(19)
(11) EP 0 333 696 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
20.09.1989  Patentblatt  1989/38

(21) Anmeldenummer: 89890065.9

(22) Anmeldetag:  10.03.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)4F41B 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 14.03.1988 AT 681/88
27.06.1988 AT 1652/88

(71) Anmelder: STEYR-DAIMLER-PUCH AKTIENGESELLSCHAFT
A-1010 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Senfter, Emil
    A-9900 Lienz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Gasdruckpistole, insbesondere Sportpistole


    (57) Eine Gasdruckpistole, insbesondere Sportpistole, weist einen unterhalb des Laufes (2) angeordneten Druckgasbehälter (5) auf, der über einen durch ein Ventil (7) verschließbaren Kanal (10) mit dem Laufhinterende verbunden ist. Die Pistole ist ferner mit einem in einem Gehäuse (1) geführten, vom Laufhinterende zurückziehbaren Verschluß (8) und mit einer im Gehäuse (1) untergebrachten Abzugvorrichtung (3) versehen. Die Abzugvor­richtung besteht aus einem das Züngel (11) tragenden Abzughebel (12), einem mit diesem zusammenwirkenden Abzugstollen (14) einem ein federbelastetes Schlagstück (16) zur Ventilbetätigung zurückhaltenden, in Fangstellung mit dem Abzugstollen (14) verrasteten Fanghebel (15).
    Um den Abzughebel (12) bzw. das Züngel (11) möglichst nahe an den Lauf (2) heranbringen zu können, weist das Ventil (7) einen vorzugsweise in einer Längsrippe (17) des Gehäuses (1) über das Züngel (11) hinaus nach hinten zum Schlagstück (16) geführten Schlagstift (18) auf. Der Abzughebel (12) ist oberhalb des Schlagstiftes (18) knapp unterhalb der Führung (9) für den Verschluß gelagert. Dabei läuft der Abzughebel nach oben in zwei gegebenenfalls beiderseits der Längsrippe (17) liegende Seitenschenkel (12a) aus.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gasdruckpistole, insbesondere Sportpistole, mit einem unterhalb des Laufes angeordneten Druckgasbehälter, der über einen durch ein Ventil ver­schließbaren Kanal mit dem Laufhinterende verbunden ist, mit einem in einem Gehäuse geführten, vom Laufhinterende zurück­ziehbaren Verschluß und mit einer im Gehäuse vorgesehenen Abzugvorrichtung, die aus einem das Züngel tragenden, durch eine Feder entgegen der Abzugrichtung beaufschlagten Abzughe­bel, einem mit diesem zusammenwirkenden Abzugstollen und einem ein federbelastetes Schlagstück zur Ventilbetätigung zurückhal­tenden, in Fangstellung mit dem Abzugstollen verrasteten Fanghebel besteht.

    [0002] Eine solche Gasdruckpistole ist bereits bekannt (Feinwerkbau, Bedienungsanleitung-Instructions Modell 2). Dabei sind für die einzelnen Teile der Abzugvorrichtung verschiedene Stellschrau­ben vorgesehen, um, was bei Sportpistolen von besonderer Wichtigkeit ist, den Druckpunkt, das Abzuggewicht und den sogenannten Triggerstop, also den Schwenkweg des Abzughebels über dem Abzugstollen verändern zu können. Das Schlagstück ist oberhalb des Abzughebels gelagert und wirkt mit einer abwärts­gerichteten Nase vor dem Abzughebel auf das Ventil ein. Dadurch ergibt sich zwangsläufig eine vergleichsweise tiefe Anordnung des Schwenklagers des Abzughebels. Um das bei der Schußabgabe durch den Rückstoß auftretende, auf die Waffe ausgeübte Drehmo­ment, das ein Auswandern des Laufes aus dem Ziel mit sich bringt, auf ein Mindestmaß zu reduzieren, wäre es notwendig, die Waffe mit geringer Entfernung von der Laufachse festzuhal­ten bzw. zu unterstützen, wodurch auch Verkantungsfehler verringert werden, wobei zu bedenken ist, daß bei sportlichen Wettkämpfen eine Vielzahl von Schüssen hintereinander abgege­ben und daher eine frühzeitige Ermüdung des Schützen vermieden werden muß. Selbstverständlich muß mit der die Waffe haltenden Hand auch der Abzug betätigt werden. Liegt der Abzughebel und damit das Züngel wie bei der bekannten Sportpistole wegen des darüber geführten Schlagstückes verhältnismäßig weit unter der Laufachse, so muß zwangsläufig auch der Griff mit entsprechen­der Entfernung unterhalb der Achse erfolgen. Richtig wäre es aber, daß bei der Schußabgabe Lauf, Hand und Unterarm des Schützen möglichst in einer Linie liegen.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die eingangs geschilderte Gasdruckpistole mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß das Halten der Waffe mit der zugleich den Abzug betätigenden Hand in größtmöglicher Nähe zur Laufachse gewähr­leistet ist.

    [0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß das Ventil einen vorzugsweise in einer Längsrippe des Gehäuses über das Züngel hinaus nach hinten zum Schlagstück geführten Schlag­stift aufweist und der Abzughebel oberhalb des Schlagstiftes knapp unterhalb der Führung für den Verschluß gelagert ist, wobei der Abzughebel nach oben in zwei gegebenenfalls beider­seits der Längsrippe liegende Seitenschenkel ausläuft.

    [0005] Da also das verhältnismäßig massive Schlagstück nach hinten verlagert ist und vorwärts zum Ventil nur der dünne Schlagstift führt, ist es möglich, den Abzughebel oberhalb dieses Schlag­stiftes bzw. knapp unterhalb der Verschlußführung zu lagern und damit die Entfernung des Züngels von der Laufachse auf ein Minimum herabzusetzen. Es wird dadurch eine bessere, d. h. ruhigere und sicherere Halterung der Pistole erreicht, wobei dennoch der Schlagstift eine gute Führung behält und sich der Abzughebel und der Schlagstift nicht gegenseitig beeinträchti­gen.

    [0006] Es ist zwar eine Zündvorrichtung zur Zündung von Flammpatronen, Leucht- und Signalmunition od.dgl. bekannt, bei der der Abzug­hebel oberhalb des Schlagbolzens gelagert ist (AT-A-307 275). Dabei handelt es sich aber nicht um eine Pistole im eigentli­chen Sinn, sondern um eine lauflose Vorrichtung, bei der der Abzughebel zugleich als Fanghebel wirkt, der den Schlagbolzen gegen Federkraft zurückhält, wobei er sich an einer Anschlag­fläche des Gehäuses abstützt. Wird der Abzughebel in Abzugrich­tung bewegt, entfernt er sich von dieser und gibt den Schlag­bolzen frei, der auf das mit einem Träger unmittelbar im Vor­richtungsgehäuse angeschraubte Zündhütchen einwirkt. Hier geht es also keinesfalls darum, den Abzughebel bzw. das Züngel in die Nähe des Laufes zu verlagern, da hier überhaupt kein Lauf vorhanden ist. es wäre auch gar nicht möglich, die Schwenkachse des Abzughebels unterhalb des Schlagbolzens anzuordnen, weil dann die Schwenkbewegung des Abzughebels durch die Anschlag­fläche des Gehäuses gesperrt wäre. Eine solche Vorrichtung ist also mit einer Sportpistole überhaupt nicht vergleichbar, weil ganz andere Verhältnisse vorliegen und keine gezielten Schüsse abgegeben werden.

    [0007] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausfüh­rungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigen

    Fig. 1 die erfindungswesentlichen Teile einer Gasdruckpistole im Längsschnitt und

    Fig. 2 im Querschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.



    [0008] Die Pistole weist ein allgemein mit 1 bezeichnetes Gehäuse auf, in dem der Lauf 2 befestigt und die Abzugvorrichtung 3 unter­gebracht ist. Am Stutzen 4 wird unterhalb des Laufes 2 ein Druckgasbehälter 5, insbesondere eine C02-Patrone, aufge­schraubt, dessen bzw. deren Ventil sich beim Aufschrauben öffnet, so daß das Druckgas in den Druckgasraum 6 gelangt, der durch ein Ventil 7 verschlossen ist. Fig. 1 zeigt die Stellung bei vom Laufhinterende zurückgezogenem Verschluß 8, der in einer Führung 9 gleitet. In dieser Stellung wird ein Geschoß, eine sogenannte Diabolokugel, in das Laufhinterende eingeführt, wonach der Verschluß 8 vorgeschoben wird, so daß das Laufhin­terende damit abgschlossen und über einen Kanal 10 mit dem Ventil 7 verbunden ist.

    [0009] Die Abzugvorrichtung 3 besteht aus einem das Züngel 11 tragen­den Abzughebel 12, der durch eine Feder 13 entgegen der Abzug­richtung beaufschlagt ist, ferner aus einem mit dem Abzughebel 12 zusammenwirkenden Abzugstollen 14 und einem Fanghebel 15, der mit dem Abzugstollen 14 verrastet ist und das durch eine Feder belastete Schlagstück 16 in der dargestellten Fangstel­lung zurückhält.

    [0010] Es ist ersichtlich, daß das Ventil 7 einen in einer Längsrippe 17 des Gehäuse 1 über das Züngel 11 hinaus nach hinten zum Schlagstück 16 geführten Schlagstift 18 aufweist und daß der Abzughebel 12 auf der Achse 19 oberhalb des Schlagstiftes 18 und knapp unterhalb der Führung 9 für den Verschluß 8 gelagert ist. Dabei läuft der Abzughebel 12 in zwei beiderseits der Längsrippe 17 liegende Seitenschenkel 12a aus.

    [0011] Wird das Züngel 11 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegt, wird nach einem bestimmten Vorweg der Abzugstollen 14 verschwenkt, die Verrastung mit dem Fanghebel 15 wird gelöst und das Schlagstück 16 kann auf den Schlagstift 18 vorschnellen, so daß das Ventil 7 geöffnet und Druckgas hinter das in den Lauf 1 eingeführte Geschoß gelangt.


    Ansprüche

    Gasdruckpistole, insbesondere Sportpistole, mit einem unterhalb des Laufes (2) angeordneten Druckgasbehälter (5), der über einen durch ein Ventil (7) verschließbaren Kanal (10) mit dem Laufhinterende verbunden ist, mit einem in einem Gehäuse (1) geführten, vom Laufhinterende zurückziehbaren Verschluß (8) und mit einer im Gehäuse (1) vorgesehenen Abzugvorrichtung (3), die aus einem das Züngel (11) tragenden, durch eine Feder (13) entgegen der Abzugrichtung beaufschlagten Abzughebel (12), einem mit diesem zusammenwirkenden Abzugstollen (14) und einem ein federbelastetes Schlagstück (16) zur Ventilbetätigung zurückhaltenden, in Fangstellung mit dem Abzugstollen (14) verrasteten Fanghebel (15) besteht, dadurch gekennzeichnet, daß das Ventil (7) einen vorzugsweise in einer Längsrippe (17) des Gehäuses (1) über das Züngel (11) hinaus nach hinten zum Schlagstück (16) geführten Schlagstift (18) aufweist und der Abzughebel (11) oberhalb des Schlagstiftes (18) knapp unterhalb der Führung (9) für den Verschluß (8) gelagert ist, wobei der Abzughebel (12) nach oben in zwei gegebenenfalls beiderseits der Längsrippe (17) liegende Seitenschenkel (12a) ausläuft.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht