medizintechnik sowie zur
Herstellung von Ziererzeugnissen zum Einsatz kommen.
Vorheriger Stand der Technik
[0003] Es sind Verfahren zum Reliefbildformen auf einem Druckträger mit Hilfe einer Druckform
durch eine Verformung eines Grundlagenwerkstoffs bekannt. Zu diesen Verfahren zur
Herstellung von Blindenschrift- drucken gehören eine Prägung von Zeichnungen und Texten
nach Braille auf Pappe, ein Vakuumformen von thermoplastischen Polymerbogen (Review
of the European Blind, Nr. 4 (46), 1984, Berlin, P.Edman "The Production and Exchange.of
Relief Material in Sweden", p.18-21) und eine kontinuierliche Prägung durch zylindrische
Druckformen (GB, A, 2127746). Auf dem Wege einer Verformung durch einen Reliefstempel
einer Grundlage, und zwar einer halbdurchlässigen Membran aus Fluorkunststoff, stellt
man Membranelemente mit Reliefs her (SU, A, 76604). Eine Reliefgrundlage für Membranelemente
stellt man auch durch ein Warmfließpressen von metallkeramischen Blechen her (SU,
A, 948386, 948387).
[0004] Zu Nachteilen der bekannten angeführten Verfahren zur Reliefherstellung gehören ein
großer Energieaufwand, der zur Verformung des Grundlagenwerkstoffes erforderlich ist,
und eine absolute Unmöglichkeit der Anwendung in Fällen, wenn ein Grundlagenwerkstoff
keine Verformung infolge seiner niedrigen Festigkeit verträgt bzw. wenn eine Verformung
die Funktionstüchtigkeit eines Erzeugnisses, z.B. Membranen, stören kann.
[0005] Es sind Verfahren zum Reliefbildformen auf einer Grundlage bekannt, bei denen das
gesamte reliefbildende Material auf eine Grundlage mit Hilfe einer Druckform aufgetragen
wird. Bei diesen Verfahren befindet sich ein Reliefmaterial im Laufe seiner Übertragung
auf eine Grundlage in einem flüssigformbaren Zustand und als Druckformen dienen gelochte
Schablonen bzw. Siebdruckschablonen (JP, A, 59-17957).
[0006] Der Hauptnachteil dieser Verfahren besteht darin, daß eine Übertragung eines reliefbildenden
Materials auf die Grundlage sehr umständlich ist. Kohäsionskräfte in einem sich in
einem flüssig-formbaren Zustand befindenden reliefbildenden Material sind kleiner,
als Adhäsionskräfte zwischen diesem Material und dessen Kontaktflächen mit einer Druckform
und einer Grundlage. Da ein Dauerkontakt der Druckform mit der Grundlage erforderlich
ist, damit eine Härtung des reliefbildenden Materials in der Druckform selbst sichergestellt
wird, wird dadurch die Leistungsfähigkeit des Verfahrens stark vermindert. Bei Anwendung
der besagten Verfahren zur Herstellung von Blindenschrift-Drucken wird außerdem ein
Nachteil spürbar, der mit Besonderheiten einer taktilen Wahrnehmung einer Reliefabbildung
der Braille schrift im Zusammenhang steht. Zur besseren Wahrnehmung ist eine Halbkugelform
eines Punktreliefs erforderlich, während nach dem bekannten Verfahren ein zylinderförmiges
Relief mit unzureichenden taktilen Eigenschaften formiert wird.
[0007] Es ist ein Verfahren zum Reliefbildformen auf einer Grundlage mit Hilfe eines Polymerstoffes
bekannt, der eine porenbildende Komponente enthält (DE, C, 2529043). Ein ebenes Reliefbild
wird nach der Siebdruckmethode asugeführt, wonach man durch eine Wärmebehandlung eine
Relieferweiterung um eine bestimmte Höhe durch eine Porenbildung erzielt, die im Volumen
des Bildmaterials stattfindet.
[0008] Dieses Verfahren, das als "Kiwoprint" bekannt ist, gilt zur Zeit als das vielversprechendste
zur Herstellung von Blindenschriftdrucken (Review of the European Blind, No. 4 (46),
1984, Berlin, Conclusions and Recommendations of the International Conference on tactile
Representations for the Blind, p.23). Es ist sehr vorteilhaft, wenn Ausgaben mit wenigen
Seiten und in einer mittleren bzw. großen Auflage (Zeitungen, "Dünnzeitschriften")
zu produzieren sind. Für Ausgaben mit einer größeren Seitenanzahl ist aber dieses
Verfahren unzweckmäßig, weil für jede Seite ihre eigene Siebdruckform, gewöhnlich
in der Art einer zylindrischen Schablone herzustellen ist. Für eine längere Aufbewahrung
solcher Schablonen sind große Lagerräume notwendig. Im Ergebnis davon kann man nach
diesem Verfahren auf einmal die gesamte Auflage drucken, was die Möglichkeiten seiner
Anwendung beim Druck von Ausgaben mit vielen Seiten, z.B. von Lehrbüchern vor allem
für Entwicklungsländer, begrenzt. In diesen Ländern ist es unzweckmäßig, Lehrbücher
von Anfang an in großen Auflagen zu drucken, und im Laufe der Entwicklung von Schulen
für Blinde soll ein Nachdruck der Lehrbücher erfolgen.
[0009] Es ist ein Verfahren (DE, B, 2217985) zum Reliefbildformen auf einer Grundlage bekannt,
wonach ein ebenes Reliefbild aus einer klebstoffartigen Masse hergestellt wird, dann
die Grundlage nebst Bild mit einem reliefbildenden thermoplastischen Material, und
zwar mit einem Pulver behandelt wird, man das überschüssige Pulver entfernt und das
zurückgebliebene Pulver geschmolzen wird. Partikel des Pulvers, mittels dessen die
Grundlage nebst Bild behandelt wird, bleiben an der Masse haften, mit der das Bild
ausgeführt worden ist. An Durchschußstellen findet kein Anhaften des Pulvers statt
und es kann durch ein Wegblasen, ein Abschütteln bzw. elektrostatisch entfernt werden.
Eine endgültige Reliefbildung wird durch ein Schmelzen des am Bild anhaftenden Pulvers
gewährleistet. Dieses Verfahren ermöglicht es, polygraphische Einheitsverfahren und
- ausrüstungen, z.B. Sieb-bzw. Tiefdruck auf der Stufe anzuwenden, in der ein ebenes
Bild auf einer Grundlage ausgeführt wird.
[0010] Ein Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß eine feuchte, klebstoffähnliche
Oberfläche eines ebenen Bildes nur eine Pulvermonoschicht festhalten kann. Der übrige
Teil des Pulverstoffes, der auf der Grundlage nicht festgehalten wird, wird gleichzeitig
sowohl von Druchschußstel len, als auch vom Bild selbst entfernt. Aus diesem Grunde
ist die Reliefhöhe sehr begrenzt, wodurch die taktilen Reliefeigenschaften verschlechtert
und die Möglichkeit einer Einstellung der Reliefhöhe erschwert werden. Die Reliefhöhe
wird nach der Wärmebehandlung noch weiter verkleinert, wenn im geschmolzenen Pulver
alle Hohlräume gefüllt werden. Außerdem ist es bei Anwendung dieses Verfahrens schwer,
ein halbkugelförmiges Relief zu erhalten, wodurch dessen taktile Eigenschaften auch
verschlechtert werden.
Offenbarung der Erfindung
[0011] Der Erfindung liegt die Augabe zugrunde, ein Verfahren zum Reliefbildformen auf einer
Grundlage zu entwickeln, mit dessen Hilfe unter Anwendung einer polygraphischen Einheitsausrüstung
ein Reliefbild geformt werden kann, das eine größere Höhe und eine Halbkugelform aufweist.
Dadurch werden taktile Eigenschaften eines Reliefbildes verbessert und der Einstellbereich
der Reliefhöhe erweitert.
[0012] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß man im Verfahren zum Reliefbildformen auf
einer Grundlage, das die Ausführung eines ebenen Reliefbildes auf einer Grundlage
und eine darauffolgende Behandlung der Grundlage nebst Bild durch eine Zusammensetzung
umfaßt, die ein reliefbildendes Material enthält, erfindungsgemäß das ebene Reliefbild
durch Auftragen wenigstens einmal wenigstens einer Zusammensetzung ausführt, die einen
Destabilisator einer Flüssigkeitsdispersion enthält, und eine Behandlung der Grundlage
nebst Bild durch eine Flüssigkeitsdispersion erfolgt, deren disperse Phase als reliefbildendes
Material dient.
[0013] Das Reliefbildformen aus einer Flüssigkeitsdispersion erfolgt infolgedessen, daß
darin das reliefbildende Material im Dispersionsvolumen in der Art einer dispersen
Phase verteilt ist und Partikel der dispersen Phase bei einer entstabilisierenden
Einwirkung auf die Flüssigkeitsdispersion eines Zusammenklebens fähig sind. Man trägt
auf eine Grundlage ein ebenes Reliefbild -mit einer Zusammensetzung auf, die einen
Destabilisator einer Flüssigkeitsdispersion ent hält. Danach findet bei einer Behandlung
der Grundlage mit dem ebenen Bild durch eine Flüssigkeitsdispersion eine Entstabilisierung
deren disperser Phase an den das ebene Bild aufweisenden Grundlagestellen staff. An
Durchschußstellen der Grundlage, die kein durch den Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion
aufgetragenes ebenes Bild aufweisen, bleibt deren disperse Phase in einem unveränderten
Zustand. Dank einem Diffusionsvorgang der Destabilisatorpartikel im flüssigen Dispersionsmedium
entsteht ein dreidimensionales Konzentrationsfeld der Destabilisatorpartikel und findet
eine lokale Entstabilisierung statt, die ein Zusammenkleben der Partikel der dispersen
Phase bewirkt und auf jenen Grundlagenstellen, die das durch den Destabilisator aufgetragene
und durch die Flüssigkeitsdispersion behandelte ebene Bild aufweisen, ein Reliefbild
entsteht.
[0014] Auf diese Weise wird die Reliefgeometrie erstens durch die Geometrie eines durch
eine einen Destabilisator enthaltende Zusammensetzung behandelten ebenen Bildes und
zweitens durch die Geometrie des Volumendiffusionsfeldes der Konzentration der Destabilisatorpartikel
bedingt.
[0015] Es ist zweckmäßig, als Flüssigkeitsdispersion eine wäßrige Polymerdispersion anzuwenden.
Als Polymere werden in diesem Verfahren natürliche, synthetische und künstliche Polymere
und deren Gemische verwendet. Eine disperse Phase können sowohl Polymere, die zu Elastomeren
gehören, als auch verhärtete Polymere, wie auch deren Gemische sein. Dank diesem Umstand
besteht Möglichkeit, einem reliefbildenden Material das breiteste Spektrum der chemischen,
physikalischen und mechanischen Eigenschaften zu verleihen, wodurch die Funktions-
und Gebrauchseigenschaften der Erzeugnisse mit Reliefbildern bestimmt werden. Die
als reliefbildende Stoffe verwendeten Elastomere stellen solche Eigenschaften des
Reliefbildes wie Elastizität und Biegsamkeit sicher. Die in einem verhärteten Zustand
befindlichen Polymere sorgen für solche Eigenschaften des Reliefbildes wie Härte,
Glätte und Verschleißfestigkeit. Es ist zweckmäßig, sich eines Gemisches der besagten
Polymere zu bedienen, wodurch die Sprödigkeit vermindert und ein Bersten des Reliefbildes
im Laufe seiner Schrumpfung auf einer starren Grundlage verhindert wird.
[0016] Es ist zweckmäßig, als Destabilisator der stabilen Flüssigkeitsdispersion einen Elektrolyt
zu verwenden, der die Hauptkomponente einer Zusammensetzung darstellt, mit deren Hilfe
man das ebene Reliefbild herstellt. Für die am meisten verwendeten anionogenen Dispersionen
verwendet man als Destabilisator Salze von zweiwertigen Metallen wie Ba, Ca, Mg und
Fe sowie Stoffe, die Aminogruppen enthalten. Es ist zweckmäßig, als Destabilisator
einer stabilen Flüssigkeitsdispersion Kalziumchloride, Kalziumnitrat bzw. deren Gemische
zu verwenden. Kalziumchlorid und- nitrat sind in der chemischen Industrie weit verbreitete
Stoffe. Ihre Anwendung in der Zusammensetzung, mit deren Hilfe ein ebenes Reliefbild
ausgeführt wird, ist dadurch bedingt, daß diese Kalziumsalze gut und in einem weiten
Bereich in Wasser und in wäßrigalkoholischen Lösungen löslich sind. Außerdem stellen
diese Salze keine toxische Stoffe dar, was für Erzeugnisse mit Reliefbildern wichtig
ist, die mit biologischen Flüssigkeiten in Berührung kommen. Falls eine kationogene
Dispersion zur Ansendung kommt, werden in der Druckzusammensetzung, mit deren Hilfe
das ebene Reliefbild hergestellt wird, als Destabilisator polybasische Säuren, z.B.
Phosphor- bzw. Schwefelsäure verwendet.
[0017] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet die Möglichkeit, Reliefbilder mit verschiedenen
Höhenwerten zu erzielen. Reliefbilder mit einer verschiedenen Höhe können nach drei
Methoden geformt werden:
-durch Ausführung eines Reliefbildes durch eine Zusammensetzung mit einem Destabilisator
unter Variieren der Destabilisatorkonzentration in der Zusammensetzung;
-durch Ausführung eines Reliefbildes durch eine Zusammensetzung mit einem Destabilisator
unter Variieren der Destabilisatorart in der Zusammensetzung;
-durch Ausführung eines Reliefbildes durch eine Zusammensetzung mit einem Destabilisator
unter wiederholter Auftragung ein und derselben Zusammensetzung mit einem Destabilisator
auf die entsprechenden Bildteile.
[0018] Damit der Zusammensetzung mit einem Destabilisator rheologische Eigenschaften verliehen
werden, die den Betriebsarten der Drucktechnologie, z.B. einem Siebdruck entsprechen,
ist es zweckmäßig, in die Zusammensetzung, die den Destabilisator enthält, zusätzlich
ein Verdickungsmittel hinzuzufügen. Ein Verdickungsmittel stellt auch ein Adhäsionsmittel
dar, das eine Verbindung des geformten Reliefs mit dem Druckträger verbessert. Außerdem
kann ein Verdickungsmittel auch die Funktion eines Depots ausüben, das eine Destabilisatorausscheidung
in die Dispersion verlängert.
[0019] Als Verdickungsmittel verwendet man sowohl natürliche als auch synthetische Polymere.
Zu den natürlichen Polymeren gehören Polysaccharide und Eiweißstoffe. Von Polysacchariden
verwendet man Stärke (reine bzw. modifizierte) oder Salze der Alginsäure (Natriumalginat).
Von wasserlöslichen Eiweißstoffen verwendet man als Verdickungsmittel Kaseinalkalisalze,
die als wäßrige Salzlösungen, verdünnte Alkalien und Ammoniaklösungen zur Ansendung
kommen. Als Verdickungsmittel, die zu den synthetischen Polymeren gehören, verwendet
man Methylzellulose auf zweierlei Art: eine wasserlösliche und eine alkalilösliche,
die man durch Glyzerin, Glykole und Polyglykole plastifizieren kann, Oxyäthylzellulose,
die in Warm- und Kaltwasser gut löslich und auch durch Glyzerin und Polyglykole zu
plastifizieren ist, Natriumsalz der Karboxymethylzellulose und Polyvinylalkohol.
[0020] Es ist zweckmäßig, in einer Zusammensetzung, die einen Destabilisator enthält, zusätzlich
einen Farbstoff zu verwenden, weil dies ermöglicht, die Qualität der Reliefbilder
zu kontrollieren. Als Farbstoff verwendet man Nigrosin, Anilinfarbstoffe, Nährmittelfarbstoffe
und Pigmente.
[0021] Es ist zweckmäßig, nach einer Behandlung der Grundlage mit dem Bild der Flüssigkeitsdispersion
diese von den Durchschußstellen zu entfernen, weil an jenen Stellen, an denen das
Reliefbild durch eine Zusammensetzung mit einem Destabilisator aufgetragen worden
ist, ein Relief entsteht und an Durchschußstellen, an denen der Destabilisator fehlt,
kein Relief entsteht. Man entfernt eine Dispersion durch Waschen, Abblasen und nach
anderen bekannten Verfahren. In solchen Fällen, bei denen für ein Erzeugnis Dispersionsspuren
an Durchschußstellen unwesentlich sind, kann man von einem Waschen absehen, weil die
Flüssigkeitsdispersion im Laufe der darauffolgenden Arbeitsgänge selbstätig abfließen
wird.
[0022] Es ist zweckmäßig, nachdem die Grundlage nebst Bild durch eine Flüssigkeitsdispersion
behandelt worden ist, zwecks einer endgültigen Formgebung und zur Strukturierung des
Reliefstoffes die Grundlage mit dem reliefbildenden Material einer Einwirkung von
Wärme oder Ultraviolett- bzw. Gammastrahlung auszusetzen.
[0023] Bei einer Herstellung der Reliefbilder auf einer Grundlage für Einzelerzeugnisse
und eine Produktion in kleinen Auflagen ist es zweckmäßig, auf die Grundlage eine
Zusammensetzung, die einen Destabilisator einer Flüssigkeitsdispersion enthält, mit
einer Feder, einem Flowmaster bzw. einer rohrförmigen Reißfeder aufzutragen. In solchen
Fällen liegt eine Besonderheit der Durchführung des Verfahrens in der Wahl der Zusammensetzung,
die einen Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion enthält, mid der man danach die
Grundlage mit dem ebenen Bild behandelt. Diese Zusammensetzung soll ihren rheologischen
Eigenschaften nach den Parametern der Tinte entsprechen, die beim Zeichnen mit der
Feder, dem Flowmaster bzw. der rohrförmigen Reißfeder verwendet wird.
[0024] Außer einem manuellen Verfahren zur Ausführung eines ebenen Reliefbildes mit Hilfe
der genannten Werkzeuge können vorteilhaft an eine EDV-Anlage angeschlossene Plotter
eingesetzt werden. In diesem Falle kann man nicht nur den Vorgang der Ausführung des
ebenen Bildes mechanisieren, sondern auch durch Aufstellen von Spezialprogrammen den
Bildinhalt unter Anpassung an Besonderheiten des Erzeugnisses korrigieren.
[0025] Auf diese Weise kann man bei Anwendung des Verfahrens für Blinde Orientierungsmittel
vom Typ der Untergrundbahn-, Wohnblock-, Kaufladen-, Hotelschemata, anschauliche Lehrmittel
in Geographie, Anatomie. Botanik und anderen Fächern vorbereiten und vervielfältigen.
[0026] Es ist zweckmäßig, die Zusammensetzung, die einen Destabilisator einer Flüssigkeitsdispersion
enthält, auf die Grundlage durch polygraphische Verfahren aufzutragen. Die polygraphischen
Verfahren weisen hochleistungsfähige Ausrüstungen auf und sind für die größten Auflagen
ausgelegt. Im Laufe des Druckvorgangs überträgt eine Druckform auf die Grundlage eine
kleine Menge Druckzusammensetzung mit einem Destabilisator einer Flüssigkeitsdispersion,
die mit jener Farbmenge vergleichbar ist, die durch die Druckform beim gewöhnlichen
Druck von ebenen Texten und Bildern übertragen wird. Die rheologischen Eigenschaften
der Zusammensetzung mit einem Destabilisator wählt man so aus, daß sie den rheologischen
Eigenschaften der Druckfarbe nahe sind. Die Formgebung des Reliefbildes erfolgt mit
Hilfe einer Ausrüstung, die mit Druckmaschinen in keinem Zusammenhang steht. Dieser
Umstand bietet die Möglichkeit. gegebenenfalls die Arbeitsgänge, in denen das ebene
Reliefbild gedruckt und das Relief gebildet wird, getrennt nach Zeit und Raum auszuführen.
Es ist aber möglich, diese Arbeitsgänge in einem kontinuierlichen Fertigungsablauf
zu vereinigen. Da ein vorhandener Maschinenpark der polygraphischen Technik zur Ausführung
des ebenen Reliefbildes versendent wird, kann das erfindungsgemäße Verfahren in die
Produktion schnell eingeführt werden.
[0027] Die Effektivität der Drucktechnikanwendung zur Ausführung des ebenen Bildes kommt
bei einer richtigen Wahl eines bestimmten Druckverfahrens zur Geltung. Siebdruckanwendung
gibt Vorzüge in Situationen, in denen Drucksachen in kleinen Auflagen schnell herzustellen
sind. Dies betrifft vor allem Drucksachen für Blinde, Versuchsarbeiten bei der Produktion
von Membranelementen und verschiedenen Ziererzeugnissen. Den Seidenrasterdruck verwendet
man sowohl unter Bedingungen einer manuellen Versuchsproduktion als auch bei einer
Serienproduktion unter Anwendung von mechanisierten und automatischen Druckmaschinen.
Infolge der konstruktiven Besonderheiten der Siebdruckformen wird beim Druck des ebenen
Reliefbildes eine ausreichend große Menge der Zusammensetzung mit einem Destabilisator
der Flüssigkeitsdispersion aufgetragen, wodurch danach Reliefs mit einer großen Höhe
bis auf einige Millimeter erzielt werden können. Eine Anwendung des Tiefdruckverfahrens,
das durch eine hohe Produktivität und eine hohe Mechanisierungsstufe gekennzeichnet
ist, ist dann zweckmäßig, wenn nach dem erfindungsgemäßen Verfahren Membranelemente,
Ziererzeugnisse und Drucksachen für Blinde in großen Auflagen herzustellen sind. Eine
Tiefdruckform kann verschiedene Tiefen der Druckelemente aufweisen, wodurch man auf
die Grundlage verschieden Mengen der Druckzusammensetzung im Bereich eines Abzugs
auftragen kann. Dadurch ist es möglich, ein Relief mit einer veränderlichen Höhe bei
einem einstufigen Druck zu erzielen. Eine Anwendung der Mehrfarbendruckverfahren ermöglicht
es, Reliefbilder mit verschiedenen Reliefhöhen sowohl beim Sieb-als auch beim Tiefdruck
zu erzielen. Diese Besonderheit ist bei der Produktion von Drucksachen für Blinde
außerordentlich wichtig. Unterschiede in der Reliefhöhe auf einer Grundlage können
zusätzliche Informationsinhalte tragen, die durch taktile Empfindungen wahrgenommen
werden.
[0028] Die Anwendung der polygraphischen Verfahren bei Ausführung eines ebenen Reliefbildes
beschränkt sich keinesfalls auf den Tief- und Siebdruck, man kann sich auch des Offsetdrucks
und anderer Spezialdruckverfahren, z.B. des indirekten Tiefdrucks, Flachformbuchdruckmaschinen
usw. bedienen. Wenn ebene Bilder auf Grundlagen aus Gewebe ausgeführt werden, ist
es zweckmäßig, Druckeinrichtungen der Textilindustrie, z.B. Zeugdruckmaschinen einzusetzen.
[0029] Es ist zweckmäßig, die Zusammensetzung auf eine Grundlage nach einem polygraphischen
Verfahren unter Anwendung der Lichtsatztechnik aufzutragen.
[0030] Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens beim Einsatz der Lichtsatztechnik
in Verbindung mit Druckausrüstungen bietet die Möglichkeit, für Blinde die schon bestehenden
Datenmengen für Sehende auszunutzen. Diese Möglichkeit beruht auf der Tatsache, daß
eine überwiegende Mehrzahl der Drucksachen für Sehende mit Hilfe von Lichtsatzanlagen
gedruckt wird, bei denen alle Daten im redigierten Zustand in Bibliotheken auf maschinenlesbaren
Datenträgern (Magnetplatten bzw. -bänder, Lochkarten bzw. - streifen) gespeichert
sind. Die Grammatik der Braillesschrift entspricht der Grammatik der Schrift für Sehende
in dieser oder jener Sprache. Folglich können Daten, die in einer herkömmlichen Form
für Lichtsatzanlagen kodiert worden sind, in Daten, die für die Braillesschrift kodiert
werden, ohne Schwierigkeiten übersetzt werden. Mit Hilfe eines solchen Programms kann
es möglich sein, Druckformen für einen ebenen Text nach Braille zu erhalten, die einem
beliebigen Text entsprechen, der in einer Bibliothek maschinenlesbarer Datenträger
für Lichtsatzanlagen gespeichert ist, die für eine Produktion von Drucksachen für
Sehende verwendet werden. Von besonderem Interesse ist dabei die Anwendung der Lichtsatzanlagen
bei Ausführung der personellen Einzelaufträge auf Braillesschrift-Druck bestimmter
Texte.
[0031] Bei Formgebung eines Reliefbildes, das für eine taktile Wahrnehmung durch Blinde
bestimmt ist, wird zweckmäßig als Grundlage, worauf des ebene Reliefbild ausgeführt
wird, Papier, ein papierähnlicher Stoff oder Gewebe verwendet. An diese Grundlagen
werden Anforderungen in bezug auf taktile Eigenschaften der Oberfläche, auf Adhäsionseigenschaften
betreffend die Zusammensetzung mit einem Destabilisator und die Flüssigkeitsdispersion
sowie auf solche Kennwerte wie Verschleißfestigkeit, Feuchtigkeitsbeständigkeit, mechanische
Festigkeit, Preis und Zugänglichkeit gestellt.
[0032] Als Grundlage bei der Produktion von Merkzeichen und Etiketten verwendet man Gewebe
bzw. Geflechte, für die gleichen Zwecke wird auch synthetisches Papier mit Klebschicht
eingesetzt. Außerdem stellt man in Spezialfällen Relieferzeugnisse für Blinde auf
einer Grundlage aus Metall, Holz, Glas, Kunststoff bzw. Leder her.
[0033] Die zweckmäßigsten Sorten synthetischer Papiere zur Anwendung bei der Produktion
von Drucksachen für Blinde nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind die in der UdSSR
produzierten synthetischen Papiere auf Grundlage einer Polyäthylenterephtalatfolie,
synthetisches Papier mit einem einseitigen papierähnlichen Überzug und synthetisches
Papier auf Grundlage einer Polyäthylenterephtalatfolie mit einem zweiseitigen papierähnlichen
Überzug. Von Papieren auf Zellulosebasis paßt am besten ein Papier, das Melamin-Formaldehydharz
enthält, dank dessen dieses Papier in einem feuchten Zustand 30% Festigkeit in bezug
auf den trockenen Zustand beibehält.
[0034] Bei der Produktion der Reliefbilder für Etiketten, Merkzeichen und Zeichnungen zur
Angabe von Farben, Zuschnitten und Maßen der Textilerzeugnisse, die von Blinden getragen
werden, ist es zweckmäßig, als Grundlage Gewebe aus Natur- und Kunstfasen zu verwenden,
auf denen ein Relief gleichzeitig auf den beiden Seiten aufgebaut wird, weil ein Diffusionsfeld
der Destabilisatorkonzentrationen auf den beiden Seiten der Grundlage entstehen kann.
Dieser Umstand verbessert wesentlich den Mechanismus der Verbindung zwischen dem Relief
und der Grundlage, indem eine "Nietwirkung" erzielt wird. Merkzeichen werden auch
zweckmäßig hergestellt, indem man Relieftexte bzw. -sinnbilder auf einem synthetischen
Spezialpapier mit einer Klebschicht druckt, die durch einen Antiadhäsionsüberzug verdekckt
ist. Solche Etiketten werden leicht auf Behälter mit Arzneimitteln, Lebensmitteln,
auf Rücken und Umschläge von Braillesschrift-Büchern, Tonbandkassetten und anderen
Haushaltserzeugnissen übertragen.
[0035] Das erfindungsgemäße Verfahren kann zweckmäßig zum Reliefbildformen der Verteiler-,
Kollektor- und Dichtkonturen von Membranelementen in Einrichtungen zur Trennung von
Fließmedien eingesetzt werden, dabei verwendet man als Grundlage, worauf das ebene
Reliefbild ausgeführt wird, eine selektive Membran. In Einrichtungen zur Trennung
von Fließmedien gehören zu konstruktiven Hauptelementen Kontu ren zur Medienverteilung
über die Membranoberfläche, Kollektorkonturen zur Medienzufuhr zu den Membranen und
Medienableitung sowie Dichtkonturen, während die eigentlichen Membranen als selektive
Trennwände zwischen Fließmedien dienen. Die Reliefhöhe in Einrichtungen zur Medientrennung
liegt in einem Bereich von einigen Dutzenden bis auf einige Hundertstel Mikrometer,
d.h. innerhalb der Möglichkeiten des erfindungsgemäßen Verfahrens. Diese Reliefs bestimmen
eine Hydrogasdynamiksituation.
[0036] Die Anwendung einer selektiven Membran als Grundlage ermöglicht es, das Reliefbild
sowohl auf der einen als auch auf den beiden Membranseiten auszuführen.
[0037] Als Membranstoff verwendet man Polymerisate eines synthetischen und eines natürlichen
Ursprungs, deren Zusammensetzung und Struktur die erforderliche Selektivität gewährleisten.
Es können siliziumorganische, fluororganische Membranen, solche auf Polyamid-,Polyurethan-,
Zellulose- und Kollagengrundlage verwendet werden.
Beste Ausführungsvariante der Erfindung
[0038] Das erfindungsgemäße Verfahren wird wie folgt durchgeführt.
[0039] Man bereitet die Vorlage eines Reliefbildes in der Art eines Textes bzw. einer Zeichnung
vor. Man kann eine Bildvorlage auf Pauspapier oder als eine Fotoschablone vorbereiten.
Bildvorlagen sind auch maschinenlesbare Datenträger (Lochbänder, - karten, Magnetbänder
bzw. -platten).
[0040] Der Inhalt des Bildes, die Dicke und die Art der Linien,die Höhe des zukünftigen
Reliefs üben einen Einfluß auf die Rezepturwahl der Zusammensetzung mit einem Destabilisator,
der Flüssigkeitsdispersion, des Druckverfahrens, einer Druckform und Verfahren einer
Reliefbildung aus.
[0041] Die Wahl der Grundlage hängt direkt von der Zweckbestimmung des Erzeugnisses mit
dem Reliefbild sowie von technologischen Besonderheiten des Vorgangs der Reliefbildung
ab. Zur Herstellung von Blindenschrift-Drucksachen verwendet man synthetisches Papier
mit papierähnlichen Schich ten sowie Papier auf Zellulosegrundlage. Anwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens in der Membrantechnologie sieht vor, daß als Grundlage
selektive Membranen in Blech- bzw. Bandform eingesetzt werden. Für Ziererzeugnisse
verwendet man Metall, Papier, Gewebe, Leder, Glas, Holz usw.
[0042] Die Zubereitung der Zusammensetzung zum Auftragen des Reliefbildes hängt auch von
der Zweckbestimmung des Erzeugnisses ab und besteht darin, daß man den Destabilisator
der Flüssigkeitsdispersion, das Verdickungsmittei und das Lösungsmittel mit folgendem
Komponentenverhältnis in Masse-% vermischt:

Die Anwendung einer Zusammensetzung mit einer Destabilisatorkonzentration über 70
Masse-% hat keinen Zweck, weil eine weitere Konzentrationssteigerung auf die Höhe
des erzielten Reliefbildes praktisch keinen Einfluß hat.
[0043] Der Zusammensetzung zum Auftragen eines ebenen Bildes wird zusätzlich ein Farbstoff,
z.B. Nigrosin hinzugefügt.
[0044] Die zubereitete Zusammensetzung zum Bildauftragen trägt man auf eine Grundlage mit
Hilfe der allgemein bekannten Druckverfahren oder manuell mit Hilfe solcher Werkzeuge
wie Feder, Flowmaster bzw. rohrförmige Reißfeder auf. Die Grundlage mit dem- aufgetragenen
Bild kann man trocknen lassen, damit das Lösungsmittel entfernt wird, wodurch man
eine zeitliche Trennung der Arbeitsgänge erzielt und das Bild vor einer zufälligen
Beschädigung schützt. Falls eine Zusammensetzung mit einem Destabilisator verwendet
wird, der ein leichtflüchtiges Lösungsmittel enthält, kann man von einer Trocknung
absehen.
[0045] Dann behandelt man die Grundlage mit dem aufgetragenen Reliefbild durch die Flüssigkeitsdispersion.
Dieser Arbeitsgang kann durch Eintauchen, Begießen, Aufsprühen und nach einer beliebigen
anderen Methode erfolgen. Die Flüssigkeitsdispersion enthält 15 bis 60 Masse-% einer
dispersen Phase und dementsprechend 40 bis 85 Masse-% eines Dispersionsmediums.
[0046] Die Behandlung der Grundlage mit dem Bild durch die Flüssigkeitsdispersion dauert
von 15 Sekunden bis 5 Minuten. Danach entfernt man die Dispersion von den Durchschußstellen
der behandelten Grundlage. Diesen Arbeitsgang führt man in Bädern mit Leitungswasser,
durch Abblasen mittels Luftstrahl bzw. durch Abschütteln aus. In jenen Fällen, wenn
einem Erzeugnis zusätzliche Eigenschaften, z.B. Wasserabstoßungsfähigkeit bzw. Elastizität
zu verleihen sind, wird von den Durchschußstellen der behandelten Grundlage keine
Flüssigkeitsdispersion entfernt, die an den besagten Stellen als dünne Schicht bleibt.
Dann erfolgt eine Trocknung bei einer Temperatur von 20 C bis 120°C im Laufe von 5
Minuten bis 2 Stunden. Nach der Trocknung kann man das gebildete Relief zusätzlich
behandeln, es mit Lack bzw. Farbe überziehen oder mit Antiadhästionspulvern pudern.
[0047] Zum besseren Verständnis der Erfindung werden konkrete Beispiele ihrer Ausführung
angeführt.
Beispiel 1
[0048] Bei Herstellung von Drucksachen für Blinde druckt man auf einem Papierbildträger
auf den beiden Seiten (nach dem Tiefdruckverfahren) ein Reliefbild, d.h. Punktzeichen
einer Braillesschrift. Als Grundlage verwendet man synthetisches Papier,und zwar Polyäthylenterephtalatfolie
mit auf den beiden Seiten aufgetragenen papierähnlichen Schichten, die aus filmbildenden
Polymerisaten und einem Füllstoff (Titandioxid) bestehen.
[0049] Das Bild wird mit Hilfe der folgenden Zusammensetzung (in Masse-%) gedruckt:

[0050] Die Grundlage mit dem aufgetragenen Reliefbild trocknet man durch Abblasen mit Warmluft
bei einer Temperatur von 60. C im Laufe von 3 Minuten, taucht sie danach in eine Polybutadienstyroldispersion
mit einem Gehalt an disperser Phase von 25 Masse-% ein und hält sie darin im Laufe
von 1 Minute bei 20. C; das gewonnene Erzeugnis wird danach bei 125° C im Laufe von
30 Minuten getrocknet.
[0051] Das Erzeugnis hat Reliefpunkte mit einer Höhe von 0,5 mm, die an der Grundfläche
einen Durchmesser von 1 mm und eine regelmäßige Halbkugelform aufweisen.
Beispiel 2
[0052] Bei Herstellung von Drucksachen für Blinde druckt man auf einem Papierbildträger
auf den beiden Seiten (nach dem Siebdruckverfahren) dasselbe Bild wie im Beispiel
1. Als Grundlage verwendet man synthetisches Papier, das durch Auftragen auf die beiden
Seiten einer Polyäthylenterephtalatfolie von papierähnlichen Schichten hergestellt
wird, die ein Kopolymer und einer Füllstoff (Titandioxyd) enthalten.
[0053] Das Bild wird auf der Grundlage mit Hilfe der folgenden Zusammensetzung (in Masse-%)
gedruckt:

[0054] Als Flüssigkeitsdispersion verwendet man eine Polybutylakrylatdispersion mit einem
Gehalt an disperser Phase von 23 Masse-%. Die Haltezeit der Grundlage mit dem Bild
beträgt 70 Sekunden. Dann bespült man die Grundlage mit dem gebildeten Relief durch
Leitungswasser in Laufe von 5 Minuten, bis die Dispersion von den Durchschußstellen
entfernt wird und läßt bei 125° C im Laufe von 30 Minuten trocknen.
[0055] Das gewonnene Erzeugnis hat Reliefpunkte mit einer Höhe von 0,6 mm.
Beispiel 3
[0056] Bei Herstellung von Drucksachen für Blinde fertigt man Erzeugnisse ähnlich dem Beispiel
1, doch als Grundlage wird Papier aus 100% gebleichten Sulfitzellulosefasern verwendet,
die mit 3% Melaminformaldehydharz geleimt worden sind. Auf der Grundlage druckt man
ein Reliefbild einer Zeichnung, die drei Elementengruppen aufweist, dabei werden Bilder
verschiedener Elementengruppen mit Hilfe von verschiedenen Zusammensetzungen gedruckt,
die sich voneinander durch verschiedene Destabilisatorkonzentrationen unterscheiden.
So enthält die erste Zusammensetzung 11, die zweite 18,4 und die dritte 36,8 Masse-%
Destabilisator, dabei enthalten alle Zusammensetzungen je 8 Masse-% Verdickungsmittel
(Karboxymethylzellulose) und Wasser als Lösungsmittel.
[0057] Das fertige Erzeugnis weist Reliefelemente mit einer Höhe von 0,5, bzw. 0,8 bzw.
1,2 mm auf.
Beispiel 4
[0058] Bei Herstellung von Braillesschrift-Drucksachen für Blinde nach einem polygraphischen
Verfahren unter Anwendung von Lichtsatzanlagen trägt man auf eine Grundlage eine Reliefbild
mit Hilfe einer Druckzusammensetzung auf, die einen Destabilisator enthält. Als Druckträger
verwendet man Polyäthylenterephtalatfolie mit einem zweiseitigen papierähnlichen Überzug,
der ein folienbildendes Polymerisat und Füllstoffe (Titandioxid und Aerosil) enthält.
[0059] Das Bild wird mit Hilfe der folgenden Zusammensetzung (in Masse-%) gedruckt:

[0060] Die Grundlage mit dem aufgetragenen Bild behandelt man danach mit Polybutylakrylatdispersion
mit einem Gehalt an disperser Phase von 25 Masse-% im Laufe von 70 Sekunden. Dann
läßt man das Erzeugnis mit Relief bei 125 C im Laufe von 30 Minuten trocknen. Die
Höhe der Reliefpunkte beträgt 0,5 mm.
Beispiel 5
[0061] Bei Herstellung von Reliefbildern von Verteiler-, Kollektor- und Dichtkonturen von
Membranelementen einer Einrichtung für einen Blutoxygenerator trägt man auf eine Membran
nach dem Siebdruckverfahren eine einen Destabilisator enthaltende Zusammensetzung
auf.
[0062] Als Membran verwendet man silikonisiertes Papier mit einer Oberflächendichte von
45 g/m
2 und einer durchschnittlichen Porengröße von 0,3 bis 0,5 um.
[0063] Das Bild wird mit Hilfe der folgenden Zusammensetzung (in Masse-%) gedruckt:

[0064] Die Membran mit dem aufgetragenen Reliefbild taucht man in 25 Masse-% - Dispersion
eines Naturkautschuks, z.B. "Revultex". Diese Dispersion findet, wie auch der Destabilisator,
in der medizinischen Industrie eine breite Anwendung. Die Membran wird in der Dispersion
im Laufe von 1 Minute und danach an der Luft im Laufe von 30 Sekunden gehalten und
mit Leitungswasser im Laufe von 20 Minuten gespült. Das erhaltene Membranelement wird
an der Luft im Laufe von 15 Minuten getrocknet und einer Wärmebehandlung bei 120`
C im Laufe von 20 Minuten zwecks Reliefhärtung unterzogen.
[0065] Das fertige Membranelement weist ein Relief mit einer Höhe von 0,15 mm auf.
Beispiel 6
[0066] Bei Herstellung von Drucksachen für Blinde wird auf einer Grundlage mit Hilfe einer
Zusammensetzung mit einem Destabilisator ein Bild mittels einer rohrförmigen Reißfeder
ausgeführt. Als Grundlage wird Papier aus 100-% gebleichten Sulfatzellulosefasern
verwendet, die mit 3%-Meiaminformaidehydharz geleimt worden sind.
[0067] Das Bild wird mit Hilfe der folgenden Zusammensetzung (in Masse-%) ausgeführt:

[0068] Als Flüssigkeitsdispersion verwendet man eine Polybutadienstyroldispersion mit einem
Gehalt an disperser Phase von 25 Masse-%. Die Haltezeit der Grundlage mit dem Bild
in der Dispersion beträgt 1 Minute. Danach spült man die Grundlage mit dem geformten
Relief mit Leitungswasser im Laufe von 5 Minuten, bis die Dispersion von den Durchschußstellen
entfernt wird, und läßt bei 125°C im Laufe von 30 Minuten trocknen.
[0069] Das erhaltene Erzeugnis weist Reliefpunkte mit einer Höhe von 0,9 mm auf.
Beispiel 7
[0070] Bei Herstellung von Drucksachen für Blinde wird das Erzeugnis ähnlich dem Beispiel
2 hergestellt, doch als Flüssigkeitsdispersion verwendet man eine Dispersion einer
Polypropylenbenzollösung in Dimethylformamid mit einem Gehalt an disperser Phase von
20 Masse-%.
[0071] Das fertige Erzeugnis weist Reliefpunkte mit einer Höhe von 0,3 mm auf.
Beispiel 8
[0072] Bei Herstellung von Ziererzeugnissen verwendet man die Grundlage, die Zusammensetzung
mit einem Destabilisator und die Flüssigkeitsdispersion, die im Beispiel 2 beschrieben
worden sind. Das Reliefbild führt man mit Hilfe einer Zusammensetzung mit einem Destabilisator
mittels eines Flowmasters aus und läßt an der Luft bei Zimmertemperatur im Laufe von
2 Stunden trocknen, danach führt man an den entsprechenden Bildteilen nochmals das
Reliefbild mit Hilfe derselben Zusammensetzung mit dem Destabilisator aus und trocknet
an der Luft bei Zimmertemperatur im Laufe von 2 Stunden, wonach an den entsprechenden
Bildteilen das Reliefbild zum dritten Mal mit Hilfe derselben Zusammensetzung mit
dem Destabilisator ausgeführt und an der Luft im Laufe von 2 Stunden getrocknet wird.
Dann hält man die Grundlage mit dem Bild in der Flüssigkeitsdispersion im Laufe von
70 Sekunden. Danach spült man die Grundlage mit dem geformten Relief mit Leitungswasser
im Laufe von 5 Minuten, bis die Dispersion von den Durchschußstellen entfernt wird,
und läßt bei 125° C im Laufe von 30 Minuten trocknen. Man erhält ein Ziererzeugnis
(eine Landkarte) mit Reliefbildern, die verschiedene Höhenwerte von 0,6 mm, 1,0 mm
und 1,3 mm aufweisen. Das Erzeugnis wird gefärbt und lackiert.
Beispiel 9
[0073] Ein Erzeugnis wird unter Anwendung der Grundlage und der Flüssigkeitsdispersion hergestellt,
die im Beispiel 2 beschrieben sind. Das Reliefbild wird mit Hilfe einer Feder unter
Anwendung einer Zusammensetzung mit verschiedenen Destabilisatorarten ausgeführt.
[0074] Einen Teil des Bildes auf der Grundlage führt man durch die folgende Zusammensetzung
(in Masse-%) aus:

[0075] Einen anderen Teil des Bildes auf der Grundlage führt man durch die folgende Zusammensetzung
(in Masse-%) aus:

[0076] Den dritten Teil des Bildes auf der Grundlage führt man durch die folgende Zusammensetzung
(in Masse-%) aus:

[0077] Dann hält man die Grundlage mit dem Bild in der Flüssigkeitsdispersion im Laufe von
70 Sekunden, danach wird die Grundlage mit dem geformten Reliefbild mit Leitungswasser
im Laufe von 5 Minuten gespült, bis die Dispersion von den Durchschßstellen entfernt
wird, und läßt bei 125°C im Laufe von 30 Minuten trocknen.
[0078] Man erhält ein Ziererzeugnis mit einem verschieden hohen (0,3, 0,7, 1,2 mm) Reliefbild.
Beispiel 10.
[0079] Ein Ziererzeugnis stellt man unter Anwendung eines Kaprongewebes mit einer Dicke
von 0,1 mm als Grundlage her. Nach dem Siebdruckverfahren führt man auf einer Gewebeseite
ein Bild mit Hilfe der Zusammensetzung (in Masse-%) aus:

[0080] Als Flüssigkeitsdispersion verwendet man eine 20 Masse-%- Rewultexdispersion.
[0081] Die Haltezeit der Grundlage mit dem Bild in der Dispersion beträgt 1 Minute und an
der Luft - 30 Sekunden. Dann läßt man die Grundlage mit dem geformten Relief und einer
dünnen Dispersionsschicht an den Durchschußstellen bei 100°C im Laufe von 20 Minuten
trocknen. Das Erzeugnis hat ein zweiseitiges Relief mit einer Höhe von 0,15 mm auf
jeder Seite und eine wasserabstoßende Oberfläche.
Industrielle Anwendbarkeit
[0082] Die vorgeschlagene Erfindung ermöglicht es, Brailleschrift-Drucksachen für Blinde
herzustellen. Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Reliefbilder weisen
eine hohe Qualität in bezug auf die taktiie Wahrnehmung auf. Die Reliefabrundungen
und die Vielfalt möglicher Oberflächeneigenschaften, zu denen Rauheit und Glattheit,
Härte und Weichheit, Wahl der Höhe, Färbung, Keimfreiheit, Haftfestigkeit auf der
Grundlage und andere Eigenschaften gehören, werden durch ein breites Spektrum von
Polymerisaten sichergestellt, die in Form einer Flüssigkeitsdispersion existieren.
[0083] Von einer großen Bedeutung ist auch jene Tatsache, daß man der Zusammensetzung mit
einem Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion verschiedenartige rheologische Charakteristiken
verleihen kann, die ein ebenes Reliefbild mit beliebigen bekannten Mitteln, nicht
nur nach polygraphischen Methoden, sondern auch mit Hilfe einer Feder, eines Flowmasters,
einer Reißfeder bzw. eines Zerstäubers auszuführen gestatten.
[0084] Die Anwendung des Verfahrens in der Membrantechnologie ermöglicht es, Membranelemente
mit einer optimalen Struktur zu erzielen, die im voraus mit Hilfe einer EDV -Anlage
berechnet wird. Die Anwendung von Elastomerdispersionen bei Herstellung der Membranelemente
stellt ein zuverlässiges Hermetisieren der Membraneinrichtung sicher.
[0085] Das erfindungsgemäße Verfahren bietet auch Gelegenheit, den Druckvorgang durch Lichtsatz
unter automatischer Übersetzung eines herkömmlichen Textes auf einen Braillesschrift-Text
zu automatisieren, wozu man zweckmäßig eine Lichtsatzanlage anwenden kann.
[0086] Das erfindungsgemäße Verfahren weist mehrere technische und wirtschaftliche Vorzüge
auf, die mit seiner Einfachheit, Zuverlässigkeit und einer praktischen Zugänglichkeit
im Zusammenhang stehen. Alle Ausgangsmaterialien, die bei Durchführung des Verfahrens
gebraucht werden, werden in großen Mengen in der modernen Industrie hergestellt, stellen
keine Mangelware dar und sind billig. Die Anwendung der polygraphischen Methoden bei
Durchführung des Verfahrens steigert wesentlich die erreichbaren Auflagenhöhen und
ermöglicht eine Automatisierung des Fertigungsablaufs. Zur Durchführung des Verfahrens
bedient man sich einer vorhandenen Ausrüstung, z.B. Siebdruckmaschinen zum Tiefdruck.
Die zusätzliche Ausrüstung, und zwar Tränkbäder und Trockner, zeichnet sich durch
Einfachheit aus und existiert in vielen modernen Verfahren der Papier- und der Textilindustrie.
[0087] Ein Vorteil des Verfahrens besteht auch darin, daß als Grundlage das breiteste Spektrum
von Stoffen (Papier, Polymerfolien, Gewebe, Holz, Metallfolie, Leder, Glas, Keramik,
Vliese) zur Anwendung kommt. Dieser Stoffbereich der Grundlagenmaterialien macht das
erfindungsgemäße Verfahren für eine Industriefertigung von Ziererzeugnissen in der
Art von Tapeten, Etiketten, Merkzeichen, Stickereiimitationen usw. aussichtsreich.
Die Einfachneit des Verfahrens läßt seine Anwendung auch bei einer individuellen Fertigung
der Ziererzeugnisse zu.
1. Verfahren zum Reliefbildformen auf einer Grundlage, bei dem das ebene Reliefbild
auf der Grundlage ausgeführt wird und danach die Grundlage mit dem Bild mit einer
ein reliefbildendes Material enthaltenden Zusammensetzung behandelt wird,
Dadurch gekennzeichnet, daß man das ebene Reliefbild durch wenigstens einmaliges Auftragen
wenigstens einer Zusammensetzung ausführt, die einen Destabilisator einer Flüssigkeitsdispersion
enthält,
und die Behandlung der Grundlage mit einer Flüssigkeitsdispersion erfolgt, deren disperse
Phase als reliefbildendes Material dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Flüssigkeitsdispersion
eine wäßrige Polymerisatdispersion verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Destabilisator
der Flüssigkeitsdispersion ein Elektrolyt verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennezeichnet, daß als Elektrolyt Kalziumchlorid,
Kalziumnitrat bzw. deren Gemische verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung,
die einen Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion einschließt, zusätzlich ein Verdickungsmittel
enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung,
die einen Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion einschließt, zusätzlich einen
Farbstoff enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man nach
der Behandlung der Grundlage mit dem Bild mit einer Flüssigkeitsdispersion deren Teil
entfernt, der keiner Einwirkung des Destabilisators der Flüssigkeitsdispersion ausgesetzt
worden ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Behandlung der Grundlage mit dem Bild mit einer Flüssigkeitsdispersion das sich auf
der Grundlage befindende reliefbildende Material einer Einwirkung von Wärme oder ultravioletter
bzw. Gammastrahlung unterzogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die
den Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion enthaltende Zusammensetzung mit Hilfe
einer Feder oder eines Flowmasters oder einer rohrförmigen Reißfeder auf die Grundlage
aufträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion enthaltende Zusammensetzung nach einem polygraphischen
Verfahren auf die Grundlage aufgetragen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zusammensetzung
nach einem polygraphischen Verfahren unter Anwendung von Lichtsatzanlagen auf die
Grundlage aufträgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Formen eines Reliefbildes, das zur taktilen Wahrnehmung durch Blinde bestimmt ist,
als Grundlage, auf der das ebene Reliefbild ausgeführt wird, Papier, ein papierähnliches
Material bzw. Gewebe verwendet wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß beim Formen
eines Reliefbildes von Verteiler Kollektor- und Dichtkonturen von Membranelementen
zur Relieftrennung eine selektive Membran verwendet wird.
Geänderte Patentansprüche 1. Verfahren zum Reliefbildformen auf einer Grundlage, bei
dem das ebene Reliefbild auf der Grundlage ausgeführt wird und danach die Grundlage
mit dem Bild mit einer ein reliefbildendes Material enthaltenden Zusammensetzung behandelt
wird,
dadurch gekennzeichnet, daß man das ebene Reliefbild durch wenigstens einmaliges Auftragen
wenigstens einer Zusammensetzung ausführt, die einen Destabilisator einer Flüssigkeitsdispersion
enthält,
und die Behandlung der Grundlage mit einer Flüssigkeitsdispersion erfolgt, deren disperse
Phase als reliefbildendes Material dient.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als .Flüssigkeitsdispersion
eine wäßrige Polymerisatdispersion verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Destabilisator
der Flüssigkeitsdispersion ein Elektrolyt verwendet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Elektrolyt Kalziumchlorid,
Kalziumnitrat bzw. deren Gemische verwendet werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung,
die einen Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion einschließt, zusätzlich ein Verdickungsmittel
enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zusammensetzung,
die einen Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion einschließt, zusätzlich einen
Farbstoff enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man nach
der Behandlung der Grundlage mit dem Bild mit einer Flüssigkeitsdispersion deren Teil
entfernt, der keiner Einwirkung des Destabilisators der Flüssigkeitsdispersion ausgesetzt
worden ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß nach der
Behandlung der Grundlage mit dem Bild mit einer Flüssigkeitsdispersion das sich auf
der Grundlage befindende reliefbildende Material einer Einwirkung von Wärme oder ultravioletter
bzw. Gammastrahlung unterzogen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die
den Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion enthaltende Zusammensetzung mit Hilfe
einer Feder oder eines Flowmasters oder einer rohrförmigen Reißfeder auf die Grundlage
aufträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die den
Destabilisator der Flüssigkeitsdispersion enthaltende Zusammensetzung nach einem polygraphischen
Verfahren auf die Grundlage aufgetragen wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Zusammensetzung
nach einem polygraphischen Verfahren unter Anwendung von Lichtsatzanlagen auf die
Grundlage aufträgt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß beim
Formen eines Reliefbildes, das zur taktilen Wahrnehmung durch Blinde bestimmt ist,
als Grundlage, auf der das ebene Reliefbild ausgeführt wird, Papier, ein papierähnliches
Material bzw. Gewebe verwendet wird.
13. (Veränderter Anspruch). Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Formen eines Reliefbildes von Verteiler-, Kollektor- und Dichtkonturen von
Membranelementen in Einrichtungen zur Fließmedientrennung als Grundlage, auf der ein
ebenes Reliefbild ausgeführt wird, eine selektive Membran verwendet wird.