(19)
(11) EP 0 333 663 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89810193.6

(22) Anmeldetag:  13.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21F 27/10, B21F 23/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 18.03.1988 CH 1054/88

(71) Anmelder: H.A. SCHLATTER AG
CH-8952 Schlieren Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Denzler, Emil
    CH-8116 Würenlos (CH)
  • Rudin, Paul
    CH-8957 Spreitenbach (CH)

(74) Vertreter: Keller, René, Dr. et al
Keller & Partner Patentanwälte AG Marktgasse 31 Postfach
3000 Bern 7
3000 Bern 7 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung an einer Schweissmaschine zum Zuführen von an Werkstücke anzuschweissenden Drähten, insbesondere Querdrahtzuführeinrichtung an einer Gitterschweissmaschine und Verfahren zum Zuführen von an ein Werkstück anzuschweissenden Drähten


    (57) Die Einrichtung hat für jeweils einen zuzuführenden Draht einen Drahtaufnehmer mit rinnenförmigen Drahtauf­nahmeelementen (1, 2), die quer zur Drahtzuführrichtung (7) in Abständen miteinander fluchtend mit der offenen Seite des Rinnenprofils den Schweissstellen (3) zuge­wandt angeordnet sind, und Greifer (6), die hin (7) und her (8) bewegbar sind, um in einer Endlage einen vom Drahtaufnehmer (1, 2) aufgenommenen Draht zwischen be­nachbarten Drahtaufnahmeelementen (1, 2) zu ergreifen und in der anderen Endlage den ergriffenen Draht an den Schweissstellen (3) zum Anschweissen zu halten. Ab­deckungen sind in eine Schliesslage (10, 11), in der sie die offene Rinnenprofilseite der Drahtaufnahmeele­mente (1, 2) schliessen und in eine Offenstellung (10′) bewegbar, in der sie die offene Rinnenprofilseite of­fenhalten, damit der zuzuführende Draht die Aufnahme­elemente verlassen kann. Der Draht (5) wird beim Greifervorschub zunächst in eine Bereitschaftsstellung ausserhalb des Drahtaufnehmers (1, 2) und des Schweiss- und Bewegungsbereichs des Werkstücks (4) überführt und von dieser in eine Anschweissstellung am Werkstück (4) gebracht, sobald die Schweissung des vorangehenden Drahts und der Werkstückvorschub dies zulassen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an ei­ner Schweissmaschine zum Zuführen von an Werkstücke an­zuschweissenden Drähten und auf ein Verfahren zum Zu­ führen von an ein Werkstück anzuschweissenden Drähten. Die Schweissmaschine kann insbesondere eine Gitter­schweissmaschine sein, in der die von der Einrichtung den Schweissstellen an den Längsdrähten des herzu­stellenden Gitters zugeführten Drähte als Querdrähte angeschweisst werden. Die Erfindung ist jedoch unab­hängig von der Art der Werkstücke und der diesen ange­passten Schweissmaschine. Das Werkstück kann beispiels­weise auch eine Kühl- oder Heizschlange sein, deren Windungen durch angeschweisste Drähte aneinander abge­stützt werden sollen, wobei durch die Drähte die Ober­fläche des Wärmetauschers erhöht wird.

    [0002] Durch die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist, wird die Aufgabe gelöst, eine Ein­richtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welche die Drähte schnell, zuverlässig und genau den Schweissstellen am Werkstück in der Maschine zuführt, wobei im Falle einer Störung auf dem Zuführweg ein Blockieren der Einrichtung und dessen Folgeschäden ver­mieden werden.

    [0003] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind im we­sentlichen darin zu sehen, dass eine hohe Arbeitsge­schwindigkeit erzielbar ist. Beispielsweise konnten mit einer nach der Erfindung ausgeführten Einrichtung an einer Gitterschweissmaschine 60 Querdrähte pro Minute, mit zwei nacheinander angeordneten Zuführeinrichtungen somit 120 Querdrähte pro Minute zugeführt und ange­schweisst werden, wobei die Zuführgeschwindigkeit 6-7 Meter pro Sekunde betrug. Die obere Grenze der Lei­stungsfähigkeit ist damit jedenfalls noch nicht er­reicht. Dabei kann der Zuführweg in einer beliebigen Richtung verlaufen. So können bei einer Maschine zum gleichzeitigen Schweissen zweier Gitter in übereinan­ derliegenden Ebenen eine Zuführeinrichtung die Quer­drähte schräg abwärts zu den Schweissstellen des oberen Gitters und eine zweite Einrichtung die Querdrähte schräg aufwärts zu den Schweissstellen des unteren Git­ters führen. Die zuzuführenden Drähte können von einer Spule oder einer Haspel abgezogen, geradegerichtet, in die Drahtaufnahme eingeführt und danach an deren Ein­gang abgeschnitten werden, während die Greifer den vor­her abgeschnittenen Draht zu den Schweissstellen füh­ren, und danach zurückgezogen werden, um den inzwischen in den Drahtaufnehmer eingeführten nächsten Draht zu ergreifen. Durch die besondere Ausbildung der nachgie­big gehaltenen Backen der Greifer wird erreicht, dass die Greifer den zuzuführenden Draht selbsttätig ergrei­fen und sich vom zugeführten, angeschweissten Draht selbständig lösen, ohne dass es dazu eines besonderen Greifermechanismus bedarf. Es genügt dazu, die Greifer sowohl zum Ergreifen eines vom Drahtaufnehmer aufgenom­men Drahtes als auch zum Lösen von einem angeschweiss­ten Draht einfach entgegengesetzt zur Zuführrichtung zu bewegen. Durch eine besondere Ausführung der Greifer und der Greiferantriebe wird erreicht, dass die Ein­richtung unter Vermeidung von Folgeschäden nicht blockiert, wenn die Greifer an ihrer Bewegung in Zu­führrichtung oder entgegengesetzt dazu gehindert sind. Insgesamt zeichnet sich die Zuführeinrichtung durch schnelle, genaue und störungsfreie Arbeitsweise bei einfacher Konstruktion aus.

    [0004] In verfahrensmässiger Hinsicht hat die Erfindung den Vorteil, dass jeweils ein Draht in der Bereitschafts­stellung für die nächste Schweissung bereit gehalten wird, während gleichzeitig ungehindert ein neuer Draht in die Drahtaufnahme eingeführt und der Schweissvorgang des vorhergehende Drahts abgeschlossen sowie das Werk­ stück mit den angeschweissten Drähten vorgeschoben wer­den kann. Mit der Bereitschaftsstellung wird gleichsam ein Puffer oder Eindraht-Zwischenspeicher geschaffen, der sofort abrufbar ist, wenn dies die Schweissung des vorangehenden Drahts und der Vorschub des Werkstücks erlauben, da der Draht in der Bereitschaftsstellung von den Greifern gehalten ist und mittels diesen ohne Ver­zug weiterbewegt werden kann. Dabei erlaubt der Zwi­schenspeicher den Ausgleich von Verzögerungen bzw. Stö­rungen im Schweissvorgang bzw. dem Werkstückvorschub. Die Bereitstellung des Drahts in der Bereitschafts­stellung erfolgt zweckmässig so nahe wie möglich an der Schweissstelle, d.h. so nahe an der Schweissstelle, dass die Greifer und der von ihnen gehaltene Draht gerade noch ausserhalb des Bewegungsbereichs der Schweisselektroden und des Werkstücks mit den ange­schweissten Drähten liegen.

    [0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert, die nur einen Ausführungs­weg am Beispiel einer Querdrahtzuführeinrichtung an ei­ner Gitterschweissmaschine darstellen. Es zeigen

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer von mehreren, gleichen Baugruppen einer Querdrahtzuführeinrichtung zur Verwendung an einer Gitterschweissmaschine,

    Fig. 2 eine Draufsicht der Baugruppe in Blickrichtung II in Figur 1,

    Fig. 3 eine Schnittansicht nach der Linie III-III in Figur 2,

    Fig. 4 das Ende des Querdrahtgreifers der Baugruppe, am Ende seiner Zuführbewegung,

    Fig. 5 eine Seitenansicht des Backenpaares des Grei­fers,

    Fig. 6 eine Vorderansicht in Blickrichtung VI in Figur 5 und

    Fig. 7 eine Schnittansicht nach der Linie VII-VII in Figur 1.



    [0006] Funktionswesentliche Teile der dargestellten Baugruppe sind ein Querdrahtaufnehmer mit zwei rinnenförmigen Aufnahmeelementen 1 und 2, die miteinander fluchtend in einem Abstand voneinander so angeordnet sind, dass die offene Rinnenseite der Schweissstelle 3 an den Längs­drähten 4 zugewandt ist; ein Greifer 6, der einen im Querdrahtaufnehmer aufgenommenen Querdraht 5 zwischen den Aufnahmeelementen 1 und 2 erfasst, den Schweiss­stellen 3 in Zuführrichtung 7 zuführt, sich nach dem Schweissvorgang vom zugeführten Querdraht 5′ löst und dann in Richtung 8 entgegengesetzt zur Zuführrichtung 7 zurückbewegt wird, um den nächsten, inzwischen in den Aufnehmer 1, 2 eingeführten Querdraht 5 zu ergreifen; zwei Abdeckungen 10 und 11, welche die offene Rinnen­seite der Aufnahmeelemente 1 und 2 während des Einfüh­rens eines Querdrahtes geschlossen halten, und eine An­triebsvorrichtung 13, 14 für den Greifer 6 sowie eine Antriebsvorrichtung 16, 17 für die Abdeckungen 10 und 11. Die Antriebsglieder 13 und 16 der beiden Antriebs­vorrichtungen können, wie in der Zeichnung dargestellt, eine gemeinsame Antriebswelle 19 haben. Zweckmässig werden sie aber unabhängig voneinander durch verschie­dene Antriebsmittel angetrieben, wobei die Antriebs­mittel durch eine (nicht dargestellte) gemeinsame Steu­ervorrichtung so gesteuert werden, dass die Abdeckungen 10, 11 in ihre Schliesslage bewegt werden, sobald der von den Greifern 6 erfasste Querdraht 5 die Aufnahme­elemente 1, 2 verlassen hat.

    [0007] Mehrere solche Baugruppen sind so angeordnet, dass ihre Drahtaufnehmer 1, 2 miteinander fluchten, und die Zu­führrichtungen 7 der Greifer 6 in einer gemeinsamen Ebene liegen.

    [0008] Die Baugruppe ist auf einer Grundplatte 22 montiert, die zwei Lagergehäuse 24 und 25 für eine gemeinsame Welle 26 zum Schwenken der beiden Abdeckungen 10 und 11, eine Führung 28 für eine den Greifer 6 tragende Schubstange 29 und ein Lagergehäuse 31 für die An­triebswelle 19 mit den Antriebsgliedern 13 und 16 trägt.

    [0009] Die lichte Weite des Rinnenprofils der Aufnahmeelemente 1 und 2 ist in der Richtung 33, in welcher der jeweili­ge Querdraht in die Aufnahme 1, 2 einzuführen ist, ver­jüngt. Das Aufnahmeelement 1 ist von einem Ansatz 35 des Lagergehäuses 24, das Aufnahmeelement 2 entspre­chend am Lagergehäuse 25 befestigt. Die Abdeckungen 10 und 11 sind je an einem Arm 38 beziehungsweise 41 eines Winkelhebels 38/39 bzw. 41/42 befestigt, der auf der Welle 26 sitzt. Am anderen, gegabelten Arm 39 des Win­kelhebels 38/39 greift eine Pleuelstange 17 eines Ex­zentergetriebes an, dessen Exzenter 16 auf der An­triebswelle 19 sitzt. Der andere Winkelhebelarm 42 des Winkelhebels 41/42 ist unbenutzt. Hier würde ein einar­miger Hebel genügen, lediglich aus Gründen gleicher Bauteile sind zwei Winkelhebel verwendet. Die Pleuel­stange 17 ist dreiteilig, ein erster Teil 47 ist an den Hebelarm 39 angelenkt. Der mittlere Teil 48 ist zum Einstellen der Pleuelstangenlänge im Teil 47 schraub­bar, mittels einer Gegenmutter 50 fixierbar, im dritten Teil 49 drehbar und verschiebbar gelagert und mit einem Kopf 51 ausgerüstet, der von einer Schraubenfeder 52 an einen Anschlag 53 gedrückt ist. Die Feder 52 gibt nach, wenn die Abdeckungen 10 und 11 ihre Schliesslage errei­chen, wobei die Hebelarme 38 und 41 je an einen An­schlag 54 bzw. 55 anstossen, deren einer am Aufnahme­element 1 und deren anderer am Aufnahmeelement 2 befe­stigt ist. Die Anschläge 54 und 55 bestehen beispiels­weise aus Kunststoff der Markenbezeichnung Nylon oder Delrin oder einem anderen Material ähnlicher Eigen­schaften. Durch die dreiteilige Ausführung der Pleuel­stange 17 im Zusammenhang mit den Anschlägen 54 und 55 wird erreicht, dass die Offenstellung der Abdeckungen 10 und 11 ohne Einfluss auf deren Schliesslage verän­dert werden kann, indem der Teil 48 mehr oder weniger tief in den Teil 47 geschraubt wird.

    [0010] Die Greifer 6 werden bei der weiter unten beschriebe­nen, in zwei Schritten erfolgenden Vorschubbewegung und der Rückzubewegung auf derselben geradlinigen Bahn zwi­schen den beiden Endlagen hin- und her bewegt. Jeder Greifer 6 hat zwei Backen 57 und 58, die je an einem Ende einer Blattfeder 60 bzw. 61 elektrisch isoliert befestigt und durch diese Federn nachgiebig aneinander gedrückt sind. Die längliche Träger der Backen 57 und 58 bildenden Blattfedern 60 und 61 sind quer zur Draht­zuführrichtung 7, 8 und zur Rinnenlängsrichtung der Drahtaufnahmeelemente 1, 2 voneinander distanziert, so dass ein zuzuführender Draht 5 während der Bewegung der Greifer 6 zwischen den beiden Blattfedern 60, 61 jedes Greifers 6 hindurch in die rinnenförmigen Drahtauf­nahmeelemente 1, 2 einbringbar ist. Die Blattfendern 60, 61 verlaufen anschliessend an die Backen 57 und 58 zuerst divergierend und dann parallel zueinander zu einem Halter 63, in dem die anderen Enden der Blatt­federn 60 und 61 stecken. Der Abstand der parallelen Teile der Blattfedern 60 und 61 ist nicht grösser als die zu diesem Abstand parallele Abmessung der Aufnahme­elemente 1 und 2. Der Halter 63 ist fest mit der Schub­stange 29 verbunden.

    [0011] Jede der Greiferbacken 57, 58 hat eine Nut, deren dem Greiferende zugewandte Flanke 65 so schräg verläuft, dass die Backen im in Fig. 4 dargestellten Zustand an diesen Nutflanken 65 am angeschweissten Querdraht 5′ gleitend nachgeben, um sich von diesem zu lösen, wenn der Greifer 6 nach dem Anschweissen dieses Querdrahtes in Richtung 8 (Fig. 1) zurückgezogen wird. Am gegen­überliegenden Ende hat jeder Backen eine Schräge 66, an der die nachgebenden Backen 57 und 58 gleiten, um einen in den Querdrahtaufnehmer 1, 2 eingeführten Draht 6 in ihren Nuten aufzunehmen, wenn der Greifer 6 sich dem Ende seiner Rückzugbewegung 8 nähert. Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführung der Backen 57 und 58 fluchten deren Nuten miteinander und in Ruhelage liegt der Nut jedes Backens eine ebene Fläche des anderen Backens gegenüber, an der die erhabenen Teile beider­seits der Nut jenes Backens anstossen. Die Blattfedern 60 und 61 stecken je in einem Schlitz des Halters 63, aus dem sie unter Ueberwindung eines Rastwiderstandes herausziehbar sind. Dazu hat jede Blattfeder 60, 61 ein Loch, in das eine federbelastete Kugel 68 greift. Da­durch werden ein Blockieren und eine Beschädigung der Querdrahtzuführeinrichtung vermieden, wenn einer oder beide Backen beim Rückzug 8 wegen irgendeiner Unregel­mässigkeit oder Störung gehindert ist. Dann löst sich die den gehinderten Backen tragende Blattfeder 60 oder 61 vom Halter 63, ohne dass die Querdrahtzuführeinrich­tung blockiert wird, was zu Beschädigungen führen könn­te. Nachdem die Störung beseitigt wurde, kann die Blattfeder 60 bzw. 61 mit dem betreffenden Backen 57 bzw. 58 einfach wieder in den Halter 63 gesteckt wer­den. Ein weiterer Schutz vor einem Blockieren und des­sen Folgeschäden der Einrichtung, der beim Vorschub 7 und Rückzug 8 des Greifers der Einheit wirkt, ist im folgenden im Zusammenhang mit dem Greiferantrieb 13/14 beschrieben.

    [0012] Mit einem als Zahnstange ausgeführten Teil 14 der Schubstange 29 kämmt ein Zahnradkranz 13. Der Zahnrad­kranz 13 ist auf einer fest auf der Antriebswelle 19 sitzenden Buchse 72, an der auch der Exzenter 16 gebil­det ist, gelagert und durch gleichmässig auf den Buch­senumfang bzw. inneren Umfang des Zahnradkranzes 13 verteilt angeordnete Rastvorrichtungen 74 (von denen nur zwei in Fig. 2 dargestellt sind) mit der Buchse 72 verbunden. Die Buchse 72 ist in Wälzlagern 76 im Lager­gehäuse 31 gelagert. Jede Rastvorrichtung 74 besteht aus einer Kugel, die in einer radialen Bohrung der Buchse 72 verschiebbar und von einer Feder in eine Ver­tiefung am inneren Umfang des Zahnradkranzes 13 ge­drückt ist. Im normalen Betrieb wird der Rastwiderstand der Rastvorrichtungen 74 nicht überwunden, so dass die Antriebswelle 19 mit der fest auf ihr sitzenden Buchse 72 den Zahnradkranz 13 mitnimmt, um die Schubstange 29/14 und damit den Greifer 6 mit den Backen 57, 58 zu verschieben. Wenn der Greifer 6 jedoch durch irgendeine Störung oder Unregelmässigkeit im Betrieb der Schweiss­maschine (oder der Querdrahtzuführeinrichtung) am Vor­schub 7 oder Rückzug 8 gehindert ist, wird der entspre­chend bemessene Rastwiderstand der Rastvorrichtungen 74 überschritten und die Drehung der Buchse 72 nicht mehr auf den Zahnradkranz 13 übertragen, die Einrichtung läuft, abgesehen von der gehinderten Greiferbewegung, weiter, sie wird nicht blockiert und Folgeerscheinungen einer Blockierung werden verhindert. Der Vor- und Rück­schub 7 und 8 des Greifers 6 kann durch (nicht darge­stellte) Anschläge begrenzt sein, um das zeitrichtige Zusammenarbeiten des Greifers 6 und der Abdeckungen 10 und 11 nach Beseitigung der Störung sicherzustellen. Wenn beispielsweise vier Rastvorrichtungen 74 vorgese­hen sind, ergeben sich ebensoviele Raststellungen der Buchse 72 in bezug auf den Zahnradkranz 13, wobei aber nur eine dieser Raststellungen die für die Zusammenar­beit Richtige ist. In der richtigen Raststellung wird der Rastwiderstand weder am Ende des Greifervorschubs 7 noch am Ende des Greiferrückschubs 8 überschritten. Bei jeder der drei anderen Raststellungen wird der Rast­widerstand entweder am Ende des Greifervorschubs oder am Ende des Greiferrückschubs überschritten, so dass die Buchse 72 nach Beseitigung des Bewegungshindernis­ses des Greifers 6 den Zahnradkranz 13 so lange mit­nimmt, bis er die richtige Stellung in bezug auf die Buchse 72 hat. Durch die (nicht dargestellte) Steuer­vorrichtung kann das zeitrichtige Zusammenarbeiten der Greifer 6 und Abdeckungen 10, 11 auch ohne Anschläge gesteuert werden.

    [0013] Ausgehend von dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Zustand der Einrichtung wird die Antriebswelle 19 in einem ers­ten Schritt um z. B. 120° im Uhrzeigersinn gedreht; da­nach wird die Welle in einem zweiten Schritt um z. B. 60° weiter im Uhrzeigersinn gedreht und schliesslich wird sie in einem dritten Schritt um 180° im Gegen­uhrzeigersinn zurückgedreht. Der Antrieb erfolgt durch einen von einer Steuervorrichtung gesteuerten Gleich­strommotor mit Regler, wobei auf der Antriebswelle 19 eine Winkelerkennung (Winkelcodierer) für die Steuer­vorrichtung vorgesehen ist. Die Steuervorrichtung ist mit Ueberwachungsmitteln für die Ueberwachung der Stel­lung der Schweisselektroden und/oder des Werkstücks mit den angeschweissten Drähten und für die Abgabe eines Freigabesignals verbunden, das abgegeben wird, wenn die Schweisselektroden und/oder das Werkstück bzw. der zu­letzt daran angeschweisste Draht eine bestimmte Stel­lung erreicht bzw. überschritten haben. Die Ueberwach­ungsmittel können z. B. Lichtschranken, Endschalter oder Winkelcodierer sein, welche bei bestimmten Stel­ lungen der Schweisselektroden (bzw. deren Antriebs­mittel) und des Werkstücks oder des jeweils zuletzt an­geschweissten Drahts (bzw. der Vorschubvorrichtung für das Werkstück) jeweils ein Freigabesignal erzeugen.

    [0014] Der Querdraht 5 kann (in nicht dargestellter Weise) von einer Spule oder einer Haspel durch eine Richtvorrich­tung und eine in Zuführrichtung 33 vor dem Aufnehmer 1, 2 angeordnete Abschneidevorrichtung hindurchgezogen und in den Aufnehmer 1, 2 geschoben und dann abgeschnitten werden, wenn die Abdeckungen 10, 11 in Schliesslage und die Greifer 6 nicht oder nicht ganz zurückgezogen sind.

    [0015] In dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Zustand der Bau­gruppe haben die Greifer 6 der Einrichtung ihre Rück­schubbewegung 8 beendet und dabei den vorher in die Querdrahtaufnehmer 1 und 2 eingeführten Querdraht 5 er­griffen, womit die Antriebswelle 19 eine halbe Drehung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn beendete. Sie dreht nun in einem ersten Schritt im Uhrzeigersinn um 120° . Dabei werden die Greifer 6 von der einen Endlage in ei­ne Zwischenlage vorgeschoben, während die Abdeckungen 10, 11 in die in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Offenstellung 10′ schwenken, und der von den Greifern 6 ergriffene Draht 5 wird aus seiner Aufgreifstellung im Drahtaufnehmer 1, 2 in eine Bereitschaftsstellung über­führt, in welcher er und die Greiferbacken 57, 58 so­wohl ausserhalb der Drahtaufnehmer 1, 2 als auch aus­serhalb des Schweissbereichs (Bewegungsbereichs der Schweisselektroden) und des Bewegungsbereichs des Werk­stücks 4 mit den bereits angeschweissten Drähten lie­gen, so dass ein nächster Draht in den Drahtaufnehmer eingebracht werden kann und Bewegungen der Schweiss- und Werkstückvorschubmittel ungehindert erfolgen kön­nen. Die Steuervorrichtung veranlasst bereits während dieses ersten Schritts, unmittelbar nachdem die Greifer 6 den Draht 5 aus den Abdeckungen 10, 11 herausgeführt haben, dass die Abdeckungen aus der Offenstellung 10′ wieder in die Schliessstellung 10 zurückgehen und der nächste Draht in den Drahtaufnehmer 1, 2 eingebracht wird. Sobald die Ueberwachungsmittel ein Freigabesignal abgeben, das anzeigt, dass die Schweissung des vorange­henden Drahts und der Werkstückvorschub soweit fortge­schritten sind, dass der in der Bereitschaftsstellung befindliche Draht der Schweissstelle zugeführt werden kann, erfolgt, gesteuert durch die Steuervorrichtung der zweite Schritt: Die Antriebswelle wird um 60° im Uhrzeigersinn weitergedreht, wobei die Greifer 6 von der Zwischenlage in die andere Endlage und der von den Greifern 6 gehaltene Draht 5 von der Bereitschaftsstel­lung in die Anschweissstellung am Werkstück 4 gebracht wird. Der Querdraht ist nun an den Schweissstellen 3 der Längsdrähte 4 gehalten, um an diese geschweisst zu werden. Sobald der Draht von den Schweisselektroden festgeklemmt ist, wird die Antriebswelle 19 entgegen dem Uhrzeigersinn um 180° zurückgedreht. Bei diesem dritten Schritt werden die Greifer 6 in Richtung 8 zu­rückgezogen, wobei sie sich zuerst vom durch die Schweisselektroden gehaltenen (oder bereits ange­schweissten) Querdraht 5′ lösen und am Ende ihrer Rück­zugbewegung 8 den inzwischen in den Querdrahtaufnehmer 1, 2 eingeführten Querdraht 5 erfassen. Daraufhin wie­derholt sich der beschriebene Arbeitszyklus. Während der Zurückbewegung (dritter Schritt) und dem ersten Vorschubschritt der Greifer wird der Schweissvorgang beendet und das in Herstellung befindliche Gitter um eine den Querdrahtabstand entsprechende Strecke weiter­geschoben, wobei der Draht von den Greifern in der Be­reitschaftsstellung gehalten wird, solange die Weiter­beförderung zur Schweissstelle (wegen der Bewegung der Schweisselektroden und des Gitters mit den angeschweis­sten Drähten) von der Steuervorrichtung (mangels Frei­gabesignal) noch nicht freigegeben ist.

    [0016] Die Abdeckungen 10, 11 können ihre Schliesslage bereits dann verlassen, wenn die Greiferbacken 57 und 58 sich den Drahtaufnahmeelementen 1 und 2 nähern. Sogar ein vorher aus den Aufnehmern 1 und 2 herausgefallener Querdraht wird beim Zurückziehen der Greifer der Ein­richtung zwischen den zu den Backen 57 und 58 hin kon­vergierenden Teilen der Blattfedern 60 und 61 an die Backen 57 und 58 geführt, wenn diese in den Zwischen­raum zwischen den Aufnahmeelementen 1 und 2 eintreten. Sowohl anstelle des Exzentergetriebes 16/17 als auch anstelle des Zahnstangengetriebes 13/14 können auch Getriebe anderer geeigneter Art, beispielsweise Kurven­getriebe oder pneumatische oder hydraulische Getriebe verwendet werden.

    [0017] Zur Anpassung an verschiedene Querdraht- und Längs­drahtdicken ist die Einrichtung zweckmässig senkrecht zur Ebene der Längsdrähte verstellbar.

    [0018] Die Einrichtung kann auch so betrieben werden, dass die Greifer 6 von der einen Endlage unmittelbar in einem Schritt in die andere Endlage gehen, wenn der Arbeits­takt so gewählt wird, dass die Schweissung und der Wei­tertransport des Gitters im Vergleich zur Zuführung des Drahts sehr rasch erfolgen.


    Ansprüche

    1. Einrichtung an einer Schweissmaschine zum Zuführen von an ein Werkstück (4) anzuschweissenden Drähten (5), insbesondere Querdrahtzuführeinrichtung an ei­ner Gitterschweissmaschine, gekennzeichnet durch einen Drahtaufnehmer für jeweils einen zuzuführen­den (5) Draht, mit rinnenförmigen Drahtaufnahmeele­menten (1, 2), die quer zur Drahtzuführrichtung (7) in Abständen miteinander fluchtend mit der offenen Seite des Rinnenprofils den Schweissstellen (3) zu­gewandt angeordnet sind; Greifern (6), die hin und her (7, 8) bewegbar sind, um in einer Endlage einen vom Drahtaufnehmer (1, 2) aufgenommenen Draht (5) zwischen benachbarten Drahtaufnahmeelementen (1, 2) zu ergreifen und in der anderen Endlage den ergrif­fenen Draht an den Schweissstellen (3) zum An­schweissen zu halten.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeich­net, dass die lichte Weite des Rinnen-Profils der Drahtaufnahmeelemente (1, 2) in Einführrichtung (33) des aufzunehmenden Drahtes (5) verjüngt ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass jedem Drahtaufnahmeelement (1, 2) eine Abdeckung (10, 11) zugeordnet ist, die in eine Schliesslage, in der sie dessen offenen Rinnenpro­filseite schliesst, und in eine Offenstellung (10′), in der sie die offene Rinnenprofilseite of­fen hält, bewegbar ist.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Getriebeanordnung (13/14, 16/17) für die Grei­fer (6) und für die Abdeckungen (10, 11), mit der die Greifer (6) zum Ergreifen eines in Schliesslage der Abdeckungen (10, 11) in den Drahtaufnehmer (1, 2) eingeführten Drahtes (5) entgegengesetzt (8) zur Zuführrichtung (7) und danach die Greifer (6) zur Zuführung des ergriffenen Drahtes (5) in Zuführ­richtung (7) und die Abdeckungen (10, 11) zum Ent­lassen des ergriffenen Drahtes (5) aus dem Draht­aufnehmer (10, 11) in ihre Offenstellung (10′) und danach zum Einführen des nächsten Drahtes in den Drahtaufnehmer (1, 2) wieder in Schliesslage (10, 11) bewegbar sind.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich­net, dass die Greifer (6) verschiebbar und die Ab­deckungen (10, 11) schwenkbar gelagert und durch Getriebe (13/14, 16/17) mit gemeinsamer Antriebs­welle (19) bewegbar sind.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekenn­zeichnet, dass zwei Kraftübertragungselemente (13, 72) für die Bewegung jeweils eines Greifers (6) durch wenigstens eine Rastvorrichtung (74) mitein­ander verbunden sind, die so bemessen ist, dass ihr Rastwiderstand bei gestörter Bewegbarkeit des Grei­fers (6) überschritten wird.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich­net, dass die Bewegung der Greifer in Zuführrich­tung und entgegengesetzt dazu durch Anschläge be­grenzt ist.
     
    8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (6) zwei nach­giebig aneinander gehaltene Backen (57, 58) mit je einer Schräge (66) und einer Nut hat, so dass die Backen einander gegenüber mit ihren Schrägen (66) an dem in den Drahtaufnehmer (1, 2) eingeführten Draht (5) gleitend auf diesen schiebbar sind, um ihn in den Nuten aufzunehmen, und von dem nach dem Drahtvorschub (7) angeschweissten Draht, mit ihren Nutflanken (65) an ihm gleitend, abziehbar sind.
     
    9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (6) ein Paar Backen (57, 58) hat, die je an einer federnden Zunge (60, 61) befestigt, nachgiebig aneinander gehalten sind, und dass die Zungen (60, 61) zu den Backen (57, 58) hin konvergieren.
     
    10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (6) ein Paar Backen (57, 58) hat, die je an einer federnden Zunge (60, 61) befestigt sind, und dass die anderen Zungenenden je in einem Schlitz eines Halters (63) mittels einer Rastvorrichtung (68) gehalten sind, die so bemessen ist, dass ihr Rastwiderstand bei entgegengesetzt (8) zum Greifervorschub (7) behin­derter Greiferbewegung überwunden wird.
     
    11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, da­durch gekennzeichnet, dass die Greifer (6) auf der­selben, vorzugsweise geradlinigen Bahn zwischen den beiden Endlagen hin- und her (7, 8) bewegbar sind.
     
    12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, da­durch gekennzeichnet, dass jeder Greifer (6) zwei längliche Träger (60, 61) hat, deren eine Enden je eine Backe (57, 58) für die Aufnahme des Drahts (5) aufweisen, und deren andere Enden an einer Vor­schubvorrichtung (29, 63) für die Hin- und Herbe­wegung der Greifer (6) gelagert sind, und dass die beiden Träger (60, 61) quer zur Drahtzuführrichtung (7, 8) und zur Rinnenlängsrichtung der Drahtauf­nahmeelemente (1, 2) voneinander distanziert sind, so dass ein zuzuführender Draht (5) während der Be­wegung der Greifer (6) zwischen den beiden Trägern (60, 61) jedes Greifers (6) hindurch in die rinnen­förmigen Drahtaufnahmeelemente (1, 2) einbringbar ist.
     
    13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, ge­kennzeichnet durch eine Steuervorrichtung für die Steuerung der Bewegung der Greifer (6) bzw. deren Vorschubvorrichtung (29, 63), welche die Vorschub­bewegung der Greifer (6) von der einen in die an­dere Endlage in zwei unabhängigen Schritten steu­ert, wobei die Greifer (6) im ersten Schritt von der einen Endlage in eine Zwischenlage, in welcher der von den Greifern (6) gehaltene Draht (5) sowohl ausserhalb des Drahtaufnehmers (1, 2) als auch aus­serhalb des Schweiss- und des Bewegungsbereichs des Werkstücks (4) liegt, so dass ein nächster Draht in den Drahtaufnehmer (1, 2) eingebracht werden kann und Bewegungen der Schweiss- und Werkstückvor­schubmittel ungehindert erfolgen können, und im zweiten Schritt von der Zwischenlage in die andere Endlage bewegt werden.
     
    14. Einrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch mit der Steuervorrichtung verbundene Ueberwachungs­mittel für die Ueberwachung der Stellung der Schweisselektroden und/oder des Werkstücks mit den angeschweissten Drähten und für die Abgabe eines Freigabesignals bei Erreichen oder Ueberschreiten einer bestimmten Stellung der Schweisselektroden und/oder des Werkstücks, wobei die Steuervorrich­tung den zweiten Schritt der Greiferbewegung in Ab­hängigkeit vom Freigabesignal auslöst.
     
    15. Verfahren zum Zuführen von an ein Werkstück (4) an­zuschweissenden Drähten (5), dadurch gekennzeich­net, dass jeweils ein Draht (5) in eine Aufgreif­stellung in einem Drahtaufnehmer (1, 2) gebracht, in der Aufgreifstellung von Greifern (6) ergriffen und in eine Bereitschaftsstellung überführt wird, in welcher der Draht von den Greifern (6) sowohl ausserhalb des Drahtaufnehmers (1, 2) als auch aus­serhalb des Schweiss- und des Bewegungsbereichs des Werkstücks (4) mit den angeschweissten Drähten liegt, so dass ein nächster Draht in den Drahtauf­nehmer eingebracht werden kann und Bewegungen der Schweiss- und Werkstückvorschubmittel ungehindert erfolgen können, und der Draht (5) mittels der Greifer (6) von der Bereitschaftsstellung in eine Anschweissstellung am Werkstück (4) gebracht wird, sobald die Schweissung des vorangehenden Drahts (5) und der Werkstückvorschub dies zulassen.
     
    16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einer bestimmten Stellung der Schweisselek­troden und/oder des Werkstücks bzw. des jeweils da­ran angeschweissten Drahts ein Freigabesignal er­zeugt wird, und die Greifer solange in der Bereit­schaftsstellung gehalten werden, bis das Freigabe­signal die Bewegung der Greifer von der Bereit­schafts- in die Anschweissstellung freigibt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht