[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Untergestell für Eisenbahngüterwagen mit Längs-
und Querträgern, das bei annehmbarem Gewicht weitgehend torsionssteif sein soll, das
in besonderem Maße für zweiachsige Güterwagen und zum Transport von Großcontainern
geeignet sein soll, ohne auf diesen Einsatzzweck jedoch beschränkt zu sein.
[0002] Gekennzeichnet ist das erfindungsgemäße Untergestell durch die Merkmale der Patentansprüche,
die nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert werden. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf ein erfindungsgemäßes Untergestell,
Fig. 2 die Ansicht auf das Untergestell gemäß Fig. 1 in der Richtung des Pfeiles
Z in Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie B-B in Fig. 1,
Fig. 5 den Ausschnitt Y in Fig.4 in größerer Darstellung,
Fig. 6 einen Schnitt nach der Linie C-C in Fig. 2,
Fig. 7 einen Schnitt nach der Linie D-D in Fig. 2,
Fig. 8 einen Schnitt nach der Linie E-E in Fig. 2,
Fig. 9 und 10 Teile der Darstellung in Fig. 1,
Fig. 11 den Ausschnitt X in größerer Darstellung und
Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie F-F in Fig. 11.
[0003] In der Zeichnung ist ein zweiachsiger Eisenbahngüterwagen mit den beiden Radsätzen
1,2 dargestellt. Auf den Radsätzen ist das Untergestell über Federschaken und Blattfedern
abgestützt. Von den Radsatzlagerungen sind Lagerstücke 3,4 gezeigt. An den beiden
Enden des Untergestelles sind die Puffer 5 und nicht dargestellte Kupplungseinrichtungen
angeordnet. Das Untergestell weist zwei äußere Längsträger 6,7 und zwei innere Längsträger
8,9 auf. Die äußeren Längsträger 6,7 begrenzen das Untergestell an seinen beiden Längsseiten.
Jeder der Längsträger 6-9 hat den Querschnitt eines geschlossenen Kastenprofiles.
Die Längsträger sind durch eine Anzahl Querträger 10 miteinander verbunden, die in
Längsrichtung der Längsträger aufeinanderfolgen und ausgerundet in diese übergehen,
so daß zwischen je zwei nebeneinander liegenden Längsträgern ein Querträgerabschnitt
sich befindet.
[0004] Die äußeren Längsträger 6,7 enden an inneren Querträgern 10a, 10b nahe den Radsätzen
1,2, aber zwischen diesen. Die inneren Längsträger 8,9 sind über die inneren Querträger
10a, 10b hinweggeführt und enden an äußeren Querträgern 10c, 10d außerhalb der Radsätze
1,2.
[0005] Die Querträger 10 sind biegesteif, wozu infolge der geringen Länge jedes Querträgerabschnittes
kein besonderer Bau- bzw. Gewichtsaufwand notwendig ist.
[0006] Die Lastaufnahme durch das bisher beschriebene Untergestell erfolgt mittelbar. Hierzu
sind außerhalb der äußeren Längsträger 6,7 Ladungsträger 11,12 parallel zu den Längsträgern
6-9 verlaufend angeordnet. Die beiden Ladungsträger 11,12 sind durch zwei Quertraversen
13,14 miteinander verbunden, die symmetrisch vor und hinter dem symmetrisch zur Quermittellinie
des Untergestelles angeordneten Querträger 10d des Untergestelles verlaufen. Die Ladungsträger
11,12 sind über Rollen 15 mit in Fahrzeugquerrichtung weisenden Drehachsen auf Konsolen
16 des Untergestelles abgestützt. Die Rollen sind zu mehreren Rollengruppen zu je
zwei Rollen zusammengefaßt, wobei die beiden Rollen jeder Rollengruppe zwischen einem
oberen, an einem der Ladungsträger 11,12 befestigten Rollenkasten 17 und einem unteren,
an einem Konsol der äußeren Längsträger bzw. des Untergestelles befestigten unteren
Rollenkasten 18 angeordnet sind. Auf diese Weise sind die Ladungsträger 11,12 zusammen
mit den Quertraversen 13,14 gegenüber dem im wesentlichen aus den Längsträgern 6-9
und den Querträgern 10 bestehenden Untergestell in Fahrzeuglängsrichtung verstellbar.
Der Verstellweg in der einen oder anderen Richtung ist begrenzt, wenn die Rollen an
diagonal einander gegenüberliegenden Endquerwänden der Rollenkästen in Anlage kommen.
Um solche Verstellbewegungen entgegen einem progressiv zunehmenden Widerstand zuzulassen
und schließlich zu begrenzen, ist ein sogenannter Langhubstoßdämpfer zwischen eigentlichem
Untergestell mit Längs- und Querträgern einerseits und Ladungsträgern mit Quertraversen
andererseits angeordnet. Der Langhubstoßdämpfer weist beispielsweise ein Außengehäuse
19 auf, das im mittleren Querträger 10d des Untergestelles gehalten ist und aus dem
an beiden Enden Kolbenstangen 20,21 herausgeführt sind. An den äußeren Enden der Kolbenstangen
20,21 ist je ein Kolben 22, 23 befestigt, der in einem Zylinder 24 bzw. 25 angeordnet
ist und Drosselbohrungen aufweist, um das Fluid zu beiden Seiten des jeweiligen Kolbens
zwischen beiden Seiten gedrosselt verdrängen zu können. Am Ende des jeweiligen Verstellweges
der Kolben ist die Längsverstellung zwischen eigentlichem Untergestell und Ladungsträgern
beendet. In Fig.11 ist ein Rollensatz 15,15 in seiner Mittelstellung und beiden Endstellungen
dargestellt.
[0007] Den Ladungsträgern sind als Aufnahmemittel für Großcontainer unterschiedlicher Längen
Zentrierungszapfen 26 zugeordnet, von denen die jeweils nicht benutzten Zapfen abgeklappt
sind, also alle Zentrierungszapfen abklappbar gelagert sind.
1. Torsionssteifes Untergestell für Eisenbahngüterwagen mit Längs- und Querträgern,
gekennzeichnet durch mehrere torsionssteife Längsträger (6-9), die durch mehrere biegesteife
Querträger (10) miteinander gekoppelt sind.
2. Untergestell nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch vier Längsträger (6-9) mit dem Querschnitt eines geschlossenen
Kastenprofiles.
3. Untergestell nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei der insgesamt vier Längsträger (6-9) als äußere Längsträger (6,7) die seitliche
Begrenzung des Untergestelles bilden.
4. Untergestell nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die äußeren Längsträger (6,7) an inneren Querträgern (10a, 10b) im Bereich der
Laufwerke (1,2) enden.
5. Untergestell nach einem der Ansprüche 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß innere Längsträger (8,9) an äußeren Querträgern (10c,10d) im Bereich der Laufwerke
(1,2) enden.
6. Untergestell nach einem der Ansprüche 1-5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lastaufnahme mittelbar erfolgt.
7. Untergestell nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der mittelbaren Lastaufnahme seitliche Ladungsträger (11,12) dienen, die durch
Quertraversen (13,14) miteinander verbunden sind.
8. Untergestell nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladungsträger (11,12) etwa in der gleichen Horizontalebene wie die äußeren
und vorzugsweise auch inneren Längsträger (6-9) liegen und außerhalb der Längsträger
angeordnet sind.
9. Untergestell nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladungsträger (11,12) über um horizontale Querachsen drehbare Rollen (15)
an den äußeren Längsträgern (6,7) abgestützt sind.
10.Untergestell nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rollen (15) zwischen mehreren mit den Ladungsträgern (11,12) verbundenen oberen
und mehreren mit den Längsträgern (6,7) verbundenen unteren Rollenkästen (17,18) angeordnet
sind.
11.Untergestell nach den Ansprüchen 7, 9 und/oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen den Ladungsträgern (11,12) und den Längsträgern (6-9) ein Stoßdämpfer
(19-25) zur progressiven Begrenzung der mit den Rollen (15) möglichen Relativbewegungen
zwischen Längsträgern und Ladungsträgern vorgesehen ist.
12. Untergestell nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stoßdämpfer (19-25) zwischen einem Querträger (10d) des Untergestelles und
den Quertraversen (13,14) zwischen den Ladungsträgern (11,12) angeordnet ist.
13. Untergestell nach einem der Ansprüche 7-12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ladungsträger (11,12) Aufnahmemittel (26) für unterschiedlich große Großcontainer
aufweisen.
14. Untergestell nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Aufnahmemittel (26) klappbar ausgebildet sind.