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EP 0 332 920 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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20.09.1989 Patentblatt 1989/38 |
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Anmeldetag: 28.02.1989 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
16.03.1988 DE 3808768
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Anmelder: DUEWAG AKTIENGESELLSCHAFT |
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D-47829 Krefeld (DE) |
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Erfinder: |
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- Wahle, Michael, Dr.-Ing.
D-5130 Geilenkirchen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Gestaltung von plattenförmigen Hohlprofilen |
(57) Es sollen unterschiedliche Substruktur-Eigenfrequenzen von plattenförmigen Hohlprofilen
oder wellblechartigen Profilen erzielt werden, die aus flansch- und stegförmigen Teilsegmenten
(1, 2) bestehen. Dazu weist das Profil über seine gesamte Querschnittsbreite oder
innerhalb sich periodisch wiederholender Bereiche (Lw) geometrisch ungleiche flansch- und/oder stegförmige Teilsegmente (1, 2) auf.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Gestaltung von plattenförmigen Hohlprofilen oder wellblechartigen
Profilen, die aus flansch- und stegförmigen Teilsegmenten bestehen, und insbesondere
zum Bau von Fahrzeugzellen vorgesehen sind.
[0002] Für den Bau von beispielsweise Fahrzeugzellen, die aus einer Bodengruppe, Seitenwänden
und einem Dachaufbau bestehen, sind Profile der oben genannten Art üblich, die weitgehend
symmetrisch gestaltet sind. Eine so gebildete Bodenplatte ist der DE-OS 29 08 823
entnehmbar. Solche Bauweisen werden hinsichtlich Schwingungsverhalten, Körperschalldurchgang
und Schallabstrahlung als ungünstig angesehen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Profil der gattungsgemäßen Art so
zu gestalten, daß das Schwingungsverhalten, der Körperschalldurchgang und die Schallabstrahlung
von damit erstellten Konstruktionen wesentlich verbessert ist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Profil über seine gesamte
Querschnittsbreite oder innerhalb sich periodisch wiederholender Bereiche durch ungleiche
Geometrie seiner flansch- und/oder stegförmigen Teilsegmente unterschiedliche Substruktur-Eigenfrequenzen
aufweist.
[0005] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere in einer Verminderung
der Körperschallweiterleitung innerhalb des Profils gegenüber bisher üblichen Bauweisen.
Außerdem wird die schwingungsmäßige Ankopplung räumlich getrennter Segmente durch
deren erfindungsgemäß realisierte Frequenzverstimmung reduziert.
[0006] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Die Fig. 1 bis 6 zeigen jeweils die Mittelflächen der
erzeugenden Geometrien unterschiedlicher Profile.
[0007] Die plattenförmigen Hohlprofile gemäß Fig. 1 bis 5 und das wellblechartige Profil
nach Fig. 6 bestehen aus flanschförmigen Teilsegmenten 1 und stegförmigen Teilsegmenten
2. Jedes dieser Profile hat entweder über seine gesamte Querschnittsbreite oder -
wie hier gezeigt - innerhalb sich periodisch wiederholender Bereiche mit der Länge
L
w geometrisch ungleiche Teilsegmente (volle bzw. periodisch wiederkehrende Asymmetrie).
[0008] Im Beispiel nach Fig. 1 haben die flansch- und stegförmigen Teilsegmente 1, 2 jeweils
die gleiche Wandungsdicke. Innerhalb der Länge L
w treffen die stegförmigen Teilsegmente 2 jeweils unten verschiedenen Winkeln mit den
flanschförmigen Teilsegmenten 1 zusammen; die Knotenpunkte sind also gegenüber denen
eines strichpunktiert dargestellten symmetrischen Profils um die Strecken a, b und
c versetzt. Mit L₁ bis L₁₂ sind die jeweils unterschiedlichen Längen der steg- bzw.
flanschförmigen Teilsegmente bezeichnet. Auf diese Weise ist eine definierte Asymmetrie
mit a ≠ b, a ≠ c und b ≠ c erzeugt.
[0009] Das zu Fig. 1 Gesagte gilt entsprechend für das in Fig. 6 dargestellte offene, wellblechartige
Profil.
[0010] Bei den Hohlprofilen gemäß Fig. 2 bis 5 sind die stegförmigen Teilsegmente 2 mit
gleicher Länge L₁ ausgeführt und rechtwinklig zu den flanschförmigen Teilsegmenten
1 angeordnet. In Fig. 2 weisen die erzeugenden Geometrien der stegförmigen Teilsegmente
2 jeweils verschiedenen Abstand - siehe L₂ bis L₅ der flanschförmigen Teilsegmente
1 - zueinander auf. Ähnlich Fig. 1 besteht auch hier ein Versatz um die Strecken a
und b. Während bei Fig. 2 gleiche Wandungsdicken bevorzugt werden, sind bei Fig. 3
unterschiedliche Wandungsdicken h₁, h₂ für die flanschförmigen Teilsegmente 2 und
unterschiedliche Wandungsdicken h₃ bis h₆ der stegförmigen Teilsegmente 1 vorgesehen.
Kombinationen zwischen Fig. 2 und Fig. 3 sind durchaus möglich, beispielsweise gleiche
Wandungsdicken h₁ der flanschförmigen Teilsegmente 2. Die vielfachen Kombinationsmöglichkeiten
mit insgesamt oder teilweise unterschiedlichen Wandungsdicken h
n ergeben sich auch aus Fig. 4. Im übrigen offenbart Fig. 4 ein Hohlprofil mit gleichen
Stegabständen L₂ innerhalb der Wiederhollänge L
w.
[0011] Zum Entkoppeln der Biegeeigenfrequenzen benachbarter Strukturelemente hat das in
Fig. 5 gezeigte Strangpreßprofil frequenzbeeinflussende Verdickungen 2a, 2b (Nasen)
unterschiedlichen Volumens und in asymmetrischer Anordnung.
[0012] Die anhand der Fig. 2 bis 5 erläuterten Gestaltungsmöglichkeiten sind auch bei offenen
Profilen anwendbar. Abweichend von Fig. 6 kann ein wellblechartiges Profil beispielsweise
die strichpunktiert dargestellte Kontur mit dann unterschiedlichen Wandungsdicken
aufweisen.
1. Gestaltung von plattenförmigen Hohlprofilen oder wellblechartigen Profilen, die
aus flansch- und stegförmigen Teilsegmenten (1, 2) bestehen, und insbesondere zum
Bau von Fahrzeugzellen vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß das Profil über
seine gesamte Querschnittsbreite oder innerhalb sich periodisch wiederholender Bereiche
(Lw) durch ungleiche Geometrie seiner flansch- und/oder stegförmigen Teilsegmente (1,
2) unterschiedliche Substruktur-Eigenfrequenzen aufweist.
2. Profil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die stegförmigen Teilsegmente
(2) jeweils asymmetrisch angeordnet sind. (Fig. 1 bis 3, 6)
3. Profil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stegförmigen Teilsegmente
(2) jeweils unter verschiedenen Winkeln mit den flanschförmigen Teilsegmenten (1)
zusammentreffen. (Fig. 1 und 6)
4. Profil nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die stegförmigen Teilsegmente
(2) rechtwinklig zu den flanschförmigen Teilsegmenten (1) angeordnet sind und jeweils
verschiedenen Abstand zueinander aufweisen. (Fig. 2 und 3)
5. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die stegförmigen
Teilsegmente (2) und/oder die flanschförmigen Teilsegmente (1) jeweils eine unterschiedliche
Dicke aufweisen. (Fig. 3 und 4)
6. Profil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die stegförmigen
Teilsegmente (2) und/oder die flanschförmigen Teilsegmente (1) frequenzbeeinflussende
Verdickungen (2a, 1a) aufweisen, die jeweils unterschiedliches Volumen haben und/oder
asymmetrisch angeordnet sind. (Fig. 5)