(19)
(11) EP 0 333 152 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89104571.8

(22) Anmeldetag:  15.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B61F 1/00, B61D 45/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 16.03.1988 DE 3808800

(71) Anmelder: GRAAFF Gesellschaft mit beschränkter Haftung
D-31008 Elze (DE)

(72) Erfinder:
  • Dörpmund, Willi, Dipl.-Ing.
    D-3210 Elze 1 (DE)

(74) Vertreter: Walter, Helmut, Dipl.-Ing. 
Aubinger Strasse 81
81243 München
81243 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Untergestell für Eisenbahngüterwagen


    (57) Gegenstand der Erfindung ist ein torsionssteifes Unterge­stell für Eisenbahngüterwagen mit Längs- und Querträgern, bei dem mehrere torsionssteife Längsträger (6-9) durch mehrere biegesteife Querträger (10a-10d) miteinander gekoppelt sind. Vorzugsweise sind vier Längsträger mit dem Querschnitt eines geschlossenen Kastenprofiles vorgesehen, wobei zwei dieser vier Längsträger als äußere Längsträger (6,7) die seitliche Begrenzung des Untergestelles bilden und an inneren Querträgern (10a,10b) im Bereich der Lauf­werke enden, während innere Längsträger (8,9) an äußeren Querträgern (10c,10d) im Bereich der Laufwerke enden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Untergestell für Eisenbahn­güterwagen mit Längs- und Querträgern, das bei annehmbarem Gewicht weitgehend torsionssteif sein soll, das in besonderem Maße für zweiachsige Güterwagen und zum Transport von Großcontainern geeignet sein soll, ohne auf diesen Einsatzzweck jedoch beschränkt zu sein.

    [0002] Gekennzeichnet ist das erfindungsgemäße Untergestell durch die Merkmale der Patentansprüche, die nachfolgend anhand der Zeich­nung erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:

    Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Untergestell,

    Fig. 2 die Ansicht auf das Untergestell gemäß Fig. 1 in der Rich­tung des Pfeiles Z in Fig. 1,

    Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1,

    Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 1,

    Fig. 5 den Ausschnitt Y in Fig.4 in größerer Darstellung,

    Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 2,

    Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie D-D in Fig. 2,

    Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie E-E in Fig. 2,

    Fig. 9 und 10 Teile der Darstellung in Fig. 1,

    Fig. 11 den Ausschnitt X in größerer Darstellung und

    Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie F-F in Fig. 11.



    [0003] In der Zeichnung ist ein zweiachsiger Eisenbahngüterwagen mit den beiden Radsätzen 1,2 dargestellt. Auf den Radsätzen ist das Untergestell über Federschaken und Blattfedern abgestützt. Von den Radsatzlagerungen sind Lagerstücke 3,4 gezeigt. An den beiden Enden des Untergestelles sind die Puffer 5 und nicht dargestellte Kupplungseinrichtungen angeordnet. Das Untergestell weist zwei äußere Längsträger 6,7 und zwei innere Längsträger 8,9 auf. Die äußeren Längsträger 6,7 begrenzen das Untergestell an seinen beiden Längsseiten. Jeder der Längsträger 6-9 hat den Querschnitt eines geschlossenen Kastenprofiles. Die Längsträger sind durch eine Anzahl Querträger 10 miteinander verbunden, die in Längs­richtung der Längsträger aufeinanderfolgen und ausgerundet in diese übergehen, so daß zwischen je zwei nebeneinander liegenden Längsträgern ein Querträgerabschnitt sich befindet.

    [0004] Die äußeren Längsträger 6,7 enden an inneren Querträgern 10a, 10b nahe den Radsätzen 1,2, aber zwischen diesen. Die inneren Längs­träger 8,9 sind über die inneren Querträger 10a, 10b hinweggeführt und enden an äußeren Querträgern 10c, 10d außerhalb der Radsätze 1,2.

    [0005] Die Querträger 10 sind biegesteif, wozu infolge der geringen Länge jedes Querträgerabschnittes kein besonderer Bau- bzw. Gewichtsaufwand notwendig ist.

    [0006] Die Lastaufnahme durch das bisher beschriebene Untergestell erfolgt mittelbar. Hierzu sind außerhalb der äußeren Längsträger 6,7 Ladungsträger 11,12 parallel zu den Längsträgern 6-9 verlau­fend angeordnet. Die beiden Ladungsträger 11,12 sind durch zwei Quertraversen 13,14 miteinander verbunden, die symmetrisch vor und hinter dem symmetrisch zur Quermittellinie des Untergestelles angeordneten Querträger 10d des Untergestelles verlaufen. Die Ladungsträger 11,12 sind über Rollen 15 mit in Fahrzeugquerrich­tung weisenden Drehachsen auf Konsolen 16 des Untergestelles abgestützt. Die Rollen sind zu mehreren Rollengruppen zu je zwei Rollen zusammengefaßt, wobei die beiden Rollen jeder Rollengruppe zwischen einem oberen, an einem der Ladungsträger 11,12 befestig­ten Rollenkasten 17 und einem unteren, an einem Konsol der äußeren Längsträger bzw. des Untergestelles befestigten unteren Rollen­kasten 18 angeordnet sind. Auf diese Weise sind die Ladungsträger 11,12 zusammen mit den Quertraversen 13,14 gegenüber dem im wesentlichen aus den Längsträgern 6-9 und den Querträgern 10 bestehenden Untergestell in Fahrzeuglängsrichtung verstellbar. Der Verstellweg in der einen oder anderen Richtung ist begrenzt, wenn die Rollen an diagonal einander gegenüberliegenden Endquer­wänden der Rollenkästen in Anlage kommen. Um solche Verstellbe­wegungen entgegen einem progressiv zunehmenden Widerstand zuzu­lassen und schließlich zu begrenzen, ist ein sogenannter Langhub­stoßdämpfer zwischen eigentlichem Untergestell mit Längs- und Querträgern einerseits und Ladungsträgern mit Quertraversen andererseits angeordnet. Der Langhubstoßdämpfer weist beispiels­weise ein Außengehäuse 19 auf, das im mittleren Querträger 10d des Untergestelles gehalten ist und aus dem an beiden Enden Kolbenstangen 20,21 herausgeführt sind. An den äußeren Enden der Kolbenstangen 20,21 ist je ein Kolben 22, 23 befestigt, der in einem Zylinder 24 bzw. 25 angeordnet ist und Drosselbohrungen aufweist, um das Fluid zu beiden Seiten des jeweiligen Kolbens zwischen beiden Seiten gedrosselt verdrängen zu können. Am Ende des jeweiligen Verstellweges der Kolben ist die Längsverstellung zwischen eigentlichem Untergestell und Ladungsträgern beendet. In Fig.11 ist ein Rollensatz 15,15 in seiner Mittelstellung und beiden Endstellungen dargestellt.

    [0007] Den Ladungsträgern sind als Aufnahmemittel für Großcontainer unterschiedlicher Längen Zentrierungszapfen 26 zugeordnet, von denen die jeweils nicht benutzten Zapfen abgeklappt sind, also alle Zentrierungszapfen abklappbar gelagert sind.


    Ansprüche

    1. Torsionssteifes Untergestell für Eisenbahngüterwagen mit Längs- und Querträgern,
    gekennzeichnet durch mehrere torsionssteife Längsträger (6-9), die durch mehrere biegesteife Querträger (10) miteinander gekoppelt sind.
     
    2. Untergestell nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch vier Längsträger (6-9) mit dem Querschnitt eines geschlossenen Kastenprofiles.
     
    3. Untergestell nach Anspruch 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwei der insgesamt vier Längsträger (6-9) als äußere Längsträger (6,7) die seitliche Begrenzung des Untergestelles bilden.
     
    4. Untergestell nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die äußeren Längsträger (6,7) an inneren Querträgern (10a, 10b) im Bereich der Laufwerke (1,2) enden.
     
    5. Untergestell nach einem der Ansprüche 1-4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß innere Längsträger (8,9) an äußeren Querträgern (10c,10d) im Bereich der Laufwerke (1,2) enden.
     
    6. Untergestell nach einem der Ansprüche 1-5,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahme mittelbar erfolgt.
     
    7. Untergestell nach Anspruch 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der mittelbaren Lastaufnahme seitliche Ladungsträger (11,12) dienen, die durch Quertraversen (13,14) miteinander verbunden sind.
     
    8. Untergestell nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ladungsträger (11,12) etwa in der gleichen Horizontal­ebene wie die äußeren und vorzugsweise auch inneren Längsträ­ger (6-9) liegen und außerhalb der Längsträger angeordnet sind.
     
    9. Untergestell nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ladungsträger (11,12) über um horizontale Querachsen drehbare Rollen (15) an den äußeren Längsträgern (6,7) abge­stützt sind.
     
    10.Untergestell nach Anspruch 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Rollen (15) zwischen mehreren mit den Ladungsträgern (11,12) verbundenen oberen und mehreren mit den Längsträgern (6,7) verbundenen unteren Rollenkästen (17,18) angeordnet sind.
     
    11.Untergestell nach den Ansprüchen 7, 9 und/oder 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen den Ladungsträgern (11,12) und den Längsträgern (6-9) ein Stoßdämpfer (19-25) zur progressiven Begrenzung der mit den Rollen (15) möglichen Relativbewegungen zwischen Längsträgern und Ladungsträgern vorgesehen ist.
     
    12. Untergestell nach Anspruch 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Stoßdämpfer (19-25) zwischen einem Querträger (10d) des Untergestelles und den Quertraversen (13,14) zwischen den Ladungsträgern (11,12) angeordnet ist.
     
    13. Untergestell nach einem der Ansprüche 7-12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Ladungsträger (11,12) Aufnahmemittel (26) für unter­schiedlich große Großcontainer aufweisen.
     
    14. Untergestell nach Anspruch 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Aufnahmemittel (26) klappbar ausgebildet sind.
     




    Zeichnung