(19)
(11) EP 0 333 050 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89104242.6

(22) Anmeldetag:  10.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 71/00, B65D 5/46
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 15.03.1988 DE 8803436 U

(71) Anmelder: Herzberger Papierfabrik Ludwig Osthushenrich GmbH & Co. KG
D-3420 Herzberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Ernst, Hans-Jürgen Dipl.-Ing.
    D-3421 Scharzfeld (DE)
  • Henne, Heinrich
    D-3420 Herzberg (DE)

(74) Vertreter: Lins, Edgar, Dipl.-Phys. Dr.jur. et al
Patentanwälte Gramm + Lins Theodor-Heuss-Strasse 1
38122 Braunschweig
38122 Braunschweig (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Oben offener Flaschenträger


    (57) Die Erfindung betrifft einen oben offenen Flaschenträger bestehend aus einem Boden (1), zwei Längsseitenwänden (2, 3), zwei stirnseitigen Seitenwänden (11) und einer parallel zu den Längsseitenwänden verlaufenden Zwischenwand (6), an der ein Griffloch (17) angebracht ist. Zur Verbessergung der Stabilität und zur Ermöglichung einer maschinellen Fertigung wird in erster Linie vorgeschlagen, daß an einem einstückigen Bodenteil (1) über zueinander parallele Falzlinien (8) je eine Längsseitenwand (2, 3) mit je einem Deckelteil mit wenigstens halber Bodenbreite und an wenigstens einem Deckelteil (4, 5) die mit einer Befestigungslasche (7) am Boden befestigte Zwischenwand (6) angelenkt sind und daß das Bodenteil (1), die Längsseitenwände (2, 3) und wenigstens ein Deckelteil (4, 5) angelenkte Klappen (9, 10) aufweisen, die gemeinsam die stirnseitigen Seitenwände (11) bilden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen oben offenen Flaschenträger beste­hend aus einem Boden, zwei Längsseitenwänden, zwei stirnseitigen Seitenwänden und einer parallel zu den Längsseitenwänden verlau­fenden Zwischenwand, an der ein Griffloch angebracht ist.

    [0002] Ein derartiger Flaschenträger ist beispielsweise durch die DE-OS 30 15 769 bekannt. Die vier Seitenwände und die Zwischenwand sind über zueinander parallele Falzlinien miteinander verbunden und durch Abwinkelungen um jeweils 90° zu dem rechteckigen Manteil gefaltet. Der Boden wird aus Bodenklappen zusammengesetzt, die an den Seitenwänden angebracht sind und in geeigneter Weise mitein­ander verbunden werden. Dieser Flaschenträger bietet den Vorteil, daß er auch die leeren Flaschen wieder aufnehmen kann. Es hat sich jedoch gezeigt, daß sich der geklebte Boden unter Feuchtig­keitseinwirkung öffnen kann.

    [0003] Es sind ferner Flaschenträger bekannt, bei denen ein gewickelter Mantel liegend um die stehenden Flaschen geschlungen und ge­schlossen wird. Diese Flaschenträger sind seitlich offen. Die Flaschen werden in dem gewickelten Mantel dadurch gehalten, daß für sie Einschnitte vorgesehen sind, die sich beim strammen Um­ wickeln des Mantels etwas öffnen und dadurch die Flasche im Man­tel positionieren. Ein derartiger Flaschenträger ist also nicht oben, sondern an den Stirnseiten offen. Die Entnahme der Fla­schen ist nur durch Zerstörung des Mantels möglich, so daß eine Verwendung für den Rücktransport von Leergut nicht möglich ist. Zur Herstellung dieses Flaschenträgers werden darüber hinaus Spe­zialmaschinen benötigt, die in der Lage sind, die Umwicklung der Flaschen und den Verschluß des Mantels unter Spannung durchzufüh­ren.

    [0004] Der Erfindung liegt dem gegenüber die Aufgabe zugrunde, einen oben offenen Flaschenträger der eingangs erwähnten Art so auszu­bilden, daß er stabil ist und sich unter Verwendung herkömmli­cher Techniken maschinell fertigen läßt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem oben offenen Fla­schenträger der eingangs erwähnten Art dadurch gelöst, daß an ei­nem einstückigen Bodenteil über zueinander parallele Falzlinien je eine Längsseitenwand mit je einem Deckelteil und wenigstens halber Bodenbreite und an wenigstens einem Deckelteil die mit ei­ner Befestigungslasche am Boden befestigte Zwischenwand angelenkt sind,
    daß Bodenteil, Längsseitenwände und wenigstens ein Deckelteil an­gelenkte Klappen aufweisen, die gemeinsam die stirnseitigen Sei­tenwände bilden
    und daß die Deckelteile nur Randstreifen stehenlassende Ausstan­zungen aufweisen, die den Zugriff zu dem Griffloch in der Zwi­schenwand freigeben.

    [0006] Während oben offene Flaschenträger bisher durch Faltung eines ge­schlossenen Mantels um vertikale Falzlinien gebildet worden sind, wird erfindungsgemäß ein derartiger oben offener Flaschenträger in Form eines liegenden Mantels, also um horizontale Falzlinien gefaltet, hergestellt. Dies hat zur Folge, daß die stirnseitigen Seitenwände aus den Klappen zusammengesetzt sind. Für die Her­stellung des erfindungsgemäßen oben offenen Flaschenträgers wird daher auf eine Technik zurückgegriffen, die für die Herstellung von geschlossenen Kartons bekannt ist, so daß die hierfür geeig­neten Maschinen nur geringfügig zu modifiziert werden brauchen, um den oben offenen Flaschenträger gemäß der vorliegenden Erfin­dung herzustellen.

    [0007] In aller Regel werden die Ausstanzungen in den Deckelteilen durch Ausstanzungen in den Oberseiten der Längsseitenwände fortgesetzt sein, so daß sich das typische Bild eines oben offenen Flaschen­trägers ergibt, wenn man von den stehengebliebenen Streifen der Deckelteile absieht, an denen die Zwischenwand und ggf. Verstär­kungsstreifen angelenkt sind, die aus dem Material der Ausstan­zungen gebildet sind.

    [0008] Der erfindungsgemäß hergestellte Flaschenträger weist eine erheb­liche Stabilität auf und läßt sich bequem für den Rücktransport geleerter Flaschen wieder verwenden. Die geklebten stirnseitigen Seitenwände unterliegen keiner größeren Belastung, so daß ihre Stabilität unkritisch ist. Der während des Tragens belastete Bo­den besteht aus einem einteiligen Stück, so daß sich seine Stabi­lität ausschließlich aus der verwendeten Pappenqualität ergibt. Die Flaschen können aus dem Flaschenträger ohne Schwierigkeiten nach oben entnommen werden, da die mittleren Flaschen ohne weite­re Maßnahmen nach oben entfernt werden können. Die unterhalb der Randstreifen der Deckelteile befindlichen Randflaschen können nach der Entnahme mittlerer Flaschen ebenfalls leicht entnommen werden.

    [0009] Die Erfindung soll im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläuter werden. Es zeigen:

    Figur 1 - einen flach liegenden einteiligen Zuschnitt

    Figur 2 - eine perspektivische Ansicht eines aus dem Zu­schnitt gemäß Figur 1 hergestellten, oben offenen Flaschenträgers

    Figur 3 - einen Vertikalschnitt durch den Flaschenträger in der durch die Linie A-A in Figur 2 angegebenen Ebene.



    [0010] Der in Figur 1 dargestellte Zuschnitt zeigt ein Bodenteil 1, zwei Längsseitenwände 2,3, zwei Deckelteile 4,5, eine Zwischenwand 6 und eine Befestigungslasche 7, die alle miteinander über parallel zueinander verlaufende Falzlinien 8 miteinander verbunden sind. Die Längsseitenwände 2,3 bestimmen die Höhe des Flaschenträgers. Das Deckelteil 5, an dem die Zwischenwand 6 angelenkt ist, weist die halbe Bodenbreite auf. Die Höhe der Zwischenwand 6 entspricht der Höhe der Längsseitenwände 2,3.

    [0011] Das andere Deckelteil 4 ist in der Breite des Bodens 1 ausge­führt. Boden 1, Längsseitenwände 2,3 und Deckelteile 4,5 weisen jeweils Klappen 9,10 auf, die die vertikal bzw. horizontal ange­lenkten Teile von Stirnseitenwänden 11 bilden.

    [0012] Die Deckelteile weisen Stanzlinien 12 auf, die von den Deckeltei­len lediglich parallel zu den Stirnseiten 11 verlaufende Streifen 13 stehen lassen. Die Stanzlinien 12 der Deckelteile 4,5 werden durch U-förmige Stanzlinien 14 in den Längsseitenwänden 2,3 fort­gesetzt.

    [0013] Von der Falzlinie 8 zwischen dem Deckelteil 5 mit halber Boden­breite und der Zwischenwand 6 ersteckt sich eine Verstärkungsla­sche 15 in die Ausstanzung hinein. Die Verstärkungslasche ist mit einer Grifflochstanzung 16 versehen, die einer Grifflochstanzung 17 in der Zwischenwand 6 entspricht und mit ihr fluchtet, nachdem die Zwischenwand 6 und die Verstärkungslasche 15 in entgegenge­setzten Richtungen um 90° abgewinkelt worden sind und so aufein­ander zu liegen kommen. Beide Grifflochstanzungen 16,17 sind in bekannter Weise mit einer Grifflochlasche 18 versehen, die um eine Falzlinie 19 nach oben klappbar sind und das Entstehen ei­ner scharfen Schnittkante im Griffloch verhindern.

    [0014] Im Material der Ausstanzung in dem Deckelteil 4 mit voller Boden­breite ist eine um 90° nach unten klappbare weitere Verstärkungs­lasche 20 vorgesehen, die das Material der Zwischenwand zwischen Falzlinie 8 und Falzlinie 19 der Grifflochstanzungen 17,16 ver­stärkt.

    [0015] Figur 2 läßt die Längsseitenwand 2 mit der Stanzlinie 14, die aus den Klappen 9,10 gebildete Stirnseitenwand 11, die Zwischenwand 6, die darauf zurückgeklappte Verstärkungslasche 15 mit der Grifflochstanzung 16 sowie die Streifen 13 erkennen, die vom Dek­kelteil 4 stehengeblieben sind.

    [0016] Es ist erkennbar, daß das Griffloch 16 aufgrund der Ausstanzungen entlang der Linien 12,14 leicht ergreifbar ist und daß in dem Flaschenträger transportierte Flaschen leicht entnommen werden können.

    [0017] Figur 3 verdeutlicht den Aufbau des Flaschenträgers als liegen­den, geschlossenen Mantel mit Boden 1, Seitenwand 2, Deckelteil 5 halber Bodenbreite mit daran angelenkter Zwischenwand 6 und umge­kehrt abgebogener Verstärkungslasche 15, wobei die Zwischenwand 6 mit der Klebelasche 7 am Boden befestigt ist. Von der anderen Seite des Bodens 1 erstreckt sich die Längsseitenwand 3 und das Deckelteil 4 nach oben, wobei von dem Deckelteil 4 die Verstär­kungslasche 20 nach unten abgewinkelt ist und den Bereich der Zwischenwand 6 und Verstärkungslasche 15 oberhalb der Griffloch­stanzung 16,17 verstärkt.


    Ansprüche

    1. Oben offener Flaschenträger bestehend aus einem Boden (1), zwei Längsseitenwänden (2,3), zwei stirnseitigen Seiten­wänden (11) und einer parallel zu den Längsseitenwänden (2,3) verlaufenden Zwischenwand (6), an der ein Griffloch (17) angebracht ist, dadurch gekennzeichnet,
    daß an einem einstückigen Bodenteil (1) über zueinander par­allele Falzlinien (8) je eine Längsseitenwand (2,3) mit je einem Deckelteil (4,5) mit wenigstens halber Bodenbreite und an wenigstens einem Deckelteil die mit einer Befesti­gungslasche (7) am Boden (1) befestigte Zwischenwand (6) angelenkt sind;
    daß Bodenteil (1), Längsseitenwände (2,3) und wenigstens ein Deckelteil (4,5) angelenkte Klappen (9,10) aufweisen, die gemeinsam die stirnseitigen Seitenwände (11) bilden;
    und daß die Deckelteile (4,5) nur Randstreifen (13) stehen lassende Ausstanzungen (12) aufweisen, die den Zugriff zu dem Griffloch (17) in der Zwischenwand (6) freigeben.
     
    2. Flaschenträger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberseiten der Längsseitenwände (2,3) Ausstanzungen (14) aufweisen, die die Ausstanzungen (12) der Deckelteile (4,5) fortsetzen.
     
    3. Flaschenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­net, daß aus dem Material der Ausstanzungen (12,14) eine um die Falzlinie (8) zwischen dem Deckelteil (5) und der Zwi­schenwand (6) entgegengesetzt gebogene Verstärkungslasche (15) auf die Zwischenwand (6) gelegt und mit einem mit dem Griffloch (17) der Zwischenwand (6) fluchtenden Griffloch (16) versehen ist.
     
    4. Flaschenträger nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß aus dem Material der Ausstanzung (12) des anderen Deckel­teils (4) eine das Material der Zwischenwand (6) oberhalb des Griffloches (17) verstärkende Lasche (20) gebildet ist.
     
    5. Flaschenträger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Grifflöcher (16,17) mit umgebogenen Grifflochlaschen (18) versehen sind.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht