[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragbügelanordnung für Kunststoffbeutel, gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1, sowie einen wiederverwendbaren Beutel gemäß dem Oberbegriff von Anspruch
10.
[0002] Für Kunststoffbeutel, die für das Tragen von größeren und/oder schwereren Teilen
geeignet sind und mehrfach verwendet werden können, werden anstelle der üblichen reinen
Polyäthylen-Kunststoffbeutel ohne Tragbügel solche mit angeschweißtem Tragbügel verwendet.
Durch den Tragbügel erfolgt eine Vergleichmäßigung der Krafteinleitung in das Beutelmaterial,
so daß die Tragfähigkeit des Beutels verbessert wird.
[0003] Es ist bekannt, hierzu zwei nahezu identische Tragbügel zu verwenden, die an beiden
Seiten der Be- und Entladeöffnung des Kunststoffbeutels mit diesem verschweißt sind.
[0004] Bei Beladung derartiger Beutel mit vergleichsweise sperrigen und/oder schweren Gegenständen
besteht jedoch die Gefahr, daß die Gegenstände die Tragbalken auseinanderdrücken,
so daß die Griffe an den Tragbügeln schlechter handhabbar sind und zudem an den Tragbügelenden
aufgrund der Steifigkeitssprünge von dem vergleichsweise starken Tragbügelmaterial
zu dem vergleichsweise weichen Beutelmaterial die Gefahr von Rissen und Ablösungen
des Beutelmaterials von dem Tragbügel besteht. Dementsprechend ist es bekannt, die
Tragbügel in geschlossenem Zustand entweder durch Klipse miteinander zu verbinden
oder endseitig mit Zapfen/Ösenverbindungen zu versehen, so daß sich die Tragbügel
mittig auseinanderbiegen können, ohne daß die Enden der Tragbügel das Beutelmaterial
belasten.
[0005] Während die Verbindung der Tragbügel über Klipse inzwischen bei wiederverwendbaren
Kunststoffbeuteln ziemlich weit verbreitet ist, hat die Zapfen/Ösenverbindung aufgrund
der herstellungs technischen Schwierigkeiten nie größere Bedeutung erlangt. Es ist
zur Erstellung der senkrechten Schwenkachse mit der senkrechten Lagerung der Öse
um den Zapfen nämlich erforderlich, eine im Spritzgußverfahren schwierig herzustellende
Hinterschneidung zu erstellen. Die Trennungslinie der Formen liegt nämlich im wesentlichen
in der Mitte entlang der Längsebene jedes Tragbügels, so daß der Ösen-Endbereich eine
Hinterschneidung bedingt. Andererseits kann die Achsenausrichtung gegenüber dem Tragübel
nicht geändert werden, ohne daß die Endverbindung ihre wesentliche Funktion einbüßen
würde.
[0006] Um diese Nachteile zu beseitigen, wurde bereits vorgeschlagen, anstelle der Zapfen/Ösenverbindung
ein Filmscharnier zu verwenden, das in eine Lasche eingearbeitet wurde, wobei das
tragbügelferne Ende der Lasche mit einer Klipsverbindung versehen war, die dazu bestimmt
war, in dem anderen Tragbügel einzurasten.
[0007] Hierbei bestand jedoch das Problem, daß die Benutzer die Bedeutung der Laschen mit
den Filmscharnieren dahingehend mißverstanden, daß diese beim Beladen des Beutels
geöffnet wurden, so daß der erwünschte Effekt wieder zunichte gemacht wurde. Zur Aufrechterhaltung
des günstigsten Belastungszustands waren zudem bei dieser Lösung die Tragbügel aneinander
einklipsbar.
[0008] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Tragbügelanordnung gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1 sowie einen wiederverwendbaren Beutel gemäß dem Oberbegriff von Anpruch
10 zu schaffen, der einerseits günstig herzustellen ist und andererseits auch bei
ungünstigen Belastungszuständen eine optimale Krafteinleitung von dem Tragbügel in
den Beutel erlaubt.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 bzw. 10 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Durch Zurverfügungstellen einer echten Gelenkfunktion mit einer Gelenkpfanne und
einem Gelenkkopf kann das erfindungsgemäße Drehgelenk sauber geführt in weiten Bereichen
belastet werden. Dem Käufer ist sogleich klar, daß er tunlichst die Endverbindung
als Drehgelenk belassen und nicht demontieren sollte. Andererseits ermöglicht die
Ausbildung mit Gelenkpfanne und Gelenkkopf auch herstellungstechnische Vorteile, denn
es ist möglich, die Tragbügel mit Spritzgußformen herzustellen, die ohne Ziehkeile
od. dgl. auskommen.
[0011] Besonders günstig ist es, wenn der Gelenkkopf als Querstift ausgebildet ist, der
in die Gelenkpfanne durch eine in der Gleitbahn der Gelenkpfanne vorgesehene Öffnung
einrastend hindurchdrückbar ist. Die Rastkraft ist hierbei so bemessen, daß bei normalen
Belastungszuständen ein Ausrasten unmöglich ist. Hierbei läßt sich der Effekt günstig
ausnützen, daß die Öffnung mit ihrer Öffnungsebene in Längserstreckungsrichtung der
Tragbügel liegt, während beim Auseinanderbiegen der Tragbügel die Zugkraft des Gelenkkopfes
gegen die Gelenkpfanne sich zunehmend aus der normalen zu der Öffnungsebene wegbewegt
und schließlich vollständig senkrecht zu Schrägflächen wirkt, die in der Gelenkpfanne
seitlich der Öffnung angebracht sind.
[0012] Damit wird eine Auszugskraft bereitgestellt, die der Bruchlast des für die Tragbügel
verwendeten Materials entspricht. Der Schwenkbereich von Gelenkpfanne und Gelenkkopf
gegeneinander beträgt hierbei bis zu 180°, wobei für große Schwenkwege eine kreisrunde
Querschnittsausbildung des Gelenkkopfs günstig ist.
[0013] Eine in der Position des ungünstigsten Kraftangriffswinkels stärker sperrende Wirkung
läßt sich hingegen mit einer ovalen oder ellipsenförmigen Ausbildung des Querschnitts
des Gelenkkopfs erzielen. Hierdurch ist es möglich, das Übermaß des Durchmessers
des Gelenkkopfs gegenüber der Öffnung in der Gelenkpfanne durch Verschwenken der Tragbügel
gegeneinander, beispielsweise in die 90°-Stellung, zu erhöhen.
[0014] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Tragbügelanordnung ist spritzgußtechnisch ziemlich
einfach, denn es sind keine komplizierten Formen erforderlich. Für den Gelenkpfannen-Tragbügel
kann in an sich bekannter Manier die Trennlinie zwischen der oberen und der unteren
Form im Bereich des Drehgelenks auf die Ebene der Öffnung heruntergezogen werden,
um so die beiden Spritzgießformen hinterschneidungsfrei halten zu können.
[0015] Es ist günstig, wenn die Dicke des Gelenks die doppelte Dicke eines Tragbügels nicht
übersteigt. Dann läßt sich eine in aneinander anliegendem Zustand der Tragbügel ebene
Außenoberfläche erzielen, die das Anbringen des Tragbeutelmaterials durch Aufschweißen
oder ggf. durch Aufkleben begünstigt.
[0016] Besonders günstig ist es, wenn der Durchmesser des Gelenkkopfs in der Projektion
auf die Öffnung in der Gelenkpfanne in voneinander abgeschwenkter Stellung der Tragbügel
größer als in der aneinander anliegenden Stellung der Tragbügel ist. Hierdurch wird
die Möglichkeit eröffnet, der Tragbügelanordnung in abgeschwenkter Stellung einen
verbesserten Halt gegenüber der anliegenden Stellung der Tragbügel zu geben.
[0017] Besonders günstig ist es ferner, wenn der Gelenkkopf seitlich vorspringende Querstifte
aufweist, die an insbesondere an Vorsprüngen ausgebildeten Schrägflachen der Gelenkpfanne
gleitend geführt sind. Hierdurch lassen sich die auftretenden Kräfte symmetrisch abfangen,
wobei die Richtung der Krafteinleitung sich günstigerweise über die Abwinklung der
Schrägflächen in gewissen Bereichen einstellen läßt.
[0018] Weiterhin ist es besonders günstig, daß das Drehgelenk in aneinander anliegendem
Zustand der Tragbügel eine Dicke aufweist, die höchstens der doppelten Dicke eines
Tragbügels entspricht und insbesondere gleich der Summe der Dicken der Tragbügel ist.
Hierdurch läßt sich vermeiden, daß das Gelenk nach außen vorspringt, was aus einer
Vielzahl von Gründen ungünstig wäre.
[0019] Durch eine abgekröpfte Ausbildung des Gelenkkopfes zu dem Gelenkpfannen-Tragbügel
hin lassen sich die eingeleiteten Kräfte verbessert kontrollieren, wobei auch die
Möglichkeit eröffnet wird, die Sperrkräfte mit dem Abschwenkwinkel der Tragbügel voneinander
zunehmen zu lassen. Hierdurch kann der Tatsache Rechnung getragen werden, daß die
verwendeten Kunststoffmaterialien eine gewisse Nachgiebigkeit zeigen, so daß es günstig
ist, daß die den Formschluß unterstützenden Teile des Gelenks mit zunehmender Krafteinleitung,
wie sie durch Aufziehen des Beutels bei Belastung erfolgt, den eingeleiteten Kräften
zunehmend Widerstand entgegensetzen.
[0020] Gemäß einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Gelenkpfanne
im wesentlichen einseitig ausgebildet, so daß sich der Gelenkkopf in abgeschwenktem
Zustand zur Tragbügelmitte hin erstreckt. Hierdurch wird eine besonders große Anlagefläche
für das Gelenk bereitgestellt, die auch bei ungünstigen Belastungszuständen stabil
ist.
[0021] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile sind aus der nachfolgenden Beschreibung
mehrerer Ausführungsformen anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0022] Es zeigen:
Fig. 1A eine Seitenansicht von innen auf das Ende eines Gelenkpfannen-Tragbügels;
Fig. 1B eine Seitenansicht von innen auf das Ende eines erfindungsgemäßen Gelenkkopf-Tragbügels;
Fig. 2A eine Seitenansicht von außen auf das Ende des Tragbügels gemäß Fig. 1a;
Fig. 2B eine Seitenansicht von außen auf das Ende des Tragbügels gemäß Fig. 1b;
Fig. 3 einen Schnitt durch ein Drehgelenk am Ende einer erfindungsgemäßen Tragbügelanordnung,
gesehen in Richtung der Pfeile III-III gemäß Fig. 1A;
Fig. 4A einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehgelenks,
wobei die Tragbügel aneinander anliegen, wobei die Schnittebene derjenigen von Fig.
3 entspricht;
Fig. 4B den Schnitt gemäß Fig. 4A, wobei die Tragbügel im Winkel von etwa 90° voneinander
abgeschwenkt sind;
Fig. 5 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehgelenks,
wobei der Schwenkzustand gemäß Fig. 4B dargestellt ist; und
Fig. 6 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen wiederverwendbaren Beutels.
[0023] In Fig. 1A ist ein Ende 10 eines Gelenkpfannen-Tragbügels 12 in der Seitenansicht,
in der Ansicht von innen, d.h. von der Seite des nicht dargestellten Gelenkkopf-Tragbügels,
dargestellt. Das Ende 10 weist eine Öffnung 14 auf, die endseitig von einem Querbügel
16 und oben und unten von zwei Gelenkhalbschalen 18 und 20, deren nähere Ausbildung
aus Fig. 3 ersichtlich ist, sowie von einem Tragbügelkörper 22 begrenzt ist. Die Gelenkhalbschalen
18 und 20 bilden zusammen eine Gelenkpfanne 21, deren genauere Ausbildung weiter unten
noch erläutert wird.
[0024] Der Querbügel 16 und der Tragbügelkörper 22 sind auf der gleichen Ebene angeordnet,
die von den erhaben ausgebildeten Gelenkhalbschalen 18 und 20 überragt wird. Die Gelenkhalbschalen
18 und 20 weisen je einen U-förmigen Durchtrittsausnehmungsteil 24 bzw. 26 auf, die
zu der Öffnung 14 gehören, wobei jedoch die lichte Weite der Durchtrittsausnehmungsteile
24 und 26 geringer als die lichte Weite LW der Öffnung 14 im Bereich des Querbügels
16 ist. Dementsprechend werden die Schenkel der U-förmigen Durchtrittsausnehmungsteile
24 und 26 von Vorsprüngen 28 begrenzt, die im wesentlichen symmetrisch ausgebildet
sind und an ihren nicht dargestellten Unterseiten Schrägflächen aufweisen, die die
Gelenkpfanne 21 bilden.
[0025] In der Darstellung gemäß Fig. 1B ist ein Ende 30 eines zugehörigen Gelenkkopf-Tragbügels
32, wiederum von der dem Gelenkpfannen-Tragbügel 12 zugewandten Seite, dargestellt.
Der Gelenkkopf-Tragbügel 32 weist einen Tragbügelkörper 34 auf, wobei an dem Ende
30 ein Hals 36 angeformt ist, der einen Querstift 38 trägt. Diese Anordnung bildet
einen Gelenkkopf 40. In dieser Ausführungsform ist der Querstift 38 im wesentlichen
zylinderförmig und weist halbkugelige oder flache Enden auf.
[0026] Die Längserstreckung des Querstifts 38 entspricht im wesentlichen der Längserstreckung
der Öffnung 14 von dem Grundschenkel des U-förmigen Durchtrittsausnehmungsteils 24
bis zum Grundschenkel des U-förmigen Durchtrittsausnehmungsteils 26.
[0027] Der Durchmesser D des Querstifts 38 ist größer als die lichte Weite LW zwischen den
Seitenschenkeln der U-förmigen durchtrittsausnehmungsteile 24 und 26. Die Vorsprünge
28 seitlich dieser Seitenschenkel sind jedoch etwas elastisch. Ferner ist auch der
Querstift 38 in geringerem Maße elastisch, da alle Teile der Tragbügel 12 und 32 aus
Kunststoff wie Polyäthylen oder Polypropylen bestehen. Dementsprechend ist es möglich,
durch Ausüben einer zusammendrückenden Kraft zwischen den Enden der beiden Tragbügel
12 und 32 den Querstift 38 an dem Ende 10 des Gelenkpfannen-Tragbügels 12 einrasten
zu lassen.
[0028] Das Ende 10 in der gegenüber Fig. 1A um 180° gedrehten Ansicht ist in Fig. 2A dargestellt.
Die Gelenkpfanne 21 weist einen aus Fig. 3 näher ersichtlichen Führungsschacht 42
auf, der an jeder Gelenkhalbschale 18 und 20 von je zwei Schrägflächen 44 begrenzt
wird, die in den Vorsprüngen 28 enden.
[0029] In Fig. 2B ist die gegenüber der Darstellung in Fig. 1B um 180° gedrehte Ansicht
des Tragbügels 32 dargestellt. Der Hals 36 verläuft in beiden Ansichten in der gleichen
Ebene wie der Tragbügelkörper 34. Gegenüber dieser Ebene ist der Querstift 38 auf
den Gelenkpfannen-Tragbügel 12 zu abgekröpft, so daß die Drehachse des Gelenks zur
Mittebene der Tragbügel 12 und 32 hin verlagert wird. Die Abkröpfung ist in dieser
Ausführungsform jedoch nicht so stark, daß das Abschwenken der Tragbügel 12 und 32
voneinander auch bei sehr großen Schwenkwinkeln wie beinahe 180° beeinträchtigt werden
könnte.
[0030] Aus der Darstellung gemäß Fig. 3, die ein aus dem Gelenkkopf 40 und der Gelenkpfanne
21 bestehendes Drehgelenk 46 in aneinander verrastetem Zustand der Tragbügel 12 und
32 zeigt, ist ersichtlich, daß der Tragbügel 32 um etwa 180° von dem Tragbügel 12
abgeschwenkt werden kann, ohne daß das Drehgelenk 46 ausrasten würde. Hierbei ist
besonders günstig, daß der Querstift 38 dann nicht mehr in Richtung der Öffnung 14
in der Gelenkpfanne 21 gedrückt wird, sondern vielmehr an die endseitige Schrägfläche
44a angedrückt wird. Bei dieser Ausführungsform lassen sich dementsprechend die Tragbügel
um 180° voneinander abschwenken, was einer bis zur maximalen Ausdehnung aufgespannten
Be- und Entladeöffnung eines an die Tragbügel angeschweißten Beutels entspricht, ohne
daß ein Ausrasten erfolgt. Die Belastbarkeitsgrenze entspricht vielmehr nahezu der
Bruchlast der für die Tragbügelkörper 22 und 34 verwendeten Materialien, denn die
Gelenkhalbschalen 18 und 20 oder der Hals 36 müßten schon zerrissen werden, um ein
Trennen der Tragbügelkörper 22 und 34 durch Zugkraft in dem vollständig abgeschwenkten
Zustand der Tragbügel 12 und 32 voneinander zu ermöglichen.
[0031] Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tragbügelanordnung ist aus Fig.
4A ersichtlich. Der Gelenkkopf 40 mit dem Querstift 38 weist in diesem Fall einen
ovalen Querschnitt auf, wobei die Längsachse des ovalen Querschitts sich rechtwinklig
zu der Längsachse des Tragbügels 32 und die Querachse des ovalen Querstifts 38 sich
parallel zu der Längsachse des Tragbügels 32 erstreckt. In dieser Ausführungsform
liegt in dem in Fig. 4A dargestellten Zustand der aneinander anliegenden Tragbügel
12 und 32 der Querstift 38 an den Vorsprüngen 28, nicht hingegen an dem Führungsschacht
42 an. Die lichte Weite LW ist auch in dieser Ausführung kleiner als der Durchmesser
D entlang der (kürzeren) Querachse des Querstifts 38 und zugleich erheblich kleiner
als der Durchmesser D
H des Querstifts 38 entlang seiner (längeren) Hauptachse. Hingegen ist die Breite
des Führungsschachts 42 mindestens so groß wie der Durchmesser D
H des Querstifts 38, so daß ein Schwenken des Tragbügels 32 gegenüber dem Tragbügel
12 ohne weiteres möglich ist.
[0032] In Fig. 4B ist ersichtlich, daß bei der um 90° abgeschwenkten Stellung des Tragbügels
32 gegenüber dem Tragbügel 12 der Gelenkkopf 40 vollflächig an den Schrägflächen 44
anliegt und zugleich aufgrund des vergleichsweise großen Vorsprungmaßes der Vorsprünge
28 ein Herausziehen des Querstifts 38 durch die Öffnung 14 in der Gelenkpfanne 21
unmöglich ist.
[0033] Während die dargestellten ausführungsformen der erfindungsgemäßen Tragbügelanordnung
ein Drehgelenk 46 aus einem Gelenkkopf 40 und zwei Gelenkhalbschalen 18 und 20 zeigen,
ist es auch möglich, eine durchgehende Gelenkpfanne 21 zu verwenden, die einen Querstift
38 umschließt, der nicht über einen Hals 36, sondern über zwei an dessen Enden angeformten
Längsstiften gehalten wird.
[0034] Während ferner bei den dargestellten Ausführungsbeispielen der Tragbügel 12 zwei
Gelenkpfannen an jedem Ende 10 und der Tragbügel 32 zwei Gelenkköpfe an jedem Ende
30 aufweist, ist es auch möglich, bei jedem Tragbügel einen Gelenkkopf 40 an einem
Ende 30 und eine Gelenkpfanne 21 an dem anderen Ende 10 vorzusehen. Dies ist besonders
günstig, wenn mittensymmetrische Griffe an den Tragbügeln angebracht sind, da dann
für die Herstellung beider Tragbügel 12 und 32 identische Formen verwendet werden
können.
[0035] Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, an den Tragbügeln mittig Haken oder
Ösen anstelle der Griffe vorzusehen.
[0036] Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 5 ist die Gelenkpfanne 21, bezogen auf die Öffnung
14, einseitig zur Mitte des Tragbügels 12 hin verlagert, so daß die Öffnung 14 praktisch
an der Außenseite der Gelenkpfanne 21 vorgesehen ist. Entsprechend ist der Querstift
38 stark abgekröpft, so daß er sich in dem in Fig. 5 dargestellten abgeschwenkten
Zustand, bezogen auf die Öffnung 14, ebenfalls zur Mitte des Tragbügels hin erstreckt
und dementsprechend an der ziemlich lang ausgebildeten inneren Schrägfläche 44 der
Gelenkpfanne 21 entlang erstrecht. In diesem Ausführungsbeispiel ist die innere Schrägfläche
44 praktisch horizontal angeordnet. Die Breite der Gelenkpfanne 21 ist hier noch etwas
größer gewählt als der Durchmesser D
H des Querstifts 38 entlang seiner Hauptachse. Dadurch wird es ermöglicht, daß der
Gelenkkopf 40 sich beim weiteren Aufschwenken des Tragbügels 32 gegenüber dem Tragbügel
12 noch weiter in das Gelenk 46 hinein zieht, was den auftretenden Kräften entgegenwirkt.
[0037] In Fig. 6 ist ein Beutel 50 dargestellt, der durch geeignete Mittel in den Tragbügeln
12 und 32 angebracht ist. Beispielsweise kann der Beutel 50 aufgeklebt oder aufgeschweißt
sein. Mit seinem oberen Rand umgibt der Beutel 50 die Tragbügel 12 und 32 vollständig,
so daß er sich über die Enden 10 bzw. 30 der Tragbügel erstrecht. In beliebiger, an
sich bekannter Weise kann an beiden Tragbügeln 12, 32 ein Aufhänger 52 oder ein Tragegriff
angebracht sein. Der Beutel zeichnet sich durch größe Stabilität trotz geringer Herstellungskosten
aus und ist dementsprechend durchaus für die Wiederverwendung geeignet.
1. Tragbügelanordnung für Kunststoffbeutel od. dgl., mit zwei an ihren Enden verbundenen
Tragbügeln, dadurch gekennzeichnet, daß die Endverbindung als Drehgelenk (46) aus einem Gelenkkopf (40) an einem Tragbügel
(32) und einer Gelenkpfanne (21) an dem anderen Tragbügel (12) ausgebildet ist.
2. Tragbügelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf
(40) als Querstift (38) mit einer im wesentlichen vertikalen Schwenkachse ausgebildet
ist.
3. Tragbügelanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkpfanne (21) eine Öffnung (14) für den Gelenkkopf (40) aufweist.
4. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkkopf (40) in der Gelenkpfanne (21) einrastbar drehbeweglich gelagert
ist.
5. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Durchmesser (D, DH) des Gelenkkopfs (40) in allen Drehstellungen mindestens so groß wie die lichte Weite
(LW) der Öffnung (14) in der Gelenkpfanne (21) ist.
6. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschnitt eines einen Gelenkkopf (20) bildenden Querstifts (38) im wesentlichen
oval oder ellipsenförmig ist und daß die Gelenkpfanne (21) zwei die Öffnung (14) begrenzende
Vorsprünge (28) aufweist, deren summierte vorspringende Länge mindestens der Differenz
zwischen der kurzen (D) und der langen (DH) Querachse des ellipsoiden oder ovalen Querschnitts des Querstifts (38) entspricht.
7. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gelenkkopf (40) an dem Gelenkkopf-Tragbügel (32) und die Gelenkpfanne (21)
an dem Gelenkpfannen-Tragbügel (12) einstückig angeformt sind.
8. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkpfanne (21) zur Mitte des Tragbügels (12, 32) hin vergrößert ist und
der Gelenkkopf (40) von dem Gelenkkopf-Tragbügel (32) auf den Gelenkpfannen-Tragbügel
(12) zu, insbesondere etwa um die Dicke des Gelenkpfannen-Tragbügels (12), vorragt.
9. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gelenkpfanne (21) ein Übermaß gegenüber der langen Querachse (DH) des Querstifts (38) aufweist.
10. Wiederverwendbarer Beutel, insbesondere aus Kunststoff, mit einer von Tragbügeln
(12, 32) umgebenen Be- und Entladeöffnung, wobei das Beutelmaterial flächig an den
Tragbügeln (12, 32) befestigt ist und die Tragbügel (12, 32) an ihren Enden verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Endverbindung aus einem Drehgelenk (46) mit
einem Gelenkkopf (40) an einem Tragbügel (32) und einer Gelenkpfanne (21) an dem anderen
Tragbügel (12) besteht.
11. Beutel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Beutelmaterial bis über
die Enden (10, 30) der Tragbügel (12, 32) hinweg an den Tragbügeln (12, 32) angebracht
ist und diese horizontal vollständig umgibt.
12. Beutel nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale
eines der Ansprüche 1 bis 12.
13. Beutel nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf (40)
als in die Gelenkpfanne (21) einschnappendes Bauteil (40) ausgebildet ist.