[0001] Die Erfindung betrifft eine Anziehhilfe zum Anziehen von Strümpfen, insbesondere
Kompressionsstrümpfen.
[0002] Das Anziehen von Kompressionsstrümpfen, sei es mit offener, sei es mit geschlossener
Fußspitze, bereitet große Schwierigkeiten. Wegen der starken, an sich erwünschten
Spannwirkung der Strümpfe besonders im Fußbereich ist praktisch nur ein "Hochrollen"
der Strümpfe möglich, nachdem diese vorher auf "links" gedreht worden sind. Dieser
Vorgang ist außerordentlich mühsam.
[0003] Bisher versucht man sich durch Überziehstrümpfe als Gleithilfe zu bedienen. Diese
Unterziehstrümpfe haben jedoch den Nachteil, daß sie nach dem Anziehen der Kompressionsstrümpfe
wieder entfernt werden müssen, so daß eine Verwendung vornherein nur bei Kompressionsstrümpfen
mit offener Fußspitze möglich ist.
[0004] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Ausziehhilfe zum Anziehen von
Strümpfen, insbesondere Kompressionsstrümpfen zu schaffen.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine gestellartige Ausbildung mit
wenigstens vier mit im wesentlichen gleichem Abstand voneinander angeordneten, sich
im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden Streben, deren eine Enden über einen
ersten Bügel und deren andere Enden über einen zweiten Bügel miteinander verbunden
sind, wobei der erste Bügel im wesentlichen halbkreisförmig mit einem der Strumpfweite
entsprechenden Durchmesser und der zweite Bügel im wesentlichen U-förmig mit einer
deutlich größeren Weite miteinander verbunden sind.
[0006] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich dadurch aus, daß die Ebenen der
beiden Bügel im wesentlichen rechtwinklig zu der Erstreckung der Streben verläuft.
[0007] Bevorzugt ist eine Ausbildung, bei der die Streben L-förmig sind.
[0008] Weiter wird vorgeschlagen, daß die Streben längenverstellbar ausgebildet sind.
[0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich aus durch ein Paar von an den zweiten
Bügel angesetzte, im wesentlichen parallel zu den L-förmigen Streben verlaufende
Griffstreben. Diese Griffstreben können an ihrem oberen Abschnitt nach außen abgewinkelt
ausgebildet sein.
[0010] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, in
der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert wird. Dabei
zeigt:
Fig. 1 eine Frontansicht der Anziehhilfe;
Fig. 2 eine Draufsicht der Anziehhilfe; und
Fig. 3 eine Seitenansicht der Anziehhilfe.
[0011] Die Anziehhilfe besteht aus vier L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16, deren stehende
Schenkel in etwa parallel zueinander verlaufen und deren liegende Schenkel in einer
gemeinsamen Ebene paarweise voneinander weg weisend angeordnet sind.
[0012] Die freien Enden der stehenden Schenkel der L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 sind
über einen etwa halbkreisförmigen ersten Bügel 18 miteinander verbunden, dessen Durchmesser
etwa der Weite des anzuziehenden Strumpfes entspricht. Die freien Enden der liegenden
Schenkel der L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 sind über einen U-förmigen zweiten
Bügel 20 miteinander verbunden, dessen Weite deutlich größer ist als die Weite des
ersten Bügels 18.
[0013] Der erste Bügel 18 und der zweite Bügel 20 verlaufen jeweils in einer zu den Streben
10, 12, 14, 16 rechtwinkligen (zueinander also parallelen) Ebene.
[0014] Die stehenden Schenkel der L-förmigen Streben bilden so gemeinsam mit dem ersten
Bügel 18 ein Gerüst einer Halbschale, die liegenden Schenkel der L-förmigen Streben
10, 12, 14, 16 gemeinsam mit dem zweiten Bügel 20 einen Grundrahmen.
[0015] Die Anziehhilfe kann aus Kunststoff, Stahldraht oder dergleichen hergestellt sein.
[0016] Vor Benutzung wird die Anziehhilfe auf eine Unterlage, etwa einen Tisch, gestellt.
Sodann wird der Kompressionsstrumpf mit der Spitze im Inneren des "Halbschalengerüstet"
der Anziehhilfe nach außen über das "Halbschalengerüst" gerollt, bis nur noch der
Fußbereich innerhalb der Hülse liegt. Alsdann wird der Fuß in das Fußteil des Kompressionsstrumpfes
eingesetzt, woraufhin die Vorrichtung seitlich mit den Händen erfaßt wird unter Hindurchgreifen
durch den Abstand zwischen den stehenden Schenkeln der L-förmig ausgebildeten Streben
10, 12, bzw. 14, 16 zum Erfassen der Strümpfe, um dann zum Hochrollen der Strümpfe
am Bein nach oben geführt zu werden.
[0017] Der Abstand der Streben 10 und 12 bzw. 14 und 16 vonein ander ist so gewählt, daß
wenigstens zwei, vorzugsweise aber drei Finger hindurchgreifen können, damit der Strumpfrand
ausreichend erfaßt und hochgerollt werden kann. Der Abstand der beiden inneren Streben
12, 14 voneinander ist so groß, daß die Ferse des Benutzers zwischen diesen hindurchgeführt
werden kann. Der dem Durchmesser des ersten Bügels 18 entsprechende Abstand zwischen
den beiden äußeren Streben 10, 16 ist der Stumpfweite angepaßt und entspricht damit
der Breite des Unterschenkels des Verwenders.
[0018] Zeichnerisch nicht dargestellt ist eine Ausführungsform, bei der die stehenden Schenkel
der Streben 10, 12, 14 längenverstellbar, beispielsweise teleskopisch ausgebildet
ist.
[0019] Der Ausbildung des gemeinsam mit dem liegenden Schenkeln der L-förmigen Streben 10,
12, 14, 16 einen Grundrahmen bildenden unteren Bügels 20 ist unkritisch, dieser dient
lediglich dazu, die unteren Enden der Streben 10, 12, 14, 16 zur Erhöhung der Stabilität
miteinander zu verbinden und ein Aufstellen der Anziehhilfe zum Aufbringen des anzuziehenden
Strumpfes zu ermöglichen.
[0020] Im übrigen richtet sich der Abstand der Streben voneinander und der Durchmesser
des ersten Bügels nach der Weite des anzuziehenden Strumpfes.
[0021] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Anziehhilfe weiter mit einer Paar
von an die Seitenabschnitte des zweiten Bügels 20 angesetzte, im wesentlichen parallel
zu den L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 verlaufende Griffstreben 22, 24 versehen,
die an ihrem oberen Endabschnitt nach außen abgewinkelt ausgebildet sind. Die Vorsehung
derartiger Griffstreben, deren Länge unkritisch ist, die aber vorzugsweise etwas länger
als die Streben 10, 12, 14, 16 sind, erleichtern das Anziehen von Kompressionsstrümpfen
weiter.
[0022] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten
Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen
für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich
sein.
1. Anziehhilfe zum Anziehen von Strümpfen, insbesondere Kompressionsstrümpfen, gekennzeichnet
durch eine gestellartige Ausbildung mit wenigstens vier mit im wesentlichen gleichem
Abstand voneinander angeordneten, sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden
Streben (10, 12, 14, 16), deren eine Enden über einen ersten Bügel (18) und deren
andere Enden über einen zweiten Bügel (20) miteinander verbunden sind, wobei der
erste Bügel (18) im wesentlichen halbkreisförmig mit einem der Strumpfweite entsprechenden
Durchmesser (D) und der zweite Bügel (20) im wesentlichen U-förmig mit einer deutlich
größeren Weite miteinander verbunden sind.
2. Anziehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebenen der beiden
Bügel (18, 20) im wesentlichen rechtwinklig zu der Erstreckung der Streben (10, 12,
14, 16) verlaufen.
3. Anziehhilfe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben
(10, 12, 14, 16) L-förmig ausgebildet sind.
4. Anziehhilfe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben
(10, 12, 14, 16) längenverstellbar ausgebildet sind.
5. Anziehhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Paar
von an die Seitenabschnitte des zweiten Bügels (20) angesetzte, im wesentlichen parallel
zu den L-förmigen Streben (10, 12, 14, 16) verlaufende Griffstreben (22, 24).
6. Anziehhilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Endabschnitt
der Griffstreben (22, 24) nach außen abgewinkelt ausgebildet ist.