(19)
(11) EP 0 333 229 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89104867.0

(22) Anmeldetag:  18.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B65D 33/06
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 18.03.1988 DE 8803722 U

(71) Anmelder: Hansen, Svend Georg
CH-1005 Lausanne (CH)

(72) Erfinder:
  • Hansen, Svend Georg
    CH-1005 Lausanne (CH)

(74) Vertreter: Baronetzky, Klaus, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. R. Splanemann, Dr. B. Reitzner, Dipl.-Ing. K. Baronetzky Tal 13
80331 München
80331 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Tragbügelanordnung


    (57) Die erfindungsgemäße Tragbügelanordnung weist zwei Tragbügel (12) und (32) auf, die an ihren Enden ein Drehgelenk (46) bilden, das einerseits ein Einrasten der Tragbügel (12, 32) aneinander und andererseits eine auszugssichere Befestigung auch bei stark belastetem, an die Tragbügel (12, 32) angeschweißtem Beutel ermöglicht.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Tragbügelanordnung für Kunststoff­beutel, gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1, sowie einen wiederverwendbaren Beutel gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 10.

    [0002] Für Kunststoffbeutel, die für das Tragen von größeren und/oder schwereren Teilen geeignet sind und mehrfach verwendet werden können, werden anstelle der üblichen reinen Polyäthylen-Kunst­stoffbeutel ohne Tragbügel solche mit angeschweißtem Tragbügel verwendet. Durch den Tragbügel erfolgt eine Vergleichmäßigung der Krafteinleitung in das Beutelmaterial, so daß die Tragfähig­keit des Beutels verbessert wird.

    [0003] Es ist bekannt, hierzu zwei nahezu identische Tragbügel zu verwenden, die an beiden Seiten der Be- und Entladeöffnung des Kunststoffbeutels mit diesem verschweißt sind.

    [0004] Bei Beladung derartiger Beutel mit vergleichsweise sperrigen und/oder schweren Gegenständen besteht jedoch die Gefahr, daß die Gegenstände die Tragbalken auseinanderdrücken, so daß die Griffe an den Tragbügeln schlechter handhabbar sind und zudem an den Tragbügelenden aufgrund der Steifigkeitssprünge von dem vergleichsweise starken Tragbügelmaterial zu dem vergleichsweise weichen Beutelmaterial die Gefahr von Rissen und Ablösungen des Beutelmaterials von dem Tragbügel besteht. Dementsprechend ist es bekannt, die Tragbügel in geschlossenem Zustand entweder durch Klipse miteinander zu verbinden oder endseitig mit Zapfen/Ösenverbindungen zu versehen, so daß sich die Tragbügel mittig auseinanderbiegen können, ohne daß die Enden der Tragbügel das Beutelmaterial belasten.

    [0005] Während die Verbindung der Tragbügel über Klipse inzwischen bei wiederverwendbaren Kunststoffbeuteln ziemlich weit verbreitet ist, hat die Zapfen/Ösenverbindung aufgrund der herstellungs­ technischen Schwierigkeiten nie größere Bedeutung erlangt. Es ist zur Erstellung der senkrechten Schwenkachse mit der senk­rechten Lagerung der Öse um den Zapfen nämlich erforderlich, eine im Spritzgußverfahren schwierig herzustellende Hinter­schneidung zu erstellen. Die Trennungslinie der Formen liegt nämlich im wesentlichen in der Mitte entlang der Längsebene jedes Tragbügels, so daß der Ösen-Endbereich eine Hinterschnei­dung bedingt. Andererseits kann die Achsenausrichtung gegenüber dem Tragübel nicht geändert werden, ohne daß die Endverbindung ihre wesentliche Funktion einbüßen würde.

    [0006] Um diese Nachteile zu beseitigen, wurde bereits vorgeschlagen, anstelle der Zapfen/Ösenverbindung ein Filmscharnier zu verwenden, das in eine Lasche eingearbeitet wurde, wobei das tragbügelferne Ende der Lasche mit einer Klipsverbindung versehen war, die dazu bestimmt war, in dem anderen Tragbügel einzurasten.

    [0007] Hierbei bestand jedoch das Problem, daß die Benutzer die Bedeutung der Laschen mit den Filmscharnieren dahingehend miß­verstanden, daß diese beim Beladen des Beutels geöffnet wurden, so daß der erwünschte Effekt wieder zunichte gemacht wurde. Zur Aufrechterhaltung des günstigsten Belastungszustands waren zudem bei dieser Lösung die Tragbügel aneinander einklipsbar.

    [0008] Demgegenüber ist es Aufgabe der Erfindung, eine Tragbügelanord­nung gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie einen wieder­verwendbaren Beutel gemäß dem Oberbegriff von Anpruch 10 zu schaffen, der einerseits günstig herzustellen ist und anderer­seits auch bei ungünstigen Belastungszuständen eine optimale Krafteinleitung von dem Tragbügel in den Beutel erlaubt.

    [0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch Anspruch 1 bzw. 10 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unter­ansprüchen.

    [0010] Durch Zurverfügungstellen einer echten Gelenkfunktion mit einer Gelenkpfanne und einem Gelenkkopf kann das erfindungsgemäße Drehgelenk sauber geführt in weiten Bereichen belastet werden. Dem Käufer ist sogleich klar, daß er tunlichst die Endverbindung als Drehgelenk belassen und nicht demontieren sollte. Anderer­seits ermöglicht die Ausbildung mit Gelenkpfanne und Gelenkkopf auch herstellungstechnische Vorteile, denn es ist möglich, die Tragbügel mit Spritzgußformen herzustellen, die ohne Ziehkeile od. dgl. auskommen.

    [0011] Besonders günstig ist es, wenn der Gelenkkopf als Querstift ausgebildet ist, der in die Gelenkpfanne durch eine in der Gleitbahn der Gelenkpfanne vorgesehene Öffnung einrastend hindurchdrückbar ist. Die Rastkraft ist hierbei so bemessen, daß bei normalen Belastungszuständen ein Ausrasten unmöglich ist. Hierbei läßt sich der Effekt günstig ausnützen, daß die Öffnung mit ihrer Öffnungsebene in Längserstreckungsrichtung der Trag­bügel liegt, während beim Auseinanderbiegen der Tragbügel die Zugkraft des Gelenkkopfes gegen die Gelenkpfanne sich zunehmend aus der normalen zu der Öffnungsebene wegbewegt und schließlich vollständig senkrecht zu Schrägflächen wirkt, die in der Gelenk­pfanne seitlich der Öffnung angebracht sind.

    [0012] Damit wird eine Auszugskraft bereitgestellt, die der Bruchlast des für die Tragbügel verwendeten Materials entspricht. Der Schwenkbereich von Gelenkpfanne und Gelenkkopf gegeneinander beträgt hierbei bis zu 180°, wobei für große Schwenkwege eine kreisrunde Querschnittsausbildung des Gelenkkopfs günstig ist.

    [0013] Eine in der Position des ungünstigsten Kraftangriffswinkels stärker sperrende Wirkung läßt sich hingegen mit einer ovalen oder ellipsenförmigen Ausbildung des Querschnitts des Gelenk­kopfs erzielen. Hierdurch ist es möglich, das Übermaß des Durchmessers des Gelenkkopfs gegenüber der Öffnung in der Gelenkpfanne durch Verschwenken der Tragbügel gegeneinander, beispielsweise in die 90°-Stellung, zu erhöhen.

    [0014] Die Herstellung der erfindungsgemäßen Tragbügelanordnung ist spritzgußtechnisch ziemlich einfach, denn es sind keine komplizierten Formen erforderlich. Für den Gelenkpfannen-Trag­bügel kann in an sich bekannter Manier die Trennlinie zwischen der oberen und der unteren Form im Bereich des Drehgelenks auf die Ebene der Öffnung heruntergezogen werden, um so die beiden Spritzgießformen hinterschneidungsfrei halten zu können.

    [0015] Es ist günstig, wenn die Dicke des Gelenks die doppelte Dicke eines Tragbügels nicht übersteigt. Dann läßt sich eine in aneinander anliegendem Zustand der Tragbügel ebene Außenober­fläche erzielen, die das Anbringen des Tragbeutelmaterials durch Aufschweißen oder ggf. durch Aufkleben begünstigt.

    [0016] Besonders günstig ist es, wenn der Durchmesser des Gelenkkopfs in der Projektion auf die Öffnung in der Gelenkpfanne in vonein­ander abgeschwenkter Stellung der Tragbügel größer als in der aneinander anliegenden Stellung der Tragbügel ist. Hierdurch wird die Möglichkeit eröffnet, der Tragbügelanordnung in abge­schwenkter Stellung einen verbesserten Halt gegenüber der anlie­genden Stellung der Tragbügel zu geben.

    [0017] Besonders günstig ist es ferner, wenn der Gelenkkopf seitlich vorspringende Querstifte aufweist, die an insbesondere an Vor­sprüngen ausgebildeten Schrägflachen der Gelenkpfanne gleitend geführt sind. Hierdurch lassen sich die auftretenden Kräfte symmetrisch abfangen, wobei die Richtung der Krafteinleitung sich günstigerweise über die Abwinklung der Schrägflächen in gewissen Bereichen einstellen läßt.

    [0018] Weiterhin ist es besonders günstig, daß das Drehgelenk in anein­ander anliegendem Zustand der Tragbügel eine Dicke aufweist, die höchstens der doppelten Dicke eines Tragbügels entspricht und insbesondere gleich der Summe der Dicken der Tragbügel ist. Hierdurch läßt sich vermeiden, daß das Gelenk nach außen vorspringt, was aus einer Vielzahl von Gründen ungünstig wäre.

    [0019] Durch eine abgekröpfte Ausbildung des Gelenkkopfes zu dem Gelenkpfannen-Tragbügel hin lassen sich die eingeleiteten Kräfte verbessert kontrollieren, wobei auch die Möglichkeit eröffnet wird, die Sperrkräfte mit dem Abschwenkwinkel der Tragbügel von­einander zunehmen zu lassen. Hierdurch kann der Tatsache Rech­nung getragen werden, daß die verwendeten Kunststoffmaterialien eine gewisse Nachgiebigkeit zeigen, so daß es günstig ist, daß die den Formschluß unterstützenden Teile des Gelenks mit zunehmender Krafteinleitung, wie sie durch Aufziehen des Beutels bei Belastung erfolgt, den eingeleiteten Kräften zunehmend Widerstand entgegensetzen.

    [0020] Gemäß einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist die Gelenkpfanne im wesentlichen einseitig ausgebildet, so daß sich der Gelenkkopf in abgeschwenktem Zustand zur Tragbügelmitte hin erstreckt. Hierdurch wird eine besonders große Anlagefläche für das Gelenk bereitgestellt, die auch bei ungünstigen Belastungszuständen stabil ist.

    [0021] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile sind aus der nachfolgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsformen anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0022] Es zeigen:

    Fig. 1A eine Seitenansicht von innen auf das Ende eines Gelenk­pfannen-Tragbügels;

    Fig. 1B eine Seitenansicht von innen auf das Ende eines erfin­dungsgemäßen Gelenkkopf-Tragbügels;

    Fig. 2A eine Seitenansicht von außen auf das Ende des Trag­bügels gemäß Fig. 1a;

    Fig. 2B eine Seitenansicht von außen auf das Ende des Trag­bügels gemäß Fig. 1b;

    Fig. 3 einen Schnitt durch ein Drehgelenk am Ende einer erfindungsgemäßen Tragbügelanordnung, gesehen in Richtung der Pfeile III-III gemäß Fig. 1A;

    Fig. 4A einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehgelenks, wobei die Trag­bügel aneinander anliegen, wobei die Schnittebene derjenigen von Fig. 3 entspricht;

    Fig. 4B den Schnitt gemäß Fig. 4A, wobei die Tragbügel im Win­kel von etwa 90° voneinander abgeschwenkt sind;

    Fig. 5 einen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehgelenks, wobei der Schwenkzustand gemäß Fig. 4B dargestellt ist; und

    Fig. 6 eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäßen wiederverwendbaren Beutels.



    [0023] In Fig. 1A ist ein Ende 10 eines Gelenkpfannen-Tragbügels 12 in der Seitenansicht, in der Ansicht von innen, d.h. von der Seite des nicht dargestellten Gelenkkopf-Tragbügels, dargestellt. Das Ende 10 weist eine Öffnung 14 auf, die endseitig von einem Quer­bügel 16 und oben und unten von zwei Gelenkhalbschalen 18 und 20, deren nähere Ausbildung aus Fig. 3 ersichtlich ist, sowie von einem Tragbügelkörper 22 begrenzt ist. Die Gelenkhalbschalen 18 und 20 bilden zusammen eine Gelenkpfanne 21, deren genauere Ausbildung weiter unten noch erläutert wird.

    [0024] Der Querbügel 16 und der Tragbügelkörper 22 sind auf der gleichen Ebene angeordnet, die von den erhaben ausgebildeten Gelenkhalbschalen 18 und 20 überragt wird. Die Gelenkhalbschalen 18 und 20 weisen je einen U-förmigen Durchtrittsausnehmungsteil 24 bzw. 26 auf, die zu der Öffnung 14 gehören, wobei jedoch die lichte Weite der Durchtrittsausnehmungsteile 24 und 26 geringer als die lichte Weite LW der Öffnung 14 im Bereich des Querbügels 16 ist. Dementsprechend werden die Schenkel der U-förmigen Durchtrittsausnehmungsteile 24 und 26 von Vorsprüngen 28 begrenzt, die im wesentlichen symmetrisch ausgebildet sind und an ihren nicht dargestellten Unterseiten Schrägflächen aufweisen, die die Gelenkpfanne 21 bilden.

    [0025] In der Darstellung gemäß Fig. 1B ist ein Ende 30 eines zugehöri­gen Gelenkkopf-Tragbügels 32, wiederum von der dem Gelenkpfan­nen-Tragbügel 12 zugewandten Seite, dargestellt. Der Gelenkkopf-­Tragbügel 32 weist einen Tragbügelkörper 34 auf, wobei an dem Ende 30 ein Hals 36 angeformt ist, der einen Querstift 38 trägt. Diese Anordnung bildet einen Gelenkkopf 40. In dieser Ausfüh­rungsform ist der Querstift 38 im wesentlichen zylinderförmig und weist halbkugelige oder flache Enden auf.

    [0026] Die Längserstreckung des Querstifts 38 entspricht im wesentlichen der Längserstreckung der Öffnung 14 von dem Grundschenkel des U-­förmigen Durchtrittsausnehmungsteils 24 bis zum Grundschenkel des U-förmigen Durchtrittsausnehmungsteils 26.

    [0027] Der Durchmesser D des Querstifts 38 ist größer als die lichte Weite LW zwischen den Seitenschenkeln der U-förmigen durchtrittsausnehmungsteile 24 und 26. Die Vorsprünge 28 seitlich dieser Seitenschenkel sind jedoch etwas elastisch. Ferner ist auch der Querstift 38 in geringerem Maße elastisch, da alle Teile der Tragbügel 12 und 32 aus Kunststoff wie Polyäthylen oder Polypropylen bestehen. Dementsprechend ist es möglich, durch Ausüben einer zusammendrückenden Kraft zwischen den Enden der beiden Tragbügel 12 und 32 den Querstift 38 an dem Ende 10 des Gelenkpfannen-Tragbügels 12 einrasten zu lassen.

    [0028] Das Ende 10 in der gegenüber Fig. 1A um 180° gedrehten Ansicht ist in Fig. 2A dargestellt. Die Gelenkpfanne 21 weist einen aus Fig. 3 näher ersichtlichen Führungsschacht 42 auf, der an jeder Gelenkhalbschale 18 und 20 von je zwei Schrägflächen 44 begrenzt wird, die in den Vorsprüngen 28 enden.

    [0029] In Fig. 2B ist die gegenüber der Darstellung in Fig. 1B um 180° gedrehte Ansicht des Tragbügels 32 dargestellt. Der Hals 36 verläuft in beiden Ansichten in der gleichen Ebene wie der Tragbügelkörper 34. Gegenüber dieser Ebene ist der Querstift 38 auf den Gelenkpfannen-Tragbügel 12 zu abgekröpft, so daß die Drehachse des Gelenks zur Mittebene der Tragbügel 12 und 32 hin verlagert wird. Die Abkröpfung ist in dieser Ausführungsform jedoch nicht so stark, daß das Abschwenken der Tragbügel 12 und 32 voneinander auch bei sehr großen Schwenkwinkeln wie beinahe 180° beeinträchtigt werden könnte.

    [0030] Aus der Darstellung gemäß Fig. 3, die ein aus dem Gelenkkopf 40 und der Gelenkpfanne 21 bestehendes Drehgelenk 46 in aneinander verrastetem Zustand der Tragbügel 12 und 32 zeigt, ist ersicht­lich, daß der Tragbügel 32 um etwa 180° von dem Tragbügel 12 abgeschwenkt werden kann, ohne daß das Drehgelenk 46 ausrasten würde. Hierbei ist besonders günstig, daß der Querstift 38 dann nicht mehr in Richtung der Öffnung 14 in der Gelenkpfanne 21 gedrückt wird, sondern vielmehr an die endseitige Schrägfläche 44a angedrückt wird. Bei dieser Ausführungsform lassen sich dementsprechend die Tragbügel um 180° voneinander abschwenken, was einer bis zur maximalen Ausdehnung aufgespannten Be- und Entladeöffnung eines an die Tragbügel angeschweißten Beutels entspricht, ohne daß ein Ausrasten erfolgt. Die Belastbarkeits­grenze entspricht vielmehr nahezu der Bruchlast der für die Tragbügelkörper 22 und 34 verwendeten Materialien, denn die Gelenkhalbschalen 18 und 20 oder der Hals 36 müßten schon zerrissen werden, um ein Trennen der Tragbügelkörper 22 und 34 durch Zugkraft in dem vollständig abgeschwenkten Zustand der Tragbügel 12 und 32 voneinander zu ermöglichen.

    [0031] Eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Tragbügelan­ordnung ist aus Fig. 4A ersichtlich. Der Gelenkkopf 40 mit dem Querstift 38 weist in diesem Fall einen ovalen Querschnitt auf, wobei die Längsachse des ovalen Querschitts sich rechtwinklig zu der Längsachse des Tragbügels 32 und die Querachse des ovalen Querstifts 38 sich parallel zu der Längsachse des Tragbügels 32 erstreckt. In dieser Ausführungsform liegt in dem in Fig. 4A dargestellten Zustand der aneinander anliegenden Tragbügel 12 und 32 der Querstift 38 an den Vorsprüngen 28, nicht hingegen an dem Führungsschacht 42 an. Die lichte Weite LW ist auch in die­ser Ausführung kleiner als der Durchmesser D entlang der (kürze­ren) Querachse des Querstifts 38 und zugleich erheblich kleiner als der Durchmesser DH des Querstifts 38 entlang seiner (länge­ren) Hauptachse. Hingegen ist die Breite des Führungsschachts 42 mindestens so groß wie der Durchmesser DH des Querstifts 38, so daß ein Schwenken des Tragbügels 32 gegenüber dem Tragbügel 12 ohne weiteres möglich ist.

    [0032] In Fig. 4B ist ersichtlich, daß bei der um 90° abgeschwenkten Stellung des Tragbügels 32 gegenüber dem Tragbügel 12 der Gelenkkopf 40 vollflächig an den Schrägflächen 44 anliegt und zugleich aufgrund des vergleichsweise großen Vorsprungmaßes der Vorsprünge 28 ein Herausziehen des Querstifts 38 durch die Öffnung 14 in der Gelenkpfanne 21 unmöglich ist.

    [0033] Während die dargestellten ausführungsformen der erfindungsgemä­ßen Tragbügelanordnung ein Drehgelenk 46 aus einem Gelenkkopf 40 und zwei Gelenkhalbschalen 18 und 20 zeigen, ist es auch möglich, eine durchgehende Gelenkpfanne 21 zu verwenden, die einen Querstift 38 umschließt, der nicht über einen Hals 36, sondern über zwei an dessen Enden angeformten Längsstiften gehalten wird.

    [0034] Während ferner bei den dargestellten Ausführungsbeispielen der Tragbügel 12 zwei Gelenkpfannen an jedem Ende 10 und der Tragbügel 32 zwei Gelenkköpfe an jedem Ende 30 aufweist, ist es auch möglich, bei jedem Tragbügel einen Gelenkkopf 40 an einem Ende 30 und eine Gelenkpfanne 21 an dem anderen Ende 10 vorzusehen. Dies ist besonders günstig, wenn mittensymmetrische Griffe an den Tragbügeln angebracht sind, da dann für die Herstellung beider Tragbügel 12 und 32 identische Formen verwendet werden können.

    [0035] Selbstverständlich ist es jedoch auch möglich, an den Tragbügeln mittig Haken oder Ösen anstelle der Griffe vorzusehen.

    [0036] Bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 5 ist die Gelenkpfanne 21, bezogen auf die Öffnung 14, einseitig zur Mitte des Tragbügels 12 hin verlagert, so daß die Öffnung 14 praktisch an der Außenseite der Gelenkpfanne 21 vorgesehen ist. Entsprechend ist der Querstift 38 stark abgekröpft, so daß er sich in dem in Fig. 5 dargestellten abgeschwenkten Zustand, bezogen auf die Öffnung 14, ebenfalls zur Mitte des Tragbügels hin erstreckt und dem­entsprechend an der ziemlich lang ausgebildeten inneren Schräg­fläche 44 der Gelenkpfanne 21 entlang erstrecht. In diesem Ausführungsbeispiel ist die innere Schrägfläche 44 praktisch horizontal angeordnet. Die Breite der Gelenkpfanne 21 ist hier noch etwas größer gewählt als der Durchmesser DH des Querstifts 38 entlang seiner Hauptachse. Dadurch wird es ermöglicht, daß der Gelenkkopf 40 sich beim weiteren Aufschwenken des Tragbügels 32 gegenüber dem Tragbügel 12 noch weiter in das Gelenk 46 hinein zieht, was den auftretenden Kräften entgegenwirkt.

    [0037] In Fig. 6 ist ein Beutel 50 dargestellt, der durch geeignete Mittel in den Tragbügeln 12 und 32 angebracht ist. Beispiels­weise kann der Beutel 50 aufgeklebt oder aufgeschweißt sein. Mit seinem oberen Rand umgibt der Beutel 50 die Tragbügel 12 und 32 vollständig, so daß er sich über die Enden 10 bzw. 30 der Tragbügel erstrecht. In beliebiger, an sich bekannter Weise kann an beiden Tragbügeln 12, 32 ein Aufhänger 52 oder ein Tragegriff angebracht sein. Der Beutel zeichnet sich durch größe Stabilität trotz geringer Herstellungskosten aus und ist dementsprechend durchaus für die Wiederverwendung geeignet.


    Ansprüche

    1. Tragbügelanordnung für Kunststoffbeutel od. dgl., mit zwei an ihren Enden verbundenen Tragbügeln, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Endverbindung als Drehgelenk (46) aus einem Gelenkkopf (40) an einem Tragbügel (32) und einer Gelenkpfanne (21) an dem anderen Tragbügel (12) ausgebildet ist.
     
    2. Tragbügelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf (40) als Querstift (38) mit einer im wesentlichen vertikalen Schwenkachse ausgebildet ist.
     
    3. Tragbügelanordnung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­durch gekennzeichnet, daß die Gelenkpfanne (21) eine Öffnung (14) für den Gelenkkopf (40) aufweist.
     
    4. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf (40) in der Gelenk­pfanne (21) einrastbar drehbeweglich gelagert ist.
     
    5. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser (D, DH) des Gelenkkopfs (40) in allen Drehstellungen mindestens so groß wie die lichte Weite (LW) der Öffnung (14) in der Gelenkpfanne (21) ist.
     
    6. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt eines einen Gelenkkopf (20) bildenden Querstifts (38) im wesentlichen oval oder ellipsenförmig ist und daß die Gelenkpfanne (21) zwei die Öffnung (14) begrenzende Vorsprünge (28) aufweist, deren summierte vorspringende Länge mindestens der Differenz zwischen der kurzen (D) und der langen (DH) Querachse des ellipsoiden oder ovalen Querschnitts des Querstifts (38) entspricht.
     
    7. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprü­che, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf (40) an dem Gelenkkopf-Tragbügel (32) und die Gelenkpfanne (21) an dem Gelenkpfannen-Tragbügel (12) einstückig angeformt sind.
     
    8. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkpfanne (21) zur Mitte des Tragbügels (12, 32) hin vergrößert ist und der Gelenkkopf (40) von dem Gelenkkopf-Tragbügel (32) auf den Gelenkpfannen-Tragbügel (12) zu, insbesondere etwa um die Dicke des Gelenkpfannen-Trag­bügels (12), vorragt.
     
    9. Tragbügelanordnung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkpfanne (21) ein Übermaß gegenüber der langen Querachse (DH) des Querstifts (38) auf­weist.
     
    10. Wiederverwendbarer Beutel, insbesondere aus Kunststoff, mit einer von Tragbügeln (12, 32) umgebenen Be- und Entlade­öffnung, wobei das Beutelmaterial flächig an den Tragbügeln (12, 32) befestigt ist und die Tragbügel (12, 32) an ihren Enden verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Endverbindung aus einem Drehgelenk (46) mit einem Gelenkkopf (40) an einem Tragbügel (32) und einer Gelenkpfanne (21) an dem anderen Tragbügel (12) besteht.
     
    11. Beutel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Beutelmaterial bis über die Enden (10, 30) der Tragbügel (12, 32) hinweg an den Tragbügeln (12, 32) angebracht ist und diese horizontal vollständig umgibt.
     
    12. Beutel nach Anspruch 10 oder 11, gekennzeichnet durch die kennzeichnenden Merkmale eines der Ansprüche 1 bis 12.
     
    13. Beutel nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkkopf (40) als in die Gelenkpfanne (21) einschnap­pendes Bauteil (40) ausgebildet ist.
     




    Zeichnung