[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Neutronenfluß-Meßgerät gemäß Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Ein solches Neutronenfluß-Meßgerät ist durch die DE-OS 30 11 960 bekannt. Bei
diesem bekannten als Teilchennachweisgerät bezeichneten Neutronenfluß-Meßgerät -
auch die Bezeichnungen Neutronendetektor oder Miniatur-Ionisationskammer (Spaltkammer)
sind geläufig - sind zwei rohrförmige Elektroden konzentrisch und mit geringem Abstand
zueinander innerhalb eines Keramik-Gehäuses angeordnet und auf den einander zugewandten
Elektrodenflächen mit einer Spaltstoffbeschichtung versehen. Das Keramik-Gehäuse besteht
insbesondere aus gesintertem Aluminiumoxid. Der zwischen den einander gegenüberstehenden
Elektroden entgegengesetzter Polarität gebildete Ringspalt ist mit einem unter Druck
stehenden Gas gefüllt.
[0002] Ein gattungsgemäßes Neutronenfluß-Meßgerät ist auch der DE-PS 1 195 415 zu entnehmen,
wobei hier nur die die Anode bildende Elektrode mit einem spaltbaren Material beschichtet
ist. In dieser Schrift finden sich auch Hinweise auf geeignete spaltbare Materialien
für die Elektrodenbeschichtung. Erwähnt sind 233 U, 235 U, 238 U, 232 Th, 237 Np,
239 Pu, 241 Pu und 231 Pa. Es findet sich weiterhin ein Hinweis auf das Füllgas, das
insbesondere aus reinem Argon besteht und bei diesem bekannten Neutronen-Meßgerät
unter einem Druck von ca. 15 bar steht. Bei diesem bekannten Neutronenfluß-Meßgerät
ist nur ein einziges Elektrodenpaar (Anode-Kathode) vorgesehen.
[0003] Gemäß der vorliegenden Erfindung wird von der Überlegung ausgegangen, die Empfindlichkeit
von gattungsgemäßen Neutronenfluß-Meßgeräten zu steigern. Insbesondere soll eine
Neutronenempfindlichkeit von 1 cm² erreicht werden, dabei sollen trotzdem durch das
Neutronenfluß-Meßgerät Neutronenflußdichten bis zu 10⁹ cm⁻² s⁻¹ erfaßt werden. Insbesondere
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Neutronenfluß-Meßgerät
zu schaffen, welches bei rohrförmiger, schlanker Bauform eine wesentlich vergrößerte
Elektrodenoberfläche und demzufolge auch eine wesentlich vergrößerte Spaltstoffschicht-Oberfläche
aufweist, ohne daß bei enger und gedrängter Bauweise die Gefahr von Kriechströmen
oder Überschlägen zwischen den benachbarten Elektroden entgegengesetzter Polarität
bestehen würde.
[0004] Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe mit einem Neutronenfluß-Meßgerät gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Patentansprüchen 2 bis
16 angegeben.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß durch
das Bauprinzip der abgestuften, ineinandergeschachtelten Vielfach-Elektroden-Konfiguration
eine wesentliche Steigerung der Neutronenempfindlichkeit erreichbar ist, wobei trotz
geringer Spaltweiten von ca. 0,5 bis 1mm Kriechströme oder Überschläge im Bereich
der Elektrodenenden, also dort wo sie mit dem Kontaktkörper kontaktiert und gegeneinander
durch die Isolierstoffkörper isoliert sind, verhindert werden. Besonders vorteilhafte
Anwendungsfälle für den Erfindungsgegenstand sind die Kernrandinstrumentierung bei
Heizreaktoren, das sind Siedewasserreaktoren nach dem Naturumlaufprinzip, die bis
hinunter zu kleinen Baugrößen von 5 MW
therm in Planung bzw. im Bau sind. Weitere Anwendungen sind Wiederaufarbeitungsanlagen
für abgebrannte Brennelemente oder Nuklear-Kernreaktor-Anlagen allgemein, und zwar
überall dort, wo die Neutronenstrahlung gemessen werden soll, also auch bei Lagern
oder Kompaktlagern für abgebrannte Brennelemente. Das Neutronenfluß-Meßgerät weist
einen für die Fertigungstechnik vorteilhaften modulartigen Aufbau auf, in-dem ein
wesentlicher Teil der Montage-Arbeitsgänge durch Ineinanderstecken der Elektroden,
der Isolierkörper, des Kontaktrohres und der Kontaktkörper bewerkstelligt wird. Weitere,
mit der Erfindung erzielbare Vorteile gehen aus der nachfolgenden Beschreibung zweier
Ausführungsbeispiele hervor, welche in der Zeichnung dargestellt sind und anhand derer
die Erfindung und ihre Wirkungsweise noch näher erläutert werden. In der Zeichnung
zeigt:
FIG 1 einen Längsschnitt durch ein Neutronenfluß-Meßgerät nach der Erfindung, in axial
verkürzter, vereinfachter Darstellung mit Unterteilung in die Figurenteile FIG 1A
und FIG 1B, wobei die Schraffur bei den Elektroden fortgelassen ist;
FIG 2 das rechte Ende des Meßgerätes nach FIG 1B in einem Längsschnitt durch die
Abschlußarmatur in etwas geänderter, mehr detaillierter Darstellung;
FIG 3 den Metall-Keramikkörper des Kabelendverschlusses aus FIG 1A vergrößert im Detail.
[0006] Das Neutronenfluß-Meßgerät nach FIG 1 bis 3, im folgenden abgekürzt Meßgerät genannt,
weist ein als Ganzes mit 1 bezeichnetes, zylindrisches längliches Gehäuse auf und
eine im Inneren des Gehäuses 1 angeordnete, nach außen gasdicht verschlossene Spaltkammer
2. In der Spaltkammer 2 sind eine Mehrzahl von als Ganzes mit E bezeichneten rohrförmigen
Elektroden jeweils mit Ringspalt d₁ konzentrisch zueinander und gegeneinander elektrisch
isoliert sowie mit je einer Plus- bzw. Minus-Polarität kontaktiert angeordnet, und
zwar jeweils in Form eines Anoden-Kathoden-Paares A1-K1, A2-K2 bzw. A3-K3. Die Elektroden
E dieser Anoden-Kathoden-Paare sind wenigstens an einer der einander zugewandten
Elektrodenflächen mit einer Beschichtung aus einem spaltbaren Material versehen. Im
Ausführungsbeispiel ist dafür 235 U mit einer Schichtdicke oder Massenbelegung von
ca. 1,5 mg / cm² auf die Elektroden aufgebracht. Ein bevorzugter Elektrodenabstand
d₁ beträgt 0,5 bis 1 mm. Zur grundsätzlichen Funktion des Meßgeräts ist es erforderlich,
daß wenigstens zwei Elektroden E in Form eines Anoden-Kathoden-Paares vorhanden sind.
[0007] Die Elektroden E unterschiedlicher Polarität, d.h. die Gruppe der Kathoden K1 bis
K3 einerseits und die Gruppe der Anoden A1 bis A3 andererseits, sind durch generell
mit 3 gekennzeichnete Isolierkörper aus keramischem Material gegeneinander isoliert
und auf Abstand gehalten. Dabei handelt es sich um die erwähnten Ringspalte d₁ zwischen
den einander benachbarten Elektroden E und ferner um den Restringspalt d₂, der zwischen
der innersten Elektrode A3 und einem inneren, zentrisch angeordneten Kontaktrohr
4 besteht, welch letzteres noch weiter unten beschrieben wird. Ein bevorzugtes Material
für die Isolierkörper 3 ist eine Al₂O₃-Keramik, wie sie aus dem Stand der Technik
an sich bekannt ist. Zumindest in den Spalträumen der Ringspalte d₁ zwischen den Elektroden
E entgegengesetzter Polarität befindet sich ein unter Druck stehendes Füllgas. Es
ist zweckmäßig, auch weitere Hohlräume, also auch den zum Ringspalt d₂ gehörigen Spaltraum
mit Füllgas zu füllen, um eine zentrale Öffnung zum Beschicken mit Gas zu verwenden.
Als Füllgas kommt insbesondere Edelgas in Frage; im Ausführungsbeispiel ist reines
Argon verwendet, welches unter einem Druck von beispielsweise 5 bar steht. Mit der
ersten Polarität, die mit -P bezeichnet ist und auch Masse-Polarität genannt werden
kann, ist über einen noch zu erläuternden ersten Kontaktkörper K0 die erste Gruppe
der Elektroden K1 bis K3 verbunden, und mit der zweiten Polaritat +P die auch Plus-Polarität
genannt werden kann, ist die andere Gruppe der Elektroden A1 bis A3 auf noch zu erläuternde
Weise über den zweiten Kontaktkörper A0 und das innere Kontaktrohr 4 verbunden.
Die Masse-Polarität -P wird durch den Außenleiter 5.1 eines koaxialen Metallmantelkabels
5 geführt, die Plus-Polarität +P durch die Seele 5.2 dieses Kabels 5, wobei zwischen
der Kabelseele 5.2 und dem Metallmantel 5.1 eine bevorzugt mindestens bis 800 °C
temperaturbeständige, keramische Isolierung in Form eines Isolierstoffmantels 5.3
angeordnet ist. Dieser Isolierstoffmantel 5.3 besteht zweckmäßigerweise aus einem
Mineral wie beispielsweise Al₂ O₃ oder SiO₂. Das Metallmantelkabel 5 ist durch die
eine Stirnwand des Gehäuses 1, in diesem Falle einen axialen Ansatz k01 des ersten
Kontaktkörpers K0 gasdicht nach außen hindurchgeführt, wobei im Axialbereich a₁ des
Ansatzes k01 eine kontaktgebende gasdichte Fügestelle zwischen Metallmantel 5.1 des
Kabels 5 und dem Innenumfang der Durchführungsbohrung 6 vorhanden ist.
[0008] Bei 7 ist auf einer kleinen axialen Teillänge durch verstärkte Linien hervorgehoben,
daß im dargestellten Ausführungsbeispiel die Spaltstoff-Beschichtung an allen Elektroden
E, bis auf die äußerste Elektrode K1, vorgesehen ist, und zwar bei den übrigen jeweils
auf beiden Seiten bzw. an deren Außenumfang und Innenumfang, bis auf die innerste
Elektrode A3, die ihre Spaltstoff-Beschichtung 7 nur an ihrem Außenumfang trägt.
Diese Beschichtung besteht aus 235 U; dieses Element ist für die Messung langsamer
Neutronen als Spaltstoffschicht bei dem dargestellten Meßgerät besonders geeignet.
Grundsätzlich könnten, abhängig vom Anwendungsfall, ob epithermische oder schnelle
Neutronen gemessen werden, auch andere Spaltstoffe, z.B. 232 Th, verwendet werden.
[0009] Die grundsätzliche Wirkungsweise des Meßgerätes ist bekannt: Auf die Spaltstoff-Beschichtung
7 (diese Beschichtung muß man sich über die gesamte axiale Länge der jeweiligen Elektrode
E ausgedehnt vorstellen) auftreffende Neutronen lösen in der Beschichtung Kernspaltreaktionen
aus, und die Spaltprodukte dieser Reaktionen ionisieren das Füllgas, wobei die positiven
Ionen aus dem jeweiligen Spaltraum 2i zur anliegenden Elektrode E mit Minus-Polarität
-P wandern und die negativen Ionen und Elektronen dem entsprechend zur jeweils anliegenden
Elektrode E mit Plus-Polarität +P, womit elektrische Impulse an den jeweiligen Anoden-Kathoden-Paaren
hervorgerufen werden.
[0010] Es sei noch erwähnt, daß die Spaltstoff-Beschichtung 7 auf die jeweiligen Elektroden
E auf elektrolytischem Wege aufgebracht ist; die Erfindung ist indessen auf Elektroden,
die nach einem derartigen Verfahren beschichtet sind, nicht beschränkt. Man erkennt
aus FIG 1, daß - in radialer Richtung gesehen - aufeinander folgende Elektroden E
an ihren axialen Enden jeweils zueinander stufenförmig abgesetzt sind. Im dargestellten
Beispiel ist die Elektrode K3 im Bereich des Gehäuseendes 1a um 15 mm und im Bereich
des Gehäuseendes 1b um 10 mm länger als die innerste Elektrode A3. Die von der Längsachse
x - x des Meßgerätes nach außen gesehen folgende Elektrode A2 ist am Ende 1a 10 mm
und am Ende 1b 15 mm länger als die Elektrode K3, die darauf folgende Elektrode K2
wiederum am Ende 1a 15 mm und am Ende 1b 10 mm länger als die Elektrode A2. Diese
alternierende Längenveränderung an den Enden 1a und 1b setzt sich bei der Elektrode
A1 fort, welche am Ende 1a um 10 mm und am Ende 1b 15 mm länger ist als die vorhergehende
Elektrode K2. Schließlich ist die Außenelektrode K1, welche nicht beschichtet ist
und z.B. aus einer Edelstahllegierung (Inconel) besteht (sie könnte auch aus Titan,
Zirkon oder Aluminium bestehen), in ihrer axialen Länge an beiden Gehäuseenden 1a,
1b bezüglich der vorhergehenden Elektrode A1 vergrößert, wobei ein wesentlicher Teil
a₂₁ dieses Überstandes a₂ im Bereich des Gehäuseendes 1a als Dichtsitz zwischen der
als rohrförmiger Gehäusemantel ausgebildeten Außenelektrode K1 und dem Außenumfang
101 des ersten Kontaktkörpers K0 dient. Dieser Dichtsitz 9a ist sowohl gasdicht als
auch metallischkontaktgebend. Am Gehäuseende 1b dient sinngemäß der Teil a₃₁ des
axialen Überstandes a₃ der Außenelektrode K1 zur Herstellung eines Dichtsitzes 9b
zwischen der Außenelektrode K1 und den Außenumfangsflächen 10.2 eines pilzhutförmigen
Teils 10.1 einer Abschlußarmatur 1b. Die vorerwähnten Längendifferenzen der gegeneinander
abgestuften Elektroden stellen nur ein Beispiel dar; sie können naturgemäß abhängig
von der Betriebsspannung, der Sicherheitsabstände gegen Kriechwege etc. variiert werden.
[0011] In die erläuterte abgestufte Elektroden-Konfiguration sind von ihren beiden axialen
Enden 1a, 1b her entsprechend stufenförmig abgesetzte (schon erwähnte) erste und zweite
metallische Kontaktkörper K0 und A0 eingesetzt. Die Elektroden K1, K2 und K3 der
ersten Polarität -P sind nun mit den umlaufenden Kontaktflächen 101/11, 102 und 103
des ersten Kontaktkörpers K0 kontaktiert, d.h., sie berühren diese umlaufenden Kontaktflächen
auf der axialen Länge der Kontaktflächen metallischkontaktgebend. Im Falle der auf
größtem Durchmesser liegenden Kontaktflächen 101 sind diese mit den weiter unten
erläuterten Umfangsflächenabschnitten 11 identisch, deshalb sind sie mit 101/11 bezeichnet.
Bezüglich der umlaufenden Kontaktflächen 101 ist bereits erläutert worden, daß diese
im Bereich der axialen Teillänge a₂₁ einen Dichtsitz 9a mit zugehörigem Innenumfangsflächen
der Außenelektrode K1 bilden. Die Elektroden A1 bis A3 der zweiten Polarität +P sind
hingegen relativ zum ersten Kontaktkörper K0 unter Einfügung der schon erwähnten Isolierkörper
3, die von außen nach innen gesehen im einzelnen mit 3.1 bis 3.3 bezeichnet sind,
isoliert und jeweils mit Ringspalt d₁ zur jeweiligen Gegenelektrode K1 bis K3 gehalten.
Am anderen axialen Ende 1b der Elektroden-Konfiguration sind die Elektroden A1 bis
A3 der zweiten Polarität +P - so wie am gegenuberliegenden Ende 1a die Elektroden
K1 bis K3 der ersten Polarität -P im Bezug auf den ersten Kontaktkörper K0 - mit einem
entsprechend ausgebildeten zweiten Kontaktkörper A0 kontaktiert, wogegen in diesem
Bereich 1b die Elektroden K1 bis K3 der ersten Polarität -P, so wie diejenigen A1
bis A3 der zweiten Polarität +P am gegenüberliegenden Ende 1a, isoliert unter jeweiliger
Einfügung der Isolierkörper 3.1b bis 3.3b gehalten sind.
[0012] Wie bereits erläutert, ist die bevorzugte Ausführungsform des Meßgeräts diejenige,
bei der von der radial innersten Elektrode A3 bis zur radial äußersten Elektrode
K1 die axiale Elektrodenlänge von Elektrode zu Elektrode stufenförmig zunimmt, weil
in diesem Falle die äußerste Elektrode K1 die längste Elektrode ist, und so als Gehäusemantel
ausgebildet werden kann, mit ihren Dicht- und Kontakt sitzen 9a am Gehäuseende 1a
und 9b am Gehäuseende 1b. Beim letzterwähnten Sitz 9b dient die Kontaktierung nicht
der Übertragung des Meßsignals, sondern dem Dichtsitz der Einbringen des Füllgasses
verwendeten Anschlußarmatur 10. Im einzelnen haben die Kontaktkörper K0, A0 in bevorzugter
Ausführungsform einen - wie dargestellt - etwa tannenbaumartigen, nach innen sich
stufenförmig verjüngenden Querschnitt. Dadurch werden als Ganzes mit 11 bezeichnete
Umfangsflächenabschnitte am Außenumfang des Kontaktkörpers K0 gebildet, welche zusammen
mit den in Radialebenen liegenden Ringschulter- bzw. Stufenflächen 12 die Abstufung
ergeben. Beim zweiten Kontaktkörper A0 sind die den etwa tannenbaumartigen Querschnitt
ergebenden Umfangsflächen-Abschnitte als Ganzes mit 16 und die zugehörigen, in Radialebenen
liegenden Ringschulter- bzw. Stufenflächen mit 17 bezeichnet. Am Kontaktkörper K0
ist bei der äußersten Kontaktfläche 101 die gesamte axiale Länge des Umfangsflächen-Abschnittes
11 ausgenutzt, beim mittleren und beim inneren Umfangsflächen-Abschnitt 11 dagegen
überstreichen die Kontaktflächen 102 bzw. 103 nur einen Teil der axialen Länge der
Umfangsflächen-Abschnitte 11, wogegen die verbleibende axiale Länge zur Positionierung
und Lagerung der Isolierkörper 3.1 bzw. 3.2 dient, welche als Isolierkörper-Ringe
ausgebildet sind und der isolierten Lagerung der jeweiligen Gegenelektrode A1 bzw.
A2 unter Vermeidung von Kriechstrecken in radialer und axialer Richtung dienen. Die
Isolierkörper-Ringe 3.1 und 3.2 liegen jeweils mit einem verdickten Ringkragen 13
an der durch die Abstufung gebildeten Ringschulterfläche 12 des Kontaktkörpers K0
an, wobei zwischen dem Ende der jeweiligen Gegenelektrode A1 bzw. A2 und dem Ringkragen
13 ein axialer Spalt d₃ für die thermische Längendehnung der jeweiligen Gegenelektrode
A1 bzw. A2 gebildet ist. Der innerste Isolierkörper 3.3 ist abweichend von den Isolierkörpern
3.1 und 3.2 ausgebildet; im Axialbereich a₄ entspricht seine Querschnittsform bzw.
seine Gestalt dem Isolierkörperringen 3.1 und 3.2, abgesehen davon, daß er den kleinsten
Durchmesser aufweist. Er ist als Isolierkörperbuchse ausgebildet mit einem langen
tubusförmigen Ansatz 3.3a, welcher die Wand einer zentralen Sacklochbohrung 8 Kontaktkörper
K0 auskleidet, und einer sich vom Mittelteil 3.3c der Isolierkörperbuchse in Richtung
der Gehäuseseite 1b erstreckenden Ringansatz 3.3b, genauso wie der tubusförmige An
satz 3.3a eine geringere Wandstärke hat als der Mittelteil 3.3c. Die Isolierkörperbuchse
ist also mit dem Außenumfang ihres tubusartigen Fortsatzes 3.3a in die Sacklochbohrung
8 des Kontaktkörpers K0 eingepaßt. Mit ihrem Innenumfang und zwar auf der axialen
Länge des Mittelteils 3.3c, des Ringansatzes 3.30 und einem Teilstück des tubusförmigen
Fortsatzes 3.3a liegt die Isolierkörperbuchse am Außenumfang eines verjüngten Endes
4a des schon erwähnten Kontaktrohres 4 an.
Mit ihrem Mittelteil 3.3c ist die Isolierkörperbuchse 3.3, wie gesagt, analog zu den
Isolierkörperringen 3.1 und 3.2 ausgebildet, und sie hat auch, was die Lagerung der
ihre Außenringflächen umgreifenden Gegenelektrode A3 betrifft, eine gleichartige
Funktion. Die Isolierkörperbuchse 3.3 bildet den Abschluß des Kontaktkörpers K0; die
Gegenelektrode A3 ist somit die innerste Elektrode. Das Kontaktrohr 4 hat keine Elektrodenfunktion,
sondern es dient der Verbindung der Elektroden A1 bis A3, welche mit dem Kontaktkörper
A0 auf der anderen Gehäuseseite 1b kontaktiert sind, über einen Multikontaktstecker
15 mit der Kabelseele bzw. dem Innenleiter 5.2 des Metallmantelkabels 5 im Innenraum
des ersten Kontaktkörpers K0, worauf weiter unten noch näher eingegangen wird.
[0013] Der zweite Kontaktkörper A0 am Gehäuseende 1b ist ähnlich wie der erste Kontaktkörper
K0 aufgebaut mit axial von außen nach innen stufenförmig abnehmenden Durchmessern
D1, D2, D3, auf denen die jeweiligen Umfangsflächen-Abschnitte 16 liegen, deren zugehörige
achsnormale Ringschulter-oder Stufenflächen mit 17 bezeichnet sind. Die beiden Isolierkörperringe
3.2b (mittlerer Ring) und 3.3b (innerster Ring) entsprechen in ihrer Querschnittsform
den Isolierkörperringen 3.1 bzw. 3.2 des ersten Kontaktkörpers K0; der Isolierkörper
3.1b mit dem größten Durchmesser dagegen ist ein etwa topfförmiger Isolierkörper,
in welchen der zweite Kontaktkörper A0 mit seinem äußeren dickeren Ende (Durchmesser
D₁) eingesetzt ist.
[0014] Dieser topfförmige Isolierkörper 3.1b ist an seinem Außenumfang vom rohrförmigen
Gehäusemantel oder Kathode K1 umfaßt und gehalten. Die umlaufenden Kontaktflächen
des zweiten Kontaktkörpers A0 sind mit 104 (auf dem Durchmesser D₁), 105 (auf dem
Durchmeser D₂) und 106 (auf dem kleinsten Durchmesser D₃) bezeichnet und in dieser
Reihenfolge mit den Enden der Gegenelektroden A1 bzw. A2 bzw. A3 kontaktiert. Bei
vergleichender Betrachtung der Elektroden-Kontaktierung im Bereich der Gehäuseenden
1a und 1b stellt man fest, daß der Durchmesser D₃ der Kontaktfläche 106 dem Außendurchmesser
des Mittelstücks 3.3c der Isolierkörperbuchse 3.3 gleichen muß, denn die Gegenelektrode
A3 weist an ihren beiden elektrisch kontaktgebend bzw. isoliert gehaltenen Enden naturgemäß
den gleichen Innendurchmesser auf. Dementsprechend ist der Durchmesser D₂ der ringförmigen
Kontaktflächen 105 für die Gegenelektrode A2 am gegenüberliegenden Ende auch als
Außendurchmesser der ringförmigen Anlagefläche am Isolierkörperring 3.2 vorhanden,
und dementsprechend findet sich der Außendurchmesser D₁ der Kontaktflächen 104 für
das hier kontaktierte Ende der Gegenelektrode 1 am anderen Ende 1a wieder am Außenumfang
der Isolierkörperbuchse 3.1, dort, wo das Ende der Gegenelektrode A1 diesen Isolierkörperring
umfaßt. In die zentrische Durchgangsbohrung 18 des zweiten Kontaktkörpers A0, und
zwar auf einem überwiegenden Teil der axialen Länge des Kontaktkörpers A0, ist das
Kontaktrohr 4 mit einem verjüngten Ende 4b kontaktgebend eingepßt. Es wird mithin
eine Potentialverbindung von den drei Gegenelektroden A1 bis A3 über den gemeinsam
von ihnen kontaktierten Kontaktkörper A0 zum Kontaktrohr 4 hergestellt und dieses
Kontaktrohr 4 stellt dann eine Potentialverbindung zur Plus-Polarität +P der Seele
des Kabels 5.2 am anderen Gehäuseende 1a über den schon erwähnten Multikontaktstecker
15 her.
[0015] Bei Betrachtung des Gehäuseendes 1a ist ersichtlich, daß der erste Kontaktkörper
K0 als gasdichte Durchführung für die beiden Anschlußleiter 5.1 und 5.2 der ersten
und der zweiten Polarität -P und +P ausgebildet und hierzu mit der schon erwähnten
zentralen Durchgangsbohrung 6 versehen ist. Der zweite Kontaktkörper A0 weist ebenfalls
eine zentrale Bohrung 18 auf, in welche das zentrale Kontaktrohr 4 kontaktgebend
eingesetzt ist.
Das Kontaktrohr 4 durchdringt zentrisch die Spaltkammer 2, worunter die Summe der
einzelnen Spalträume 2i zwischen den Elektroden verstanden wird, und zwar im Abstand
d₂ zum Innenumfang der innersten Elektrode A3. Das Kontaktrohr 4 ist, wie bereits
erläutert, unter Zwischenschaltung der Isolierkörperbuchse 3.3 am Innenumfang des
ersten Kontaktkörpers K0 elektrisch isoliert abgestützt. Das koaxiale Metallmantelkabel
5 ist auf der axialen Teillänge a₁ durch die zentrale Durchgangsbohrung des ersten
Kontaktkörpers K0 gasdicht und kontaktgebend hindurchgeführt und ist durch den übrigen
Axialbereich der Durchgangsbohrung 6 mit Ringspalt d₄ hindurchgeführt. Es durchdringt
dabei einen relativ dünnwandigen nach innen gerichteten tubusförmigen Ansatz 19 des
Kontaktkörpers KO. Das Metallmantelkabel 5 mündet an seinem inneren Ende mit der abisolierten
zentralen Kabelseele 5.2 in den Innenraum der Sacklochbohrung 14 des ersten Kontaktkörpers
K0 bzw. der Isolierkörperbuchse 3.3 bzw. in den Innenraum ihres tubusförmigen Ansatzes
3.3a. Dort ist die Kabelseele 5.2 über einen noch zu erwähnenden Kabelendverschluß
an den Multikontaktstecker 15 angeschlossen, welch letzterer am Innenumfang des Kontaktrohres
4 mit mehreren Kontaktfingern 15.1 kontaktgebend-elastisch anliegt.
[0016] Der Multikontaktstecker 15 weist mehrere über seinen Umfang verteilte Kontaktfinger
15.1 auf, z.B. vier, von denen in Fig. 1a nur 2 erkennbar sind. Diese Kontaktfinger
15.1 drücken elastisch in radialer Richtung gegen den Innenumfang des Kontaktrohres
4 und erstrecken sich von einem Kontaktfußteil 15.2 durch den Innenraum des tubusförmigen
Ansatzes 3.3a in das zugewandte Ende des Kontaktrohres 4 hinein. Der Kontaktfußteil
15.2 ist auf dieMetallkappe 20.5 des Kabelendverschlusses 20 im Bereich des Innenraumes
der Isolierkörperbuchse 3.3 aufgeschoben und an dieses angeschlossen.
[0017] Im Übergangsbereich der zentralen Durchgangsbohrung 6 des ersten Kontaktkörpers K0
zum Innenraum der Isolierkörperbuchse 3.3 ist der bereits genannte Kabelendverschluß
20 angeordnet. Dieser wird von einem vorgefertigten Metall-Keramikkörper gebildet
(vgl. FIG 3), bevorzugt bestehend aus Al₂ 0₃, welcher in einer zentralen Durchgangsbohrung
von der Kabelseele 5.2 durchdrungen ist, und welcher an seinem Außenumfang von links
nach rechts gesehen Zylindermantelflächen 20.1 größeren Durchmessers, daran anschließend
konische Übergangsflächen 20.2 und daran anschließend Zylindermantelflächen 20.3 kleineren
Durchmessers aufweist, wobei die Zylindermantelflächen 20.1 von einer Metallhülse
20.4 und die Zylindermantelflächen 20.3 von einer Metallkappe 20.5 umgeben sind, die
zusammen mit dem Keramikkörper eine gasdichte Metall-Keramik-Verbindung bilden. Mit
den metallverkleideten Zylindermantelflächen 20.1 ist der Kabelendverschluß 20 dichtend
in das ihm zugewandte Ende des tubusförmigen Ansatzes 19 eingesetzt. Am anderen Ende
ist der Kabelendverschluß 20 mit seiner Metallkappe 20.5 in eine angepaßte zylindrische
Ausnehmung des Kontaktfußteils 15.2 des Vielfach-Kontaktsteckers 15 eingesetzt und
dort verbunden. Zugleich wird die Kabelseele 5.2 durch eine Bohrung des Kabelendverschlusses
geführt und mit der Metallkappe 20.5 verbunden (z.B. durch Schweißen), so daß eine
gasdichte Durchführung der Kabelseele 5.2 vorhanden sowie auch eine mechanisch stabile
Verbindung der Kabelseele 5.2 mit dem Fuß 15.2 des Multikontaktsteckers 15 hergestellt
ist.
[0018] Zurückkommend auf FIG IB sei darauf hingewiesen, daß beide Kontaktkörper A0 und K0
zum Befüllen der Spalträume 2i zwischen den Elektroden E mit Füllgas, insbesondere
Argon, unter Druck mit feinen Schlitzen und/oder Bohrungen versehen sind Axial-radial
verlaufende feine Schlitze, welche beginnend bei der achsnormalen Ebene 21 sich in
Pfeilrichtung f₁ zum verjüngten Ende der Kontaktkörper K0 sowie A0 erstrecken, haben
den Vorteil, daß die Kontaktkörper insgesamt elastischer sind und bei Wärmedehnungen
die auf dem Kontaktkörper sitzenden Isolierstoffkörper 3 und 3b keinen so großen Druckkräften
unterliegen. Es könnten aber auch feine Bohrungen vorgesehen sein, die axial und radial
verlaufen und in die einzelnen Spalträume 2i münden sowie mit dem Raum der Innenbohrung
von K0 und A0 über das Kontaktrohr 4 kommunizieren. In diesen Gesamtraum wird über
einen nur zum Zwecke des Füllens offenen, sonst aber gasdicht verschlossenen Füllkanal
22 und die zentrische Durchgangsbohrung 18 das Füllgas unter Druck eingefüllt. Zum
Füllkanal gehört der Kanalabschnitt 22.1 einer zentralen Öffnung im Boden des topfförmigen
Isolierstücks 3.1b und der Kanalabschnitt 22.2 einer mit einer Auskleidung 23 versehenen
zentrischen Bohrung im Schaftteil 10.3 der Abschlußarmatur 10. Das Befüllen mit Füllgas
erfolgt unter Argongas-Atmosphäre, und nach dem Befüllen wird die Abschlußarmatur
10 im Bereich 10.4 gasdicht verschweißt.
[0019] FIG 2 zeigt deutlicher als FIG 1B, daß die Auskleidung 23 an ihrem inneren Ende mit
der Abschlußarmatur 10, verschweißt ist, siehe die Ringschweißnaht 23.1. Diese röhrchenförmige
Auskleidung 23 hat die Funktion eines Pumpstutzenrohres. Wenn der schaftförmige Teil
10.3 der Abschlußarmatur 10 noch "offen" ist, d.h., die Abschlußkappe 24 noch nicht
auf den Schaft 10.3 aufgesetzt und mittels der Ringschweißnaht 10.4 verbunden ist,
dann kann über einen nicht näher dargestellten Anschlußkopf, welcher auf das Ende
des Auskleidungsröhrchens 23 aufgesetzt wird, über das noch offene Ende (dieses Ende
ist in FIG 1B und FIG 2 im zugequetschten Zustand dargestellt) Argon unter Druck eingefüllt
werden. Ist der erforderliche Gasdruck in der Spaltkammer 2 erreicht, dann kann dieses
konische Ende 23.2 des Auskleidungsröhrchens 23 - noch bei aufgesetztem Anschlußkopf
der Füllstation - zugequetscht werden. Durch Kaltverschweißen wird eine Gasdichtheit
erreicht, so daß der Anschlußkopf abgenommen werden kann und dabei kein Argongas
aus der Spaltkammer 2 entweicht. Daran anschließend wird die Abschlußkappe 24 aufgesetzt
und (wie erwähnt) längs der Schweißnaht 10.4 verschweißt.
[0020] FIG 2 zeigt einige weitere Details im Bezug auf die Gas-Verbindungskanäle und die
Feinschlitzung. Der Radialkanal 25 durchdringt den Kontaktkörper A0 in seinem ungeschlitzten
Bereich, er mündet in den äußersten Spaltraum 2i zwischen der Kathode K1 und der gegenuberliegenden
Anode A1, wobei durch eine Ringnut 26 am Außenumfang des ungeschlitzten Teils des
Kontaktkörpers K1 und Bohrungen 27 im topfförmigen Isolierkörper 3.1b ein immer freier
Gasweg garaniert ist. Zu den übrigen Spalträumen gelangt das Argon über die Schlitze,
welche von freien Ende des Kontaktkörpers A0 bis hin zu der gestrichelten, gekrümmten,
umlaufenden Fläche 21′ reichen. Das Kontaktrohr 4, d.h. sein verjüngtes Ende 4b, reicht
nicht bis zu dieser gekrümmten Fläche 21′, sondern es ist ein Abstand a₅ in axialer
Richtung vorgesehen, so daß das Argongas vom Zentralkanal 18 des Kontaktkörpers A0
über die Schlitze in die einzelnen Spalträume zwischen die Elektroden Ki und Ai,
sowie auch in den Raum zwischen der Elektrode A3 und dem Kontaktrohr 4 gelangen kann.
Hierzu sind weitere Ringaussparungen bzw. Ringnuten 26 und Bohrungen 27 an den Enden
der Isolierkörper 3.2b und 3.3b vorgesehen. In der Wand des Kontaktrohres 4 befindet
sich weiterhin wenigstens eine Radialbohrung 28, durch welche das Argongas auch in
den Ringraum 4i zwischen Kontaktrohr 4 und innerster Elektrode A3 gelangen kann. Die
Ringaussparungen 26 werden durch die nicht näher bezeichneten axial-radial verlaufenden
Schlitze, die beim Ausführungsbeispiel nach FIG 2 bis zu der gestrichelt dargestellen
Linie 21′ reichen, angeschnitten, so daß die geschilderte Gasverbindung vom zentralen
Raum 18 des zweiten Kontaktkörpers A0 zu den einzelnen Spalträumen 2i besteht. Durch
sinngemäß gleiches Vorgehen wird auch über Schlitze und Ringnuten im Kontaktkörper
K0 sowie Bohrungen in den Isolierkörpern 3.1 und 3.2 das Füllgas den Spalträumen
2i zugeführt.
[0021] Der geschilderte Aufbau des Meßgeräts ermöglicht es, eine sehr hohe Empfindlichkeit
zu erzielen und trotzdem mit einem Außendurchmesser von ca. 30 mm auszukommen. Im
dargestellten Aus führungsbeispiel besteht der rohrförmige Außenmantel aus einer
korrosionsbeständigen Edelstahllegierung, insbesondere aus Inconel, er kann auch aus
Titan oder Zirkon bestehen. Die zwischen der Außenelektrode K1 und dem Kontaktrohr
4 angeordneten Elektroden A1, K2, A2, K3, K3 bestehen aus Titan und sind auf ihren
Innen- und Außenmantelflächen mit Spaltstoff 235 U beschichtet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
sind fünf jeweils Kathode und Anode bildende Elektrodenpaare K1-A1, A1-K2, K2-A2,
A2-K3 und K3-A3 vorgesehen, und die Länge des Meßgeräts betrug z.B. 300 mm. Das Meßgerät
funktioniert auch, wenn man die Polatitäten +P, -P miteinander vertauscht, so daß
die Erfindung auch eine Ausführung umfaßt, bei der die Kathoden K1 bis K3 zu Anoden
und die Anoden A1 bis A3 zu Kathoden werden. Aus Gründen der zeichnerischen Darstellbarkeit
sind die Metallhülse 20.4 und die Metallkappe 20.5 in FIG 1A nicht gezeigt, sondern
nur in FIG 3. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsvariante ist die Metallhülse 20.4
mit dem tubusförmigen Ansatz 19 integral, und letzterer bildet dann einen separaten
Tubus, der im Axialbereich a₂₁ der Durchführungsbohrung 6 (die in diesem Axialbereich
auf den Außendurchmesser des Tubus abzustimmen wäre) gasdicht eingesetzt ist (der
ringförmige Dichtsitz ist zweckmäßigerweise mit einer Dichtschweißung zu versehen).
- Die Erfindung umfaßt weiterhin auch zweistückige (statt der dargestellten einstückigen)
Ausführungsformen für die Isolierkörper-Buchse 3.3 (FIG 1A) und für das topfförmige
Isolierstück 3.1b (FIG 1B, FIG 2). Bei ersterer würde dann der nach links weisende
tubusförmige Ansatz 3.3a als gesonderter Tubus ausgeführt, getrennt vom Mittelteil
3.3c mit seinem Ringansatz 3.30. Bei letzterem wurde die Trennfläche eine Ringfläche
sein, die auf dem Innendurchmesser D₁ liegen würde, d.h. der "Topfboden" wäre von
einer ¨Topfwand" umfaßt. Die vorerwähnten drei Möglichkeiten, die komplizierten Bauteile
K0, 3.3 und 3.1b zu unterteilen, dienen der Fertigungsvereinfachung.
1. Neutronenfluß-Meßgerät
- Mit einem zylindrischen länglichen Gehäuse (1)
- und einer im Inneren des Gehäuses angeordneten, nach außen gasdicht verschlossenen
Spaltkammer (2),
- mit wenigstens zwei in der Spaltkammer (2) mit Ringspalt (d₁) konzentrisch zueinander
und gegeneinander elektrisch isoliert sowie mit je einer Polarität kontaktiert gehaltenen
rohrförmigen Elektroden (E), jeweils in Form eines Anoden-Kathoden-Paares, welche
Elektroden wenigstens an einer der einander zugewandten Elektrodenflächen mit einer
Beschichtung (7) aus einem spaltbaren Material versehen sind,
-- wobei die Elektroden (E) unterschiedlicher Polarität durch Isolierkörper (3, 3b)
aus keramischem Material gegeneinander isoliert und auf Abstand gehalten sind,
wobei zumindest der zwischen den Elektroden (E) entgegengesetzter Polarität befindliche
Ringspalt ein unter Druck stehendes Füllgas, insbesondere ein Edelgas, enthält,
-- wobei mit den Elektroden (E) der jeweiligen Polarität elektrische Anschlußleiter
(5, 5.1, 5.2) verbunden und gasdicht so wie gegeneinander isoliert durch eine Gehäusewand
(K0) nach außen hindurchgeführt sind,
und wobei auf die Spaltstoffbeschichtung (7) auftreffende Neutronen Kernspaltreaktionen
in dieser auslösen und die Spaltprodukte eine Ionisierung des Füllgases zur Auslösung
elektrischer Impulse an den jeweiligen Anoden-Kathoden-Paaren bewirken,
dadurch gekennzeichnet,
- daß, in radialer Richtung gesehen, aufeinanderfolgende Elektroden (E) an ihren axialen
Enden jeweils zueinander stufenförmig abgesetzt sind,
- daß in diese abgestufte Elektroden-Konfiguration von ihren beiden axialen Enden
(1a, 1b) her entsprechend stufenförmig abgesetzte erste und zweite metallische Kontaktkörper
(K0, A0) eingesetzt sind,
- daß die Elektroden (K1, K2, K3) einer ersten Polarität (-P) mit umlaufenden Kontaktflächen
(101/11, 102, 103) des ersten Kontaktkörpers (K0) kontaktiert sind, wohingegen die
Elektroden (A1, A2, A3) der zweiten Polarität (+P) relativ zu diesem ersten Kontaktkörper
(K0) unter Einfügung von Isolierkörpern (3, 3.1, 3.2, 3.3) isoliert und mit Ringspalt
(d₁) zur jeweiligen Gegenelektrode (K1, K2, K3) gehalten sind
- und daß am anderen axialen Ende der Elektroden-Konfiguration die Elektroden (A1,
A2, A3) der zweiten Polarität (+P) - so wie am gegenüberliegenden Ende die Elektroden
(K1, K2, K3) der ersten Polarität (-P) im Bezug auf den ersten Kontaktkörper (K0)
- mit einem entsprechend ausgebildeten zweiten Kontaktkörper (A0) kontaktiert sind,
wogegen in diesem Bereich die Elektroden (K1, K2, K3) der ersten Polarität (-P) ,
so wie diejenigen (A1, A2, A3) der zweiten Polarität (+P) am gegenüberliegenden Ende,
isoliert gehalten sind.
2. Neutronenfluß-Meßgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß von der radial innersten (A3) bis zur radial äußersten Elektrode (K1) die axiale
Elektrodenlänge von Elektrode zu Elektrode stufenförmig zunimmt.
3. Neutronenfluß-Meßgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die radial äußerste Elektrode (K1) als Gehäusemantel ausgebildet und mit einer
Umfangsfläche (101) des einen Kontaktkörpers (K0) kontaktgebend und gasdicht verbunden
ist.
4. Neutronenfluß-Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kontaktkörper (K0, A0) einen etwa tannenbaumartigen, nach innen sich stufenförmig
verjüngenden Querschnitt aufweisen und daß abgesehen von dem die Außenelektrode (K1)
als Gehäusemantel kontaktierenden Umfangsflächenabschnitt (11) des ersten Kontaktkörpers
(K0) auf der axialen Länge der Umfangsflä chenabschnitte (11) der Kontaktkörper (K0,
A0) ein aufgeschobener Isolierkörper-Ring (3.1, 3.2) und axial anschliessend das
kontaktgebende Ende (102, 103) der jeweils zu kontaktierenden Elektrode angeordnet
sind, wobei die Isolierkörper-Ringe (3.1, 3.2) zur isolierten Lagerung der jeweiligen
Gegenelektrode (A1, A2) unter Vermeidung von Kriechstrecken in radialer und axialer
Richtung dienen.
5. Neutronenfluß-Meßgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Isolierkörper-Ringe (3.1, 3.2; 3.2b, 3.3b) mit einem verdickten Ringkragen
(13) an der durch die Abstufung gebildeten Ringschulterfläche (12; 17) des Kontaktkörpers
(K0; A0) anliegen, wobei zwischen dem Ende der Gegenelektrode und dem Ringkragen
(13) ein axialer Spalt (d₃) für die thermische Längendehnung der jeweiligen Gegenelektrode
gebildet ist.
6. Neutronenfluß-Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Kontaktkörper (K0) als gasdichte Durchführung für die beiden Anschlußleiter
(5.1, 5.2) der ersten und der zweiten Polarität (-P, +P) ausgebildet und hierzu mit
einer zentralen Durchgangsbohrung (6) versehen ist, daß der dem ersten Kontaktkörper
(K0) gegenüberliegende Kontaktkörper (A0) ebenfalls eine zentrale Bohrung (18) aufweist,
in welche ein zentrales Kontaktrohr (4) kontaktgebend eingesetzt ist,
daß dieses Kontaktrohr (4) die Spaltkammer (2) zentrisch durchdringt und bis in den
Bereich des ersten Kontaktkörpers (K0) hineingeführt ist,
daß das Kontaktrohr (4) unter Zwischenschaltung einer Isolierkörperbuchse (3.3) am
Innenumfang des ersten Kontaktkörpers (K0) elektrisch isoliert abgestützt ist und
daß ein koaxiales Metallmantelkabel (5) durch die zentrale Durchgangsbohrung (6)
des ersten Kontaktkörpers (K0) gasdicht hindurchgeführt ist, mit einer zentralen Kabelseele
(5.2) in den Innenraum der Isolierkörperbuchse (3.3) mündet und dort mit der Kabelseele
(5.2) über einen Kabelendverschluß (20) an einen Vielfach-Kontaktstecker (15) angeschlossen
ist, welch letzterer am Innenumfang des Kontaktrohres (4) kontaktgebend-elastisch
anliegt.
7. Neutronenfluß-Meßgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das koaxiale Metallmantel-Kabel (5) mit einem Außenmantel (5.1) als Masse-Polarität
(-P) innerhalb einer Teilstrecke (a₁) der zentralen Durchgangsbohrung (6) des ersten
Kontaktkörpers (K0) an deren Innenumfangsflächen kontaktgebend anliegt.
8. Neutronenfluß-Meßgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Multikontaktstecker (15) mehrere Kontaktfinger (15.1) aufweist, welche unter
elastischer Deformation radial gegen den Innenumfang des Kontaktrohres (4) gehalten
sind und sich von einem Kontaktfußteil (15.2) in das Kontaktrohr hinein erstrecken,
wobei der Kontaktfußteil (15.2) über eine Metallkappe 20.5 des gasdichten Kabelendverschlusses
20 mit der Kabelseele (5.2) im Bereich des Innenraums der Isolierkörperbuchse (3.3)
verbunden ist.
9. Neutronenfluß-Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, gekennzeichnet durch einen Kabelendverschluß (20) im Übergangsbereich der zentralen Durchgangsbohrung
(6) des ersten Kontaktkörpers (K0) zum Innenraum der Isolierkörperbuchse(3.3), durch
welchen das abisolierte freie Ende der Kabelseele (5.2) von einer im Betriebstemperaturbereich
kleiner oder gleich 600 °C thermisch beständigen Isoliermasse umgeben ist, wobei
der Kabelendverschluß (20) eine gasdichte Durchführung der Kabelseele (5.2) durch
das Ende ihres Isolierstoffmantels (5.3), des diesen umgebenden koaxialen Außenleiters
(5.1) und des Innenumfangs eines tubusförmigen Ansatzes (19) bewirkt, sowie eine mechanisch
stabile Verbindung der Kabelseele (5.2) mit dem Fuß (15.2) des Multikontaktsteckers
(15) herstellt.
10. Neutronenfluß-Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Kontaktkörper (A0) an seiem äußeren dickeren Ende in ein etwa topfförmiges
Isolierstück (3.1b) eingesetzt und dieses an seinem Außenumfang vom rohrförmigen Gehäusemantel
der Kathode (K1) umfaßt und gehalten ist, daß in eine über das topfförmige Isolierstück
(3.1b) axial überstehende Rohrpartie des Gehäusemantels eine etwa pilzförmige Abschlußarmatur
(10) mit ihrem pilzhutförmigen Teil (10.1) gasdicht eingesetzt ist und mit einem nach
außen verschließbaren Innenkanal (22) über eine zentrische Öffnung (22.1) im Boden
des topfförmigen Isolierstückes (3.1b) mit der zentralen Durchgangsbohrung (18) des
zweiten Kontaktkörpers (A0) und dem Innenraum des Kontaktrohres (4) kommuniziert.
11. Neutronenfluß-Meßgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Befüllen der Spalträume (2i) zwischen den Elektroden (E) der Spaltkammer
(2) mit Füllgas unter Druck beide Kontaktkörper (K0) mit Feinschlitzen versehen sind,
wobei die Gasabdichtung nach außen mittels zweier dichtender Verbindungen (9a, 9b)
zwischen dem Kontaktkörper (K0) sowie der Abschlußarmatur (10) und dem rohrförmigen
Außenmantel der Kathode (K1) hergestellt ist.
12. Neutronenfluß-Meßgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Außenmantel der Kathode (K1) in unbeschichteter Ausführung aus
einer bzw. einem korrosionsbeständigen Metall-Legierung bzw. Metall, beispielsweise
aus Inconel, Titan oder Zirkon besteht.
13. Neutronenfluß-Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest die zwischen dem rohrförmigen Außenmantel der Kathode (K1) und der
innersten Elektrode (A3) angeordneten Elektroden (A1, K2, A2, K3) aus Titan bestehen
und auf ihren Innen- und Außenmantelflächen mit einer 235 U-Beschichtung (7) versehen
sind.
14. Neutronenfluß-Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß - die Außenelektrode (K1) in Gestalt des rohrförmigen Außenmantels und die innerste
Elektrode (A3) mitgerechnet - fünf jeweils Kathode und Anode bildende Elektrodenpaarungen
(K1-A1, A1-K2, K2-A2, A2-K3, K3-A3) vorgesehen sind.
15. Neutronenfluß-Meßgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der radiale Abstand (d₁) von Elektrode zu Elektrode (0,5 bis 1) mm beträgt.