[0001] Die Erfindung gehört zum Bereich der heizbaren Sichtscheiben für Fahrzeuge, die zugleich
Antennen für den mobilen Funkempfang tragen.
[0002] Die Erfindung gehört damit auch zum Gebiet der Scheibenantennen. Heizbare Sichtscheiben
mit Antennen sind z. B. aus der DEAS 23 60 672 bekannt. Auf diesen bekannten Sichtscheiben
für Kraftfahrzeuge ist ein Leitersystem angeordnet, das zugleich Heizfunktionen und
Antennenfunktionen übernimmt. Bei dieser Sichtscheibe sind elektrische Widerstandselemente
zwischen stromführenden Sammelschienen angeordnet, von denen eine in der Nähe des
oberen, die andere in der Nähe des unteren Scheibenrandes angebracht sind, während
die Heizdrähte vertikal zwischen den Sammelschienen verlaufen. Die eine der beiden
Sammelschienen ist in zwei Teile geteilt und die beiden Teile sind an ihren benachbarten
Enden über Zuleitungen kapazitiv an einen Empfänger gekoppelt. Die beiden Teile der
Sammelschiene und daran gegebenenfalls angebrachte Verlängerungen bilden eine UKW-Antenne.
Die Abstimmung der UKW-Antenne erfolgt durch theoretische Berechnung der Länge der
Verlängerungen und sich daran anschließende Korrekturen aufgrund von Messungen.
[0003] Seit einiger Zeit sind Sichtscheiben für Fahrzeuge im Gespräch, die über die ganze
Fläche mit Gold oder einem anderen leitfähigem Metall bedampft sind. Dieser Metallbelag
soll auch zur Scheibenheizung herangezogen werden. Dazu werden z. B. an zwei gegenüberliegenden
Scheibenrändern Sammelschienen für die Heizzustromzufuhr angeordnet. Keine der Sammelschienen
eignet sich wegen des sich anschließenden Metallbelages als UKW-Antenne.
[0004] In bedampfte Sichtscheiben lassen sich jedoch Antennen integrieren, die im UKW-Bereich
empfindlich sind, wie auch solche für den AM-Rundfunkbereich, wenn der Belag entsprechend
den Merkmalen des Anspruchs 1 ausgebildet und an dem Empfänger angeschlossen ist.
[0005] Anhand der Zeichnung werden drei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäß ausgebildeten
Sichtscheibe näher erläutert.
[0006] Es zeigen:
- Figur 1 eine Sichtscheibe mit einer λ/2 Schlitzantenne, die über ein Koaxialkabel
an den Empfänger angeschlossen ist,
- Figur 2 eine Sichtscheibe mit einer λ/4 Schlitzantenne,
- Figur 3 eine Sichtscheibe mit einer λ Schlitzantenne
- Figur 4 eine Sichtscheibe mit Anschluß der Schlitzantenne über einen Streifenleiter
an ein Koaxialkabel,
- Figur 5 eine Sichtscheibe mit Schlitzantenne und Reflektor.
[0007] In Figur 1 ist eine Sichtscheibe 1 für ein Fahrzeug dargestellt, die ihrem Umriß
nach als Heck- oder Frontscheibe gedacht ist. Diese Sichtscheibe ist in bekannter
Weise mit einem gutleitenden Metallbelag bedampft, so daß der Metallbelag als niederohmig
anzusehen ist.
[0008] Es ist bekannt, diesen Metallbelag zur Scheibenheizung zu verwenden. Daneben behindern
diese getönten Scheiben die Sonneneinstrahlung, aber auch den Einblick in das Fahrzeug.
Diese Eigenschaften der bedampften Sichtscheibe sind hier aber von untergeordneter
Bedeutung.
[0009] Bei der Bedampfung der Sichtscheibe ist ein Schlitz 2 ausreichender Länge und geringer
Breite in einem Abstand a von der einen Kante der bedampften Fläche im wesentlichen
parallel zu dieser ausgespart. Die Stromzuführung des Heizstroms erfolgt über die
Kanten 5, 6 der bedampften Fläche, die den Schlitzenden 3, 4 gegenüberliegen. Die
Kanten des Metallbelages können dabei selbst Sammelschienen 7, 8 für die Stromzufuhr
bilden. Diese Sammelschienen können aber auch gesondert ausgeführt sein. Die Schlitzenden
3, 4 halten ebenfalls einen Abstand a von der Sammelschiene ein.
[0010] Die Schlitzenden 3, 4 können auch gegenüber dem Zentralbereich 9 abgewinkelt und
parallel zu den Sammelschienen 7, 8 geführt sein, um eine größere Schlitzlänge zu
erreichen.
[0011] Befindet sich eine solche Sichtscheibe im elektromagnetischen Feld eines UKW-Rundfunksenders,
so bildet sich über dem Schlitz ein elektrisches Wechselfeld aus und der Schlitz
wird von einem Ringwechselstrom umflossen. Die Länge des Schlitzes soll in etwa dem
elektrischen Wertλ/2 im UKW-Bereich entsprechen. Die Länge hängt daher ab von der
dielektrizätskonstanten ε
r des Glases der Sichtscheibe. Die Breite des Schlitzes kann sehr klein gegenüber der
halben Wellenlänge λ/2 gehalten werden, während der Abstand a klein gegenüber der
halben Wellenlänge λ/2 gewählt ist.
[0012] Zweckmäßigerweise sollte der Wert der Konstanten ε
r so gewählt sein, daß die Schlitzenden nicht abgewinkelt werden müssen, um die Schlitzantenne
auf der Wert in der Größenordnung von λ/2 im UKW-Bereich abzustimmen. Denn eine Abwinklung
der Schlitzenden beeinträchtigt unter Umständen den Fluß des Heizstromes, so daß sich
zwischen den abgewinkelten Enden eine ungeheizte Zone ausbilden kann.
[0013] In Figur 1 ist die Mitte des oberen Randes bei 10 des Schlitzes 2 mit dem Innenleiter
12 eines Koaxialkabels verbunden, während die Mitte des unteren Randes bei 11 über
eine Kapazität 15, die für UKW einen Kurzanschluß darstellt, an das Chassis angeschlossen
ist, das die Sichtscheiben umgibt. Mit diesem Chassis ist auch der Außenleiter 13
des Koaxialkabels verbunden.
[0014] Die Figur 2 zeigt eine Schlitzantenne, deren elektrische Länge λ/4 im UKW-Bereich
ist. Der Fußpunkt 21 endet in einem umlaufenden Freiraum 22. Auch hier erstreckt
sich der Schlitz 20 im wesentlichen in Flußrichtung des Heizstromes, der aus dem linken
bzw. rechten Sichtscheibenrand 23, 24 zu-bzw. abgeführt wird. Die beiden Schlitzränder
sind an dem Fußpunkt mittels eines Übertragers 25 verbunden, der den Anschluß an den
Innenleiter 26 eines Koaxialkabels bringt, dessen Außenleiter 27 wieder mit dem Chassis
verbunden ist.
[0015] Da die bedampfte Fläche hier von einem umlaufenden Freiraum 22 umgeben ist, überträgt
der Übertrager 25 über das Koaxialkabel auch die Signale des AM-Runfunkbereiches.
[0016] In Figur 3 ist zwischen der umlaufenden Kante 31 der Sichtscheibe 30 und der bedampften
Fläche ein umlaufender Freiraum 32 ausgespart, dessen Länge den elektrischen Wertλ
im UKW-Bereich hat. Ist an die bedampfte Fläche der Innenleiter 33 eines Koaxialkabels
angeschlossen, so läßt sich an diesem ein ausreichendes Signal, sowohl für einen UKW-
als auch einen AM-Empfänger abnehmen. Im UKW-Bereich wirkt der Freiraum 32 als Schlitzantenne,
da der metallische Chassisrand für das Fahrzeugfenster, der bei 34 angedeutet ist,
die Sichtscheibe 30 außen umschließt.
[0017] Im AM-Rundfunkbereich dagegen dient wie auch in Figur 2, die bedampfte Fläche insgesamt
als Leiter.
[0018] Figur 4 zeigt den Anschluß des oberen Randes 41 des Schlitzes 40 an ein Koaxialkabel
über eine zwischengeschaltete Streifenleitung 42. Zu diesem Zweck ist in der bedampften
Fläche eine T-förmige Struktur ausgespart. Die Streifenleitung 42 ist zwischen den
beiden Rändern 43, 44 des vertikalen T-Schenkels hindurchgeführt und wie Figur 4a
deutlicher zeigt, am unteren Ende der Sichtscheibe mit dem Innenleiter 45 des Koaxialkabels
46 verbunden. Der vertikale Schlitz ist mit einer metallisierten Isolierschicht 47
abgedeckt, die zusammen mit den Rändern 43, 44 eine kapazitive Kopplung für den Ringwechselstrom
um die Schlitzantenne bildet. Die nach außen weisende Metallisierung auf der Isolierschicht
47 ist bei 48 mit Chassis verbunden, an das auch der Außenleiter 49 des Koaxialkabels
46 angeschlossen ist.
[0019] Die Ränder 43, 44 können auch als Sammelschiene für die Zufuhr des Heizstromes dienen.
In die Zufuhrleitungen 50, 51 für den Heizstrom sind dann jeweils im AM-Bereich wirksame
Drosseln 52, 53 einzuschließen, die zweckmäßigerweise auf einen gemeinsamen Ringkern
54 gewickelt sind.
[0020] Figur 5 zeigt eine verbesserte Ausführung der Schlitzantenne nach Figur 1. Im Abstand
h von dem aus Figur 1 bekannten Schlitz 55, befindet sich ein zweiter Schlitz 56,
der in Länge und Breite in etwa dem ersten Schlitz 55 entspricht. Dadurch läßt sich
ein Antennengewinn in der Horizontalen erreichen. Die Länge des Schlitzes 56 und
der Abstand h von dem Schlitz 55 gehen in die Größe des Antennengewinnes und in die
Richtwirkung der Antenne ein und müssen entsprechend den Gegebenheiten im einzelnen
gewählt werden.
1. Sichtscheibe für Fahrzeuge mit einem zwischen zwei der Stromzufuhr dienenden Sammelschienen
aufgedampften Metallbelag, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammelschienen (7, 8) an gegenüberliegenden Kanten (5, 6) des bedampften Bereiches
der Sichtscheibe (1) angeordnet sind und in dem niederohmig gewählten Metallbelag
ein im wesentlichen senkrecht zu den Sammelschienen verlaufender Schlitz (2) ausgespart
ist, daß die Mitte des einen Randes (10) des Schlitzes mit dem Innenleiter (12), die
Mitte des gegenüberliegenden Randes (11) des Schlitzes mit dem Außenleiter (13) eines
Koaxialkabels verbunden sind und die Länge des Schlitzes in Abhängigkeit vom Wert
der Dielektrizitätskonstanten des Glases εr so bemessen ist, daß die vom Schlitz gebildete Antenne einen elektrischen Wert in
der Größenordnung von λ/2 im UKW-Bereich erreicht, während die Schlitzbreite sehr
klein gegenüber dem Wertλ/2 ist und daß die Schlitzenden (3, 4) einen Abstand a von
den Sammelschienen nicht unterschreiten, der klein gegenüber der halben Wellenlängeλ/2
ist.
2. Sichtscheibe nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Mitte des gegenüberliegenden Randes (11) des Schlitzes (2) kapazitiv an das
Chassis angeschlossen ist und der Außenleiter (13) auf Chassispotential liegt.
3. Sichtscheibe nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der eine Rand des Schlitzes einen Abstand a von der benachbarten Kante des bedampften
Bereiches des Sichtscheibe nicht unterschreitet, der klein gegenüberλ/2 ist.
4. Sichtscheibe nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlitzenden (3, 4) gegenüber dem Zentralbereich (9) abgewinkelt sind.
5. Sichtscheibe für Fahrzeuge mit einem zwischen zwei der Stromzufuhr dienenden Sammelschienen,
aufgedampft mit Teilbelag, dadurch gekennzeichnet,
daß der niederohmige Metallbelag mit einem umlaufenden Freiraum (32) an den Scheibenkanten
aufgedampft ist, und der Metallbelag mit dem Innenleiter (33) eines Koaxialkabels
verbunden ist, während der Außenleiter (35) des Koaxialkabels auf Chassispotential
liegt.
6. Sichtscheibe für Fahrzeuge nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Metallebelag eine im wesentlichen T-förmig ausgebildete Schlitzstruktur
(40, 42, 44) ausgespart ist, daß die Mitte des einen Randes des horizontalen T-Schenkels
(40) mit einem Streifenleiter (42) verbunden ist, der zwischen den Rändern (43, 44)
des vertikalen T-Schenkels hindurchgeführt ist, daß der vertikale T-Schenkel von einer
metallisierten Isolierschicht (47) abgedeckt ist und daß der Innenleiter (45) des
Koaxialkabels mit dem Streifenleiter (42) verbunden ist und die Metallschicht auf
der Isolierschicht auf Chassispotential liegt.
7. Sichtscheibe für ein Fahrzeug nach Anspruch 1 oder 2 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Abstand h von einem ersten Schlitz (55) ein zu diesem parallel geführter zweiter
Schlitz (56) ausgespart ist, dessen Länge und Breite im wesentlichen der Länge und
Breite des ersten Schlitzes (55) entspricht.
8. Sichtscheibe für ein Fahrzeug mit einem zwischen zwei der Stromzufuhr dienenden
Sammelschienen aufgedampften Metallbelag,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem niederohmigen Metallbelag ein im wesentlichen senkrecht zu den Sammelschienen
(23, 24) verlaufender Schlitz (20) ausgespart ist, die beiden Schlitzränder am Fußpunkt
(21) über einen Übertrager (25) miteinander verbunden sind und der Innenleiter (26)
des Koaxialkabels an den Übertrager angeschlossen ist und der Außenleiter (27) des
Koaxialkabels auf Chassispotential liegt.
9. Sichtscheibe für ein Fahrzeug nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sammelschienen Teil des aufgedampften Metallbelages sind.