[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung an einer Schweissmaschine zum Zuführen
von an Werkstücke anzuschweissenden Drähten und auf ein Verfahren zum Zu führen
von an ein Werkstück anzuschweissenden Drähten. Die Schweissmaschine kann insbesondere
eine Gitterschweissmaschine sein, in der die von der Einrichtung den Schweissstellen
an den Längsdrähten des herzustellenden Gitters zugeführten Drähte als Querdrähte
angeschweisst werden. Die Erfindung ist jedoch unabhängig von der Art der Werkstücke
und der diesen angepassten Schweissmaschine. Das Werkstück kann beispielsweise auch
eine Kühl- oder Heizschlange sein, deren Windungen durch angeschweisste Drähte aneinander
abgestützt werden sollen, wobei durch die Drähte die Oberfläche des Wärmetauschers
erhöht wird.
[0002] Durch die Erfindung, wie sie in den Patentansprüchen gekennzeichnet ist, wird die
Aufgabe gelöst, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung zu schaffen, welche
die Drähte schnell, zuverlässig und genau den Schweissstellen am Werkstück in der
Maschine zuführt, wobei im Falle einer Störung auf dem Zuführweg ein Blockieren der
Einrichtung und dessen Folgeschäden vermieden werden.
[0003] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit erzielbar ist. Beispielsweise konnten mit einer
nach der Erfindung ausgeführten Einrichtung an einer Gitterschweissmaschine 60 Querdrähte
pro Minute, mit zwei nacheinander angeordneten Zuführeinrichtungen somit 120 Querdrähte
pro Minute zugeführt und angeschweisst werden, wobei die Zuführgeschwindigkeit 6-7
Meter pro Sekunde betrug. Die obere Grenze der Leistungsfähigkeit ist damit jedenfalls
noch nicht erreicht. Dabei kann der Zuführweg in einer beliebigen Richtung verlaufen.
So können bei einer Maschine zum gleichzeitigen Schweissen zweier Gitter in übereinan
derliegenden Ebenen eine Zuführeinrichtung die Querdrähte schräg abwärts zu den Schweissstellen
des oberen Gitters und eine zweite Einrichtung die Querdrähte schräg aufwärts zu den
Schweissstellen des unteren Gitters führen. Die zuzuführenden Drähte können von einer
Spule oder einer Haspel abgezogen, geradegerichtet, in die Drahtaufnahme eingeführt
und danach an deren Eingang abgeschnitten werden, während die Greifer den vorher
abgeschnittenen Draht zu den Schweissstellen führen, und danach zurückgezogen werden,
um den inzwischen in den Drahtaufnehmer eingeführten nächsten Draht zu ergreifen.
Durch die besondere Ausbildung der nachgiebig gehaltenen Backen der Greifer wird
erreicht, dass die Greifer den zuzuführenden Draht selbsttätig ergreifen und sich
vom zugeführten, angeschweissten Draht selbständig lösen, ohne dass es dazu eines
besonderen Greifermechanismus bedarf. Es genügt dazu, die Greifer sowohl zum Ergreifen
eines vom Drahtaufnehmer aufgenommen Drahtes als auch zum Lösen von einem angeschweissten
Draht einfach entgegengesetzt zur Zuführrichtung zu bewegen. Durch eine besondere
Ausführung der Greifer und der Greiferantriebe wird erreicht, dass die Einrichtung
unter Vermeidung von Folgeschäden nicht blockiert, wenn die Greifer an ihrer Bewegung
in Zuführrichtung oder entgegengesetzt dazu gehindert sind. Insgesamt zeichnet sich
die Zuführeinrichtung durch schnelle, genaue und störungsfreie Arbeitsweise bei einfacher
Konstruktion aus.
[0004] In verfahrensmässiger Hinsicht hat die Erfindung den Vorteil, dass jeweils ein Draht
in der Bereitschaftsstellung für die nächste Schweissung bereit gehalten wird, während
gleichzeitig ungehindert ein neuer Draht in die Drahtaufnahme eingeführt und der Schweissvorgang
des vorhergehende Drahts abgeschlossen sowie das Werk stück mit den angeschweissten
Drähten vorgeschoben werden kann. Mit der Bereitschaftsstellung wird gleichsam ein
Puffer oder Eindraht-Zwischenspeicher geschaffen, der sofort abrufbar ist, wenn dies
die Schweissung des vorangehenden Drahts und der Vorschub des Werkstücks erlauben,
da der Draht in der Bereitschaftsstellung von den Greifern gehalten ist und mittels
diesen ohne Verzug weiterbewegt werden kann. Dabei erlaubt der Zwischenspeicher
den Ausgleich von Verzögerungen bzw. Störungen im Schweissvorgang bzw. dem Werkstückvorschub.
Die Bereitstellung des Drahts in der Bereitschaftsstellung erfolgt zweckmässig so
nahe wie möglich an der Schweissstelle, d.h. so nahe an der Schweissstelle, dass die
Greifer und der von ihnen gehaltene Draht gerade noch ausserhalb des Bewegungsbereichs
der Schweisselektroden und des Werkstücks mit den angeschweissten Drähten liegen.
[0005] Die Erfindung wird im folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert,
die nur einen Ausführungsweg am Beispiel einer Querdrahtzuführeinrichtung an einer
Gitterschweissmaschine darstellen. Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer von mehreren, gleichen Baugruppen einer Querdrahtzuführeinrichtung
zur Verwendung an einer Gitterschweissmaschine,
Fig. 2 eine Draufsicht der Baugruppe in Blickrichtung II in Figur 1,
Fig. 3 eine Schnittansicht nach der Linie III-III in Figur 2,
Fig. 4 das Ende des Querdrahtgreifers der Baugruppe, am Ende seiner Zuführbewegung,
Fig. 5 eine Seitenansicht des Backenpaares des Greifers,
Fig. 6 eine Vorderansicht in Blickrichtung VI in Figur 5 und
Fig. 7 eine Schnittansicht nach der Linie VII-VII in Figur 1.
[0006] Funktionswesentliche Teile der dargestellten Baugruppe sind ein Querdrahtaufnehmer
mit zwei rinnenförmigen Aufnahmeelementen 1 und 2, die miteinander fluchtend in einem
Abstand voneinander so angeordnet sind, dass die offene Rinnenseite der Schweissstelle
3 an den Längsdrähten 4 zugewandt ist; ein Greifer 6, der einen im Querdrahtaufnehmer
aufgenommenen Querdraht 5 zwischen den Aufnahmeelementen 1 und 2 erfasst, den Schweissstellen
3 in Zuführrichtung 7 zuführt, sich nach dem Schweissvorgang vom zugeführten Querdraht
5′ löst und dann in Richtung 8 entgegengesetzt zur Zuführrichtung 7 zurückbewegt wird,
um den nächsten, inzwischen in den Aufnehmer 1, 2 eingeführten Querdraht 5 zu ergreifen;
zwei Abdeckungen 10 und 11, welche die offene Rinnenseite der Aufnahmeelemente 1
und 2 während des Einführens eines Querdrahtes geschlossen halten, und eine Antriebsvorrichtung
13, 14 für den Greifer 6 sowie eine Antriebsvorrichtung 16, 17 für die Abdeckungen
10 und 11. Die Antriebsglieder 13 und 16 der beiden Antriebsvorrichtungen können,
wie in der Zeichnung dargestellt, eine gemeinsame Antriebswelle 19 haben. Zweckmässig
werden sie aber unabhängig voneinander durch verschiedene Antriebsmittel angetrieben,
wobei die Antriebsmittel durch eine (nicht dargestellte) gemeinsame Steuervorrichtung
so gesteuert werden, dass die Abdeckungen 10, 11 in ihre Schliesslage bewegt werden,
sobald der von den Greifern 6 erfasste Querdraht 5 die Aufnahmeelemente 1, 2 verlassen
hat.
[0007] Mehrere solche Baugruppen sind so angeordnet, dass ihre Drahtaufnehmer 1, 2 miteinander
fluchten, und die Zuführrichtungen 7 der Greifer 6 in einer gemeinsamen Ebene liegen.
[0008] Die Baugruppe ist auf einer Grundplatte 22 montiert, die zwei Lagergehäuse 24 und
25 für eine gemeinsame Welle 26 zum Schwenken der beiden Abdeckungen 10 und 11, eine
Führung 28 für eine den Greifer 6 tragende Schubstange 29 und ein Lagergehäuse 31
für die Antriebswelle 19 mit den Antriebsgliedern 13 und 16 trägt.
[0009] Die lichte Weite des Rinnenprofils der Aufnahmeelemente 1 und 2 ist in der Richtung
33, in welcher der jeweilige Querdraht in die Aufnahme 1, 2 einzuführen ist, verjüngt.
Das Aufnahmeelement 1 ist von einem Ansatz 35 des Lagergehäuses 24, das Aufnahmeelement
2 entsprechend am Lagergehäuse 25 befestigt. Die Abdeckungen 10 und 11 sind je an
einem Arm 38 beziehungsweise 41 eines Winkelhebels 38/39 bzw. 41/42 befestigt, der
auf der Welle 26 sitzt. Am anderen, gegabelten Arm 39 des Winkelhebels 38/39 greift
eine Pleuelstange 17 eines Exzentergetriebes an, dessen Exzenter 16 auf der Antriebswelle
19 sitzt. Der andere Winkelhebelarm 42 des Winkelhebels 41/42 ist unbenutzt. Hier
würde ein einarmiger Hebel genügen, lediglich aus Gründen gleicher Bauteile sind
zwei Winkelhebel verwendet. Die Pleuelstange 17 ist dreiteilig, ein erster Teil 47
ist an den Hebelarm 39 angelenkt. Der mittlere Teil 48 ist zum Einstellen der Pleuelstangenlänge
im Teil 47 schraubbar, mittels einer Gegenmutter 50 fixierbar, im dritten Teil 49
drehbar und verschiebbar gelagert und mit einem Kopf 51 ausgerüstet, der von einer
Schraubenfeder 52 an einen Anschlag 53 gedrückt ist. Die Feder 52 gibt nach, wenn
die Abdeckungen 10 und 11 ihre Schliesslage erreichen, wobei die Hebelarme 38 und
41 je an einen Anschlag 54 bzw. 55 anstossen, deren einer am Aufnahmeelement 1 und
deren anderer am Aufnahmeelement 2 befestigt ist. Die Anschläge 54 und 55 bestehen
beispielsweise aus Kunststoff der Markenbezeichnung Nylon oder Delrin oder einem
anderen Material ähnlicher Eigenschaften. Durch die dreiteilige Ausführung der Pleuelstange
17 im Zusammenhang mit den Anschlägen 54 und 55 wird erreicht, dass die Offenstellung
der Abdeckungen 10 und 11 ohne Einfluss auf deren Schliesslage verändert werden kann,
indem der Teil 48 mehr oder weniger tief in den Teil 47 geschraubt wird.
[0010] Die Greifer 6 werden bei der weiter unten beschriebenen, in zwei Schritten erfolgenden
Vorschubbewegung und der Rückzubewegung auf derselben geradlinigen Bahn zwischen
den beiden Endlagen hin- und her bewegt. Jeder Greifer 6 hat zwei Backen 57 und 58,
die je an einem Ende einer Blattfeder 60 bzw. 61 elektrisch isoliert befestigt und
durch diese Federn nachgiebig aneinander gedrückt sind. Die längliche Träger der Backen
57 und 58 bildenden Blattfedern 60 und 61 sind quer zur Drahtzuführrichtung 7, 8
und zur Rinnenlängsrichtung der Drahtaufnahmeelemente 1, 2 voneinander distanziert,
so dass ein zuzuführender Draht 5 während der Bewegung der Greifer 6 zwischen den
beiden Blattfedern 60, 61 jedes Greifers 6 hindurch in die rinnenförmigen Drahtaufnahmeelemente
1, 2 einbringbar ist. Die Blattfendern 60, 61 verlaufen anschliessend an die Backen
57 und 58 zuerst divergierend und dann parallel zueinander zu einem Halter 63, in
dem die anderen Enden der Blattfedern 60 und 61 stecken. Der Abstand der parallelen
Teile der Blattfedern 60 und 61 ist nicht grösser als die zu diesem Abstand parallele
Abmessung der Aufnahmeelemente 1 und 2. Der Halter 63 ist fest mit der Schubstange
29 verbunden.
[0011] Jede der Greiferbacken 57, 58 hat eine Nut, deren dem Greiferende zugewandte Flanke
65 so schräg verläuft, dass die Backen im in Fig. 4 dargestellten Zustand an diesen
Nutflanken 65 am angeschweissten Querdraht 5′ gleitend nachgeben, um sich von diesem
zu lösen, wenn der Greifer 6 nach dem Anschweissen dieses Querdrahtes in Richtung
8 (Fig. 1) zurückgezogen wird. Am gegenüberliegenden Ende hat jeder Backen eine Schräge
66, an der die nachgebenden Backen 57 und 58 gleiten, um einen in den Querdrahtaufnehmer
1, 2 eingeführten Draht 6 in ihren Nuten aufzunehmen, wenn der Greifer 6 sich dem
Ende seiner Rückzugbewegung 8 nähert. Bei der in Fig. 5 und 6 dargestellten Ausführung
der Backen 57 und 58 fluchten deren Nuten miteinander und in Ruhelage liegt der Nut
jedes Backens eine ebene Fläche des anderen Backens gegenüber, an der die erhabenen
Teile beiderseits der Nut jenes Backens anstossen. Die Blattfedern 60 und 61 stecken
je in einem Schlitz des Halters 63, aus dem sie unter Ueberwindung eines Rastwiderstandes
herausziehbar sind. Dazu hat jede Blattfeder 60, 61 ein Loch, in das eine federbelastete
Kugel 68 greift. Dadurch werden ein Blockieren und eine Beschädigung der Querdrahtzuführeinrichtung
vermieden, wenn einer oder beide Backen beim Rückzug 8 wegen irgendeiner Unregelmässigkeit
oder Störung gehindert ist. Dann löst sich die den gehinderten Backen tragende Blattfeder
60 oder 61 vom Halter 63, ohne dass die Querdrahtzuführeinrichtung blockiert wird,
was zu Beschädigungen führen könnte. Nachdem die Störung beseitigt wurde, kann die
Blattfeder 60 bzw. 61 mit dem betreffenden Backen 57 bzw. 58 einfach wieder in den
Halter 63 gesteckt werden. Ein weiterer Schutz vor einem Blockieren und dessen Folgeschäden
der Einrichtung, der beim Vorschub 7 und Rückzug 8 des Greifers der Einheit wirkt,
ist im folgenden im Zusammenhang mit dem Greiferantrieb 13/14 beschrieben.
[0012] Mit einem als Zahnstange ausgeführten Teil 14 der Schubstange 29 kämmt ein Zahnradkranz
13. Der Zahnradkranz 13 ist auf einer fest auf der Antriebswelle 19 sitzenden Buchse
72, an der auch der Exzenter 16 gebildet ist, gelagert und durch gleichmässig auf
den Buchsenumfang bzw. inneren Umfang des Zahnradkranzes 13 verteilt angeordnete
Rastvorrichtungen 74 (von denen nur zwei in Fig. 2 dargestellt sind) mit der Buchse
72 verbunden. Die Buchse 72 ist in Wälzlagern 76 im Lagergehäuse 31 gelagert. Jede
Rastvorrichtung 74 besteht aus einer Kugel, die in einer radialen Bohrung der Buchse
72 verschiebbar und von einer Feder in eine Vertiefung am inneren Umfang des Zahnradkranzes
13 gedrückt ist. Im normalen Betrieb wird der Rastwiderstand der Rastvorrichtungen
74 nicht überwunden, so dass die Antriebswelle 19 mit der fest auf ihr sitzenden Buchse
72 den Zahnradkranz 13 mitnimmt, um die Schubstange 29/14 und damit den Greifer 6
mit den Backen 57, 58 zu verschieben. Wenn der Greifer 6 jedoch durch irgendeine Störung
oder Unregelmässigkeit im Betrieb der Schweissmaschine (oder der Querdrahtzuführeinrichtung)
am Vorschub 7 oder Rückzug 8 gehindert ist, wird der entsprechend bemessene Rastwiderstand
der Rastvorrichtungen 74 überschritten und die Drehung der Buchse 72 nicht mehr auf
den Zahnradkranz 13 übertragen, die Einrichtung läuft, abgesehen von der gehinderten
Greiferbewegung, weiter, sie wird nicht blockiert und Folgeerscheinungen einer Blockierung
werden verhindert. Der Vor- und Rückschub 7 und 8 des Greifers 6 kann durch (nicht
dargestellte) Anschläge begrenzt sein, um das zeitrichtige Zusammenarbeiten des Greifers
6 und der Abdeckungen 10 und 11 nach Beseitigung der Störung sicherzustellen. Wenn
beispielsweise vier Rastvorrichtungen 74 vorgesehen sind, ergeben sich ebensoviele
Raststellungen der Buchse 72 in bezug auf den Zahnradkranz 13, wobei aber nur eine
dieser Raststellungen die für die Zusammenarbeit Richtige ist. In der richtigen Raststellung
wird der Rastwiderstand weder am Ende des Greifervorschubs 7 noch am Ende des Greiferrückschubs
8 überschritten. Bei jeder der drei anderen Raststellungen wird der Rastwiderstand
entweder am Ende des Greifervorschubs oder am Ende des Greiferrückschubs überschritten,
so dass die Buchse 72 nach Beseitigung des Bewegungshindernisses des Greifers 6 den
Zahnradkranz 13 so lange mitnimmt, bis er die richtige Stellung in bezug auf die
Buchse 72 hat. Durch die (nicht dargestellte) Steuervorrichtung kann das zeitrichtige
Zusammenarbeiten der Greifer 6 und Abdeckungen 10, 11 auch ohne Anschläge gesteuert
werden.
[0013] Ausgehend von dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Zustand der Einrichtung wird die
Antriebswelle 19 in einem ersten Schritt um z. B. 120° im Uhrzeigersinn gedreht;
danach wird die Welle in einem zweiten Schritt um z. B. 60° weiter im Uhrzeigersinn
gedreht und schliesslich wird sie in einem dritten Schritt um 180° im Gegenuhrzeigersinn
zurückgedreht. Der Antrieb erfolgt durch einen von einer Steuervorrichtung gesteuerten
Gleichstrommotor mit Regler, wobei auf der Antriebswelle 19 eine Winkelerkennung
(Winkelcodierer) für die Steuervorrichtung vorgesehen ist. Die Steuervorrichtung
ist mit Ueberwachungsmitteln für die Ueberwachung der Stellung der Schweisselektroden
und/oder des Werkstücks mit den angeschweissten Drähten und für die Abgabe eines Freigabesignals
verbunden, das abgegeben wird, wenn die Schweisselektroden und/oder das Werkstück
bzw. der zuletzt daran angeschweisste Draht eine bestimmte Stellung erreicht bzw.
überschritten haben. Die Ueberwachungsmittel können z. B. Lichtschranken, Endschalter
oder Winkelcodierer sein, welche bei bestimmten Stel lungen der Schweisselektroden
(bzw. deren Antriebsmittel) und des Werkstücks oder des jeweils zuletzt angeschweissten
Drahts (bzw. der Vorschubvorrichtung für das Werkstück) jeweils ein Freigabesignal
erzeugen.
[0014] Der Querdraht 5 kann (in nicht dargestellter Weise) von einer Spule oder einer Haspel
durch eine Richtvorrichtung und eine in Zuführrichtung 33 vor dem Aufnehmer 1, 2
angeordnete Abschneidevorrichtung hindurchgezogen und in den Aufnehmer 1, 2 geschoben
und dann abgeschnitten werden, wenn die Abdeckungen 10, 11 in Schliesslage und die
Greifer 6 nicht oder nicht ganz zurückgezogen sind.
[0015] In dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Zustand der Baugruppe haben die Greifer 6 der
Einrichtung ihre Rückschubbewegung 8 beendet und dabei den vorher in die Querdrahtaufnehmer
1 und 2 eingeführten Querdraht 5 ergriffen, womit die Antriebswelle 19 eine halbe
Drehung entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn beendete. Sie dreht nun in einem ersten
Schritt im Uhrzeigersinn um 120° . Dabei werden die Greifer 6 von der einen Endlage
in eine Zwischenlage vorgeschoben, während die Abdeckungen 10, 11 in die in Fig.
1 strichpunktiert dargestellte Offenstellung 10′ schwenken, und der von den Greifern
6 ergriffene Draht 5 wird aus seiner Aufgreifstellung im Drahtaufnehmer 1, 2 in eine
Bereitschaftsstellung überführt, in welcher er und die Greiferbacken 57, 58 sowohl
ausserhalb der Drahtaufnehmer 1, 2 als auch ausserhalb des Schweissbereichs (Bewegungsbereichs
der Schweisselektroden) und des Bewegungsbereichs des Werkstücks 4 mit den bereits
angeschweissten Drähten liegen, so dass ein nächster Draht in den Drahtaufnehmer
eingebracht werden kann und Bewegungen der Schweiss- und Werkstückvorschubmittel ungehindert
erfolgen können. Die Steuervorrichtung veranlasst bereits während dieses ersten Schritts,
unmittelbar nachdem die Greifer 6 den Draht 5 aus den Abdeckungen 10, 11 herausgeführt
haben, dass die Abdeckungen aus der Offenstellung 10′ wieder in die Schliessstellung
10 zurückgehen und der nächste Draht in den Drahtaufnehmer 1, 2 eingebracht wird.
Sobald die Ueberwachungsmittel ein Freigabesignal abgeben, das anzeigt, dass die Schweissung
des vorangehenden Drahts und der Werkstückvorschub soweit fortgeschritten sind,
dass der in der Bereitschaftsstellung befindliche Draht der Schweissstelle zugeführt
werden kann, erfolgt, gesteuert durch die Steuervorrichtung der zweite Schritt: Die
Antriebswelle wird um 60° im Uhrzeigersinn weitergedreht, wobei die Greifer 6 von
der Zwischenlage in die andere Endlage und der von den Greifern 6 gehaltene Draht
5 von der Bereitschaftsstellung in die Anschweissstellung am Werkstück 4 gebracht
wird. Der Querdraht ist nun an den Schweissstellen 3 der Längsdrähte 4 gehalten, um
an diese geschweisst zu werden. Sobald der Draht von den Schweisselektroden festgeklemmt
ist, wird die Antriebswelle 19 entgegen dem Uhrzeigersinn um 180° zurückgedreht. Bei
diesem dritten Schritt werden die Greifer 6 in Richtung 8 zurückgezogen, wobei sie
sich zuerst vom durch die Schweisselektroden gehaltenen (oder bereits angeschweissten)
Querdraht 5′ lösen und am Ende ihrer Rückzugbewegung 8 den inzwischen in den Querdrahtaufnehmer
1, 2 eingeführten Querdraht 5 erfassen. Daraufhin wiederholt sich der beschriebene
Arbeitszyklus. Während der Zurückbewegung (dritter Schritt) und dem ersten Vorschubschritt
der Greifer wird der Schweissvorgang beendet und das in Herstellung befindliche Gitter
um eine den Querdrahtabstand entsprechende Strecke weitergeschoben, wobei der Draht
von den Greifern in der Bereitschaftsstellung gehalten wird, solange die Weiterbeförderung
zur Schweissstelle (wegen der Bewegung der Schweisselektroden und des Gitters mit
den angeschweissten Drähten) von der Steuervorrichtung (mangels Freigabesignal)
noch nicht freigegeben ist.
[0016] Die Abdeckungen 10, 11 können ihre Schliesslage bereits dann verlassen, wenn die
Greiferbacken 57 und 58 sich den Drahtaufnahmeelementen 1 und 2 nähern. Sogar ein
vorher aus den Aufnehmern 1 und 2 herausgefallener Querdraht wird beim Zurückziehen
der Greifer der Einrichtung zwischen den zu den Backen 57 und 58 hin konvergierenden
Teilen der Blattfedern 60 und 61 an die Backen 57 und 58 geführt, wenn diese in den
Zwischenraum zwischen den Aufnahmeelementen 1 und 2 eintreten. Sowohl anstelle des
Exzentergetriebes 16/17 als auch anstelle des Zahnstangengetriebes 13/14 können auch
Getriebe anderer geeigneter Art, beispielsweise Kurvengetriebe oder pneumatische
oder hydraulische Getriebe verwendet werden.
[0017] Zur Anpassung an verschiedene Querdraht- und Längsdrahtdicken ist die Einrichtung
zweckmässig senkrecht zur Ebene der Längsdrähte verstellbar.
[0018] Die Einrichtung kann auch so betrieben werden, dass die Greifer 6 von der einen Endlage
unmittelbar in einem Schritt in die andere Endlage gehen, wenn der Arbeitstakt so
gewählt wird, dass die Schweissung und der Weitertransport des Gitters im Vergleich
zur Zuführung des Drahts sehr rasch erfolgen.
1. Einrichtung an einer Schweissmaschine zum Zuführen von an ein Werkstück (4) anzuschweissenden
Drähten (5), insbesondere Querdrahtzuführeinrichtung an einer Gitterschweissmaschine,
gekennzeichnet durch einen Drahtaufnehmer für jeweils einen zuzuführenden (5) Draht,
mit rinnenförmigen Drahtaufnahmeelementen (1, 2), die quer zur Drahtzuführrichtung
(7) in Abständen miteinander fluchtend mit der offenen Seite des Rinnenprofils den
Schweissstellen (3) zugewandt angeordnet sind; Greifern (6), die hin und her (7,
8) bewegbar sind, um in einer Endlage einen vom Drahtaufnehmer (1, 2) aufgenommenen
Draht (5) zwischen benachbarten Drahtaufnahmeelementen (1, 2) zu ergreifen und in
der anderen Endlage den ergriffenen Draht an den Schweissstellen (3) zum Anschweissen
zu halten.
2. Einrichtung nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die lichte Weite des
Rinnen-Profils der Drahtaufnahmeelemente (1, 2) in Einführrichtung (33) des aufzunehmenden
Drahtes (5) verjüngt ist.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Drahtaufnahmeelement
(1, 2) eine Abdeckung (10, 11) zugeordnet ist, die in eine Schliesslage, in der sie
dessen offenen Rinnenprofilseite schliesst, und in eine Offenstellung (10′), in der
sie die offene Rinnenprofilseite offen hält, bewegbar ist.
4. Einrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Getriebeanordnung (13/14,
16/17) für die Greifer (6) und für die Abdeckungen (10, 11), mit der die Greifer
(6) zum Ergreifen eines in Schliesslage der Abdeckungen (10, 11) in den Drahtaufnehmer
(1, 2) eingeführten Drahtes (5) entgegengesetzt (8) zur Zuführrichtung (7) und danach
die Greifer (6) zur Zuführung des ergriffenen Drahtes (5) in Zuführrichtung (7) und
die Abdeckungen (10, 11) zum Entlassen des ergriffenen Drahtes (5) aus dem Drahtaufnehmer
(10, 11) in ihre Offenstellung (10′) und danach zum Einführen des nächsten Drahtes
in den Drahtaufnehmer (1, 2) wieder in Schliesslage (10, 11) bewegbar sind.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Greifer (6) verschiebbar
und die Abdeckungen (10, 11) schwenkbar gelagert und durch Getriebe (13/14, 16/17)
mit gemeinsamer Antriebswelle (19) bewegbar sind.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Kraftübertragungselemente
(13, 72) für die Bewegung jeweils eines Greifers (6) durch wenigstens eine Rastvorrichtung
(74) miteinander verbunden sind, die so bemessen ist, dass ihr Rastwiderstand bei
gestörter Bewegbarkeit des Greifers (6) überschritten wird.
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegung der Greifer
in Zuführrichtung und entgegengesetzt dazu durch Anschläge begrenzt ist.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 7, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Greifer (6) zwei nachgiebig aneinander gehaltene Backen (57, 58) mit je einer Schräge
(66) und einer Nut hat, so dass die Backen einander gegenüber mit ihren Schrägen (66)
an dem in den Drahtaufnehmer (1, 2) eingeführten Draht (5) gleitend auf diesen schiebbar
sind, um ihn in den Nuten aufzunehmen, und von dem nach dem Drahtvorschub (7) angeschweissten
Draht, mit ihren Nutflanken (65) an ihm gleitend, abziehbar sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 8, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Greifer (6) ein Paar Backen (57, 58) hat, die je an einer federnden Zunge (60, 61)
befestigt, nachgiebig aneinander gehalten sind, und dass die Zungen (60, 61) zu den
Backen (57, 58) hin konvergieren.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Greifer (6) ein Paar Backen (57, 58) hat, die je an einer federnden Zunge (60, 61)
befestigt sind, und dass die anderen Zungenenden je in einem Schlitz eines Halters
(63) mittels einer Rastvorrichtung (68) gehalten sind, die so bemessen ist, dass ihr
Rastwiderstand bei entgegengesetzt (8) zum Greifervorschub (7) behinderter Greiferbewegung
überwunden wird.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Greifer (6) auf derselben, vorzugsweise geradlinigen Bahn zwischen den beiden Endlagen
hin- und her (7, 8) bewegbar sind.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
Greifer (6) zwei längliche Träger (60, 61) hat, deren eine Enden je eine Backe (57,
58) für die Aufnahme des Drahts (5) aufweisen, und deren andere Enden an einer Vorschubvorrichtung
(29, 63) für die Hin- und Herbewegung der Greifer (6) gelagert sind, und dass die
beiden Träger (60, 61) quer zur Drahtzuführrichtung (7, 8) und zur Rinnenlängsrichtung
der Drahtaufnahmeelemente (1, 2) voneinander distanziert sind, so dass ein zuzuführender
Draht (5) während der Bewegung der Greifer (6) zwischen den beiden Trägern (60, 61)
jedes Greifers (6) hindurch in die rinnenförmigen Drahtaufnahmeelemente (1, 2) einbringbar
ist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 12, gekennzeichnet durch eine Steuervorrichtung
für die Steuerung der Bewegung der Greifer (6) bzw. deren Vorschubvorrichtung (29,
63), welche die Vorschubbewegung der Greifer (6) von der einen in die andere Endlage
in zwei unabhängigen Schritten steuert, wobei die Greifer (6) im ersten Schritt von
der einen Endlage in eine Zwischenlage, in welcher der von den Greifern (6) gehaltene
Draht (5) sowohl ausserhalb des Drahtaufnehmers (1, 2) als auch ausserhalb des Schweiss-
und des Bewegungsbereichs des Werkstücks (4) liegt, so dass ein nächster Draht in
den Drahtaufnehmer (1, 2) eingebracht werden kann und Bewegungen der Schweiss- und
Werkstückvorschubmittel ungehindert erfolgen können, und im zweiten Schritt von der
Zwischenlage in die andere Endlage bewegt werden.
14. Einrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch mit der Steuervorrichtung verbundene
Ueberwachungsmittel für die Ueberwachung der Stellung der Schweisselektroden und/oder
des Werkstücks mit den angeschweissten Drähten und für die Abgabe eines Freigabesignals
bei Erreichen oder Ueberschreiten einer bestimmten Stellung der Schweisselektroden
und/oder des Werkstücks, wobei die Steuervorrichtung den zweiten Schritt der Greiferbewegung
in Abhängigkeit vom Freigabesignal auslöst.
15. Verfahren zum Zuführen von an ein Werkstück (4) anzuschweissenden Drähten (5),
dadurch gekennzeichnet, dass jeweils ein Draht (5) in eine Aufgreifstellung in einem
Drahtaufnehmer (1, 2) gebracht, in der Aufgreifstellung von Greifern (6) ergriffen
und in eine Bereitschaftsstellung überführt wird, in welcher der Draht von den Greifern
(6) sowohl ausserhalb des Drahtaufnehmers (1, 2) als auch ausserhalb des Schweiss-
und des Bewegungsbereichs des Werkstücks (4) mit den angeschweissten Drähten liegt,
so dass ein nächster Draht in den Drahtaufnehmer eingebracht werden kann und Bewegungen
der Schweiss- und Werkstückvorschubmittel ungehindert erfolgen können, und der Draht
(5) mittels der Greifer (6) von der Bereitschaftsstellung in eine Anschweissstellung
am Werkstück (4) gebracht wird, sobald die Schweissung des vorangehenden Drahts (5)
und der Werkstückvorschub dies zulassen.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass in einer bestimmten Stellung
der Schweisselektroden und/oder des Werkstücks bzw. des jeweils daran angeschweissten
Drahts ein Freigabesignal erzeugt wird, und die Greifer solange in der Bereitschaftsstellung
gehalten werden, bis das Freigabesignal die Bewegung der Greifer von der Bereitschafts-
in die Anschweissstellung freigibt.