(19)
(11) EP 0 333 695 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89890061.8

(22) Anmeldetag:  02.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4B21F 1/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE GR IT LI

(30) Priorität: 17.03.1988 AT 718/88

(71) Anmelder: EVG Entwicklungs- u. Verwertungs- Gesellschaft m.b.H.
A-8042 Raaba (AT)

(72) Erfinder:
  • Ritter, Gerhard, Dr.Dipl.-Ing.
    A-8043 Graz (AT)
  • Ritter, Klaus, Dipl.-Ing.
    A-8042 Graz (AT)
  • Schmidt, Gerhard, Dipl.-Ing.
    A-8042 Graz (AT)

(74) Vertreter: Holzer, Walter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Schütz und Partner, Fleischmanngasse 9
1040 Wien
1040 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Entfernen von Drahtbügeln von einer Bügelbiegemaschine


    (57) Vorrichtung zum Entfernen von Drahtbügeln (B) von einer Bügelbiegemaschine, mit einem an die geneigte Biegeebene (1) der Biegemaschine heran bewegbaren drehbaren Fangarmstern (18), dessen Fangarme (19) nacheinander zur Aufnahme je einer vorbestimmten Anzahl von Drahtbügeln in die Fangposition drehbar sind, in welcher sie gegen eine im Bereich der Biege- und Abtrennwerkzeuge gelegene Fangstelle in der Biegeebene gerichtet sind, wobei der Fangarmstern in einem Schwenkkopf (16) am freien Ende eines über die Biegeebene auskragenden teleskopartig ausziehbaren Trag­armes (10) drehbar ist, der entlang der Biegeebene translatorisch bewegbar geführt ist, und wobei die Neigung des Fangarmsternes relativ zur Biegeebene durch Ver­schwenken des Schwenkkopfes einstellbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Entfernen von Drahtbügeln von einer Bügelbiegemaschine, mit einem an die geneigte Biegeebene der Biegemaschine heran bewegbaren drehbaren Fangarmstern, dessen Fangarme nacheinander zur Aufnahme je einer vorbestimmten Anzahl von Drahtbügeln in die Fangposition drehbar sind, in welcher sie gegen eine im Bereich der Biege- und Abtrennwerkzeuge gelegene Fangstelle in der Biegeebene gerichtet sind.

    [0002] Bei einer aus der AT-PS 378.489 bekannten Vorrichtung dieser Art ist der Fangarmstern an einem auf dem Boden verfahrbaren Wagen montiert. Diese Ausbildung hat den Nachteil, daß die Positionierung des Fangarmsternes relativ zu den Biegewerkzeugen von Hand erfolgen muß und dement­sprechend ungenau ist und daß außerdem die Gefahr einer Verlagerung des Fangarmsternes aus der vorbestimmten Stellung infolge der beim Abtrennen der fertigen Bügel auftretenden, ein Wegspringen der Bügel verursachenden Kräfte besteht.

    [0003] Die Erfindung zielt darauf ab, eine Vorrichtung der einleitend angegebenen Art zu schaffen, welche die ge­schilderten Nachteile vermeidet und eine exakte Einstellung der Fangarme auf die Fangstelle sowie eine sichere und störungsfreie Aufnahme der abgeworfenen Drahtbügel gewähr­leistet. Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich dadurch aus, daß der Fangarmstern in einem Schwenkkopf am freien Ende eines über die Biegeebene auskragenden teles­kopartig ausziehbaren Tragarmes drehbar ist, der entlang der Biegeebene translatorisch bewegbar geführt ist, wobei die Neigung des Fangarmsternes relativ zur Biegeebene durch Verschwenken des Schwenkkopfes einstellbar ist.

    [0004] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist jeder Fangarm am Drehteil des Fangarmsternes um eine quer zur Fangarmlängsrichtung verlaufende Achse schwenkbar montiert und mittels einer am Drehteil des Fangarmsternes montierten, gleichzeitig mit dem Abtrennvorgang angesteuer­ ten Betätigungseinrichtung gegen die Biegeebene hin und von dieser weg schwenkbar.

    [0005] Die Erfindung ermöglicht eine exakte und unverrückbare Einstellung des Fangarmsternes bzw. jedes Fangarmes relativ zur Biegestelle sowie eine einwandfreie Aufnahme der unter der Wirkung der beim Abtrennvorgang auftretenden Kräfte von der Biegeebene weg geschleuderten Drahtbügel. Insbesondere kann sich jeder Fangarm in der Fangposition mit seinem freien Ende im Zeitpunkt des Abtrennens des Drahtbügels vom Drahtvorrat in den Bügel hinein bewegen, so daß ein Ausweichen oder Abgleiten des Bügels unmöglich ist.

    [0006] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung ist jedem Fangarm ein am Drehteil des Fangarmsternes starr montierter Schutzbügel zugeordnet, der sich oberhalb des Fangarmes zu diesem geneigt erstreckt.

    [0007] Im Rahmen der Erfindung ist ferner für die Einstellung des Gleitkopfes, des Teleskoparmes und des Schwenkkopfes auf die Fangstelle sowie für die Steuerung der Betäti­gungseinrichtung der Fangarme eine elektronische Programm­steuereinrichtung vorgesehen.

    [0008] Weitere Merkmale der Erfindung werden nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel unter Bezugnahme auf die Zeich­nungen näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt schematisch eine Vorrichtung gemäß der Erfindung in der Draufsicht und

    Fig. 2 in der Seitenansicht.



    [0009] Die Vorrichtung ist an einer zum Herstellen von Drahtbügeln bestimmten Biegemaschine montiert, von der die zur Vertikalen geneigte Biegeebene 1, die in dieser angeordneten Biegewerkzeuge 2 und eine zum Abtrennen der gebogenen Bügel von einem intermittierend vorgeschobenen Draht dienende Schere 3 schematisch dargestellt sind. Die Vorrichtung weist einen Gleitkopf 4 auf, der an einer entlang der Oberseite der Biegeebene 1 verlaufenden Schiene 5 geführt und mit einer von einem elektrischen Antriebs­motor 6 angetriebenen Antriebsspindel 7 über eine mit dem Gleitkopf fest verbundene Spindelmutter 8 in Eingriff steht. Der Gleitkopf 4 ist mit einem Arm 9 verbunden, der über die geneigte Biegeebene 1 der Bügelbiegemaschine auskragt und an seinem freien Ende einen im wesentlichen parallel zur Biegeebene 1 verlaufenden Teleskoparm 10 trägt. Dieser Teleskoparm 10 besteht aus einer Führungs­hülse 11 und einem in dieser verschiebbaren Armteil 12, der mittels einer von einem elektrischen Antriebsmotor 13 antreibbaren Antriebsspindel 14 über eine mit dem Armteil fest verbundene Spindelmutter 15 relativ zur Hülse 11 bewegbar ist.

    [0010] Am freien Ende des Teleskoparms 10 ist ein Schwenkkopf 16 um eine zur Biegeebene parallele Achse 17 schwenkbar befestigt. Im Schwenkkopf 16 ist ein Fangarmstern 18 drehbar gelagert, der beim dargestellten Ausführungs­beispiel mit drei Bügelfangarmen 19 ausgestattet ist, die gleichen gegenseitigen Winkelabstand haben. Der Fangarm­stern 18 ist um eine zur Schwenkkopfebene senkrechte Achse x-x mittels einer elektrischen Antriebseinrichtung 20 drehbar. Jeder Fangarm 19 ist am Drehteil 18′ des Fangarmsternes bei 21 schwenkbar gelagert und in der Fangposition mittels eines vor der Schwenkachse angreifen­den Betätigungselementes 22, z.B. eines hydraulischen Schaltkolbens, entgegen der Wirkung einer mit dem hinteren Armende verbundenen Druckfeder 23 gegen die Biegeebene 1 hin schwenkbar. Das freie Ende 19′ des Fangarmes 19 ist gegen die Biegeebene 1 hin abgebogen, damit auch mehradrig gebogene Bügel sicher gefangen werden können. Vom Schwenk­kopf 16 erstreckt sich oberhalb jedes Fangarmes 19 ein Schutzbügel 24 bis über das Ende des Fangarmes hinaus.

    [0011] Wie insbesondere Fig. 2 zeigt, sind der Schwenkkopf 16 und der Fangarmstern 18 relativ zur Biegeebene 1 derart geneigt, daß die Fangarme 19 mit der Biegeebene 1 einen spitzen Winkel einschließen.

    [0012] Im Betrieb werden mit Hilfe einer nicht gezeigten elektronischen Programmsteuereinrichtung die Längen der Schenkel und die Biegewinkel zwischen den Schenkeln der herzustellenden Bügel sowie die erforderlichen Stückzahlen bzw. die von jedem Fangarm aufzunehmende Stückzahl vorein­ gestellt, wobei als Datenträger z.B. Lochstreifen oder Magnetbänder dienen. Die Steuereinrichtung bewirkt zunächst ein Verfahren des Gleitkopfes 4 auf die durch die Bügelform bestimmte Position der Fangstelle sowie ein Ausrichten des Schwenkkopfes 16 mit Hilfe des Teleskoparmes 10 auf die Fangstelle und eine entsprechende Neigung des Fangarm­sternes 18 relativ zur Biegeebene 1 durch Schwenken des Schwenkkopfes 16 um die Achse 17 mit Hilfe einer nicht gezeigten Schwenkeinrichtung, z.B. einem Spindelantrieb. Die Neigung wird vorzugsweise so gewählt, daß während des Biegevorganges zwischen dem freien Ende 19′ des Fangarmes 19 und der Biegeebene 1 ein genügend großer Abstand verbleibt, damit die Bewegung des Bügels während des Biegevorganges nicht behindert wird. Sobald ein leerer Fangarm 19 auf die den Biegewerkzeugen 2 in Drahtvorschub­richtung nachgeschaltete Fangstelle ausgerichtet ist, bewirkt die Steuereinrichtung, daß der Fangarm 19 jeweils durch einen gleichzeitig mit dem Abtrennen eines fertig gebogenen Bügels B mittels der Schere 3 abgegebenen Schaltimpulses mittels des Betätigungselementes 22 gegen die Biegeebene geschwenkt wird, so daß der unter der Abtrennkraft wegspringende Bügel vom Fangarm gefangen wird und zufolge der Schräglage des Fangarmes auf diesem nach hinten gleitet. Insbesondere können auf diese Weise auch mehradrig gebogene Bügel sicher gefangen werden. Das gebogene freie Fangarmende 19′ erleichtert die Aufnahme des Bügels. Nach der Aufnahme des Bügels schwenkt der Fangarm 19 um seine Schwenkachse 21 unter der Wirkung der Druckfeder 23 in seine Ausgangsstellung zurück. Der relativ zum Fangarm 19 leicht geneigt verlaufende Schutzbügel 24 beruhigt die durch die Abtrennkraft verursachten Auf- und Abbewegungen der Bügel auf dem Fangarm. Für die nicht in Fangposition befindlichen Fangarme 19 dient der Schutzbügel 24 zugleich als Personenschutz. Nach der Aufnahme der voreingestellten Bügelanzahl wird der Fangarmstern 18 mit Hilfe der Steuereinrichtung, welche die Drehantriebsein­richtung 20 betätigt, um eine Armteilung gedreht. Die Bügel B können dann mittels einer geeigneten, nicht dargestellten Abbindeeinrichtung abgebunden und vom vollen Fangarm abgenommen werden.

    [0013] Die Neigung der Drehachse x-x und damit der Fangarme 19 relativ zur Biegeebene 1 läßt sich durch Schwenken des Schwenkkopfes 16 um seine Schwenkachse 17 einstellen. Die Neigung der Drehachse x-x wird zweckmäßig so groß gewählt, daß die zu fangenden Bügel auf dem Fangarm sicher in die Ruhelage gleiten und daß der jeweils in die Entleerstellung gedrehte Fangarm eine nahezu horizontale Lage einnimmt, wodurch die Entnahme des abgebundenen Bügelpaketes erleich­tert wird.

    [0014] Es versteht sich, daß die Erfindung nicht auf das vorstehend erläuterte Ausführungsbeispiel beschränkt ist, dieses vielmehr im Rahmen des allgemeinen Erfindungs­gedankens verschiedentlich abgewandelt werden kann. So können insbesondere anstelle der Spindelantriebe für den Gleitkopf und für den Teleskoparm auch andere Antriebsein­richtungen gewählt werden. Ferner könnte der Mechanismus für die Schwenkbetätigung der Fangarme auch durch ein einziges mit dem Fangarm verbundenes doppeltwirkendes Schaltorgan gebildet sein. Der beim gezeigten Beispiel mit drei Fangarmen ausgestattete Fangarmstern kann auch mehr als drei Arme haben, die auch unterschiedlichen Winkelab­stand haben können, weist aber zumindest zwei Fangarme auf. Mit Ausnahme der Schwenkbewegung der Fangarme gegen die Biegeebene hin könnten einige der Steuerbewegungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch von Hand ausgeführt werden.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Entfernen von Drahtbügeln von einer Bügelbiegemaschine, mit einem an die geneigte Biegeebene der Biegemaschine heran bewegbaren drehbaren Fangarmstern, dessen Fangarme nacheinander zur Aufnahme je einer vorbestimmten Anzahl von Drahtbügeln in die Fangposi­tion drehbar sind, in welcher sie gegen eine im Bereich der Biege- und Abtrennwerkzeuge gelegene Fangstelle in der Biegeebene gerichtet sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Fangarmstern (18) in einem Schwenkkopf (16) am freien Ende eines über die Biegeebene (1) auskragenden teleskopartig ausziehbaren Tragarmes (10) drehbar ist, der entlang der Biegeebene (1) translatorisch bewegbar geführt ist, wobei die Neigung des Fangarmsternes (18) relativ zur Biegeebene (1) durch Verschwenken des Schwenkkopfes (16) einstellbar ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß jeder Fangarm (19) am Drehteil (18′) des Fangarmsternes (18) um eine quer zur Fangarmlängsrichtung verlaufende Achse (21) schwenkbar montiert und mittels einer am Drehteil (18′) des Fangarmsternes (18) montierten, gleichzeitig mit dem Abtrennvorgang angesteuerten Betäti­gungseinrichtung (22) gegen die Biegeebene (1) hin und von dieser weg schwenkbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende (19′) jedes Fangarmes (18) gegen die Biegeebene (1) hin abgebogen ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Fangarm (19) ein am Drehteil (18′) des Fangarmsternes (18) starr montierter Schutzbügel (24) zugeordnet ist, der sich oberhalb des Fangarmes zu diesem geneigt erstreckt.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur Teleskopbewegung des Tragarmes (10) ein Spindelantrieb (13, 14) vorgesehen ist.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur translatorischen Ver­ stellung des Tragarmes (10) entlang der Biegeebene (1) ein Spindelantrieb (6, 7) vorgesehen ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß für die Einstellung des Gleitkopfes (4), des Teleskoparmes (10) und des Schwenk­kopfes (16) auf die Fangstelle sowie für die Steuerung der Betätigungseinrichtung (22) der Fangarme (19) eine elektro­nische Programmsteuereinrichtung vorgesehen ist.
     




    Zeichnung