(19)
(11) EP 0 333 190 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89104729.2

(22) Anmeldetag:  16.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4D03D 47/34, D03D 47/36, D03D 47/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 16.03.1988 DE 3808777

(71) Anmelder: Hermann Wangner GmbH & Co. KG
D-72760 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Grossmann, Hans
    D-7920 Heidenheim (DE)

(74) Vertreter: Abitz, Walter, Dr.-Ing. et al
Patentanwälte Abitz & Partner Postfach 86 01 09
81628 München
81628 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur wahlweisen Zuführung eines von mehreren Schussfäden zu einem Greiferprojektil


    (57) Es wird eine Vorrichtung zur wahlweisen Zuführung eines von mehreren Schußfäden (1) zu einem Greiferprojektil beschrieben, das sich auf einer Projektilbahn (2) bewegt. Die Vorrichtung weist mehrere verschiebbare Vorleger (3), die jeweils einen Schußfaden (1) bereithalten und eine Vorlegerklemme (7) zum Festhalten dieses Schußfadens (1) haben, ein Messer (4) zum Abschneiden des Schußfadens (1), nachdem er vom Greiferprojektil ins Webfach eingezogen worden ist, und eine Klemmeinrichtung zum Festhalten des von einem der Vorleger (3) bereitgehaltenen Schußfadens (1) und zum Spannen dieses Schußfadens (1) quer über die Projektilbahn (2), bis er durch das Greiferprojektil erfaßt wird, auf. Die Klemmeinrichtung ist ein drehbar gelagerter Ring (6), der eine Ringklemme (8) aufweist und der so angeordnet ist, daß sich die gedachte Verlän­gerung der Projektilbahn (2) durch ihn hindurcherstreckt, wobei die Ringklemme (8) auf ihrer Kreisbewegung den von der Vorlegerklemme (7) freigegebenen Schußfaden (1) quer über die gedachte Verlängerung der Projektilbahn (2) spannt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur wahlweisen Zuführung eines von mehreren Schußfäden zu einem Greifer­projektil, das sich auf einer Projektilbahn bewegt. Die Vorrichtung weist mehrere verschiebbare Vorleger auf, die die einzelnen Schußfäden bereithalten und eine Vorleger­klemme zum Festhalten des jeweiligen Schußfadens aufweisen. Das Greiferprojektil zieht die Schußfäden ins Webfach ein, und danach werden die Schußfäden von einem Messer abge­schnitten. Der von einem Vorleger bereitgehaltene Schuß­faden wird von einer Klemmeinrichtung festgehalten und quer über die Projektilbahn gespannt.

    [0002] Eine derartige Vorrichtung ist aus der EP-A-119,393 bekannt. Die Klemmeinrichtung ist dabei stationär und weist zwei schließbare Klemmbacken auf. Die Vorleger sind in ihrer Längsrichtung verschiebbar und führen den einzuziehenden Schußfaden den Klemmbacken zu, wobei sie sich von unten durch eine Messerlochplatte hindurch über die Projektil­bahn erstrecken. Dadurch kann es zu Kollisionen zwischen dem Greiferprojektil und den Vorlegern kommen. Eine Fehl­funktion der Zylinder-Kolben-Aggregate in dem Moment, wenn sich ein Fadenvorleger in Vorschubstellung befindet, kann zur Beschädigung der Fadenvorleger oder der Teilmesser führen. In der bekannten Vorrichtung werden die Schußfäden durch die Teilmesser geschnitten, wenn sich die Fadenvor­leger in Rückzugstellung befinden. Dadurch entsteht ein frei über die Fadenvorleger hinausstehendes Fadenende, das beim Ausfahren der Fadenvorleger durch das Loch durch­gefädelt werden muß. Ist der Schußfaden labil, dann knickt er seitlich um und kann von der Klemmvorrichtung nicht erfaßt werden. Außerdem hat sich in der Praxis gezeigt, daß sich die aus der EP-A-119 393 bekannte Vorrichtung aufgrund ihres Bewegungsablaufs nur durch pneumatische oder hydraulische Arbeitsglieder betätigen läßt. Dadurch ergibt sich eine Begrenzung der Arbeitsgeschwindigkeit auf ca. 70 Takte/min.

    [0003] Aus der DE-AS-1 535 670 ist eine Vorrichtung zur wahlwei­sen Zuführung eines von mehreren Schußfäden zu einem Grei­ferprojektil bekannt, bei der die verschiedenen Schußfäden durch verschiebbare Fadenführungen in eine Position ge­bracht werden können, aus der sie durch einen Finger, der am Rande einer drehbaren, neben der Projektilbahn angeord­neten Scheibe schwenkbar befestigt ist, über die Bahn des Greiferprojektils gespannt werden. Die bekannte Schußfaden­zuführvorrichtung wird unmittelbar neben der Webkante po­sitioniert, damit der Fadenstoß möglichst weitgehend aus­geglichen wird, der durch die von dem Fadenvorleger ge­zogene Schlaufe verursacht würde und der eine Unterbrechung der Beschleunigung bedeuten würde.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur wahlweisen Bereitstellung eines von mehreren Schuß­fäden für die Übernahme durch das Greiferprojektil zu schaffen, die bei hoher Arbeitsgeschwindigkeit (bis min. 160 Takte/min.) mechanisch zwangsgesteuert, zuverlässig und weitgehend störungsfrei arbeitet.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Klemmeinrichtung ein rotierender Ring ist, der eine Ring­klemme aufweist und der so angeordnet ist, daß sich die gedachte Verlängerung der Projektilbahn durch den Ring hindurch erstreckt, wobei die Ringklemme den Schußfaden von einem Vorleger übernimmt und bei ihrer Kreisbewegung quer über die Projektilbahn spannt, so daß der Schußfaden vom Greiferprojektil erfaßt werden kann.

    [0006] Der Grundgedanke besteht dabei darin zu vermeiden, daß der Vorleger die Bahn des Greiferprojektils kreuzt. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die Vorleger lediglich zu der Übergabeposition geschwenkt, an der die Ringklemme dann den Schußfaden übernimmt. Ein solcher Auf­bau läßt sich auf einfache Weise mechanisch zwangssteuern.

    [0007] Vorzugsweise weist der Ring zwei Ringklemmen auf, die auf gegenüberliegenden Seiten des Ringes und um 180° versetzt angeordnet sind. Jede Ringklemme hat dabei ihre eigene

    [0008] Vorlegerbatterie. Bei dieser Ausführungsform ergibt sich der Vorteil, daß sich der Ring pro Schußeintrag nur noch um 180° zu drehen braucht. Der Bewegungsablauf verlangsamt sich also, so daß für den Wechsel der Vorleger wesentlich mehr Zeit zur Verfügung steht. Die Zuführung des Schuß­fadens zweimal hintereinander vom selben Vorleger ist allerdings nicht möglich. Der Schußfaden muß also in stän­digem Wechsel von der einen Vorlegerbatterie und dann von der anderen Vorlegerbatterie abgezogen werden.

    [0009] Es besteht auch die Möglichkeit, mehrere Ringe mit jeweils einer oder zwei Ringklemmen hintereinander anzuordnen. Die Anzahl der wahlweise zuführbaren Schußfäden kann dadurch nahezu beliebig vergrößert werden.

    [0010] Nachfolgend wird der Funktionsablauf der erfindungsgemäßen Schußfadenzuführvorrichtung beschrieben, wobei seitlich verschwenkbare Vorleger verwendet werden, die ein Röhrchen aufweisen, durch das der Schußfaden läuft und die im axialen Abstand zum Austrittsende des Röhrchens eine mit dem Vorleger fest verbundene Vorlegerklemme aufweisen, die auf mechanisch zwangsgesteuertem, hydraulischem, pneu­matischem oder elektrischem Wege zu öffnen ist. Das Messer besteht aus zwei gegeneinander verschiebbaren und aufeinanderliegenden Messerblättern mit einer zur einen Seite hin offenen Aussparung, in der ein eingelegter Faden durch Gegeneinanderverschieben der beiden Messer­blätter abgeschert werden kann. Die Übergabe des Schußfa­dens von dem Vorleger an die Ringklemme erfolgt, wenn sich diese an der obersten Stelle der Kreisbewegung befindet. An der zur Übergabeposition diametral gegenüberliegenden Position erstreckt sich ein Stift durch den Ring hindurch, der zum genauen Positionieren und Spannen des Schußfadens für die Übernahme durch das Greiferprojektil dient.

    [0011] Erster Arbeitsschritt (Ringklemme an der Übergabeposition): Die Ringklemme, die z.B. als Klemmkeil ausgebildet sein kann, greift den zwischen Vorlegerröhrchen und Vorleger­klemme gespannten Schußfaden;
    zweiter Arbeitsschritt (Ringklemme unmittelbar nach der Übergabeposition): Die Ringklemme zieht den Schußfaden aus der Vorlegerklemme und nimmt ihn mit nach unten. Nach­dem der Schußfaden aus der Vorlegerklemme gezogen ist, öffnet diese;
    dritter Arbeitsschritt (Ringklemme kurz vor der Position 180° nach der Übergabeposition): Die Ringklemme legt den Schußfaden in die Öffnung des Messers und in die geöffnete Vorlegerklemme;
    vierter Arbeitsschritt (Ringklemme 180° nach der Übergabe­position): Die Ringklemme bewegt sich unter dem Stift hindurch, positioniert und spannt den Schußfaden zwischen dem Vorleger und dem Stift, so daß der Schußfaden bereit ist zum Abzug durch das Greiferprojektil;
    fünfter Arbeitsschritt: Das Greiferprojektil zieht den Schußfaden ins Webfach ein. Am Ende des Einzugs schließt die Vorlegerklemme wieder und klemmt den Schußfaden. An­schließend wird der Schußfaden vom Messer abgeschnitten;
    sechster Arbeitsschritt: Der Vorleger wird gewechselt.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 bis 6 die verschiedenen Arbeitsschritte bei der Zuführung eines Schußfadens, wobei die Vorrichtung in einer Ansicht schräg von oben und vom Zentrum der Webmaschine nach außen dargestellt wird.

    Fig. 7 und 8 in einer Ansicht von vorne bzw. von der Seite den drehbar gelagerten Ring;

    Fig. 9 und 10 einen Vorleger mit geöffneter bzw. geschlos­sener Vorlegerklemme;

    Fig. 11 die Ringklemme;

    Fig. 12 eine Ausführungsform mit zwei drehbar gelagerten Ringen von vorne;

    Fig. 13 die beiden drehbar gelagerten Ringe nach Fig. 12 in Seitenansicht und

    Fig. 14 die beiden drehbar gelagerten Ringe nach Fig. 12 von oben, wobei die drehbar gelagerten Ringe im Schnitt dargestellt sind, um das Messer sichtbar zu machen.



    [0013] Bei dem in den Figuren 1 bis 6 dargestellten Ausführungs­beispiel wird ein Greiferprojektil 5 in der in Figur 4 durch einen Pfeil angedeuteten Richtung auf einer Projek­tilbahn 2 in das Webfach eingeschossen. Der in den Figuren gezeigte Teil der Projektilbahn 2 ist noch Teil der nicht gezeigten Schlagvorrichtung. Die Projektilbahn 2 mündet in das ebenfalls nicht gezeigte Webfach. Zwischen der Schlagvorrichtung und dem Webfach befindet sich die Vorrichtung zur wahlweisen Zuführung eines von mehreren Schußfäden 1 an das Greiferprojektil 5. Die Vorrichtung weist einen drehbar gelagerten Ring 6 auf, der auf einer Seite eine Ringklemme 8 trägt. Der Ring 6 liegt in einer senkrechten Ebene und dreht sich in dieser Ebene, die senkrecht zur Bewegungsrichtung des Greiferprojektils 5 liegt. Der Ring 6 ist so angeordnet, daß die gedachte Verlängerung der Projektilbahn 2 durch das Innere des Rings 6 hindurchführt, so daß das Greiferprojektil 5 durch den Ring 6 hindurchfliegt.

    [0014] Es ist eine Batterie von Vorlegern 3 am Rand des Ringes 6 angeordnet, wobei in den Figuren 1 bis 5 nur einer dieser Vorleger 3 dargestellt ist. Der Vorleger 3 weist ein Röhrchen 20 auf, durch das der Schußfaden 1 läuft. Am Ende des Röhrchens 20 ist durch einen seitlich versetzten Bügel eine Vorlegerklemme 7 im axialen Abstand zu dem Ende des Röhrchens 20 gehaltert. Die Vorlegerklemme 7 weist einen gehärteten Stahlkörper 18 auf, an dessen unterem Ende sich eine V-förmige Kerbe befindet. In dieser Kerbe liegt ein gefederter Federstahldraht 19, siehe Figur 10. Zwischen Stahlkörper 18 und Federstahldraht 19 wird der Schußfaden 1 geklemmt. Soll die Vorlegerklemne 7 geöffnet werden, so drückt eine Rolle 21 in Pfeilrichtung (Fig. 9) gegen den Federstahldraht 19. Hebt die Rolle 21 von dem Federstahl­draht 19 ab, so schließt die Vorlegerklemme 7 (Fig. 10). Der Schußfaden 1 ist zwischen dem Röhrchen 20 des Vorle­gers 3 und der V-förmigen Kerbe der Vorlegerklemme 7 ge­spannt und kann in diesem Bereich von der Ringklemme 8 gegriffen werden.

    [0015] Die Vorlegerklemme 7 wird in der Weise betätigt, daß der Schußfaden 1 wieder eingelegt werden kann, nachdem er von der Ringklemme 8 herausgezogen wurde. Der Vorleger 3 ist in eine Übergabeposition verschieb- oder verschwenkbar, in der sich das Ende des Röhrchens und die Vorlegerklemme 7 in der Nähe der obersten Stelle des Ringes 6 befinden, so daß die Ringklemme 8 das Stück des Schußfadens 1, das sich zwischen dem Ende des Röhrchens und der Vorlegerklemme 7 befindet, an der obersten Stelle ihrer Kreisbewegung erfassen kann. Die Ringklemme 8 kann dabei ein unter einem flachen Winkel vom Ring 6 abstehender Stift, Keil oder Haken sein.

    [0016] Durch den Ring erstreckt sich ein Messer 4, das eine feststehende Messerplatte 4a und eine verschiebbare Messerplatte 4b aufweist, die eine seitliche Öffnung 22 aufweisen. Ein in diese Öffnung 22 eingelegter Faden kann durch Verschieben der Messerplatte 4b abgeschert werden. Das Messer 4 ist so angeordnet, daß sich die Öffnung 22 in der Ebene der Kreisbewegung der Ringklemme 8 befindet, und zwar so, daß der von der Ringklemme 8 erfaßte und aus dem Ende des Röhrchens 20 herausgezogene Faden nach einer Drehung von weniger als 180° in diese Öffnung 22 eingelegt wird.

    [0017] An der der Übergabeposition diametral gegenüberliegenden Stelle erstreckt sich vom Ende der Projektilbahn 2 aus durch das Innere des Ringes 6 ein Stift 9.

    [0018] Die Figuren 7, 8 und 11 zeigen Einzelheiten des drehbar gelagerten Rings 6 und der Ringklemme 8. Der drehbar gelagerte Ring 6 besteht aus einem Nadellager 12 und aus einem darauf befestigten Zahnrad 13. Er läuft auf einem Nadellager-Innenring 10, der von der feststehenden Messerplatte 4a und von einem von der Projektilbahn 2 abstehenden Finger 23 gehalten werden. Seitlich am Zahn­rad 13 sind zwei Führungsringe 14 befestigt, die seitlich am Nadellager-Innenring 10 gleiten und so dem drehbar gelagerten Ring 6 eine Axialführung geben. Die Führungs­ringe 14 sind zweckmäßig aus Messing. Der drehbar gela­gerte Ring 6 wird über ein Antriebszahnrad 15, das in das Zahnrad 13 greift, angetrieben.

    [0019] Auf den Führungsringen 14 ist eine oder sind mehrere Ring­klemmen 8 befestigt. Die Ringklemme 8 besteht aus einem gehärteten Stahlkörper 16 mit einer V-förmigen Kerbe, in der sich ein angefederter Federstahldraht 17 befindet, siehe Fig. 11. Zwischen dem Stahlkörper 16 und dem Feder­stahldraht 17 wird der Schußfaden 1 geklemmt. Das Ver­schwenken der einzelnen Vorleger 3 in die Übergabeposition und aus dieser heraus erfolgt durch Kurvengetriebe, wie sie allgemein bekannt sind und daher hier nicht näher beschrieben werden. Ebenso erfolgt die Steuerung der Rolle 21, die an dem Federstahldraht 19 der Vorlegerklemme 7 angreift, durch ein Kurvengetriebe. Beide Kurvengetriebe werden von der Hauptwelle der Webmaschine im Takt mit den übrigen Elementen der Webmaschine gesteuert. Die Steuerung der Vorleger 3 und der Rolle 21 kann auch durch elektrische, pneumatische oder ähnliche Stellglieder erfolgen.

    [0020] Die Übergabe eines Schußfadens 1 erfolgt in der Weise, daß, wie in Figur 1 gezeigt, die Ringklemme 8 an der Übergabeposition den vom Vorleger 3 dargebotenen Schuß­ faden 1 ergreift. Die Ringklemme 8 zieht bei ihrer Weiterbewegung den Schußfaden 1 aus der Vorlegerklemme 7 heraus und nimmt den Schußfaden 1 auf ihrer Kreisbewegung mit, siehe Figur 2.

    [0021] Der Vorleger 3 ändert seine Position zunächst noch nicht, und die Ringklemme 8 führt im Verlauf ihrer weiteren Kreis­bewegung den Schußfaden 1 in die Öffnung 22 des Messers 4 und in die geöffnete Vorlegerklemme 7 ein, siehe Figur 3. Bei der in Figur 4 gezeigten Position hat die Ringklemme 8 eine Kreisbewegung von etwa 180° ausgeführt. Die Längs­achse des Vorlegers 3 verläuft in Richtung des Durchmes­sers des Ringes 6, so daß die Ringklemme 8 bei ihrer Posi­tion von 180° nach der Übergabeposition den Schußfaden vom Ende des Röhrchens 20 durch die geöffnete Vorleger­klemme 7, durch die Öffnung 22 des Messers 4 und an dem Stift 9 vorbeizieht. Bei ihrer weiteren Bewegung spannt und positioniert die Ringklemme 8 den Schußfaden 1 zwischen dem Vorleger 3 und dem Stift 9, und in dieser Position kann der Schußfaden 1 vom Greiferprojektil 5 abgezogen werden, siehe Figur 4. Durch das Greiferprojektil 5 wird der Schußfaden 1 aus der Ringklemme 6 herausgezogen und nun ins Webfach eingezogen. Sobald das Greiferprojektil 5 den Schußfaden 1 durch das gesamte Webfach eingezogen hat, wird die Vorlegerklemme 7 geschlossen und anschlies­send der Faden 1 von dem Messer 4 abgeschert, siehe Figur 5. Die Ringklemme 8 hat währenddessen einen Teil der zweiten Hälfte einer vollen Kreisbewegung ausgeführt und während dieses Teils der Kreisbewegung kann der Vor­leger 3 gewechselt werden, um beim nächsten Einschlag einen anderen Schußfaden 1′ in das Webfach einzuziehen. Dazu wird der Vorleger 3 weggeschwenkt und ein anderer Vorleger 3′ in die Übergabeposition geschwenkt, siehe Figur 6.

    [0022] Die Übergabeposition befindet sich zweckmäßig an der obersten Stelle der Kreisbewegung der Ringklemme 8. Je nach den zur Verfügung stehenden Zeitspannen kann jedoch auch eine andere Position, z.B. in den Figuren 1 bis 6 im Uhrzeigersinn verschoben, gewählt werden, um mehr Zeit für den Wechsel der Vorleger 3, 3′ zur Verfügung zu haben. Der Ring 6 kann auch etwas seitlich gegenüber der Projek­tilbahn 2 versetzt gelagert sein, solange sichergestellt ist, daß das Greiferprojektil 5 ungehindert durch den Ring 6 hindurchfliegen kann.

    [0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Figuren 1 bis 6 ist ein einziger drehbar gelagerter Ring 6 mit einer Ring­klemme 8 vorgesehen. Bei dem in den Figuren 7 und 8 im Detail dargestellten drehbaren Ring sind zwei Ringklemmen 8 vorgesehen, nämlich je eine Ringklemme 8 auf jedem der Führungsringe 14. Die beiden Ringklemmen 8 sind dabei um 180° gegeneinander versetzt angeordnet. Das Messer 4 weist dementsprechend zwei Öffnungen 22 auf, wobei jeweils eine Öffnung 22 innerhalb der Ebene der Kreisbewegung einer der beiden Ringklemmen 8 liegt.

    [0024] Die Figuren 12 bis 14 zeigen eine Ausführungsform mit zwei drehbar gelagerten Ringen 6. Die Lagerung und der Antrieb sind so, wie in Figuren 7 und 8 dargestellt, ausgeführt. Jeder Ring 6 weist zwei Ringklemmen 8 auf, die wiederum jeweils von einem der Führungsringe 14 getragen werden und um 180° zueinander versetzt sind. Die beiden Ringe 6 sind wiederum um 90° gegeneinander versetzt, so daß die insge­samt vier Ringklemmen 8 um 90° zueinander versetzt sind. Der Finger 23 und die feststehende Messerplatte 4a sind so verlängert, daß sie sich durch beide drehbaren Ringe 6 erstrecken und diese stützen. Auf der unteren, feststehen­den Messerplatte 4a befinden sich zwei nebeneinanderlie­gende, verschiebbare Messerplatten 24a, 24b, die getrennt steuerbar sind, und in dem Messer sind vier Öffnungen 22 ausgespart, in denen der Schußfaden 1 durch Verschieben jeweils einer der beiden verschiebbaren Messerplatten 24a bzw. 24b in einer der beiden Richtungen abgeschert werden kann. Ist ein Schußfaden 1 von einer Ringklemme 8 in eine der Öffnungen 22 des Messers 4 eingelegt worden und ins Webfach eingetragen worden, so wird er dadurch abgeschnit­ten, daß die der Öffnung 22 zugewandte Schneide der ver­schiebbaren Messerplatten 24a, 24b über die Öffnung 22 ge­zogen wird. Jede der verschiebbaren Messerplatten 24a, 24b hat dazu zwei Schneiden, die den Öffnungen 22 zugewandt sind.

    [0025] Es können in entsprechender Weise auch drei oder mehr drehbar gelagerte Ringe 6 vorgesehen sein, wobei jeder Ring 6 eine oder zwei Ringklemmen 8 aufweisen kann. Jeder Ringklemme 8 können dabei einer oder mehrere Vorleger 3 zugeordnet sein.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur wahlweisen Zuführung eines von mehreren Schußfäden (1) zu einem Greiferprojektil (5), das sich auf einer Projektilbahn (2) bewegt, mit mehreren ver­schiebbaren Vorlegern (3), die jeweils einen Schußfaden (1) bereithalten und eine Vorlegerklemme (7) zum Fest­halten dieses Schußfadens (1) aufweisen, mit einem Mes­ser (4) zum Abschneiden des Schußfadens (1), nachdem er vom Greiferprojektil (5) ins Webfach eingezogen wor­den ist, und mit einer Klemmeinrichtung zum Festhalten des von einem der Vorleger (3) bereitgehaltenen Schuß­fadens (1) und zum Spannen dieses Schußfadens (1) quer über die Projektilbahn (2), bis er durch das Greifer­projektil (5) erfaßt wird, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Klemmeinrichtung ein drehbar gelagerter Ring (6) ist, der eine Ringklemme (8) auf­weist und der so angeordnet ist, daß sich die gedachte Verlängerung der Projektilbahn (2) durch ihn hindurch­erstreckt, wobei die Ringklemme (8) auf ihrer Kreisbe­wegung den von der Vorlegerklemme (7) freigegebenen Schußfaden (1) quer über die gedachte Verlängerung der Projektilbahn (2) spannt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Ringklemme (8) zum Bereit­halten des Schußfadens (1) für die Übernahme durch das Greiferprojektil (5) den Schußfaden (1) über einen Stift (9) spannt, der diametral gegenüber der vorge­schobenen Position des Vorlegers (3) stationär ange­ordnet ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­kennzeichnet, daß der Ring (6) auf jeder Seite eine Ringklemme (8) aufweist und die beiden Ringklemmen (8) um 180° versetzt sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Ringe (6) hintereinander angeordnet sind.
     




    Zeichnung