(19)
(11) EP 0 332 837 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89101992.9

(22) Anmeldetag:  05.02.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4A47G 25/90
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR GB IT NL

(30) Priorität: 15.03.1988 DE 3808557
25.03.1988 DE 3810047

(71) Anmelder: Wilkens, Claus-Dieter
D-28307 Bremen (DE)

(72) Erfinder:
  • Wilkens, Claus-Dieter
    D-28307 Bremen (DE)

(74) Vertreter: Goddar, Heinz J., Dr. et al
FORRESTER & BOEHMERT Franz-Joseph-Strasse 38
80801 München
80801 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Anziehhilfe für Kompressionsstrümpfe


    (57) Anziehhilfe zum Anziehen von Strümpfen, insbesondere Kompressionsstrümpfen, gekennzeichnet durch eine ge­stellartige Ausbildung mit wenigstens vier mit im we­sentlichen gleichem Abstand voneinander angeordneten, sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden Streben (10, 12, 14, 16), deren eine Enden über einen ersten Bügel (18) und deren andere Ende über einen zwei­ten Bügel (20) miteinander verbunden sind, wobei der er­ste Bügel (18) im wesentlichen halbkreisförmig mit einem der Strumpfweite entsprechenden Durchmesser (D) und der zweite Bügel (20) im wesentlichen U-förmig mit einer deutlich größeren Weite miteinander verbunden sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Anziehhilfe zum Anziehen von Strümpfen, insbesondere Kompressionsstrümpfen.

    [0002] Das Anziehen von Kompressionsstrümpfen, sei es mit offe­ner, sei es mit geschlossener Fußspitze, bereitet große Schwierigkeiten. Wegen der starken, an sich erwünschten Spannwirkung der Strümpfe besonders im Fußbereich ist praktisch nur ein "Hochrollen" der Strümpfe möglich, nachdem diese vorher auf "links" gedreht worden sind. Dieser Vorgang ist außerordentlich mühsam.

    [0003] Bisher versucht man sich durch Überziehstrümpfe als Gleithilfe zu bedienen. Diese Unterziehstrümpfe haben jedoch den Nachteil, daß sie nach dem Anziehen der Kom­pressionsstrümpfe wieder entfernt werden müssen, so daß eine Verwendung vornherein nur bei Kompressionsstrümpfen mit offener Fußspitze möglich ist.

    [0004] Der Erfindung liegt damit die Aufgabe zugrunde, eine Ausziehhilfe zum Anziehen von Strümpfen, insbesondere Kompressionsstrümpfen zu schaffen.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch eine ge­stellartige Ausbildung mit wenigstens vier mit im we­sentlichen gleichem Abstand voneinander angeordneten, sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden Streben, deren eine Enden über einen ersten Bügel und deren andere Enden über einen zweiten Bügel miteinander verbunden sind, wobei der erste Bügel im wesentlichen halbkreisförmig mit einem der Strumpfweite entsprechen­den Durchmesser und der zweite Bügel im wesentlichen U-­förmig mit einer deutlich größeren Weite miteinander verbunden sind.

    [0006] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich da­durch aus, daß die Ebenen der beiden Bügel im wesentli­chen rechtwinklig zu der Erstreckung der Streben ver­läuft.

    [0007] Bevorzugt ist eine Ausbildung, bei der die Streben L-­förmig sind.

    [0008] Weiter wird vorgeschlagen, daß die Streben längenver­stellbar ausgebildet sind.

    [0009] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel zeichnet sich aus durch ein Paar von an den zweiten Bügel angesetzte, im wesentlichen parallel zu den L-förmigen Streben verlau­fende Griffstreben. Diese Griffstreben können an ihrem oberen Abschnitt nach außen abgewinkelt ausgebildet sein.

    [0010] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung erläutert wird. Dabei zeigt:

    Fig. 1 eine Frontansicht der Anziehhilfe;

    Fig. 2 eine Draufsicht der Anziehhilfe; und

    Fig. 3 eine Seitenansicht der Anziehhilfe.



    [0011] Die Anziehhilfe besteht aus vier L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16, deren stehende Schenkel in etwa parallel zu­einander verlaufen und deren liegende Schenkel in einer gemeinsamen Ebene paarweise voneinander weg weisend an­geordnet sind.

    [0012] Die freien Enden der stehenden Schenkel der L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 sind über einen etwa halbkreis­förmigen ersten Bügel 18 miteinander verbunden, dessen Durchmesser etwa der Weite des anzuziehenden Strumpfes entspricht. Die freien Enden der liegenden Schenkel der L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 sind über einen U-­förmigen zweiten Bügel 20 miteinander verbunden, dessen Weite deutlich größer ist als die Weite des ersten Bü­gels 18.

    [0013] Der erste Bügel 18 und der zweite Bügel 20 verlaufen je­weils in einer zu den Streben 10, 12, 14, 16 rechtwink­ligen (zueinander also parallelen) Ebene.

    [0014] Die stehenden Schenkel der L-förmigen Streben bilden so gemeinsam mit dem ersten Bügel 18 ein Gerüst einer Halb­schale, die liegenden Schenkel der L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 gemeinsam mit dem zweiten Bügel 20 einen Grundrahmen.

    [0015] Die Anziehhilfe kann aus Kunststoff, Stahldraht oder dergleichen hergestellt sein.

    [0016] Vor Benutzung wird die Anziehhilfe auf eine Unterlage, etwa einen Tisch, gestellt. Sodann wird der Kompressi­onsstrumpf mit der Spitze im Inneren des "Halbschalenge­rüstet" der Anziehhilfe nach außen über das "Halbscha­lengerüst" gerollt, bis nur noch der Fußbereich inner­halb der Hülse liegt. Alsdann wird der Fuß in das Fuß­teil des Kompressionsstrumpfes eingesetzt, woraufhin die Vorrichtung seitlich mit den Händen erfaßt wird unter Hindurchgreifen durch den Abstand zwischen den stehenden Schenkeln der L-förmig ausgebildeten Streben 10, 12, bzw. 14, 16 zum Erfassen der Strümpfe, um dann zum Hoch­rollen der Strümpfe am Bein nach oben geführt zu werden.

    [0017] Der Abstand der Streben 10 und 12 bzw. 14 und 16 vonein­ ander ist so gewählt, daß wenigstens zwei, vorzugsweise aber drei Finger hindurchgreifen können, damit der Strumpfrand ausreichend erfaßt und hochgerollt werden kann. Der Abstand der beiden inneren Streben 12, 14 vo­neinander ist so groß, daß die Ferse des Benutzers zwi­schen diesen hindurchgeführt werden kann. Der dem Durch­messer des ersten Bügels 18 entsprechende Abstand zwi­schen den beiden äußeren Streben 10, 16 ist der Stumpf­weite angepaßt und entspricht damit der Breite des Un­terschenkels des Verwenders.

    [0018] Zeichnerisch nicht dargestellt ist eine Ausführungsform, bei der die stehenden Schenkel der Streben 10, 12, 14 längenverstellbar, beispielsweise teleskopisch ausgebil­det ist.

    [0019] Der Ausbildung des gemeinsam mit dem liegenden Schenkeln der L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 einen Grundrahmen bildenden unteren Bügels 20 ist unkritisch, dieser dient lediglich dazu, die unteren Enden der Streben 10, 12, 14, 16 zur Erhöhung der Stabilität miteinander zu ver­binden und ein Aufstellen der Anziehhilfe zum Aufbringen des anzuziehenden Strumpfes zu ermöglichen.

    [0020] Im übrigen richtet sich der Abstand der Streben vonei­nander und der Durchmesser des ersten Bügels nach der Weite des anzuziehenden Strumpfes.

    [0021] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die An­ziehhilfe weiter mit einer Paar von an die Seitenab­schnitte des zweiten Bügels 20 angesetzte, im wesentli­chen parallel zu den L-förmigen Streben 10, 12, 14, 16 verlaufende Griffstreben 22, 24 versehen, die an ihrem oberen Endabschnitt nach außen abgewinkelt ausgebildet sind. Die Vorsehung derartiger Griffstreben, deren Länge unkritisch ist, die aber vorzugsweise etwas länger als die Streben 10, 12, 14, 16 sind, erleichtern das Anzie­hen von Kompressionsstrümpfen weiter.

    [0022] Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfin­dung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombi­nationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.


    Ansprüche

    1. Anziehhilfe zum Anziehen von Strümpfen, insbesondere Kompressionsstrümpfen, gekennzeichnet durch eine ge­stellartige Ausbildung mit wenigstens vier mit im we­sentlichen gleichem Abstand voneinander angeordneten, sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden Streben (10, 12, 14, 16), deren eine Enden über einen ersten Bügel (18) und deren andere Enden über einen zwei­ten Bügel (20) miteinander verbunden sind, wobei der er­ste Bügel (18) im wesentlichen halbkreisförmig mit einem der Strumpfweite entsprechenden Durchmesser (D) und der zweite Bügel (20) im wesentlichen U-förmig mit einer deutlich größeren Weite miteinander verbunden sind.
     
    2. Anziehhilfe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ebenen der beiden Bügel (18, 20) im wesentlichen rechtwinklig zu der Erstreckung der Streben (10, 12, 14, 16) verlaufen.
     
    3. Anziehhilfe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (10, 12, 14, 16) L-­förmig ausgebildet sind.
     
    4. Anziehhilfe nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Streben (10, 12, 14, 16) längen­verstellbar ausgebildet sind.
     
    5. Anziehhilfe nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Paar von an die Seitenabschnit­te des zweiten Bügels (20) angesetzte, im wesentlichen parallel zu den L-förmigen Streben (10, 12, 14, 16) ver­laufende Griffstreben (22, 24).
     
    6. Anziehhilfe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Endabschnitt der Griffstreben (22, 24) nach außen abgewinkelt ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht